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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000311021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900031102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900031102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-11
-
Monat
1900-03
-
Jahr
1900
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Sonnabend-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. KziMckW: durch dir Die ,Dre«dn» Nachrichten» «Nchetnen t««llch LI»r«^«s. dl« «,«t«der i» Iresden und der nächsten Umgebung, wo die Autr-auna durch eigen« ivote» oder «ommilstdnLr- «rsolgs. erdoit», da» Biat» an Wochentage», die mchl aus Sonn- »de>^ Hncrtage lolgen, m jwe» rdeilauigaoen ilbends und Marge»« »ugestelir »«rnsprechanschluß: A«t I Nr. 11 »». Nr. 80S6. Lei«,ramm.»drei!«; Naetir»t>t»n vr»»d»n. chsgrünSet L8S« Nerlng von Kiepjch ^ Nei«jzr,vdt. AnzeiM-Mf. Die Annahme oonAnkündis>.ungen erfalgt in der Hauptgeschäftsstelle und den Neüenannahmestellen in Dresden bi-'. Nachmittags 3 Uhr. Som»^ mu» Fe^er- ragS ,mr Marienstratze 38 von 11 biL ' ,1 Uhr. Die I spaltige GrundzeUc (ca. 8 Silben) lü Pfg.. Ankündigunaen airf der Prioatseüe Zeile LO Pig.; vu- llspaltige Znlc als „Eingesandt" oder aus TertseUe 10 Psg. In dtummun »mch Lvnn- mü» -jerer» ragen 1^ bez. llspaltige Grundzeilen 30, 10 bez. VO und 80 Psg. nach besonderem Dans. Auswärtige Aufträge nur gegenBorau-i be-nhlung. Belegblütt« »rrde« mit lOPsg. berechnet VülKISnt lige Le! .8V-K usrusl, U18KN ° c Lodert Luurv, ^uI1u8 Lüklvr L L« » Kunnl ?6rliiall6nt6 vonWo!innn^-^ini !»tnu^on Vreden, Vie1or'iL8li-. 20. «« Kpe/mlitrit: »Lttvtti'O-M!»«;!. Nr. 68. Kvitstcl: Neueste Drahtnachrichten i, Wasserwerk, Sächsische Holzindnstrielle. Banausstellung. „Göttcrdämmemng", SH sllHii»-» Dresdner Mnsikichnie, Rollsnß'iche Aladeinie, Tbeätro traoczuis. ! Z.I.. H t /v" Aernschreib- und Acrnsprcch - Berichte vom 10. Mär; Oldenburg. Der Kaiser und Prinz Heinrich trase» »m !« Uhr früh bier ei», nahmen im großherzoglichen Palais daS früh stück nnd reülen um 10>/, Uhr in Begleitung dcS Ecbgrvßhcczogs nach Wilhelmshaven ad. Wilhelms-tzaven. Ter Kniier tras in Begleitung des Prinzen Heinrich und des ErbgroßlicrzoaS von Oldenburg niit dem Hcsznae heute Vormittag hier ei» und wurde ani Baknhoie von dem Staatssekretär Tirpitz. dem Chef der istkarinestation. Vice- adnsiral Thonlien. nnd dem Keschwnderchef. V'ceadmirai Honnann. emvsangen. Als der Kaiser den Hoszug verlies!, r'cnerte die Salut' datteric den Kaiiefialnt. Der Kaiser deaab sich dann nacd dem Ererzierbause. wo die Rekrntenvereidianna stnttfindet. Aul de» Ströhen, durch welche der Kaller fuhr, bildeten die Marlnetruvven Spalier, die Se. Nkaiestät mit Hurra linnen einvlingcn, wäbrend gleichzeitig die Bevölkerung dem Monarchen Ovationen darbracdte. Berlin. Dem Bundesrath ist der Gesetzentwurf betr. Post- damviichiii - Verbindungen mit Afrika znnegangen. K l des selben bestimmt: Der Reichskanzler wird ermächtigt, nach Ablauf des gegenwärtigen Vertrags die Einrichtung nnd Uiiterbaltnng einer litägigen Postdamt'iichiii-Verbindnng mit Süda'eika bis aus eine Dauer von 15 Jahren an einen geeigneten deutschen Unter nehmer zn übertragen nnd in dem hierüberabzuschließenden Perttag einen Beitrug bis znm Hvchstbeiraae von jährlich 1,350 0'-i Mk. aus Reichsmitteln zu bewilligen. Ausserdem wird eine Crhöbung der Fahrgeschwindigkeit aui der oitciirikaniiive» Linie vorgeschriebe», ferner sollen die asrifi'niichen Gebiete auch vom Weiten her mit Deutschland in unmilteihgrc Dompierverhiuduug gebracht werden und zwar durch eine Linie, die dns Knvlaud in das airikauiiche Unternehmen eiubezieht. Die lüründe sind: l. Die wirihichaitlichc Bedeutung des KovlandeS für die Entwicke'nng unseres Handels verkehrs: 2. die Eröffnung von ZngonoShäsen nach den wichtigen Transvaalgebieten. die schneller erreichbar sind als die Telaooa- Bai. 3 die Möglichkeit, hierin liegende wirthichgflliche Vorthcile durch eine ozeanöche Verbindung der stavlinie mit der o'tairikn- niichen Linie durch Rnndiahrtcn »m Afrika mit verhältnißniäßig geringen Kosten ;» erreichen. Für eine Reichs Käb-Linie weroen die unter den verschiedensten Gesichtspunkten geradezu nvthwendige Selbilltändigkeit unserer überseeischen VerkehlSbeziehungen geltend gemacht, sodann die Poil-Interciicn. Tie deutsche Linie würde in Zeiten kriegerischer Verwickelungen eine größere Gewähr bieten für eine sichere Beförderung der Poll, Die Reichs-Beihilfe ist um 450,t!00 Mt. höher »»genommen. Cs erscheint dies billig, da fünf neue große Dampfer zn ie 2.5 Mill. Mi. und vier neue mittelgroße Zwischendeck - Damvier ;n je l,3 Mrll. Mk. erbaut werden müssen. Es iit in Anssscht genommen, den neuen Vertrag etwa am 1. Avril 1901 in Kraft treten zu lassen. Berlin. Die „Volksztg." meldet: Sechs Hamburger firmen und eine Firma in Frankfiirt a. O. haben die schleunigste Lieferung von 30>A> Mänteln und 3000 Paar Reithoien für die Buren über nommen. Spätestens am 15. d M- müssen die Ansrüilnnas- gegenitände in Antwerven an einen Vertreter der Buren abaeliefert werde». — Die Budgelkommüsion des Abgeordnetenhauses ge- neömicste heute den Etat iür das Aniiedelnngsweien. Es wurde mitgetheilt, daß bisher insgciammt 130.899 Hektar zu einem Kaus- pren'e von 86.700.426 Mk. von der Aniiedelunaskommiision an gekauft worden sind nnd zwar aus deutscher Hand 40,37 Pro;,, aus voinücher Hand 59.63 Pro;. Berlin. Nach Telegrammen des Kaiserlichen Gouverneurs des Ki'aiitichvu-Gebletes sind die Eiienbahnbanien wieder überall ausgenommen und die entinndten Truvveii zurückgezogen worden. München. Die außerordentliche ipanllche Gesandtschaft unter FiRnina des Herzogs von Veragua iit heute Vormittag, von Tressen kommend, bier eingetroiien. Tie Geiandtichoit ist für Nachmittag bei der Prinzessin Ludwig Ferdinand zum Diner gelgden. Bahreuth. Amtliches Wahlreiuliat. Bei der am 6 März itattgc..indene» Reichstagseriaizwabi inr Wahlkreise Barireuth. Berirk kl, wurden ini Gainen 13.103 Stimmen abgegeben, hiervon erhielt Branereibesitzer Joban» Friedet mat.-sib.) 9159 und Bild Hauer Georg Frank in Nürnberg <Soz.) -1535 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt. Wilhelmshaven. Die Kieler Mannschaften, die nach Kiaulichou bestimmt sind, trafen mittelst Scvarntzuges beute Vor mittag hier ein und wurden unter klingendem spiel nach dem Hafen geführt, wo sofort die Einschiffung auf den Dampfer „Dres den" erfolgte. London. Nach einer englischen Meldung soll Präsident Krüger in Glencue vor seiner Abreise nach Blveniiontein in einer Ansprache gesagt haben, es sei ungewiß, ob der Kampf durch einen Schiedsspruch oder i» Folge einer Intervention beendet werde. Sicher wecde er aber in einem Monat zn Ende sein, l?) London. Die Division des General Brabant iit in James town, vbne Widerstand zu finden, eingetrofien. In Kimbcrlcv befindet sich Lord Kitchener London. Wie das „Reulersche Bureau" ans dem Haupt- guartier der Buren bei Biggar-bcrg von vorgestern meldet, be richten Kundschafter, sie seren gestern bei Aaichdank auf iechs britische Kuiidichaiker gestoßen und Hütten einen derselben getöatet nnd drei verwundet. Dieselben berichten ferner, daß 12,000 Eng länder die Bnrenslellnvgen von Helvmakar m:s bedrohen sollen. Petersburg. Ter Verweicr des Ministeriums des Innern, Jägermeister Ssivingin, ist unter Belassung in seiner Ho'wnrde zum Minister des Innern ernannt worden. New - Aork Ter frühere Botschafter Phelps ist gestorben. Die heutige Berliner Börse verkehrte wie an de» Vor tagen in lustloser Haltung. Im weitere» Verlause trat eine Be sciligiing ein, doch wurde diese 'wieder gestört durch Ecöltecnngen über die englische Kriegsanleihe, welche wahrscheinlich die Lage am Geldmarkt weiter verschärfen dürfte. Der Geldstand zeigte eine weitere Neigung znm Anziehen, die Nachfrage nach täglichem Geld ist bedeutend nnd kann nur zn höhere» Sähen befriedigt werden. Die Umsätze waren in der zweiten Ltnnde geradezu be langlos. Am Nankaktienmarkt sind besondere KnrSveräirdernngen nicht hcrvorziiheben: einigermaßen beachtet waren Kresirnktieir, Deutsche Bank, auch Dresdner Bank gern gekauft. Am Erien- bahnaktienmarkt waren heimische Weikhe vernachtcHsigl, Eanada schwächer, Transoaaibahir weiter weichend. Am Montanattien- markt hat sich die SveliilatioiiSlnit der letzten Tage ofienbar etwas abgeschwächr, trotzdem hielten sich die Kurie ber stillem Geschäft ans gestrigem Niveau. 'Am Rentenmarki konnte» sich Heinri che Werthc nach dem starken Rückgang der letzten Tage etwas erholt. Von fremden Renten sind Spanier als teil zu bezeichnen. Die Börse schloß aus neue Kanslust fest. Prioatdiskoiit 5' > Prozent. — Am S v i r i t u s - Markt wurde nach privater Ermittelung be fahlt : 47.90 Mk., wie gestern. Im Getreide - Verkehr zeigte sich am Frühmarkt, wie gewöhnlich am Lcmnavend, größere Nach frage nach greisbarer Waore, namentlich bleibt Roggen begehrt. Co sind vcttchiedene Ladungen, die für hier bestimmt gewesen sind, nach Sachsen und nach Thüringen weiter beordert worden. Im Miktagsveckehr war die Haltung aus größeres Angebot in La Plcita-Weizen und südrussischem Roggen matt. Weizen und Roggen gaben etwa 0.50 bis 0,75 Mk. nach, auch Haler war vom Auslände, namenklich Rußland, in größeren Posten orserirt, Preis erwa 0,50 Akk. niedriger. Der Schluß der Börse war matt. Brot getreide ging über 1 Mk. zurück. — Wetter: Schön: Westwind. OertlicheS und Lnchsi>cheö. Dresden, den 10. März. —* Ihre KaiscrI. Könial- Hoheit Frau Prinzessin Friedrich A u g u ft wohnte gestern Abend im Opernhansc der Vorstellung „Die Götterdämmerung" bei. —* Tie Frau Prinzessin Elisabeth von Schönbnrg- Waldenbnrn kaufte im Putz- uirü Mode-Magazin EarlMcer- slein, Pragerftraße 3k. —* Ter morgende 11. März ist für Dresdens Bewohner ein wichtiger Gedenktag. 25 Jahre sind verstossen, seitdem das Dresdner Wasserwerk an der Saloppe ununterbrochen Sach'cnSNesidevrftadl dnSso unentbehrliche Lebensetement in reichem Maße zugesiihrt bat. Am l l.Mä>-z 1875 wurden die ersten Privat si leitungen aus der Königsbrückcrftraße angelassen und von der Aefi a» hat dicies Werk der Stadt in Fülle gutes Wasser geliefert Es wurden damals Zweifel gehegt, ob die Wasserversorgung de- Stadt auch genügen werde. Wie aber hat sich das Projekt de verstorbenen Herrn Baurath Saalbach bewährt! 31.000 Kutsit Meter Wasser garantirte er in '24 Stunden nach der Stadt abgebcu zu können. Als aber Dresden sich ungeahnt vergrößerte, traten an das Werk außergewöhnliche Ansprüche, denen es auch genügte, bi ihm im Auguft 1898 das neuerbaute 2. Wasserwerk zu Hilfe kam. In den Jahren, in denen das Werk im Sommer stark bea»ivru>,C wurde, sind stakt 34,>>00 Kubikmeter bis 50.000 Kubikmeter Wafic täglich dem tiesen Uierlaudc entnommen worden. Die gefördert« Menge beträgt vom Jahre 1875 bis gegenwärtig ca, 185.529,40 Kubikmeter, Sich diele gewaltige Menge nur annähernd voi znstellen, diene folgendes interessante Erempel Um dieses Wassci in einem Rohre von R» Meter Durchmesser nuszunehmen, müßte» 420.165 Kilometer lang sein, das beträgt ungefähr den zehnfachen Erdumfang am Aeguator oder die Entfernung von uns bis zum Mond, bei welch' letzterem Vergleich immer noch die kleine Summ von 34,165 Kilometer übrig blieben. Möge das Werk, mit Denen die in ihm treu und redlich seit Anbeginn bis hierher gearbeitet haben, auch weiterhin zum Segen der Stadt erhalten bleiben. —* Heute Vormittag versammelten sich aus eine von Herrn Kommerzici'.rath Griimbt im Aufträge dcSKomitecs des Vereins Sächsischer H o i n d n st r i e l l e n" ergangene Ansiorder nng bin l'.ngesähr 40 Herren aus den Kreisen der Holzindustrie und des Holzhandels im Neuitädter Easino, um ans Grund einer von der Rcichsregiernng an die Vereine der Holzinteressenken ergänze neu Ansiordcrnng über die Stellung zn becathen. weiche ae: Verein ;n dem Entwürfe einer neue» Anordnung des Deutschen Zvlltariis her, ;n denienige» Positionen eiuznnehmen gesenkt, welche aus Hotzhauöel und Holzindustrie Bezug haben. Den Vorsitz m der Versammlung führte Herr Kommerzienrath Grumbt. welcher einteitend über die i» Frag«: kommenden Positionen des Tcrr-.i entivurss reserirte. In der sich anschließenden AuSivracae gelangte der Dank gegen den Bundesrath zum Ansdruck dafür, daß er den Interessentenkreisen Gelegenheit gegeben habe, sich übe- die in Aussicht geiioinineucn neuen Zölle direkt auSzuivrechen, daz man aber nur einen Eindruck auf den Bundesrath werbe maehei- können. wenn eine Bereinigung der Ansichten der Hoszintereisemcn in Sachsen bez. Deutschland erfolge, tim eine solche herbe' zufübren, erklärten sich die 'Anwesenden damit einverstanden, daß der Verein Sächsischer Holzttiünftriellen in leiiicm Wirken in der in Rede siebenden Richtniitz sich wie bisher so auch in Zutunn dem Ecntralvcrbande der Deuüchen Holzinduslriellen. defien Sch derzeit in Düsseldorf ist. anschließc. den sächsischen Handels kammern mittheile, daß sich die sächsischen Holzinteressenten zur Beantwort»»» der ihnen vorgeleaien, auf Veranlassung des Vereins bereits geänderten de;, vereinsachten Fragebogen mn dem Deutschen Holzinduftneverern verbunden habe und die Handelskammern bitte. im Jnteresie der Einmüthrg keil, im Falle voii^ der Reichsregierung an sie gelangender Anscagen, den Sächsischen Verein mit zur Beratbung zu ziehen. Tie einzelnen Holzintereffenten sollen die ihnen im nächsten Monats voranssichlltch zugedenden Fragebogen beant worten und an den Verein abgeben, dem es dann obliegen wird, sich zeigende Disserenzen ansrngleichen. Schließlich wurden auße dem bisher schon die Geschalte führenden Herrn Kommerzienrat!' Grumbt in den Vorstand deS Vereins gewählt dir Herren Fabrik bescher Albin Tücpe, Stadtrnth Hering und Holzhändler Gustav Thiele, während Herr Kaisirer Duchant mit der Führung der Kasten aeschäfte nnd des erforderlichen Schriftwechiels betraut wurde. Im Interesse dieser für die Gemmmtindustric so wichtigen Frage ist cs lehr zu wünschen, daß die betheiliglen weilen Kreist des Köniz reich» Sachsen sich der Bereinigung anschließc». Der Neichc- regierung kann setzt ein Vorwurf nicht gemacht werden, daß sic sich nicht insormice» wolle: im Gegeisthell ist es Sache der Vc theiligten in ihrem eigenen Interesse, welches durch den Bereu« vertreten werden wü, sich mit zu kümmern und dies durch ihren Beitritt zu bethätigeu. —* Der Ausschuß für landwirihichaftliche Baukunst der Deutschen Bau-Ausstellung Dresden 1900 laß: Knust und Wissenschaft. Wochenivielplan der Königl. Hoftheater. Opernhaus: Sonnta": „Weither": Montan: „Mignon": Dienstag: 6- Sinionie-Eoncert, Serie -V; Mittwoch: Ge ichlossen' Donnerstag: „Lohcngrin" - Freitag: .Der Baiazro", .Tie Nürnberger Puvpe"^ Soniiaveno: „Figaros Hochzeit": Sonntag: „Nigvletto". — Schauspielhaus: Sonntag: .Der Hochzeitstag". „Papa Hafis erlaubt"; Montag: .Ter Hütten- besiker"; Dienstag: „Jimend von heute"; Mittwoch: Ge schlossen' Donnerstag: Für die Mittwochs-Abonnenten des 14. März zm Paul Herstes 70. Geburtstag: .Hans Lange": Freitag: „Maria Stuart": Sonnabend: „Der Hochzeitstag", „Pcwa Hafis erlaubt" - Sonntag: „Flick und Flock" 1" In der Königl. Hofoper Kat am Freitag die „Götterdämmerung" wieder eine Aufführung des Nibel- ungen-Ninges abgeschlossen, unter dem gleich großen Ersolge, der allen Ring-Evclen bisher treu geblieben ist: vor ausverkauttrm Hause und nntc« glänzender, rauschender Aufnahme. Die Macht und Größe des Werkes zwingen eben immer und immer wieder zur Bewunderung, der Meister zieht an wie mit magnetitcher Kraft und man braucht wakrhaftig keiner jener blind-enthusiastischen Wagnerianer zu sein, die Robert Schumann einen Mondschein- Limonaden'Fabrikanten schimpfen und Johannes Brahms einen schwammigen Lvriker — man braucht alle dieie und andere ähn liche HarUkinaden nicht mitzumachen, um dennoch. Mozart und Beethoven im Herzen, aufrichtig in die Verehrung rinzustimmen, zu der daS Riesenwerk der .Nibelungen" hinreißt. Hört man dazu den .Ring" in so vollkommener Darstellung wie !m Dresdner Hof- theater, so durchaus befriedigend bis in das Kleinste gepflegt, von einem Orchester wie der Königl. Kapelle, ansgriührt und geleitet von einem Dirigenten wie v. Schuch, so erscheint der EnthustaS- werdrn. gungen. Wie . , „ .. telluna förm liche Demonstrationen, die weit über die Dauer de- lieblichen an- hielten. DaS enthusiaSmirte Publikum wollte sich diesmal, obgleich bereit« der tzauplvorhana gefallen, durchaus nicht ver- laufen; «S aab sich erst dann zufrieden, al« auch Herr v. Schuch äeu lauten Dank des AttditoriumS wiederholt eutgegengenommen hatte. — Besonderes Jnteresie für die ständigen Besucher des „Ringes" hatte der letzte Ehklus durch einige Nenbeietznngen, von denen vor Allem dst der Brünhilde mit Frau Wittich hervormgtc. Wir haben Frau Wittich bereits vor Jahren in der Turchsühriing dieser aroßen Ausgabe schätzen lernen, was sie aber seit dieier Zeit an Gro»e und Hoheit der Darstellung, an ti'instteriicher Entfaltung der musikalischen Mittel zu erreichen gewußt hat, ist io bedeutend, daß man sie — ssim oomp-iraisou — beute als eine der ersten und berittensten Brünhilden-Tarstellerin bezeichnen kann. Ihre Brünhilde ist, von der „Walküre" durch „Siesrieü" bis zum Flammentode der „Götterdämmerung" eine stetig an Kraft und Große wachsende Elscheinung, eine mit echtem Talente aus dem Großlyriicben herausgebildete Heroine, eine fertige, wie ans einem Guß geformte Figur, der man, auch anioruchsooll gemessen, die ganze Anerkennung, man darf oetroft sagen die volle Bewnndcr- un» nicht versagen kann. Zu d.eser ausgezeichneten Wotanstochter wußte sich Iran Klammer gleich lobenswerth. wie kürzlich als Sieglinde der „Walküre", als Gutrnne der .Götterdämmerung" zu stellen. Znm Mindesten sang sie die Partie mit großer Sorgfalt, schönen Mitteln und wohltbuender Sicherheit, iodaß sie damit voll kommen das ans»lich. was man an ihr in Einzelheiten der Dar stellung auSsttzen könnte: Mangel an Vornehmheit und Dcstinction der Mimik und Gestik. Herr Rains verkörperte gleich beim ersten Veriuche einen gutcharakteristi'chen Hagen, intelligent studirt und aufgefaßt, und mit einer Hingebung geboten, die den ernsten, strebsamen Künstler kennzeichnet. Wenn auch noch etwas zn jugendlich in den Bewegungen und nicht ganz glück'ich in der Maske, befleißigte er sich nicht ohne Erfolg, der Dämonie der Figur Rechnung zu tragen. Einige Momente, wie die Darbietung des Trankes an Siegfried und Günther, die Betheiligung an der Schwurscene des zweiten Aufzuges gelangen ihm bereits über alles Erwarten gut. Den Herren Nntbes und Scheidemantel braucht man. um auch Ihnen voll gerecht zu werden, das oft ausgeivrochene Lob über iure cmSgezeichnete, vollendet schöne Darstellung des Siegfried und Günther nur iu wiederholen, desgleichen Frl. v. Cbavanne und Herrn Nebuichla für die Durchführung der Waltrautrn- und der Alberich-Partien. Alle diese, zum größten Theil tadellosen Einzel- leistungen wurden von tiefgehender Wirkung und das Ganze tönte wieder voll und mächtig aus in die unvergleichlich schöne Allegorie, wie sie Lichteuberger mit wenig Worten so treffend zeichnet: „Die alte Welt geht in Flammen auf, die Götter sind totst, der Himmel leer, die edelsten Helden dahin, aber der Mensch ist durch Brün Hildes Opfer von der Herrschaft des Goldes, von der Selbstsucht erlöst: aus der verjüngten Erde kann das Reich der Liebe seinen Anfang nehmen." Herrmann Starcke. s" In der R olksuß'sch en Musik-Akademie für Damen fand gestern ein Vortragsabend größeren Stiles statt, dem auch verschiedene Lehrkräfte der Anstalt ihre Mitwirkung liehen. An der Spitze des Programm- stand als besonders intcr essante Nummer eine im Musitbandel vorläufig noch nicht erhält siche, sondem nur im 43. Jayrbuchc der Bachgeiellschait (1893 veröffentlichte Sonate in O-äur für zwei Klaviere Joh. Seb. l'Bach-. Die ans drei verhältnißmäßig kurzen Sätzen vcstehende j Sonare überrascht durch Anmuth und Lieblichkeit, man könnte fast > sagen. Grazie der melodischen Erfindung die da- Werl als ein ! auch für den „minder geübten Hörer dantoares und ansprechendes ! erscheinen lassen. In der streng kanonisch gehaltenen Themen Verarbeitung und in so manchem kühnen Amauf zu groß an gelegten, eigenartigen harmonischen Wendungen, wie sie namentlich der dritte Satz (Presto) aufweist, erkennt man aber unschwer den unerreichten Meister der Fuge und des Contrapunkts. Man geht jedenfalls nicht irre in der Annahme, dag man in dieser Sonare crnem Jngendwerk Bach's aegenübersteht, das zwar nicht die Ge dankentiefe der späteren Schöpfungen erreicht, dafür aber auch nichts enthält von jener in Bezug auf Ohreniälligkeit rücksichtS loien Herbheit, die dem Laien das Verständlich Bach'scher Größe oft erschwert. Gespielt wurde die Sv"ate mit ausgezeichnetem Verständniß und liebevoller Vertiefung in Bach'sche Eigenart von Herrn Prof. B. Rollriiß und einer seiner früheren Schülerinnen, Frl. Marg Türke. Die übrigen insgesammt recht löblichen Dar bietungen des Abends wurden theils durch Klavierichülerinnen von Frl. Doris Böhme und des Herrn Alex. Wolf, theils durch Äc sangseleven der Damen Sondermann und Bächi-Fährmann unter Aiststenz der genannten Lehrkräfte ausgeführt und konnten durchweg als erneute Belege für die sorgfältige und solide musikalische Aus- bildung gelten, die die von Herrn Direktor G. Schumann geleitete Anstalt ihren Schülerinnen zu Theil werden läßt. —ät. fi* Auch die 12. Prüfungs-Aufführung der Dresdner Musik-Schule, die gestern. Freitag, Abend im Saale des MusenhanieS vor einem außerordentlich zahlreichen Auditorium
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