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- Erscheinungsdatum
- 1900-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190001136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-01
- Tag 1900-01-13
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Monat
1900-01
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Jahr
1900
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Seite 4 »Dresd«er sr«»richtei,« Seite 4 Sonnabend. 18. Januar LVVO »» Nr. 11 eknaenistet. Daß sie diese vorgeschobene und ganz .. ffoltrte Position bei fallender Nacht räumten, scheint um so natür- ihm licher. als ihnen die blanke Masse zur Bcrtheidtgung gegen einen liegt nächtlichen Uebcrsall fehlt. Sir Charles Dille sagte in einer Rede, er wisse, daß ein großer Theil der jetzt rcrrutirten Imperial Ueomanry (eine Art berittener Landwehr) gar nicht schießen könne. Die Londoner Mitter melde», dem Kanalgeschwader kei der Befehl zugrgangen, sich bereit zu halten, am 31. Januar in See gehen zu können. Das Geschwader werde nach Gibraltar adgeken und das für besondere Dienste bestimmte dort befindliche Geschwader ablöien. welches wahrscheinlich nach dem Kap abgehen werde. (Wiederholt.) Mehrere portugiesische Staatsangehörige, welche von Lourenyo Marques unterwegs nach Transvaal waren, um sich den Burentruppen anzuschließen. wurden durch portugiesische Polizei- beamte nach der Grenze zurückgebracht. Zukünftig wird es Niemand ohne besondere Erlaubnis! des Gouverneurs gestattet werden, die Grenze zu überschreiten. (Wiederholt.) Auch ein russisches Schiss ist nunmehr von den Engländern beschlagnahmt worden. Es handelt sich ui» ein auf der Fahrt nach Philadelphia befindliches russisches Llohdschiff. Der Llond ries die Intervention der russische» Regierung an. Die Engländer scheinen vollständig toll geworben zu sein: sonst würden sie sich doch wenigstens hüten, auch noch Rußland unnütz heraus- Msordern. Kunst und Wissenschaft. s Im Kvnigl. Hosopernhause wird heute Nachmittag 4 Uhr das Ballctmärchen „Der Kinder Weihnachts traum" gegeben. Abends halb 8 Uhr geht Au her'S große Over „Die Stumme von Partie!" in Scene. Das Kvnigl. Hofschauspiel giebt die Ernst'sche Komödie „Jugend von heute". Anfang 7 Uhr -s In der vorgestrigen Aufführung der König!. Hofoper, „Der Freischütz", sang an Stelle der erkrankten Vertreterin des Aennchen Frl. AIce n vom Leipziger Stadttheater, Schülerin von Frl. Orgeni. mit gutem Erfolg. s Der Spielplan des König!. Schauspielhauses muß für Sonntag dahin eine Abänderung erfahre», daß Abends halb 8 Uhr statt der angekündigten Stücke von Meliere „Der Misanthrop" und „Gezierte Frauen" die deutsche Komödie „Jugend von heute*' von Otto Ernst in Scene geht. Nach mittags halb 4 Uhr wird zu ermäßigte» Preisen das Weihnachts märchen „Klein Däumling" aufgefnhrt. Zur Feier von Grrüparzer's Geburtstag geht Montag den 15. Januar das sünfaktige Trauerspiel „Des Meeres und der Liebe Wellen" in Scene. V Das König!. Hofschauspiel hat mit den ersten Vor proben zu Byron'S „M a n frei»" begonnen, der demnächst mit Herrn Wiecke in der Titelrolle in Scene gehen sott und zwar im König!. Opernhause, da die vollständige Cchumann'iche Musik mit urr Aufführung kommen wird. Das eigenartige Werk, das seit einer Reihe von Jahren hier nicht zur Aufführung gekommen ist. wird nicht verfehlen, aus alle Kunstfreunde eine außerordentliche Anziehungskraft auszuüben. -s Der Orchesterverein Philharmonie brachte in seinem 2. Ausführungs-Abend an Orchefienverken die Ouvertüren zu „Oberon", zur „Felsenmühle", das Vorspiel zum 5. Akt aus Reinecke's Oper „König Manfred", das Franz Scku- bert'schr „Wiegenlied", Fantasie aus „Lvhcngriu" und auS der Oper „Ter Geist des Wojewoden" von L. Großmann einen Czardas zur Ausführung Die Anerkennung, die man dem Verein für seine bisherigen Concerte ohne Einschränkung aussprechen konnte, ist auch für den vorgestrigen Abend zu wiederholen: aus Allenr sprach fleißige, sorgfältige Vorbereitung, die Befähigung des Einzelnen zur» Ganzen, die sichere, gediegene Führung eines in der Kunst erfahrenen und erprobten Leiters. Will die Ver tu rühmenswerther Anspruchslosigkeit auch nichts Anderes käppchen mit dem Wolf oder was immer darstellt, wir glauben und seinen Gestalten. Eine selbstständig geschaffene Fabel «rat dem „Hundeschlummerlied" von Ernst Kreidols zu Grunde. Dies farbige Blatt ist sicher daS Beste der Ausstellung. Aus seinen herzlichen Beobachtungen, die zu einem innigen Begreifen der Hundeieelr geführt haben, muß. das sieht man. dies Blatt entstanden sein. Denn Alles, was unserem lieben vierbeinigen Hausgenossen am schönsten und am unangenehmsten dünkt, ist in diesem Hundehimmel und dieser Hundchölle mit einer beglückenden Naivetät künstlerisch echt dargestetlt. — Ein seiner und sympathischer menschlicher Emst lebt in den warm empfundenen Illustrationen Emst Liebich's. Bon den moderne» Illustratoren ist außer Marold und Schlichting. die sehr geschickt, aber als Persönlichkeiten doch eigentlich gering sind. Ernst Heilcmann zu nennen. Seine Blätter zeigen eine innerliche Beherrschung des Stoffes. Äon dem manirigsache» Buchschmuck des letzten Jahrzehnts, der sich müht, nicht nur zu erläutern oder Stimmung zu machen, sondern auch das Buch als Druckerzeugnis! als ein organisches Ganzes erscheinen zu lassen, bringt die Ausstellung nur kärgliche und nicht glückliche Proben. Gehängt ist die Ausstellung übrigens recht wenig sorgfältig Einzelne Blätter entziehen sich der Betrachtung vollständig. - N. I,. t SonnabendveSper in der Sophie nktrrbe, Nach mittags 2 Uhr: t. Präludium für Orgel (Band 2 O-ckuit von Job. Deb. Bach. 2. „Herr, Du erforschest mich und kennest mich". Motette von Jo. Hannes Barh. 3. „Wie heimlicher Weise ein Engte!» lelse mit rosigen Fähen di« Erde betritt". Duett sär 2 Soprane von Joack Nass, gesungen von Fräulein Luise Ottennonn und Fräulein Gertrud Bödme. 4. „Wenn alle untreu werden", geistliches Lied für Sopran von Felix Draescke, ge sungen von Fräulein Luise OUermann. 8. „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns" sechSltimmige Motette von Heinrich Schütz. . ig - , werbehausraoclle komme» zur Au! Oertliches m»d Sächsische». sein, als ein aus der Dresdner Postbeamtenwelt znsnmmenaestellter Orchesler-Verband. der in erster Linie aus eigenem Bednrfiiiß und " ' , so ergiebt sich doch aus der frittier als Fochmusiker thätia zweien, und. wenn auch heute im Dienste der Kaiser!. Post lebend. sich die Qualitäten erprobter Künstler erhalten haben. zur Freude seiner Mitglieder musicirt, Thatsache. daß die aktiven Herren ^ eiei ) . . . ... . steht au der Spitze der Vereinigung ei» Dirigent, der sich durch Iah« hindurch als trefflicher Militärmnsik-Direktor bewährt hat — kein Wunder also, daß die Darbietungen der Philharmonie st, jeder Beziehung vollkommen befriedigend aus- fallen und das Ganze die künstlerische Signatur trägt. Gelangten die Vorträge des vorgestrigen Abends ohne Ausnahme zu voller, schöner Wirkung, so gab speziell die „Loheiigriii"-Fantasie reichlich Gelegenheit, die vortrefflichen Leistungen der Bläser zu beobachte», denen hier keine leichte Aufgabe zusüllt. Die Herren standen nicht nur technisch über der Sache, sie wahrten in Allem auch eine so wohlthuende Reinheit der Stimmung und Tongebung, daß diese „Lohengrin"-Paraphrase zum besonderen Genüsse wurde. Der schwungvolle Vortrag der Ouvertüre», die zarte, duftige Be handlung des „Wiegenliedes" und des Reinecke'lchen Entre-Aktes, ui denen das Streichauartett zur vollen Geltung gelangte. Landen vor vollbesetztem Saale (Vereinshaus) nicht minder großen, vohlverdienten Erfolg. — Sollstisch betheiligten sich an dem Eoncerl die Miniatur-Virtuosen Brüder Krömer, der 13jährige Geiger Richard und der II jährige Pianist Hugo, außerordentlich begabte Knaben, die hier wiederholt Gelegenheit hatten, sich als hervorragende Talente öffentlich auszuzeichnen. Vorgestern trugen sie unter rauschender Anerkennung das Mendelssohn'sche L-inoll- Eoncert, Sarasate's „Faust"-Fantasie (Gounod). Air von Sestabian Vach re. vor. Der gesunde, satte Ton des jugendlichen Geigers, seine in ernster Schule bereits gut ausgerciste Technik, die er scheinbar spielend beherrscht, stehen in gleich gutem Ein klänge zu der pianislischcn Fertigkeit des jüngeren Bruders, der mit der Ruhe und Würde eines Alten die Begleitung beinahe über die Kraft und Spannsähigkeit der kleinen Hände aussührt. Wie bei früheren Gelegenheiten, haben die Kleinen auch diesmal in vollen Ehren ihrer nicht leichten Ausgabe in jeder Hinsicht Rechnung ge tragen. ll. 8t. 's Ausstellung deutscher Illustratoren im „Säch sischen Kunstverein". Der Gedanke dieser Wander ausstellung an sich ist durchaus berechtigt. Es wird Vieles für die Vervielfältigung in Buch oder Zeitschrift geschaffen, dessen Original wohl geeignet ist, als Wandschmuck oder in der Sammler mappe künstlerische Freude zu bereiten, um so mebr, da die künst lersiche Absicht fast in allen Fällen in der Zeichnung deutlicher herauskommt als in der meist kleineren Reproduktion durch den Holzschnitt oder ein mechanisches Verfahren. Eine solche Ver anstaltung an sich hui also ihre Berechtigung, die Auswahi aller dings. die man hier aus dem reichen Material getroffen hat, ist nicht sehr glücklich, Vieles wird da mitgcichleppl, das für den Tag und den Zweck ja ganz gut gewesen sein inag, dem ma» aber einen dauernden künstlerischen Emzelwerth nicht rugestehen kann und andererseits findet man sehr fühlbare Lücken. Interessant ist es aber doch, sich im Sehen klar zu machen, wie mannigfaltig und wie grundverschieden die Ausgaben der Illustration sein können. Da ist die Zeitschristen-Jlluiiration, die ein Ereigniß vom Tage fest hält oder zu beschreibenden Texten Bilder aus dem Volksleben und Landschasrsansichten giebt. Da ist die Witz-Illustration, die entweder, wie zumeist in den „Fliegenden Blättern", einen Wort- oder Situationswitz begleitet und verstärkt, oder wie znm Beispiel bei den trefflichen „Kladderadatsch"-Ze!chnern Brandt und Stutz durch ein freies Spiel mit den Dingen, durch humoristisch ftilisirte Natur, d. h- durch Karrikatur, keine Wirkungen erzielt. Ta ist schließlich die Buch-Illustration, die eine bestimmte Situation einer Erzählung veranschaulicht oder — und das ist die künstlerisch höchste Ausgabe der Jllustra- rion — eine freie Variation des Themas giebt. der nichts als die Aehnlichkelt der erweckten Slimmung mtt dem Dichtwerk ge meinsam zu sein braucht. — Lassen wir dir nur technisch mehr oder minder guten Sachen der Ausstellung bei Seite, so ist nicht aar so viel hervorzuheben. Tie zahlreichen Scheffel-Illustrationen Anton von Werner's sind gewiß nicht das Schlechteste, was Werner gemacht hat Aber auch hier zeigt sich doch schon überall die Neigung zum akademisch Schönlichen: ganz frei von oft recht geschickter Pose ist kaum eine der Figuren. Wie echt und ehrlich muthen dagegen die Illustrationen des Dresdner Maler- Fritz Philipp Schmidt zu den „Deutschen Märchen" an. Das ist ein echter geistiger Nachkomme Ludwig Richter s und doch selbst Einer. Deutsch sind diele Blätter, innig sind sie und voller Humor. Alle die uns innig vertraute» Märchengestalten sind in dieser Künstervhantasie neu lebendig geworden. Ob der Künstler nun Gevatter Tav Aschenputtel, Schneewittchens Brautzug oder Roth- -f Jin heutigen Sinsonie-Concert der Trenklcr'scben G e rbebausravclle kommen zur Anffühnma : Becihovcn-Ouveriur« von Ed. Lösten; Arioso von G. F. Händel; „AuS Böhmens Hain und Flur". Sinfonische Dichtung von B. Smetana : Sinfonie (b'-ckurtz von Mo zart: Vorspiel und Jsolden'S LiebcSlod aus „Tristan und Isolde" von Wagner: Volksliedchen, Märchen für Streichguarielt von K. Komzäk: Un garische Rhapsodie Nr. 8 (Bester Carncva» von Liszt. -s Nächsten Dienstag feiert die Robert Cchumann'iche Singakademie ihr 52. Stiftungsfest im Saale des Concert- hauses im Zoologischen Garten. Für den Berel» selbst ist dies ei» doppelt bemerkenswerther Tag, als der Dirigent des Vereins. Herr Kantor und Musikdirektor Friedrich Baumfelder. vor 25 Jahren, am 16. Januar 1875. seine Thätigkeit als Dirigent der Rob. Schnmaiiii'scheii Singakademie begonnen und somit sein 25jähriges Jubiläum feiern kann. In Anbetracht dessen werde» in dem Ecneert Kompositionen von dem Stifter des Vereins. Robert Schumann, und zwar der größere Theil des Requiems op. 148, sowie drei größere Kompositionen des Jubilars: „Das Schloß im Sec". Gondellied aus der Oper „Der Licbesring" und eine der Akademie gewidmete neue Komposition „Frühling und Winter" zur Auffübruiia kommen. V Eine bislang in Dresden noch ganz unbekannte Künstlerin Frau Ehristine Frendentheil, eine dänische Altistin, welche als Spezialität die Interpretation plattdeutscher Lieder und Balladen Pflegt, wird am 6. Februar im Äereinshanse ein eigenes Eonceit geben. 7 Herr Victor Stephanv, bekanntlich ein Dresdner Kind und Jassö-Schüler. erzielt augenblicklich als erster Bonvivant »nd Regisseur am Großhrrzogl. Hostheatcr zu Tarmfladt schöne Erfolge. Die Kritik weiß namentlich seinem Bolz („Journalisten"), seinem Richard v. Brick („Aus der Sonnenseite"). Peter („Goldene Eva"), Dr. MartenS („Jugendfreunde"), Dr. Gehring („Der Her» cn und erkennt auch die fleißige an. . _ zur Weltausstellung in Paris I960 geschickten Ku n st w e r k e sind folgende: 1. Malerei: Karl Bantzer: Beim Tanz; Paul Baum: Abendslimmiiiig (im Besitze der Ernst Arnold'ichen Kunsthandlung): Paul Kießling: Männliches Bildniß (im Besitze der König!. Gemäldegalerie): Gotthard Kuchl: Johanniskirche in München (Kvnimcrzienrath Hahn); Georg Müller-Breslau: Birken: Richard Müller: Barm herzige Schwester (König!. Gemäldegalerie): Max Pictschmann: Sommerabeiid (König!. Gemäldegalerie): Leon Pohle: Männliches Bildniß (König!. Gemäldegalerie): Graf Woldcmar Reichenbach : Trunkener Silen und Faun: Wilhelm Ritter: Im Mai: Robert Sterl: Schäfer: Arthur Stremel: Vlämisches Zimmer (Königs. Gemäldegalerie); 2. Plastik: Robert Diez: Stürmische Wogen, mzcgruppe, Theil des im Besitze der Stadt Monumentalbruniiens: Heinrich Evler: Zwei Mütter, überlebensgroße Bronzegnipve im Besitze der Stadt manu: . , ... . - . „ Forelle. lebensgroße Bronze: Anglist Schrcitmüller: Bocksprünae, kleine Bronzegruppc: 3. Grisfelkunst: Eduard Buckel: Madonna Sixtina von Raffael, Kupferstich: Georg Jahn: Jmueiiportrait. Kupferstich; Georg Lührig: Schneeschaufler, Lithographie: Richard Müller, Landschaft. Radirung: Ludwig Otto: Selbstportrait. Radirung: ferner zwei Sammelmappen: Georg Lührig: der arme Lazarus: Richard Müller: Radirungen. — Von den 21 Künstler», die Dresden in Paris vertreten werden, gehören 6 der König!. Kunstatodcmie, 11 dem Verein bildender Künstler, 4 der Dresdner Kiliistgenoffenschast, 4 keiner dieser Körperschaften an. —Max Klinger wird während, aber nicht aus der Weltausstellung selbstständig in Paris ausstellen und zwar voraussichtlich seinen „Christus im Olymp". 1' Der Deutsche Bühnenverein trat vorgestern in Hannover zu einer Versammlung zusammen. Zur Bcrathuna steht die Frage der vielberufenen Theater-Hausordnung. Den Vorsitz führt Geiieralintendaiil Gras Hochberg. Gras Seebach nimmt an der Versammlung Theil. 1' In Leipzig ist kürzlich eine „Rheingold"-Gcsell- schast gegründet worden, welche die Herstellung der von Herr» Moritz Äirth geplanten und von ihm in der Broschüre „Welches ist das wahre „Rhcingold" Richard Wagner's" eingehend er läuterten Reuinscenirung des „Rheingold" bezweckt. 7 In Halle a. S. ist ein Ausschuß zur Errichtung eines Denkmals für Robert Franz in's Leben getrelcir. -j Die viei debatlirtedramatische Jahrhundertfeier im Berliner Theater ist vorgestern Abend, allerdings etwas post lest am. st, Scene gegangen. Unter dem Titel „Das deutsche Jahr hundert" wurden fünf Einakter geboten und zwar „Weimar" von Ernst Wichert, „Vorwärts" von Joseph Laufs. „Sturmglocken" von Georg Engel, „Wörth" von Georg v. Ompleda und „Arbeit" von Ludwig Jakobowski. Die Idee zu diesem dramatischen Säkularabend, der einen lebhaften äußeren Erfolg hatte, dessen innere Berechtigung nach der Jakobowski'schen Arbeit am stärksten gewesen zu sein scheint, rührt von Axel Delmar her. Die Dichter wurden wiederholt an die Rampe gerufen. Eine kleine Ermüdung in der Stimmung, die sich gegen Ende des vierten Stückes geltend machte — der Theaterabend dehnte sich von »,'r8 Uhr bis nach II Uhr aus — wurde durch das gute Spiel in der Schlußkomvdie siegreich überwunden. f Zur nachträglichen Feier seines 70. Geburtstags nahm rof. Ludwig Knaus im Uhrsaale der Berliner Akademie P der Künste die Huldigung der Künstlerschaft entgegen, wozu viele Ehrengäste auch aus weiter Feme erschienen waren. Zur Feier erschien der Kultusminister, der Prorektor der Universität, der Rektor der Technischen Hochschule und viele andere offizielle Persönlichkeiten. Der Präsident der Akademie Ende begrüßte Knaus, der mit seiner Familie erschienen war. durch eine herzliche Ansprache. Weitere Ansprachen hielten Pros. Werner, ein Ver treter der auswärtigen deutschen Künstlerschaft u. A. Nachdem Knaus gedankt hatte, brachte Pros. Ende ein Hoch aus den Ge feierten aus. Nach dem Festakt wurde eine Knaus-Ausstellung eröffnet. si Der Bildhauer Ferdinand v. Mi 1 ler ist zum Direktor der Münchener Akademie der bildenden Künste emannl worden. s Im Hamburger Stadttheater fand vorgestern die Erstaufführ ung von Giordanos lyrischer Oper „Fevora" mit großem Enolg statt. Ter Komponist wurde stürmisch gerufen, nach dem zweiten Akt 10 Mal. s Stach Wiener Blättermeldungen soll Jbsen's jüngstes Bühnenwerk „Wenn wir Tobten erwachen" noch in dieser Canon am Äurgthrater zu Wien mit Herrn Kainz In der Haupt rolle zur Aufführung kommen. DaS Königl. Hoilchausptel zu D rrsdeu hat sich mit Rücksicht aus die großen Jnscenirungs- und Beietzungsschwierigkeiten bislang noch nickt entschließen können, die vieldeutige und oft geradezu mystisch dunkle Dichtung zur Auf sich runaanzunehmen. s Johann Strauß junior. Neffe des Walzerkönigs und Sohn des HofkapellmeisterS Eduard Strauß, bereitet me Etablirung eine- selbstständigen Orchester- vor, mit welchem er in Berlin daS erste Debüt begehen will. — Die Tage haben bereit» ,ngeno«men: sekt d«» Neulahrstage sind sie schon um 26 Minuten länger geworden «n 6. Januar waren eS 13 Minuten, Ende Januar werden «I gar schon 1 Stunde 16 Minute» sein. — Morgen findet' lm Restaurant Holbeinhof, Ecke Fürstenftraße, ein Wolhthätigkeits-Concert der j zum Beiten der verwundeten und erkrankten Buren statt. — Der deutsch« Porter (Malz-Gesundbettsbi«, brüder Sollack hier, Bier-Jmvort. und Exportgeschäft, Könsi (trotze l0. hat sich infolge seiner Bortrefflichkelt von Jahr pi Jahr einen großen'» Kundenkreis erworben. Er wurde zuerst von Herrn Hermann Hollack 1882 in der Rlttergutsbrauerci Burkersdorf tn der Obcrlausttz gebrau: und ivlrd heute in der Schlotzbrauerri Schieritz von den Gebrüdern Leusch- ner hergestellt. Von dort gelangen all« Gebräu« nach Dresden, wo in Hollack'S Etablissement daS Bier mittelst eines großen Dampsapparaleo vasieurisirt wird und so seine unbegrenzte Halidarkeu gewinnt, ohne das ndeste an Güte zu verlieren.^ In allen Erdlheilen kündet das Sollack'sche ' ' " " >is. " ' MatzgemndhcitSbier Dresdens Ruf. So befindet sich in Betritt (Asien) seit mit Selierswasser vermischt genoffen Daß es in Deutschland und säst allen europäischen Staaten einen hervorragenden Dlatz behauptet, dafür sprechen Hunderte von Ancrkennuiigs- und Dantschretbcn, die in Originalen tn Hollack'S Etablissement ausliegen. — Unter dem Nindviehbeslande des Viehhändlers Richter in Gröba ist die Viaul- und Klauenseuche auSgebrochen. — Amtsgericht. In der Nacht zum 22. November be gehrte der Eiscubahiiarbeiter Earl Otto Jupel aus der Kanalgasse in ungestümer Weise Eintritt in ein Haus. Einer Bewohnerin, die ihm den Eintritt verwehrte, versetzte er so heftige Schläge, daß sic einige Zeit das Bett hüten mußte. Das Urtheil lautet aus 2 Monate Gesängniß. — Der Possiekretär und Hausbesitzer Carl Arthur Buchheini erhob gegen eine» polizeiliche» Strafbefehl von >0 Mk. wegen Hausfriedensbruchs in zwei Fällen Antrag auf ge richtliche Entschcidlliig, aber ohne Erfolg. — Der bisher un bescholtene. 1874 geborene Maurergeselle Friedrich Hermann Huhn entwendete seinem Schlafgenosse», während dieser schlief, zu wiederholten Malen Geldbeträge. Am 5. November wurde er bei der Thal ertnpvt. Der bisher unbescholtene Angeklagte verwirkte 5 Woche» Gesängniß. — Ter Glasmacher Ernst Robert Traut- mann schlug seine Geliebte, als sie daS Verhältnis! lösen wollte, mit dem Griffe seines Stockes auf den Kopf. Wegen Körper verletzung erkannte das Schöffengericht auf 60 Mk. Geldstrafe. — Der Kuttchcr Karl Wilhelm Panl aus Dresden ist beschuldigt, aus dem Speicher der Firma Schissner u. Söhne. Leipzigerstraße, wo der Mehlgrvssohäiidlcr Ernst Mehl aushcwahrte, einen Sack Mehl im Werthe von 20.25 Mt. gestohlen zu haben. Dafür muß ec 2 Wochen Gefängnis; verbüßen. — Der ehemalige Schornsteinfeger und jetzige Handarbeiter Eduard Otto Haustein, denen Ehcsran Bertha Ernestine geb. Richter, die beiden Maurer Earl Heinrich Finke und Anglist Max Innig stehen unter der Anklage, in der Nacht zum 21. November v. I. ans der Straße einen Feuer wehrmann thätlich angegriffen und groben Nnsng verübt zu haben. Haustein wird zu 2 Woche» Gefängnis; und Tage» Haft, seine Ebcsiau zu 1 Woche Haft. Finte unter Berücksichtigung feiner Bor- ii z» 3 Wochen. Innig zu 1 Woche Gesängniß verurtheilt.— strafe» zu 3 LLochc». Innig , Die Buffetma.nsell Marie Anna Freiberg, 1878 in Wurzen ge boren. stattete der Schneiderin Peters, bei der sie ein Kleid be stellt hatte, am 28. November v. I. einen geschäftlichen Besuch ab. Einen Moment des Alleinseins benützte sie. ein aus der Kommode stellendes Holzkästchen mit einer Tamenuhr nebst Kette und drei Brocken zu entwenden. Diese Gegenstände im Gcsammt- werthe von 45 Mk. versetzte sie und verbrauchte den Psand- scdilling in eigenem Nutzen. Für diesen Eingriff in fremdes Eigenthum wandert sie 2 Wochen in'S Gesängniß. — Der 1848 -u Dippoldiswalde geborene Tapczirergehilfe Friedrich Ernst Becker. >iSher unbestraft, gcricth durch Krankheit rc. in die bitterste Bc- drängniß. Uni wetteren Mißlichkeiten ans dem Wege zu gehen, war Becker io unvorsichtig, a» daS Königl. Krieasmliilstelium eine Eingabe zu richten, in welcher er der Wahrheit zuwider erklärte, er habe durch den Feldzug 1870/71 derartige Lerbesübcl davon- getraaen, daß er nicht fähig sei. für seinen und seiner Familie Lebens unterhalt sorgen zu können. Er bitte um eine Krlegs-Jirvaliden- Peiision. Die Beweisaufnahme ergiebt. daß Becker überhaupt den Feldzug nicht mitgemacht hat und wird er wegen versuchten Betrugs zu I Woche Gefüngniß verurtheilt. — Der 1870 zu Dahlen geborene Korbmachergehilse Earl Hermann Hoffman» wird wegen Haus- sriedensbrnchs und Verübung groben Unfugs zu 10 Tagen Ge- sängniß und 3 Tage» Haft verurtheilt. — Der Dienstknecht Johann Bnigel aus Fürth (Bayern), welcher in Gemeinschaft eines bereits abgeurthciltc» Genoffen im Juni einen Gast im Etablissement „Pririzenhöhe" zu Cuniicrsdors bei Bannewitz durch- prügeltc und dem eiinchrciieiidcn Ortsdiener Widerstand leistete, wurde zu i Monat nud 3 Wochen Gesängniß verurtheilt- — Der Produklenhändler Ernst Oswald Richter duldete cs. daß seine Kunden in seinem GeickästSlokal Bier gegen Entgelt sofort aus den Flaschen tranken. Wegen dieicr Uebertretung der Gewerbc- oidiilliig erkannte die Königs Polizeidirektion aus eine Strasversiia ung von 50 Mk., gegen welche R- Einspruch erhob. DaS Gericht ließ es indeß bei der auserlegtcn Geldstrafe bewenden. — Im Geschäftsbereiche des Ministeriums der Iu Ü iz rst der Rechts anwalt Franz Theodor Wotss in Dresden zum Notar für DreSden-AltÜadt. der Rechtsanwalt Ernst Gustav Adolph Tietze in Crimmitschau zum Notar für Crimmitschau ernannt worden. — Im Geschäftsbereiche des Ministeriums der Finanzen sind bei der Staais-Hochbau-Verwaltung ernannt worden: Schulze, zeither Rcoierunpsbansührer, als eiaiSmäßiger Repierungsbaumeistcr; Ullmann. zcitber autzcrctaismübiger RegicrungSbaumeister, als etalSmäßiger Regier- ungsbautneister. — Offene Stellen für Milttäranwärter (Inhaber des Cwtlver- iorglingsschcineS.) Bei der AnitShauptmmmschast Grimma t. Februar Diä tist. Tagegeld bis zu 3 M.: — bei der Oberpostdnektion Dresden 1. Febr. Landbriestrogcr, 760 M : — bei der Obcrpostdiretiion Chemnitz l. Avril mehrere Postschaffner, je lM8 M.: — beim Amtsgericht Radebcrg t. Febr. Diencrgchltse, >vük> M.. 6ü M. Bekleidungsgcld. Gehalt steigt bis aus tsoo M.: — bei der Amtshauptmannschaft DreSden-Altstadt 1. Februar Diätist. 720 M. — Ocssentliche Versteigerungen tn denKönigl. Amtsgerichten. Montag, den lt>. Januar. Leipzig: Kaufmann Gustav Adolph GMer'v und Genossen zwei Bauplätze m Lindenau, zu sammen 13,600 M. Dresden: Richard Scüerl's Wohn- und Pferdestall- Gcbäude in Trachau. Döbelnersiratze 2. 37, WÜ Dt. Avors i. B. : Heinrich Robe« Schloit's zwei Grundstücke mit Gebäuden, Wiesen, Feldern und Wald in Mühlhausen, 788ö M-, 870S M., ideelle Hälfte deS Hofes und Wald da selbst. 300 M., zwei Wiesen in Adors, >800 M. und 1000 M. Venia : Schmiedemeistcr Johann Bruno Kuvchbach's Gariengui mü Schmiedewerk- stalt in Markersdorf, ssoo M. Schneeberg : Johanne Christian« vereüel. Hofniann geb. Hasenrichlcr'S Wohn- rc. Gebäude in Mühtbera, 25,772 M. Dienstag, den 16. Januur. Pirna: Richard Otto Braune's Wohnbau« mit Badeanstalt in Mügeln, Albettstraße. 65,000 M. Dresden: Robert Albtn Götze'« Wohnhaus tn Laubegast, Alberntratze 14 . 88,500M. Löbau: Her mann Ferdinand Gricp's Flurstücke in Dolgowttz, 2l,000 M. Wurzen: Swloffer Franz Emil Gasch'S Wohngebäude mitLchlvfferwerkttälte daselbst, 15, t60 M. Lauenstein i. S. : Anna Emilie Löwe geb. GLffcl'S Hatb- busengut und Feld mit Hutung in Fürstcnwalde, VIOO M. und 630 M Limbach : Franz Louis Scisert's MUblengrundftück. sowie Feld-und Garten grundstück m RöhrSdors, insgesamt»! 20.800 M. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meleorotog. Instituts tn Chemnitz vom 12. Januar. 8 Uhr Morgens (Temperatur nach CelsiuS). r». — 2 vrr. «odd Haoarand M-m-I Hamburg Cherbourg -Nerttn München §Ä»r.> res ?l 7» 7L 70 SS 'L,nd. Wetter. tV84V mtiiigsdebeckl Sk) letchlhetter 080 leichüTunft ttd'O le>chübed--N brrv rv IchwachSchn« srilch-Schm» Tv- Ort. «ar. Sind. Wette». 2 -22 tkhemitttz Wien 771 «7 Oliv l-tchr leicht Schn«» Schi»» -Lb Prag 68 tt» leicht bedeck 0 Perer«. Hermstdt. 0 Lnnt 69 0110 «arll »egen - 8 Stberdeen KS,8 schwach bkdrck - > n Mmxnun und Mederlch!»,« werden am Mittag adgelete». Mit wenig Ausnahme fand am tl. Januar saft überall Schneesall statt, der beretts am Mittag in den unterm Höhenlagen eine Sckmecoeck« bis zu 8 Lmtr.. im Gebirge von >6—60 Emtr. hcrvordracht». Di« Temperatur zeigte ähnliche Aerbältniffe wi, bisher; ihr« Martina lagen zwischen 4- 0.8 'Ebcmnitz) und — 8 Gr. (Reitzenhain), die Mittetmeribe betrugen t.2Ö Dresden) bis — 8.8 Gr. an der Hochstaiion. Uebcr Süd-Schweden Ist ern de«, hoben Drucks mit ca. 778 Mm., dem im Süden an der tn- , de« hoben Drucks mtt ca. 778 Mm., dem im Süden an der , nur «ine stacke Depression gcgenüberstebt. vei leichten unbestimmten 2 den stt da« Wetter trüb« und mit Dchneesällm verbunden. Da« Frvftgl hat sich nunmehr aus den ganzen Kontinent erstreckt, doch herrscht um Osten strenger« Kälte. nur tm «vorm, H"-ödrn.i2. Januar. Barometer von Oottler Otto «öiold». Dallttraßr s. »dend« « Ubr. 762 Mit . stiegen. Aussichten ; Trocken. Utrrmomenogravb nach Eelffu«. Tem peratur: bbchfte I Gr. Wärme, niedrigste l Gr. Kälte. Bedeckt, -tebel. Nordwind. UvaNovttand da» Dtv» «»»d
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