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- Erscheinungsdatum
- 1900-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190002063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-02
- Tag 1900-02-06
-
Monat
1900-02
-
Jahr
1900
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andere. hervorragende Pcr'onlnhkeiten 'Anlvwche». die »ibelnd auf- >ienmnmen wurden Ijür den Biiremmterstützimassonds wurden »rehrere Hundert Dollars gezeichnet. — Der srüheie Sekretär des > legsdepartcincnets '.'tlgcr erklärte in einer Unterredung mit eineni Berichtersiattr,, da>; er die E'mniischnng namhafter amerikanischer 'tzerionlichteffen in die sichairilanüchen Angelegenheiten nicht billige, i'r gedachte nnt größter Dankbarkeit der ivertholleii Freundschaft Onglandc- ivahrend des >voiiffch-amer>tani>chcn Krieges und machte Brnan den Volwurs, das: er zur Förderimg seiner eigenen > nlitischen Interessen eine antibritiscac Stimmung im Lande her- barzurusen tuche Die Berliner Boise verkehrte heule im Ganzen in fester >',ätn»g. Die Flihiung hatten auch beule die Montanwerthe, t oran Kohlenattien. die um 2 bis 0 P'vz. in die Höhe schnellten. .. vwagl die Spekulation, wie das Pribatpilblituin gingen init motze» Läusen vor. Befestigend ivirtten die Nachrichten, das; der streit im Wnrmrevier wohl bald bcigelcgt werden wurde. Bon Montanwerthe» sind als höher zu nennen Bochumer, Dortmunder, "anrahiltte. Koipolidation, Hibernia, Äelscnkirchener, Harpcncr und Dannenbaut». In der zweiten Stunde dauerte ans Deckungen die feste Haltung au. namentlich zeigte sich auch für Bankaktien gutes Interesse. Bon diesen Werthen waren Deutsche Bank und gmmuanditanlhcilc gut behauptet, die Nationalbank für Deutsch land konnte nur knapp ihre Kurse vom Sonnabend bc l auvten, da Gerüchte verbreitet waren, daß die diesmalige Dividende nicht über die vorjährige hinauSgchen würde. ,Ücedit- ttien in der zweiten Stunde ans die Nachrichten aus Böhmen, daN der Streit im Kohlcngebietc höchstwahrscheinlich friedlich bei gelegt werde, anziehend. Eisenbalmaktieil und heimische Aerthe gut behauptet, aber sehr still. Bou fremden Bahnen Laiiada Paeisie ans güiiftige 'Einnnlmic» höher, auch Schweizerbahuen gut Icachtel. Bon fremden Renten waren Türken höher, dagegen Spanier abgeschwächt. Heimische Fonds behauptet. Der Schluß der Börse verlief fest. Privatdiskoni I Proz — Für Spiritus I «er loeo ivurdc bezahlt 17 Mt. (10 Pfg. cuehr). Der G etrcide - ONarkt lag sehr still, das mildere Wetter läßt de» Konsum zurück- halten, dazu kommt die Erwartung, daß die Schifffahrt bald wieder voll eröffnet werde. In Folge davon waren sowohl inländische wie ausländische Angebote von nachgebendeu PreiSforderungen be gleitet. Weizen und Roggen etwa 1 Nil. niedriger, Hafer etwa MI. ncichgebeiid. Nach Ermittelung der Eentralnvtirungsstellc la-c.'/fl. SiäätÄbah» Lombarden L7,!>0. LLM'LhllNe 27!i,7V. Ungar. Gold '^ortugle,en —Fes«. Baris. <3 Uhr NachmtttagS.) Rente 1v«-.70. Htaltencr 93,15. Svamcr 68,70. 'vc>> tugieteir 23,10. Türken —. Türkenloose 12!.»,70. Ottomanbank 570,00. Staatt- d.chn 688,00. Lombarden . Träge. Parict. Droduttenmartt. Weiten per,^.1'rnar 10.80. vcr Maü-Aupusi 20,00. matt, ^pirttuS ver Februar 39».^, vcr ^eptvr.-Lezbr. 39>/2. bch. Rüdö! per Februar 57,00. per Mai-August 5VV-, behauptet. Amsterdam. Vrodukten^Bericht. Weiten ver März geschäftSloS, per Mai träge, loggen per März 132, per Mai 131, per Oktober 127. London. Produkten Bericht, d'.etreidenrarkt sest, Weizen Vs-Vs Ech. hoher als l c. ige Loche, tzofer Sch. höher, schwimmender Weizen mitunter '/g Sch. theurer au- ,-,evotLN, gemischter amerikanischer Mais »/g Sch. theurer angelioten. — Wetter: Raßkalt. OertUches und Sächsisches. — --> -r: HZ 7r - I Abg. Gutsbesitzer Hofft aus Mulda. der Aba. Kaufmann G aus Leipzig zu Mitgliedern: ferner von der Ersleu Kcr der Rittergutsbesitzer Dr. v. Wächter aus Röckiiitz. der Ka — Gestern Vormittag kam Se. Majestät der König nach dem Residenzschlosse und empfing die StaatSministcr, sowie die Hofdepartementschcfs und den König!. Kabinetssekrctär zu Vor trägen. Nachmittags 'Fff Uhr fand bei Sr. Majestät im Resideiiz- jchlvsfe eine größere Tafel statt, zn der die iiachgenamitcn cen mit Einladungen ansaczeichnet worden waren: Se. Erlaucht Graf von Schönburg Fvrverglauchau. Ihre Exeellcnzcn Staats- minister a. D. v. Nostitz Wallwitz. Generalleiitnant v. Funcke und Wirst. Geh. Rath v. Eharpentier. der Ministerialdirektor im Kultusministerium Geh. Rath Dr. Wäntig, die Geh. RätheKöpcke und Oertcl. der Senatspräsidcnt beim -Ovcrlandesaericht Scpfert, der Direktor der BraiidbersicherungSknmnier Geh. RegiemngSrath Dr. Haberkor», die Kamnierherren v. Glvbig nnd Ecremoiiie»- meister Freiherr v. Könncritz, Geh. Oberrcchmnigsrath Wahl, Landforstmeistcr Geh. Finanzrath Hesse, der Direktor des topo graphischen Bureaus Oberst Sehfcff, Geh. Schulrath Gcüllich, Geh. Rcgierungsrath Dr. Schelcher, Geh. Iustizrath Dr. Grütz- oiami, der Stellvertreter des Generaldirektors der StaatSeisen- bahneii Geh. Finanzrath Donath, der AbthcilungSches im Kricys- ministerium Oberstleutnant v. Wardenburg, der persönliche Adiu- -tank Sr. König!. Hoheit des Prinzen Johann Georg Major v. Mangvldt-Rcibvldt, ferner folgende Mitglieder der beiden hohen Ständeknmmeru, alS: Geh. Kirchenrath Superintendent U. Pank, Hr. P. Watzdorf ans Störmthal. Oberbürgermeister Geh. Finanz rath Beutler, Osiitsbesitzcr Däbritz, Kanfmanii Gräfe, Gutsbesitzer 'Horst, Bürgermeister Lenpold. Herr Edler b. Querfurth, Bnrger- ancister Rüder. Fabrikbesitzer Richter, Geh. Hofratb Dr. Schober, Oekononiieratb Steiger und Rittergutsbesitzer Zeidler a»f Oberlosa. — Die bereits gebrachte Mitthciluug, daß Ihre Majestäten AuSgang Februar sich nach der Rivier a zu begeben gedcicle», ist dahin zu ergänzen, daß Ihre Majestät die K öuigiu unmittel bar nach Mitte Februar zunächst nach Sigmariugcn geht, um von da aus die Reffe dann nach der Riviera fortziffetzen. Ebenso werden Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg unmittelbar nach dem großen Bazorball eine Reise nach Italien am 16. Februar antreteu und später in Mentonc mit Ihren Majestäten Zusammentreffen. — Gestern Nachmittag 2 Uhr besichtigte Ihre Majestät^ die K önigin, welche in Begleitung Ihrer Ereellenz der Frau Ober- bofmeistcrin v. Pflugk. der Palastdamc Freifrau v. Finck und Sr Ereellenz des Herrn Oberhosmeister v. Malortic erschien, ln Gegen wart des Herrn Polizeipräsidenten Le Maistrc, Herrn und Frau Oberbürgermeister Beutler, der Herren Geh Kommerzienrath Menz, ffaurath Adam, Hostheaternialer Nieck und Architekt Schroth die — Ihre König!. Hoheiten Mathilde c ^ - dorfstraßc den z. D. Grafen b. Rex. Vorbereitungen, welche in dem AuSstelluilgSpalast für den großen Wohlthätigkcitsbaz ar getroffen werden König!. Hoheiten Prinz Georg und Priuzcssin empfinge» gestern Mittag im Palais auf der Zinzen- i ucucrnannten König!. Kannneriunkcr Rittmeister v. Rcx Se Kvnigl. Hoheit Prinz Friedrich August be ehrte an> Sonnabend Nachmittag die hiesige Blunieiizwiebcl- lcandliiiig von Moritz Bergmann mit seinem Besuche und bewirkte Einkäufe. -- Herr Tr. Boeck hatte vorgestern Abend die hohe AuS- eichiiuiig. Ihren Majestäten dem König und der Königin »nd einer S, Personell zählcilden Hosgesellschast in Billa Strehlen »ber jciiic si. Asicnreise Vortrag zu halten Ter Herr Vortragende ihustrirtc seinen Bericht durch bo» ihm selbst augefcrtigte Oichi. > ilder. die aus einem im Spcisejaale ausgestellten, mit tropischen Gcwäclpeii eingesaßteu Oeinwaildschmiic proiieirt wurde». Herr während des letzten WinicrS gereist ist Am Wunsch S>. Majestät des Königs schloß der Reisende hieran ^ ucl ge geben wurde, daß diese ganz außergewöhnlich interessanten Licht bilder auf dem Bazar sin Ausstellungs-Palast auch dem größeren Publikum zugänglich sein wunden. — Landtag. Tic Zwcitc Ka m in c r hielt gestern in lffcgenwart des Herrn Staatsniinister v. Watzdorf ihre :!k). öffent liche Sitzung ab. Ter erste Bcrathliiigsgegenstand Kap. 2!> des cudentlichen Slaatshanshaltetatö für 1960/01 wurde aus Ansuchen der Finanzdeputation /V von der Tagesordnung abgesctzt. Die übrigen 6 Gegenstände der Tagesordnung bildeten Titel des a nßcrordentlichc n StaatshaiiShaltetats für1900.01 und zwar wurden dcbattclos und einstimmig bewilligt: Titel 91 Berichterstatter Abg. Zeidlcff mit 200,000 Mt. zur Anlage der Haltestelle Chrieschwitz (erste Rates unter der Voraussetzung der Einigung mit den Betheiligtcn gemäß de» im Etat enthaltenen Erläuterungen zu diesem Titel! Titel !>'. (Berichterstatter Abg. Huste) mit 6I2/M Mk. zur Erbauung von Hcizhausständen: ' ilel 72 ^Berichterstatter 2lbg. Kluge» mit 90.000 Mk. zur Erbau ung einer Ladestelle in Auerhamnier; Titel 76 (Berichterstatter 2lbg Bvßncckc »>!i 611,000 Ml. zur Erweiterung des oberen Bahn- lioss in R eichcnbach i. V (zweite und letzte Rats): Titel 101 > - Das 9. Berzeichniß der bei der Petit ionsdepulatwn der 1 Zweiten Kammer eingegangenen P etitionen reicht bis Nr-1012. Im Einzelnen werden folgende Angelegenheiten zum Gegenstarrdc von Wünschen geinackt: 21 Anschlußerklärnngeii an die Petition der Westvvrortr von Dresden >in> Ueberlcissung von Areal zur An leaung eines Bolksvarkes; Befreiung des zum eigenen Haus beoars bestimmten Fleisches bou der Fleischbeschau (1 Petitionen). gegen die Abtrennung des Anitsgerichtsbczirls Bvrua vom Land- aerichtobezirkLeipzia Erbailung des de, Stadt Wildrnsels zugedachten Vahilhvscs ii» OnSlhcile Friedrichsthal bez. aus Härtensdorfer Flur! Genchniigung des BahnproiektS Berggießhübel-Gottleuba! Abänderung der Haliestellciibczcichuung Knauthai» in ..Kilaut- klcebcra-Knautliaiu": Abäiideruiig des NachaichuugsgcsctzeS: Er- bnuuna einer schrualspurigru 'Nebenbahu vo» Wilsdruff nach Göde witz c Bahnprojckt Thum-NteinciSdors: Erbauung einer Eisenbahu von Löbau über Bcrnsladl »ach Ostritz: Errlcl,tii»g eines Amts gerichts zu Oelsnitz i. E.: Belassung des AiiitSgcrichtsbezirks Geithain beim Landgericht Leipzig: Krankenversicherung der häuS licheir Dienstboten. — Sechs Siändi > rbe Schriften aus Königl. Dekrete sind cingegaiiae». ES ivird darin die versassuiigSmäßigc Zu- stinlnluug crthciit zu der Veröffentlichung der Gesetze über den Bau des Ständehauses, über den DomänenfviidS, über die provisorische Forterhebung der Steuer» und Abgaben und über die Anlegung von Mündelgeld. Ferner werden folgende Walilen anaezeigt: 1. Für den Landtags-Ausschuß zur Verwaltung der Staatsschulden: von der Ersten Kammer der Rittergutsbesitzer v. Trützschlcr aus Dorsstadt. der Rittmeister a. D. v. Bodenhauscii ans Pohl, der Wirkliche Geh. Roth Ministerialdirektor a. D. Meusel, Ere-, in Dresden : von der Zweiten Kammer: der Präsident Dr. iur. Mchncrt aus Medingen, der Bicopräsidenl Geh. Kommckziciiiath Gevrgi aus Mhlau zn Miigliederu, sowie von der Ersten Kammer der Oberbürgermeister Beutler aus Dresden zum ersten Stellvertreter, der Biccpräsident Laudesälteste b. Zczschwitz aus Tcutschbnselitz zum cweitcil Stcllbertietcr. der Rittergutsbesitzer Dr. v. Wächter ani Räcknitz zum dritie» Stcllvcrttcter: von der Zweiten Kaulnicr: der Vieepräsideul Injtizratli Opitz aus Treue» oberen Theils, der 2lbg. PrivatuS Map aus Potenz bei Neustadt zu Stellvertreter». 2. Für das Plenum der BraiidvcrsichcruiigSlammer: von der Ersten Kammer! der Rittergutsbesitzer v. Trützschlcr aus Dorsstadt, der Bürgermeister Thiele aus Döheln: von der Zweiten Kammer: der Viccpräsideiit Iustizrath Opitz aus Treue» oberen TheilS. der Gonlard Kainmcr: Kamnrer- hcrr b. Schönberg aus Ncvckr tz bei Döbeln zu Stellvertretern: von der Zweite» Kammer: der Abg, Fabrikant MatthrS aus Schönbach (Sachsen» zum Stellvertreter des Biceprnsidcntcii Opitz, der Abg. Stadtratb Reißliiaiin ans Kameiiz zun> Stellvertreter des Abgeordneten Horst, der Abg. Stadlralh ilhlmann in Ltottbcrg zum Stellvettrctcr des Abgeordnete» Gontard. — Der dem Landtag zugegangene Gesetzentwurs über F ai» il icn 2kii» rtschaftc n will djc Errichtung einer Familien Aiiwart'ch,st aus Vvrhai,denen Grundbeiitz nur in der VorauSsetzuiig gestatten, daß dieser nicht höher atS zn einem Drittet seines ErtragswcrtheS mit Grundjchulden, Hppothekcn oder Renten helastet ist und bei ordniliigsmäßiger Bewiithschuftliiig einen jähr lichen Jtcinertrag von mindestens 7500 Mk. nachhaltig gewährt. Die Aiiwarffchast kann vom Stifter erstreckt werden aus bewegliche Sachen, die eine dauernde Nutzung gestatten, wie Möbel, Bücher, Gold- lind Silbcrgerätbe, Gemälde, Kilnstgeacnstände und Schmuck- sachc», ferner ans Geldsumme», sofern diese oder ihr Ertrag bestimmt sind zur Erhaltung, Verbesserung. Vergrößerung der Anwartschaft, zu besserer Lebenshaltung des ÄiiwartschaftsbesitzerS, Versorgung von Familieiimitgliedern. Angestellten, Tienstteiiten oder Arbeitern. Die Begründung des Gesetzentwurfs räumt ein. baß die neuen Grundsätze welche in dem gleichzeitigen preußischen Entwürfe für die Regelung der Familiensideitominiffc niedcrgelcgt sind, in ver schiedenen Nichtniigcn dem sächsischen Entwürfe zum Borbildc gedient habe». Eine Ucbertragnng der Bestimmungen des Gesetz entwurfs auch ans llcinerc Besitze erscheine »ich! ratbsani, weil in der Mitte des vorigen Jahrhunderts in dieser Richtung unter nommene gesetzgeberische Versuche so gut wie teine praktische Wirkung gehabt, mithin die Bedürfnißsiage beriieiut habe». So habe» auch die Motive zum Bürgerlichen Gesctzbuchc es geradezu als ein Ergebnis; der neueren Gesetzentwickeluiig bezeichnet, daß eine Anwendung der für Fanilliensidelkoniniisse geltenden Grundsätze aus den mittleren und kleinen Grundbesitz ausgeschlossen ist. — Der Gesctzenlwurs über die Handels- und Ge rn e rb c k am me r n befriedigt die Handwerker nicht in der er hofften Weise. BeivnderS stoßen sich diele an die Bestimmungen des 8 7. wonach im Handelsregister eingetragene Firnienliihaber de» Handelskammern heizutreteii haben, sobald sie mit einem Ein kommen von mehr als 01 Gl Mark cingeschätzt sind. Durch diese Bestimmung würden zahlreiche Handwerker, welche ihre setbst- gcfertigteii Erzeugnisse taiifmämiisch vertreiben und sich aus diesem Grund haben in das Handelsregister cintragcn lassen, ohne Weiteres Mitglieder der Handelskammer und dieser somit steuer- pslichtig werden. Als Mitglieder einer Innung wären sie aber gleichzeitig gemäß 8 8 des Gesetzentwurfs zur Theilnahme an den Ilrwahten für die Gewerbekaminern berechtigt nnd würde» in Folge dessen im Verhältnis; zu ihrem cingeschätzteii Einkommen auch für oicse Beiträge zu leisten habe», sonach einer Doppelbesteuerung unterliegen, was icdcnfaüs nicht im Sinne deS Gesetzgebers liegen dürste. Mit vollem Rechte wurde des Weiteren bei der Vor- bcrathinig des Gesetzentwurfs vom Abgeordnete» Enke, aus die Unvereinbarkeit der Vorlage mit den bestehenden rcichsgesetzlichen Bestimmungen hingewiesen, die eine Scheidung der Handwerker auf Grund des steuerpflichtigen Einkommens nicht kennen, und dabei hervorgehoben, daß. wenn die tüchtigsten und leistungs fähigsten Handwerker den Gewerbekaminern entzogen würden, diese zn völliger Bedeutungslosigkeit herabsinken würden. Dem Ver nehmen nach sollen zu der Bcrathung des Gesetzentwurfs er fahrene Vertreter. des Handwerkes hinzugezoacn werden, und so hofft mau, daß die Gesetzaebunas-Deputatioii der Zweiten Kammer der Vorlage eine den Interessen des Handwerkerstandes ent sprechende Fassung geben werde. -- Das Ministerium des Innern hat unter Aushebung der Bekanntmachung vom 6. August 1893 eine neue Prüfungs ordnung für den Bureaudi cnst im Anstellungsbereiche des Ministeriums erlassen, die von allgemeinem Interesse ist. Wir eninelmicn derselbe» Folgendes: 1. A ssistcntcnprüfnng. Als Bmeaiiassistciit wird nur migeslellt, wer das 25. Lebensjahr erfüllt und die Assisteiiteiivlüsuiig bestanden hat. Zu letzterer wird »in. zugelaisen, wer wenigstens 3 Jahre im Bureaudienst der inne ren Verwaltung gearbeitet hat und eine genügende allgemeine Vorbildung nackruweiscii vermag. Die Befähigung zum Einjährig- Freiwilligeil Militärdienste gilt als solche. — 2. Sekrctürs- p r ü s ii» g. Zu Sekretären werden nur Bureanassistcilten beför dert, welche die Setretäiprüsung bestanden haben. Zu dieser wird nur zugclasscii, wer nach bestandener Aisisteiitenprüstiiig wenigstens 5 Jahre lang, oder, wenn er im Besitz des Reifezeugnisses eines GinnnasiiiinS. eines Realginnnasiilins oder einer Overreallchulc ist, wenigstens 3 Jahre laug im Burcaudicnste einer zum Geschäfts bereiche des Ministeriums des Innern gehörenden Behörde ge arbeitet bat. Der schriftliche Theil der Prüsniig umfaßt zu 1. drei «wie bisher» und zu 2. vier (früher sechs» Arbeiten, welche unter 'Auf sicht der dem Kandidaten Vorgesetzten Dienstbehörde aiizusertigeil sind. Tie mündliche Prüfling ivird vor der Prüflings Kommission im Ministerialgebäude abgelegt. Ausnahmen behält sich das Ministerium vor. — Nach den amtlichen Berichten der Kommission für das Vcteriilärwejcii wurden in der Zeit vom I. bis 15. Januar I9oO im Königreiche Sachsen an aiistcckciidcil Fällen von Thicr- t i an kh citcii fcstgestcllt: 6 Fälle von Milzbrand, in den Be zirken der Amtshailvtmamischastcn Bautzen, Leipzig, Chemnitz und Planen je 1, im Flöhacr Bezirk 2: von Tollwut!) 7 Fälle, in Dresden-Alt und -Neustadt. Freiberg. Rochlitz, Flöha, Schwarzen berg und Plauen. Die Maul- nnd Klauenseuche herrschte in 102 Gehöften, die sich auf sämmtlichc amtshauptmannschaftliche Be zirke, mit Ausnahme von Oelsnitz, was frei blieb, vertheilen. 'Außerdem wurde die Krankheit fcstgestellt m den Schlacht- und Biehhöfen von Dresden mit 4, in Leipzig mit 2, Chemnitz mit 3. Zwickau mit 2, Planen mit 1. Glauchau mit 2 und Meerane mit 2 AusbruchSfällen — Dem großen Wohlthätiglcitsbazar. welcher nächsten Sonnabend Mittag im hiesigen Ausstellungspalast zum Besten der leidenden Kinderwelt eröffnet wird, wird auch auS den Kreisen unserer Künstler in dankenswerthester Weffe das leb hafteste Interesse cntgegengebracht. sa eine ganze Reibe derselben hat sich bereit gefunden, dem Bazar zum freihändigen Verkauf und theils für die Lotterie höchst werthvull« Kunstwerke schenkungs- >veffe zu überlassen Es sind hier zu v-mnen: Die Herren Prof Leon hard«, Historienmaler Ehrender«. Historienmaler Johann Mogk, Bildhauer Oliecmanu. Müller-Breslau (Landschaften und Genre malereic, Rudolph Drache (Soldaten in der Dresdner Heiden. Emil» Lcngnick cBlumcnstück-, Georg Schwenk (Ofenschirm mit Bild», Pros. Götz Karlsruhe (Stiche und Radirunaciff, E. Böh- rliigcr » A. Weiter sind für die Lotterie des Bazars an Ge schenke» cingeganaen: Von Herrn Hoflieferant Wepmar. hier, ein aei erklärt hat, die für die verkaufenden Damen erforderlichen '.Nebel unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. — Der Verein jür vate> lä»dische Festspiele in Dresden gedenkt auch in diesem Jahre am Sonntage nach dem Sedanseste ein solches Festspiel zn veranstalten, obwohl die erste derartige Veranstaltung matciiell wenig günstig abschloß. Da aber das Defizit von 2110 Mk. aus städtischen Mitteln gedeckt werden wird nnd der Verein 3 Jahre lang aus der Stadtkasse eine Beihilfe von jährlich 5000 Mk. erhält, so ist das patriotische Untci welches cisahmngsgcniäs; zu seiner Lebeiisfähigkei ar». cisahnillgsgeinäsi zu seiner Lebensfähigkeit noch Vcrbeiserungen bedarf, materiell für längere Zeit nehmen, verschiedener gesichert. — Nach einer in der ersten Nummer des diesjährigen Kon- sistorialverordnungsblattes Von der obersten Kirchenbehordc der öffcntlichtcn Verordnung beabsichtigt die Königl. Direktion des Hauptstaatsarchivs, über das Altcr und den Bcstand de« Kirchenbücher Erhebungen alizustellc», zu diesem Zwecke abe> den Pfarrämtern entsprechende Fragebogen zuaehen zu lassen. Die Geistlichen sind daher veranlaßt worden, diese letztere» sorgfältig anszufüllcil und bis zum 30- Juni an das HaupistaatSarchiv zu Dresden zurückzusendeu. Für Schwester und Tochterparvchie» wird je ein gesonderter Fragebogen bcigcgcbcn werden, der auch ge londert zu beantworten ist. — Einige Stunden mußle auch gcsrem wieder der Ferns p rech Verkehr unterbrochen werde». Jedoch sililktionirte wenigstens während der Zeit, wo die Fernlprcchlciiuiig offen war, die Leitung in den meisten Fällen wieder gut Es wird nach wie vor mit allen Kräften an der Herstellung des Fernsprechnetzes gecirbcitci — Die über den Postplgtz sübreiiden elektrischen Straßen bal» nliiiieii erlitten gestern Vormittag eine längere Betriebs- Unterbrechung, da bei dem Ordneil der Tolephondrälstc ani de» Dächern der Hänicr am Postplatz ein Draht hcrabsicl und mit der Starkstromleitung >» Verbindung kam. Der dadurch hervor gerufene Kurzschluß gnb sich den Pgffcmteii durch stnrkc clektrisckc Flammcnbildiingc» kund. Es machte sich unumgänglich iioth wendig, die Theilstreclc nach Fricdrichstadt vom Pirnaischen Platz ab auSzilschalten. Von dem hcrabgefallenen, den Starkstrom leiten den Drahte wurde ein Mann nnd ein Pferd berührt, doch kamen beide anscheinend ohne besonderen Schade» dabo». — Gestern früh gegen 8 Uhr versuchten zwei Mädchen aus der Baii tz » crstraßc auf einen im Gange befindlichen elektrischen Straßenbahnwagen zu springen. Während es dem einen Mädchen glückte, knm dns andere znm Fallen und wurde ein Stück mil forlgesihleist. lim jedenfalls ihrer Begleiterin bei dem Unfall Hilfe zu leisten, sprang das andere Mädchen wieder vom Straßen bahnwagen ab und zwar mit dem Gesicht der Fahrtrichtung ent gegen, sodaß es mit dem Hinterkopf aus das Straßenpslaster anf- lchlug. Größere Verletzungen, bis aus einige Hautabschürfungen, schienen die Mädchen nicht erlitten zu haben, da sie ohne fremde Hilfe anssteheii und weitergehen konnte». — Ter 'Name des Präsidenten der Buren, Paul Krüger, isi jetzt wohl i» 'Aller Munde, daß aber Präsident Krüger noch Vcr wandte in Deutschland hat und daß einer in Len ge »selb lebt, dürste Wenigen bekannt sein. Herr Kirchciirechnniigssührer Earl Morgncr hat von seiner in Ohrdruf in Thüringen lebende!, Schwiegermutter, einer Cousine des Präsidenten, m den letz! vergangenen Tagen einen Brief erhalten, in welchem auch des Letztere» öfters Erwähnung gethau ist. Tic Schreiber»! theilt ihrem Schwiegersohn mit. daß Paul Krüger als ganz junger Mensch ansgcwaiidert sei nnd längere Zeit perichollen blich, bis er erst als gemachter Man» wieder Nachricht von sich gab. Bei Gelegenheit des vor nngcsähr Jahresfrist erfolgten Todes eines Verwandten in Ohrdruf wnrdc auch dem Präsidenten Mittheilung gemacht, und mm schrieb er zurück und erkundigte sich auf's Liebevollste nach dem Leben der übrigen Verwandte». - In Folge der Kvhlciniolh kam es am Freitag ans dein böhmischen Greilzbahnhvfc W e i p c r t im Erzgebirge zu niilicb- samcn Ausschreitungen. 'An diesem Tage früh langten ans dein Bahiihvse zwei Waggons Kohlen ein, die für Sachsen bestimmt waren. Hunderte von Personen waren am Bahnhose anwesend und hofften, daß ihnen von den Kohlen abgclassen werde. Al mau erfuhr, daß die Kohlen »ach Sachsen ausgesührt werden svllicn. versuchte man, sic mit Gewalt zn nehmen. 'Noch glaubte man. daß sie ans das richtige Gleis gebracht weiden sollten, doch in demselben Augenblick fuhr die Maschine mit den Waggons über die Grenze nach Annaderg zn davon. Nim entstand unter den A» wesende» ein großer Tumult und verschiedene Verwünschungen über die sächsischen Bahnbeamtcu wurden laut, da man sich von ihnen überlistet glaubte. Die drohende Haltung der aiigesanimcltcn Menge konnte von der Wache im Verein mit dem allein hier an wesenden österreichischen Gendamleriewachtmeistcr erst nach langem Bemühen gehoben weiden. Bei jedem Zuge warten ans dem Weiperter Bahnbose Schaarcn von Personell beiderlei Geschlecht-.-, welche alle stürmisch Kohlen verlangen. Wie wir hören, hat die Statthaltcrei. um ähnliche Ausschreitungen zu verhindern, der Gemeinde Weipert vier Waggons Kohlen anweiicii lasse», welche vom Bürgermeisteramt,: ecntnerweise an die bedürftigsten Parteieil abgegeben werden sollen. Außerdem solleil zur Verstärkung des GciidarmericpostcnS 5 GcndalNlcii von auswärts in Weipert ein treffen und am dortigen Bahnhose ciiignartiert werde». — Tagesordnung der Zweiten Kammer. DienStag, den 6. Februar, Vormittags ic> Ich:. Allgemeine Vorbcraihung üb« den Eni wuff eines EntsignuiigSgesetzes für das Königreich Sachsen. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Der Großhcrzvg von Hessen hat dem Kaiser die vollzogene Eröffnung der Marine-Ausstellung angezeiat nnd den Wunsch hiiiziigefügt, die 'Ausstellung möge das Interesse für die maritime» Aufgaben Deutschlands in weite Schichten der Bevölkerung trage» und das Verständnis; fördern für die ans Kräftigung der Wehr zur Sec gerichteten Bestrebungen deS Kaisers. Ans diese Anzeige ist folgende 'Antwort des Kaiser s eingegangeii: „Meinen Tank für Tein der Marine Ausstellung in Deiner Residenz bethätigteS Interesse I Die weitblickende Einmüthigkeit. mit welcher Deutschlands Fürsten Meine aus Kräftigung unserer W c hr zur Sec gerichteten Bestrebungen thcilen, hat den gesunden Sinn des Volkes für das. was seiner Wohlfahrt nutzt, auch für Deutschlands maritime Ausgaben geschärft. Die von Dir crössnetc 'Ausstellung ist ein wesentliches Mittel zur Förderung solchen Verständnisses " In Gegenwart des Gwßhcrzogs feierte das badische Pionier- Bataillon Nr. 1-l in Kehl das 50jährige Jubiläum seines Be stehens. Der Großhcrzvg svrach in einer Äiilpigche die Mahnung aus, den Kaiser in seinen Bestrebungen zur Kräftigung des Reiches nach innen und mißen zu unterstützen. Die juristische Fakultät der Friedrich Wilhelms Universität zn Berlin hat an Kaisers Geburtstag den Instizmiiiister Schön stedt zum Ehrendoktor ernannt. Der BiindeSrath hat deni Vernehmen nach eine Verordnung über den Erlaß von Schutzvorschrifte » für 'Arbeiter in Zink hütten beschlossen. Diese Verordnung, deren bisherige Verzögerung noch kürzlich im Reichstage zu lebhaften Beschwerden Anlaß gegeben hat, dürfte schon in den nächsten Tagen durch den „Rcichsanz." veröffentlicht werden. Im Anschluß an de» Fall des Oberarztes der Rcierbe Dr. Käst in Triberg. der verabschiedet worden ist. „weil er trotz Hinweis auf die Erfordernisse der Standeschre ihm zugefügtc Beleidigungen (deren Eristenz Dr. Käst in Abrede stellt) auf sich hat sitzen lassen, ohne in standesgemäßer Weise dagegen eiiizuschrcitcn", erklärt die „B. B.-Ztg.": „Die Angelegenheit ist geeignet, eine grundsätzliche Erörterung darüber herbeiziiführeii. ob cs bei dem Fehlen eines Ehrengerichts für die Sanitätsoffiziere bczw. bei der LoS- lösung des SailitätsoffizierkorpS vom Offizierkorps im Punkte des Ehrengerichts für alle Zeit sein Bewenden haben soll, oder od nicht besser die jedem Unbefangenen als selbstverständlich er scheinende Gleichstellung des SanitätSofsizierkorpS mit dem Offizierkorps in Bezug auf das Ehrengericht herbeizuführen m Gleiche Pflichten, gleiche Rechte!" Aus Bauern wird gemeldet, daß an Kaisers Geburts tag entsprechend einer Weisung von München die öffentliche» Gebäude mit Ausnahme der Kasernen und der Staatsbahngebäud. nicht mehr wie sonst geflaggt hatten. Bei der Berathung des Etats des Ministeriums des Innen» in der baverffcheo Abgeordnetenkammer wmche kkkteät
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