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- Erscheinungsdatum
- 1890-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 8-9 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-11
- Tag 1890-11-03
-
Monat
1890-11
-
Jahr
1890
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und verwendet beide nach Bedarf und Geschmack, sobald sie der jchwaoen Livre« müde ist. Jemand, der nicht viel davon versteht, vielleicht ein arlebrter Mann, bildet sich sicver ein, daß nicht bloS di» Aermel und «ragen aewechielt werden, solidem, daß die Dame wirklich so Viel Tchlastvckr al» Aermelpaare ihr eigen nennt. Da Mt mir ein, mit einem schwane» «leide könnte man dasselbe tzpertment versuchen. Selbst braun, dunkelblau und dunkelgrüner Sion vertrüge Aermeldartationrn in lila, grau, schottisch, hellblau, gelb, hellgrün, Kranze re. ic. Wer die Unileaekragen nicht liebt. Vars getrost eine nach mtinnlichem Sckllpsmodell aeserligle Cra- valte accrutire», außerdem jedoch den PaSpoil am Halsausschnitt bcidedalteu. — Ich bin, wie ich soeben bemerke, von meinem eigentlichen Thema abaeschwrift. Beneid. Also ich bestand gestern daraus, den gelben Schtasiock an»uztrben. Kaum war ich in meinen Salon getreten und hatte den üblichen dustrnden Blumen- strouii. der augenblicklich keiner Morgentoilette fehlen darf, in der Gtirtelargcnd befestigt, als mir Besuch gemeldet ward Wenn man auf dem besten Wege ist, »inen neuen kesselnden Roman lese» zn wolle», berührt solche und ähnliche Botschaft stets ialal. Susanne hat mein Gesicht m genau studirt, uin seine stumme Sprache nicht zu kennen. Trotz alledem führte sie die Eomieffe Z. unverzüglich herein. Die arme Comlesse! S>e starrte mich verwundert an. Wahrscheinlich verglich sie ihr bescheidenes Straßen- kvsiüiii mit meinrm Schlasrock. I». es ist doch nun einmal modern, zu Hause »ich^Amwond zu eiitfalleii, als ans der Promenade, oder in siemdk» Salons. Weshalb? Ach meine Tbeure, wenn sich jede Novität, jcdc Wandlunn der gesellichattsichen Bräuche erklären lu-ße. ich würde iolvrt ei» Buch darüber schreiben, daS »och andere Jiiteressenle» finden sollte, als Schneider und Putzmacherinnen. Mit einem Work, unsere eleganteste» und vornehmste» Mitichwellern befolgen plötzlich den Wink, de» ilme» ein Schriftsteller, irre ich nicht, Sarder Masoch. schon vor Jahren gab: „Schmückt Curl, vor allen Dinge» für den Gatten und um des eigenen Behagens willen, dann erst für Fremdei" — Wie eine Melodie unö oft nicht aus dem Ohr weichen will, so ist cS mit ldieier weltmännisch klugen Mahnung, sie verklingt eist, nachdem sie ihren Zweck er reicht hat. GS bereitete mir Bergungen, das heißt Sckmdenirende. die arme kleine Comlesse mit der Ostnerung bekannt rn machen Glücklicherweise bewahrte sie ihre Geistesgegenwart und thai, als ob sie besser unterrichtet sei, als leb. Derartige Kunstgrlsfe entlasten mein Gewissen. WaS schwatze ich: Tu weißt ohne Zweckel zur Genüge, daß fremde Fehler in unierer Schätzung Balken werde», an denen wir uns selbstbewußt in die Höbe richien. Em tadelloser Menlck wäre für mich ein beständiger Vorwurf, ein Hinweis aus alle tä»x-p.rs des alltäglichen Lebens. Weshalb furchtet und scheut sich denn ein junges Mädchen vor den PensivnSmüttern? Doch nur, weil sic annimnit und annehincii muß, daß dieselbe» in icder Beziehung Bollkommenhetlen rrvräsentiren. Ter geringste Beweis voin Gegentheil rückt die Pensionsmama dem PensionS- kinde näher, ja er ist sogar dazu geeignet, die Liebe deS letzteren zu erwecken. Und sind wir etwa nicht genau so froh, wenn wir. anstatt der erwarteten Pedanterie, eine Dosis liebenowürdigen Leichtsinn gewahren? John meinte neulich: „Der Himmel schütze Jeden vor einer scheinbar schle-Ioien Frau: sie ist nicht allein ein Hemmschuh, d»r allerorten aushält, sondern auch eine lähmende Bürde sür de» Aufschwung des Geistes. Man unternimmt nichts, in» keine» Mißerfolg melden, kein überlegenes Lächeln hiniiiiier- jcdlucke» zu müssen ! Ob John unbedingt Recht hat. bleibe dahin gestellt, ich mag es nicht erörtern. Wir staben uns wieder einmal entzweit, gezankt wegen dieier dummen Hochzeit, die uns >m Grunde gar iiiebis angeht. John wünschte Snümnes sofortige Entlassung. Aus Rücksicht ausTomestitenstolz sollte ich die Erstbeste engagiren, die sich für die Rolle der Kammerfrau meldete. Rein, lieber John, dergleichen Sachen verstehst Du nicht, anßeldcm bin ich Herr — verzeih, verzeih, ich war wirklich in dem Wahne, daß der in Paris weilende Miffelhaier vor mir stünde. Rasch entschlossen reiste er in voriger Woche mit dem berühmten Valentin — einem Gauner von Kammerdiener — fort, als nach einem Souper die letzten Gäste mcnie Wohnung verließen. Unter uns geiagt, mir wollte lind will heute noch der Vorwand nicht einlenchicn. Sollte John - ah, ich bin nicht eifersüchtig, nicht mißtrauisch, schließlich kehrt er zurück und ich habe doch meinen Kopf durchgcietzt. Die Heiroth mcnier Suianne dür'tc ungefähr in der Mitte des November er folgen. Zum Brautkleid schickte Herr Camvelc weiße, glanzlose Seide mit beeilen gestickten Bordüren. Das Teisin bilden Myrihen- und Roienzweige. Schade, daß das beinah sckleppenlose, jedoch sehr elegant lange und faltenreiche Gewand von einem dichte» Schlkiermcintkl aus Brüsseler Spitzen bedeckt wird Für den standesamtlichen Akt ist ein Kostüm auS schwarzem Sammet be stimmt. Den Nocksaum umgiebt eine Kuntc ans Passementric- Mällcrn (Palinenmnstcr); der kRock selbst ist nicht ganz so eng, wie es die Mode bei Strnßcnanzügen für den Winter wieder vor- uhreidk. Zu de» Ncnlieitc» der Saiivn zählt offenbar dcr P»!clot, in dieicm Falle auch mil Passeinentric ausgeputzt, sonst aber mit einer ccdten oder tmittrien Pelzverbrämung bedacht. Vervollstän digt wird der schwarze Sannnetanzug durch ein Eapotbnkchen aus schwarz und weihen Mnrabouts. Man hofft in den nächsten Mo naten nur diesen winzigen Kopfbedeckungen, die sich aninuthig an dunkles wie Helles Haar anichmiegen und in allen Coulenren ge stattet sind, im Theater, Eoncert, bei Trauungen und Dausen zu begegnen. — Herr Campele wünicht mich zu sprechen I Wenn Jemand boshaft lein wollte, könnte er mir zimifen : „käst Schwieger mutter". — Entsetzlich. Mit wehmuthsvollen Grüßen Deine P. v. B. Briefkasten. «*» E S ch. Antwort: Ueber Ihre Beschwerde, welche wir dorthin emscndcten, schreibt nnS der bclr. Herr Äirth: Die Un regelmäßigkeiten meines Kellners am 20. d. Nt. sind mir eines Dheils bekannt, z. B. die Bezahlung mit Kupfergeld, wo der Herr vollständig in fernem Rechte war. Leider war ich krank, habe aber den anderen Tag erst davon gehört und habe den Kellner gehörig zur Rede gesetzt. Auch muß ich noch crwicdern, daß meine Frau ocm Herrn ganz und gar Recht gegeben hat, nur die Ausdrucks- iveiic des einen Herrn, welcher sich einer gemeine» Redensart be diente, veronlaßte das wüste Durckeinanoerrusen. Tein Kellner habe ich bereits seine Stellung gekündigt. «*« Marie Heilige. „Ist «n Dresden einer jungen Dame Gelegenheit geboten, sich als Tnrniehrerin anSzubilden?" — An der hiesigen König!. TurickcchrcrbildnngSanilalt, CarnSstraße 1, stndet alljährlich vom 8. Januar bi.- znm 30. Avril bei täglich drei- bis vierstündigem (Normittags-)Unlcriicht ejn Lchrgaiig zur Ausbildung von Turnlebrerinnen statt. Tie Anmeldung zur Theil- »ahme an diesen! Lehrgang hat im November bei dem Königs. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts zu geschehen. Ter Unteiricht ist nnentgclilich und nmsnßt auch das Schwimme» mit. Er schließt mit der Fachlchrerprüfimg im Turnen ab. woraus die Kandidatinnen die Berechtigung zur Uebcrnahme von Tnrn- lehrcrinncnstellcn an öffentlichen Schulen erhalten. Nähere Aus künfte über die Anstalt erlhcilt gern der Direktor derselben. »'« Alt. Ab. „1) Ist a»f dem letzten Landtage ein Beschluß dahingehend gefaßt woiden, daß die Pensionirung sächsischer Volks- icbullehrer nach den PensionSdesliniinunacn des Eivilstualsdienoc- Metzes erfolgen soll? 2) Würde in diesem Falle auch die im mchlnändigen Schuldienst verbrachte Zeit mil i» Anrechnung ge- bracht? 3) Von weichem Zeitpunkte an würde dieses Pcnsivnsge'etz in Kraft kiele» ?" — 1) In dein LandlagSabschiede ben» Schluß des letzten Landtags steht: „daß die hohe Stiiatsreniernilg die Gleichnellnng der Pensionsveryättniffe der Geistlichen und Lel»er mit denen der Staatsdiener in Erwägung ziehen werde. 2) Die Jahre, welche ein Lehrer als Hans- oder Hilfslehrer oder als Lehrer einer Privatichulc amlirt hat, wurden bisher bei der (siiieritirung nicht ongerechnet; dabei wird eS auch für die Zukunft verbleiben 3) Hoffentlich wird der nächste Landtag darüber zu beschließen haben; ganz gewiß ist eS aber nach dem unter 1) Ge ragten nicht. «"»Nichte Ilse. „Wieder eine Deiner Nichten — Tritt heut' vor Dein Angesicht; — Doch es geht nicht ohne . . . Dichten, - Damm, Onkel, grolle nicht I — Sieh', in Verleit, sind's auch schlechte, — Kann ich Dir viel besser lagen, - Daß noch immer nicht der Rechte — Kam. sein Herz mir anzutragen. — Bin fidel gern, immer munter. — Doch auch grab nicht flatterhaft! — Lvrech' gern srel vom Herren 'runter, — Was zwar oftnials Feinde schafft. — Und der Mann, der mir gefiele, — Müßte auch so ähnlich sein, — Selbstbewußt nach einem Ziele — Streben . . . und doch heiter sein! — Daß wir mit den Bitten kommen — Stets zu Dir, 'S ist nicht bescheiden! — Hätt'st solch' Amt nicht über nommen, — Onkel, nun mußt Du'S schon leiden 1" — -f — Ich selbe die Briefe, die Reimerei, — Doch ist noch immer kein Un glück dabei. — Du ober sieh' Dich vor mit Deinen Reimen. — ES stnntc Dich Einer gehörig drob leimen. — Tu weiht doch, wenn Jemand nach Hymen recht rief, — Da ging gewöhnlrch die Sache ehr schief. »*« A. W .1) Welche- Instrument ist schöner in Betreff de- TonS: Flöte (12 Klapp.) oder die Clarinette? 2) Kam, Clarmette Solo'S spielen, in Begleitung z. V. von Flöte und Elavier? 3) Würden Sie mir mehr zur Flöte als zur Clarinette rathen?" 1) Taoist Gescbinnckrsache. 2) Natürlich 3) Zu Keinem von llaid oder Kegel, vaS ist auch untrrhal- ajt nickt. ic hoch ist da- Elegrsdenkmal aus bi» zur höchsten Spitze?" — Daö blS zur höchsten Spitze über IS Beiden. Spielen Sie Billaid tcnd und genirt die Nachbarsci «*» A. Naumann. „1 dem Altmarkt vom Erdboden Monument ist vam Pflaster Meter hoch. »". C- F. «Ich laS kürzlich über daö Wesen und die Prinzi pien deS Freiinaurerthuins, natürlich soviel, als davon bekannt ist. aus der Zeit Friedrich'« de« Großen, wo besonder» ihre Wohl- thätigkeit und ihr Edelsinn gegen unglückliche, ohne ihr Verschulde» in Armutb gerochene Personen betont worden war. Nu» möchte ich gern wisse», ob die Tendenzen noch heute dieselben sind, oder ob sich ibrc Hilfsbereitschaft »nc ans die Mitglieder erstreckt?" -- Tie Tendenz der Freimaurerei ist heute wie damals wertthäligc und geistige Pflege der Hiimnuität, worin die Wohlthäligkeit im Allgemeinen mit inbegriffen ist. »*» W. K., Lübta u. „Wenn ein Arbeiter Abends nach 7 Ubr noch arbeitet und dabei verunglückt, tritt da die Unsallkasse ein?" — Ja! »*» F. M üllcr. „WaS war Osma» Pascha, der Held von Plctvn». sür ein Landsmann ?" — Osman Nun Pascha, der „Löwe von Plewna". ist zu Aniasia in Kleinasien geboren und Voll- bluttürkc. »'» Mitleser. „Bin ich strafbar, wenn ich in meinem Gnindstück mittelst Falle fremde Katzen fange und dann tödte und vergrabe, da selbige meinen! Hausgeflügel großen Schoden verur sachen ?" — 8 182 des Bürger!. Gesetzbuches lautet: „Jeder kann seine Perlon und sein Vermöge» gegen Tbiere Anderer durch Ver- jagung und, soweit nöthig, selbst durch Tödlung derselben schütze», wen» nicht besondere Berechtigungen enlgegrnttehen." Vergl. hier zu auch 8 2 des Jagdgesetzes vom l. Dezember 1867. »*» E. Berger, SchützenliauS Neustadt i. S. „Hat ein Stadtmusikdircktor das Recht, einer im Orte spielenden Militär kapelle zu verwehren, die ans daS Eoncert folgende Ballinusik zu spielen? — Nein! Der Fall ist aber nicht undenkbar und in früheren Zeiten vorgekommcm daß ein Ciadtpfeiser nach seinen Anstellunasbcdinguiiaen ein Tanzmusik-Monopol hat. In diesem Falle würbe die Ctavtpvlizeibehörde bei der Ertheilung der Tanz- erlaubnik das Nothige zu vereinbaren haben. »*» Käsefreund. „In der nächsten Nähe Dresdens kaufe ich zuweilen Käse, welcher billig und auch sehr schmackhaft ist. Meine Kinder zanken stets darüber und sagen: Papa, iß den Kaie nicht, das ist daö reine Gift, der bat keine Spur von Milch vder Sahne und ist aus Kartoffeln bereitet. Ich möchte das be zweifeln. Hat man kein Mittel, wir nian nachlveisen könnte, ov der Käse echt vder gefälscht ist?" — Zunächst wäre sestzustellen, ob eS sich hier um Backsteinkäse (Quadralkäsc), welcher nur aus Milch bereitet wird, handelt (sog. Labkäse) und bei welchem eine Fälschung gänzlich ausgeschlossen ist, oder ob Qnark-Käsc, auch Treicrkäse, Studenten- oder Leichenfinger genannt, gemeint sind. Bon letz teren sagt man, daß ihnen, um eine schnellere Reise zu erzielen, auch vielleicht, um eine größere Ausbeute zu erballen, Kartoffeln zugesetzi werde». Aber gütig sind deswegen die Käse nicht, auch ,sl Kurtvffelzujatz sonst nicht als schädlich anzusehen. »*» R. Schüller. „Ich bin schon lange am der Suche einer gewissen Seife, tvelche, wie ich oft hörle^ gegen Hautkrank heiten helfen soll. Die mir von verschiedenen Seifenhändlem vor- geichlageiie Seife hatte ober keine Wirkung. Nun möchte ich doch gern die lästige Hautkrankheit meines Sohnes, welche sich durch nnanshörlicheS Jucken aus der Hank äußert, verscheuchen und bitte Sie höflich, falls ihnen ein Mittel dagegen bekannt ist (eine Art rüne Seife soll es sein), nm gefl. Mittheilung desselben." — Wollen "ie eine Gewähr für die Heilung der Hautkrankheit haben, fragen Sie einen Arzr, da nur durch eine Untersuchung und genaue Be sichtigung die Art derselben ermittelt werden kann. Wollen Sic keine» Arzt darum konsultiren, so versuchen Sie eS mit überfetteter Menlbolscife (zu haben in der König!. Hosavotheke). »"»Remark. „Ich bin gegenwärtig 19 Jahre alt. Da ich min schon mehrere Jal»e das wissenichaitlichc Bcsähignngszeugniß für den einjährig-freiwilligen Militärdienst besitze, so will ich mir den Berechtigungsschein hierzu ausstellen lassen. Leider aber haben sich bicr große Hindernisse mir in den Weg gestellt, denn ich kann das Zeugniß meines Vaters über Fähigkeit und Willigkeit, mich anSzurüsten -c., nicht beibringcn. Nu» habe ich gehört, daß bei gewissen Triippentheilen (Schntzenregiment Nr. 108?) junge Leute (als sogenannte KönigSsreiwilliget auf Staatskosten ihr Militärjahr abdiciien lönnen. Habe ich mm. du rcb anher obigem Zeugniß noch daö Reisezengniß einer hiesigen höheren Lehranstalt besitze und aus der Königs, technischen Hochschule slndire, Aussicht, aus erwähnte Weile meiner Militärpflicht genügen zu können? An wen habe ich mich in vielem Falle zu wenden, welche Schriftstücke beizubringen und bis wann? Kann ich mich um den Berechtigungs schein bewerbe», indem ich mich wegen Fehlens des elterlichen VecmögenSnachweises aus meine Absicht beziehe, als Königsfrci- williger einzukreten? Kann ic» ein dcsfallsigeS Gesuch erst unmit telbar vor meinem Dienstonlritt oder schon jetzt einreichen?" — Um unbemittelten Sludirenven oder anderen znm einjährig-frei- williaen Dienste berechtigte» jungen Männern die Ableistung der Ticnswtticb) zu erleichtern, darf nach 8 94, Nr. IL der Wehrordnimg vom 22 Nov. 88 ein Freiwilliger, welwem die Mittel zu seiner Unterhaltung fehlen, ausnahmsweise mit Genehmigung deS General kommandos in die Verpflegung des TruppentheilS unter Anrech nung auf den Etat ausgenommen werden. Unter Verpflegung des TnippenthetlS ist nach einer Verfügung die Geld- und Brot-Ver pflegung, Bekleidung und Quartier zu verstehen. Nicht selten weiden Gesuche ui» Gewährung dieser Begünstigung irrtlsiimlich von solchen Personen eingereuht. welche zwar den Berechtigungs schein hahcn, aber noch nicht eingestellt sind Solche Gesuche müssen stets zurückgewieien weide», da unter Freiwillige» im Sinne der Wchroidnimg nur Perlvncn zu verstehen sind, welche bereits diene», und die Gesuche nur bei dem betreffenden Tnippenlbeil anznbringen sind, welcher sie zu begutachten und dem General kommando zur Entscheidung vorznlegen bat. Vor der Einstellung ist kein Generalkommando zur Ertheilung der Genehmigung zu ständig, und die Einstellung ist erst von der Branchbarteits- Ertlärung abhängig. Anträge, die vorzeitig oder bei irgend einer anderen Behörde als deren Tcnvpenihcil eingercicht werden, könne» niemals Ettvlg haben. Die Enlichcidnngen des Generalkoniniandos ttn Sachsen des KriegSiniiiislcriiims) sind enlgiltig, Berufungen dagegen zwecklos. »N-Hans im Unglück. Vor 8Monaten itarb mir meine Frau noch 4—siiädrigcm schweren Leiden an Lungewchwindstlcht. Bis jetzt befinde ich mich und eine Verwandte, weiche dieselbe pflegte und mir jetzt wüthschaslet. ganz geiund. Ist noch An steckungsgefahr vorhanden ? Wie beseitigt inan dieselbe ? Ist ein gründliches Renoviren des Lvgiö (Wände, Sttibendeckc, Fußboden) und der Möbel durchaus nütliig. und womit reinigt man dieselben am gründlichsten ? Birgt auch Leiv- und Bettwäsche, sowie Kleider und Federbetten dergl. Keime ? Könnte sich auch bei mir die Krank heit water zeigen, trotzdem ich jetzt gar nicht leidend bi» ? Wen» ich eine zwciie Eue eingmgc, wäre auch Gefahr ffir die Nachfolgen» meiner Fra» ? Der Fall wurde mir erzählt Ei» Bekamster verlor leine erste Frau an derselben Krankheit: er ie'.bst bttev geiund, heirathct nach Jahr und Tag ein gemndes Mädchen, und dieustde starb an demselben Leiden, wie die eiste Frau. Nach einigen Jahren heirathelc er abcunalS ein kräftiges, gesundes Mädchen, und bei st» zeigen sich nun auch die Svmptvme der Krankheit seiner ersten Frau. Woran liegt das wohl und wie ist das zu verhindern?" — Die Ansteckungsgefahr liegt vorzugsweise in der Verdunstung an der Luft cingenockneter 8v»ta (d. h. der von den Kranken anSgedusicten '«chlcimmassen). ES ist daher dringend zu empfehlen, daß Lungenkranke die 8p»ta nicht in Taschentücher oder aus den Boden, in den Spucknavs:e. auSInisten, sondern in Svuck» Näpfe, welche tbcilweije »nt Wasser oder besser mit Karbol-Lösting gefüllt sind. Zur nachträglichen Desinsektion der Wohnrüume empfiehlt sich für die Fußböden Scheuern mit heißem Wnsser unter Zutatz von grüner Schmierseife, danach Abwaschen mit Karbol- vdcr Snbliina i-Lösungen, letzteres auch sür die Möbel, soweit thun- ltch, sür die Wände und Decken Abrciben mit Brot. Bett- und Leibwäsche, sowie Kleidungsstücke werden am besten der Desinfektion mit strömendem Wasserdomps (tm DesinfrklionSofen deS Dresdner StadtkrankenhauIeS) unterworfen. »*» Stammtisch, Neiche » burk b. Königsbrück. „Warum tragen die Schornsteinfeger Cylinderhüte?" — Sie tragen als Wahrzeichen ihres Berufes die Este auf dem Kopfe. »*» H. H., Löba n. Besten Dank sür die übersendeten 10 Mk. Es wird an die in der Plaudertasche benannten 3 alten Frauen abgeliefert werden. »*» A. Lanrri. „Bekommt man von der Relchslchukden« »e,p. ReichSbankbauptkasse für einen theilweise verbrannten Reichs« kassenscheln den betreffenden Betrag nach Einsendung der Ueberrefte rurückerstattet, oder nur dann, wenn sämmtliche Tyeile noch vor- nandrn sind?" — In dem Gesetze betreffend die Ausgabe von RrlchSkassenscheinen vom 30. Avril 1874 lanlct 8 6, Abkh. 2: Die RelchSichiildenverwaltuiig Kat sür beschädigte oder unbrauchbar ge wordene Exemplare für Rechnung deS Reichs Ersatz zu leisten, wenn da« weggelegte Stück zu einem echten ReichSkassenschelne ge hört und mehr als die Hälfte eine- solchen beträgt. Ob in ande ren Fällen ausnahmsweise Ersatz geleistet werden kann, bleibt ihrem pslichtmäßigri, Ermessen überlaffen. Sie muffen sich hiernach mit ihrem Anträge aus Ersatz, unter eventueller Mittheilung der tbcttsächttchen Verhältnisse, unter denen dir Beschädigung d«S Kassenscheines statt- gesunden Hot, an die ReichSschuldenverwaltung in Berlin wenden. »*. Uniis pro miiltiS. „Sie cmtwortetcn aus eine Ein gabe. den trostlosen Zustand der Diirerstraße bei ihrer Einmündung in StrieEn betreffend, die Stadt DieSden habe wichtigere Sachen in Angriff zu nehmen, als inr die „paar Männcl. die da draußen heinmkrackielu", Straßen z» hauen. Daraufhin lütte ick, sich doch ges. einmal davon zu überzeii(sßn, daß die Diirerstraße der einzige und wahre Zugang »ach Striesen ist uno daß inehrerwahnte Wüstenei täglich von Tausenden passirt werden muß. Ich glaube vielmehr, daß der Ansbnn dien» Straße nölhiaer wäre als CoiircrthauS. Ausstellungshalle, Maiklhallen. clekttisihe Belenchtung und wer weiß, was Lilles." — Laste» Sie sich zum Siadlverordneleii wäh len und hrmgen Sie Ihr Anliegen im Kollegium vor. Sie werden bann schon Horen, was das Nottiwknbiysle ist. »*» O-l- „Nachdem nun die Straßenhahnverbaltnisse geregelt ist es von Interesse zu erfahren, unter welchen Bedingungen und, besonders wle lange die KonzcisionSdauer der einzelnen Gesellschaften voraelehcn: 1) der Continental (Llciirwih-Plaaen). wie lange und zu welchem Preis solche verpachtet? 2) der Tramway (sogenannten alten Geicllschafl) ? :y der Deutschen Straßenbahnaesellschaft (neuen) ? Endlich: Ist Aussicht vorhanden ans allgemeine Ein führung des elektrischen Betriebes, der thanächlich viele Vortheile zeigt, besonders t» Beseitigung eines TbeileS großen LarmeS in den srcqnenlirten Straßen, sowie Mchrsicherung schnellen A»Haltens behufs Vermeidung UeberiabrenS und Vermeidung anderer Ge fahren ? Ein Scheuen der Pferde anderer Fuhrwerke vor einem unbespannten Wagen ist ganz undenkbar, in welcher Hinsicht Ve- locipcdes, Eisenbabnübergänge rc. (Marienbrücke) bedenklicher; es fällt aber auch wenig vor, bei dem sich auch an großstädtischen Verkehr gewöhnenden Pferden. Gewiß ist der elektrische Betrieb für derartige VerkebrSverhältnisse zu bewillkommnen, und durch die praktische Einführung noch verbessernde Erfolge zu erzielen." — Zu I) Bis IMl zu einen! Pachtichtlling, welcher für die zweite Häute der Pachtperiodc einer Verzinsung deS Aktienkapitals von «) Prozent entspricht. Zu 2) ebenfalls 1921. Zu 3) von IMS an aus SO Jahre mit der Bestimmung, daß die Stadt im Jahre 1921 unter gewissen Bedingungen auch dielen Vertrag lösen kann. Wegen deS elek trischen Betriebes sind die Versuche noch nicht abgeschlossen. Wenn dieselben ein günstiges Resultat ergeben und seitens der Behörden keine Bedenken gellend gemacht werden, dürfte der Einsilhrnng des elektrischen Betriebes nichts im Wege stehen. »"» Wolf, Pieschen. „Wie viel giebt es in Deutschland Freimaurerloaen und wie hoch beträgt sich deren Gelammtvcrmögcn ?" — In Deutschland giebt eS ca. 400 Logen und ca ISO Clubs, Kiänzchen und Vereinigungen an kleineren Orten. Selbstverständ lich ist es unmöglich, in die inneren Verhältnisse (die Verwaltung) der einzelnen Logen cinzudringe», um zu erforschen, wie viel Ver mögen vorhanden ist. R. Müller, Kunnersdorf „In der letzten Land- tagssitzung habe ich in Ihrem Blatte gelesen, daß eine wahrschein lich nicht in guten Verhältnissen stehende Gemeinde ihre Schuibau- Schulbcn nicht zu der Schullast, sondern zu der Gemeindclast ge worfen hat, und daß aus ein Gewch an den Staat durch Beschluß des Landtags ihre obenerwähnten Schuldzinsen bis ans Weiteres ans Staatsmitteln bezahlt wurden. Da wir in denselben Verhält nissen stehe» und ans eine Einwohnerzahl von 450 einen Gcmeinde- hciushaltplan von 6iM Mk. anszubnnäen haben, was doch sehr viel ist, stände uns dann möglicherweise dasselbe zu?" — Das Ministerium des Kultus und öffentliche» Unterrichts giebt den jenigen Schulgemeinde», deren Verhältnisse besonders dürftige sind, zu einem nothwendigen Neubau des Schulhauses einen Zu schuß, sei es ur Form einer einmaligen Zuwendung und auch durch (Übernahme eines Theiles der Zinsen des sür den Schulbau verur sachten Aufwandes. Das Gestrck muß von dem Schulvorstande an die BezirkSschulinspektion (welcher auS dem best. AmtShaupt- mcmn und dem Kvnigl. Bezirksschulinipektor besteht) gerichtet werden. Auch die Vertretung der politischen Gemeinde (oel Ge- incmdevorsland) muß darüber befragt werden und damit einver standen sein. (Helfe Georg. „Guker Ohm. Du stand'st vor Jahren Deinem Neffen schon 'mal bei, der so schrecklich unerfahren in der heiklen Weiden». Guter Obm. heut' flucht' ich wieder an Dein gutes, treues Herz, flehend beuge ich mich nieder, daß Du linderst meinen Schmerz. Heut' ist's eine schöne Wittib, die mir meine Ruhe stahl, doch mich armen, sinwien Gottlieb kalt verschmähte als Gemahl. Denn so muß ich's doch wohl anseh'n, wenn beim Stelldichein sie fehlt, mich von ihrer Thür heißt weggeh'n, wo ich harrt' von Lieb' gequält. Wenn sic spricht mit kalten Mienen, als ich dringend sie befragt, warum sic nicht sei erschienen, „daß c» >br nicht Hab' behagt, daß auch viel Besuch gekommen, daß^die Sach' des Zweck'S entbehr', daß sic Anstand had' genommen. Weil sic sürcht' sur ihre Ehr': daß 'ne Fraindin sie gesprochen und dag > diese had' gemeint, daß ihr Näschen Hab gerochen, daß es nichts iei mit dem . . . Fraind ?!" Dieses Letzt're. lieber Onkel, hat »war i Aennchen nicht bekannt, aber es stand gar nicht dunkel bei dem Worten aus dem Rand. Diese Freundin Namens Jda, Schuld an meinem Unglück trägt. O. ich könnt'sürwahrsie massa . . . cnren,! wenn mein Zorn sich regt. Doch >u solcher wilden Rache ist die Gnäd'gc zu pikant, daß sie „gnädig", ist nicht Mache, mir zwar nicht, doch sonst Jemand. Nun sag', Onkel, der die Frauen Tu weit besser kennst als ick, ob ich Hoffnung noch darf bauen oder lieber trolle mich? Um Dich recht zu int'ressiren, sei cS Dir noch mitgetheilt, daß, müßt' Acnncben ick verlieren, diele Wunde niemals heilt. Wolltest Du intervenircn, Onkel, ach. wie wär' das fein l Sicher ließ sich'S arrangircn, daß noch Aennchen würde mein. Doch, das Kilt' ich zu bedenken, willst Tn hierbei Seide spinnen. Sollt' mir Aennchen Liebe schenken, muht Dn Jda erst gewinnen. Tenn von diesem klugen Weibchen Acnnchcn sich stets NathS erholt, da dies iinichuldsvolle Täubchen inan allein sehr leicht vertohlt. Ta vcrwiltwcl beide Damen. Trag' ich unmaßgeblich an, daß sie werden eingcladcn, und wir stell» dann uniem Mann. Ta vor Jda ich Manschetten, schanze ich Dir diele zu, während ich mil meiner netten Anna plaud're dann i» Ruh' Kanin wirst Du um Stoff verlegen, vielgeliebter Onkel, lein, doch gewiß nicht ungelegen gehst Dn diesen Psiihlwiiik ein: Jda schwärm, sür Kunst gewaltig, wie'S bei Damen ja vst Brauch, doch, da Kunst ist mannigfaltig, nenn' ich Dir ibr Genre auch. Was des Malers Pinie! schafft, ist's. was Jda's Herz bewegt, d rum den Geist zuianini'gcrafst und hierüber losgelcqt. Auch von Malern Ilm' erzählen und ivie solche genial, denn zu was ioll ich's verhehlen, sie sind Jda's Ideal! Während Tn wirst Jda kirren, werd' ick Anna Heizen ein. und ich inüßk' mich teuflisch irren, sollt' die Müh' vergeblich iein. So wiid'S »nd so muß es gehen, darum, Onkel, sage zu, werd' Dir sicher auch betttehc». wenn es gilt 'mai Deine Rnl>'!" — v — Dn bist ein venückter Zwickel. Ich ioll tein nun das Karnickel, Das nun wieder cinzurenle» und in'S richt'ge Gleis zu lenken, wnS Dn dämlich hast verblüfft? Solchen Sacken geh' ick aus dem Wege, junge Wittwcn sind oft lehre rege, kommt man denen in s Gehege, ist man stets zuletzt geäfft! Z- „Äst Nicmdcklariren von Briefen mit Wertbinhalt strafbar?" — Nein! Unterlassen Sie aber bei Geldsendungen dir nöthigcn Werlhanqabe. dann können Sie im Falle eine^ Verlustes niemals Anspruch ans Ersatz erheben. ,»*» R. W. ,,Zwei Besucher der Bodendacher Bierballe gr. Kirchgassc sind nicht im Klaren, ob die Bodcnbacher Bierhalle nicht vor einigen Jahren in Bewirthung des Restaurateurs Laube, wclchcrtdann Felßner's Restaurant übernahm, war? Wohl kann iein, daß das Restaurant damals nur Laube'S Restaurant benannt gewesen." — Was Sic sagen, trifft zu. Tourist. „Dem im letzten Briefkasten Ihres Blattes anstagenden Herrn Al. E—a zu Nadebeul diene zur Kennlniß- nahme. daß er sich über die deutsche KonsulatSkarriöre unterrichten kann durch ein Werk des Herrn Bundcsomtspräsideitten König, betitelt, Handbuch deS deutschen Kvniulatsweiens. Es erschien meines Erachtens 1831 in letzter Auflage und ist z. B. in der Leipziger Universitüks-Bibliokbek vorhanden. Auch oürite dem betr. Herrn, wie ich aus Ettahrung weiß, betreffs der seit 1884 eingclrctcnen Neuerungen seitens der Direktion des orientalischen Seminars zu Berlin kurze, wünlchenöwerthe Auskunft erlbellt werden." — Verbindlichen Dank! -tr. »VT. Sette 3. M» Monta«, 3. Rov. 18»0
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