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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000413014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900041301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900041301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-04
- Tag 1900-04-13
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Monat
1900-04
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Jahr
1900
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Lageögeschkchte. Deutsches Reirli. Für die Zeit dcs Besuches des Kaisers antworten müßte. «digen lassen, daß die Kirche dieses unerhörte Aergeniiß nicht - Spmchlprecher der aufftändischen Arbeiter in blauer Blouse I anders als mit dem großen Interdikt und dem Kirchenbann be- ist auf den Tisch gesprungen, hinter dem die rothe Fat»,, Franz Joses am Berliner Hofe sind eine Reihe von Festlich keiten ln Aussicht genommen. Anher dein Galadiner Im Königl. Schlosse wird eine Tafel bei dem österreichisch-ungarischen Bot schafter V. «zögpenyt-Marich stattsinden. Auch hofft das Ofsizier- korps dcs Kauer Frain-Garde-Gienadier-Regtinents Nr. 2. dessen Ehes der Kaiser von Oesterreich ist, daß dieser Ihm die Ehre seines Besuches wird zu Theil werden lassen. Für die Ankunst am 5. Mat wird großer Empfang besohlen werden. Kaiser Wilhelm wird, umgebe» von sämmtlichen anwesenden Prinzen und der ge lammten Generalität des Gardekoniö und der Residenz, persönlich seinen hohen Verbündeten begrünen und ihn »ach dem Königl. Schlosse geleiten, wo die Kaiserin ihren Gast empfangen wird. Tic Ehrenwache aus dem Bahnhöfe stellt eine Kompagnie des Kaiser Franz-Regiments, welches seine Fahnen snr die Dauer der Anwesenheit seines erlauchte» Ehefs in einem der vom Kaiser von Oesterreich bewohnten Gemächer einstcllt. Auch ist eine Spalier- blldung der Garnison bei der Anlunst i» Aussicht genommen. Bon auswärts werden Prinz Friedrich Leopold von Preußen aus Eassel, der bei der Deutsche» Botschaft in Wien lvnnnandirte Flügeladjutant, Rittmeister v. Bülvw und eine Deputation des Husaren-Regiments Kaffer Franz Josef von Oesterreich. König von Ungarn Nr. 16 aus Schleswig erwartet. Am 6. Mai wird der hohe Gast der Einstellung des Kronprinzen in das 1. Garde-Regi ment z. F. und der Parade im Lustgarten zu Potsdam beiwohnen, nach weicher Frühslückstafel im Stadtschlvsie daselbst slattsindct. Die Feier der GroßäI, riakcitserkläru » g des Kron prinzen des Deutschen Reiches wird sich im glänzende» und breitesten Rahme» obipielen. Der Kronprinz wurde am 6. Mai 1882 !i Ubr M Minuten geboren, die Taufe fand am II. Juni in Potsdam statt. Dem Vernehmen nach fallen an alle Paihen, io weit sic noch leben, Einladungen zu der bevorstehende» Feier ergangen fein. Tie Palhen waren, abgesehen von den Mitgliedern des preußischen Kvinashamcs und dcnicnigen dcs herzoglichen Hauses Schleswig- Holstein. folgende: Königin von England, Kaiser von Rußland, Kaiser und Kaiserin von Ocslcrrcich. König von Italien, König von Sachsen. König von Belgien. Prinz von Wales. Kronprinz von Oesterreich, Großhcrzog und Äwßheizogin von Baden, Großherzvg von Sachsen Weimar, Herzog von Sachscn-Cobnrg-Golha, Erb prinz und Erdprinzessi» von Meiningen, Fürst zu Hohenlohe- LaiWnburg. Der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich wohnten den Tnnfseierlichkeiten damals nicht hei, dagegen erschien Kronprinz Rudolf'. Der Kronprinz, der seit seiner Ucbersiedetnng von Pion „ach Potsdam dort in großer Stille leb! und sich zunächst dem Studium der Militärwissemchastcn widmet, in denen ihm vier Lehrer der Kriegsschule in Potsdam Unterricht ertheilen. hat sich twrzüglich entwickelt. An Kvrperlänge soll er hecest-s den kaiser liche» Vater nbcrtreffen: in der Gesellschaft wird sein hescheidenes Wesen und sei» kluges Auge gerühmt. Bald nach der Vollinhrig- teitserklärung wich er zunächst längere Zeit im l. Garde Regiment zu Fuß Dienst Ihn» und später nach Bonn ühersiedcln, nur dort die Hochschule zu besuchen. Der denlschc Botschafter am Wiener Hose. Fürst Eulen- burg, wird den Kaiser Franz Joses nach Berlin begleiten. Dos von« Kaiser nicht bestätigte kriegsgerichtliche Unheil gegen den Prinzen Prosper von Arenberg wegen der Ausschreitungen, die er in Südwestasirla beging, svll nach den „B. R. Li." cmf 2>F Jahre Festung (!) gelautet haben. Fürst Ferdinand von Bulgarien zog seine Zusage znrnck. zur Hochzeit der Prinzeisi» Mcnhilde lvmmen zu wollen. Man bringt dies mit dem vom Prinzen geplanten Religions- Wechsel in Zusammenhang, welcher die katholische Familie des bayerischen Fürstenhauses peinlich berühren müsse. Emen seltsamen Grund snr das dentschseindlichc Treiben dcs Berliner,,T i in c S" -Korrespondenten, deiscn Ausweisung von Berliner Blättern gefordert wurde, führt der „Hanno». Courier" an. „Der betrestende Herr", !o schreibt das Blatt, welches sich gegen die Ausweisung erklärt, „betreibt seine Deutschenhetze in den Limiten der „Times" nämlich nnr zu dem Zweck, »m seine Aus weisung zu vwvozireu. Er sehnt sich nach den Bergen seiner schottischen Hcimath, er möchte ferner in England polittjcheEarriöre machen, und da dazu etwas mehr gehört als sinnloics Schimpfen auf Deutschland, wünscht Herr Saundcrs nichts sehnlicher, als daß die Berliner Polizei ihm die Mäilyrerkrvne des Ansgewiesenen auf's Haupt drückt. Wenn er, mit dieser cingelhan. nach England rmücklehrl, ist ihm alsbald ei» Silz im Unterhaufe sicher, und das llcbrige wird sich finden. Also nur nicht auSweiscn! Hierbleibcn lassen, das sei die Simse." Oesterreich. Im niederösterreichijchen Landtag beant- wortele der Statthalter eine Interpellation, welche die Regierung znm Einichreite» gegen die Verbreitung der Blut- bes (Huldigung gegen die Inden amfordert. Ter Statthalter erklärte, die Ptuibcschntdignng fei von ersten Autoritäten der römisch-katholischen Kirche als grundlos be zeichnet worden. Tie Regierung bedauere ans das Tiefste die Verbreitung der Beschuldigung, zumal da sie deren Gefährlichkeit snr das friedliche Zusammenleben der Bevölkerung nicht verkennen könne. Die Bekämpfung der Ansbrsitung einer derartigen von mitontcikiver Seite widerst»vchcncn Annahme sei ihrer Ueber- zengulig nach vornehmlich ans dem Wege der fortschreitenden Aust kturmig in weitesten Schichten de» Bevölkerung mögtich. Wenn die Beschuldigung in böswilliger Absicht znm Zwecke der Auf reizung gegen Angehörige eines gesetzlich anerkannten Rcligions- bekenntmffes vmgebracht und verbreitet werde, so werde die Regierung nicht säumen, die in dieser Hinsicht bestehenden straf- geschlichen Bestimmungen aus das Nachdrücklichste zur Anwendung bringen zu lassen. Der Statthalter hob endlich gegenüber dem Wunsche des Interpellanten nach besonderen Präventivmaßregeln polizeilicher Rotiir hervor, daß der Präveiilivthütigleit der Polizei behörden in dieser .Hinsicht durch die gesetzliche Feststellung ihres Wirkungskreises bestimmte Grenzen gesteckt leien. Frankreich. Depntirtenkammcr. Bei der Be- rathung des Budgets tadelt Cochi» (Rechte- die allgemeine Politik der Regierung und ihre kollektivistische» und eäsaristischen Tendenzen. Lasies (Nationalist) kommt ans die Fasckoda-Frnge zurück und wirst Telcasiü vor, er habe Marchand im Stiche ge lassen. Ministerpräsident Waldecl-Roussca» erinnert daran, daß die Kammer fünf Mal seiner Politik zngcstimmt habe und weist auf die Nützlichkeit der von der Regierung eingebrachten, gegen die unleidlichen Bestrebungen der religiösen Verciiiignngcn gerichteten Vorlage» hin. (Beifall.) Die Regierung habe die alten republika- ni'chen Traditionen wieder ausgenommen und ihre Bemühungen seit 10 Monaten seien nicht vergebens gewesen, das Land sei ruhig, die Ausstellung werde beweisen, daß der innere Friede wiederheracstellt ici- (Beifall.) Waldcck Rousseau weist schließlich aus die Besetzung von Timt hin. spricht sich snr den Gesetzentwurf, bcti. die Kolcmiälarmec aus und bringt eine Vorlage ein, welche den Ausbau der Vertheidigung der Küsten und Kolonien bezweckt. (Stürmischer Beifall.) Bcrteaux bcanlragt. daß die Rede Waldcck Ronffeau's öffentlich angeschlagen werde. (Beifall.) Moline wirft Waldeck-Rousscan vor. daß er von leinen alten Grundsätzen ab- gewichcn sei, daß er Millerand (den sozialdemokratischen Minister) clnen überwiegenden Einfluß im Kabinct gewähre und sich dem Sozialismus gefällig zeige. Das Land weise eine derartige Politik zurück. (Beifall im Eentriim.) Die Kammer beschließt mit 286 gegen 21 l Stimmen, daß die Rede Wnldcck-Ronsicau'S öffentlich angeschlcigen werde. Die Polizei hat wieder einen SPio n gelangen, der diesmal Löon Gagct heißt, 25 Jahre zählt und gegen den zermalmende Beweise vorlicgen »ollen. Trotzdem, daß die Angelegenheit mit manerdickem Dunkel umgeben wird, beeiden mehrere Reporter bereits, daß Gaget für Deutschland gearbeitet habe. Portugal. Im ganzen Lande und besonders in den mittleren und unteren Schichten der Bevölkerung erhebt man sich gegen die geplanten Steucrvcr in e h r n n gen; Einsprüche und Massen- versaniniliiiigen sind an der Tagesordnung, und man glaubt, daß die Vorlage fallen muß, wenn ernste Ruhestörungen vermieden werden sollen. Wie weit die Lebenshaltung des Volkes hernntergedrückt ist. ersieht man aus einer Statistik, die eben in einen, medizini schen Fachblatte, alio frei von einseitigen politischen Einflüssen, veröffentlicht wird, und aus der n. A. erhellt, daß in der Haupt stadt Lissabon der an sich schon recht geringfügige Fleischverbrauch aus den Kopf vom Jahre 1891 zum Jahre 1897 um über 20 Prozent gesunken war; für außerhalb Lissabons giebt es keine genauen An haltspunkte, aber es wird angenommen, daß cs da noch schlimmer steht. Bulgarie«. Der „Mattino" irr Neapel meldet aus den, Vati kan: die Kurie setzt olle Hebel in Bewegung, um den Fürsten Ferdinand von Bulgarien von der beadnchtigten Apostasie durchUeb er tritt zur russisch-orthodoxen Kirche abzurathen. Der Papst habe die Prinzessin Clementine von Coburg vrrsttin- des Aufruhrs und ?cr Empörung sieht, uni seinen wüsten Asien. Nach Becichkdn a»L Söul hat Rußland an Korea! Worten noch mehr Kraft.und Nachdruck zu gebe». Alles johlt und elne neue Forderung betreffs Masvmpo gerichtet Ter koreanffche ^ Kämt ,h„, entgegen. Dre bewaffnete» Hände erheben sich zu ihm, ' — ...» . xA bedarf nur noch eines Wortes, um dre erhitzte» Sinne dieser Rasenden vollends zu entfesseln und eine schreckliche Kate. > strophe herbeizusühreii. Im Vordergrund des Bildes, vor dem Tisch des SrrcilbuceauS. sieht man links und rechts einen Ver wundeten und einen Tosten, die kn ihrer hilflosen Beweguncis- losigkeit einen merkwürdigen Kontrast zu der wahnsinnig erregte» s Menge bilden, die nnr von dem einen Gedanken erfüllt wird, sich ' in ibrer lümmerlichen Existenz nicht weiter von den Besitzenden Beamte irr Mokpho ist wegen keines Vorgehens bezüglich der Ver pachtung benachbarten Landes au Rußland von seinem Posten entlassen. Transvaal. Der Bnrcn-General Dewet, der Sieger bon Merkatssontein, ist im Lause des Krieges schon wiederholl als glänzender Heer sichrer hcrborgetrcten. Er befehligte die in der Gegend Modderriver stehenden Bnreir-Ab>heiln»gen und zog sich ipäter seine» Leuten in nordöstlicher Richtung von Bloenffontci» zurück eine Ausgabe bestand »ach der Kcpirnlation Ervnie's darin, den des ' bedrängen zu lassen, und den Kampf um ihr bischen Leben bis auf's mit'Messer durch-ustchren gewillt ist. Das Gemälde bedeutet ein ge- mck. > wattiges Stück tief empsundcner Wilklichlcitskunst, das in der wahrhaft tief dramatischen Kraft seiner Ansduicksmittel, in dc seiner Komposition erschütternd wirkt. Welche Fülle von fleißige' N'atnrstndiuin dazu gehörte, jede der zahlreichen Figuren, die sammt , und sonders in vehementen Bewegungen wiedergegeben sind. de> und seinen paar Geschützen vor- j Wirklichkeit entsprechend in dieser hundertfältig verschiedenen bet Paardebcrg und später bei ^ Weise zu charallcrisiren. welch' eines künstlerischen Geschickes 7,>!,id iiialerischeu Blickes cs aber zugleich bedurfte, die gc Vormarsch Lord Roberts' io (ehr wie möglich aufzichalten, »m Zeit. nngeichmiickten Wahrheit seiner Darstellung und der Meisterschaft snr die Orgnnisirung dcs weiteren Widerstandes und zur Kon-' zenirirung der Hauptarmee bei Brandsort. Winbnrg oder Krocm- stad zu gewinnen. Diese Ausgabe hat General Dewet mit seinen wenigen Tausend Mannschasten züglich gelöst. Er hat schon „ Abrahams Kraal den Engländern bedeutende Verluste bcigebracht und sie lange ausgehallem Daß er ichließlich von den britischen ! wollige Maste Truppen umgangen wurde, ist lein Beweis einer fehlerhaften ^ entsprechend zu Taktik des Bnreirgenerals, denn er hatte bei diesen täglichen Ge fechte» stets gegen eine acht- bis zehnfache Uebermacht zu kämpfen. Der neueste Sieg bei Merkatsfontein ist ein glänzender Beweis für die taktische Begabung des Generals. lieber die K apitnlation bei Reddersburg wird jetzt ge meldet. daß die Truppen 21 Stunden vollständig ohne Wasser und Nahrung gewesen feie» und größteniheils deshalb den Kampf als f hoffnungslos anfgegebe» haften: der sie begleitende Train habe sich weit hinter ihnen besimdcii und sei zuerst den Buren in die .Hände gesallen. Die Zahl der bei RedderSbnrg gesnngenen Engländer ist s weit großer als offiziell zugegeben wird: ganz wie bei früheren Anlässe» werden jetzt nachttäglich und so liebender die 2. Northum-! dertand Fnsilecrs und zwei Schwadronen Husaren als fehlend. gemeldet. Die gemeldete Abberufung des geschlagensten aller bnthcben > Generale in Südafrika. Gatacre's, ist zweifellos die nnmittel- s burcFvlgeieinc'.lctz'enMißgcfchicke bei SannaSvortnudjReddersburg; bei Sannaspvrt fragte er mit den 500Mann, die er bei sich halte,! keinen Angriff ans die Buren, die er. vermuthlich übertrieben, ans "000 schätzte, und bei Rcddersbnrg kam er ein paar Slnnden zu spät, die bedrängten fünf Kompagnien zn reiten. Seine Hanpt- ansgabe war die Deckung der Bahnlinie Bloemsontein-Spring- sinnem, wvzn ihm allerdings nnr sehr wenig Truppen zur Ver fügung gestellt wurden. Sollte er vielleicht auch da ein der weiteren Ocffentlichleit noch unbekanntes „verhängnißvvlles Ver säumnis;" begangen haben? Die britische Triippenabtheilimg bei Wevener besteht aus 4M Mann. — Sollte diese Mitlheilung der Vorläufer einer Weiler«?» Hiobspost sein? Nicht General Chermside, sondern General Pole Carew ist zum Kommandeur der II. Division ernannt worden. Ter Schaden, welcher in M aseking durch das Bombarde ment bis zmn l.sthpril vernvacht worden ist. wird aut 250.000 Pfd. Steil. , Mill. Mk.) geschätzt. Es waren bis dahin UM Bomben (Ol-PnmdeU in die Stadt geschlendert worden. Eine Anzahl der angesehensten Bürger Blvcmsvntcins wurde verhärtet und nach Kapstadt geschickt. Nicker de» Ver hafteten befinden sich Landdrost Paper,fus, Polizeikninnrissar Marens. Gemeinderath Eonch. Poswvrslehcr Bramleh, BezrrkSarzt Kruse. Staatsanwalt Kruse :e. Len „Darin News", wird aus Karstadt vom 10. April gc meldet: 4M gefangene Buren wurde» heute nach L t. Helena! eingeichifft. Drei Buren wurden in Natal von einer englischen Patrouille' gefangen. ES waren Deutsche vom deutschen Kontingents Kraul;'. Einer drückte mich den Gewehrlcmj an dis Stirn und s erschoß sich. Lins Berlin wird der ..SchlE. Z!g," geschrieben^ Tie Meid ung der „Daily News", daß Präsident Stehn znm Lberkvinnian- von Einzelnen so zu gliedern und zweck gruvpiren, daß dem Ganzen der Charakter des Regellosen und unküristlerisch Natriralrstischen genommen wurde, davon kann sich der Laie nur eine dunkle Vorstellung machen. Eine große Ausgabe ist hier mit großen Mitteln gelöst, ab gesehen von der» kiesen gedankliche» Inhalt dcs Werkes und der» souveränen Beherrschen der zeichnerischen und koloristischen Technik, das in den beiden Jlügclbrldern weitere Trinmphe feiert. Der Streik ist zn Ende, mit militärischer Gewalt niedergeworfen. Au einem Bretterzäune sicht man in langer Reihe seine blutigen Opfer dahinaestreclt liegen, die in der dunstigen Morgendämmerung doppelt fahl erscheinen. Vor dieser grausigen Wahlstatt hält ein üriiger belgischer Infanterist in voller Armatur, auf sein Gewebe gestützt, in dumpfer Resignation die Todtenwaclck. Dies das linke Fkügelbild. Ans seinem Pendant gewahrt man eine ihres natür liche" Schützers beraubte Arbeiterfamilie, die in Sturm und Wette, bei Nacht durch die Straßen der Großstadt irrt. Man weiß nicht, was Lunten ans diese» Bildern ergreifender geschildert hat. das Elend des TodeS oder de» Jammer des Lebens: auf das Tiefste erschütternd wirken aber beide Scene» in seiner Darstellung. Rein malerisch ist die Behandlung des Lichtes zur Erhöhung der Stimmung hier wie dort geradezu virtuos dein Künstler gelungen Das Problem, die von Ranch und Blutgcruch geschwängerte, nwrgendämmrige Atmosphäre, auS der gespenstig die Riesen ichlotc der Hochöfen und Fabriken emporragcir. aus die Leinwand zu bringen, ist ebenso glücklich gelöst, wie die Wiedergabe dee regcmchwercn nächtlichen Dunkels, in daS die trübe brennende Gaslaternen und die bell erleuchreten Schaufenster nnr matte Reflexlichter werfen. Alles in Allem hat das Gemälde als eine machtvolle, zwar ganz und gar naturalistisch erfaßte, aber künstlerffch Vvllwerthig durchgefichrte Lchildcrung des sozialen Elends unsere! Tage zu gelten, wie sie ähnlich eindringlich vielleicht nui Zv,a ans titterariichcm Gebiete geglückt ist. — Mit dieser bedeutenden Leistung, die Künstler und Laien in gleicher Weise in ihren Bann schlägt, kann an Macht und Größe des Eindruckes sich kein anderes Bild Lnyten's messen, selbst nicht sei" zweites Triptychon ..Kinder des Meeres", trotz seiner beträchtliche:! malenschen Vorzüge und seiner packenden Behandlung von Einzel heiten. Namentlich das linke Flügelbild, ans dem der von Möwen nmflattcrte Leichnam eines Fächers zu sehen ist, den daS Meer wie in zorniger Brandung hin und her wirft, wirkt mit seinem düsteren 'Ltiinmnngsgchalt unmittelbar, während das rechte Flüael- j dild init reinen zwei in lichtem Sonnenschein von einer frischen Brne irmwcbtcn Kindern, die einen großen Holzichuh als impiovr- sirtes Schifflern in See gehen lassen, in, Gegensatz zu dem Hauvt- und Mitte'.bild. das den schmerz der Familie des verunglückten Fi'cherS in bewegten Griwpen, knavp erkennbar beleuchtet, wieder- giebt, vielleicht zn gcnrchast gefällig, aber farbig überaus reizvoll 'in dieres Dreckaieklüld t-großen holländncheii Ziegclarbeiteriniren, ein darrten des Oranre- Freistaates. ernannt,worden sei. ist wenig glänzend gernalies, aber sonst uninteressantes Bild, das^seinem behandelt ist. In demselben Raum nittergebracbt ift. siebt man noch Künstlers: seine lebenS in dem dre?es Treitaselbild zwei größere Gemälde des Nach chöpser üM ans der „JniemarionalcnKnnstansslellnng" znDrcsden ein englischer Gouverneur! bw golden? Medaille einbrachte. und seine „Heimkehr", die eine Frau Krüger de» Oranje-Frei- j mit einem riesigen Reisigbündel ans dem Rücken zeigt, wie sic ihr Kind nnterin Arm. in den Augen trotzigen Ernst, der» Jammer ihrer Heimath zneilr. Auch als Lcmd'chaslcr und Thiernialer lernt is Oberkommando in dieser transvaalischen Provinz»man Hemn Lnyten in seiner Kollekttv-Llusstcllliiig kennen: in diesen Eigenschaften ist er vielleicht weniger originell und be deutend. aber immer noch interessant genug, um zu feffeln und anregend auf den Beschatter z» wirten. Namentlich das herbst liche'Waldbild. das eine außerordentliche Lebendigkeit in der bcachtet worden, veiöicni ab dem Blvcmfvntein genommen e'inc-.eletzt worden war. crltärt staat zn einem üilegrircnden wird letzt sortgcff'chri, inder b?sandere A nimer kWmkeit. und dort eil Präsident Tbcile Transvaals. Diese Fiction Präsiden! .Krüger seinem bisherigen .Kollegen überirägt. Hierin ist die weitest!ragende Wirkung des cnalochen Angriffs ans die Burcnrevnblüen zn cflennen. Das Bnren- Elcrneiit ist dem gemeinsamen, unversöhnlichen Feinde gegenüber zn einer testen Maste verschmolzen, die man nicht wieder trennen die man , . , kann. Nur eine völlige Vernichtung dieses VolksthumS könnte! Auffassung und einen ungemein fr-ichen Farbeiwottro.g. verrätst, die Engländer zn ihrem Ziele in Südafrika sichren. Ans dem Nnteressirt durch farbigen Reiz und beweist die loloristpche Viel- »enece» Verbalten der Llirckandcr in der Kavlolonic, die zum i witigkeft des Malers, der cs sicb znm Prinziv acinack't zn baden Frciicstätterllicg nbergcaangcn sind, ist zn entnehmen, daß deren scheint, nie zwei Bilder ans denselben Ton „abznziebcn". Daß die innere Verschmelzung mit den Buren zn einem nationalen j Kvlictlivn außerdem »och mehrere der vorzüglichen Interieurs des LIsriianertlün» sich vollzogen hat: ihr Geaematz gegen die imperia-! Künstlers enthält, fei nur der Vollständigkeit wegen hier Ermahnt: saranS darr man schließen, daß i sie weisen alle listischen Briten ist mchc'liöar. die AnSstchten der Briten ans Voltstßnms nichts weniger als gewachsen sind. Mit welchen enormen K v st e n der südafrikanische Krieg für! > England verknüpft ist, zeigen n. A. folgende Zahlen: Die von der englische» Regierung seit Beginn des südafrikanischen Krieges bis Anfang April gecharlcrtcn Sanne crrcichien die Zahl von 196 mit einem Ranmgchalt von 1,57O.M0 Tonnen Brutto. Der Posten „Seetransport" ist damit bis auf 108 Millionen Mark gestiegen. le die gleichen Vorzüge ans und können das Bild. ) er Kuntt'nlon" von Henry Lnyten als Maler wie. das als aber nicht vertiefen. -- Jede reichhaltigen wie hochbcdent- belgpchcr Künstler dürfte liach Kunst und Wissenschaft. V In der Intcriniskircste derKreuzparochie gelangt heute Nachmittag 6 Ustr das Oratorium „Hi'torie de-S Leidens und SlerbenS unseres Herrn und Heilands Jcin Christi" von Heinrich Schütz zur Anffüstrung. In der LR artin Luther- Kirche wird die ff-nwtt-Mesie von A. Becker ausgeführt. s In der Drei! ö nigSkir ch c sindek heuic bei dein um 3 Uhr beginnenden Gottesdienst nach der Predigt eine größere Musikant führ ung statt. Zur Aufführung gelangt die Trauercantate von Earl Grammann. — Herr Hofovemsänger Piehlcr hat das Boritonivlo übernommen. Ter unter der Leitung des Herrn Kantor Bammelder stehende Klrcheiicdor wird durch die Mitwirkung der Robert Schnmann schcn Singakademie bedeutend verstärkt. -h S o » n a b >-n d v e ö v c r in der S n p I> i e n k ir cb e, Nach mittags 2 Uhr: Nack einleilendcm Orgcbecniüele werden zur AxWmmg komnicii: l. ,,l)a pi-olunckie alamcivi ack re, Domino", -llwim WO,ür zwei (Lhöre, Sopran-Sc>Io und großes Orchester von Joachim Nass (das Sopran- Solo hat die Königl. Hofovcrnf'Sngerin Frl. Minnie Rast gefälligst über nommen). 2. „Singet und spielet dem .Herrn". Pantate für Chor »nd Or chester von Wilhelm Null. - Am erste» Osterseiertage. irü» OG Ubr, sott in der JiiterintskreuzNrche zvm ersten Male znm Vortrag lommeir: „In dieser österliche» .geil laß! sichren alle Traurigkeit", sechsstimmige Motette von Job. Eecard. Mcktans ,I2 Uhr ivird in der Sopbientirche die Cantate von W. Olust für Cbor und Orchester wiederholt werden. Am zweiten Oiterfeicrlaqe früh VE Uhr ivird in der Jntermrskirche ein Chor von OStar Wermann ..Bei dein ersten FrükmMchein ans zu Josephs Garien" (Tichtmig von N. Kögel) erstmalig gesungen werden. V H cnrn Lnyten darf nach Maß und Art seiner Kollektion in der Ausstellung von Arbeiten belgischer Künstler rin „Dresdner Knnstsalvn" ein besonderes Eingehen be anspruchen. In seiner Hcimath gilt der vierzigjährige Maler, wie schon erwähnt, neben Meiinicr, Lmnbeciux und Frödörie bereits seit Langem zu den Zierden der Antwerpen« Knnsllerschaft und auch im Ausland hat er seit mehreren Jahren wiederholt mit größtem Erfolge ausgestellt: freilich ein erschövscndcs Bild seiner Bedeutung giebt zum ersten Male diese Sonder-Ausstelliiiig ini „Dresdner Kunstsalon", die den Meister — diesen Ehrentitel kann man Linsten mit Freuden zusprechen — an 25 Gemälden, von denen jedes eigene Reize hat. i» seiner ganzen Eigenart er kennen lassen. Von selbst wird das Interest«: an der Kollektiv- Ausstellung Henry Luytcn's ans sein drcitheiliges Kolossalgemälde „Ein Kamps um's Leben" gelenkt, das i» der ersten Etage des VictoriabauscS in einem besonderen Saale in außerordentlich wirk samer Weise ausgestellt und beleuchtet zu sehen ist. Im Mittcl- bilde führt uns der Künstler mitten hinein in eine Versammlung streikender Bergarbeiter. Die Wogen stürmischer Erregung gehen hoch, der Fanatismus scheint seinen Gipfelpunkt erreicht zn haben. Der fürchterliche Schrei „Du psän, «in psin" bricht aus tausend Kehlen; man meint ihn gellen zu hören, auch ohne die drehend erhobene Tafel mit der hungrigen Aufschrift. Ter Künstler giebt. wohl erweitern. eftcre Empfehlung der ebenso samen Ansitellniig von Werken dietcn Kollektion ein dankenSwerthes . , redig zu werden, gut und gern für sich in Anspruch uchmen darf. —a— s Zu einer svoutauen Kundgebung gegen die 1er Heinz«: kam cS am Sonnabend Abend im Hostheater zn Darm- stadt bei der Aufführung des zweiten Theils des „Faust". Zu Beginn der klassischen Walpurgisnacht spricht Mephistopheles d-e Verse: „Zwar sind auch wir von Herzen unanständig, Doch das Antike sind' ich zn lebendig, Das müßte man mit neustem Sinn bemeisteru lind mannigfaltig modisch überkleistcrn." Kaum waren diese iwnischen Worte gesprochen, da brach im Hanse ein demoiistralivcs Bravorufen und Beifallklatschen auS, dessen Sinn nicht mißverständlich wart s Boito hat sich verpflichtet, keine mit großer Spannung ei wartete neue Over „N ervn e" (Nero) im Jahre 1M2 in der Stale zur Aufführung bringen r» lassen. Tic Oper bat fünf Akte. Tie Hauptpersonen sind außer dem Titelhelden New. Simon dcr Magier, die Vestalin Rubria und eine Hetäre. Ein Akt spielt ini Hause Simons, ein anderer im Cirtüs, zwei während des Brandes von Rom. Der letzte bringt die Flucht NeroS. s Der bekannte Kone »Hagener Miisildirektvr Georg L n m b y e ist nach längerer nervöser Störung jetzt völlig gcifteS trank geworden und hat in der Irrenanstalt zu Dringe nnweii der dänischen Hanpisradt nntergedracht werden müssen. Georg Lunibye. dessen Kompositionen auch in Deutschland viel gespielt worden sind, z. B. die „Traumbilder", hatte frühe: die Coneerle im „Tivoli" zn Kopenhagen geleitet. tz Kapellmeister Weingartner wurde nach der Meldung eines Berliner Blattes für das Münchener Hostheater cngagir! tz Fran M elba wurde von ihrem Manne. Herrn Armstrong, wegen böswilligen Verlasscns geschieden. Tie Obhut über den sechzehnjährigen Sohn wurde dem Vater aiwerrmut. tz Ter Preis des „Allgemeinen Deutschen MnsikveremS" in Höhe von lOOO Mk. ist Philipp Scharm ciika zucrthcilt worden. Die preisgekrönte Arbeit, eine „Dramatische Orchester-Fantasie", wird ihre Erstaufführung bei dem im Mai stattsindcnden Bremer Mnsitfest erleben. tz Die in Dresden gesanglich gebildete Sängerin Frau Tbca v. Redwitz bat sich kürzlich im Berliner Theater ves Westens als Carmen versucht, leider nickst mit Glück. Nach den Berliner Kritiken war sic „in Stimme »nd Spiel nur eine reckt unzuläng liche Carmen. Alles südliche Blut fehlte und Alles, was Männer zu Sklaven und Verbrechern macken kann." tz Die Operette „Die Glocken von Cornevi 1 lc" wurde vor einigen Tagen im Pariser GaitL-Theater zum 1800. Male gegeben. Der Erfolg ist beispiellos, und stellt selbst „Mamsell Anao" in den Schatten, die cs bisher nur etwas über 1000 Vor stellungen in ein und deniseiben Theater gebracht Hatz tz Unter dem Protektorat der Kaiserin Friedrich findet am 24 . 25. und 26. Mai d. I. in Bon n ein großes H ändeI -- Fe st statt. Zur Aufführung gelangen am ersten und dritten Taae die Oratorien „Soul" «nd.Judas MaceabäuS". Der zweite Log Dves-ner- Nachrichten. cttr. 101. Seite 2. »» Freitag. i:r. Avril 1800
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