Suche löschen...
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000419018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900041901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900041901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-04
- Tag 1900-04-19
-
Monat
1900-04
-
Jahr
1900
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nri»kfiir« M. « !/I0, Ela« er«»» SrS SO. Titconlo 1S0.M Dresdner Dank Lomdarden 27,00. Lauradlltte —,— Ungar, «old —. 158,5». Siaalidahn iS»,) Pormgielen 25,70. Still. «arl». I» Uhr »!,-mltiao«.> Rente 101 2» Italiener V4.S» Snanter 72,70. Ponugien-n 25.so. Türken 22,!». lürkcnloole 124,50 Ollomanbani 580,00. Slaata- bad» 587,00. üombarden —. Fest. Pari». Produkienmarkl. Wetten rer April 20,20, per Sept Dezbr. 22,00 malt. Spiltiu» «er Ai ril 2»,»», per EepU-r.-Dezenwci 27,50, rulttg. Aüdol »er April 84,oo, per Lepidp -Letbi. 82.50. ruhig Iltnfteroa«. Produkien-ttteriSi weite» per Mai —, per November l»2, Whig. Roggen per Mai 124, per Oktober 120. ruhig. Laudon Produlten-Berichi. Weiten matter, scktwtmmcndcr Sh. niedriger, Hafer nur ,u niedrigeren Preisen verkäuflich, übrige Artikel träge und unperoitdert. — Wetter: Schön, deS Zweiten TheilS wird Uebttwesiung zur Kenntniknahme bcan-, bahnte, da sahen wir. daß diese wohl stellenweise metertiet waren, tragt. Weiter beantragt die Deputation, die Petition der techni- Die Straße, nur ab und zu schneesrei. war meist iRettroren und scheu Beiriebssekretäre und technischen Bureau-Alsisteitten. soweit sie wir konnlett nicht gar zu schnell anSschreiten. Aber die Beschwerde aus Verbesserung der Gehalts- und Rangverhältuisie durch Gleich- wurde reichlich ausgewogen durch die ernste Schönheit des Winter» stellung mit den Obelwersincistern und Werkmeistern gerichtet ist, Oertlichcs und Sächsisches Majestät der König hat genehmigt, daß S s 0d L -44 4- r» d- « r» L r» — Se. Majestät der König hat gcnehinigt, daß der geprüfte Hufbeschlagmeistcr Hoflieferant Schäfer zu Dresden den Titel als Hofschmied und der Hoflieferant Fleischermeister Thiele in Dresden den Titel als Hoflieferant des Großherzogs von Mecklen burg-Schwerin. sowie daß der Pianofortcfabrikant Cäsar Förster, Inhaber der Firma August Förster zu Lvbau den Titel als Lieferant des Konigl. Rumänischen HoscS annchmcn und fuhren. — Dem Direktor der Landesanslalt zu Sonnenstein, Geh. Mcdizinalrath Dr. mcd. Weber ist das Osfizierskrcuz vom Albrcchtsordcn verliehen worden. — Landtag. Nach einer kurzen Osterpanse nahmen gestern beide Kammern gleichzeitig ihre Thätigkeit wieder auf. In der Ersten S tä nd e k a m in er widmete vor Eintritt in die Tages ordnung der Präsident Dr. Graf v. Könncri tz dem verstorbenen Kaminermitgliedc und Edlen Herrn Grafen zur Lippe auf Baruth einen warm empfundenen Nachruf, worauf sich die Anwcicildc» zum ehrenden Gedenken des Verschiedenen von den Plätzen erhoben. Alsdann begrüßte der Herr Präsident Se. König!. Hoheit den Prinzen Friedrich August, der nach längerem Unwohlsein zum ersten Male wieder in der Kammer erschienen war. mit herzlichen Worten. In die Tagesordnung cintretend, berieth das Haus an erster Stelle nach Entgegennahme des üblichen Negittrandcii- vvrtrags und Beschlußfassung auf die Eingänge den Bau mehrerer Nebenbahne n. Die Deputation beantragte Be willigung der Linien Weißenberg-Radibor (erste Rate). Schön beidcrhammer-Eibenstock, Berggießhübel - Gottleuba, HeinSdorf Oberhcinsdorf und Tkum-McinerSdorf und Ileberweisniig der Petition des Eiscnbahiikomitces zu Ehrenfricdcrsdorf, dahingehend, daß der neue Bahnhof Ehrenfrieoersdors als Eentralstelle für die Wilischthalbahn und für die über TImm-MeinerSdorf zn erbauende Bah» eingerichtet werde, a» die Regierung zur Kenntnißnnhnie, empfahl dagegen, die übrigen Petitionen auf sich beruhen zu lassen bczm. für erledigt zu erklären. Kammerherr Graf v. Rex-Zedlitz bemerkte in der allgemeinen Debatte, daß die projektirtcn Bahnen taum die Staatskaste bereichern dürften und man sich wohl damit begnügen müsse, daß sie dem Lande indirekte Borthcile brächte». In hohem Grade sei anzuerkcnnen. daß die Regierung mehr als früher dem Prinzip zuncige, Sckundärbahnen normalspurig zn bauen. Ebenso sei es zu begrüßen, daß, wenn auch in beschränktem Maße, bei mehreren der proiektlrten Bahnen die Interessenten zu Beiträgen hcrangezoaen worden seien. Bedauerlich sei es, daß das »ei anderen unterlassen worden sei: besonders hätte er es bei Schönheiderhammcr-Eibenstock gewünscht. Nach einer weiteren kurzen Bemerkung des Herrn Rittergutsbesitzers v. Trebra- Lindenau mit Bezug auf die Linie Schönhcidcrhammcr-Eibenstvck trat die Kammer einstimmig den Dkputativnsanlrngcn bei. Hierauf berichtete Herr Kommerziciilath Thieme-Leipzig Namens der 2. Deputation über die Forsten, D v mä n c n und I »t rad e n. Kalkwerke, Weinberge und Kellereien betreffenden Kapitel des ordentlichen Etats mit dem Antrag auf Bewilligung nach der Vorlage unter Wegfall der Evciltnalauflückilttgcn bei den Ausgaben. Beim Kapitel For st e n begrüßt Kamincr Herr v. Wiedebach-Wohla die steigenden Einnahmen ans diesem Kapitel, die jedenfalls eine Folge der erhöhten An forderungen der Industrie seien. Der Forstetat mache den Ein druck einer rationellen Waldwirlhschaft, an der sestgehaltcn weiden möchte. Kammerherr Graf v. Rex-Zedlitz: Kaum ein Kapitel des ordentlichen Etats berühre so angenehm, wie das des grünen Waldes, aus dem der Staat eine sichere, stetig wachsende, nicht unerhebliche Rente ziehe. Im Weiteren verbreitet sich Redner über die Waldwirlhschaft und befürwortet überall da. wo die Bvdcn- beschaffenheit eine geeignete sei, der Pflege des LaubholreS erhöhte — Aufmerksamkeit zuzuwendcn. Rittergutsbesitzer v. Trebra- I Lindcnau bittet um Auskunft bezw. Vorlegung einer Znjammen- E stellung auf dem nächsten Landtage darüber, wieviel Flächen von der Jorstverwaltung angckauft worden seien, die bisher landwirth- schastlichen Zwecken gedient haben. Zn der bei dem Kapitel Domänen und Intraden vorliegenden Petition der West- vorortc Dresdens und Genossen um pachtweise Ueberlassnng von Gorbitzcr Kammergutsareal zur Anlage eines Volksparkes ergriff Oberbürgermeister Geh. Finanzralh a. D. B c u t l e r - Dresden das Wort und bemerkte, daß er zwar den Wünschen der Petenten sympathisch gcgcnübcrstehe. aber doch nicht der Meinung sei, daß diese in der von ihnen vorgeschlagcncn Art zur Erfüllung gebracht H werden könnten. An sich sei es ja Sache der Gemeinden selbst, K für Schaffung von Erholungsstätten in freier Natur zu sorgen, wenn aber der Staat im Besitze eines Areals, wie des in Rede ' stehenden, sei, so solle er sich doch der Mitwirkung bei Erfüllung dieser gemeindlichen Aufgaben nicht ganz entziehen, um so mehr als er in diesem Falle Vertreter einer Gemeinde, Vertreter des selbst ständigen Gntsbczirks Gorbitz sei. Er habe die Neberzeugnng, daß sich das fiskalische Interesse sehr wohl mit den Interessen vertrage, die das Finanzministerium als Vertreter des GntsbezirkS Gorbitz wahrnehmcn müsse. Den Wünschen der Petenten dürfte am besten entgcgengckommen werden können, indem, sobald bei dem Finanz ministerium die Absicht, das Kamincrgntsareal zu verkaufen, zur Verwirklichung gelangt sei, zunächst ein genauer Bebauungs plan ausgestellt und dabei im Einvernehmen mit den um liegenden Gemeinden Rücksicht aus deren Wünsche be züglich Schaffung größerer Parkanlagen genominen werde. Der Staatsfiskils werde dabei gewiß auch nicht schlecht fahren. - Kammerherr Graf v. Rex-Zedlitz erklärt, daß zwar in dieser Gegend eine Parkanlage erwünscht und er ein großer Freund von Parkanlagen sei, daß aber der Staat als solcher hier in keiner Weise eiiigreiscn dürfe, weil das Slaatsvcrmögen hier in einer Domäne bestehe, die nicht zn Gunsten einer einzelnen Gemeinde veräußert werden dürfe. Der vom Vorredner bezeichnet«: Weg scheine ihm aber durchaus gangbar zn sein und eine Verbindung der Staatsintercsscn mit den Wünschen der Gemeinden zu ermög lichen. Hierauf genehmigte das .Haus nach den Deputations- anträgen einstimmig die Postulate der genannten Kapitel und über wies das Gesuch der etatsmäßigen Jorstassessoren um Verbesserung ihrer Gehaltsvcrhältnisse, sowie die weitere Eingabe der prädizirten Fvrstassesforen der Regierung zurKenntnißiiahme, ließ dagegen ein Gesuch der Gemeinde Krippen um Ermäßigung des WasferzinseS wwie die Petitionen der Äestvororte Dresden und Genossen um pachtweise Ueberlassnng von Gorbitzcr KammerguISareal und des Geineindcvorstands Barthel in Wölfnitz aus sich beruhen. Schließ lich bewilligte das Haus nach Bericht des Herrn Rittergutsbesitzer Hcmpel-Oyorn zu S e m i n a rb a u t e n, unter Abstrich von 86,000 Mk. beim Neubau des katholischen Seminars in Bautzen statt der geforderten 1.866,000 Mk. die Summe von 1.780,000 Mk., nachdem Domkapitular Wuschanski-Bautzen Worten des Dankes gegenüber der Staatsregierung Ausdruck gegeben und den Wunsch ausgesprochen, daß er cs lieber gesehen haben würde, wenn kein Abstrich beantragt worden wäre, indem er ans die großen Opfer hinwics, welche das Domstist durch nnentgellliche Abtretung des Areals im Werthe von 60,000 Mk. gebracht habe. — Nächste Sitzung heute. Tic Zweite Kammer hatte sich in ihrer gestrigen Sitzung zunächst ui Schlußbcrathung mit dem Gesetzentwurf über die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen Berichterstatter Abg. Tr. Kühlmorgen) zn beschäftigen. Zufolge Antrags des Vicc-Präsidenten Opitz aus o» bloe-Annahmc des Entwurfs nach den von der Ersten Kammer gefaßten Beschlüssen trat das Haus diesen gemäß den Tcpnlationsanträgen debattclos und einstimmig bei und bewilligte weiter cinstiinmig und ohne Debatte vom ordentlichen Staatshaushalt das ans die zum Konigl. HailSsidcitvmmiß gehörigen Sammlungen sürK n n st und Wissenschaft (Berichterstatter Abg. Hähncl) bezügliche Kapitel unter Wegfall der Eventualausrückung bei den Ausgaben. — Nächste Sitzung heute. — Tie zweite Deputation der Ersten Kammer beantragt, die Einnahmen des Eiienbahn-Etats mit 137,905.270 Mk., die Ausgaben »ist 102,223.070 Mk. zu bewilligen. Zum Eisenbahn- Etat liegen sieben Petitionen vor und zwar der Betriebsickretäre um Genehmigung der neue» Beioldnngsordnung und »in Ver besserung der Ausrückung; der erste Theil ist erledigt, hinsichtlich aus sich beruhe» zu lassen, so weit sie Verbesserung der Be sörderungsverhältnissc durch Schasfnna von mehr technische» Eisen bahniekrctülslellen erbittet, der König! StaatSrcaierung zur Er Wägung zu überweisen, sowie die Petition der älteren Stationö- und Bureau-Assistenten zur Kenntnißnahme zu überweisen, die übrigen Petitionen aber auf sich beruhen zu lassen. — Die Petitions-Deputation der Zweite» Kammer be antragt. die Petitionen um staatliche klntelstlitziing der gemein nützigen Ballgesellschaften auf sich beruhen zu lassen. — Vom Königl. Ministerium des Inner» sind die Herren Professoren Dr. Lch m a n n und Dr. Fröhliger, Mitglieder des Königl. Stenographischen Instituts, nach Rom abgeordnet worden, wo der Internationale Stenographische Kongreß abgehaltcn wird. — Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät deS Königs wird der Konservative Verein nächste» Sonntag Abend von >/s9 Uhr ab im Grwcrbchanse eine arößere Festlichkeit veranstalten. Die Festrede wird Herr Gmnnasialobcrlchrer Dr. Giesing halten. Die Ausführung der Ehorgeiünge har der Dresdner Männergesang verein unter Direktion des Königl. Musikdirektors Herrn Pros. Hugo Jüngst zugesagt, während der orchestrale Theil der Ge- werbehanSkapelle unter Leitung des König!. Musikdirektors Herrn A. Treuster übertragen worden ist. — Im Svrechsaal der „Leipz. Ztg." findet sich zur Frage des W o b n un gS ge ld es für sächsische Beamte solgcnder Voischlag: Dringendes Bcdürfniß nach einer Vermehrung des Einkommens durch Wohnnngsaeld liegt nur vor bei den ver- heiratheten Beamten, bei den nnverheirathetcn absolut nicht. Diese Thatsache ist lv offenkundig, daß sie keiner weiteren Ausführung bedarf. Man entschließe sich, daraus die Konfeguenz zu ziehe», und gewähre WohnungSgeld nur den Verhcirathetcn. Dabei setze man rechnungsmäßig für jeden Beamten WohnnngSgeld ans, zahle es aber den U n v e rh e i ra t h e te n n i ch t. Zunächst könnte man diese Ersparnisse eben einfach als Minderansgabe» behandeln, später ließe sich daraus ein Fonds bilden für besondere Nothlagen einzelner Beamten (schwere Krankheit rc.) und deren Wittwen nnd Waisen. Wenn Sachsen sich entschlösse, hier trotz aller theoreti schen Bedenken Verhcirathcte und Unverheirathete zu trennen, eS würde bahnbrechend wirken und eine» Gedanken in die Praxis ninsctzen, der sich schließlich doch einmal dnrchtämpsen wird gegen alle ihm entgegeiistchende graue Theorie. — Man verschiebe die Sache nicht noch zwei Jahre, sondern gewähre das Wohnungsgeld den verheicathelen. mittleren und unteren Beamten, wie hier vor- gcschlagen ist Ibis 6M» Mk.) sofort. — TnS Ostcr-Mecting des Dresdner Ren » vereins findet am Sonntag seine Fortsetzung Was diesen zweiten Renn tag besonders bedeutungsvoll macht, ist der Umstand, daß Se Majestät der König iür das an diesem Tage znm Anslrag ge langende Sächsi'che Aimee-Iagd-Nennen einen prachtvollen Ehren preis gespendet hat. Se. Majestät wird den Rennen wiederum beiwohnen. Ter königliche Ebrenvreis besteht aus einer großen runden silbernen Schale — als Taiclansfatz oder Bowle — reich mit vergoldeten Rococo-Ornamenten, Blume» und Ranken ver sehen. in hochaelricbener Arbeit, hervorgeaangen ans den Ateliers des Herrn Hosjnwelicr Elnneycr, hier, wo dieses Prachtstück der Gold- und Silbettchmiedekttnst in den Schauscnstern bis Sonn abend Abend nnsaestellt wird. — In dieser Woche fällt die Sitzung der Stadtverord neten ans. — Nachdem der Termin abgelansen ist. bis zu welchem die Beträge der Anfangs dieses Monats zngeseitigten Rechnungen über den Gas-, El c k tr iz i t ä ts - n n d W a s s e r o c r b rn n ch zu berichtigen sind, wird vom 2l. ds. M. ab das Erinnerungs verfahren unter Einziehung einer Eriiinerunasgcbühr von 25 Pfg eingcleiiet werden. — Die sozialdemokratische Landeskonferenz hat ihre Bcralhniigcn geschlossen und als nächsten Versammlungs ort Leipzig gewühlt. Ans dem Kassenbericht stl noch hcrvorznhebcn. daß der Partcivorsland in Beilin den hiesigen „Genossen" mit 3500 Mk. im Vorjahre unter die Arme gegriffen hat, sowie daß die Rcichstagswahl in Pirna 3litt Mt. verschlangen hat: die große Berliner Parteikasse hat alio Alles geregelt und den süchstlchen „Genossen" sind sogar noch 2 Thaler darüber verblieben. lieber die Verbreitung der sozialdemokratischen Presse in Sachte» theilt der Referent Gener-Leipzig mit, daß der Aboiiiientcnstand aller Parteiblätter zusammen von 57,800 im Jahre 1898 aus 87.100 zur Zeit hinailsgcgangen ist. Die in Sachse» erscheinenden Geweck- schastsblätter hatten im Vorjahr 70,600 nnd haben jetzt 91,600 Abonnenten. Zuletzt kam das Ehemnitzcr Gemeindevrogramm zur Sprache, das im Leitartikel der „Dlesdncr Nachrichten" in der Dir. 93 d. Jahrg. gekennzeichnet worden ist. Lauge-Leipzig erklärte, die Chemnitzer Beralhnng sei „der Bcthlehcmsche Kindermord im Kleinen" gewesen, so überhastet sei verfahren worden Es seien Bestimmungen aufgenvmmen worden, die absolut unhaltbar seien Daß beispielsweise die Beseitigung der Zwcilheilung in der Ge meindeverwaltung (Stadlrath und Stadtverordnete) aekordert wer den konnte, sei nur dadurch zn crllären, daß die Vertreter ans kleinen Gemeinde» die Konferenz in Folge ihrer Mehrheit be herrschten Sonst wäre es unbegreiflich, wie mau den Stadt gemeinderath als einen Vorzug änjehen könnte. Unverständlich würde cs auch bleiben, daß man die Forderung gestrichen hat. wonach kein Gcmcindcvertictcr Genlelndcarbeiten übernehmen, oder sich an Lieferungen für die Gemeinde bctheiligeu dürfe. Tie licheu Waldes und die herrlichen Blicke, die sich uns aus dir gegen überliegenden beschneiten Hänge um Schcllerhau boten. Endlich langten wir in Reheseld an. schritte» am freundlichen Jagd schlösse unseres Königs vorüber, wo hinter den geöffneten Fenstern offenbar „großes Reinemachen" stattfand, verfehlten glücklich de» tiesverschncilen Bicrsteig und marichirten auf der mittlerweile von der höber steigenden Sonne recht hübsch ausgeweichte» Straße nach Moldau hinauf. Welche Wohlthal, wenn man in s ae- müthlich warme Zimmer des Fischcrhauses cintreten kann! Der Mensch ist eben Realist. Darum lhat uns die kräftige Suppe und der delikate Rostbraten, vor Allem aber daS prickelnde, goldhelle Mit, n,jp millit»»' liilltli'il,,' viisf iin^ übrigen Redner fandcn dagegen daS Chemnitzer Programm im Großen und Ganzen prachtvoll und cs wurde dann auch mit einigen unwesentliche» Aenderniigen — angenommen. — Der Unterricht in den städtischen Fortbildungs schulen beginnt am 30. ds M. Znm Besuche der Fortbildungs schule sind alle hier wohnhaften Knaben ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses verpflichtet, die nach Erfüllung ihrer Schul pflicht in den Jahren >898, 1899 und 1900 aus öffentliche» oder privaten Volksschulen entlassen worden sind und nicht entweder höhere Schnlanslaltcn oder solche Jniinngs-, Vereins- odcrPrivat- Fortbildungsichnlen besuchen, deic» Unterricht vom Besuche der vsseiitlichen Fortbildungsschule befreit. Die Ostern dS. I. ans der Volksschule entlassenen Knaben haben sich, soweit sic nach Vor stehendem zum Bcinchc der öffentlichen Fortbildungsschule ver pflichtet sind, am 25 ds M. Mittags 1 Uhr unter Vorlegung ihres Schnlciitlassiliigszengnisses bei dem Leiter der ihrer Wohnung oder Arbeitsstätte zunächst liegenden Fortbildungsschule zur Auf nahme und Prüfung zu melden. — Sächsische Sta atseisenbahne ». Die vorläufig sestgestelllcn Einnahmen im Monat März 1900 betragen lO.557.2I2 Mk. (st- 265.526Mk.). wovon 2.671,168 Mk. (— 57,088 Mk.) aus den Personenverkehr, 6,192,907 Mk. (st- 83,952 Mk.) aus den Güter verkehr entfallen: ans sonstigen Quellen stammen 1,393,137 Mk. (st- 238,662 Mk.). Die Gcsamniteinnahmen vom 1. Januar bis 3l. März d. I. betragen 29.521,851 Mk. (R 1,310,761 Mk.). Hierzu trugen der Pcrionenverkchr 7.228.326 Mk. (— 95.883 Mk ). der Güterverkehr 18,005,130 Mk. (st- 708,019 Mk.). sonstige Quellen 1,291,098 Mk. (st- 698,628 Mt.) bei. — Ein Freund unicrcö Blattes schreibt uns: Wir. die wir hier im Tieslnnde »ns über das frijch aufsprossende Grün der Saaten und Rasenflächen und die schwellenden Knospen an Baum und Strauch freuen, werden es uns selten träumen lasse», daß derweil der Kamm des Erzgebirges noch in tiefem Schnee begraben liegt. — Wir hatten kaum den Schulstaub von de» Fußen geschüttelt, als wir mit der Bahn hinaus »ach Geisiag fahren, um einmal wieder die erquickende, frische Äebirgslust zu crlhmen. Wiesen voll Schlüsselblumen, grüne Saaiielder und Bäume voll Maikätzchcn begleiteten die Fährst. Aber schon hinter Glashütte zeigten sich in tchattigen Mulden etliche Schnceilccke, und ihre Zahl und Größe wuchs, je höher unser Zug in s Gebirge klomm. Am Ende waren die ganze» Hänge schneeweiß. Als wir aber schließlich gar daS freundliche Altenberg aus Schusters Rappen passirst hatten, lag Feld und Wiese, ja die Straße selbst, wie ein großer weißer Teppich vor uns. Wir hegcgnclen ein paar Männern, die sich mit Schaufel und Schneehacke tüchtig mühten, und wurde» »ist Erstaunen inne. daß die Schneedecke unler unseren Füßen wohl 30Ctm. lief sein mochte Ein Stückchen weiterhin war die Straße so lies verweht geweien. daß der Schnee zu beiden Seiten in Wänden von über Mannshöhe ausaeschauselt war, und neben dieser vordem sicher unpnssirbaren Stelle Stroh wische dem Wanderer einen anderen Pfad über die weiße Fläche wiesen. Wir betraten den Wald und sahen, daß auch hier der Boden gleichmäßig mit der weißen, alle Unebenheiten weich ab rundenden Decke verhüllst war. Wo mal am Grabenrande ein Ricsclbächlein sich unter den überhängcnden Schneemasseir den Weg Böhmische Bier beinnbe so mit. wie vorher die köstliche Luft und die prächtige Landschaft. Auch unsere Stiesel prvstlirte» von, warme» Oien, und als dann wir und sie gehörig restanrirt waren, trieb uns die Wißbegicrde hinaus, uns die Schneehaufen von draußen zn besehe», deren Höhe uns die Aussicht aus dem Fenster erschwerte. Sic waren hoch genug, aber als wir die Waldstraße »ach Neustadt zu cinichlttgen, waren mir denn doch überrascht, die Straße von einem Tchnecwallc eiiigedänimt zn finden, der doppelte Mannshöhe hatte. Sv wunderschön die Landschaft war, so trieben nnS doch dunkel herausziehcnde Wolken wicacr in s gauliche Fischerhaus Moldau. UebrigenS ei» erträgliches Schicksal I Draußen regierte Regen und Sturmwind, drinnen bei Herl» Fischer die traulichste Gemülblichkeit. Auch de» folgende» Morgen letzte das Wetter so ein. wie eü den Abend geendet hatte; cs blieb nnS nichts weiter übrig, als wieder unser Bündel zu schnüren, so leid eS uns that. und heimwärts zn dumpfen Ader den Ein druck haben wir empfangen, dnß bei da oben rasch eintretender Schncclchmelze wir noch ein gut Theil Hochwasser erwarte» tonnte». — Die vor mehreren Tagen erfolgte Verhaftung deS Inhabers der Firma Dresdner Vcrkehrsliuremi Hermann Brngner, hier, wird vielfach besprochen. Herr Brngner ist wegcii bedeutender Wechselschieblingen verhastet ivv«de». — In letzter Zeit ist durch verichicdenc Zeitungen die Nachricht gegangen, daß die Königin-Marie»hnlle, A.-G., zu EainSdorf bc absichlige. vier Thal sperren im oberen Mulden!!»,!- und Schw.rrzwasseigcbielc zn errichten. Wie dem „Zwick. Wochenbl." von der Direktion des bctreisenden Werkes inilgelheilt wird, entspricht diese 'Nachricht nicht den Thaliachen — 'Ans der Lutte D reso e n - E o i i eb a ude wird nach de», ommersahrplan der jetzt nnr Werktags verkehrende Abends 6 Uhr vom Hanptbahnhi's nach Eossebanbe »dachende und 6 Ul» 35 Mt», von Evnebaudc nach Auiemhalt von 5 Minuten nach Dresden Hanplbahnhvs znrücttehrende Personenzug täglich ab- gelassen werden. — Leipzig. 18 Avril. Am Eharsrcilag ist aus der Luppe bei Lentzich ein Sack hcransgefischt wo,den. der über 600 werth- volle FeUchen enthielt. Es handelt sich um indpemanische Ratten- sclle (Bastard Chinchilla). Osfcndar sind die Felle irgendwo gestohlen. — Zittau. In dem Ausstclluiigssaal der Kuustwcrkstätte für Glasmalerei und K u n st g l a i e r e i von 'Richard Schlei» sind »nr Zeit die Fenster anSgcneUt. die de» Sitzungssaal des neuen Gebäudes der Handels- nnd Gcwerbclamincr ichmüclen sollen. Es sind im Ganzen zwei Fenstergrnppen. Die jür die Ogieite oeulininlen Fenster sind ein Geschenk des Herrn Fabrik besitzer Rcinhold Hotimann-Nengersdorf. Das mittlere obere Feinlcr zeigt eine allegorische Francnaeslalt, die Indnslcie vcr- loipernd.Zvährend die Wahrzeichen des Handels ans dem rechlen. die des Haudwerls ans dem ttnlcn obere» Fenster zur Darstellung lo,innen. 'Auf zwei unteren kleineren Fenster» befinde» sich die Wavven Sachsens ^»id der Obe,lausig Die Fenslcraruppe der südlichen seile des Saales ist von Hecrii Kvnimeezienrath Wcigang Bange» gestiftet. Hier enthalten die oberen drei Fenster reichen ornamentalen Schmuck. Wahrend die bisher genannte» Arbeiten solche der Glasinalerlunst sind, sind die drei niilcrcn Fenster in musivischer Manier ansgesnhrl. also ein Peodntt der Kunitglaserci. weiche die Opalescent-Giäier mviailarlig zniaminenletzt. Das mittlere Fenster versinnlicht Denltchlands überseeischen Handel: wir sehen ein stolzes Kautsahrleischiss mit dem deutschen Adler, be leuchtet von der ausgehenden Sonne, wodurch man unwillkürlich nn das kaiserliche Wort: „Deiuschlands Zukansl liegt auf dem Wasser" erinnert wird. Rechts davon ist ein Fabrikhos ver anschaulicht, dessen Lichnpende. eine eletteischc Lampe, uns an die größte Elsindnng des Jahrhunderts gemahne» soll. Das linte Feuiler zeigt uns einen aus einem Tunnel kommenden, über eine Brücke sanfendcn Eiscnbahnzug, uns belehrend, daß wir im Zeichen des Verkehls stehen. Alle 'Arbeiten, die im Renalssanceml ge halten sind, weilen geschmackbvUe Uinra»ku»>,en mit Früchte» ans, den Lohn des Fleißes »»denkend. Die Fenitcr selbst stellen der Firma das beste Zeugniß aus. Sowohl die einzelnen Koni- Positionen, als auch die Ausführungen mit ihren prächtigen FarbenznsainincnsteUnngcn und seinen Nuancirunge» sind ein neuer Beweis dafür, daß das Knnsttnslilnt dank seiner tüchtige» Leitung sowohl als auch seinerKünstler nnd künstlerisch begabten Arbeiter nnler de» Wertstätlen snr Glasmalerei eine hervoiragcnde Stellung ein nimmt. Tie in Zwickau verstorbene Rciitnerin Frl. Christian: Karolinc Ran hat 30.000 Mt. der Stadt Zwickau vermacht und zwar 10,000 Mk. zur Unterslügnug bedücsttger 'Mädchen für deren Ausbildung als Lehrerinnen, 80>)0 Mk. zur Unterhaltung des Käulchen Erbbegräbnisses, 9000 Mk. zur Begiündniia eines Frei bettes im Stadlkrankenhanie snr arme Kranke, 2000 Mk. für das Bürgerhvspital, 2000 Bit. für daS Waisenhaus, 2000 Mk. sürc-une Blinde. — In Greiscnhain bei Frvhburg wurde der Dienstknccht Kühn von den Pferden seines Dienslherrn beim Füttern derart an den Leib geschlagen, daß er alsbald verstarb. — M ulsen St. Jakob. Das Ehepaar August Pampel feierte in voller RüNigkeit die goldene Hochzeit. - Reichenbach. 'Am Sonnabend stürzte sich eine Fabrik arbeiterin i» den 1 Meter liefen Genieindcteich zn Oberrcichcnbach, Die Selbstinorütandidatin, die von ihrem Ehemann getrennt lebte und seit tangerer Zeit an Epilepsie leidet, wurde aber noch lebend durch den Ofensetzer Lenk gerettet. — Lauter. AIS am Dienstag Nachmittag der hier ^«5 Uhr ankoiiuiiende Gütcrzug in den Bahnhos einsnhc, entgleisten vier Wagen. Der Wagen, in dem sich der Oberschagner befand, wurde zcittüinmert. Ta sich der Beamte aber retten konnte, sind 'Ver letzungen von Pcrfoncn nicht vorgekommen. Der Personenverkehr konnte aufrecht erhalten melden. — Landgericht. Vom Schöffengericht wurde die Schmieds- Ehefrau Bertha Klara Emilie Kunze, aus Stauchitz gebürtig, mit 2 Tagen Gesängniß belegt, weil sie als überführt angesehen wurde, an, 9. Seviember 189!) r» Dohna ein der Tiichlerssrau Rnhle ge höriges Mangeltuch gebrancht nnd uniecichtagen zu haben. Tie gegen dieses Unheil eingelegte Berufung hatte Erfolg, die K. wurde freigesprochen. — Recht langwierig gestaltet sich die Ver handlung gegen den Kaufmann und Agenten Maximilian Joief Wilhelm Banke. 1861 in Waiddvrf bei 'Neiße geboren, und dessen Ehefrau Anna Maria Theresia gcb. Wolf aus Müntterherg. Beide haben sich vor der 2. Strafkammer wegen vollendeten und ver- tuchten Betrugs zu verantworten. ES sind 22 Zeugen zu ver nehmen. Banke hat daS Gymnasium adsvlvirt. diente als Ein jähriger. wurde Reserve-Offizier, wäter aber mit schlichtem Äb- ichiede entlassen. Nach seiner Berhcirathuna kaufte er in Hvhen- linda ein Gut, das aber schon I89l unter den Hammer kam, da der Besitzer durch Brandnnglnck und 'Viehseuchen große Vertust«: hatte. B. wurde später Versicherungs-Agent in Breslau, wechselte mehrere Male seine» Wohnort und gerieth mit seine» vier Kindern in immer größere Bedrängnis;. Er mußte den Ofsendaruiigsesd ahlctstcir. machte sich aber dabei einer Fahrlässigkeit schuldig und verwirkte dafür 8 Tage Gefänguiß. die aber tm Gnadenwege er lassen wurden. 1896 traf ihn wegen Betrugs eure vicrmvnatliche Gcfänmiißstrafc. 1898 wegen gleichen Verbrechens gleichzeitig mit iciner Frau verurthcilt, erreichten Beide in der 2. Instanz Frei spruch Das erkennende Landgericht sagte in der Begründung, daß die Angeklagten zwar äußerst leichtsinnig, verschwenderisch und lügenhaft, aber nicht betrügerisch gehandett hätten. Im Frühiirhr 1898 kam die Familie mittellos nach dem Nachbarorte Plauen, der Mann hatte in Görlitz eine noch rückständige Gesäuguißstrafe verbüßt und traf später ein. Stach kurzer Zeit wurden sie aber von der Geiiieiude Plauen auSgcwicsen und wandte» sich, als der Rekurs an die Amtsbanptmannschaft erfolglos blieb, nach Striesen. Im Herbst 1898 erhielt B. mit 2100 Mk Gehalt und 20 Mk. Tagcsspeicn Stellung als Reisender einer Kitzingcr Wcinhandlung. Die Stellung war aber von kurzer Dauer, den» schon auf der ersten Tour nach Görlitz wurde der Angeklagte von der Poltet- gefaßt. In den Jahren 1898 und 1899 haben die B.'sche» Ehe-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)