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Vermischte». »« DaS inden D r. Lieb er'S hat sich seit Dienstag Plötzlich heftiges Lieber ein. und der Kranke itteltrost. Aiif die Meldung der wachenden der HauSgeistliche zu dem Kranken und Ute ihm 'die letzte Oelung. Dann blieb er an dessen Bette bis das Bewußtsein gegen Morgen wiederkehrte. Erwachte 'r. Ü. von der ertheilten pelligen Oelung Mitthellung. Der Kranke hörte aufnierksnm zu und verfiel dann in tiefes Sinnen. Gegen 5 Uhr früh ließ er leinen^ besten Freunde, dem Amts genchtsrath N. verschlechtert. Es trat lag bewußtlos iin Schüttell hwester begab sich t n die letzte in Hildesbei»,. ein Telegramm senden, in welchem er diesen bat, sofort nach Berlin zu kommen und ihm in der schwersten Stunde seines Lebens beizustehen Bald daraus traf die einzige Tochter Dr. Lieber's am Krankenla .... er ihres Vaters ein Um 6 Uhr Morgens verlangte der Kranke, das! zu dem Prior der Dominikaner in Moabit gesandt werde, den er bitten lieh, ihm die Gnadenmittel der Kirche zu spenden. Da k. Keller verreist war. kam der Subprior k Revmundus gegen 7 Uhr im St. Joseph- Krankenhause an. Bald darauf bewegte sich von der Kapelle der rauen Schwestern ein feierlich-ernster Zug nach dem ini Garten- ause gelegenen Parterrezimmer, wo Dr. L- gebettet ist. Der ' - -- ' das Allcrheiligstc, gefolgt von einigen . »die Tochter, welche das Ordenskleid des heiligen Franziskus trug, gleichfalls mit brennender Kerze anschlos;. Im Zimmer erwarteten die Gattin und der Sohn des Kranke» den Eintritt des Priesters, web Icher ab Nach dieier heiligen Handlung durste! Gemach Als der betreten un Hausgeistliche Besuch abstattete, fand gleich darauf die Beichte hörte. re» die Genannten wieder das Dr. L. empfing die heilige Kommunion. Dr. Sch. ini Laufe des Vormittags seinen er Dr. L. in frcudigbewegter Stunmnng. Letzterer drückte ihm die Hand und sagte: „Sie sind »war noch ein junger Mann, aber Sie haben mir Alten den rechten Weg gezeigt. Nun ist Licht um mich, von Innen und von Ansen I Im Laufe des Tages verblieb der Kranke bei vollem Bewutztsein und siebersrei, er ist aber sehr schwach lind kann feste Nahrung nicht zu sich nehmen. Gestern Morgen war das Befinden nach schlechter Nacht besser. ** Frau v. Kriegsheim. die Gattin des Hauptangeklagten in dem Berliner Monstreprozctz. ist gemeinsam mit ihrer Schwester, Frau v. Pest», in München verhaftet worden. Die Verhaftung erfolgte auf Antrag der Berliner Staatsanwaltschaft in dem Augenblicke, in dein beide Schwestern München verlassen wollten Frau v. Kriegoheim, die bis zu ihrer Vciyeirathuiig der Bühne angehörte. hatte unter ihrem Mädchennamen Melanie Andrs ein Gastspiel am Gartnervlah-Theater abiolvirt. ** In Quetz bei Bitterscld ist eine Typhus-Epidemie ausgebrochen. Viele Personen sind erkrankt und infolgedessen nach Bittrrseld in's Krankenhans geschasst worden. ** Unter dem Verdachte der Vergewaltigung eines jungen Mädchens in einem Eiscnbahnzuge wurden auf dein Bahn hof in Kiel vier aus der Richtung Lübeck ankommende Personen, ein Torpedoobermaat und ein Matrose, die vom Urlaub zurück- kamen, iowie zwei Civilisten verhaftet. Das Mädchen war in Folge des Gedränges von ihrer Mutter getrennt worden und in ein anderes Coupö gekommen. In Plön stürzte es mit de» vcr- »weiflungsvollen Worten: „Ich konnte mich nicht wehren!" ans dem Zuge. Als die vier Beschuldigten in Kiel ankamen, wurden sie von vier Schutzleuten und einer Patrouille festgenommen. ** „Nicht Ross', nicht Reisige. Der Stuttgarter „Beobachter" erzählt angesichts der Unterdrückung der Strophe „Nicht Ross', nicht Reisige sichern die steile Höh', wo Fürsten steh'n" folgende bittere Satyre: Sehr ernstlich wurde »üngst in einer Versammlung von Pädagoge» die Frage erörtert, ob man, nachdem die Strophe „Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns gründen den Herrscherthron, wie Fels im Meer" aus den schulfähige» Liedern gestrichen ward, noch das Kerrner'sche Lied vom alten Württemvcrger Eberhard unbeanstandet über die preußische Grenze lassen dürfe. Denn wenn es da Heike: Doch ein Kleinod bält's verborgen: Daß in Wälder» noch so groß Ich mein Haupt kann kühnlich legen Jedem Unterthan in Schooß — so sei das inhaltlich doch nichts Anderes, als was in den der loyalen Ccnsnr »un verfallenen Versen der preußischen Nationalhymne ausgesprochen worden sei. Werde aber ein einheimisches Produkt als gefährlich ausgcrottct, so könne maii doch unmöglich ein ausländisches, mindestens ebenso schlimmes, wieder ans dem zuchtlosen Süden imvortiren. Und nun wollte die würdige Versammlung einen Vcrnichtnngsbeschlnß fassen, da kam einein findigen Gymnasial - Oberlehrer ein rettender Gedanke. Er meinte sehr weise: „Seien Sie man ruhig, meine Herren! Ich »lobe, das Nichtigste jesunden zu habe». Sehen S', in dem Schwabenliede heitzt'S: Und cs rief der Herr von Sachsen, Der von Bayern, der vom Rhein: „Graf im Bart, ihr seid der Reichste. Euer Land trägt Edelstein!" Ein Preuße is »ich drunter: eine solche Dummheit hält' er nie nick jesagt. Trum is das Schwabenlicd für uns Preußen unverfänglich und kann auch weiter bei uns jesunge» und jclcsen werden." Und Alle, die im Nathc waren, fielen ihm zu! ** Bei einem großen Fabrikbrande in Brüssel wurden 3 Feuerwehrleute schwer verwundet. ** Das PistolendueIl, welches am Sonntag Vormittag um 8 Uhr unmittelbar am Jagdschloß „Stern" bei Gr.-Drewitz unweit von Potsdam stattfand, dürfte dem Studenten der Medizin Kurt v. B. voraussichtlich das Leben tosten: er liegt schwerver- wundct in der Potsdamer Klinik darnieder. Die Ursache des Duells bildete eine schwere Beleidigung, welche v. B. der Familie bezw. der Schwester des Reserveoffiziers Max S. zuaesügt haben soll. Letzterer hat sich freiwillig der Behörde zur Verfügung ge stellt. Die Duell - Bedingungen waren sehr schwere: Gezogene Pistolen, fünf Schritt Barriere, Dnellsortsetznng bis zur Kampf unfähigkeit. v. B. stand kurz Var seiner Doltorpromovnung, ** Ein heftiger Schneesturm hat ganz England heim gesucht und die Folgen des Unwetters machen sich besonders i» London in höchst fataler Weise bemerkbar. Abgesehen davon, daß man in den Straßen durch eine drei Zoll hohe schmutzige Brühe zu waten hat. haben sich alle möglichen Betriebs- und Verkehrs störungen eingestellt. Geschäftsleute erreichten nach vieler Noth und Mühe ihre Bureaux nur. um sich davon zu überzeugen, daß telephonische und telegraphische Verbindungen fast gänzlich unter brochen seien. Ueberall hat der Schnee tue Leitungen beschädigt. In der Nähe des Holborn-Viadukts hing ein Netzwerk von zer rissenen Drähten bis aus das Straßenpflaster herab, während in verschiedenen anderen Tyeilen der Stadt, wo der Sturm besonders stark gcwüthet hat, die Stangen nmgcbogen waren und die ge platzten Drähte in wirrem Durcheinander herniederbaumelten. Eine sonderbare Wirkung hatte der Schnee aus die Feuermelde- Automalen. Sticht iveniger als 36 Mal wurde in den frühen Morgenstunden die Feuerwehr falsch alarmirt. Das Resultat war. daß 72 Dampfsprltzen, 36 Wagen niit Leitern und Rettungs- Vorrichtungen und 426 Feuerwehrleute ohne Ursache ausrücken mußten. Der Schnee hemmte sogar die kolossale» Zeiger der gwßen Uhr am Thurm des Parlamentsgcbäudes, die eine halbe Stunde nach Mitternacht stehen blieb. Es sind mehrere Jahre her. seit sich ein ähnlicher Vorfall ereignete. Im Stadttheil Jslington riß eine nicdersallende Masse von Telcgraphendrähten einen Schornstein mit sich. Dieser stürzte anf ein niedrigeres Nebengebäude, durchschlug das Dach und drang durch die Decke eines Schlafzimmers. Die Trümmer fielen zum Thcil aus das Bett des Srubeninhabers, der jedoch mit dein bloßen Schrecken davonkam. * Nach den vom Bureau Veritas veröffentlichten statistischen Listen sind im Jahre 1899. soweit es sich bisher hat ermitteln lassen, 1341 Seeschiffe verloren gegangen und zwar 1002 Segelschiffe mit 371,406 Registertonnen und 339 Dampfschiffe mit 285,672 Registertonnen. Darunter befinden sich 73 deutsche und zwar 56 Segelschiffe mit 19,548 und 17 Dampfschiffe mit 32.123 Registertonnen. Außerdem weist die Liste noch 5515 Schiffe auf. die durch Havarien rc. Beschädigungen erhalten haben, darunter waren noch 378 deutsche. * In Antwerpen starb, 70 Jahre alt, eine bekannte und be liebte Persönlichkeit, der armlose Maler Charles Felu. Ohne Arme geboren, hatte er von seinem 2. Lebensjahre ab gelernt, sich des Fußes zu bedienen, und er hatte es darin zu einer erstaun lichen Fertigkeit gebracht, so daß er sich selbst rasirte und überhaupt Niemandes Hisse beanspruchte. Felu arbeitete mit den Füßen und fertigte ausgezeichnete Kopien von Gemälden an: sie waren stark gesucht und. besonders wurden sie in Amerika aut bezahlt. König Leopold hielt große Stücke auf ihn, und so oft er in Antwerpen war, versäumte er eS nicht, sich mit Felu zu unterhalten. * Der durch den Llegnitzer Giftmord Prozeß bekannte Rittergutsbesitzer Berndt verkauft« sein Rittergut »u Niederschützen dorf an den Rentier Strauß zu Erfurt für SSO,000 Mk. -o- Schloßstraße 5. heilt feit SV Jahre« frische u veraltete geheime u Hautkraukh. aller Art (Flechten, alte Wunden, Ausflüsse rc ). 9—5, Abds. 7—8 v -o- HVIttl«, Scheffelsrr.il;, 2. Et„ heilt Haut-Ausschläge, Flechte«, Geschwüre, Ausflüsse. Scmväche. 9-5, Ab 7—8 «>- Schmidts gesetzt, gesch. elektr. Lelbstbebandl.-Avva rate für Kranke, käuflich u. leihweise. Lotstringerpr.L. Prolp.gr. -o- «olivarre, Annensiraße 43. l, heilt nach längs. Er?, nur schnell, solid u. streng diskret: Geheime Leiden u. Folgen, Aus flüsse, AuSschläge, Flechten, Geschwüre. Schwäche u. innere Krankheiten, genaue Harnuntersuchungen, größte Special - Heil apparate am Platze. 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Aufenthalt u. zweckm. Unterricht bei beschr. Schülerzayl in K. Hofs mann's Institut, Haltest. Grünestraße der Löstnitzbahn. Sro22/61- Ss/<ZS m 2 ke Ä6c//s n u <§sc/2nskc:7 ^klisnsebvUsvkLtt lüe ILimslÄruck MM. Wim L kiek. Ter Dlvidcudeuschciu Nr. 3 unserer Aktien gelangt mit 4 Lroz. — Mark 4V bei unserem Bankhause Lilllräuue zu der «iillilg. lleil 28. ssed/M 1888, d>uvl»m1tt«8« 4 LI»I> in unseren Geschäftsräumen. ILroiiLst» Sir. I, I. Al«., hierselbsl stattsindendcn 33. ordentlichen General»Versammlung. Die Erscheinenden haben sich durch Vorzeiaen der Aktien oder der Depositenscheine über die bei einer Gerichtsbehörde oder bei einem deutschen Notare oder bei unserer Kasse hinterlegten Aktien zu legitimiren. Inge« - Vrckaoogi: Geschäftsbericht, Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung für 1899, Verwendung des Reingewinnes und Entlastung des Vorstandes und Aussichtsrathes. Der Geschäftsbericht, die Bilanz und die Gewinn- und Verlust-Rechnung liegen vom I«. ck«. Bit«. »I» an der Kasse der Gesellschaft zur Einsicht für die Aktionäre aus. 0re«»leii, den 5. Februar 1900. VIv »Irvittlonr borUert. tz LmLiHe-2akll-Lr8atr das Beste und Naturgetreueste, was auf dem Gebiete deS Zahnersatzes überhaupt zu leisten ist, empfehle ick, hiermit allen Zahnbedürstigen als meine 8pvr»Llttät. krau ILüuIs 4, II.. gegenüber der Dresdner Bank. Vrosüvu, zur Auszahlung. diiellei «erlitt/, 6. Februar 1900. ^ordvrsttrmAS-LsisMut M Ü3§ kinjäiii'lg-fl'klwlüigöri-kxsmöl». 801M M 3Ü8 lll388knrl8l8 Wem l.«l!!'3lI8t3lt8N. >«m, bitrove^t »««»>« IS. Referenzen über beste Erfolge, sowie Prospekte zu Diensten. An meldungen für das Sommer-Semester werden jetzt schon entgegen genommen. 8 Direktor I»s«I Wiener. MmrKneW'rMeil sind weltbekannt geworden durch ihre tadellose Wirkung bei trägem Stuhlgang als magenftärkendes und blutrcinigeudes Abführmittel 1. Ranges haben in den Apotheken in Blechschachteln für 1 Mk. S ö c> T ^>2 8 LZ?--? Zu ° Dr«8«Iiivi7 lrliMMIie Xiiliii. 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H. aküvv-LapitrL: Mark 9,VVV,VVV, voran Blarlr S,SSV,VVV vtageralilt. Wir vergüten bis auf Weiteres für Baareinlagen auf Depositenbuch bei täglicher Verfügung.... bei einmonattlcher Kündigung . bei dreimonatlicher Kündigung. 4 °/g Zinsen p. ». 4V- "Za Zinsen p. s. 4'/- o/, Zinsen p. » Wir empfehlen uns ferner zum An- und Verkauf von Staats- und Werthpapieren» zur Annahme offener nnd geschloffener Depots, zur Gewährung von Darlehen auf Werthpapiere, zur Einlösung von Coupons und Dlvidendenfcheinen, zur Diskontirung von Wechseln und Eröffnung von laufenden Rechnnngen. 8Lod8i8edv llrwävkdruck, Svvstrsssv V. Stilt H ..Dresdner Nachrichten" Hkllk Z.Z Freitag. S. Februar 1VVV ^i Nr. 38