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LHemann (zum Dienstmädchen): „haben Sie nichts gehört, ^ina, ob mir meine Hrau für beute Abend den Hausschlüssel > ;eden will?" ZUSLÄLZ'-. «»-» Ä OG'-I ! 2 rcK, k-:.' den Federn und gab Befehl, daß Franz den kleinen Kutschwagen anspannen solle. „Lr mag sich dann wieder auf's Vhr legen, ich kutschire selbst." Unten schwang er sich aus den Kutschfitz, das kleine, gebückte Männchen kroch auf den Hintersitz und fort ging's, auf der Land straße in die regentriefende, kalte Nacht hinaus, in stetem Schweigen, wer hätte bei solchem Wetter auch gern den Mund aufthun mögen? Blos einmal wandte der Doktor sich um und fragte: „kören Sie mal, find Sie etwa bei diesem Hundewetter zu Fuß herein gekommen?" „Was soll ich denn machen?" entgegnete der Mann mit kläglicher Stimme. „Lin Fuhrwerk haben wir nicht, und da bin ich gelaufen, daß ich jetzt noch ganz außer Athem bin. Vrdentlich in Schweiß bin ich geraten." Und da fitzen Sie durchschwitzt auf dem Wagen? Können Sie nicht den Mund aufthun? hier, sofort nehmen Sie die Pferde decke und wickeln sich darin ein, verstanden?" Das Männchen ließ sich das nicht zweimal sagen. Ich war in meiner Herzensangst bei dem Herrn Verwalter Mätzchen, ob der nicht so gut sein wollte, anspannen zu lassen; aber der war noch gar nicht zu Hause." „Was? schrie der Doktor, „noch nicht zu Hause? Dieser Lrzlump? Den soll doch gleich . . ." Lin Windstoß schloß ibm den Mund. Lin vergnügtes Kichern drang hinter ihm in die Nacht hinaus; aber er vernahm nichts davon. Nach einer halben Stunde lenkte Doktor Brummig in die finstere Dorfstraße von Groß - Muffelsdorf ein. Lr hielt an, um seinen Fahrgast zu befragen, wo sich sein Haus befände; der aber war schon herabgesprungen und stand jetzt lachend und leibhaftig als Herr Verwalter Mätzchen neben ihm. „Ist nicht nöthig, Doktorcbenl" rief er. „Meine Liese ist nur eine Kuh, und der können Sie doch nicht helfen." „Mätz-benI Miserabler Tropf! wie können Sie mich so auffitzen lassen! Das ist ja mehr als polizeiwidrig, Sie i . . Sie . . ." „Na, lassen Sie's gut sein, Doktorleben! Sie wollten mich mal gründlich 'reinlegen; aber es ist Ihnen nicht gelungen^ Kommen Sie mit herauf, wir brauen uns noch einen steifen Grog I" Doktor Brummig aber stieß einen grimmigen Fluch aus und hieb auf den Traber ein, daß der Kutschwagen nur so durch die Nacht dahinflog. Mätzchen rieb sich vergnügt die Hände und schrie ihm nach: „Na, dann leben 2e scheene hatjeh und besten Dank ooch für die Kutsche!" Auguste im Zorn. „Na, weeste, Karline, so wat fälschet wie de Mannsleite jiebt et »ich noch 'mall Betrieaer find se alle! Ick habe nu fünf Liebsten jehatt, aber jlobst Du, det een Lenziger mang war, der nich mit 'ne Andere durchjejangen wäre?! Iammervollet Lhorl" An die falsche Adresse gekommen. Arzt: „Nun, mein Fräulein, wo fehlt'? Ihnen denn?" Patientin: „Ach, ich habe seit einem Halden Iuhre immer solches Stechen, bald im Rücken, bald auf der Brust, bald in der Magengegend — I" Arzt: „Und was haben Sie bis jetzt dagegen gethan?" Patientin: „Ich war -z Monate in der Behandlung des berübmten heilmagnctiseurs Streicher, aber bei mir schlägt, wie cs scheint, seine Kur nicht an!" Arzt: „So! Und worin bestand die Behandlung dieses bc—rühmte» Heilkünstlers?" Patientin: „Lr hat aus dem Geruch eines ihm zu diesem Zwecke von mir überlassenen Kleidungsstückes diagnosticirt, daß bei mir die Ausläufer der Nerven zu spitz geworden sind und in Folge dessen Stechen verursachen. Lr wollte durch sein magnetisches Fluidum die Nervenspitzen wieder stumpf machen, aber cs dauert mir doch zu lange und wird mir auch zu kostspielig, vielleicht gelingt es Ihnen, Herr Doktor, mich in kürzerer Zeit zu heilen I" Arzt: „Mir? Wo denken Sie hin! Patienten, die von diesem be—rühmten Heilmagnetiseur kommen, behandle ich nicht selbst, sondern überweise sic einem meiner Kollegen von der irren- ärztlichen Praxis!" Aus der Rede eines vcrtheidigcrs. „ . . und meine Herren Geschworenen, wenn Sie überlegen, daß mein Klient vor anderthalb Jahren ein Bein gebrochen, daß er dreimal verheirathet war, daß er sich dem Trünke ergeben hat und daß er bereits das zweite Mal bei einem Linbruchsdiebstahlc abgefaßt worden ist, dann können Sie ihm das Zeugniß nicht versagen, daß er vom Unglücke geradezu verfolgt wurde." Aus einem Literatur-Vortrag. Professor: „Ia, meine Herren, Sie dürfen mir glauben, Schiller'? wallenstein ist eine so gewaltige, unserer Nationalpoesie unentbehrliche Dichtung, daß sie, wenn sie nicht schon geschrieben wäre, unter allen Umständen geschrieben werden müßte." Der Lsaupt-Interessent. Köchin: „Die Bratpfanne ist aber absolut nicht mehr zu gebrauchen, Madame; mein Bräutigam hat schon gesagt, wenn Sie keine neue kaufen wollen, dann kauft er eine I" Bedenklich. Schwierig. Lrste junge Dame: „Ich würde mich gleich verheirathen, wenn ich einen Mann fände, mit dem ich leben könnte." Zweite junge Dame: „VH, das ist ganz leicht; das Schwierige ist, einen zu finden, ohne den man nicht leben könnte." Lrüblingsgefühle. Verbrecher (in der Gesänanißzelle): „Ach, nun ist der holde Frühling da; bescheerte er mir doch nur ein einziges Feilchenl" von seinem Standpunkt. Söhnchen: „Wieviel Zähne hat der Mensch, Vater?" Vater (Zahnarzt): „viel zu wenig, mein Zunge!" Ihre Leibfarbe. Hausfrau (zum neuengagirten Mädchen): „Nur noch Lins, Sie haben doch nicht etwa auch einen blauen Dragoner, einen rothen Husaren oder sowas?" Dienstmädchen: „Nee, Madame, ick bin for die Farbe der Unschuld und habe mir eenen weißen Kürassier zujelegt!" Der phlegmatische. Bauer (im wirthshause): „Wenn Du nicht endlich still bist, werf' ich Dir das Bierseidel an den Kopf!" 2. Bauer: „Das kannst Du machen, aber wenn's zerbricht, be- zahl'n thu ich's nicht." „Dein Bräutigam ist ein charmanter Mann, Mit dem sich nicht ein Ieder messen kann; Wie steht so schön sein Bart ihm zu Gesicht, Nur schade, daß er stottert, wenn er spricht." ,,„V, das laß gut sein, liebe Rosamunde, Ich schwör' es Dir schon zu in dieser Stunde, Daß in der LH' mein herrlicher Apoll' Nicht gar so viel zu sagen haben soll.""