Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-09
- Tag 1890-09-16
-
Monat
1890-09
-
Jahr
1890
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
x, d»d.i. »U.LxuU». u. rrSu. vr»»W>Lt< 35. Jahrgang. Aufl. 50,000 Stück. IIn^ kadrik on O l.M Xvu1«-öoIiLNN8tr. Mick 8eLvü'vI»tr. 26. LLu ^ RsrbLt-üsulieitsQ für Kerren nnö Damen. Dresden, 1890 H»ür« »a! VolUluuuusustsr solbüt- tdLtixor xerünseklossr Hiür8<;KUv886r. Lrosxsots oratis null knmoo. 4V,«VO Stück iw Osvriuicd. O«rt Helnstii», vresäeu-^., VI«elL»tra88« 27. kvrusxkeckvr 2100. Vloukviten sümmtliok vinssötroffkll. klanoH-^oru-onImu« M. MvtÄor, st ^Itiuni li« >». «,iE«^«A««AKSk«rz . 8 Ö I^^I k» »» -W, l26r.Ws11in6i' 8lr.36i. Or«««vi» "WU Z 'WsidnLedt5-^.nsvsrkLnk I ill LvxakanMnen umi lertizren -^pb^lter» ru 8 au88ororckentliel> oruüi 88 ixten krvisvn emplivlilt CI H«88v, ^LltmsrlLt. L S vm<!Mtzr VerniekMuZs-MstM von VUo VMnvr, Lui-a-s' Schlesien, Kaiserliche Sozialrcform: Jniernatianaler Katholileiikongreß. Hoinachrichtcn, Bahn Großvostwib-Eilnemaide, Hoch- > 1 iVlT» ^«Iv» KN"grr. slulhverheerungen. Gerichlsverbandinngen. „Wallcnstein's Tod", „Flotte Weiber", Dresdner Akännergesangvereln. I ^V. W^»IlL«N8tl«88V k'ornspreoIistsHs 1606. vcraiUworNiLrr »iedakteur für Politisches o». »mii viere- m Drei»«» Der Provinz Schlesien hat der Kaiser ein hohes Lob gespendet. Er feierte sie als dasjenige seiner Kronländer, das durch praktische soziale Einrichtungen den anderen erfolgreich und richtunggebend vorangeschritten sei. Es füllt dem Kaiser ersichtlich nicht schwer, die Eigcnthümlichkeit desjenigen LandeStheiles zu erkennen, den er als oberster Kriegsherr und in Ausübung seiner Hcrrschcrpflichten bereist. TeS sreigesprochencn Wortes in hohem Grade mächtig, hebt er dann Art und Wesen oder was sonst dem betreffenden Volksstainm eigen ist, in fesselnder Rede hervor. Hatte er soeben in Schleswig-Holstein die Tüchtigkeit des dortigen Menschenschlages gerühmt und den Elbherzoglhümern gedankt, daß sie das Geburts land seines Gemahls gewesen, so pries er nunmehr in Breslau Schlesien als diejenige Provinz Preußens, die 1814 zuerst sich er hob, um das Joch fremder Tyrannen abzuschütleln. Aber zu seiner glühten Freude habe es ihm gereicht, das; Schlesien auch ans in nerem Gebiete die ersten Schrille gclhan hat, um seinen »auf das Wohl der arbeitenden Klassen gerichteten Gedanken Folge zu geben". Ausdrücklich führte der Kaiser das Wirken des Fürsten Pleß und dcS Fürstbischofs von Breslau, Kopp, als Beschiele an. Ter elftere ist bekanntlich einer der größten Kohtengrubenbesitzer Deutschlands: seine Bergwerke sind musterhaft eingerichtet und verwaltet, nament lich zeichnen sie sich durch Etwas aus, was durch die neue Gewerbe ordnung bei der gesammten Industrie erst verwirklicht werden soll, wogegen sich aber besonders die rheinisch-westfälischen Groß industriellen mit aller Gewalt sträuben: cs sind dies Arbciterver- trctungen und ArbcitcraiiSschüssc. Diese, von den Bergleuten frei gewählt, verhandeln mit den Beauftragten des Bcrghcrrn auf dem Fuße gesetzlicher Gleichberechtigung, sie werden bei allen, den Werlvclrieb, die Arbeitsordnung, die Woblfahrtsanstaltcn u. s. w. betreffenden Fragen zu Rathe gezogen und üben dadurch einen höchst wohllhätigcn Einfluß ans. Nie hat man da von Un zufriedenheit. Streiks oder gar gewalttbätigen Ausschreitungen der Arbeiter gehört: die Sozialdemokratie hat denn auch niemals bei den fürs». Pleß'schen Bergleuten Eingang gefunden, zwischen Arbeit geber. Beamten und Arbeitnehmern herrscht Einverständnis;, Ver trauen und sozialer Friede. Das Werk selbst gedeiht auch und eist recht, denn die Arbeiter sind persönlich an dessen Gedeihen bcthci- ligt, sic nehmen die Interessen desselben sorglich wahr, fördert doch auch der Arbeitgeber das ihrige wo er kann. Der Aclrestcnrath der Arbeiter läßt sich das Wohlergehen der Arbeiter von Herzen angelegen sein. Sein wohllhätigcr Einfluß erstieckt sich auch auf das Gesammtverbalten der Arbeiter, auch im Familienleben, in sittlicher Beziehung, namentlich auch betreffs der Zucht der Heran wachsenden Arbeiterjugend. Der Kaiser rühmte nicht bloS diese Einrichtungen auf den siirstl. Plcß'schcn Werken, sondern besonders auch, das; dies Beispiel in Schlesien nicht ohne Nachfolge geblieben ist. Ehrend gedachte der Kaiser auch der sozialen Tbätigkcit des Fürstbischofs von Breslau. Tr. Kopv war bekanntlich auf der internationalen Konferenz zu Berlin einer der erfolgreichsten Vorkämpfer der sozial-reformatarischen Vorschläge des Kaisers. Dieser selbst aber wird nicht müde, die Bürger ohne Unterschied der Parteien und Konfessionen aufznfor- der», sich um ihn zu schaarcn. So oft er dies auch schon gethan, mit so kräftigen Worten, wie dies Mal in Breslau, that es der Kaiser noch nie. Die Worte »unsere Bürger mögen endlich aus denr Schlummer erwachen, in dem sie sich so lange gewiegt haben, und nicht bloS dem Staate und seinen Organen die Bekämpfung der umwälzenden Elemente überlassen, sondern selbst Hand an- legcn" sind ersichtlich im Hinblick aus das binnen 14 Tagen er löschende Sozialistengesetz gesprochen. Sie sollten von Niemandem, der auf dem Boden der heutigen Staats- und Gesellschaftsordnung steht, überhört, sie sollten von Allen beherzigt werden. Nur wenn das Vlirgerthum in Stadt und Land ini Verein niit der Staats gewalt und der Kirche den Agitationen der Umslnrzpartcicn cnt- gegentritt, nur dann können die edlen, ans das Wohl der arbei tenden Klassen gerichteten Gedanken des Kaisers, von denen er er füllt ist, zum Heile dieser Klassen in Frieden in's Leben treten, kann die Ordnung erhalten bleiben. Ter Kaiser redet eine deut liche Sprache; seine Worte treffen den Kern der Sache. Thue unniiiehr das Bürgerthum seine Schuldigkeit! Konnte der Kaiser den lobcnSwcrthcn Wetteifer von Kirche und Laien Schlesiens rühmen, die Lebenslage der unteren Klassen aufzubcfsern, so ist seinem menschenfreundlichen Streben soeben von einer Seite her Unterstützung zugesagt worden, die lange Zeit Miene machte, sich mürrisch fern zu halten. Wir meinen den internatio nalen Kalholikcn-Äongrcß. Kalholikenversammlunacn pflegt man in protestantischen Ländern aus naheliegenden Gründen weniger Theil- nahme zu widmen. Die deutschen Katholikentage verlaufen ziem lich gleichartig und in größter Eintracht, sie haben ziemlich die selben Sprecher und Besucher. So war cs noch Zingst auf dem zu Koblenz. Gründlich verschieden aber von diesen Tagen war der große internationale Katholikenkongrcß. der am Sonnabend in Lüttich zu Ende ging. Schon die nngewohnt große Tbeilnohme von über 2000 Besuchern, noch mehr seine Zusammensetzung, am meisten aber sein Verlauf und seine Ergebnisse erheben )hn zu einem der bemcrkenswcrthestcn Ereignisse in der sozialen Bewegung der Neuzeit. Ursprünglich war er bestimmt, dem in Belgien herr schenden katholischen Manchcstcrthum eine Warnung zuzurnfcn. Verschließt sich dasselbe noch ferner den sozialen Reformen, so wankt Belgien der Revolution entgegen. Einzelne belgische Bischöfe, namentlich der von Lüttich, Doutrelonx, haben die Ge fahr erkannt: aber allein waren sie zu schwach, dieser verderblichen manchestcrlichcn Grundsätze Herr zn werden. Sie riesen also aus Ländern, wo auch in der katholischen Bevölkerung der Gedanke der Sozialrefom tiefe Wurzeln geschlagen, Hilfe herbei. Sie wurde ihnen aus Deutschland. England und Oesterreich zu Theil. Ter Erz bischof von Mechcln erschien mit 9 Bischöfen in Lüttich. Aber auch die Gegner waren nicht müHig. Ter Führer der katholischen Mehr heit der Tcpnlirtenkannncr in Brüssel, Woeste, verschrieb sich von dem französischen Bischof FrePpel Hilfstruppen, zwei Bischöfe und einen Jcstiitenpater. Namens Forbes. Es kam in Lüttich zu den heftigsten Kämpfen. Mehrmals war der Kongreß nahe daran, auseinander- zngchcn: zweimal drohten die Deutschen den Kongreß zu verlassen. Anfangs schien es, als ob die Jesuiten und Franzosen die Sieger sein sollten, sie verfügten über glänzende Redner, namentlich ent wickelte der Jesnitenpalcr eine blendende Dialektik. Er verfocht den Grundsatz: Ter Staat hat sich um soziale Fragen gar nicht zu kümmern: er soll Alles ruhig gehen und laufen lassen, wie es eben geht und läuft: höchstens bat die Kirche Noch und Elend durch Almosen zu lindem: mischt sich aber der Staat in die sozialen Fragen ein, so wäre das sogar schädlich für die Kirche deren Wohl- IhätigkeitSanstallen dann leicht in den Schatten gestellt oder ganz überflüssig gemacht werden, waS doch der Kirche Abbruch thnt. Diesem ernstesten Manchestcrllandpunlt trat namentlich der Bischof von Trier, Komm, der Pfarrer Wüsterer aus dem Elsaß und der NechlSanwalt Bachem ans Köln, Beides deutsche RcichStagsabgeord- nete, mit aller sittlichen Warme entgegen; sie verbalen die Pflicht des Staates, sich um die sozialen Fragen zn kümmern, sic stellten sich voll und ganz ans den Boden der kaiserlichen Sozialrcform. Ihnen stand ein deutscher Jesuit, Pfarrer Lehmkuhl, zur Seite, Schon aber neigte sich die Wange zn Gnnslen der französischen Jesuiten, da trat der Bischof von Lüttich in den Saal und erklärte, der Ver sammlung eine Mitlbcilnng machen zn müssen: er gab bekannt, daß der Pavst den Grundsatz ausgestellt habe, soziale Reformen seien eine Pflicht des Staates. Damit war die manchesterliche Mehrheit geschlagen, ein Katholikenkongrcß kann nicht dem Papste widersprechen und cs handelte sich nur noch darum, einen guten Rückzug zu bewerkstelligen. Diese Brücke bot ein Antrag des Abg. Bachem: »der Kongreß erkennt die internationale Konferenz über den Aibeilcrschutz a!s ein glückliches Ereigniß an". Ursprünglich hatte der Trierer Bischof Komm noch einen Tank an den Kaiser für die Einbcmfiing jener Konferenz beauflagt, aber da die Franzosen dieser Fassung widersprachen, so wurde die obige gewählt. Die Grüße. Möge der nach allen hohen Zielen strebende Idealismus Ew. Majcstär wie jetzt auf den sonnigen Hohen der Jugend, so auch in aller Zukunft erhalten bleiben znm Segen unseres thenren Vaterlandes". Stlto n a. Wegen Gchcimbündelei und Verbreitung von Flug blättern wurden im diesigen Sozialistenprvzeß Weinhuber zn 3 Monaten Gefängnis;, die übrigen 47 zu je 2 Wochen verurtheiit. Pari s. Die Großloge für Frankreich schloß Laguerre wegen seines BouIangiSmiis aus dem Freimaurerorden ans. — Das Ge rücht der Verbannung des BaronS Hirsch wegen seiner Theilnahme an den bviilangistischcn Zettelcien kann mir als schlechter Witz gelte». — Ter KricgSminister bestimmte, daß künftig zur Verpro- viantimng der Armee kein ausländisches Getreide angekauft werden solle. London. Der unziiberlässige »Tiincs"-Korrcspondent in Zanzibar meldet: Der stellvertretende deutsche Neichskoaimissar in Bagamoyo babe eine Kundmachung erlassen, welche dort und in der Nachbarschaft den ungehinderten Verkauf und Ankauf von Sklaven gestaltet. Nur die Ausfuhr über's Meer sei verboten. Tie Araber dürsten auch entlaufene Sklaven wieder einsanaen. Tie Sklaven eines jüngst verstorbenen arabischen Sklavenhändlers seien in Bagamoyo nnicr Aussicht von deutschen Beamten verstei gert worden. Die Deutschen bezweckten damit, reiche Araber nach der deutschen Küste zn ziehen. — Da die Seeleute und Heizer in Southampton nicht nacdgebcn, beschlossen die Dock- und Dampfer- gcscllschaften daselbst heute, überhaupt keine Arbeiter zuzulassen Warf ch a u. Ans der Warschau-Petersburger Bahn entgleiste ein gemischter Zug. Ter Heizer wurde gctödtet, 4Personen schwer verwundet, 3 Waggon- zertrümmert, 15 stark beschädigt. New- B o r k. Der Schatzsckrctär wird dem Kongresse empfeh len, die Zeit zur Herausnahme von Waaren aus dem Zollverschluß nach dem alten Tarife bis znm 1. Februar 1891 auszudehnen. Die Berliner Börse setzte fest ein. Die anhaltende Steigerung mssiicher Noten und bessere Nachrichten auS den Mon- tanbestrkc» wirkten anregend. Trotz dieser anregenden Momente blieb das Geichäst wegen der jüdischen Feiertage beschränkt. Banken bester, aber still. Eisenbahnen gut gefragt, van Oesterreichern Lombarden, Dürer und Böhm. Westbahn besser. Bergwerke belebt, bciondccs Kohlcn-Altien in Erwartung baldigen Abschlusses des Bochumer Kohtenvcrkaufsvcreins. Russische Noten und Orient- Anleihen standen im Vordergründe des Verkehrs bei steigenden Kursen. Sväler schwächten sich Banken und russische Werthe etwas ab. während Bergwerke weiter anzogen. Im Kastavcrkchr bestand feste Tendenz bei rubiaem Geschäft, nur deutsche Fonds vorwiegend abgeschwächr. Privatdiskont 3"/a Prozent. Nachbörse fest. — Wetter: Vorwiegend bedeckt, Norbwcst. » r - uesur « a. w>. lAbknd»., vrrdil 27»,2.-,. «taat». LM.l«. «ow«. IGalizier —. Epppler —. «vror. llaa. Gol»r. »I.2l>. DiSedlU» 2M.60. DreLdn. vk. IL5,i>0. Laura IN,3». Jiallcncr —. GcschäftSlos. « » r > «. iSLIutz.' Rcnlc Sk,17. Anlkip« IIH.M. Jtaiiknkr Sti.aö. «taat«. bad» c>78,7l>. Lamdarden Zä»,7d, da. Priorit-ticu —. spanirr 78'/». Eliiptr» UU,ok. orrawanen l!I7,L». ESromvie 6M.W. Träge. Varl ». vr-d-klen ,Sä>lu«.> Weizen per Scpibr. 25.S0, per Januar-April Franzo-cn und Jesuiten baitcn oisenbar der staatlichen Sozialrcform ! AA,--»"l"»» Z«.W.^.r,J-....ar.Ävril 38.»o. »eh-up.e. nicht blos aus Staat-scheu und religiösen Rücksichten, sondern auch aus Deutschenhaß widerstrebt. Sie sind unterlegcn. Es ist dies ein für die künftige Entwickelung hoch bedeutsames Ercigniß. Der Gedanke der Sozialrechrm bricht sich auch bei Denen Bahn, die ihm auf's Hartnäckigste Widerstand bisher leisteten; die katholischeKirche als solche, die größte Organisation der Erde, tritt in Zukunft für sie ein und stellt derselben ihre Machtmittel zur Verfügung. Hand in Hand geht sie in Zukunft i» den sozialen Frage» mit dem Staate. Tie Sozialdemokratie wird diese Wendung der Dinge schon zu merken bekommen. Da die Beschlüsse des internationalen Kalholikcnkongresscs in Lüttich auf dem Boden der Sozialreforin unseres Kaisers stehen und sich ans der hoffnungsvollen Bahn bewegen, welche einer gesunden, volksthümlichen Sozialpolitik vor- gczcichnet ist, so können wir auch vom protestantischen Standpunkt aus darüber nur unsere Befriedigung aussprcchcn. prr Scptcmbcr 0»,5ü, pcr Januar-April 66,7», beliauptcl. A m n e r X a m. Aropnfirn lSck>l»Ig. «rizea per November LA, -er März 223. Naaaru »er November läl, pcr März US. London ilvrodueern - ivcrich». (englischer Weizen weichend , weißer srcmdcr >, Sch. billiger, anbcrcr scsi, rul,ig. Nussischkr Hafer >/, Tch. Wochcn- slcigcrung. Ucdrigrs ruhig, ftclig. — Weiler: Prachlvoll. -P-» Aernschrcib- nuv Aernsprech-Berichte vom 15. September. Berlin. Drei Tage nach der Nohnstockcr Zusammenkunft dcS deutschen und österreichischen Kaisers und des Königs von Sachsen soll eine zweite solche in Liegnitz erfolgen. — Der nächste preußische Etat wird dem Vernebmen nach Forderungen für Ar- bciterwohnimgcn auf staatlichen Arbeitsstätten enthalten. — Der „Staatsanz." bespricht die jüngst stattgefniidenc Probevcrcmlagiing zur Gewerbesteuer auf Grund der ausgestellten Grundzüae zur Reform der genannten Steuer. Danach würden durch die Reform 31 Proz. der bisher steuerpflichtigen Geweibtreibenden steuerfrei werden. Für den Grvßbetrieb ist als Maximum eine Steuer von 1 Proz. des Ertrages in Aussicht genommen. BrechclLhof. Ter Kaiser und die Kaiserin sind heute Vier clngctrvffrn. Der Kaiser begab sich -n Pferde nach dem Pnradc- feld, um die Parade über das 5. Armeekorps obzuiiehmcn, die Kaiserin folgte im sechsspännigen Wagen. Licgnitz. Die Vormittags bei Eichholz stattgefundciie Pa rade des 5. Amcckmps nahm einen glnn;cndcn Verlauf. Genernl- scldmcnschall Prinz Georg von Sachse», Prinzrccicnt Aibrecht, Prinz Ludwig von Bayern und die kommcmdlrendcn Generale nahmen daran Theil. Die Kaiserin folgte dem Kaiser beim Ab- rcitcn der Front ini Wagen. Ter Kaiser führte zwei Mal das Leibgardehilinren-Regimciit vor. Nach becndigtcr Parade begab Oertliches und Sächsisches. — Sc. Majestät der König, der gestern Nachmittag von Chemnitz in der Villa «treble» wieder eingetroffen ist — Vormittags war die Rückkehr Ihrer Majestät der Königin daselbst erfolgt —. begiebt sich morgen Vormittags 10 Uhr 20 Minuten vom schlenschen Babnhofe aus über Görlitz nach Striegau, um auf Einladung Kaiser Wilhelms den Manövern des 5. und 6. Armeekorps beizn- woimen. Sc. Majestät nimmt bekanntlich auf Schloß Börnchen b. Hobensriedberg, das bereits Fcstschmuck angelegt hat, Wohnung. Die Rückkehr nach Strehlen erfolgt spätestens am 21. d. M. — Nachdem Ihre Maicstät die Königin am 12. d. M. Blankenberghe verlassen hatte, reiste Se. Kgl. Hoheit Prinz Max, begleitet von Herrn v. Earlowitz-UlbcrSdorf, am 13. von dort av. Se. Königl. Hoheit reist zunächst nach Antwerpen und beabsichtigt, von dort auS durch .Holland den Weg nach der Heimath zn nehmen. — Se. König!. Hoheit Prinz Ludwig von Bayern und Se. Hoheit Prinz Max von Baden, welche am Sonntag aus der Durchreise hier im Hotel Bellevue weilten, haben sich zu den Kaiscrmnnövern nach Schlesien begeben. — DaS Kgl. Ministerium des Innern macht hinsichtlich der Sicherung des iortgcrissencn Eigcntbnms der von der Hochflut!, Betroffenen und zur Vermeidung gerichtlicher Bestrafung bekannt, daß die etwa erfolgte Bergung solcher Gegenstände ungesäumt bei der betreffenden Ortsbchörde cmzuzcigen ist, sowie das; der böbmiich- sächslichc Holzbändlerverein die Firmen: G. F. Hasse und Otto Richter in Schandau, Gebrüder Hering und I. G- Geißler in Königstcin, Karl Pflnabeil in Hütten bei Königstein, KrcbS und Pczvld in Königstcin, Oswald Svalteholz in Laubcgast, Otto und Schloßcr in Meißen und Ernst Grumbt in Dresden, welche ihrer seits die Firma: Ernst Grumbt in Dresden als geschäftSiührendes Mitglied ernannt haben, beauftragt, im Interesse der Bctheiligten und auf deren Antrag sich der Bergung der auf fremden Grund stücken angeschwcmmten Gegenstände zu unterziehen. Die zn den Bergungsarbeiten verwendeten Personen sollen zuni Nachweis des ihnen crtbeilicn Auftrages mit Karlen ver'ehcn werden, welche von der Amtshauptmamiichaft dcS Bezirke- abzustcmpeln sind. Das Ministerium spricht die Erwartung ans, daß man allseitig bemüht vor. „ .. ... . .... ... sich die Kaiserin nach Licgnitz, der Kaiser folgte, unmittelbar an sein wird, den Geschädigten zur Wiedererlangung ihrcS Eigcnthums der Spitze der Fabnenkomvagilie reitend. In Liegnitz ward das j behilflich zu sein. Den sich als Beauftragte Answeisenden ist das Kaiierpaar festlich empsangen. Betreten der Grundstücke, sowie die Vornahme der zur Sicherung Halle a. S. Der deutsche Bergarbeiter Kongreß wurde von! des Eigenrhums nöthigcn Arbeiten — vorbehültlich der Vergütung Möllcr-Gelsenkirchen eröffnet. 39 Deleairtc sind anwesend. Ver- des an den Grundstücken durch die Bergungsarbeiten etwa vcrur- trctcn sind Rheinland-Westfalen, die NeichSlcmdc, die Pfalz, Sach-! sachten Schadens — unbedingt zn gestatten, sen und Niedcrschlesien. Bunte und Siegel treffen morgen ein. — In Ucbercinstimimlng mit unseren neulicben Ausführungen Die Vertreter der Presse müssen sich eingehend legitimsten u»d übcrdieNothwcndigkcitverbciscrterSrgnale beis iHochfluthen . tfalcn, die ReichSlandc, die Pfalz, Sach-! sachten Schadens — unbedingt zn gestatten, und Niedcrschlesien. Bunte und Siegel treffen morgen ein. — In Ucbercinstimimlng mit i , Vertreter der Presse müssen sich eingehend legitimsten und übcrdicNothwcndigkcitverbciscrterSrgnal, werden nur bedingungsweise zugelassen. schreibt man uns aus der Gegend von Meißen: »Unsere Gegend, Köln. Auf der eingleisigen Strecke Aachen-St. Vith stießen weit unterhalb Meißens, wird vom Hochwasser oft heimgesucht uno zwei Personenzüge zusammen. Beide Lokomotiven und 5 Wagen dicics Mal mar der Schaden ein fürchterlicher. Ans eine derartige wurden zertrümmert; 4 Personen wurden gctödtet, 14 schwer j Fluth waren wir nicht vorbereitet, zumal uns zn verstehen gegeben verwundet. wurde, daß dieselbe ungefähr, nach Meißner Pegel, 5 Meter über Kattowitz. Hier ist die rotbc Ruhr auSgebrochen. Null kommen würde: statt dessen bekamen wir ziemlich U/s Mir. Bremen. Die 63. Versammlung der Gesellschaft deutscher I mehr. Wir können nur, d. h. nur wenn wir aut die Höhe steige», Naturforscher und Acrztc sandte folgender Telegramm an den das Hochflulh-Lägnal auf dem Meißner Stadtweinbergc sehen. Kaiser ab: „Die in Bremen versammelten deutschen Naturforscher Freitag früh waren aber 3 rothe Körbe (große Gefahr) gezogen, und Acrztc senden Ew. Majestät, dem erhabenen Wächter des, einige Stunden nur noch 2 Körbe, also verminderte Gefahr, signa- Fricdens, dem Schützer der Wissenschaft ihre ehrfurchtsvollsten lisirt. Hieraus verließen wir uns und daS wurde unser Verhängniß.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite