Volltext Seite (XML)
t«r »«, n»»ft» «um»» »«»,,! I» d« I. «artenstt-ß» « u. in d«, Reba»an«ah«tst«Il«» v,n Aon». « d«« » U»r «ach». Sonntag nu» L!«I»g». « »- N—»d- Mit»-,». L«»eiae«tari». " I ft-Uti-« »nm»««u« <««. »su»«q e, LnLUndtzuagen aus d«r Prio-I« Zu)- 20 Pf! stopp-ll-a« ,>mt«rm p> « Pf. »nait>«kU« ^nw« od-r nach Festtagen 20 PI. miuennachrichtan u. I o ), d«t. — Slutwärtt,« Aufträg« nur »n 8«r»l»r«q»nlchluftr »t I Nr. 11 r». Nr. »ns«. ^vrcgdn» Nachricht,n'' «fch-Imn täglich Morgen». Ge-rSo-el 1856 LoVvvIt 4L OO. l äe» Länig» von kncküo». Salllatorao»«» Lr. ll»i tSiorvlymckftlit »Itmrrrlät 2. Lälegch-Ädrrsjc: achrichtcu, Druden. SKLNV. R 6rs«vo. ^ -StrSwvl«. llsLärvdildk. L Vvdvrroluiüv.? ^ Irioot« kür Lostüms. krvsstvs llml ko1n8t«8 8prolv»ar«ll-üa«8 82 krrxvrstr. kr»e«r«tt-.32 AL»«lL«r» T». AL»i8lL«»8«2lr«»AL<r1r. r»t>riU»g«r: Logl. ch»g»lgar»tl>« v°a Liedlar, ä^te»»l«lLd,a1^leli. g>re1aUl,t«rl kre« ürdlll-lim! Kumml- N Kr^»R«zNM»«M klaltea. Ml««. kaellMsell. 8edllürv, VLuäer. SodlLnvIl«. Vslrvll u kuLor kllr ülis 2>esolcs Iltzt'ert unter Onrnntie L. 8ÜI»n»e, ttresckea-^, 6ootor, k'eiäinsnäütr. 13. -«»- kgolsr-ksdrUr-üs^sr kLpier-SrosiwkLllairmL «»- Los L6 ^ s -toliiilltnintiir»»,, luvl L'AppGN, 5iot«r«„. anä I»»«>Li,r»p>«r» »U«,r «üä KoUva. koviv »!lvr ia äas ^»ed »iL««;k!L^vn6sr ^rntcsl. Ss!o^«iiLott»p«rHll. — SiUi^sr» l'rvtL». — ttvr»pr«r« VvrLüvkLllvr OLrl Vsvä8oduLd, 81l'liVk8li'L88k!!. baltunF Lnzvrrödnt k»bon, ksrtixl prsisvertü Nr. 2S. Kpttkel: Kaisers Geburtstag, Jlottenvorlage. Hofnachrickten. Trauerseier, Landtag. Geschworene, I, Stavtverordnetensitzung. „Der Widerspenstigen Zähmung , Mozartverein. Bauausstellung, Muthmaßl. Wtttenmg: Trübe, neblig. Sonnabend, 27. Iannar 190V. kur äis Nouatv fllll'IISI' „l> liÜM Mvräen LsrnxsdsstvUunAen aut äis „vresän» ^aebrlcdten- kür veeskleo unä clls Vororts VIssevItL, blauen and I^ödtau döt äsr Haupt-OvsckLltestsIIo, dlurlellslrua.« 28. null allen Hsd«t-LvllLtuns8lsIIvll ruw Lrelso von 1 ^Llr. tär »vsHvLrt» bol 6sn Lalserliebon kostaustaltsn lw vsutsodso Loiods^edlot» ru > ftllt. 8 t I'kk , ln Ossterrslek-Ungarn ru 1 VolÄoll av Lroarer» anxonowwen. Kaisers Geburtstag — die Flottenvorlage. Deutschland feiert heute seines Kaisers Geburtstag. Von scher haben der monarchische Sinn des deutschen Volkes, daS Gesühl der Gemeinsamkeit und der wechselseitigen Treue, welche die deutschen Stämme seit Jahrhunderten mit ihren Herrschern verknüpft, der Feier fürstlicher Geburtstage einen volksthümlichen Charakter gegeben. Solchen Charakter besitzt vor Allein das Wiegenfest des gekrönten Oberhauptes der gesammten deutschen Nation. Es Ist ein nationaler Festtag, weil an ihm in allen Gauen des Reiche? das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der nationale Einheitsgedanke, der in der Persönlichkeit Kaiser Wilhelms H. verkörpert ist, zum Bewußtsein kommen. Aus den Kämpfen der trennenden Parteimeinungen, aus den Widersprüchen und Streitigkeiten um die Lösung der politischen, wirthschaftlichen und sozialen Tagesfragen richten heute alle Deutschen, die monarchisch fühlen und denken, die Blicke empor zu dem Träger der Kaiserkrone und vereinigen alle patriotischen Hoffnungen in dem Segenswünsche, daß in ihin als dem beständigen und höchsten Vertreter der Nation und dem obersten Diener des Staates alle Bestrebungen, die dem Vaterlande und dem Gesammtwohl ge widmet sind, kraftvoll und einheitlich zusammengefaßt bleiben und durch ihn sicher und erfolgreich zum Ziele geführt werden mögen. Der diessährige Kaisergeburtstag steht unter dem Zeichen der Flottenvorlage, die soeben veröffentlicht und dem Reichstage zur Berathung und Beschlußfassung übergeben worden ist. Sie entspricht der Initiative des Kaisers und ist der Ausdruck echt kaiserlicher Politik. Durch sie soll das Kaiserwort, das ani 18. Okto ber des verflossenen Jahres in Hamburg beim Stapellauf des neuen Schlachtschiffes „Kaiser Karl der Große" gesprochen worden ist, zur That werden: „Bitter noth ist uns eine starke deutsche Flotte!" Dem Kaiser und damit auch zugleich den, deutschen Volke läßt sich an seinem heutigen Festtage nichts Besseres wünschen. okS daß die berufenen Vertreter der Nation diele Noth- wendigkeit erkennen und verwirklichen mögen, daß die von den Regierungen geforderte Verstärkung unserer Kriegsmarine von dem Reichstage genehmigt und so die zur Zeit dringlichste und sicherste Gewähr für die Erhaltung des Friedens geschaffen werde. Ein wirksames Mittel der internationalen Friedenspolitik des deutschen Reiches soll vornehmlich die vermehrte Kriegsflotte werden. Am Eingang der Begründung der vorliegenden Jlottemwvelle steht der Satz: „Für das heutige Deutsche Reich ist die Sicherung seiner wirthschaftlichen Entwickelung, im Besonderen seines Welthandels, eine Lebensfrage. Zu diesem Zwecke braucht das Deutsche Reich nicht nm Frieden auf dem Lande, sondern auch Frieden zur See — nicht aber Frieden um seden Preis, sondern einen Frieden in Ehren, der seinen berechtigten Bedürfnissen Rechnung trägt." Für solchen Frieden hat Kaiser Wilhelm II. seit seinem Regierungs antritte aufrichtig und unablässig gewirkt. Wenn er Rüstungen zu Wasser oder zu Lande fordert, so darf das deutsche Volk dessen gewiß sein, daß dies nimmermehr um kriegerischer Absichten willen geschieht, sondern einzig und allein zum Schutz und Schirm des Friedens. Wie groß auch immer die Kosten für die neuen Flotten- forderungen sein mögen, sie können kein zu hoher Preis für das sein, was auf dem Spiele steht, die Wehrhaftigkeit des Vater landes auf dem Meere, die neben einem starken, schlagfertigen Landheere die Gewähr giebt für die Wahrung unserer nationalen Weltmachtstellung und für die Erhaltung des „Friedens in Ehren". Ein „Friede in Ehren" wird aber nicht mit Sicherheit ge währleistet durch «ine Flotte von der Stärke, wie sie das gegen wärtige Flottengesetz festgelegt hat. Dieses hat der Möglichkeit eine» Seekrieges gegen große Seemächte noch nicht Rechnung ge trogen. Deutschland muß eine so starke Flotte besitzen, daß ein Krieg auch für den seemächiigstrn Gegner mit derartigen Gefahren verbunden ist. daß seine eigene Machtstellung in Frage gestellt wird. Um daS gesteckte Ziel. Schutz unseres SeehandelS und unserer Kolonien durch Sicherung eines Frieden- in Ehren, zu er reichen. werden zwei Doppelgeschwader vollwerthiger Linien schiffe mit dem nothwendigen Zubehör an Kreuzern, Torpedo booten n. s. w. gefordert. Außer dieser Verstärkung der Schlacht flotte wird noch eine Vermehrung der Auslandsschiffe verlangt. In der Begründung wird hierüber gesagt: „In Folge der Besitz ergreifung von Klautschou und der starken Steigerung unserer überseeischen Interessen in den letzten beiden Jahren ist es schon jetzt erforderlich geworden, aus Kosten der Aufklärungsschiffe der Schlachtflotte zwei große Schiffe mehr in's Ausland zu sende«, als planmäßig im Flottengesetz vorgesehen war. Zu einer wirkungsvollen Vertretung unserer Interessen hätten sogar noch mehr Schiffe hinausgesandt werden müssen, wenn solche nur ver fügbar gewesen wären. Um zu beurthcilen, von welcher Be deutung eine Vermehrung der Auslandsschiffe ist. muß nian sich vergegenwärtigen, daß sie die Repräsentanten deutscher Wehrkraft im Auslande sind, und daß ihnen vielfach die Aufgabe zusällt, Früchte einzusammeln, welche die durch die heimische Schlochtflotte geschaffene Scegeltung des Reiches hat reisen lassen. Außerdem beugt eine ausreichende Vertretung an Ort und Stelle, gestützt auf eine starke, heimische Schlachtflotte, in vielen Fälle Differenzen vor und trägt so auch ihrerseits zur Ausrechterhaltung des Friedens unter voller Wahrung deutscher Ehre und deutscher Interessen bei." Hiemach wird der neue Sollbestand der Flotte, so weit er gesetzlich fesigelegt wird, insgesammt 38 Linienschiffe. M große und 45 kleine Kreuzer zählen. Hierzu kommen noch die im Gesetz nicht fcstgelegten Torpedosahrzeuge, Kanonenboote, Schul- und Spezialschiffe. Die Vermehrung des Schiffsbeflandes erheisch! auch eine entsprechende Vermehrung des militärischen Personals. Dieses Mehr wird bis zum Jahre 1920, wo die im Jahre 1916 in Bau gegebenen Schiffe kriegsbereit sein werden, aus 35,551 Köpfe (1212 Seeoffiziere, 283 Marine-Ingenieure, 188 Aerzte, 122 Zahl meister und 33,74« Mannschaften) berechnet. Die Verstärkung der Flotte soll innerhalb von 16 Jahren durchgeführt werden, indem der Regel nach jährlich 3 große und 3 kleine Schiffe aus Stapel gelegt werden. Um möglichst bald die aktive Schlachtslottr, die stets die neuesten und besten Schisse ent halten soll, auf die volle Höhe der Kraft zu bringen, sollen zuerst die Vcrmchrungsbautcn (Linienschiffe und Kreuzer) für die aktive Schlachtflotte, dann erst die Ersatzbauten für die Reserveflotte in Angriff genommen werden. Die Kosten für Schiffsbauten und Armirunge» erreichen die Gesammthöhe von 1600 Millionen, die für Hasen-, Werft- und Kasernen-Anlagen 261 Millionen. Von diesen 1861 Millionen, die im Laufe von 16 Jahren als einmalige Ausgaben in Bettacht kommen, sollen 769 Millionen durch Anleihen, 1092 Millionen aus laufenden Mittel» gedeckt werden. Die fortdauernden Aus gaben steigen jährlich um 5,4 Millionen Mark. Dazu tritt noch das Anwachsen des Pensionsfonds im Laufe der nächsten zwei Decennien aus das Dreifache des ietzigen (3,6 Millionen be tragenden) Bedarfs und die jährlichen Mehrungen der Schuld zinsen für die bis 1920 aufzunehmenden Marineanieihen. Die jährlichen Gesammtauswendungen für die Marine würden von 169 Millionen im Jahre 1900 auf 323 Millionen im Jahre 1916 steigen oder durchschnittlich um 9.6 Millionen Mark jährlich. In der Begründung wird auf Gmnd der bisherigen Entwickelung der Reichsfinanzen die Erwartung ausgesprochen, daß sich die Mehr ausgaben ohne neue Steuern decken lassen werden. Die Begründung der neuen Flottenvorlage fordert die gesetz liche Festlegung der Vcnnehmng. vor Allem deshalb, weil der beabsichtigte Zweck, Sicherung des Friedens auch gegen den see- mächtigsten Gegner, nur dann erfüllt werden könne, wenn sie in denr in Aussicht genommenen Umfange durchgeführt wird. Wenn nicht durch die gesetzliche Festlegung des Sollbestandes der feste Wille, die geforderte Flotte zu schaffen, gekennzeichnet ist. so wird nicht dauernd aus eine größere Anzahl leistungsfähiger und kon- kurrirender Schlffsbaubetricbe zu rechnen sein: ferner würde der regelmäßige Zugang »um Marinedienst als Lebensberuf in Frage gestellt werde» und cm rationeller Ausbau der Marine, sowie eine sachgemäße Erweiterung der Werst- und Hafen-Anlagen nicht durchzuführen sein. Schließlich wird noch geltend gemacht, „daß der ourch gesetzliche Festlegung der Vermehrung gekennzeichnete cinmüthige Beschluß von BundeSratl, und Reichstag, die Kriegs marine zu verdoppeln, für das Ansehen des deutschen Namens im Auslände und damit für die gelammte politische und wirthschast- liche Entwickelung des Deutschen Reiches von größter Be deutung ist". Von der gesetzlichen Festlegung einer BrschafsungSfrist für den Sollbestand sieht die Floitenvorlaae ab. in der Zuversicht, daß der Reichstag, wenn er das Ziel der Entwickelung unserer Flotte an genommen hat, sein Möglichstes thun wird, dieses Ziel nach Maßgabe der finanziellen Leistungsfähigkeit des Reiche- seiner Vollendung entgegenzuführen. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 26. Januar * Pilsen. Wegen Bedrohung der bei der Eisenbahn An gestellten auf dem Ranairbahnbofe und wegen Plündemng zweier Eisenbahnwaggons auf dem Guttrbabnhote durch eine größere Menschen»,enge mußte eine Kompagnie Soldaten nach jedem Bahn- Hofe gesandt werden. Berlin. Reichstag. Präsident Graf Ballesttem bemerkt vor Eintritt in die Tagesordnung: Ich habe dem hohen Hause eine Trauerbotschaft »u machen. Die erlauchte Mutter Ihrer Ma- ieität der Kaiserin, die verwitlwete Herzogin Friedrich zu Schles wig-Holstein. ist gestern in Dresden aus der Zeitlichkeit abberufen worden. Das hohe kaiserliche Paar wird durch diese Trauerbot schaft auf das Schmerzlichste berührt. Wir. als im Reichstag ver sammelte Vertreter des deutschen BolkeS haben gewiß daS Bedürf- niß, Sr. Majestät dem Kaiser und seiner Hohen Gemahlin gegen demokratischer Antrag gangen, durch einen Zusatz zu Unzucht: Prostitul Prostituirte hoben als jetzt. (Heiterkeit.) Aba Z (kons.) spricht gegen Wiederherstellung deS 8 i8id. ln w immer, unter Berufung aus die Autorität de« Sa t: dann werde man nach 10 Jahren nicht halb so viel (Heiterkeit.) Abg Sch rem Pf > welcher Form . . ... ... GantttktSralhs Hrntichel. Abg. Bebel stellt dieser Autorität die der Sanität« rathe Endemann. Krause und Langrrhons gegenüber. (Heiterkeit.) Herr Schremps scheine während seines Aufenthalt« rn -Berlin manch«, Versuchungen auSgesetzl geweien zu sein. (Heiterst.) cr Bebel erlaubt sich einen billige Abg. Schremps: Herr über der innigen Theilnahme. welche uns aus diesem Anlasie be seelt, Ausdruck zu geben. Ich nehme an. daß Sie das Präsidium mit den erforderlichen einleitenden Schritten beauftragen. Ick stelle das fest und werde das Erforderliche veranlassen. — Dae Haus hörte diese Worte des Präsidenten stehend an. Der Präsi dent macht sodann noch Mittbeiluna von dem Eingang der Flottenvoriage. Darauf wird die Berathung der Isx Hernze fort gesetzt bei dem van der Kommission gestrichenen Paragraphen 181b, welcher das Vermietheil an Prostituirte straffrei lassen will, sofern damit keine Ausbeutung des unsittlichen Gewerbes der Miether innen verbunden sei. Abg Esche (na,-lib.) erklärt sich für seine Person und im Gegensatz zu seiner Fraktion gegen Wiederherstell ung des 8 181b. Werde das Venniethen für straffrei erklärt, so werde sich die Prostitution erst recht ln allen Stadtlbeilen nieder- lassen und das würde noch schlimm« sein, als eine lokalisirtc Kmernirung. Geh. Rath v. Tischendors führt reichsgericht liche Entscheid,ingei, an. »ach denen schon das Venniethen an Proilituirle als Vorichubleistung d« Prostitution anzusehcn sei, und das sei ein unhaltbarer Zustand. Aba. Stöcker (bei kein« Fraktion): Er glaube nicht, daß schon das bloße Venniethen au sich straffällig sei; nehme man aber diesen 8 181b an. so würden die Zustände noch schlimmer, eine Bekämpfung der Prostitution sei dann ganz unmöglich, denn man schasse damit noch mehr Ver- siichiinggbcrde. Daß ein Damoklesschwert über den Vermietbern schwebe, sei der einnge Schutz gegen das Ueberhandnehmen solcher Herde, in denen Scheußlichkeiten vor den Augen von Kindern stattsänden und diele vergifteten. Werde der 8 181 b angenom men, so sei es ihm sehr zweifelhast, ob er das ganze Gesetz an nehmen könne. Geh. Nath v, Tischendors führt nochmals aus. „och schlimmer sei es. wenn die Prostitution aus die Straße geworfen würde und von da aus ihr schimpfliches Gewerbe in die Häuser der Betreffenden trage. Abg. Hocssel (Reichst,.) ist gegen Wiederherstellung dieses Paragraphen Er betont nament lich, daß die Ausbcntnngsklausel kein ausreichender Schutz gegen die Straffreiheit wirklich Strafwürdiger sei, denn die Ausbeulung lasse sich nicht i» jeden, Falle klar beweisen. Der Paragraph würde die bedenklichsten Komea»enzen haben, für Berlin vielleicht weniger, »ls für die großen und kleineren Städte in den Provinzen Geh. Rath v. Lenthe bestreitet, daß die Regierung die Prosti tution als ein nothwendiges Nebel bezeichnet habe, sowie daß der 8 18lb die Lokalisirung und Kciiernirung zur Folge haben werde. Genau das Gcgenthcil habe gestern schon der Staats sekretär Niederding erklärt. I» durchaus zutreffender Weise habe sich gestern Bebel über die Nnbaltbarkeit des bestehenden Zustandes ausgeivrochcn. Ter Paragraph solle eben die Zustände bessern, und zwar insofern, als heutzutage, wo über den Vermiethern das Damoklesschwert schwebe, die Prostituirten gerade nur bei solchen Leuten wohnen könnten, welche aus ihre Ausbeutung ausgingen. Abg. Himburg (kons.) wird im Gegensatz zu seinem Froktions- genvssen Henning nebst einem Theil 'einer Freunde für den Antrag stimmen. Die Prostitution sei ein Uebel. ober schon Herr Gröber habe vor einigen Jahren zugegeben, daß das Uebel nickt aus- znrotten sei. Nehmen wir den Paragraphen rin. w erreichen wir damit nur eine bessere Konttole Bleibt das bloße Venniethen straffrei, io wird die Gewohnheit der Männer, die Dirnen mit in ihre eigene Wohnung zu nehmen, veranlaßt und die Mädchen gc rietbcn. wenn mc», sic an jeder legale» Wobmingnahme hindere, noch tiefer in den Sumpf. Aba Ga mp (Reichsp.) bekämpft die Stöcker'schen Ausführungen. Wenn Herr Stöcker vo» der Ver giftung der Kinder spreche, dann müßte man doch eigentlich er- warten, daß er sortfahren würde: Allo ist Kaiernrnnig das Richtigste. IRuse: Sehr richtig!) Zweifellos ist das Uebel viel schlimmer, wein, die Dirnen nur heimlich, unter steter Gefahr auch für den Vcnniether. Wohnung sind«, können. Gerade deshalb fallen sie Ausbeutern und Blutsaugern in die Hände. Abg v. Satisch Ikons.) ist der Meinung, daß es sich hier lediglich uni eine praktische Frage handle, und da meine er allerdings, daß fü, großstädtische Verhältnisse die Annahme der Regierungsvorlage durchaus zweckmäßig sei, für die kleinstädtischen Verhältnisse aber liege die Sache anders, da wolle « der Polizei die Sache nichr aus der Hand nehmen- Als Vertreter des flachen Landes stimme er dagegen gegen den Paragraph. Abg. Noeren (Centr.) «blickt unbedingt eine Vorschubleistung in dem Venniethen. Redner de merkt u. A.: In der Kommission habe ein Vertreter dn Regierung ausdrücklich erklärt, der Paragraph solle und müsse zur Lokalisir nng führen. Staatssekretär Nicberding widerspricht diese, Ausführungen nachdrücklich. Zun, Zwecke der Lokalisirung würde es gar nicht eines solchen Paragraphen bedürfen, denn eine ent sprechende Befugniß gebe d« Polizei schon das Strafgesetzbuch Das Haus möge sich auch nickt ourch Schrcckbildn verwirren Prostituirte venniethen würden. Solche Wirthc würden sich schwerlich finden, denn sic wüßten genau, daß sie dabei ihre Konzession auf das Spiel setzten Abg. Beckh Isreis. Volks».) modisizirt leinen Antrag dahin, unter "'erzieht aus einen besonderen 8 181». gleich dem ersten Kuppelei «in Pfunden .. .... .. Schlußworte zu fassen: „sofern der Miethzins oder die Vergütung für sonstige Be schafsungen das Maß des Gemeinüblichen nicht überschreiten. Geh. Rath v. Lenthe bestätigt, daß « die vom Abg. Roer«, de hauptete und schon vom Staatssekretär bestrittene Bemerkung in de. mmission nicht gethan habe. — Inzwischen ist noch ein sozial " lllos t ' 1 M i'd