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Et bst 12 «Dresdner Siachrickteu" Etllt 12 Dienstag. 24. Avril 1VVV Nr. 111 fährt er fort: „Ich bitte Dich, allen Insinuationen, von welch« Seite sie auch kommen mögen, keinen Glauben zu schenken. Wir bade» überbau»! in dieser ganzen Sache nirgends speziell sächsische Politik getrieben, sondern nur den Bundesstandpunkt frslgrdaltrn, und nur das gethau, was derselbe und unsere Sicherheit mit d« peinlichen Lage, in der wir uns schon seit Monaten befinde», dringend erbencht. Möge der Himmel uns vor traurigen Kon» Mteu und dem damit verbundenen unsäglichen Jammer bewahren l" — Hervvrgehoben sei auch die folgende Stelle der Hasjel'schen Schilderung aus der Weihnachtszeit >870: Beim Herannahen des Christabends erging es den sächsischen Fürsten wie so vielen deutschen Männer» in Frankreich: ei» Gefühl der Sehnsucht zog ihre Gedanken in die Heiruath. „Wie werde» wir an Euch denken/ schreibt der Kronprinz am 20. Dezember seinem Vater: „Das zweite Mal. seit ich lebe, bin ich an dieser» Tage nicht bei Euch, das erste Mal war ich 1847 in Bon».- Für den Prinzen Georg lag noch ein besonderer Grund vor. sich im Geiste in de» Kreis seiner Familie zu versehen, de»» während seiner Abwesenheit war ihm am l7. November er» Sohn geboren worden. Prinz Max. Mit Bezug auf diesen neuen Sproß des Albertinischen HauseS heißt cS i» einem Brief des Kronprinzen: „Der Junge ist in einer eisernen Zeit geboren. Gott gebe, daß wir ihm für seine Mannes zeit eine friedlichere Periode bereiten als sie uns belchieden." Ilebrigens sorgten die Franzosen dafür, daß unseren Landsleuten vor Paris am Heiligeiiabend nicht allzu viel Zeit für ihre be schaulichen Betrachtungen verblieb. Es schien, als ob Trochu den Pariser» die Weilmachtfreudc bereite» wollte, noch einmal mit der preuszitche» Garde anzubiudeu. Namentlich vor Le Bourget ging es höchst unruhig ru, östlich zwischen Bobian» und Drancy sammelten sich am Morgen größere Truppenmassen. und in der Front sah man, wie der Feind vorwärts von deni Fort de l'Est mit Anlegung von Laufgräben beschäftigt war, die ans einen förm lichen Jngenreurangriff hindentcten. Da man nicht wußte, was daraus werden würde, sehte sich der Kronprinz zu Pferde und ritt mit seinem Stabe nach Gvnesse zum Gardekorps. Der erwartete Ausfall unterblieb jedoch. Der Prinz verweilte noch einige Stunden unter seinen preußischen Wafsenaefährten und kehrte dann nach Margen«» zurück, wo nach dem friedlichen Ausgang des Tages in Gesellschaft der um den Tanncnbaum versammelten Mitglieder des Hauptguartiers die Weihnachtsstinimuna doch noch zu ihren» Rechte gelangte. Es fehlte nicht au Geschenken und Feslgriißcn aus der Heimath; sogar der übliche Weihnachtsstollen der Dresdner Bäcker-Innung war pünktlich cingetroffen. Auch in den Kantonnements der Truppen erstrahlte die stille und heilige Nacht im Lichterglan;: an den äußersten Vorposten, wo man die Aufmerksamkeit des Feindes nicht auf sich lenken durfte, zündeten die Soldaten ihren Tannenbauin in den Kellern an, und so, an geregt durch reichliche Liebesgaben aus alle» Theilcn des Vater landes, bethätigte sich der deutsche Frohsinn auch unter den er schwerendsten Umständen. — Zur deutschen Verfassungsfrage besitzt besonderen Werth ein Schreiben König Johanns vom 20 Olto- ber 4870 an König Wilhelm 1. Er schreibt: Mit großem Inter esse verfolge ich auch die Aussichten auf eine Ordnung der Ge- samnrtteulschen Angelegenheiten, zu denen die Verhandlungen mit den südteutscheu Staaten Aussichten zu eröffnen scheinen. Mein innigster Wunsch ist es. daß es gelingen möge, dem ganz Teutschland umfassenden Bund eine Einrichtung zu geben, bei der alle Thcile sich behaglich fühlen, damit das in heißem Kampfe geknüpfte Band auch im Frieden ein recht festes bleibe. ** Zum Konitzer Morde. Aus Könitz wird dem „B- Lok.-Anz." gemeldet: Gegen den Böttcher Friedrich Klebs aus Ellerwaldc ist ein Steckbrief erlassen und Untermchungshaft ver hängt worden. Er wurde zuletzt in Hammer bei Schueidemühl gesehen. Klebs steht in dem dringenden Verdachte, allein oder in Gemeinschaft mit Anderen am ll. März 4900 zu Könitz den Tertianer Winter ermordet zu haben. Klebs ist der Bettler, über dessen Erscheinen zu Krone wir berichteten. Er ist von dort weiter gewandert und hat bei dem Brauereibesitzer Isidor Schweriner aus dem Schneidemühler Hammer für einige Tage Stellung als Böttcher genommen, wobei sich zeigte, daß er von der Arbeit . gl .. . „ nichts verstand. Er führte einen Handkoffer bei sich. Den Mit- ' ft Mgemeltie veiltrcde LkM-stnrlsil. VSKkUMlMLvIMllS, Mv SnlSsrmis von velVSlRViack. Durch Verordnung des Königlich Sächsischen Justizministeriums vom 13. März 4900 (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 48) ist bestimmt worden, daß Mündelgelder im Falle des 8 4608 des Bürgerlichen Gesetzbuchs auch bet uns m»d unsere» Swetg- «mstalten angelegt werden dürfen. ...... ... . Wir verfehlen nicht, die betheiligten Kreise hieraus besonders aufmerksam zu machen. Die Verzinsung solcher Gelder erfolgt von unseren Annahmestellen nach Maßgabe ihr« leweiligen Sätze für da, Depositenverkchr. 8 I-elprt», den 6. April 1900. . — - ... .. . Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt. arbeitern siel sein gute, schwarzer Krimmerüberzieher, wie Winter einen solchen getragen hatte, aus. Er ist dann am 49. April nach Kinderdos bei Gerdauen weiter gewandert. Seine Kleidung war. abgesehen von dem Paletot, gleich der des Kroner Bettlers, mil dem er zweifellos identisch ist, schäbig. Vor der Abreise hat Klebs bei dem Brauer Bosse eine silberne Nbr für 4 Alk. versetzt und einen Siegelring de! dem Baynarbeiter Glaesemann zu versetze» versucht. Man vernmthet in dem Paletot de» des Winters, in der Uhr die des Winters oder die eigene Uhr des Mörders, der dann vermuthlich jetzt die von Winter trägt. Der Koffer könnte die blutbefleckte, bisher nicht auffindbare übrige Garderobe des Gemordete» und die noch resti,enden Leichenihcile enthalten. Klebs ist 4,70 Meter groß, bartlos und war nicht Soldat. Sollte in ihm der Mörder ermittelt sei», so muß man »ut der größten Spannung d« Aufklärung darüber entgcaeiisehen. wo er die That unbemerkt verübt haben und wie er die Zerstückelung des Leichnams vor nehmen konnte. Die neue Wendung ist hier in der Stadt noch völlig unbekannt. Die Uhr trug die Gehäusen»»»»« 443,087 und ferner eingelratzt die Koutrolnummer 13,002 eventuell noch die Firma Jaegernlann Nachfolger Berlin. Der hiesige israelitische Rechtsanwalt Appelbamn überwies dem Staatsanwalt 1000 Mt. zur Vertheilung an die Finder des Kopfes von Winter. Die cLtaatsanwaltschaft »ahm sie au und zahlte dem 42 Jahre alten Kutscherssohn Grzonkowski 500 Mk.. zwei anderen Knaben je 200 Mk. und dem dritten 100 Mk. aus. ** Der Raubmörder Jä nicke in Berlin ist auch bei seinen Vernehmungen vor dem Untersuchungsrichter bei seiner Behauptung geblieben, daß er nicht die Absicht gehabt habe, bie Bergner zu tödten. und von der so außerordentlich starken Wirkung des Gisles leine Kenntiiiß gehabt habe. Er bcharrt auch bei der Versicherung seines Glaubens an die Zuverlässigkeit seiner „Zaubereien". Mehr fach verwickelte er sich m Widersprüche, schwieg jedoch, sobald er daraus aufmerksam gemacht wurde, lieber I. und seine That waren übrigens verschiedentlich unrichtige Mittheilungeu verbreitet worden. Daß Jänicke seinem Opfer die Ohren und Finger ab- geschnitten habe, um sich in den Besitz der au diesen Gliedmaßen desindlichen Werthsachen zu setzen, ist uuzutrcssend. Zu welchem Zwecke die Jäiiicke'schen Eheleute Kinder in Pflege genommen, konnte noch nicht scstgcstellt werden; die darüber von Jänicke und seiner Frau gemachten Angaben erscheinen unglaubwürdig. Jänicke befindet sich übrigens m dem Glauben, mit einer vcrhält- uißmäßig kurzen Freiheitsstrafe davonzukvmnien! ** Die 15jährige Tochter Anna des Stcllenbesitzers Glatthaar in Buchwald, die sür ihren kranken Vater eine Arzneisendung von der Posthilssslclle in Langenwaldau abhvlen sollte, wurde von dem :!Oicihrigen Stellenbcsitzcrssohn Heinrich Schreiber i» Langenwaldau i» dessen Stube gelockt und dort nach Verübung eines Sittlich- teitsverbrechens erdrosselt. Nach der That vergrub der Mörder die Leiche des Mädchens im Hose. Er hat die Unthat bereits eingestanden. '* Sechzig Persone n nach einem Gastmahl erkrankt. In der Gemeinde Madocsa «Ungar») betheiligien sich viele Gäste an der Hochzeit einer Richterslochter. Abends sollte ein großes Mahl stattfinden, und der Richter ließ einen Ochse» schlachten. Die Essenszeit nahte Hera» und das Gulyasfleisch wollte nicht gar werden. Um den Prozeß zu beschleunige», warf der Koch 5 Kilo gramm Feltsoda in die verschiedenen Kockkessel. Das Fleisch wurde dann gar, aber während des Nachtmahls brachen 60 der Gäste unter schrecklichen Konvulsionen zusammen. Alle Vergifteten liegen schwer krank darnieder. Einer ist bereits gestorben. ** Graf und Gräfin Lonyah sind vom Eap Martin abzerelst und begeben sich nach Rom, wo sie, wie es heißt, vom Papste in Audienz empfangen werden. Vor ihrer Abreise hat Gräfin Lonpay einen herrlichen Blumenstrauß an dem Denkmal niedergelegt, das in Cap Martin der Kaiserin Elisabeth errichtet worden ist. ** Z» Isst) (Frankreich) ist eine furchtbare Feuersbrunst ausgebrochen, bei der drei Personen und vier Feuerwehrleute schivere Brandwunden erlitten. Der anaerichtete Schaden beläuft sich auf mehr als 100,oOO Francs- 200 Arbeiter sind brotlos. ** Bei der Bauen d'Jtalia in Genua, deren Vicedirektor Persiani vor einigen Tagen unsichtbar wurde, ist ein Kassen» Manko von l40,000 Lire sestgesteüt worden. *' Im Kriege 4881 zwischen den Engländern und bei Laingsnek ein merkwürdiger Zweikampf zwiß blutzunge» Buren und dem Johannesburg« S Samplon statt. Samvson stand hinter einem großen und he'choß die Buren ouf 600 Meter Abstand, als ft Kugel ihm den Hut vom Kopse riß Eine kleine Rauchwolke zeigte ihm die Stelle, ungrsähr 300 Aards von ihm entfernt, wo 5« Schütze saß. Vorsichtig wartete er. bis er von dem Bur «IwaS sah,! Fortsetzung stehe nächste Seite. t k«il 8«88, titmsMMULlililsWltt Fabrikation. Der Dividenderischeln Nr. 4 unserer Aktien wird mit Mark 12V.— bei unserem Bankhanse I «ÄI IZrVSLLe«» eingelöst. Dresden, den IS. April tvvv. Vor V«r8t»«a. § Ws Die« IM«K vr. v. Svhlvnssnor. Der Dividendenschein Nr. S unserer Aktien ge- gelangt mit 1v°jo - Mark 1VV.-, der Gewinnantheilschein Nr. 3 unserer Genufrscheine ge langt mit VInrIt IO. bei unserem Bankhause I-VV8ÄV», znr Auszahlung. 8 Frankfurt a. M., den 21. April 1V0V. IVer Voi stonÄ. klllliim 8«. kiliu. m !llM« ln grösster L.usvakl Ullii in sllou krsislagon ÜMLI H.MSI.V L0LXI6V. 8EV8. v0k'Xvr48'rLS.d'vl,VX6 80Ull.088-8D«. 8 ilnLtaialael, daher stets drooeddarva ^ , mit oder ohne Gaumenplatte ,crlige unter unbedingter Garantie sür Solidität und Brauchbarkeit an. Insbesondere empfehle Krouen- und Brückenarbeitcn als de» ttUeulsteu Luduorsatr, da er den natürlichen Zähnen am nächste» kommt und das beim Kauen so wichtige Vastsetudl derselben nicht verloren geht, wie dies bei ledeni anderen Zahnersatz 1«" bereitung des Mundes, Beh, iraoeriia dnltdnie uren fand en einem arsschützen sbrockenl eine eider stets der Fall ist. — Bor- chandlung, Operationen schmerzlos. — lomben. — Mäßige Preise. L.llin-Ii'rt vr. vr. edir. cient., v. v. 8.. in Deutschland und Amerika grad. jetzt ^erainaottstrasse 7, Svrechst.: 9—5 Uhr gegenüber der Philharmonie. und Sonntags Vormittags. " ' Dtnik zahlen Unbemittelte. Ka" reise. (Zahnersatz L 2—3 M.) In meiner Privat mitgl. u. Angehörige rc. halbe r Prwatklinik zahlen Unbeml c. halbe Preise. (Zahnersatz ä ! lasses Merckvo la 20 Da»«u «vkettt > Oda« oi»«I LHvangj W Mspekt u. Kmberickt frei durch On. k'. KmIKMK-llelWii nur Varls. 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