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AezMktWr: 0tttüIlHrttck> ü M. «n P,-.- durch dl- Pl>st U M. 7L PIg. Li« „Dresdner Nachrichten" «scheinen Uglich Morgens, die Be,letz» in Dresden und der nächste» Umgedui^,. »° di« ZuNugun» durch eigene Beten «de» «enrmiiswnnrc erfolgt,- erhallen dos Bla« an Lochenlogen, die nichl aus Eonn, oder Äeierlage iolgen, in ,»ei rdeilouogaten Abende und Morgen» »ugeiielll L-ür Mikgate eing-Iondl-r -Lchriftliuike nm« Lerbindiichle». Zernivrechanichlud: A«t I Nr. 1t u. Nr. Ävov. Lelea ramm-Adr esse: Nartirustton Dre»d,n. Donnerstcrg-Abendcrusgcrbe für Dressen un- Umgebung. Nevlag von Kiepsch L Reicriavdt. Allzelgen-Taris. 2Ue Annahme non Ank>i«di-ungen «rsol,,l in der Haupt-eiLaftsslelle uud dcn '.ricüenarmahrmmellen in Dresden '.'!achmiüag4 3 Uhr. Lomr- und Feier. ia»ut nur 2Üarienstrahe 38 von U biü ' ,.1 Uhr. Die l ipultige 8rundzc'!e "i 8 >süüen, 1.", Psg . Ankündigurl i?n «.iif der PrwaHette 2V Pfg., d> -ipaUige .^eUo als „lLlUMdsandL" aus Tenjelte tOPsg. 7>>n Nummern »lach ^onn. und Fr.ir.k-. lagen 1. vez. 2ipulttge (Srund;cii. 2i>, tV bez. M und 8V P'z. ,mS, drsolwerem Lans. ^uSwMig: Aufträge nur gegen 2sr2^5- dezahlung. Le(e-bW1cr werden mU lOPsz.buechirer Lodert Sökmo zu» smxitiodlt, LIvLäorstoUvi« §Mt«r LiiMildl. VvorsplLtL 16. At. L»e/^7S§//s//X»'«s si?/-^s»Ls>ko/r ^ aAchs 1 Ln?n/»ns- Neueste Drahtnachrichten. Hosnachrichteik, Landtag. Bestattung des GeneralarztesDr. Becker. Handels- und Gcwcrbc- «?»<>» M.V«» FV»es)p». k,immer, Evang Arbeitewereine. „Rigoletto". Geiellichast sur Litteratur und Kunst, Johannstädtcr Musikschule. Freitag, 20. April 19W. Aernfchreib- und Aernsprech - Berichte vom 19. April. Berlin. Staatssekretär Graf v. Poiadowskv wird, wie eine amtliche.Mirthciluna ,'hne nähere Erläuterung besagt, für kurze Zeit dienstlich von Berlin abwesend sei». Berlin. Ter „Hannov. Courier" verweist daraus, das, 1881 Kaiser Wilhelm l. seinen Cnlcl, den ictzigen Kaiser, zur Feier der Großjährigkcitserklürung des jetzigen Kaiiers von Russland ent »endete und damit eine über das Mas koiwentioneller Höflichkeit hinauSgchcndc herzliche Antheilnahme bekundete. Angesichts dessen läge cs nahe, aus dem Verhalte» des russiicheii.Hofes auch diesmal auf die Art der persönliche» und politischen Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg Rückschlüsse zu ziehen. Zu erwarten wäre, das der Czar. wenn er nicht persönlich lvmme, wenigstens einen hen Verwandten aus der kaiserlichen Familie als Vertreter ent- idc. Die Unterlassung einer damit zu bekundenden herzlichen An »a scnl ge . . .. , ... Roberts seinen Soldaten gegenüber abgegebenen Erklärung, er freue sich, die anständigste Armee der Welt zu lvmmaiidireii. theitt der Londoner Korrespondent der hiesigen „VollSzeimiig" Auszüge aus englische» Soldateiibrieseu mit, die von Geld- und andere» Dieb stählen. sowie muthwilliger Zerstörung fremden Eigeuthiims ledig lich zum Zweck, sich damit brüsten zu können, zu berichten wissen. Diese Thatcn sind umso schwerer zu vcriirthcilcn, als sic aus eng lischem Gebiete begangen wurde». — Tic gemäßigte» tterilälcn „Oppelner Nachr." haben mit der Veröffentlichung des Tolstvi'schen Nomaus „Auferstehung" begonnen. Jetzt erklärt dos Blatt: „Wir müssen den werteren Abdruck des Tolstoi',che» Romans „Aus- crstehung". den wir in Unkenntnis seines Inhalts und »irr mit Rücksicht auf das Rcnommc» seines Verfassers käuflich erworben, sistiren. da der Inhalt desselben sich mit der Tendenz unscrcs Blattes nicht verträgt." Homburg. Der der Rhcdcrci-Firma W. M. O'Swold gkchörige Dampfer „Sansibar" ist bei Mombasa an der .Küste von Ostafrika gestrandet. Das Schiss wurde von einem italienischen .Kriegsschiff abaebracht und ist anscheinend dicht geblieben. Köln. Der „Köln- Vollsztg." zufolge sind beim Löschen eines mkt Hvlz beladenen Schsffes der Firma Albert Mähen in Duisburg vier Arbeiter verunglückt, zwei sind tobt, einer ist schwer, edier leicht verlebt. Pavia. Gestern Abend wurde hier der Kongress der Anatomischen Gesellschaft eröffnet. Zu Vorsitzenden wurden Pros. Dr. v. Oellikcr - Wnrzlnng, Profi Mertel - Göitingen, Prof. Walde,,er und Pros. T. v. Bardeleben-Bcrlin gewählt. Madrid. Der Ministerrath unterbreitete der Konigin- Regentin ein Dekret, durch welches die bisher vereinigten Nniistericn für Unterricht und für össentliche Arbeiten ge trennt werden. Daraus boten die Minister ihre Entlassung o». welche angenommen wurde. Das ncugebildetc Ministerium, das bereits den Eid geleistet hat, ist folgenden»»»',cn zusammen gesetzt, Vorsitz und Marine- Dilvela, Acußcres Marauis Aguilar de Eampos: Justiz-de Vndillo , Fiiianzen-Villaverde; Inneres - Dato, Krieg - Azcarraga n Unterricht - Garcia Alir und Aibcsten-Gossct. " London. Der „Morning Post" wird ans Washington ge meldet : In Folge der Drohung, das, die Italiener, welche sich an den Arbeitcrunruhen am Ervtonslussc betheiligt haben und inner halb des letzte» Jahres nach Amerita gekommen sind, nach Italien zurückgesandt werden sollen, hat der italienische Botschafter Baron Fava einen energischen Protest beim Staatsdepartement eingcreicht. Aus Grund von Instruktionen, die er vv» seiner Regierung er halten hat. erklärte er. das; das gegen die italienischen Arbeiter ge plante Vorgehen ungesetzlich »ei und mit den zwischen Italien und Amerika bestehenden Verträgen nicht in, Einklänge stehe. London. „Evening Standard" meldet, Warrcn sei abberuscn. Das Kriegsamt lehnt cs ob. Auskunst zu geben Kopenhagen. Der Kronprinz und die Kronprinzessin sind über Korsör-Kiel nach dem Auslände abgercist. Sre werde» zunächst ihre Tochter. di>> Prinzessin Luise zu Schaumburg-Lippe, in Oedenburg besuchen und gedenken sich sodann, nach einen, Auf enthalt o» der Riviera nach Paris zum Besuche der Wcltaus- sielhmg zu begeben. Kopenhagen. Der Prinz von Wales ist heute Vormittag > »1 Uhr mit Svnderzua über Kol», Brüssel und Calais nach London I abgercist, wo die Ankunft morgen erfolgt. Der König und die Mitglieder der König!. Familie begleiteten den Prinzen nach Roestilde, wo ein prachtvoller Kranz aus den, Sarge der Königin Luiie niedngelegt wurde. Moskau. In den letzten Tagen besuchten der Kaiser und die Kaiserin täglich die Kathedrale und Kirchen des Kreml und erwiesen den wunderthätigen Heiligenbildern Ehrfurcht. .Heute woltlen der Karle» und die Kaiserin in Begleitung deö Grvtzsnrstcn und der Grohsürstin Sergius die Rüstkammer besichtigen R ew - Aort. Anher der gemeldeten Ermordung eines Ser geanten durch einen unbekannten Pärnu ist kein Blutvcrgiehen am Erotonslnisc vvrgekommen. 5M Mann Truppe» sind jetzt an Ort und Stelle. Eine Anzcrbl der nenengagirtcn Arbeiter arbeitet unter mililäriichcm Schuhe. Die Zahl der ausständigen Italiener be ziffert sich aus etwa IM. King W i I t i a mst ow ». «Reutcr-Meldung.l Das Blatt „Mercurr," berichtet, nach ihm zugegangenen verlählichen Mit- theiliingc» von Flüchtlingen aus Transvaal seien in Johannesburg Vvrhereituiigen getroffen, alle dortigen M i rr e n mit Dmiamit zu zerstören. Das Blatt meint, die Regierung Tmnsoanls beab sichtige damit nichts weiter, als einen Schreck,chutz, um Frankreich und Deutschland zu veranlassen, für die auswärtigen Aktionäre ein zutreten. Yokohama. lRciiter-Meldung.) Wie aus Soul berichtet wird, besteht zwischen dem russischen Gesandten und der koreanischen Regierung immer noch eine Reibung hiusichtlich der russische» Forderung wegen Verpachtung von GcbretSthcile» in Matpho oder Masnmpo. Man glaubt, das, Nutzlcmd jetzt große Flächen fordert. "Accra. .Hier eingetrosfencn Nachrichten zufolge fordert der Gouverneur die Entsendung aller verfügbaren Trupven. Kumasii ist dicht eingeschlosien Die Loge ist äußerst ernst, fulls der Ent satz von Kumassi sich verzögert. Oertlicheö und Sächsisches. Dresden, den 1'.». April. —* Ec. Maiestät der K v rr i g wohnte gestern Abend der Ausführung der Oper „Rigoletto" im Opcrnbariie bei — An der beutigcn Tafel bei Sr. Majestät mit,men Ihre König! .Hoheiten Prinz Georg. Prinz und Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde mit den Dame» und Cavaliere» vom Dienst Theil. —" Ihre Maiestät die Königin machte gestern, Mittwoch, eine» Ruiidgcmg durch die Pariser Weltausstellung. Gchcrmrath Richier machte die Honneurs im Rcichshauie. Lebhaft interessirte sich Ihre Maiestät sin die bis auf die Einrichtung der „Hauswvellc" vollständig sertiggenellte Abthcilung Tcntschlands im Knnstgewerbc, insbesondere für die prachtvollen Porzellainnchen und die baperischcn Herren und Baiiernzimmer. Ihre Majestät war in Beglcilung der Herzogin von Vendome. — Sc. Maiestät der König hat dem Obersten z. T. Frei herr« v. d. B >! s > ch e - I v p c n b u r g . bisher Komiiiandenr des Infanterie stregimentS "Rr. ln! das OsiizierSkrcuz des AlbrechtS- ordens verliehen u»d dem Oberlehrer im Kadettenkorps Reben storfs die Erlaubnis; zur Anlegung des ihm verliehenen Ritter kreuzes dcS Großhcrzoglich Mecklenburgischen HciuSvrdens der Wendischen Krone erthcilt. — - Herrn Superintendenten und Tvmpsarrer zu Jrcibcrg H a e > s c l b a r t h wurde das Rittcrlreuz 1. Klasse des Verdienst ordens verliehen. —^ Sc. Maiestät der König hat nachgeuanntc Personal- Veränderungen in der "A r m c e genehmigt: v. Earlowitz-Hartitzich, Rütinilr. D., zulctz! Lsk.-Cbcs in, Königin Lu, Reg. Nr. In. unter Fonacwal». der gc'etz, Pcw und mir der Er laubnis, -um Korttragcn der Nnisorni dcs Kdniain Hui -Ney Nr IN mit den vorae'chr. Abzeichen, als Picrocralinus, Kominissar, unter Zuthc»!. zum Üandw.-Be.-. II Dresden, ivieccranaeslelii. Treuer, Zeugleut. bei der Vulveriabrik, wegen überkommener Feld u «"iarnilondienstnnfälirgkcit mit Pens, der Abschied bewilligt. Küchbon, Gen Major u. Kommand. der In,.- Brig. Nr. 48, unter tkcrleib. des täbarakters als Gen. Leut., in Üencbm. ,eines AblchiedSgeluchcs nrü Pens, und der Erlaubnis; zmn Zorttragcn der Gcn.-Uniiorm mit den vorgcichr. Abietcklen, v Haugk, Oberst u. Kvmmanv der Kcw.-Brig. kür. L4. unter Lerlci!,. deS Lbaraktecs als Gen. Major, m Gcncbm. ,eines AbslliiedsgeiucheS nut Veni. und der Erlaubnih zum Tragen der 6cn -Uniiorm »nt den vorgk'chr M-eichcn. Frbr v. dem Lus'ch Ivrenbura. Ober» u. Kommand. des 7,ns.-Ata. Nr. UN. mSenrbni. ie:n Abichicdsgeiuwcs mit Veni. und der Erlaubnis, zum gorNragen der visrei liniiorm mit den vorgelchr. Abzeichen. — zur Tisp. gestellt. — Eule, Ober avvtbcter der randw. Ausg. voni r andw. Be,, planen, bchm- llebci führ, -uni Land». I! Ausg., der Adsch-cd bewilligl —" L a nd t a g. D ic Zweite Ku in m e r hatte sich honte ausschließlich mir dem Aukragc der Abgg. Opisi und Tr. Schill, d i e P e st e u e r u n g d c r W a a r c n h ä u > e bctr. zu beschäftigen Nachdem Abg. Opitz den Antrag missührlich begründe, im" seine Stellung dahin gekennzeichnet, daß er die Waarcirhäuie und unter gewissen Beschränkungen auch die Konsumvereine höher besteuert haben will, wünscht Abg. Tr. Schill nur die großen Waarcnhäuicr herangczogen zn »eben, indem er von dem Grund satze ausgcht, das; die lrästigcien Schultern zur Entlastung der schwächeren beirnlragen bätten. Trotz dieser Erwägung habe er sich aber zur Mitilirterzcichlruiig des Antrages entichlosicn. wri! Preußen und Bauern aus dem gleichen Wege vorzugehen bcab sichtigie». Werde in Sachsen nichts gcthan. >o könne leicht eine Ucbcrsluthung Sach,ciiS mit Großbazaren stattstndcn. Von eine, Umsatzsteuer will Redner nichts wisicn, meint vielmehr, daß sich andere Steuermodalikären finden würden, wie z. B. Größe der Räume, Zahl der Branchen und Bediensteten u. s. w Abg Rüder ist der Meinung, das; man die Besteuerung nicht ohne Weiteres über den Großbetrieb verhängen solle, sondern Das herans- siichcn, was als Auswuchs zu betrachten sei. Bezüglich der Um satzsteuer steht er ans dem eiugegengesetzten Standpunkt wie der Vorredner. Tie Steuer müsse eine Steuer zum Schutze des Mittelstandes sein Er erkläre sich ausdrücklich dagegen, daß die beabsichtigte Steuer schließlich aus eine Sonderbesteuerung der Großbetriebe hinauslciuse» solle Hierauf sprach in längeren Aus - sühningcn Abg Fräßdorl. woraus Stnnisirsinisler v. Mc tzs ci, erklärte, das; die Regierung der Angetcgeubett nicht rmstimbathi'ch gegcnüberstchc, und wenn die Kammer beschließe, zur Vorlage eines Gesetzentwurfs bereit lei. An der weiteren Debatte bc thciligten sich die Abgg. Gräfe, vnistc und Tr- Schill., Die Ditzung dauert bei Schluß des Blattes fort. — Tie Erste K a m in e r verhandelte zunächst übe, die aut Erbauung von Eisen bahnen und Errichtung von Haltestellen curgegcivgcnen Petitionen und alsdann weiter über den Antrag dcS Oberbürgermeister.- Beutler und Genosse», die Planirnng und Veranschlagung von Staatsbnirten bctr., sowie übe» mehrere Petitionen. —* Das „"Rene Sächsische Kirchenblatt" berichtet von der Dckorirung des Superintendent In Dibel >. us in Dresden mn dem preußische» Kronenorden und knüpft hieran folgende Aus,ehe» erregende "Roti^ Ist Dibelius hat der kürzlich in Dresden ver siorbeneii Schwiegermutter des Kaisers lange Zeit als Seelsorger zur Seite gestanden und als solcher die Pläne der römischen ^Kirche durchkreuzt, welche aut dteiem Wege im cvangelöchen § deimchcn Kai>erl>an!o Boden zu laiscn gedachte. — ^ Eine Beiordnung des König!. Ministeriums des Innern ! vom üs. März dehnt das durch Verordnung vom Ist.. November 1A»7 ! ciusgeivrochenc V c r b o t der i irentlichc» A n kündig u rr g von G e !> e immittc! n gegen T !> i e r k rantheit e n auch au, die ! Geheimmitte! gegen Psianzenkiankheiteii aus. Es wird also die össenttiche Aickundiguiia von Gcheimmitteln. die zur Verhrnung oder Heilung von Puanzeirkrairlhcitcir beslrmmk sind, cbeukgllc- imlcrs'ant. Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnungen verfalle» einer Geldstrafe bis zu 130 Mt. oder einer Haststrase bis z» Wochen. — - Eine "Reucrung hat die Kvnrgl. Gcvcraldrrektion der Sachs. Stnalsbahneii insofern eingeführt, als sieden Bahn- w arte r» , welche 1-3 Jahre und darüber ihren verairkwortuligs - reichen Dienst treu und gewissenhaft ver,eben haben, Achsel- 1 ch nüre verliehen hat. —* lieber dem am lsi. d M nach kurzem Krankenlager in, st.I Lebensjahre eiitsiklarenen König! Generalarzt und Korvsartt des 12- ,1. König!. Sach'j "Armeekorps. Herrn Dr. med. Lik ' Aiclm Enril Becker, schloß sich heute Vormittag in dr 12. Stunde aus dem Johannessricdhosc m Tolkewitz das Grob j Groß war die Zahl der Thctluehmcr. die dem Verewigten dw , leisten Ehren erwiesen. Man gewahrte in der Tranerversammlung »Ihre Köirigl. Hoheiten Prinzen Friedrich August und ! IvhaI, n Georg, begleitet vo» den Herren Maior p. Reiboldt siRnngold! und Oberlentnant v. Hcvgcndorss. Sc. König!. Hoheit Kunst und Wissenschaft. 7* Mittheilung aus dem Bureau der König!. Hvstheater. Im König!. Hofopernhause gelangt Sonntag, den 22. ds. "M., Webcr's romantische Oper „Der Freischütz" zur Anisichrung. Tic Vorstellung beginnt halb 8 Uhr. 7* Könlgl. -Hosoper. Sv oft man ,. Rigoletto " auch sich »nt Bewunderung der age genügte», um in seiner hört, immer wieder erinnert man Thatsachc, daß Verdi nicht ganz 10 „Hütte zu Buscto" das ganze Werk zu schreiben, zn inslruniciitireir und zur Aufführung sir und fertig zu stellen. "Auch Verdi kann, wie er selbst sagt, dieses sieberhaste "Arbeiten vo» ehemals kaum fassen. Die außerordentliche Leichtigkeit, mit der die muksialischen Bilder aus dem Gehirn hervorspringen und aus dem Papier Ge stalt annehincn, der Zauber, der mit ihm während der "Arbeit bear der Aufführung. Irrung. Imnitterr dcS gewaltigen Begeisterungsausbruchs bei der ersten Vorstellung i» Nen^bio von dem Iieiiibmte» aber, der bei der ersten Vorstellung in Venedig von dem berühmten Quartett hervorgerufen wird, zweifelt er nicht mehr und in der aufrichtigen und ersten Erregung dieses seligen Augenblickes ver birgt er den berechtigten Stolz auf seinen „Rigoletto" nicht länger: „Ich bin zufrieden mit mir", tagt er zu dem Bariton Varese, „und glaube, daß ich nichts Besseres mehr machen werde". Und doch hat er mit dem „Maskenball", mit „Aida" und „Othello", auch noch mit „Falstaff", den „Rigoletto" weit überholt im Sinne idealer künstlerischer Lautem»», in der Erhebung bis zur höchsten Meisterschaft aus schöpseritchem Gebiete. Die kraftstrotzende Leidenschaft, die Kraft und Wahrheit, die in „Rigoletto" liegen, die Schönheit und Aufrichtigkeit des musikalischen Gedankens, das streng Typische der Hnuvtsiguren. das hat Verdi aber in keinem seiner anderen Bühnenwerkc übcrhietcn können. In diesem Sinne schätzen wir heute »och, fünfzig Jahre »ach seinem Erstehen, „Rigoletto" als monimmcntnle Säule seines ganzen Schaffens. -- In der gestrigen Vorstellung, ausgezeichnet durch den Besuch Sr. Majestät des Königs, hörte man hier Frl. Abendroth zum ersten Male als Gilda. Wie Alles, was oie intelligente, künstlerisch ousacieifte Sängerin zu biete» ,pflegt, war auch ihre Gilda eins durchaus achtunggebietende Leistung- Sic beherrschte die Partie gesanglich meist vollkommen, besonders lobenswerth in den koloristischen Theileu: die Verzierungen uud Eadcnzc» gelangen durchweg sauber, lünstlerisch abgetönt im Vorträge, ohne alles und jedes Anzeichen ans die von den meisten Gilda-Sängerinnen an gestrebte bloße effektvolle Wirtung. Dagegen gehen ihr die er ichnttcrndcn "Accente -- Koloratursängerinnen vslegcn solchen über haupt keine Beachtung zu scheuten — in gleichem Grade ab, wie sie ihre ganze Sorgfalt der Technik ihrer "Ausgabe znwendck. Die Macht, darstellerisch ein vollkommenes Bild der Gilda zu gebe», ist Frl. Abendrolli veriagt, trotzdem weiß sic mit allerdings etwas schablonenhaften Mittel» die Hauptmvmente deS »nschnldig schwärmerischen Mädchens zur Geltung zu bringen. Bedeutend war wieder Herr Schcidcmautel tu der Titelrolle. Er versteht im Sinne des Komponisten überall wuchtig und markant hervor- zutretcn und das bedingte Uebergcwicht gegen alle Anderen zu be haupten — er beherrscht die Rolle souverän. Für den Herzog hat Herr Gießen gesanglich alle Mittel zur Verfügung, aber nur wenige, um den gewohnheitsmäßige» Lüstling ohne Her; uud Gewissen einigermaßen zu charaktcrisircn Im zweiten Akt, in der Scene und Arie der Gilsa, siel nicht sonderlich angenehm das bis zur Möglichkeit gedehnte Tempo auf. Tie Befürchtung. Gilda könnte sammt dem Dirigenten hier einschlafen, lag nahe, und daß cs nicht geschah, war wohl nur ein Zufall. ll. 8t 7 ' Zu einen, Bodo Wildberg - Abend lud gestern, Mitt woch, Abend die „Gesellschaft für Litteratur und Kunst" ein, die allwöchentlich im weißen Saale der „Drei Raben" unter dem Vorsitz ihres verdienstvollen Leiters des Herrn Prof. Dr. Wünsche einmal tagt. Das "Bestreben der Gesellschaft, vornehmlich Dresdner Schriftsteller durch Recitationen ihrer Werke dem Publikum näher zn bringen, darf der Sympathien nicht nur der Kritik von vornherein sicher sein. Leben doch in unserer Mitte eine ganze Reihe vortrefflicher dichterischer Persönlichkeiten, von denen dank der arg einseitigen Kritik unserer sogenannten maß- gebende» litterariichen Zeitschriften breitere Schichten nur wenig. >a oft säst gar nichts erfahren: hier helfend und fördernd ein- zugreifcn. nach Kräften Wandel zu schassen und gesündere Zustände hcrbcizufühceii, daß ferner nicht jeder Gernegroß von ! „Gesellschaft für Litteratur und Kunst" dem Dresdner Dichter Bodo Wildberg, der mit zwei eigenartigen "Büchern, einer Gc- ! dichisaminlung „Hclldinikle Lieder" und einem Novellenbonde „Tie ^ Sehnsüchtigen" <E Pierson's Verlag. Dresden »nd Leipzig) an die Oeffentlichtcit getreten ist. Aus beiden Werke» spricht, wie j Herr W illn D ö ngcs, der Vortragende des Abends, zugleich ! der beite Interpret, den der Dichter für seine Erzeugnisse finden ! tonnte, in einer kurzen, aber ungemein instruktiven Vorrede zu seinei Reeitation trauend bcmerltc. das Deuten und Fühlen des nenromantischcn LNrikcrs, der von dar müden Moderne ebenso weil . entfernt ist. wie von dem sir "Aeiißeilichkeiten ansgehenden, schwachen j Rachtlafficismus. Tie Stärke diewr Tichter, die freilich wenig > Aussicht haben, irgendwelche Pnblikninserfolgc zu erziele», liegt rir j der "Wiedergabe seiner und leiser Stimmungen, die sic mit den j Mitteln eines geläuterten Impressionismus wiederzngebcn und 'Mg,halten suchen. Darum enthalten auch ihre Prosadichtungen eine Fülle lyrischer Momente auf, die sie zum Vortrag nur 'wenig geciattct ! erscheinen lassen, die aber bei der Lektüre ihren eigenartigen Reiz auSzuübcu nie verfehlen werden. Davon gab die Auswahl van Dichtungen Bodo Wildberg's. die Herr Will» Dönges für diesen "Abend mit feinem "Verständnis; gcwäblt hatte und mit schlichten, aber von einer ausgeprägten künstlerischen Intelligenz beherrschten Vortragsmitteln las, ein ungefähres Bild, das die eigene Lcklüre der Bücher des Dichters leicht vervollständigen wird. Von dev einzelnen poetische» Gaben fanden die vcntändnißvollste "Aus nähme die „Alpine Rhapsodie", die „Stranddisteln", „Die Schlange", und das Prosawerk „Schloß Einöd"; besondere Hervoi Hebung verdient noch das ungedrncktc Gedicht „Die Mirschelsec", ein shmbolischcs Stück von hohem Reiz der Erfindung und gedank licher Tiefe. — Reicher und herzlicher Beifall lohnte oas Bemühen des Herrn Dönges, den Dichtungen seines Kollegen ein williger Interpret zn sein und forderte ihn. sowie Bodo Wildberg. wieder holt auf das Podium. lV. s* Die IohannstädterMusikschule (Direktor Zicroid. -' ' ' Carolagarten" dessen Prv- Violine. Harmo nium, Solo- und Ehorgelang) enthielt. Diesem auautitativen Vielerlei entsprach allerdings das qualitative Viel nicht ganz: denn neben einer Anzahl recht annehmbarer nnd fleißig ltudirtrr Dar»'