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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000321010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900032101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900032101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-21
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Monat
1900-03
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Jahr
1900
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rezu-rgeWr: rt» .Dresdner «achrichte»» erscheinen Itgch «»r,e>l«: di- «erleher in Dr««d»n und der nächsten Umgedun,,. wo dt« Zuironuna durch eigen- Boten «de, »oxiMtsstoiiLre ersnlgi, erhalten da» Blatt an Wochentagen, di« nicht aut Sann» oder geirrten» folge», in iwet ivheilaudgaden Abends nno «aeaen« »onesielli. ZWr >X»od» eingeiandter Schriftstück» kein« «erdindlichkeit. T«l«ir-«».»hreli«: stst»rt,riltit»n L>r»»d»n. Le«I»«v>L «L O«. UoMetersntov 6r. ölsjestLt. Sev LSnlxri voa SLeksov« Kearnndei 1856 I SIivvvIsUvn, <)»«»«-,, IKv-.svi'ts. " ^ t!änrolvsr.aut vr«B«Ien, ^Itmspltt 2. Telcgr.-Adressc: Nachrichten. Dresden, rkoloxrspdlsode Apparate ! m reieder bei LmU V^ünseke AI«r1tn«t>. 2V ^ (Lvlrv OoMgnclks«»-. vlöbo ' L^lliZ'^obLllüStrükse). b k'Lbiiie: ««tek bet vrekäeu. ^ k'iUlllell: » L^oip/ilxk. v<mUu, b rallkkurt rr. 51.» ^ Lresluu. 5!iuittkeu, Hamburg, i ltlxlellbacb j. L. »uk Vorlauf»oo. 6rs.nä8 vm8 äs LkampaFH« ^ ckurod cksa kiVsivliSllckol ra bsrivksu. ^ IV», kür r - O«»tInv»t«I-EMUMN»iI»LLLv j buvt, xrau, wL88iv, druckt- unä k>at7.6adLUs. " LAHVIK-VvootG-ISÜII« 7— KL kllkWlMLI'glltlällS kLI'l KVklWÜt. Vs'«' ß 12 12. '* naUMU FV.MV liillcksrn rillst Unvaatmsnen A rcsrstcm absolut t-iclrer vsrtriabsii ^ sture b stis berübmt Llsstieinalratb < kt Vf. Küvlienmsislsi'S ^ui'mpi'LpLi'Lle. j 8»1«».«i»i-.-^i»«1I»vlLv -t iMk tioeiifslim üMelm a. silglmlr. siMlitki' ünriig-. iiüsöli- u. pslktyktnile Iiv?mrmn * ln sllsn mollssnsn ksl'bsii ii. kllnis-üllMLtkli ru dilligLtsii kmsgli. 8vi.vitvi-.t--»«»« L». az». HO L„»sasl " Krieg in Südafrika. Hvsnachrllhten, Landtag. Engländer in Dresden. Wetternachrichten, I Muthmaßl. Witterung: itfIr,n«4, 1 «8» IHIbllll.. Rennbahn, Bauausstellung. Evang. Bund, Gerichtsverhandlungen. I Trocken. ÄvlllllvVtH, Rvvv» Der Krieg 1« Südafrika. Nach der englischen Berichterstattung über die letzten Borgänge auf dem südafrikanischen Kriegsschauplatz kann nicht der geringste Zweifel mehr bestehen, daß der Krieg demnächst mit der voll ständigen Niederwerfung der Burenrcpubliken enden muß. Aber diese Berichterstattung ist offenbar einseitig zu Gunstender britischen Hoffnungen gefärbt. So spricht Lord Roberts bereits von dem .früheren" Präsidenten Steijn, obwohl dieser sein Land noch gar nicht verlassen hat. Zwar hat der englische Oberbefehlshaber sein Hauptquartier in Bloemfontein anfgeschlagen. aber die Regierung des Oranje-Freistaates, der überdies erst zum geringeren Thetl von den Engländern occupirt ist, besteht fort und hat noch keineswegs die Absicht bekundet, zu Gunsten der Briten zu verzichten. Als die Bure» aus allen Gebieten des Kriegsschauplatzes siegreich ihre Positionen behaupteten, waren die Engländer schon unausgesetzt bemüht, Gerüchte über die Uneinigkeit im gegnerischen Heerlager auszusprengen. Wie oft wussten die Londoner Blätter zu berichten, daß die Buren aus dem Oranje-Freistaate des Kampfes müde seien und daß sich selbst die Transvaalburen auschickten, in die Heimath zurückzukehreu. um ihre Felder zu bestellen. Wenn jetzt die eng lisch« Berichterstatter von Neuem zu erzählen wissen, daß die Oranjeburen von ihren Verbündeten abfallen und die Büchse an dm Nagel hängen, so wird man dem von vornherein sehr skeptisch gegenübrrstehen. Gewiß war die Kapitulation Cronje's und die Einnahme Bloemfonteins geeignet, die Siegeszuversicht der Buren zu erschüttern, und es mag wohl auch wahr sein, daß die Ent nmthigung Einzelne bewogen hat. den weiteren Kamps als aus sichtSloS aufzngeben. Die Proklamation Lord Roberts, die allen Freistaatlern, welche ihre Waffen niederlegen, unbelästigte Rückkehr aus ihre Farmen znsichert. sowie die Drohung des englischen Gouverneurs von Bloemfontein, allen im Umkreise von 10 Meilen ansässigen Bürgern, falls sie nicht die Waffen strecken, ihr Eigeiithnm zukonfisziren, dürften in vereinzelten Fällcn nichtwirkungslosgeblieben sein. Aber daß die Oranjeburcn zu Tausenden die Waffen nicderlegen und daß sich gar, wie neuerdings behauptet wird, in Transvaal eine stacke Neigung geltend machen soll, sich in das „Unvermeidliche" zu fügen, dürfte doch wohl als eine starke Uebertrribung anzusehen sein. Sollte es sich indeß wirklich bestätigen, daß die Buren generale Lukas Meyer und Schalk Burger sich weigern, weiter- zukämpfen und daher nach Hause gereist sind, so würde allerdings keine große Sehergabe mehr dazu gehören, zu prophezeien, daß der Union Jack binnen wenigen Wochen aus den Zinnen von Pretoria mid Johannesburg wehen wird. Bor der Hand liegen für die Bure« durchaus noch nicht zwingende Gründe vor, von dem Kampfe um ihre Freiheit und Unabhängigkeit abzustehen und sich auf Gnade und Ungnade zu er geben. Die beiden Präsidenten Krüger und Steijn und mit ihnen die überwiegende Mehrzahl der Buren sind zweifellos entschlossen, den Kampf bis zum Aeußersten fortzusühren. Noch ist Transvaal von den Engländern überhaupt nicht ernstlich bedroht und eine entscheidende Schlacht um den Besitz des Oranjesreistaates nicht geschlagen. Die Hauptstreitkräste der Buren sind fast völlig intakt geblieben und keineswegs unbefähigt, den weiteren Operationen Lord Roberts' und General Buller's einen energischen Widerstand entgegenzustellen. Naturgemäß wird ein solcher erst dann zu er warten sein, wenn die Buren Stellungen eingenommen haben, die so stark sind, daß dadurch einigermaßen die fast überwältigende numerische Ueberlegenheit der Engländer ausgeglichen werden kann. In Natal stehen die Buren unter General Botha bei den Biggorsbergen in Positionen, die uneinnehmbar sein sollen. Der Kamvfesmuth der Freiheitskämpfer scheint dort eher zu wachsen als zu sinken. General Botha hielt im Lager von Glcncoe eine glühende Ansprache, die von den Buren mit Ausbrüchen jubelnder Begeisterung beantwortet wurde. Die Armee der vereinigten Freistaatler im Oranjestaat unter General Joubert scheint sich in und bei Kroonstadt concentrirt zu haben, etwa in der Mitte der Bahnstrecke von Bloemfontein nach Johannesburg und Pretoria. Dorthin hat sich allem Anschein nach auch das Korps Delarey ge zogen. nachdem es die Roberts'sche Armee nach Bloemfontein hatte passiren lassen. Erst wenn diese Streitkräste überwunden und zersprengt sind, steht dem englischen Generalissimus der Weg nach Transvaal offen. Daß die Lage der Buren in Südafrika selbst noch nicht für rettungslos angesehen wird, beweist der Fortgang der Anf- standsbewegllng im Kaplande. Im Westen dieser Kolonie scheint sie sich mit erneuter Kraft z» bethäligcn. Der Aufstand erstreckt sich dock bereits tief nach Süden und hat beinahe schon Victoria-West, die Hauptstadt des gleichnamigen Kapdistrikts, südwestlich der britischen Hauptetappenstation De Aar, erreicht. Den Engländern bereitet jetzt nur noch Eins Sorge, daß die Buren im äußersten Falle so rücksichtslos seür könnten, die Eroberer um den heißersehnren Preis des Krieges zu bringen, indem sic die Goldminen Transvaals zerstören. In London hat man bereits den thatsächlichen Äertv deS Ertrages berechnet, um deswillen die Man begreift daher die „sittliche" Entrüstung der englischen Presse Reichsbank könne er nicht theilen, denn ganz unzweifelhaft bedürfe bei dem Gerücht, die Transvaalburen würden bei weiterem Vor- es doch hier einer absoluten Sicherheit oer Anlage. Auch sei er dringen der englischen Truppen alle Gold- und Edelsteingruben' stets für eine Verstärkung der Mittel der Reichsbank eingetreten, zerstören und nöthigenfalls aus der zweiten Hauptstadt ihres Landes, und zwar im Interesse des Mittelstandes. Das es sich hier um Johannesburg, ein zweites Moskau mache». Die „Times" schäumt eine Eentralisirung des Depositenveckehrs handle, wie Rösickc be vor Wuth ob solchen Vorhabens und möchte am liebsten an das > Haupte, könne er nicht airerkennen: er sehe vielmehr in diesem „Gerechtigkeitsgefühl" der ganzen gesitteten Welt appelliren, damit! ganzen Eheckverkehr lediglich eine Reform im Postanweisung- die Buren von solchem unerhörten Vandalismus abgehalten werden.! verkehr. Dem Abgeordnete» Raab könne er in Bezug auf die Ob um des schnöden Goldes willen das Blut und die Thränen ^ kleinen Gewerbetreibenden zustimmen, und deshalb gebe er zu er von weiteren Tausenden stießen, ist gleichgiltig. die Hauptsache " ^ ... bleibt doch, daß den Engländern der materielle Gewinn des ruch losen Krieges, den sie gegen ein freies Volk führen, gesichert wird. Die „Times" vergleicht die Buren wegen der ihnen zugeschriebenen Absicht, die Goldminen zu zerstören, mit den Panier Kommunar den von 187l und prophezeit ihnen dasselbe Schicksal, wie es diesen unter dem Beifall von Europa zu Theil geworden sc!. Ein gleiches Schicksal droht den Buren, wenn sie unterliegen, in jedem Falle, gleichviel ob sie vorher die Goldininen zerstören oder nicht: sollte dies wirklich geschehen, dann würde dies vielleicht als die einzige Genuglhuung zu begrüßen sein, die der Krieg allenfalls »och bereite» könnte, nachdem er den Untergang des Burenvolkes her- beigeführt hat. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 20. März. Berlin. Reichstag. Das SauS ist sehr schwach besetzt. Die zweite Leimig des Etats wird fortgesetzt bei dem Etat für Einführung des P ostcheckverkehrs. Die Kommission hat fol genden bcmerlenswerthen Beschluß gefaßt: 1. ist die vorläufige Regelung des Checkverkehrs in Gestalt eines neuen besonderen 8 8 in das Etatgesetz ausgenommen worden, also dem bloßen Ermeffen der Verwaltung entzogen. 2. sind einerseits die Gebühren, anderer seits die Verzinsung der Clicckciulcigcn gänzlich gestrichen worden Hiernach haben auch der Einnahme- und Ausgabeanstitz zu diesem Etat eine stacke Reduktion erfahren. Abg. b. Brockhausen (kons.) erklärt, mit der vorliegenden Form habe der Postchcckverkchr auch die Zustimmung seiner Freunde gefunden, keine wesentlichsten Bedenkenffeien dadurch hinfällig geworden, daß die Verzinsung der Einlagen in Wegfall gekommen sei. Es sei damit die Gefahr, welche den Genoffenschasten. und namentlich den landwirthchast- lichcn. gedroht habe, beseitigt. Abg. Singer (Soz.) erklärt, daß seine Freunde dem Grundgedanken der Vorlage sympathisch gegcnüberstehe». Allerdings habe er das Bedenken, daß der Ehcck- berkehr sich nicht in dein gewünschten Maße entwickeln werde, nachdem man die Zinslosigkeit der Einlagen beschlossen habe. Die Bewrgnisse des Vorredners, daß bei einer Verzinsung der Checkeinlagen die Genossenschaften geschädigt werden könnten, halte er sür unbegründet, denn die genossenschaftlichen Zwecke seien doch ganz anderer Art, als die des Checkwesens, das nur den Geldverkehr regeln solle. Schließlich werde man doch noch dahin schreiten müssen, die Einlagen zu verzinsen. Abg. Gainp (Rp.s ist mit seinen Freunden mit den Beschlüssen der Kommission durchaus ein verstanden, insbesondere mit dein Wegfall der Gebühren. Wenn die Kommission dem Staatssekretär die Befugniß ettheilt habe, von einen, Kontorinhaber mit starker Benutzung des Ckeckvcrkehrs eine entsprechende Erhöhung der Stanuneinlage zu fordern, so meine er allerdings, man solle eine solche Erhöhung der Stamm- einlage nicht abhängig machen von der Zahl der Buchungen, sondern von der Höhe derselben. Nicht ganz recht sei es ihm, daß die Verzinsung der Einlagen völlig wegfalle: nicht einverstanden sei er ferner damit, daß die aktiven Saldi ans dem Eheckverkehr der Reichsbank zuzuführen seien. Weshalb überhaupt eine solche Vorschrift, weshalb nicht an jede beliebige Bank, die in Bezug ans de» offerirten Zinsfuß die Meistbierende sei? Abg. M üller - Sagan (freis Vv.) fleht den Vorschlägen der Konimission freundlich gegenüber, insbesondere der Gebühreirsrcihcit. aber auch der Zins- lvsigkeit, durch welche jede Gesuhr einer Etablirung von Postspar kassen ausgeschlossen werde. Sollte sich bei Gebührcnsrciheit und Ziusfreiheit dennoch kein Eheckverkehr in dem erwarteten Umfange auSbilde», so würde das nur beweise», daß für ein solches Gesetz bei uns noch kein eigentlicher Bedarf vorllcgt. Abg. Roesicke- Kaiserslautern (B- d. L ) sieht durch die Beschlüsse der Kommission noch nicht alle seine Bedenken gehoben. Die Abführung der lleber- schüsse an die Reichsbank bedeute eine bedauerliche Centralisiruiig des Depositenverkehrs zum Nachthcil der kleinen und mittleren Leute, von denen das Geld stamme. Gerade die mittleren und kleineren Banken befriedigen das Kreditbedürfniß des Mittelstandes viel besser als die Reichsbank. Staatssekretär v. Podbielski: Die Verhandlungen der Kommission hätten bewiesen, daß mit dem Postchcckverkehr keinerlei Einführung von Postsparkassen beabsich tigt sei, und die Erfahrungen in Oesterreich hätten ergeben, das der Postcheckverkebr kerne Gefahr für die Genossenschaften in sici berge. Daß die. Verzinsung der Einlage ganz abgelehnt sei. be dauere er; er habe sich aber den kompetenten Sachverständige gefügt, so habe zum Beispiel auch das Aeltestenkollegium b Kaufmannschaft sich gegen die Verzinsung ausgesprochen, im Gegensatz freilich zum Deutschen Lundwirthlchaftsrath. Man werde aus diesem Gebiete erst Erfahrungen sammeln müssen. Darauf mache er schon jetzt aufmerksam, daß in Folge des Eheckverkehrs sich voraussichtlich ein Emnakmeausfall bei den Postanweisungen ergeben werde: er wisse deshalb auch noch nicht, wie sich der Bundesrath zu den Beschlüssen der Kommission stellen werde, er persönlich meine aber, daß im Interesse der Allgemeinheit ein Versuch gemacht werden muffe. Wenn Roesicke vom Dcpositenwesen gesprochen habe, ko müsse er doch erwidern, Depositen und keine Verzinsung, das sei doch un vereinbar. Es sei deshalb auch jede Schädigung der kleinen Banken, wie Roesicke sie befürchte, ausgeschlossen. Aba. Raab (Rcsorinp.) verspricht sich nichts Segensreiches von den Beschlüssen oer Kommission, er befürchte sogar, es werde daraus sür die kleinen Gewerbetreibenden elne unliebsame Verpflichtung entstehen. Jeden Äcwerbtreibcndcn, der noch etwas darstellen wolle, werde man zwingen, bei der Post mindestens 100 Mk. zinslos anzulegen; mindestens 10 Millionen Mk. würden auf diese Weise dem Klein werde eine Centralisatlon ^.... äewerbebetrlebe entzogen werden. Auch , . Burrinevublikeii unterjocht werde» sollen. Die ganze Goldproduk- deS Gewerbebetriebes die Folge sei», denn schwerlich werde bei tion der Eide beträat jährlich 50 Millionen Pfund Sterling- jeder kleinen Postanstalt der Checkverkehr eingerichtet werden, dieser Hst,von entfallen auf Australien. Indien. Ea»ab». Britisch-Äuinea werde also nickt Jedermann, sondern hauptsächlich den Großstädtern und Wales 18 Millionen und ans Transvaal >2 Millionen, zusammen zu Gute kommen, und dasselbe gelte erst recht von der Absührung 25 Millionen, also genau die Hälstc von dem Golde der ganzen der Ueberschüsse an die ReichSvank. Das liege Im Interesse der Welt. Es genügt der bloße Hinweis, daß die Mehrzahl der. aroßen Kreditnehmer, aber nicht ch dem der kleinen Leute. Abg. Kulturstaaten die Goldwährung hüt oder sic doch clnsühren will. Dr. Arendt (Re chsp.) erblickt r» dem. was hier vorlrcgt. einen um darzuthun. waS es bedeuten würde, wenn England zur Hälfte unverkennbar erheblichen Fortschritt. Die Bedenken dn Abgcvrd der Gowneferaiit der Welt für Münz- und Jndusmrzwrcke würde.' neten Gamp und Rösicke wegen Abführung der Ueberschüsse n» d,c wägen, ob nicht die untere Grenze der Einlage noch tiefer als 100 Mk.. etwa aus 50 Mk. begriffen werden könne. Abg. Das - bach (Ccutr.s ersucht den Staatssekretär, nicht etwa später den Versuch zu machen, die Verzinsung der Eheckeinlage noch nach träglich eüiznsührcn. Abg. v. Staudy (kons.) erklärt, seine Freunde würden den KommissioiiSbeschlüssen zustimmen, aber nur. weil es sich um einen Versuch handle. Bedenken hätten sie bc sonders gegen die Abführung der Ueberschüsse an die Reichsbanl. — Der Etat für den Eheckverkehr wird sodann genehmigt, ebenst' der Etat des Jiivalidenfonds. Nachdem Äbg. Gamp der Regierung dafür gebaut!, daß jetzt Mittel des Fonds auch der Central aeuossenschaitskassc zur Verfügung gestellt würden, und Abg. Bachen« (Centr.s eine Erhöhung der Pcnsionsgesetze anempfahlen, folgt der Rest des Ko l on ra leta ts und zwar die Forderung für die ostafrikanischen Bahnen. Die Forderung sür die Usambara- bahn wird nach dem Anträge der Kommission bewilligt, die Summe von 120.000 Mk. sür Vorarbeiten zur ostafrikanijchen Centialbahn dagegen nach dem Anträge der Kommission gestrichen und nur 20,000 Mk. für eine Tclcgraphenlinie bewilligt. — Morgen: Etat und Patenranwaltsgesek. Berlin. Die Kommission des Abgeordnetenhauses für das Waarenhaussteuergesetz nahm 8 1 Absatz 1 unter Ablehnung der Anträge v. d Borgyt, Cahensty und Gamp nach dem Vorschläge deS Abg. v. Brockhausen (kons.» in folgender Fassung an: Das stehende Gewerbe des Kleinhandels mit mehr als einer der im 8 0 dieses Gesetzes unterschiedenen Waarengruppen unterliegt, wenn der Jahresumsatz einschließlich desienigen der in Preußen ge legenen Zweigniederlassungen, Filialen. Verkaufsstellen, in Benin 500,000 Mk.. in allen sonstigen Gemeinden über 100.000 Ein wohner 100.000 Mk.. in Gemeinden von über 20 bis 100.000 Ein wohnern 800.000 Mt., in Gemeinden bis zu 20,000 Einwohnern 200.000 Mt. übersteigt, der nach Vorschrift dieses Gesetzes zu ent richtenden, den Gemeinden zufließenden Waarenhaussteuer. Die Regierungsvorlage hatte für alle Orte ohne Unterscheidung »ach der Einwohnerzahl die Waarenhaiissteiler vorgeschlagen, wenn der Jahresumsatz 500,000 Mk. übersteigt. Auf Antrag des Aba. Bolit (Eentr.) wurde folgende Bestimmung eingesügt: Kleiuhandels- betriebe, welche drei oder mehrere Petriebsstättcn, Filialen, be sitze», unterliegen der Bestimmung dieses Gesetzes, auch wenn der Geschäftsbetrieb nur eine Waarengruppc umfasst. Berlin. Aus Anlaß der Jubelfeier der König!- Akademie der Wissenschaften findet morgen beim Reichskanzler eine größere Mittagstafel statt, zu weicher der Kultusminister, die Sekretäre der Akademie und die lper anwesenden Vertreter auswärtiger Akademien und gelehrten Körperschaften geladen sind. Die hcutrac Festsitzung der Königs. Akademie fand im Sitzungssaale des Abgeordneten hauses statt. Nach der Festrede des Prof. Harnack folgte der Empfang der Abordnungen. Die erste Gruppe bildeten die Ab ordnungen der :Z1 Akademien, darunter die der Königl. Sachs. Ge sellschaft der Wissenschaften in Leipzig, vertreten durch Geh. Hof rath Prof. Dr. E. Windisch und deir ständigen Sekretär Geh. Bergrath Prof. Dr. F. Zirkel. Im Namen der Kaiserl. Leopoldinisch - Kärolinischen deutschen Akademie der Naturforscher in Halle sprach der Geh. Rath Prof. Dr. Virchow, im Namen der deutschen -Akademie» von Deutschland und Oesterreich der Präsident der Wiener Akademie der Wissenschaften Prof. Dr. Sneß, sür die sechs fremden Akademien der internationalen Association Prof. Darbour aus Paris, für die übrigen -Akademien des Auslandes Prof. Mahaffn ans Dublin. Mit besonderem Beifall mucken begrüßt Fridtjof Nansen und Pros. Mominie». Die zweite Gruppe der Abordnungen iimsaßte die Universitäten, die dritte Gruppe die Abordnungen der zehn preußischen Provinzialgesellschaften und die vierte die Berliner Akademien, Hochschulen, Kunst- und Unterrichts- Institute. Korporationen. Gesellschaften und Vereine. Berlin. Die „Bert Korr " kommt auf die Verhandlung des Reichstages über das Kocilitionsrccht der Eisenbahnarbeiler zurück und bemerkt, in Preußen werde die Nothwendigkeit der Ausrechterhaltuna einer straffen Disziplin unter den Ersenbnhn arbeitern als ebenso dringlicy anerkannt wie in Sachsen. Die Verwaltung der preußischen Staatsbahnen befinde sich in dieser Frage mit derjenigen Sachsens ebenso in Ucbereinstimmnng, wie bezüglich der Verkehrsregelung, welche bisher keineswegs zu den von oer Sozialdemokratie behaupteten unsreundlichen Beziehungen Anlaß geboten habe. Berlin. Tie „Kreuzztg." schreibt: Freisinnige Blätter er beben Klage darüber, daß hier und da gefordert sei. der Abgeordnete Prinz Hohenlohe müsse zur Disposition gestellt werden, weil er gegen die lex Heinze gesprochen imd gestimmt habe. Wir haben Derartiges nicht gefordert, sondern nur ein im Reichstage kursiren- dcs Gerücht mitaetheilt und gleichzeitig als unwahrscheinlich be zeichnet. Daß ein derartiges Vorgehen gegen den Abgeordneten Prinz Hohenlohe gegen die Verfassung verstoßen würde, wie von jenen Blättern betont wird, bestreiten wir nicht. Uns kommt es nur darauf an, zu konstatircn, daß der preußische Minister Präsident Fürst Hohenlohe sich durch solche Verfassungsbedenteu nicht hat abhaltcn lassen, preußische Beamte, deren Tüchtigkeit und Loyalität mit der des Abgeordneten Prinz Hohenlohe wohl einen Vergleich nicht zu scheuen haben und die gegen eine wirthschastliche Vorlage weder agitirt noch gesprochen, sondern nur gestimmt haben, zur Disposition zu stelle». — Dasselbe Blatt weist darauf hin, dar, an dem Gelingen der Obstruktion im Reichstage die Mehrheits parteien die Mitschuld tragen. Hätten ihre Vertreter auch nur einigermaßen ihre Pflicht erfüllt, ,v hätte Herrn Singer's Taktil eine elende Niederlage erleiden müssen. Es werde nichts Anderes übrig bleiben, alS die Namen der Abgeordnete», die bei jener Ab stimmung ohne jede Entschuldigung gefehlt haben, zu veröffent lichen und dadurch für die Zukunft an ihr Gewissen zn appelliren. * Berlin. Durch einen Vergleich vor dem Einignngsamt des Gewerbcgerichts wurde heute Abend der Ausstand in der Berliner Holzindustrie, an dem l5.000 Arbeiter betheiligt sind, beendigt. Die Anfnahmc der Arbeit erfolgt am Montag, falls die Organisationen der Arbeitgeber »nd der Arbeiter den Vergleich gntheißcn. Z-
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