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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000315017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900031501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900031501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-15
-
Monat
1900-03
-
Jahr
1900
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Dresdner Nachrichtens Vtr. VS. Seite S. WM Donnerstag. IS. März »VVV Regierungssekretä» der Landdrost und andere Beamte kamen mir entgegen und trafen mich 2 Meilen vor der Stadt, wo sie mir die Schlüssel der Staatsgebäude überreichten. Der Feind zog sich aus der Umgegend zurück. Alles scheint ruhig zu sein. Die Einwohner von Blvemsontein empfinge» unsere Truppen herzlich. (?) Lundeansnek. Bom 10. Mürz meldet „Reuters Bureau": Zwei britische Offiziere mit einer Abtheilung Soldaten trafen gestern mit einer großen Abtheilung Auf ständischer zusammen, welche gekommen waren, um 5900 Gewehre und eine große Menge Munition auszuliefern. Wie die Gefangenen mittheilte», haben sich andere Aufständische in Barklypaß ergeben. Zum Kommandanten Gibeon Cronje. der mit einem Kommando Brabant Widerstand leistet, wurden Boten gesairdt, um ihm von der Uebergabe der Aufständischen Mittheil ung zu machen. Cronie war entsetzt, als er erfuhr, daß Bürger des Freistaats ihn im Stiche ließen. Der Distrikt von Barkly ist wieder in den Händen der Engländer. Stormberg Die Streitkräite Brabants sind am Sonntag früh in Alival North eingetroffen, nachdem sie am Sonnabend ein heftiges Gefecht zu bestehen hatte». Der Feind hatte sich während der Nacht zu Sonntag über den Fluß zurückgezogen. Kimberle». Bon hier entsandte Truppen besetzten heute Boshof und erbeuteten dort eine bedeutende Menge Waffen und Munition. Eine starke englische Garnison würge in Bosho zurückgelassen. Pretoria. General Joubcrt ist am 10. d. M. früh hier ringetroffen, um mit der Regierung zu berathen. ES gehen Ge rüchte von Fricdensverhandlnngen, doch ist eine amtliche Mit- theilung darüber noch nicht erfolgt. Lourenyo Margues. Bom 12. März wird der „Times" gemeldet: Eine Jriedensgcsandtschaft der Buren, bestehend aus dem Mitglied des Ausführcnden Rathes des Oranye - Freistaates Fischer, dem Mitglied des Ausführenden Rathes der Südafrikani schen Republik Wolmarans und dem Mitglied des Volksraads des Oranye-Freistaates Wessels, reist morgen nach Europa ab. OertttcheS und Sächsisches. — Ihre K. K. Hoheit Frau Prinzeß Friedrich August nahm gestem Nachmittag 5 Uhr an der Faimlientafel bei Sr. Kgl. Hoheit Prinz Georg Theil. — Die mikgetheilte Entscheidung des Reichsgerichts in Sachen deS landesherrlichen A b o l i t iv n sr c ch tS ist von hoher grund sätzlicher Tragweite. Die Abolition ist der juristische Ausdruck für die Begnadigung, sofern diese vor der Rechtskraft eines Erkennt nisses durch Niederschlagung des schwebenden Verfahrens erfvlgt. Für das Deutsche Reich ist diese Besugniß dem Kaiser nicht bei- aelerft: auch der König von Preußen hat sie nach der preußischen Beifassung nicht. In solchen Sachen, in denen das Reichsgericht in erster und letzter Instanz entscheidet, besteht deshalb auch kein Abolmonsrecht, weil hier ausschließlich ein kaiserlicher Akt in Frage kommun würde. Soweit aber das Reichsgericht blos letztinstanz lich urcheilt, im Uebriacn aber das Begnadigungsrecht bei dem Landesherr» verbleibt, rst dieser auch zur Ausübung des Äbolttions- rechts selbst gegenüber reichsgesetzlichen Erkenntnissen befugt, vorausgesetzt, daß die Landesverfassung jenes Recht gewährleistet. Nach der sächsischen Verfassung ist dies der Fall. Es heißt nämlich in Artikel 52: „Der König hat in strafrechtlichen Fällen das Recht der Abolition". Eine cwilrechtliche Abolition ist nach allen Verfassungen schlechtweg ausgeschlossen. Die jetzige, von einem früheren Erkenntniß abweichende Entscheidung des dritten Strafsenats des Reichsgerichts bedurfte keiner Gutheißung durch die vereinigten Strafsenate, weil diese nach dem Gerichtsverfassungs- gesetz nm dann in Frage kommt, wenn ein Strafsenat nicht von seiner eigenen Entscheidung, sondern von der eines anderen Straf senats oder der vereinigten Strafsenate abweichen will. — Das 14. Petitions-Verzeichniß der zweiten Kammer umfaßt die Nummern 1105—1117: diese betreffen: Erhebung von Kirchenanlagen in Leipzig, reichsgesetzliche Regelung des Hebammenweseus und der Befähigung zur Ausübung der Funktion einer Wochenpflegen», Anfoefferung der Pension der Lehrerswittweii, miethweffe Ueberlassung eines Bahnwärterhauses zwischen Nimbschen und Grimma, Erhöhung einer Pension, Ver änderung der Zugehörigkeit zur Handels- oder Gcwerbekammcr, Herstellung einer Eisenbahnvcrbinouna Eich-Rodewisch, Weiter- fühnmg der elektrischen Lößnihbah», Svndervesteuerung der Kon sumvereine. Ankauf von Ä»enl des Rittergutes Hermsdott durch den Forstfiskus, Tollwuth der Hunde, Abänderung des Gesetzes, die Wahlen für den sächsischen Landtag betreffend. — Ganz im Gegensatz zu dem von den Abgeordneten der konservativen, nationalliberale» und Fortschrittspartei in der zweiten Kanimer gemeinsam cingebrachten Antrag, die Sächsische Staats- regicrung zu ersuchen, für die Annahme des G ese tz c » tw uris. betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau in der Fassung der Beschlüsse der zweiten Lesmia des Reichstags im Bundesrathe eintretcn zu wollen, hat die Dresdner Handels- und Gewcrbekammer zu dem Gesetzentwurf Stellung ge nommen. In einer von ihrem Sekretariat versendeten Mit theilung heißt es: „Die Kammer hält zwar gesetzgeberische Maß nahmen zum Schutze der menschlichen Gesundheit und sv auch die Regelung des Verkehrs mit Fleischwaaren für durch aus berechtigt und »othwendig. Gegen die bekannten, weit über dieses Ziel hinausgehenden Anträge der Reichstags-Kommission ist aber das Präsidium der Kammer ebenfalls bei der sächsischen Staasreaierung vorstellig geworden. Abgeiehe» von der Frage, ob das beantragte Fleischwnoren-Einfuhrverbot von den bstheiligten fremden Staaten, wie Nordamerika, Australien, Argentinien und Dänemark, mit Gegenmaßregcln beantwortet werden würde, welche die Ausfuhr deutscher Erzeugnisse nach jenen Ländern sehr erschweren unh io namentlich auch die sächsische Industrie stark schädigen, würden, würden sich, wenn überhaupt die deutsche Landwitth- schaft den inländischen Bedarf an Fleisch decken könnte, die Verkaufs preise dieses wichtigen Nahrungsmittels sür die breiten Schichten der Bevölkerung sehr veitheuern. Die Industrie würde ihren Arbeitern entsprechende Lvhnerhöhungen umsoweniger gewähren könne», wenn durch die sicher zu erwartenden Gegenmaßrcgeln des Auslandes die Ausfuhr heimischer Industrie-Erzeugnisse unterbunden würde. Dann würde» die erhöhten Fleischprerse aber neben den schon sehr erhöhten Preisen der Kohlen u. s. w. drückend empfunden werden, oder der Fleischverbrauch würde auf Kosten der Kraft und Ge sundheit des Volkes sehr zurückgehen. Die Vorschläge der Kom mission würden nlso das Gegenlheil des durch das Geietz erstrebten Zweckes bewirken." — Fridtjof Nansen sprach vorgestern Abend im Vereins hause. Nicht ein einziger Platz in dem Ricsensaale war leer ge blieben. ganz Dresden hatte sich eingesunden, um dem kühnen Polarsahrcr zu huldigen und ihn, dessen Name den Gebildeten der ganzen Welt geläufig, dessen That von weltgeschichtlicher Be deutung ist, von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Wie mag er aussehen, wie wird er sprechen? Die Stimmung einer großen Sensation in des Wortes bestem Sinne lag über dem erwartungs vollen Publikum. Endlich erscheint der Mann ans Wikinger Ge schlecht, der es gewagt hat, in den großen Eiskirchhof der Natur einzudringen und die Prophezeiung Seneca's von der Zeit, in der „Thule nicht länger das fernste unter de» Ländern der unermeß lichen Erde sein wird", in Erfüllung gehen ließ. Eine prächtige Erscheinung, dieser neue Kolumbus, der selbst der modische Frack, dieses unglücklichste aller Kulturmöbcl, »ichs von dem Zauber der Ursprünglichkeit ;» nehmen weiß! Wie ein blonder Riese sieht er „uS: hochgewactnen und sehnig steht er da. auch äußerlich bedeut sam und seine Umgebung um Haupteslänge überragend. Das Ge sicht hat init der kuhiigcschwnngenen Naie, dem energischen Mund und den tiefliegenden, erustblrckenden Augen etwas Freies und Großes in seinen Zügen. Und diese Stiinme! Sie ist hell und klar wie ein nordischer Frühlingstag, im Affekt dröhnend wie der Herrschcrrus eines Helden. Fridtjof Nonien — auch hierin ei» Genie — ist des Deutschen schon ziemlich mächtig: er spricht zwar weder formal, noch syntaktisch kvnekt, wie man das von einem Ausländer auch schwerlich erwarten kann, aber er trägt fließend, durchaus verständlich und in sicherer Disposition seines gervaltigen Materials vor. Seine fesselnden Ausführungen, die durch eine große Anzahl von Lichtbildern auf das Beste illustrirt werden, behandelten die Polar-Erpeditwn der „From" vom 4- August 1894 bis zum 13. August 1897. wie sie der Leiter in dem monumentalen Werke „In Nacht und Eis", mit dessen Publikation bekanntlich die Weltfirma BrockhauS in Leipzig betraut war. bereit- zu Nutz und Frommen aller Gebildeten ebeiifo klar wir anziehend aelchilderl hat. Mit einer geradezu rührenden Bescheidenheit sprach Nansen von der Bedeutung feurer Entdeckungsfahrt kn daS Polarbecken, welche die Jahrtausende alte Fabel von ' um den Nordpol für immer zerstört hat, die er und sein tapferer Kamerad Johansen peditio» mit der Fülle von erschütternden Episoden, die mehr als einmal Nansen s und seines Begleiters Leben in die größte Gefahr brachten, gab eine freilich nur ungefähre Vorstellung davon, init welcher Unsumme von Entbehrungen. Noth und Leiden die Kenntniß der Polnraegenden erkauft werden mußte, die bislang mit ihren drei mächtigen Verbündeten: der Kälte, dem Eile unv der langen Wlnternacht. alle arktischen Seefahrer lveit Von sich fern gehalten hatten. Geradezu als em Wunder ist es zu betrachten, daß dieie beiden Männer, die Tag sür Tag dem Tod in'S hodle Auge iahen, die sich unter den primitivsten Verhältnissen behelfen mußten, jahrelang entrückt allen Woblthalen der Kultur und ab geschlossen von allen Menschen und jeder Menschlichkeit, sich ein >o kindlich-frommes Gemüth bewahrten, daß sie es nicht über s Herz brachten, ihre Hunde, ihre besten Freunde und Kameraden, mit eigener Hand zu tödten, sondern daß Jeder deS Anderen Thier England. Im Oberhaus verlas Loü» Salisbury folgende Mittheilung von den Präsidenten Steijn und Krüger, datirt Bioemfontein, den 5. und eingeaangen den 6. d. M. „Blut und Thränrn von Tausenden, welche vurch den Krieg gelitten haben, und die Anssicht auf den moralischen und wirst,schaftlichcn Ruin, mit dem Südafrika jetzt bedroht ist, macht' «S für beide Kriegführende »othwendig. sich leiderrichastslos und im Angesicht des dreleinige» Gottes zu fragen, wofür sie kämpfen und ob das Ziel eines »reden das schreckliche Elend und die Verwüstung recht fertigt. Im Hinblick hieraus und aus die Behauptungen mehrerer englischer Staatsmänner, daß der Krieg begonnen und geführt worden sei mit der ausgesprochenen Absicht, die Autorität der fern von seinem rechtmäßigen Besitzer erschoß. Wahrlich, solche Männer sind auch große Menschen! — Auf die wissenschaftliche» Ergebnisse der Expedition kam Nansen, wiederholt während seines Vortrags von begeistertem Beifall unterbrochen, nur mit wenigen kurzen Sätzen zu sprechen, indem er aus seine fachwissen schaftlichen Werke verwies und zum Schluß in lapidaren Sätzen das „Warum?" aller Nordpolfahrten sestzulegen. Sie werden nie aushören, so ungefähr schloß Nonien, denn der menschliche Geist wird nicht rasten, ehe nicht jeder Fleck auch dieser Gegenden dem Fuße zugänglich gemacht und jedes Räthlel dort oben gelöst ist. Das ist unier Wille : und der Wille ist de» Mensch. — Nur langsam entleerte sich de» Saal. Immer und immer rmedcr wurde Nansen hervorgejubelt: mit brausende» Hochrufen nahm das Publikum Abschied von ihm, und lange noch stand man unter dem bannenden Eindruck des mächtigen Mannes. — Dem Maurergehilfen Ernst Richard Ritter, bei dem Bau aewerke» Karl August Schmidt hier beschäftigt, wurde das städtische Eh»e»zeugniß verliehen. — Am Dienstag Abends in der 7. Stunde entstand in dem Niederlagsraum einer Gummiwnarenhandlung, Wettinerstraße 26, Feuer, durch welches eine größere Menge Fahrrad-Laufmäntel, Hartgummi-Röhren und Stäbe, eine Anzahl gummitte und rohe Hanffchlänche u >. w., zerstört wurden. Ein Arbeiter des Geschäfts batte bei einer offene» Petrvlenmlampc eine mit Benzin hcrgestelltc Gummilösung abgcfüllt, wobei sich die ausströmendeii Benzingasc an de» Lampe entzündet hatten. Die Flammen ergriffe» sofort die nächsten Gegenstände und die Kleider des Arbeiters, die dieser edoch bald durch Wälzen in der Hausflur wieder ersticken konnte: immerhin hatte er bereits an beiden Händen und Armen und am rechten Oberschenkel Brandwunden erlitten. Ein Mann der er schienenen Feuerwehr und zwei Beamte der Wohlsahrtspolizei nahmen sich des Verletzten an und versahen ihn mit einem Nothverband. Die Unterdrückung des Brandes nahm, da auch ein Tberl der Benzin-Gummilösung in Brand aerathen und daher mit lndende Krcrsausicvutzsltzu n g. Geiuch der Tanzwmyin veno. Datzke ln Mickten um Erweiterung der Erlaubniß ,um Tanzhallen ; Gesuch des GalihofsbefiherS Hirsckselder in Niederhitslich um Erweiterung verT-mz- erlaubniß - Gesuch des SckmiiedeineisterS Ernst 2sw. Weinhow in Cölln um Erlaubniß zur Errichtung eines Schmiedewerkstattgrbäudes : Gesuch deS Prokuristen Karl Herrn. Denzel hier um Erlaubniß zum Betriebe des Ge werbes als Sckousoielunternchincr im billigen Cenirallhealer : Verwaltungs treitsache der Orisariiienverbandc Kaditz und Dresden wegen Erstattung der VervileaungSkosten sür den Knaben Curt Walther Knobloch: Verwaltungs- trcinache der OrtSarmenverbände Dresden und Wachwitz wegen der Unter- iützungSkesten sür Johanne Matte Bertha verw. Müller geb. Berger; Be schwerde des Kaufmanns Adam Müller hier wegen Bezahlung von Waffer- abgabe: Widerspruch des Fabrikanten Hcrm Rich. Anschütz hier gegen die Löhe der ihm abgesorderten Verkehrsadgaben: die Kemeindeanlagenord- nung sür die Lladt Radeberg ; Rekurs des Rechtsanwalts Freylaa in Lew- zig sür sein Mündel Laura Lobslädt gegen deren Heranziehung zur städtischen Anlage rn Pirna aus die Jahre >897—1899: die Uebernahme bleibender Ver bindlichkeiten Seiten der Stodtgemcinde Lommatzsch. — Am Freitag Nachmittag halb 4 Uhr findet im Zeichensaale der . Bürgerschule (Johannesstraßc) die Prüfung der Fach- und Fort bildungsschule des Vereins Dresdner Gastwirth«, sowie die Entlassungsfeier für die abgehenden Schüler statt. — — Der Königlich Sächsische Miliiärverein ehemaliger 106er beacht am 17. d. M. im „Schwan", Ritzenbergstraße 2, ein erstes Stiftungsfest, bestehend ans Militärconcert, Gesangs- Vorträgen und Ball. — Am 17. d. M. findet im Hotel „Rheinischer Hof", Ecke See- und Breitestraße, die coustituirende Versammlung des Vereins Dresdner Aquarien- und Terrarien freunde statt. — Für unser Wohlbefinden ist eine sorgfältige Pflege der Zähne und des Mundes unbedingt erforderlich. Als ei» aus gezeichnetes Reinigungsmittel, das zugleich ein wohlthnendes, er frischendes Gefühl im Munde zurückläßt und den Schmelz der Zähne nicht angreist, hat sich Sarg's Kalodont erwiesen, das von der Firma F. A. Sarg's Sohn u. Co.. Kaiser!. König!. Hoflieferanten in Wien, hergestcllt wird. Seine angenehmen Eigenschaften, seine praktische Verpackung in Tuben und seine Billigkeit — eine Tube im Preise von 60 Pfg. reicht bei täglich einmaligem Gebrauch etwa 6 bis 8 Wochen — sichern Sarg's Kalodont eine stetig steigende Verbreitung und Verwendung. — Am 12. und 18. März fand die Rciseorüfung am Gymnasium in Zittau statt. Es erhielten in den Sillen 15: 1, 8: 1 b, in den Wissenschaften 1 : Ib. 2: 11s. 7: II. 4: Hb. 2: llls, 2: 111. — Die mündlichen Reifeprüfungen am Nicolaigym » asium in Leipzig wurden ebenfalls am l2. und 13. März abgehalten. In Sitten erhielten 22: I. 2: 1b, S : 11», in Wissenschaften 1:1. 3: I b, 8: 11s, t: II, S: 1IV. 6: lila. — Das Technikum Mrttweida, ei» unter Staatsaufsicht stehendes höheres technisches Institut zur Ausbildung von Elektro- und Maschinen-Jngenieurcn. Technikern und Werkmeistern, zählte im vergönne, nen 32. Schuljahre 2609 Besucher und zwar im Sommettemester I8SS: 124« und im Wintersemester 1828,99 : 1854. Der Unterricht in der Elektro technik ist auch in den letzten Jahren erheblich erweitert und wird durch die reichhaltigen Sammlungen, Laboratorien, Wettstätten und Maschinen anlagen re. sebr wirksam unterstützt. Das Sommettemester beginnt am 24. April, und es finden die Ausnahmen sür den am 27. März beginnen den unentgeltlichen Vorunterrichl von Anfang März an wochentäalich statt. -- Der Unteroffizier Tischbein vom Ulanenregiment in Oschatz wurde vom Kriegsgericht wegen Soldatenmißhandlungen zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt. — In Tauscha bei Penig hat sich ein Wirthschaftsgehilfe im Pferdestalle seines väterlichen Gutes erschossen. — Döbeln. Im Alter von über 100 Jahren verstarb ist Mochau die Wittwe Rretzschmar. — Der Mannergesangverein in Wurzen letzten Tagen unter zahlreicher Betheiligung Bestehen. — Für Ergreifung des flüchtigen Handelsmannes Friedrich Albin Preuß, der am 7. d. M. den Handelsmann Franz Louis Thoßin Falken stein erstochen hat, ist eine B^wbnnng von 200 Mark ausgesetzt worden. feiert? in den sei» bOjähriges Königin in Südafrika zu untergraben und haielbst eine von der britischen Negierung unabhängige Verwaltung einzuiktzeii. erachten wir es für uniere Pflicht, feierlich zu erklären, daß der Krieg nur unternommen worden ist. als Desensiomaßreael, um die bedrohte Unabhängigkeit der Republik zu wahren, und daß er fortaeführl wird, um die unbestreilbare Unabhängigkeit beider Republiken als souveräner und unadhänglgei Staaten zu schützen und die Ver sicherung zu erlangen, daß jenen Unterthanen der Königin, die unsere Partei in dem Kriege ergriffen haben, kein Leid geichehc Unter vitten Bedingungen allein sind wir jetzt wie bisher schon von dem Wunsche beseelt, den Frieden wieder yergestellt zu sehen Wenn hingegen die britische Regierung entschlossen ist. tue Unab hängigkeit ver Republiken zu vernichten, bleibt unserem Volke nichts übrig, als bis zum Ende ans dem eingeichlugenen Wege auszu- honen. ungeachtet der erdrückenden Ueberlegrnhett des britischen Reiches, in dem Vertrauen, daß Gott gns nicht verlassen wird. Wir haben gezögert, diese Erklärung früher abzugeben, da wir fürchteten, so lange der Vortheil aus unserer Seite war und unsere Strestkräste Vertheidigungsstellungen fern in den britischen Kolonie» inne hatten, könnte eine solche Erklärung das Ehrgefühl des britischen Volkes verletzen. Jetzt aber, wo das Ansehen des britischen Reiches als gesichert gelten kann dadurch, daß einer unsere» Truppenkörper von den Truppen der Königin! gefangen genommen wurde, und daß wir dadurch gezwungen waren, andere Stellungen, die unsere Truppen inne hatten, zu räumen, ist diese Schwierigkeit beseitigt. Wir können nicht länger zögern, die britische Regierung und das britische Volk im Angesicht der ganzen gesitteten Welt klar davon in Kenntniß zu setze», warum wir kämpfen und unter wel chen Bedingungen wir bereit sind, den Frieden wieder herzustelleii," Lord Salisbury verlas alsdann die Antwort vnm l>. d. M Sie gicbt zunächst einen Rückblick aus die Lage vor Ausbruch des Krieges, beiührt die Vc»haiidlu»gen. die Zwecks Abstellung ge wisser Uebelstände zwischen England und Transvaal stattfandcn und sagt: Die Republik habe währenddessen durch umfangreichc Rüstungen die Gegcnvorkehmngen Englands herausgeforderi Ohne daß jedoch die vertragsmäßigen Rechte der Republik angetastel worden wären, habe der Tansvaalstaat plötzlich nach einem belli- digenden Ultimatum de» Krieg erklärt; der Freistaat habe sich an geschlossen: die englischen Kolonien seien überrannt, englische Städte belagert, englisches Gebiet annektitt worden. Die Depesche schließt: „Das Ergerniiß der mit großer Heimlichkeit durchgeführtcn Rüstungen ist gewesen, daß das britische Reich gezwungen war. einem Einfall entgegenzutrete», der dem Reiche einen kostspieligen Krieg und den Verlust von Tausenden wcrthvoller Leben auserlegi hat. Dies große Unheil ist die Strafe gewesen, die Großbritannien dafür erlitten hat. daß es in jüngst vergangenen Jahren den Be fand der beiden Republiken zugegeben hat. Im Hinblick aus den Gebrauch, den die beiden Republiken von der ihnen gegebenen Stellung gemacht haben und auf das Unheil, daß ihr durch keine Herausforderung veranlaßter Angriff über die Gebiete Ihrer Majc- tät gebracht hat. kann die Regierung Ihrer Majestät nur mit de» Mittheilung antworte», daß sie nicht bereit ist, die Unabhängig keit, lei es Transvaals, sei es des Ornnje-F,eistaates zuzugebcn." - Im Unterhaus prvtestirte bei der Berathung der Kriegsanleihe Bill Labouchvre gegen daS Telegramm Salisbury's an die Prä identen Transvaals und des Oranje-Freistaates, welches sowohl ein Verbrechen wie ei» Fehler sei. Desgleichen protestirte Wilfried Lawsvn gegen die Depesche Salisbnry'S. Die Stadtvertrclnng von Dublin hat mit 16 gegen 15 Stimmen eine Resolution gefaßt, in der dem Präsidenten Krüger und seine» Mitbürgern in Transvnal die herzlichste und tiefste Sympathie auS Anlaß der letzten Schicksalsschläge ausgesprochen wird. Russland. In Libau hatte das englische Konsulat aus Anlaß der Befreiung von Ladysmith die englische Fahne ausgesteckt. An» nächsten Morgen wurde die Fahne heruntergerissen und zerfetzt gefunden. Ob die englische Regierung in Petersburg Vorstellungen erhoben hat, weiß man noch nicht. Transvaal. Die „Times" melden aus Mafeking vom 5. März: Die Garnison leidet sehr unter der Belagerung. Sie ist aus Pferde fleisch und aus Pserdesutter hcrgestelltes Brot augcwiesen. Typhus Dysenterie, Diplitheritis treten epidemisch auf. Besonders schreck lich leiden die Frauen und Kinder. Die Eingeborenen sterbe» ungers. — In London zirknlirte bereits das Gerücht, daß iafeking nach heftigem Angriff sich den Buren ergeben hätte. Eine Bestätigung des Gerüchts liegt jedoch nicht vor. Die Vereinigten Staaten haben aus das Ersuchen der Präsi denten Krüger und Steijn der britischen Regierung ihre Dienste als Veriiiittler zur Wiederherstellung des Friedens angebvten, das Anerbieten wurde »edoch in eveiffo herzlichen und hofllichen Ausdrücken abgelehnt, wie die. in denen es gehalten war. Wie verlautet, waren die England gemachten Vorstellungen so gefaßt, daß sie in keiner Weise den Anschein eines aus Seite der Vereinigten Staaten bestehenden Wunsches zu interveniren gewannen, sondern lediglich die dem amerikanischen Konsul in Pretoria gemachten Miktbeilungen mit Versicherungen übeimittelten, daß Alles, Ma die Vereinigten Staaten im Interesse des Friedens thun könnten, von ihnen mit Freude unternommen würde. (Wiederholt.) Tagesgeschichte Deutsches Reich. Die Königin- Regenti» von Spanien Marie Christine hat anläßlich der Ueberreichnng des Goldenen Vließes an den Kronprinzen des Deutschen Reiches ein Dankes- telegramm vom Kaiser erhalten, Feiner ist der Königin- Regentin aus dieiem Anlasse eine Depesche des Kommandeurs und der Offiziere des deutschen Regiments zugegangen, dessen Ches weiland König Alsonso Xll. war. Der preußische Kultusminister hat nunmehr die Wahl des Geheimraths Quincke zum Rektor der Kieler Universität bestätigt. Oesterreich. Im Abgeordnetenhause griff in der Fortsetzung der Debatte über den Kohlen streik der Sozialdemokrat Das- czynski den Erzherzog Friedrich heftig an. Der Erzheyog, sagte er u. A.. habe sich in die Gesellschaft der Raubritter Guttmann uud Rothschild begeben. Der Präsident ertheiltc Dasczynski de» Ordnungsruf, wogegen die Sozialdemokraten und die Schönerianer in Zwischenrufen protestirte». Später kam es zwischen den Sozial demokraten und de» Christlich-Sozialen zu gegenseitigen Beschimpf ungen. weil der christlich-soziale Steiner gegen die Velhctzung der Bergarbeiter durch die Sozialistenführer sprach und die Verhältnisse in den Kohlenrevieren in unternehmersreundiichem Sinne erörterte. Die Sozialisten riefen ihm zu: Lodredner Rothschild's! So spricht nur «tn Spitzel! DaS HauS nahm einstimmig den Antrag an. der die Regierung auffordert, entschieden einzuareifen, um den Streu unter Berücksichtigung der Forderungen der Arbeiter uud der Interessen der Produzenten zu beendigen. Zwei in Ostmu und Orlau (Schlesien) abgehattene Volks« Versammlungen unter freiem Himmel, an denen 12P00 bezw. 8000 is das Gesetz über dfn Achtstundentag perfekt geworben sei. Kunst und Wissenschaft. 7 Die König!. Kapelle schloß vorgestern die L-Serie ihrer Sinfonie-Concerte mit Beethoven's 7. Sinfonie, den Blahms'schen Variationen über ein Haydn'scheS Thema und einem hier zum ersten Male "" geister", Concert- v. Boußnern ab. Die vollen Chormeisters der Dresdner Liedertafel, eiweckte begreiflicher weise ein allgemeineres lokales Interesse. So leicht, wie der Vorwurf, den Champagner musikalisch-allegorisch zu charatterisircn, erscheinen mag, so heikel und schwer ist er in der Ausführung Wie der Sonnenball sich Morgens fast im Schwünge über den Horizont erhebt, erklärt ein schwärmerischer Kenner des Königs aller Weine, io schießt der Champagner im Nu durch die erschlafften Nerve», entflammt Im Handumorehen das träge Gehim zu lebendigster Thätigkeit und zeigt .Menschen und Dinge in rosigem Licht: die Gednnken erhalten Flügel und mit dem ersten Glase oegiinit die Rede lauter, frischer, pomtenreicher zn werden — Wein giebt Witz, keiner aber mehr als der Champagner I Ob Herrn v. Baußner» diese Eigenschaften und Wirkungen aus eigener An schauung bekannt sind, mag dahin gestellt bleiben, jedenfalls hat er sich befleißigt, dem Geiste der Sache nahe zu kommen. Zunächst öffnet er uns die Flasche mit einem kräftigen v-ckur-Accorde und cs beginnt — hier ist enffchiede» nach der Natur geschildert — das nach Vorschrift erfahrener Setttrinker auf ff- 5« 6 fravpirte Naß langsam perlend cmpvrznsteige». Die Geister entwickeln sich. Zuerst stellen sich unter Glocken- und Triangelspiel sehr geschickte Violinspieler vor mit einem Hauptthema, dem sie nach kurzer Unterbrechung ein zweites folgen lassen. Diese Geigergeister — Violinspieler sind im Gegensätze zu anderen Jnstrumentalisten immer liebenswürdig — werden im Verlause der Champagnerscene von keinem der nachfolgenden an Witz und Werth überdoten, sie behalten die Oberhand, und was nach ihnen auch noch kommt, nichts kann sich mtt diesen beiden Hauptgedanken messen. Und cs kommt »och eine ganze Masse: grimmige Posaunisten, wüthende Trompeter, rauflustige Hornisten unv physisch schlagfertige Pauker entquellen der Flasche, um sich in Accorden zu verbinde», als ob «S gälte, die Mauern von Jericho ein zweites Mal um- zublaien, dazu lausen die Streicher Sturm und schließlich vereini gen sich uitter fortwährender Temposteigerung beide Gruppen in einem Fugato zu einem Angriff auf den Trinker, dem auch der stärkste Mann kaum wird widerstehen können. WaS nützt eS, daß dazwischen ein solider, höchst anständiger Clarinetlist wiederholt mit einer fein und nobel modem hergettchteten Cadenz austrttt, mit der er unverkennbar der Besonnenbeit daS Wort zu reden versucht, es hilft ihm nicht-: seine Kollegen vom Blech lassen ihn kaum auSreden. geschweige denn, daß sie sich an die Absicht seinerCadenz kehren. Niedcrgegeigt und niedergeblgsen giebt er keine löblichen Bemühungen auf und stimmt mit «ks io de» tourbillantrn Äb- kchlußdeS Ganzen. Der Sekt ist olle, der Trinker auch. Mridt
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