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- Erscheinungsdatum
- 1900-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190002259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-02
- Tag 1900-02-25
-
Monat
1900-02
-
Jahr
1900
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»on den »«Hörden nicht mehr aednivet werden. — Bezüglich der Berhälhriffe in Dresden können wir mittheileu, das zur Zeit die Feuerpolizei damit beschäftigt ist. Waarenbäuser re. in ver schiedenster Richtung auf etwaige Mängel zu prüfen, wobei solche hrfach gesunden wutden. Hieran laßt sich nur der Wunsch Zehörbe «tf diese Lokale dauernd ihr scharfes ' " "zu beobachtenden Soralosig- aus angeordnet« Vervesser- . ^ daß gerügte und augenblicklich Mängel nach einiger Zeit von Neuem wieder auf- me gebildet« Freie Ausschuß beschlossen, de» Wohn- >ettgeb> en und die Erhöhung en Theaterparagraphen auch abgestellte tauchen. — Der Centralausschuh der Deuts chen B auausstellu ng hielt vorgestern Abend im Belvedere ans der Brühl'scbe» Terrasse in Anwesenheit des Baner. Gesandten Freilwrrn v. Niethanrnrer und unter Leitung des König!. Ausstellungskommissars Herrn Geh. Baurath Waldow eine Sitzung ab. zu der die Mitglieder sämmt- lichcr 14 Einzelausscknsse eingeladen waren. Ausgestellt waren die Zeichnungen und Pläne sämmtlichcr Bauten, die ausdeni Aus- stellungsterram ausgefubrt werden sollen. Nachdem der Vorsitzende die Anwesenden begrüßt hatte, gab er seiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß die Erwartungen hinsichtlich der Beiheiligung an dem großen Unternehmen nicht nur erfüllt, sondern übertrvsfcn worden seien. Die Anmeldungen von Seiten deutscher StaatS- reaierungen, sowie hervorragender deutscher Architekten und großer industrieller Unternehmungen seien so zahlreich eingelaufen, daß die ursprünglich in Aussicht genommenen Anbauten nicht ausreichen würden und eine Erweiterung erfahren müßten. Man werde eine die Wissenschaft und Kunst fordernde Ausstellung haben. Hierauf erstatteten die Vorsitzenden der Einzelausschüsse ihre Berichte. Die ALtheilung ..Staatsoauwesen" wird von fast allen deutschen Staaten mit wenig Ausnahmen reich beschickt werden, s» daß die ga»ze Haupthalle mit den Seiteniülen davon in Anspruch genommen werden wird; ebenso reich wird die Abtheilung „Privatbauwesen" beschickt werden. Von besonderem Interesse wird dos in der Aus stellung zu errichtende landwtrthschaftliche Mnstergehost sein, das unseren Laudwirtlien zeigen soll, wie man zweckmäßig, dauerhaft, einfach und billig bei geschmackvoller Ausführung bauen kann. Als besonders vortbellhaste Neuerung wurde der Umstand bezeich net. daß zwischen Wohn- und Stallgcbäude eine Tenne cingefügt ist. Einen besonderen Anziehungspunkt wird das Vergnügnngseck bilden. Der sog. „Reichsvau" wird eine Art Thurm von 4°;Meter Höhe sein, der aus Eichen ruht, den Reichsadler trägt und von der Reichskrone überragt wird. Die Baukosten für die Bauten des Vergnügunasecks sind aus 300.000 Mk. veranschlagt. Für die Aus stellung wird ein eigenes Elektrizitätswerk den Strom zur Be leuchtung und zum Betriebe der elektrischen Bahn liefern, die den eigentlichen Ausstellungspalast mit dem Vergnügungseck. dessen Bauten die Entwickelung des deutschen Volkes von der Nömerzeit bis zur Steinzeit versinnbildlichen solle», verbinden wird. — Die Frauenortsgruppe Dresden vom Allgemeinen Deutsche» Schulverein veranstaltete am 21. Februar im kleinen Saale des Vcreinshauses ihre gntbesuchte diesjährige Hauptversammlung. Nach Begrüßung der Erschienenen richtete die Vorsitzende an die Versammelten eine Ansprache über die Ziele des Vereins, die in der Aufforderung ihren Abschluß fanden, aus zuhalten in deutscher Treue. Frau Jda Korichclt, «schatzmeisterin des Vereins, erstattete den Kassenbericht. Noch kein Jahr brachte der Frauenortsgruppe einen solchen Aufschwung wie das ver gangene ; denn die Mitgliederzahl stieg von 452 aus 530 bis Schluß des Jahres und bis aus 554 am Tage der Hauptversamm lung. Die Gesammteinnabme des vergangenen Jahres, einschließ lich eines Kassenbestandes von 218.08 Mk. betrug 4120.31 Mk.. davon 1990.23 Mk. Reinertrag aus festlichen Veranstaltungen und 1724 Mk. Mitgliederbeiträge. Der Hauptleitung Berlin und dem Landesverband Sachsen wurden zusammen Mt Mk. überwiesen, selbstständige Unterstützungen wurden 2117 Ml. in 25 verschiedenen Posten für Erhaltung von Schulen und Kindergärten, hauptsäch lich aber als Weihnachtsspenden für national bedrohte Orte in Böhmen gewährt. Es verbleibt ein Kassenbestand von 754.08 Mk Zahlreiche ergreifende Dankschreiben bekunden die Nvthwendigkeit und den Werth dieser Unterstützungen für die Erhaltung des Deulschthums. Hieraus wurde die Rechnung richtig erklärt und die Schatzmeisterin entlastet. Bei dieser Gelegenheit sprach Frl. Martha Krug ihre vollste Anerkennung für das so umfang reiche. in mustrchastcst« Ordnung geführte Rechnungswcrk aus und auch die Vorsitzende zollte der Schntzmeisteri» das wärmste Lob für ihre beinahe lÄährige hingebungsvolle Thätigkeit. Zu Nech- »ungsprnsrrinnc» für l890 wurden die Damen Frl. Johanna Bertram und Frau Marie Wcndt ernannt. Bei der 'Neuwahl des Vorstandes richtete Frau Bertha Lee in herzlichen Worte» die Aufforderung an die Versammlung, den bisherigen Vorstand, der in so vortrefflicher Weise seine Aemter bekleidet habe, in seiner Gcsammtheit wirdrrwühlen zu wollen. Der bisherige Vorstand wurde denn auch einstimmig wicdcraewählt: Frau v. 1. Vorsitzende; Frau Jda Korschelt. Schatzmeister!» vertretende Vorsitzende: Frau Hedwig Schatzmeister«!; Frau Anna Thürmer, 1. Radnotsav, und stell Schütz, stellvertretende Schriftführerin: Frau Paula Börner, stellvertretende Schriftführerin : Frau Direktor Bier und Frau Sekretär A. Wendt. Die Vorsitzende machte noch die erfreuliche Mittheilung. daß der durch seine Jndienrcisen und Bor- träge bekannte Dr. Phil. Kurt Bveck beabsichtige, am 15. März zu Ehren des 70. Geburtstags des Dichters Paul Herste eine „Pani Heyse Feier" im Vcreinshauie zu vemnstalten, deren Ertrag der Frauenortsgruppe zuflicßen solle und lud zu dieser, wie zu der nächsten Veranstaltung. Eoncert und Ball rm Gcwerbehause am 2. März. ein. Die „belletristische Beilage" erscheint jetzt ILgt-'ich. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Die nächsten RciscdiSPositionen des Kaisers, soweit sie bis jetzt seststehen, sind folgende: Ter Monarch fährt Sonntag den 4. März Abends 11 Uhr von Berlin nach Wilhelmshaven ab. wo Montag Mittag 12'/z Ubr in seiner Gegenwart die Vereidigung der Marincrckrulen erfolgen soll. 'Nach einem kurzen Aufenthalt im Osfizierskasino begievt sich der Kaiser mit großem Gefolge zur Indienststellung des neucrbautcn Panzer schiffes erster Klasse „Kaiser Wilhelm ll." zum Hasen. Der Kaiser übernachtet sodann an Bord des Schiffes und wird Dienstag den 0. März Morgens die Werftanlagen rc. einer eingehenden Be sichtigung »nlerzieben. Die Rückfahrt nach Berlin wird der Kaiser voraussichtlich auch dieses Mal zu einem Besuche des Bremer Rcithskcllcrs benützen und »ach den vorläufigen Dispositionen ist dann die 'Rückkunft des Monarchen in Berlin Dienstag den - 6. März Nachmittags 3 Uhr zu erwarten. Offiziös wird betont, daß der Kaiser während seiner ganzen Regierungszeit niemals die Absicht gehabt hat, der Hauptstadt Frankreichs eine» Besuch abzustatten, und daß die Eitelkeit der (Franzosen, die mit dem Gedanken spielen, den Monarchen »wäh rend der großen diesjährigen Messe" in Paris zu sehen, eine Be friedigung nach dieser Richtung durchaus nicht linden werde. König Wilhelm von Württemberg, dessen Geburtsfest ' heute gefeiert wird, ist durch einen leichten Jnslucnzaanfall an das »Zimmer gefesselt. Für den verstorbenen Neichstaqsabgeordneten Dr. Kruse fand gestern Bonnittag 10 Ulrr im östlichen Vestibüle des Rcichstags- gebäudes eine Gedächtnißfeier statt. Der Raum war mit Blatt pflanzen dekorirt. Den Sarg schmückten Kränze der national- 1 liberalen Partei, der Konservativen, der Reichspartei, des Centrums, der Resormpartei. der freisinnigen Pattei. ferner ein Kranz des - Präsidenten und des »Hann. Cour.". Zur Trauerfcier ver sammelten sich die Familie des Verstorbenen, das Präsidium und zahlreiche. Mitglieder sämmtlicher Parteien des Reichstages. Vom . Buudesrgthe erschienen der Staatssekretär Dr. Nicbcrding und Präsident Dr. Schulz. Basserrnann hielt eine kurze Gedenkrede, worin er den Verstorbenen als. treuen Sohn des Vaterlandes -bezeichnet?, der sich sÄn schlichtes Wesen und seine Pflichttreue bis zutn letzten Athemzuge bewahrte. Der Reichstag werde ihm ein > treues Gedenken bewahren. Der Sarg würde nach dem Lehrter Bahnhöfe überaeslihtt. ' ' Der Univorsitätsprofessor Geh: Rath Dr. v. Christ-München wurde ans sein Auiuchen unter Verleihung des Michael-Ordens " ' gtrten zur Reichs laer wurde Prof. Herr auf die Dauer von dtzfl Jahre» ernannt. . dritte Lesung der l» Heck«,« bat da aus Mit- gtieder» der beiden lonservativcn Parteien, deS Centrums und der Ncitionalltbeialen unasparagraphen, ven Arbe des Schutzalters fallen zu lassen und auch wesentlich abzuänvern. Aus der Regierung als unann Lesung wieder beseitigt, heit zur Verabschiedung da , . . Der Reichstag wich dem Vernehmen «ach noch mtt einem Noth-Wetngesetz besaßt werden, daS ein mndeS Verbot der abrikation von Kunstwei» an dir Stelle der jetzigen DeklarationS- liicht setzt. Laut kaiserlicher Anordnung ist den im Heere aus Beförderung dienenden früheren Abiturienten,»)»» Gymnasien und Real aymnasie», welche bei Brauchbarkeit den An durch Vordatirung des währen.' Der Disziplinarprozeß gegen den Berliner Privatdorentcn Dr. A rons hat sein Ende gesunden. Das preußische Ministerium hat als höchster Gerichtshof entschieden, daß Dr. Arons aufgehört habe. Privatdozent zu sein! Das Urthcil ist bereits durch Ver mittelung deS Universitäts-Kuratoriums ansaesertigt worden. Die Versammlung der Arbeitgeber der Hvlzbearbeitunas- industrie Berlins bat beschlossen, ihre Arbeiter zu entlassen und die Betriebe zu schließen. Alsdann wird die Gcsammlzahl der Aus ständigen bczw- Ausgesperrten lä.CX» bis 18,000 Mann be tragen und die gesnmmte Arbeiterschaft der HolzbearbcitungZ- Jnoustrie umfassen. Für den 14. März hatDr. Leyds, Gesandter der Südafrika nischen 3iepu1.lt, in der »Internationalen Vereinigung sür ver gleichende Rechtswissenschaft und Volkswirtlstchastslehre" zu Berlin einen Vortrag über „Rechtliche und witthschaftliche Verhältnisse der Südasrikanischen Republik" zngesaat. Die Jinanzdepntation des Bremischen Staates beaniraat. die Einkommen bis 000 Mk. steuersrer zu lassen. Bis jetzt sind nur die Einkommen bis 600 Mk. steuerfrei. Der hierdurch ent stehende Einnahmeanssall von etwa 2Vs Prozent des Gcsammt- ertragS der Einkommensteuer soll durch .Heranziehung bisher steuerfreier Dividenden gedeckt werden. In der reichsländii'chen Presse wird augenblicklich ein Fall aus Lothringen besprochen, in welchem ein Gendarm einen aus der Besserungsanstalt entsprungenen Knaben mitgenommen und als dieser einen Fluchtversuch machte, niedergeschossen hatte. Selbst die sehr gemäßigte »Straßburger Post" verlangt, daß der Fall zum Ausgangspunkt solcher Maßregel» gemacht werde, die geeignet seien, eine Wiederholung so überaus bedauerlicher Vor kommnisse zu verhüten. Oesterreich. Im Abgeordnetenhaus? wies der Landesver- thcidlgungsminister Gras WelserShcimb entschieden die Aeußerung eures Vorredners zurück, welcher den Monarchen in die Debatte gezogen habe in einer Weise, auf welche nicht nur die Entrüstung der Armee, sondem aller Völker antworten werde. Der Minister erklärt: »Das sind nicht die Freunde deS Parlamentarismus, welche ihn in Formen treiben, welche ihn schließlich unmöglich machen. Die Armee ist eine Institution Von gemeinsamem Zu sammenwirken und zum Schutze nicht nur gegen den äußeren, sondern die vielleicht noch gefährlicheren Feinde im Innern." (Großer Lärm seitens der Czechcn, Sozialdemokraten und Schoiielianer. Ruse: „Wer sind diese Feinoe?"! Der Minister sagte: .Das sind Diejenigen, welche durch Verletzung und Ans schreilungen den gesetzgebenden Körper verhindern wollen, in Ruhe mit Nederleguna zu arbeiten. Die Armee und ihre Ver tretung steht vollkommen den politischen. nationalen und sozialen Kämpfen fern und erwarb sich durch die ruhmreichen Kämpfe ans den Schlachtfeldern Europas für unser gemeinsames Interesse und das Vaterland die Achtung der ganzen Welt mit ihrem Herzblut. Die Armee steht fest und unerschütterlich da und kann durch ein zelne Anwürfe nicht berührt werden." Ackcrbauministcr Gwvanelli besprach die Haltung der Negierung zu dem Aus st and der Kvlilenginbeirarbeiter. Die Frage der gesetzlichen Verkürzung der zulässigen Schicht- und Arbeitsdauer sei von dem Ackerbau»»»»!-: rrum ich»» vor dem Ausstande erörtert worden. So sympathisch der Gedanke der Verkürzung der Arbeitszeit des Bergmannes sei so sei er doch von einer solchen Tragweite, daß eine gesetz geberische Aktion nicht unter dem Einfluß des Augenblicks und ohne erschöpfende sachliche Ueberlegnng zu Stande kommen könne. Die Negierung werde halten, was sie versprochen hat, allein vor dem Abichluß der nothwcndiaeir Erhebungen könne sie einen mciitvrischen Beschluß nicht fasten. Tie stiebe des Ministers wurde seitens der Sozialdemokraten durch heftige» Lärm unterbrochen, der bis zum Schluß der Rede andanerie. Der Präsident versuchte vergebens, die Ruhe wieder hcrznstcllen, erklärte sodann die Sitz ung sür geschlossen und verließ unter großem Lau» des Harstes den Saal. In Wien fanden zu Gunsten der neuen Wahlordnung eine Reihe von christlich-sozialen Versammlungen statt, die meistens ruhig verliefen Nur in der Leopoldstadt und in Semmering kam cs zu Schlägereien niit Sozialdemokraten, die in den Saal cin- zndringen versuchte». Die Ordner und Wachmannschaften stellten die Ruhe bald wieder her. In den böhmischen und mährischen AnSstandSgebicten ist die Lage unverändert. In Faikenau und Eger fanden 9 Volks versammlungen statt, die ruhig verliefen. Es wurde eine Resolution gefaßt, die zum AuShanen rm Streit anssordert und die Unter stützung des Parlaments verlangt. Fraukreich. Zu der Erklärung deslkliegSminislcrsdeGallistt über bas neue Infanterie-Gewehr bemerkt der „Matin" : »Man darf nicht glauben, daß es sich um eine völlige Umgestaltung unserer Infanteriewaffe handelt. Die ballistischen Eigeistchaften des Gewehres Modell »880 bis 1893) sind, wie man weiß, aller ersten .Ranges. Die einzig wünschenswerlhen Aendemngen sind ni- n-n an-,»-»!«»,,,,-. peK Repctirens und des Ladens be- daß General de Gallifet aus Bett» dem ll ist uni S «k« tst es »wetseaos. daß Eron laardeverg und Kuvusrand wird. Allem Anß gäbe Eronje's und seiner Truppen. — Ein Telegramm aus Louren'.u Marques berichtet, daß trotz aller verbreiteten Gerüchte aus eng lisch« Quelle Eronje's Kolonne den sie verfolgenden Generale» French und Kitchener erfolgreichen Widerstand leistet, »nv daß ih> Rückzug aus Bloemsontein noch keineswegs gescheitert sei. — Ein Tele- zramm aus Burenquellen berichtet, daß 0000 Buren von Lad» mich nach Bloemsontein abgegangen sind Die Regierung des Freistaates ist von Bloemsontein nach Wynburg verlegt worden. -- Der Buren-Kommandant Frovemann meldet, daß er vom 15. bis 17. von den Engländern an, Modderriver fast umzingelt war. am Sonntag jedoch mit einer kleinen Anzahl durch den Fluß durch - gebrochen sei. ES habe dann ein heftiger Kamps stattgesunde» Die Engländer machten sich bereit, unser Lager zu erobern. Wir wurden zusammen mit unierem General 5 Meilen vom Hauptlng« von 2500 Engländern umzingelt, aber wir bahnten uns einen Weg »nd brachen des 'Nachts durch. Unsere Verluste belaufen sich aüz " Todte und 16 Verwundete. Die Verluste der Engländer sind roß«. — Anderen Meldungen zufolge griffen die englischen Gruppen fortwährend bei Kudusrand mit Infanterie und Lancers an. Die Angriffe wurden aber abgescylagen. (Das »Reuter'sche Bureau" bemerlt hierzu, daß Petrusberg 20 Mellen südöstlich von Kudusrand. 15 Meilen östlich von Paardebera an der Straße nach Bloemsontein liege, daß die Meldung ab« sehr unklar sei und sich wahrscheinlich in der Hauptsache auf die am Mittwoch von Lord Roberts gemeldeten Kämpfe mit den Verstärkungen der Bnrcn beziehe.) — »Standard" sagt in einem Artikel üb« den Krieg: Alles lenkt auf Konzentration im Oranje-Freistaat und vielleicht aus Festsetzung in eurer befestigten Stellung im Mittelpunkte des Freistaates hin, die unsere Truppen werden angreisen müssen. Nach der Entschlossenheit zu urtheilen, die die Bnrcn noch au den Tag legen, wird die Ausgabe, sie zu besiege», wenn es ihnen gelingt, sich in beträchtlicher Zahl, von starten Geschützstellungen gestützt, zusammenzujchließen, selbst mit der überlegenen Streit macht schwierig sein, die Marschall 'Roberts gegen sie zur Wirkung bringen würde. — Ein Artitel der .Times" meint, es sei wenigen wahrscheinlich, als bisher, daß gegenwärtig bedeutende Verstärkungen der Buren gegen Roberts marschiren. Anscheinend hätten sich die Buren von L " ' ' vor einem od aus Lourerr<;o . „ _ „ 'Nachrichten zufolge ist der Telegraphendrabt zwischen Genera! Cronse und Bloemsontein zerschnitten. Die Meldungen von der Front lauten inzwischen widersprechend. Das „Reuter'sche Bureau" meldet »ns dem Burentag« bci Colesberg vom 20. d. M.: Die Verbündeten griffen die Stellungen der Engländer bei Rictsonteiri an und nahmen mehrere Positionen, welche die Engländer später wieder nahmen. Das Geschützseuer dauert ans beiden Seiten fort. „Daily Telegraph" meldet aus dem Lag« von Chievcley vom 20. d. M.: Nachdem die Buren aus einer Stellung, die sic besetzt batten, über den Tugela zurückgetrieben waren, haben sic gestern wieder eine Schwenkung gemacht und jetzt die Höhenrücken bci Nelthorp-Station, südlich vom Bnlwanci-Berge. besetzt, von wo sic nnS den Uebergaug über den Tugela streitig machen. — Dasselbe Blatt meldet aus Pietermaritzburg vom 22. d M.: In der Nähe von PietcrS hat heule ein Gefecht begonnen, da der Vormarsch Bnller's aus ein starkes Gewehr- und Geschützfeuer des Feindes gestoßen tst. lieber de» Krieg in Südafrika find die ersten Theilc zweier Werke erschienen, die einen guten Ueberblrck über die Vor geschichte und den Beginn des Krieges geben und brauchbares Kartenmatcrial bieten. Das eine Werk trägt den Titel: „Der Krieg in «LÜdosrika 1890AM>." Unter Benutzung anthentilcher Oncllcn bearbeitet von v. Müller. Oberleutnant rin 1. Hanseatischen Jnsaiitecie-Regimcnl. 'Nr. 75. Berlin. Liebei'schc Buchhandlung. Der erite Thell umfaßt die Pvrgeichichte beider Burenstaaten, dre beiderseitigen Streitkrästc und die Kricasercignisse bis zum Ein treffen des englischen EzpediiionS-KorpS. Ter zweite Theil be handelt den Oianie-Modver-Feidzng, Stormberg und Evlesberg, und den Tugcla-Fcldzucz. Das andere Werk betitelt sich: „Der Krieg in Sndasritn." »«'ach den besten vorhandenen Quellen, be arbeitet von o. Kmivwsli, Hanptüiamr und Kompaanre-Ehes im Infanterie-Regiment vir. lo, und F-retzdorsf. Oberleutnant im Jlisanterie-Negiineiit Nr. 1!-. Leipzig. Verlag von Zuckschwerdt u. Eo. Ter erste Tbeil beirisft die Vorgeschichte des Krieges und die Kriegs «eignisse bis zum Schluß des Jahres 1800. die. die den Mechanismu treffen, und wir glauben, zu wissen, diese Punkte ansprelen wollte. Es würde sich um die Aenderung eines Details handeln, eine Reparatur, die bei den Trnppen- körpern vurgenommen werden tonnte. Die Ausgabe dürste sehr gering sein, und unsere Soldaten, die an das Lebcl-Gewehr gewöhnt sind, brauchten keine neue Lehrzeit durchznmnchcn." Marcel Habert wurde vom Staalsgerichtshvf mit 75 gegen 51 Stimmen zu fünfjähriger Verbannung vcrurtheilt. Spanien. Im Abgcvrdnetenbause ereignete sich ein sonder barer Zwischenfall. Ern Mann. 'Namens Eaivo. warf, während Robledo über den EatalomSmus sprach, eine Papierrolle von der Tribüne in die Versammlung und rief: .Da habt Ihr Lösnnaen zur Rettung des Landes!" Die meisten Abgeordneten erbleichten vor Schrecken; als sie wieder ibre Fassung gewonnen hatten, wurde besohlen, den Ruhestörer abzusühren. Dreier ist ein harmloser Schwachsinniger. England. In dem irischen Wahlkreise Süd-Maya, dessen bis heriger Vertreter Tavitt sein Mandat niedcrgclegt hat, ist von einem Thell der Nationalisten der Führer der in «Südafrika ans Seite der Buren kämpfenden „Irischen Brigade", Maior Mac Bride, sür die 'Nachwahl als Kandidat ausgestellt worden. Unter den Engländern herrscht hierüber begreifliche Empörung, und »Morn. Post" schlägt bereits vor, die Regierung möge Süd-Mayo des Wahlrechts verlustig erklären. DaS wird nun freilich kaum ge schehen. aber man rtt gespannt darauf, was das Parlament thun werde, falls Major Mac Bride wirtlich gewählt werde» und ver suchen sollte, seine» Sitz im Weslminstcrpalasl cinzunehmen. Dänemark. In Kopenhagen hat sich ein Komitee angesehener Politiker gebildet, um gegen den Verkant der westindischen Inselrr zu agitiren. Der Verkauf wird als unpatriotisch und unpraktisch bezeichnet, da die Inseln sich bei guter Verwaltung sehr rentabel zeigen; jedenfalls aber sei die Kaussumme zu niedrig. Ruffland. Ter London« „Daily Telegraph" meldet aus St. Petersburg: Auf einen Vorschlag deS Krregsministers Kuro- patkin, aus dein Kriege in Südafrika Vortheil zu ziehen und Henri zu besetzen, habe der K a i s e r geantwortet, es sei seine Absicht, während des ganzen Krieges, ungeachtet der zu Tage getretenen Boikssympathre sür die Buren, die strengste Neutralität zu bewahren. Amerika. Auf der Versammlung der Antiimperialtsten, die zur Feier von Waihington's Geburtstag in Philadelphia stattfand, hielt Katl Schurz dir Hauptrede. Er sagte darin, in der Weltgeschichte sei nichts Treuloseres voraekömmen. als Mac Kinley'S Politik gegen über den Filipinos. den früheren Bundesgenossen, die. weil sie die versprochene Hnabhänglgteit verlangten, und weil sie sich weigerten, sich wie Stüö verkaufen zu raffen, im Namen Washington'-, Lincoln'S und der Republik hingesch^chlet würden. L««»-vaal. Zrwerläffige Nachrichten über die Kämpfe »wischen de« Buren untveEron je und dem mehrfach überle liegen bi» jetzt noch nicht vor. Rach deri i LoiL Roberts -einem der englisch« Kunst und Wissenschaft. 1 König l. Hofope r. Zum ersten Male: „Werthe r". Lyrisches Drama in drei 'Alten und vier Bildern von I. M aisc - n e t. Von den deutschen Tondichtern hat sich merkwürdiger Weise noch keiner an den verlockenden Stoff des »Weither" gewagt, dafür hat dieser um io mehr die Komponisten romanischer Abkunft un gezogen. Schon vor mehr als hundert Jahren, mitten im Sturm der Revolution, im Februar 1702 wurde in Paris ein einaktiges Singipiei „Weither et cburlotte" aufgesichrt, dessen Text der scanzösische Schriftsteller Deiaure, dessen Musik Nodolphe Kreuzer verfaßte, der ausgezeichnete Geiger, dem Beethoven die Violin- Sonate op. 47 („Krenzcr-Sonate") widmete. Diesem eisten be- scheiden?», anscheinend nicht übet gelungenen Versuche ein« musikalische» Tromattsirung des Goethe'scheu Romans folgten im Laufe der Jahre (1805 bis 1802) nicht weniger als fünf Werthcr- Opern. ab« keine sranzösischen, sondern lauter italienische, die in Venedig, Pisa. Florenz. 'Rom. Mailand zur Anffnbmng kamen. Ihre Komponisten hießen Pirceita. Benevenuti. Eoccia, Gentiü. Aspa — mehr weiß man im Auslände nicht von diesen Werken. Vor ea. 15 Jahren überraschte wieder ein Franzose, der Pariser Maiscnet. seine intimen Freunde mit einer Wcrthcr-Partitur Er hatte, wie er später erzählte, in Begeisterung für Goethe s ,.Werth«" die Over zu seiner eigensten Befriedigung tompvnirt Werth«" nicht in Frankreich, sondern zuerst in der Wiener Hoff oper in Scene gehen zu lassen. In der Kalbect'schen Ucbersctzung wurde das Werk (1892) in Wien zum überhaupt ersten Male gegeben und seitdem hat es sich ebenso ehrenvoll im Repcrtoir der Wiener behauptet, wie es an anderen deutschen Theatern warme und herzliche Ausnahme gefunden. Muß auch naturgemäß die Oper .Wetther", wie sie von den französischen Librettisten Blau. Mrlliet und Hartman» dem Komvonisten zurecht gelegt worden ist. auf alle feineren Eharaktcizeichnungen und eine Menge Einzel heiten des Gvelhe'schen Romans verzichten, so ist der Verlauf der Handlung, bis aus den Schluß, doch ziemlich getreu dem Originale nachgebiidet. Ter erste All zeigt uns. nach den Angaben des Romans, das ländliche Wohnhaus des Amtmanns. Lottens Vater. Man vernimmt fröhliches Gezwitscher von Kindcrstimmen, die dann eine altcrlhümelndc religiöse Weise zu singen sich bemühen; der Amtmann sludirt seinen jüngeren Sprößlingen. die sich um ihn ans der Terrasse des Gartens lagern, ein Weihnachtslied ein. Eine liebliche Gruppe, die von der bald daraus folgenden, durch Kaulbacb's Zeichnung berühmt gewordene: „Lotte, ihren kleinen Geschwistern das Brot schneidend" noch übertroffen wird. Ganz wie rm Roman belauscht der kurz zuvor eingetretene Werth« dic aumuthige Familicnscene, von Lotte entzückt, die er gleich daraus mit einigen Ballgästen zu dem Kränzchen nach dem nahen Wahlhcim begleitet. Auch andere Einzelzüge sind aus den» Roman herüber genommen: Das Befreunden Werther's mit den Kindern, die Verherrlichung Klopstock's rc. Die Zeit bis zur Abenddämmerung füllen ein anderes Liebespaar (Brühlinamr und Käthchen), der Amtmann und Albert aus. Endlich ist eS Nacht geworden, der Mond gebt ans — Lotte und Werth« kehren Arm in 'Arm aus den Schauplatz zurück. Das Glück WerUiee'S zerstört Lotte's Geständniß, daß sie nicht mehr frei sei. Der Amtmann holt Lotte die Stiege hinaus. Wetther, allein bleibend, rust verzweifelt: »Ein Anderer ihr Gemahl I" Damit endigt der erste Akt. Der zweite führt uns unter die Linde» von Wahlheim. Man feierte die goldene Hochzeit des Pastors — Albert und Latte sind seit drei Monaten ver- heirathet. Eifersüchtig, von Schmerzen gecmält, blickt Wetther zn ihnen auf. Den Beschluß, für immer zu fliehen, versüßt ihm Lotte mit dem Vorschläge, zum Weihnachtsfeste wiederzulonimen. Hier Selbstmordgedanken 'und an ihn herantntt mit sc,. wie ein ter vom jÄrchplatz.
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