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- Erscheinungsdatum
- 1900-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190001190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-01
- Tag 1900-01-19
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Monat
1900-01
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Jahr
1900
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Etllt 4 .Dresdner Nackrichte«* Etllt 4 Freitag. Lv. Januar tvtttt MM Nr. 17 Der Adel Stag Ist in diesem Jahre für den 22. Jebmar in Aussicht genommen. In Verbindung damit findet die General Versammlung des Centralvcreins der Deutschen Adelsgenoffen- schast statt. Der neue Gesetzentwurf betreffend die Besteuerung der Waarenhäuser. der nach der Erklärung des FlnanzmlnIsterS in der allernächsten Zeit dem preußischen Landtage zugehcn dürfte, soll, wie die..Lib. Korr." Hort, im Gegensatz zu den, früheren Entwurf, der nur eine fakultative Besteuerung in Aussicht nahm, eine obligatorische Waarenhausstcucr für den ganzen Umfang der Monarchie einsühren. Oesterreich. Wie die „N. Ir. Pr." meldet, werden alsbald nach dem Zusammentritt des neuen Ministeriums an die deutschen der Sprachenfrage und mit der Herstellung bis zur Austragung der Sprachenfrage durch den Reichsrath be fassen. — Ter diplomatische Agent in Sofia, Baron Call, hat dem- lelben Blatt zufolge das ihm angcbotene Portefeuille des Handels angenommen. Die Blätter sehen die Vorbereilungsaktion für die Bildung des Ministeriums Koerbcr mit der Uebernahme des Handels- portefeuilles durch Freiherr» v. Call als abgeschlossen an. Das „Jremdcnblatt" führt ans. der Charakter und das Ziel des Kabinetts Kocrber sei durch die allerhöchste Ansprache an de» Delegirten Zarzrk während des Cercles »ach dein Delcgntious- dincr klar beleuchtet als der eines parteilosen, neutralen. Allen gegenüber gleich gerechten, den Frieden zwischen Deutsche» und Czechen an strebenden Ministeriums. Der Prager Bürgermeister Tr. Podlkp » » wird in letzter Zeit von zahlreichen Mitgliedern der Vereinigung der jnngczechischen Stadtverordneten, also von seinen engsten Parteigenossen, in heftigster Weise angcseindet. Seine Gegner setzen alle Hebel in Bewegung, um seine Wiederwahl zu vereiteln. In einer dieser Tage stattgehabten Sitzung der erwähnte» Vereinigung Huben bei einer Prodcwahl von 32 Anwesenden 17 gegen und nur 15 für die Wiederwahl Dr. Podlipnh's gestimmt. Die fortwährenden An griffe im eigenen Laaer haben Dr. Podlipn» nun veranlaßt, obgleich er noch bis Ende dieses Monats hätte amtiren können, sich bereits am Schlüsse der letzten Sitzung des StadtrathrS von diesen, zu verabschieden. Er führte in seiner Ansprache aus, daß sich seine 3jährigc Bnrgcrineister-Thütigkeit aus wirthschastliche. finanzielle und kulturelle Angelegenheiten erstreckt habe. Gleich bei der Uebernahme srines Amtes habe er erklärt, gegen ProtcktivuS- Wirthschast und Nepotismus ankämpfcn und nur das Wohl der Kommune im Auge behalten ;u wollen. Aber „in der czcchischcu Gesellschaft verfalle selbst eine göttliche Sache dem Spotte, um wie viel mehr Gefühle der Begeisterung". Cr sei seinen Grund sätzen immer treu geblieben, doch gerade deshalb sei ihm die Gunst Jener entzogen worden, die andere Prinzipien verfolgten, als er. Mit dem Ruf: „Wehe, wenn Prag in Ihre Hände fällt E verließ Dr. Podlipntz darauf den Saal, ohne eine Erwiderung oder den Dank der Anwesende» abzuwarten. — Vor der Sitzung waren an sämintlichc Stadtraihsmitglicder gegen den Bürgermeister gerichtete Pamphlete vertheilt worden. Schweden. Der Reichstag ist vom König pcriönli Thronlanle mit einer Rede eröffnet worden. ^ In derselben 1 vor der Schlacht einen der letzte Brief, den er s. geordnete tm Parlament auf eine Un dringen würden, um daS Andenken Warn trief geschrieben, in dem er sagte, dies sei . .... .. .^reiben werde. Man habe eine unmög liche Aufgabe von ihm verlangt. Dieser Brief sei jetzt in den Händen de« Krieg-Ministeriums. Man glaube, daß schottische Ab- uchung deS Heraan . .ope'S und den Ruf Hochländerbriaode zu retten. Offiziere und Mannschaften der Hochländer leien so gegen Mcthuen aufgebracht, daß es zweifelt sei. ob sie ihm noch zu einen, weiteren Angriffe auf die Buren folgen würde». Amtlich wird aemrldet: In einem Treffen an einem Hü in der Nähe von RenSburg am 1k. ds. M. wurden 7 E» ländcr getödtet und 1 Hauptmann und K Mann verwundet. Die »Times of Natal' melden, daß die Lage tm Swaz lande bedenklich ist und eine sofortige Truppencntsendung dort erfordere. Die Königin der Swaz« ließ alle Häuptlinge, die ehemals mit de» Engländern verhandelt hatten, au« dem Wege laezwungencn, rauhen ist. dem man logar das s der m seiner un sicher Graukops .... und der groteSk-komllche Don mehr als eine Courtoisie für öpfer des Don Quixote —, oichommte ein aar käst- . . Fluchen nicht übel nimmt, endo, besten Einführung nicht viel 'erbaute« bedeutet, dem genialen . Figuren, die beide gleich treffsicha entworien sind, ebenso wie neben Petro Crespo seine beiden Kinder, der heißblütige, fugcndfrische Juan und seine schöne, hoch sinnige Schwester Isabel. Aber nickt nur die Charakteristik der Personen diese« Stückes, auch seine dramatische Technik zeichne» e« vor anderen Arbeiten Calderon'S aus. und «s L,uh als der ilbrandt leuchtendste Ruhmestitel seines Bearbeiter« Adolf sei, und konspstire mit den Büren. räsident Krüger richtete ein Rundschreiben an die^Buren- er sagt: - cs: Ich habe Ihnen einen neue» Beweis Meiner Friedensliebe geben können durch Entsendung eines besonderen Vertreters zu der Konferenz im Hang im vergangenen Sommer. Die dort getroffe nen Abmachungen bilde» einen weiteren Schritt in der Richtung, die Leiden zu vermindern, die die Kriege »otl,wendiger Weise mit sich bringen. Auch wurden weite Aussichten eröffnet, um in Zukunft aus friedlichem Wege internationale Meinungsverschieden heiten regeln zu können. Jedoch selbst bei zufriedenstellendster Lösung^dieser fragen ist kein'Land der Pflicht enthoben "" ' üdic»»>" tu denke». Ineil Ae!» nder Nirdt! ... „ .... an seine eigene Verthcidignng zu denke», weil Sein oder Nichtsein eines Volkes niemals Gegenstand des Urtbcils irgend welches Schieds gerichts werden kan», ebenso wenig wie das Vorhandensein der artiger Schiedsgerichte ein Land von den Pflichten entbindet, die die Ausrechterhaltung der Neutralität aiiserlegt." Dann hebt die Thronrede die erheblichen Kredite zu» Verbesserung der nationalen Vertheidiguiig zu Wasser und Lande hervor, die der König verlange. Die Thronrede schließt mit der Betonung des Wunsches und der Hoffnung, daß das neue Jahrhundert die Bruderkönigrcichc trotz mancher vorübergehende» MeinnngS- vcrichiedcnlieitcir sich inehr und mehr zusammcnichließen möge. Sodann leistete Prinz Gustav Adolf, der älteste Sohn des Kron prinz«,, vor dem Reichstage den Eid. Nustland. Der Gcncralgonverncur Fürst Jmerctlmski wurde von Marsch,>u nach Petersburg vcrnscn. um dem Ezcncn persönlich zu berichten über die i» Warschau in jüngster Zeit wegen Geheim- bundes und nationaivolnischer Propaganda erfolgte» Ver haftungen. Sümmlliche Verhafteten werde» i» der Citadclle streng bewacht: die Untersuchung wird geheim gehalten. Die Zahl der bisher Verhafteten beträgt 81. Nach einer Meldung der „Nowojc Wreinia" ist der Panzer .Poltawa" bei Libau ausacrann t und die Lage deS Schisses ernst. Amerika. Bei der Bcrathung über den Soinoavcrtrag im Senat erklärten sich mir die zwei demokratischen Senatoren Bacon nick Money gegen die Ratifikation desselben: sic begründete» diese Haltung mit ihrer Gegnerschaft gegen die Expain-onSpolitik der Vereinigten Staaten. Im klebrige» wurde der Vertrag mit so erdrückender Mehrheit gutgeheiße», daß überhaupt keine nanicnt- liche Abstimmung voraeiwmmen wurde. Die Rnlifikation erioigte also so gut wie einmnnnig. Nach dem Austausch der Rati- sizirungen zwischen de» drei Kabinetten wird der jetzt in Pagopagv stehende amerikanische Flottenkonimandcur Tille» Befehl erhalten, von den Amerika durch den Vertrag zugefallcneli Inseln Besitz zu ergreife». Es wird vom Staatsdepartement zu Washington ohne Vorbehalt nritgetlicilt. daß es von keiner europäischen Macht eine Note erhalten habe, in der bezüglich der offenen Thür in China und bezüglich der Philippinen Forderungen gestellt werden. Die von de» toniinentalc» Mächte» beriiihrendeu Mittbcilungen sind dem Vorschläge der Vereinigte» Staaten bezüglich Chinas günstig. Asien. Der regelmäßige Verkehr ans der Ol Werst lange» Strecke der russisch-chinesische» Ostbahn von Nikolsk bis zur mandschurischen Grenze ist am 18. Januar eröffnet worden. Transvaal. „Dailv Telegr." meldet ans Kapstadt: Am vergangenen Sonntag bat Lord Roberts in der anglikanischen Kirche dem Gottesdienst beigkwobnt »nd wahrend desselben erhielt er von den Spezial-Korrespondenten eine große Anzahl Telegramme, von deren Inhalt er sofort Kenntiriß nahm Das «Lcbweigen in London entspricht also jedenfalls nicht der wirklichen Sachlage im Felde und wird um so verdächtiger, als sonst noch Londoner Meld ungen ziemlich aufregender Art voriiegen. Der „Kreuzzta." wird z. B- gemeldet: „Schon am Sonnabend Nachmittag erschien im „Armv and Navn Club" ein hochstehender Offizier der Scots KnardS bleich und verstört mit der Meldung, cs «ei soeben eine vertrauliche Depesche beim Korpskommandanten einaclausen. welche die fast vollständige Vernichtung der am Tug ela stehenden Scots Guards meldete. Bullcr habe vom Donnerstag auf den Freitag, und dann am Freitag selbst mit seinen gelammten Truppen die feindliche Stellung zu umgehen versucht, sich aber dabei fest- gcronnt. sei von den Buren umgangen und unter dreifachem Kreuzfeuer furchtbar geschlagen." Vom Kriegs s ck auplatz liegen folgende englische Meld ungen vor: Tic »Times" melden aus Lpcannanssarm, einer hinter Spnngfield gelegenen Farm, vom 17.: Tie Kolonne des Generals Dnttler mar'chirte hrcr 1V Meilen in westlicher Richtung ad. Lord Dundonald nahm durch eine plötzliche Bewegung die oberhalb der Potgielcrsdrift, 15 Meilen östlich von Eolenso. ge legenen Hügel, wobei die Buren vollständig überrascht wurden. - "Manlene rückre noch an demselben Abend nach. Die General Lmtieton'S überschritt gestern und heute den und bombardirtc die aui der anderen Seite des Fl liegenden Berschanzungen der Buren mir Haubitzen General Äonen überschreitet jetzt den Fluß bei der Triehardsdrist. 5 Mellen weiter oberhalb des Flusses. ohne aus irgend welchen Widerstand zu stoßen, obwohl die Huren 4 Meilen vom Flußufer Stellungen einnehmen. — .Dailv Telegraph" meldet aus Sprarmcurssarm von vorgestern: General Bull« überschritt heule bei der Wagons- Trift d«, Togela «ft allen reinen Truppen trotz des nahen und heftigen Geschütz- und Gewehrten«« der Buren und bezog 2 Meile« vom Fluß in der Richtung auf Svionskop eine durchaus befrie digende -Stellring. Verdächtig ist. daß aar kein« Red« von Ver lusten ist und kerne Einzelheiten miigethellt werden. Der .Liverpool Post" zufolge hat der bei MagerSfoutein «e- tavene Führ« der Hochländer. General Sanchope. am Abend sie P ^ , Generale, worin er sagt: „Witt Gottes Hilfe ist unsere Sache so wett gediehen, daß wir mit Thatkrast einen erfolgreichen Ausgang «warten dürfen. Leset Psalm 38. Der Feind hat sein Vertrauen auf Psalm 83 gesetzt, der Feind verwüstet Gebiete, in die er kommt." Krüger vergleicht das englische Zerstörungswerk mit den, Angriffe des Teufels aus die Kirche Chrrsti und schließt: .Wir müssen fortsahrcn mit dem Kampf im Namen des Herrn." Der diplomatische Vertreter Transvaals in Brüssel D r. Leydö erhebt in der „Etoilc beige" eine schwere Anschuldig ung. Dr. Lchds erklärt unumwunden, daß alle aus den, Trans vaal an ihn gerichteten Briefe und Zeitungen beschlagnahmt ivcrden. Auf der Gesandtschaft werden täglich Hundert Briefe, Depeschen. Zeitungen aus allen Theilen Europas empfangen: aber auS Transvaal nichts. Seit einiger Zeit ist sogar fcstacftellt worden, daß eine große Anzahl an Dr. LeydS gerichtete Briefe entsiegelt worden ist: das Brüsseler Postamt hat sie wieder ver siegelt. Dr. LehdS hat jetzt besondere Vorsichtsmaßregeln ergreifen müssen. Das Komitee der französischen Jugend zur Anwerbung von Freiwilligen für die Südairikanische Republik erhielt mehr als 4000 Anmeldungen für den Kriegsdienst bei den Buren. Der Senat in Washington nahm den von Hale clngebrachte» Bcschlnßcmtrag betreffend oie Beschlagnahme amcrikanischer Güter durch englische Schiffe in abgcänderter Form an: Demnach wird beschlossen, daß der Präsident erincht wird, dem Senate, wenn es mit dem öffentlichen Interesse vereinbar ist, alle im Besitze deS StaalsdevartcmcntS befindlichen Nachrichten betreffend die ge meldete Beschlagnahme und Zurnckbehaltuilg zu übermitteln und dem Senate nutzutheilen. welche Schritte bezüglich eines Ersuchens um Rückerstattung des Eiaenthums gcthan worden sind. Wie man i» den englischen Kolonien denkt, die „stolz" darauf sind, dem Mutterlande ihre Kontingente als Kanonensiitter für die tapferen Buren anzubicten, hat kürzlich ein Redner im Landtage der australische» Kolonie Viktorra, ^ ' ^ - rundweg ablehnte, deutlich genu in den Sätzen: „Wir freie M . . . unsere Söhne zum Kampfe gegen ein Volk zu schicken, weiches für seine Unabhängigkeit und Freiheit kämpft? Und für wen sollen imscrc Söhne kämpfe»? Für jene unverschämten Spekulanten, Börsianer und Juden, welche die Diamanten- und Goldfelder Transvaals ganz in ihren Besitz brinacn wollen und darum ein braves, fleißiges, christliches Volk um seinen ehrlichen Besitz und seine Freiheit bringen wollen. Für solche Schurken werden Armeen cinsgebotcn, Taniende von Menschenleben geopfert. Tausende zu Krüppel» geschossen, unzählige Familien »»glücklich gemacht, ganze Ländcr verwüstet? Die Buren kämpfe» für die Befreiung aller Völler, sie bluten für die Befreiung aller Völker ans der indischen Tnrannci. ihr Sieg wird ei» Sieg des Cbristen- thnnrs über das goldene Kalb und die herrschende Gaunerei lern» Schande und Schmach über die . . welche mit der englischen Negierung stnnpathisiren. Schande über die Negierung, welche für eine gewissenlose Spekuiantciibande Schcrgendienste verrichtet, millioncnmnl Pfui!" So sprach ein Redner und die übrige» Ab geordneten wiederholten kräftig ihr VetdammuiiaSnrtheil und ver warfen den Antrag, das Trnpvenausgebot betreffend. Kunst und Wissenschaft. 1' Es ist leichter vor einem großen Publikum von, als für Ealdcron zu sprechen, der vorgestern die dritte Cciitenarscicr seines Geburtstages erleben tonnte, die unser Kü » nzl. Hosschau - "viel mit der Aufführung seines prächtigen Schauspieles „Der iichtcr vonZalamccr" festlich beging. Denn obwohl der Enstilianer für die romanisch-katholische Litteratnr der Spanier dasselbe bedeutet, was sür daS pangermanische Schriftlhnm der große Brite zu bedeuten hat. lo tlollte man Ealdcron trotz seiner hell leuchtenden Vorzüge doch nicht den spanischen Shakespeare nennen ; dazu ist bei dem Schüler Lope de Bega's das besondere nationale Element in den meisten seiner Dichtungen zu mächtig, um daS rein Menschliche in ihnen »ui halbwegs so wie bei Shakespeare wirken zu lassen, den der spanische Dramatiker auch nicht an thpenbilden- der Kraft erreicht. So ist es gekommen, daß. während mit dem Eindringen des Namens Shakespeare in uuiere Litteratnr auch seine Werke zu dem feste» Bestand deS Repertvirs der deutsche» Bühne wurden, die Schövfirnge» des ihm ohne Frage con- cinalen Calderon nur aus enge Kreise beschränkt blieben, ja. aß heute noch die Kenntniß seiner Dramen als das Vorrecht eines wahren Hümme cts iettros zu gellen hat, obwohl die Roman arias Werner sich ihren tiker sie zu leiem nicht müde wurden, Zach, . Dichter geradezu zum Vorbild nahm und selbst Grillparzer sich an iinren, nickt «mincr zu seinem Vortheil. herangebildet hat. ES rrcn zu viele innere und äußere Momente, welche die Schau- leie des Eastllinnrrs bei uns nicht populär werden ließen. Ganz gesehen von der spezifisch katholischen Tendenz der Stücke, läßtsichder rste grübelnde Sinn der Germanen nicht an icriem Thun unv Lassen der Menschen Calderon's genügen, das nur durch äußere Satzungen und Gebote, sei es der Religion, sei es des Patriotismus oder der StandeSehrc bestimmt wird, mag es auch von noch so heiß« Leidenschaft zctricben »nd mit »och so glühender Einbildungskraft geschildert sein: >as deutsche Gesühl verlangt ein Nachspüren und Enthüllen, oder doch wenigstens rin ahnungsvolles Andersten aller inneren Willcns- molive. wenn sie auch noch so verborgen unter der Schwelle des Bewußtseins ruhen. Aus diese Weise nur ist es zu verstehen, daß trotz der Bemühungen eines A.,W. v. Schlegel. I. D. Gries. Eixendorfs. Scbac^ dieses feinsinnigste» Ke»nerS deS spanische» Theaters, nur wenige der 120 Schauspiele des Dichters in weitere Kreise unseres Volkes gedrungen sind, und die deutsche Bühne nur bisweilen noch vom Hauche seines Geistes berührt wird. Daß das auch heute noch mit besten, Erfolge geschehen kann in jenen feiner Dramen, welche nicht nur durch die Kraft ihrer echt theatraliichen Konstruktion, iondcrn auch durch die rein menschliche Interessen sphäre ihr« Fabel zu uns sprechen, bewies vorgestern die Äus- ührung des »Richters von Zalamea". Das Stück ist bekannt- ich nach ein« älteren Vorlage des Lope de Vega geschrieben und behandelt eine Episode aus dem KrönungSznae Philipp H. »ach Portugal im Jahre 158t, den Calderon am Schluß des Dramas mit einem feinen Kompliment gegen de» Enkel de« großen Monarchen, an dessen Hof er lebte und dichtete, in eigener Person als den rev josficiero — in der dramatischen Technik würde man agen: aiS äsa» er wicdia» — einfüdrt. Ten Kernpunkt der Lichtung bildet im Gcgeniatz zu Calderon's .Arzt lein« Ehre", in dem die Glonsizirring des rein äußerlichen Ehrbegriffs durch den völlig schuldlosen Untergang eines Menschen redes nicht spanische Gernuth einfach adstoßen muß. die Gegenüberstellung von Schein- und Standesehre zu wahr« Menschen- und ManneSehre. Dort d« bmtalc Uebermuth deS wüsten, hochfahrenden Hidalgo, eines würdigen Enkels des alten Pyrgopotinlkes. ab« ohne die mildernden Züge plantinisch« Komik, der sich nicht scheut, daS gastliche HauS zu entehren, und dem alten, fußfällig seine und lein« Tochter Rehabilitimna erflehenden Bat« mit dn ganzen Frivolität eines sein« Macht und Stellung wohl bewußten Ron-S entgegen«!». hi« der wackere Crespo, der schlichte, ab« graddenkendrTorfrichter. der vollendete Repräsen tant eines fponischen Bauern in seinen besten Zügen, treu seinem König und «ein« Pflicht, ein gütig« Data um» onecht« Mann, aber auch ein tolUrvtziger Elleiikops im Falle der Roth, ein BrutuS und Virgin irr« i« fpaniichen Bauangewand von unbeug samer Cdarakienestigkcit. Di« packend daau«georbeiteten Gegen sätze in den Trägern da beiden grundvenchiedenen Anschauungen vcm Ed« «nd Manneswort werden in dem Drama gesteigert und beleuchtet durch die ungemein geschickte Einführung da fit die tzauvthandlung verwickelten Nebenpersonen, die Meisterstücke «na raktertstrk zu gelter, mg irck, ihrer Art al« rattert«,k zu gellen hat» Love de Ftgunva. ein« angesehen werden, daß er diele Vorzüge in da« hellste Licht gerückt har. Der Ausbau des Schauspiels hat etwa« Gedrungenes, die Exposition führt rasch zur wohlvorbereiteten Katastrophe und die Losung deS Konfliktes stößt in ihrem derben, aber gesunde» Realismus nicht ab. Auch oie Beschränkung des Episodische», bei dessen oft allerdings ganz meisterlich« Ausarbeitung Catderon io gern verweilt, darf in der Äühneiibearbeituna Wilbrandt zum Lobe anaerechnet werden, der sogar manches glückliche Moment — wie z. B. an, Schluffe des nnheilschwunaeren vierten Aktes die kurze Erwähnung der bevorstehenden RIchtcrwahl — schärf« und gewichtiger als vas Original betont. Die Aufführung des Schauspiels bietet Gelegenheit zur Lösung mehrerer hervonngcm, dankbarer schauspielerischen Ausgaben, von denen die umsänglichstc dem Darsteller des „Richters von Zalamea" zusällt. Dieser war vorgcstem Herr Winds, der durch die Sicherheit der Linien- mhruiig in der Zeichnung dieicü prächtigen Kraftmenschen namentlich n dem ersten Akte überraschte und Alles in Allem eine Leistung bot, die auch Die vollauf befriedigen konnte, die Baumeister s einzig artiges Talent in dieser Rolle zu bewundern Gelegenheit gehabt haben Die Klugheit und Grobheit, der aber das Joviale nicht fremd ist, die Gutherzigkeit und Schlichtheit des Denkens und Handelns, der Bauernstolz und die angeborene Demuth gegenüber dem ^ klassischen övrsuchters bot Herr» Winds in guter Mischung: an den Höhe punkten der Dichtung zeigte sein Spiel auch einegewiskeeinfacheGröße. die nicht ohne erschütternde Wirkung blieb und nur durch ei» völliges Starrwerdc» des inneren und äußeren Menschen, wen» man so sagen darf, nach der Katastrophe noch gesteigert werden konnte. Auch die übrigen Rollen des Schauspiels waren gut be eist. Namentlich Herr Müller als Don Lope, Frl. Pölitz als Zsabel „nd Herr Gebühr als Juan dürfen auf cm volles Lob Anspruch erheben, während Herr Franz als Don Alvaro von Akt u Akt mehr seine erfrischende Natürlichkeit vcrlor und den An anas mit w autem Glück für dicken verwegenen Brausekopf an eschlagenen Ton bald ausgab. In Episoden bewährten sich dir damen Frls. Gasnh zJneS) und Serda (Chispat, sowie die Herren Eggerth <Don Mcndo). Gunz (Rebolledo) und Schubert (Nnno). "err Ban« machte als König eine gute Figur, wenn er allerdings die taste viel zu wenig charakteristisch gewählt hatte; auch war Lhilipp II.. als er nach Portugal ging, bereits ein älterer Herr, n dessen Gesicht sich das Müde, die Anämie der alten Raecn ans dem Throne, nur allzu deutlich auSprügte. — Die Regie des nur Lewing er hatte de», Stück einen geschmackvolle», usionssördcrnden Rahmen gegeben und für ein zwar nicht über jedes Lob. aber sicher über irden Tadel erhabenes Zirsammcmpiel Sorge getragen. Zn bemerken ist wieder, daß bei längeren Um bauten der schwarze Vorhang eher stört als nutzt, wen» er auch im Ganzen ohne Frage das Nachlassen der Stimmung beträchtlich aushält. — Das sehr gut besuchte Hans nahm lebhaften Anthei! an der Aufführung und ließ sich zwar nur langsam, aber mit ent chiedencnr Erfolge von der wuchtige» Größe der Dichtung Calderon's liinreißen. P A. WoIf s. v Jin König!. Scharilpielhause geht heute das Lustspiel „Re naissance" in Scene. Anfang halb 8 Uhr. -f In dem beute stattfiudcnden l. Sinfonic-Eonccrt der Generaldirettion der Königl. inusiiaIischc » Kapelle und der Hoftheatcr, Serie II. gelangen zur Aufführung: Sinfonie, L-ck»r (Nr. 4) von Beethoven: Conccrt INcic» (Nr. 2) für Piaiw- örte mit Orchester von Engen d'Albert; Mascherata Masken- est>. vitirirmbo rcintonico van Giovanni Tavcrnier (zum eine» Malet; Große Fnntirsic (Wanderer-Fantasies sür Clavicr und Orchester von Schnbcrt-LiSzt. Solist: Herr Enge» d'Albert. f Im ConcertdeS Dresdner Lehrergesangvereins. am 7. Februar, wird Frl. Bossen beiger von Frankfurt a. M. Mitwirken. 4 Im dritten Vetri-Kam», er musikabend Montag, dcn S2 Januar, gelanaen zur Aufführung: Trio sv-moll, op. -19> von Mendelssohn: Quartett G-cI»r, >'p. W) von BrahmS: Äioloncell-Sonate <-V-lnc>II, op. !«K> von Krieg. — Herr Freocric Lamond trägt in seinen! «. Beethoven-Abend Sonnabend, den 20. d». die Beelhooen'schen Sonaten: v-clur tHanimerklavicr», O-moII <op. Nls. äa-ckuv <op. 110». o-clur (Waldktein, op. bZ) und k-woll tappsswrrstas vor. Karten bei F. Rleü (KaushauS). 's Prof. Tr. Earl Rcineckc Ivird in dem am 25. d. M. stattfindenden Concert des Mozart - Vcreins. in welchem er Abschied von der Orssentlichkeit nimmt, außer Mozarts L-ciur- Conccrt kleinere Stücke von Mozart und von Beethoven spielen. Außerdem kommen interessante Gesangsstücke durch Frau Sckmitt- Csänhi zu Gehör: eine unlängst anfgesundene Arie von Mozart und eine gleichfalls fast unbekannte Arie aus der weltlichen Cantate „Der Streit zwischen Phoebus und Pan" von Bach. Da-.- M ozart-Orchcstcr vermittelt die Betannlschast mit der Musik zu dem Ballet: ..1-es Mir-, rions". die Mozart für Paris schrieb und die auch erst in neuest« Zeit wieder aufgefunden wurde. s- In dem von Herr» Kammervirtuos Böckinann. Herren Kammermusik«» Blum«. Schramm. Schlegel, Hüllweck in Ber einigung mit Herrn Musikdirektor Anacker rn Freiberg veran stalteten zweiten diesjährigen Kammer in nsik-Abend gelangten bas 6-moli-Trio von Beethoven, die V-moll-Sonate von W. Bade und das Schnbert'iche Quintett für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli zum Vortrag. Die Ausführung gestaltete sich nach dem „Freid. Aru." zu vorzüglichen künstlerischen Leistungen, die mit großem Beifall ausgenommen und ausgezeichnet wurden. Ein Erlaß des Herzogs von Coburg an die Hostheater- Jntendanz. die Verminderung des Personals des Hosthenters be treffend, hat bei den Mitgliedern des Hostheatcrs nnd d« Hoff lapclle, sowie in Coburg allgemeines Staune» hervvrgerufcn, um so mehr, als der Entschluß des Herzogs ganz plötzlich gekommen ist. Der Herzog gab den Erlaß vor Antritt seiner Reise nach Petersburg heraus, ohne den Intendanten des Hoftheaters. Kammerherrn v. Frankenberg, über de» Erlaß gesprochen zu haben. Man nimmt deshalb allgemein an, daß sich dn Erlaß hauptsächlich gegen dcn Leit« des Hoftheaters richtet. Die Folgen dies« Ver stimmung weiden leider die Coburg« Hostheatermitglied« zu tragen haben. -fMascaani wird witzig. Er hat die Partitur seiner neuen Over „Die Masken", die >m Avril im Costanzi-Theat« in Rom zur Aufführung gelangen wird, sich selbst gewidmet. Die eigenartige Widmung lautet: „Mir selbst mit ausgezeichneter Hoch achtung und unveränderlicher Zuiiciauiig." Vermuthlich soll das eine schneidige Antwort sein aus die bösen Kritiker, welche dt« letzte per des großen Meisters, „JriS". so arg zerzaust haben. Nun. eder blamirt sich, so gut er kann! Wetterbericht des Kal. Sächs. Meteorotog. Instituts in Chemnitz vom 18. Januar, 8 Uhr Morgens (Temperatur nach Celsius). Hamburg SHrrdourg Brrl« rNUichr» II ir cerch>«-dtt »Icht^lxckl rchwa4 brbrckr V>. - , -lv - I » KL vr«. NX"" «ar-! r»» «srv ir,srv «>oscr Mch« l«tch« 8Ü, «eu«». dtb-ckt bitokt b«b--r» bcdoN rr- , i L t still! Nibec statt! «»w« rr Prag G«ter»d. srrmstdt. Lnrst Aderd««n MnULim und ?Nl»kr1ch»ge werde, am «Mag allg-Ielcn. Am 17. Januar fand uni« südlichen Winden und trabe« Wetter mit ,«sall, der am Rachmüiag mebrtach tn Regen überging, «in« weitere merunahm« statt. Di« Rintma der Temperatur gingen nur noch von . r. (Lhemni-) herab brü — S.8 Kr. (Attenberg-Reitzenhain», dt« iNelwerlhc überstiegen mit - S.7 Sr. (Jichtelderg) bi« 4- 1.« Sr. (LH«,, nttz) meist dm Nullpunkt und im Maximum wuiven 4- L.S Sr. (-Schnee berg) erreicht. Lchneetiese im Flachland bt« « Lmtr.. m »M MlUellagen bi« t« Emtr.. tm Sebkg« »-70 Lmtr. Manmalgebiete de« Luftdrucks mit TM bl« TStz Mm. lagen, im Nordostrn und Siwivesten de« Erdtheils. »abrmd sich von der Deprrlffon üb« der Nordle« tieser Druck im ganzen «vnalen Kontinent auSgedreitet bat. tm Schlesien »in sekundäre« Minimum autweisend. Da« Wett« ist dab« bet südwrstltchen bl« südöstlichen Winden trüb und ru Niederschlägen grnelgt, dt« Temperatur lügt nur «och t«R,» dm «d Ost« unter dem Nullpunkt. Dreiven llpuäl D r" v «n. t«. Januar. Barometer mv 0ptsta ^i«gand «vmm. Ott» vbiold). jöalllttatzer. Abends « Utzr. 717 Mtllrm««. unser- ändert. >u«sichtm: Niederschläge. Tbermomttroanwtz «ch tetstv«. Tem, p«at«: höchste s Sr. Wärm«, ntednast« Lilpunkt. Bedeckt. Südwestwtnd. 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