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- Erscheinungsdatum
- 1890-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189008280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-08
- Tag 1890-08-28
-
Monat
1890-08
-
Jahr
1890
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Bewunderte ->ö weichende e» zum Trotz >ob«. Zahl» :in dcnffches Niemand zu Ottasiika sich 'ereitS conci» !elt. Beter« überseeischen Ruhm: di« überlrumpft gte der niit »rgetragenen d ein wenig aller Gegeu- dster Freude, iliieinneiidsle t gerathe in sähigkelt und geleitet. so Grund ge» »lassen, wie ich gewesen. :r»itz besinn» kten, viclen >e,n e« den uführen de» ins da- Be» da4 sei vor !» Stimmen chen, wie er sticke er den Rücksicht aus allen, wenn ize» drohte, vägnna »nd indelt habe, he gebe, die gende» Hör ig die kolo- st'iider» nur Jahren in denken und n Gesichts» > abgclchatzt ultiiren sich Gcdaiikciis, i der Müh- ngstosigkeit tzcö gewollt e». so danke und dessen i gelte lein de. bis erst oegung sich »er großen isenhcit veS uswäriigen virile gegen jener Zeit tiaen Amte örde waren ardc er am und Wühl tischen Ab sen. Dem- eit zwilchen werden in ruira wohl hnhctt und lganda bc- cpcdilioiicn der Grenze in einzigen kutheS den er Kämpfe Übermacht, aiszcichnet. rollen Zug Beinamen e>er Erstür- gende" er» erster Wei- scht. Mit theilungen r verdeckte, stanlev mit equatorial- fortgetllhrt lion. son» , er Emin hcn Zivecke ln Emin'S iür PeterS er eigenen todt dielt, trügen de« eine Zu« lngriffe zu n anhebt: in" in der r, Kanipf- als ihre ozialdemo» m Partei« ; hätte im ilugblätter arauf ant» Skv.einen icbe, Ehr» Genossen Thätigkeit ,ung etwa Mühlen« verdient: ! gezahlt", s zwischen infantcrie- >urger, ein von einem erstochen. gSgebäude ere schwer lieber von ^gen Ber- gch in der betrachte« l-Kommts« Kainz an« nächst dich a der am ede venm» bohrte sich i Schiene» tzt morde», fall« Ber» Provtaut» 0 Centn« , wird auf atzündrmi .'Haftung« in Montag tn d« sammlung ,ain lange n werden mußte. Die Menge wich nicht von der Stelle und wnchtz immer mehr an. bis sie gegen 8 Uhr wohl 10,000 betrug. Als gegen K Uhr Bebel in einer Droschke erschien, durchbrach die Menge unter brausende» Hochrufen die Schntzmaniiskette, uinringle das Geiährt «nd veisuchte ihren Führer >» Triumph in den Saal zu geleiten. Die Polizei lieb jedoch nur Bebel ein und drängte die Menge wieder zurück. Bon nun an halte die Polizei einen recht schweren Stand, immer von Neuem versuchte» Einzelne in den Garte» zu gelangen. Um V Ubr nahm die Polizei die Perhaftung von zwe, Männern vor, die sich ganz besonders renitent verhielten. Kaum hatte dies die Menge gesehen, als sie wiederum die Schutzniunuskette durch» brach, unter furchtbare», Lar», und Pfeifen sich den Beamten ent- aegenwars und die Arrestanten zu betreten suchte. Eine Abteilung berittener Schutzleute sprengte in de» Hausen hinein, um diesen zu zerstreue», wurde aber mir Geheul, Pfeifen und auch mit Stein würfen ennstanzren. Nuuinehr wurde der Beseht zum Eiirdauen gegeben. Die Soziaideinokiaten flüchtete» sich unter Lärm und Gekreisch in den Frirdiichshai» und in die Gebüsche desselben. Bon hier aus sollen rinn Steine auf die Beamten geflogen sein, so daß dieselbe» die Säuberung eines Theiles des HaineS Vor nahmen. Tie Menge fluchtete schliesjlich lies ln de» Ham hinein nach der Friedcnsiralze und dem Platz vor dem Köntasihor, vor Allem in die Schanklokale. Auf dem Platz vor dem Königsthor kam eS wieder zu sehr erregten Scene». Aus anderen Stellen wiedeihollcn sich die Zusammenstöße. Die auf dem Platze am Königslhor belegruen Schanklokale, in welche sich Alles flüchtete, was ein Unterkommen darin finden konnte, inntzteri auf polizeiliche Anordnung hin ichiietzem Eine gröbere Anzahl leichte Berwnn dungcii^kamen bei dicicn Attacken vor: auch die Schutzleute solle» ln Berlin ertvicderu ; dir Erarin begleitet ihren Gemahl Die >. Ans der Snni- durch Steinwiirfe leichte Blessnrcn crlltle» haben tätSwache in der Liiurnslratze muhten die Perionen, welche Säbel hiebe erhallen ballen, verbunden werde». In der Versammlung hatte man von diesen Nnhcsiörunge», die um tl Uhr ihr Ende erreichten, keine Kcniitnitz. - lieber dieselbe» Vorgänge berichte! ein anderer Augenzeuge, daß die Schutzleute erst dann energisch gegen die Massen umgingen, als uns der Menichciimasse heraus ein reitender Schutzmann durch einen grotzen Mauerstein am Korst verwundet war. Es gel ing den Schutzleute» dann, die Massen zunächst nach dein Frttdrichshain rest>. Königslhor znrückzndiäiigen. Jedoch vergrößerte sich die Menge ständig durch Neilhii'.ziikouimenbc; nun versuchten es die Tumultuanten immer wieder vvrzudräiigcu, und schließlich sahen sich die bedrängten Beamten der drvlieube» Masse gegenüber getwuugen, von der blanken Waffe Gebrauch zn machen. Tacans schienen die Excedcnlen nur gewartet zn baben. den» dieselben beantworteten nunmehr die letzte nochmalige Auf forderung der Schutzleute, sich zu entfernen, mir emem Sicinbvm- bardement, welches Material sie dem Platz am Königsthor, der zur Zelt nmgepstasten wird, euknahme». Nn» gingen die Beamten auch rücksichtslos vor, mit den flachen Klinge» tchlugen dieselben in die Menge hinem. welche sich zum Theil widerietzle, und nur nach nnendlichcr Mühe gelang eS, die Schämen nach dem Fried- richshain, dem Königsthvr resp. nach der Fricdenslratze lns zur Georgenkirchstraße zu treiben. Leider konnten nur wenige der NowdieS verhaftet werden, da dieselben in den Büschen der Hain- Anlagen reichlichen Schutz fände». Qesterleicki. Die Laudiagswahlen i» Ober-Oesterreich und Körnchen hatten das erwartete Ergebniß. In Ober-Oeslerrcich siegten die sämmtlichen 19 klerikalen Kandidaten für bie Land- aemeinde-Mundate, in Kärnthen die sämmtlichen 12 dentschfort- schriitlichen Vertreter der Städte und Märkte. Der Führer der Juugezcchen, Tr. Grcgr, hielt in Chotzcn eine Rede, die an Offenheit wcnig zu wünschen übiag lässt. Ans feinen Ausfühinngen sei Folgendes hervorgehoven: Es sei er» großer Fehler, daß Dr. Nicgcr und seine zwei Eollegcn nach Wien gingen und sich als Telegirte des czechischen Volkes gerirten (Nute: Skandal, Schmach ihnen!). Sie seien blind »ach Wien aekommen und hätten erst erfahren, was es dort gebe, als sie zn Tische sahen. (Nufe: Be»u Eogunc!) Tie Herren seien gewiß iehr gut bewindet, von Ministern und vom Hofe eingeladcir worden: schon da habe er grotze Besorgnisse gehegt. Oder sei die Influenza an der Nach- giediakeit Schuld? Er als Arzt wisse sehr gut, das; eine iolche Krankheit sowohl aus den Geist als den Körper cinwiike, deshalb glaube er, daß die Influenza eine» bedeutenden Antbeil an dem Zustandekommen des Wiener Ausgleichs trage, durch welche» das czechische Volk eine Nation zweiten Nangcs werde. Dieies Volk sei ein treues Volk und blute bei jeder Gelegenheit für seine nihmleiche Dynastie. aber es blute nicht zu dem Zweck, damit !ei» König prcntzijcber Vasall werde. (Lärm. Der Eommissar mahnt zur Mähigung.) Das wären aber die Folgen des Ausgleichs! Für die Ailczechcn gäbe cS nur er» Mittel, die Mandate niederzu- legen, den» sie flehen im Gegensatz zn ihren Wähler» iSchniach ihnen!). Wir veclnngen: Reaktivirniig der Selbstständigkeit drs Königreichs Böhmen, Verwirklichung des czcchischcn StaalSrcchtcs, Durrbsubrnng der vollen Gleichherechliguag. Pkair sagt wohl, am das czechi'che Staatsrccht habe c-s sich bei de» Evnsereiize» nicht gehnnoclt; aber das ist eben der Fehler, das; man hei einem so wichtigen Slcimsaktc auch daS czechische Siaalsrecht vergesse» hat. Das macht de» Eindruck, das; man es preisgcgebcn hat, das; man eS wegen anderer Vedingimgen geopfert bat. (Nufe: Sie haben eS für Eogaac verknust!) Oesterreich svllie sich nicht mit den Deutsche», wildern mit den Czechen und mit de» übrigen staviichen Böllern ausgleicben. De»» vhne die Slave» würde Lefierceich ein Opier des begchclichen Nackvars werde». Es ist daher wenig Verständig von der Negieiung. die Gefühle des czechische» Volkes zu verletzen: denn möglich, daß die Zeit nahe genug ist, wo man an die Ovserwilligkcit de» rzechiichrn Volkes appcllircn wird. DarmiS, was ich gesagt habe, geht aber nicht bervor, das; ick gegen jede» Ausgleich nur den Deutschen wäre. Im Gcgenlheii, ich »röchle einen solchen wünschen; aber einem solche» Ausgleich mutz der Ausgleich des czeckilchen Volles mit der Krone vorarigchcn. Und ein solcher Ausgleich ist das Leichteste von der Wett: dazu sind keine langen Conscienze», leine Festtafeln nölhig; er lautet: gleiches Neckt - Von »ns kann man Nicht sage», das; wir herrsche» wallte»: aber van de» Tcntiche» kann man cS bcbauvlen. Wir stehlen keine Kinder, wir verjagen keine Arbeiler. Gleiches 'Neckt, das >sl die Gmndlage dcs Ausgleichs, aber keine solchen Pnntta- tivncn. Diese komme» nun wieder vor den Landtag. Man wird uns wieder durch A>beil ausreiven wallen; man wird hassen, d >>; wir iilitcr der Last der Arbeit ziisaniinriisinkeii werden. Nun, wir freisinnigen Abgeordneten, wir werden ihn», was möglich sein wird, ii»d hoffen, das; cs denn doch nicht so leicht gehen wird. Ich Haffe, das; sich „och Ahgrvrdnele finden werden, welche Patriotismus genug besitzen und das; sic ruckt den Fluch der ganzen Nach- kommcmchatt ans sich laden werden. Freilich wird die Pression am die Abgeordneten eine gratze lein. Scho» sitzt sucht man Mittel, dieselben regiernngsscinndlich iimznslimmcn. Man sagt, cs werde uns die innere czechilche Amisiprache gegeben werde». Für emen solchen Pappenstiel sollen wir unteie alterciblcn Neckte ans- gchcn. Ist denn daS ei» Geschenk? Gehört eS denn uns nicht schon längst? Ist das eine Eoncession dafür, wenn wir nineren Hals nntec die Azt legen? Es wird schon eine Zeit kommen, wo man uns die innere Amlssprache leibst anbieten wird. (Grotzcr Beifall.) Der Somniersrischort Kühtay im Oezthnl war der Schauplatz eines tckaudcrhnflcn Fainiliendrainas. Ein Stadtbanmeisler ans Wien mit Fra» und Tächter und ein Ulanen-Leutnant, wahrschein lich a»S Ungarn, hielte» sich dort fett vie-zehn Taacn auf. Die Abreise der Eltern mit der Tochter war bestimmt. Der Leutnant wollte noch einige Tage bleiben Die Tochter, welche bei ihren Estern in einem Zimmer schlief, verlies; in der Frühe das Zimmer, wurde aber gleich daraus gesucht, obwohl schon zu spät, da man im Zimmer deS LentnanIS zwei Schüsse hörte; nachdem die Thür erbrochen, fand man Beide bereits entseelt mit durchschossener Brust in ihrem Blnlc. Ei» Zettel ans dein Tisch enthielt die Worte: „Da eine Verbindung nicht möglich, so wollen sich die Liebenden in Küktay in beiderseitigem Einverständnisse ein genicin- iames Grab bereite»." — Dec UlanemLeutiiank lernte in Meuin daS Fräulein kennen, verliebte sich m dasselbe, reiste der Familie überall nach, und als er wiederholt ans seine» HeirathSantlag in Folge seines schweren Leidens (Limgenschwindsncht) van den Estern eine verneinende Antwort erkiest, passte er ihr des Morgens vor der Abreise der Familie von Kühtay auf, verlnnale wahrscheinlich einen Ablchicdskiis;. weil er sich trenne» nnihle, da er zum Ncgi- mente cinrückcn fällte, und euch ah sie und sich. tlnacrnr. In der Gemeinde Kuba ini Komiiat Haid» sind durch eine Fcncrsbruiist bei Slarmwind 40 Häuter emgeäscheri worden, wobei zwei Menschen ihr Leben einacbüjst haben. — Der Marktflecken Tvkaj ist durch eine FciierSbrimst fast gänzlich zerstört worden. Nur zwölf Hnmer sollen verschont aeblicbrn sein Frankreich. Infolge der ersten Aiiweirvung dcs neuen Ar- meeacsetzeS werde» dieies zzahr 184,922 Nekruten eingeslellt gegen 180.453 im vorigen Jahre. Tie Kaiserin von Oesterreich unternahm in Paris einen Spazier gang auf den Boulevards und fuhr dann in'S VoiS de Bouloaue. «uf der österrelchisch-ungarischen Botschaft ward man durch die An kunft der Kaiserin völlig überrascht. Der Botschaftsrat!) Graf Ztchh, welcher für die Zeit der Abwesinhcit des Grafen HovoS die Ge schäfte drr Botschaft führt, erfuhr das Eintrrffc» Ihrer Majestät erst aus der Zeitung. Er wollte sofort das Bvlschaftshotel dem hohen Besuch zur Verfügung stelle», wurde aber mit Rücksicht auf das strenge Inkognito, welches die Kaiserin bewahrte, gar Nicht vorge lassen. I» der Bkaieiiung der Kaiserin brstudet sich der Obirslbof- meister Freiherr v. Nvpcsa. — Nach ihrer Ankunft in Holland hatte sich die Kaiserin in Vliessingen zur Fahrt nach Cherbourg elngeschisft aber das ungünstige Wetter am dem Kanal nölhsiste sie zur Land' una in Dover, von wo sie sich auf einem Packetboot nach Calais und von dort nach Paris begab. Durch ein Dekret der Negierung wird daS Gesuch deS Erz bisckofS von Paris, ein von einer Wlttwe der Kirche Säers Coeur verschriebenes Legat von 10,009 Francs annehmen zu dürfen, ob- gelehn», weil die Kirche bereits bedeutende Summen anacsammelt habe und es »»nütz erscheine, die Einnahmen der Kirche zu U» grinsten der Erben der Wittwe zu vermehren. Stach den rnr Ackerbaaministerium eingegarrgenkn Nachrichten sind die EriileauSsichteii besser, als man sie nach den Regeagüsteir deS Jnstiiwrrals zn hofscn wagte, ausgenommen natürlich die Departements, welche vor Kurzem durch de» Orkan zu leiden gehabt habe». Nach vorläufiger Abschätzung hofft man sogar auf günsti gere Erträge, als im vorigen Jahre -, namentlich die Hascrerirte scheint vorzüglich zn sein. Nach einer Petersburger Depesche Pariser Blätter wird der Czar den Besuch des Kaisers Wilhelm bereits rm Monat Oktober Auszeichnung des deutschen Kanzlers Eaprivi durch de» Cznrcn verstimmt in Pari» gewaltig. Ein Moment, die Herzlichkeit deS Vcrkebrs beider Monarchen, wird allgemein hervorgehoben und natürlich lür die E,Haltung de« Friedens günstig gedeutet. Einige französische Biätler sind aber gerade über den liebenswürdigen Ein psang, den Kaiser Witbeiin in Nutzland gesandr», sehr erbost Eassagnac vergleicht die Charaktere der Kaiser Wilhelm und Alez'aiidcr. Von Erstereni rntwicst er ein möglichst abichreckeiides Bild, während er Letzteren wieder einmal als dr» grössten Her, scver aller Zrilen hinslellt. AuS dielen Pbantasiebildcrn schliefst dann das Blatt, das; die zwei Herrscher sich nicht verstehen und aliv auch nicht haben einigen können. Viel vcuiünstigcr urlheilt die „Paix", datz der Besuch zwar cm Hösstchleitsakt sei. aber als salcher werde die Begegnung doch auch dazu dienen, Missverständnisse zwischen den beiden Herrschern zn beseitigen und so zur Erhaltung des Friedens bciznlragcn. Taini! düistc daö republikanische Blatt so ziemlich die allgemeine Ansicht Enrovas getroffen haben. Tie Influenza ist in Paris »eucrdingS wieder anfgetrelcn. In den Spitälern sind 00 Erkranlniigcn daran, die zumeist schwerer Nalnr sind, sestgeslellt. Tec Graf Vilanova und 6 ihn begleitende Personen sind bei einer Besteigung deS Maiiiblane verschwunden. DaS „Journal des Debüts" einpfieblt, die Matzregeln gegen die Einsührung aiiieriknnischcn Schweinefleisches anfznheben, um die Einfnhrnng der von Sriteir der Vereinigten Staaten geplanten Zollinatznabiue» lnntanzuhaltc». Tie „Justice" tadelt die Angriffe der Blätter gegen Italien und empfiehlt, zur rntelnalionateii Höflichkeit znrückzulchrcn und ein Geschwader nach Spezzia zn enticndeii. Paris. Tie Ankunft beS Königs von Griechenland steht, zum Zwecke eines längeren Aufenthaltes, in den nächsten Tagen zu erwarten. — Im Llueaiburger Garten wurde am Montag die üverlebensprotze Büste Eugene Delacroix' ausgestellt. Tie Büste ruht ans einem granimcn Piedestal, lodas; sich das Ganze als ein Impolantes und würdiges Denkmal des grotzen Künstlers ausniinmt Der „Figaro" veivffeiulicht einen langen Brief des Wiener Hoskapellmeisters HanS Nichter, mit welchem derselbe den von französischen Journalisten ans der Lust gegriffenen Vorwurf zurück weist: Er dirigirc aus Nichtachtung iür französische Werke diese mit der linken Hand, die deutschen Opern aver mit der rechten Richter erklärt dem „Figaro", datz er der meist bcschäfligle Dirigent dec Wiener Hotoper sei und nianchinal fünf und sechs Opern wöchentlich zu leiten habe. Nur die physische Ermüdung, die eine derartige Ueberbülduiig der Pslichlcii berve.isühre» müsse, zwängen ihn bei bekanntere» Werke», wie „Carmen", „Lubcngrin", den linken An» in den Dienst zn stellen. Den Vorwurf, französische Werke wen ger zu achte», ais die deutschen, weist er mit aller Enb schiedeiibeit zurück. Italien. Durch ein ministerielles Dekret wurden die irredew tiltiscy-revointionären Vereine und Gesellschaften, welche den Namen der Altenläter Bananti und Wilhelm Odcrdaiiksülirtc», geschlossen. Die Sichcrhcitst.ebördcii haben in Folge dessen die Vmaiiiiiilniigen der gciiannirn Grirltschasten nnlcrsagk und deren Statute», Mit gliederlisten und Papiere beschlagnabmt. Bei den Haussuchungen welche die Polizei hieraus bei oen Führern der Barlaiiti- imd Oberbau'-Veieme hielt, wurden im Hanse Dominik Mancini's 4 Bomben darunter 2 inst Dynamit gefüllt, gesunden. Mancini wurde verhaftet. In Eilla di Castello (Perugia) sind durch einenEyklon 4 Kir chen emgeltnrzt, wobei mehrere Personen verwundet wurden. In Plslüuo sind 5 Personen verlchüliet worden. Graf Porro hak beim Gcrichtshoi von Mailand eine Klage wider König Hnmbrrt eingeieichr, iveil derselbe dem Kran Prinzen während dessen längster Orieiilrelse gestaltet batte, sich Graf von Pollcnzo zn nennen, ein Titel, den nur die Familie des Grafen zu führen berechtigt lei. Spanien. Auch in Madrid ist ein Cbolcrasall konstatirt warden Eine Fra» erlrankte an der Seuche und starb nach weni- grn Slnaden Das tu dcr erste, i» 'Madrid selbst vorgekommene Fall; andece Personen, die, ans de» Eboleragegend kominend, unter veidächtige» Dinslauden ertrankt sind, werden beobachtet. Belgien. Ter Ausichntz des belgische» BergmaniiLbundes er- lictz einen Aasinf an die deutsche», enallichen und französischen Genossen bcbnfs kinierslützung deS AaSsiandcs. Ter welttälischc Brrgmouwsbund sandle eine Sviupalbie Kaudgebung. Fünf fran- zvsiaae Anarchiiien wuldcn >n Mvas vechaslet. Die Lage ini Slreikgcbiete vvn Pi'vnS hat sich gebessert. Etwa 1000 'Arbeiter habe» die 'Arbeit wieder ausgenommen, w datz die Zahl der A»ss!äud>ichea noch etwa 15,500 ertrügt. Man kommt mehr und mein zu der'Ansicht, datz dcr Ansstaud niit der Agitation für das allgemeine Stimmrecht zmammciihäiige. Tie Einweihung des Teiismals zur Eunnerung an die bei Waterloo gefallenen und in Belgien begrabenen englischen Solda ten fand Dienstag auf dem Kiccbhose Evöre statt. Es nahmen daran Tlieil i Dcr Herzog von Eamdridgk, der Lordmayvr von London, die Mitglieder der englischen Gcsandlschast, die Stadt- hehörden von Brussel und eine grotze Zahl Engländer und Belgier. Ter Herzog von Eainbridge ndergad das Denkmal der Stadt Bznffcl. Eirglnird. Tie Konserenz des Vereins für Rciorm des Aöl- kerrechieo ist T ienslug i» Liverpool eröffnet worden. Herr Siepcking (Huinhnrg) ivnrde zum Vorsitzenden gewählt Nach Briefe» Stanlcy's ist dessen Gesundheilszuslaiid sehr initzilch. Die Aerzle verboten ihm jede Anstrengung während dcr nächstr» Monate, weshalb Stanley auch die beabsichtigte Amenka- reise »nterlätzt. Ein Bericht der irischen Land-Kommission meldet, datz in ganz Irland, nnsgenvinmen in dcr Umgegend Dublins und der Graf- fchast Down, die Kartosscipest ansgetreien sei. stiustlnnd. Von Neuem taucht daS rnssischc Inden-Edikt auf. Von ostizlöjrr uiffiicher Seite war geieagnet worden, das; die Ab sicht bestehe, die Faden von alle» Slaotsamter» auSznschlictzrn und die in der Thal hesleheiiden, aber nach n emnls ernstlich ansgeführ- te» Brstinnnungc'n üher die Ans-.iilhsttSbcschräakang der J»- en »»ninchr in Kraft treten zn lassen. Auch der englische Botschafter i» Petersburg hatte seiner Negierung nach London berichtet, eS sei nichts bekannt davon, datz dies anaeordnct wcnden sei oder datz die Absicht bestehe, dies jetzt zn thnn. Jetzt jedoch erfährt dcr Vertreter dcr „Daily News" in Odessa ans „jnvcrlässigilcr aint- licher Quelle", das Edikt gegen die Inden weide ungeachtet dcS Protestes der westlichen Presse im Lause des Monats Oktober erlasse» werden. Unter Anderem soll künilig der Aufenthalt in Petersburg und Moskau nur den geprüften indischen Handwerkern gestaltet werden; alle Ansässigen müssen sich einer genauen Prü fung unterzichrn. Wer sein Handweik nicht ausübt, wird anSge- wie>e». In einem Anhänge zn dem Edikt werde >edach versucht werden, die Strenge der Unterdrücknngsliiatzrcgeln zu rechttertigkn Wie die „Krz.-Ztg," erfährt, ist in Ncvai bei der dort uni 17. d. M. slatlgehavten Lnrchrcije des dcatschen Kavc>s seitens dcr russischen Behörden dafür gesorgt worden, datz die dentich-ballischc Bevölkerung mögsichst wcnig in de» Vordergrund treten konnte. Nvthweiidig ist diese Vorsicht aber nicht gewesen, da die bctressen- de» Kreile nicht im Mindeste» wünschten, bei dieser Gelegenheit den geschichtlichen Charakter des Landes hervortrete» zn lassen. Zur Gesammilage hätte das in keiner Weise gepatzt, während die russischen Mucklhaber in icdcr noch so harmloieii Kniidgcbung den daran eS ohnehin nicht fehlt. Wenn der Gouverneur von land, Fürst ScbachowSkol. gleichwohl Mlene gemacht hat. mildere Seilen anfziizieben. so zwar, daß selbst von der Erlaubnitz zur AuSsleckang der deutschen Fahnen die Rede gewesen sein soll, so Kat man sich in Reval über de» wahren Sinn dieses „Entgegen« loiiinienr" keine» Augenblick getäuscht. Amerika. Ein sechsfacher Mord wird aus Montana gemeldet. Ein unweit Livingstone m genanntem Siaaie lebender Mann tödtete i» einem Anfall von Mordlnst seine Frau und fünf Kinder. Der Wahnsinige leistete seiner Festnahme Widerstand und wurde todt- acschossen. — Ein gräßlicher Fall von Kannibalismus wird aus dem Kreise Oucbeck gemeldet. Zwei irrsinnige Tanbstumnie, die mit einem Kinde allein gelassen wurde», tödteten dasselbe und verzehr te» Tbcile seiner Fleisches. Australien. Der Kapitän deS in Seattle von Honolulu ange- koiuineneir amerikanische» Kreuzers „Charleston" meldet, Hawaii släiide am Vorabend einer Revolution, welche den Sturz des König- thuiils und die Herstellung der Republik bezwecke. Die gebildeten Eingeboreiien seien der ausländilchen Koinrole müde nirb erheben den Nus: „Hawaii für die Hawaianer " Afrika. In Anwesenheit dcr answärligcn Konsuln, des Ad mirals Freemantie und zahlreicher Europäer und Eingebarcner that die Frau des Gencralkonluls Evan Eniilh den ersten Spatenstich für die von Mombasa nach dem Victvria-Nyanzn zn erbauende Eiscnbabn. Hoffentlich erfolgt auch bald in Deulsch-Ostasrika der Effeiidcchnbaa. b Kunst uud Wissenschaft. ^ In der König!. Hosoper gklangt beule, zur Geburtstagsfeier des DichtccS, Goethe s „Egino nt" mit Herrn Drach (als Gast) in dcr Titelrolle zur Ausführung. f Im Residenzlheatcr tritt hente Herr Adalb. Matkows ky zum letzten Male als ttonrad Ouihvw aus. -f Das Königl. Schauspielhaus soll Sonntag, d. 2l. September, mit Ohnet's „Hüttenbesitzec" c>vffnet werden. Die AboniienienisvorsleÜiliigcn beginnen am 22. September mii dem Heyse'schen Lustspiele „Gott schütze mich vor meinen Frennven". f- Die Königs. .Hosoper stellt für die nächste Zeit eine wettere Gesainmtausfnhrnng des N i b e l u » g e n r i» g e s in Aussicht. Für den 10. September ist ^.Nheiiigold". für den N. die „W.iltnre" und für den 13. und 16. „Siegfried" und „Götterdämmerung" an gesetzt. Frl. Malten wird, trotz ihres in diese Zeit fallenden Ber» liner Gastspieles, die Brünnhilde singe». Direktor Karl eröffnet die Wintcrsaiion desNesidenz- th enteis mit Sonntag, d. 14. September. f Im König!. Eonserpatorium ist seit Kurzem be kanntlich eine Untenichtsklasse für die V>vla alta errichtet und als Lehrer und Leiter derselben Herr Nkinnicle, em bewährter Kenner und Virtuose dieses Instrumentes, berufe» worden. Mit Einfüh rung dieser Unterrichtsklaffe ist Herr Direktor Prof. Krantz nicht nur einer der Ersten, ivelcher der Viola alta den allgemeinen Weg in die Oeffentiichteit durch eine mnsikainche Hochschule bahnt, er schafft damit auch den musikalischen Fuchlreffe», speziell den jungen Musikern, einen neuen und sicheren künstlerischen ErwerbSzwcig. Unsere gewähnte Viola oder Bratsche, wie wir sie i» allen Orchestern vorfinden, genügt zum Theil zwar dem Zwecke, für welche» sie bestimmt ist, als eine wirkliche und entsprechende Ver mittelung zwischen den Geigen und Celli kann sie jedoch nicht recht gelten. DaS hat man mit der Zeit ohne Schwierigkeiten einsehen geleint. Einer solchen münschciiöwcrihcn Vermittelung entspricht entschieden die Viola alta besser und charakteristischer und auch als Svloinstrninent bietet sie mehr Reiz und Eigenart als die gewöhn liche Bratsche. Autzer diesen guten und kreislichen Eigenschaften, läßt sich mit dem Instrumente aber auch noch eine andere erzielen, nämlich die einer sicheren Existenz für ihre berufenen Vertreter, und ein Künstler, der sich heute, in unserer Zeit ccr Ueberprvduk- tton, ganz deni Studium dieses Jnstrnincntes widmet, ist sicher, seine Kunst und Keinrtnisse zur Erwerbung einer guten und lukra tiven Stellung verwerthen zu können. Noch kürzlich wurden von mehreren bedeutenden Orchestern Viola alta-Lpieler für JahreS« gagen von 5000 Mark verlangt, leider ohne Erfolg, denn die Zahl dcr tüchtigen Vertreter dieies Instruments ist heule noch eine ver schwindend kleine. Freilich wird Derjenige, welcher sich der Viola alta widmet, davon absehcn müssen, nebenbei auch Violin spieler zu sein, denn Beides lägt sich aus technischen Gründen so gut wie nicht vereinigen. Das Instrument will einen ganzen Mann und ein ganzes Studium — dafür bietet es aber auch einen vollen künstlerischen und materiellen Erlolg. 's- Der frühere Tenorist am Köninl. Hostheater, Herr Eich horn, welcher hier ca. seit Jahresffisl Barltonpartleen nach ita lienischer Gesaiigsmclhvde studirt, wird sich im Oktober dem Dresdner Publikum in einem Eonrert als B a r i t o n sä n g er rwrstellkii. In dem Concert wirkt Frl. Clolilde Klecberg mit. Später gedenkt Herr Eichham nach Italien zn gehen. 1' Der König!. Kammecniusiker Herr Th. Bttnner, welcher nnscrc Canccrtlitkcratnr schon mit manchem aiimnthigen Tonstückr, namentlich mir effektvollen Liedern, bereichert hat, veröffentlicht (im Verlage von C. A. Klemm, hier) zwei neue Gesänge: Die „LicbeSbrücke" (Frau Mareclla Sembrich gewidmet) und „Mäd chen am Brunnen" (ver König!. Hofovernsangeri» Jrln. Laura Fncdnianii gewidmet). Die Lieder zeichnen sich durch zwanglose, vornehme Ecsindung, hübsche und lessclnde Melodik aus und bieten, iir ihrer effektvollen Behandlung, den Vvrtheil eines entschiedenen Erfolges. Man wird den neuen Gesängen in den Programms der bevorstehenden Ccmcerte jedenfalls öfter begegnen. ff Die Thamm' sche K u n st a n s steiI u n a segnet mit Ende dieses Monats das Zcitticbe, d. h. sie wird für immer ge schlossen. Es ist dies nicht die Schuld dcr Leitung dieses Unter nehmens, der Uittcrnehmer hat vielmehr bei seinem löblichen Be» ginnen, so viel man hört, nach Ovfer gar nicht unbedeutender Art bringen müssen. Bedauerlich für den KreiSdcrKiinstlcrnnd Knnst- srennde ist, datz augenblicklich kein Lokal vochanden ist, welche- so günstiges Licht hat, wie dieser grotze Thamm sche Saal. Das Lokal deS Kniistvercms wird nunmehr wieder der einzige Ori sri», an welchem sich die Schöpfungen unserer, wie auswärtiger Künstler einheitlich sainmeln. ff Von der A a n arc l l - A n s ste ll u » g ist zn melden, datz m ihrer gestrigen Sitzung die Lotterie Kommttsion zur V.ttoos'nng daö schnell allgemein beliebt gewordene Agnarell A. Zezzo's: „Willst Du mir Modell sitzen?" zN'r. 2169) und ferner H.:ns von BauelS „Haus aus der Düne" zNr. 23> angckanft hat. Weitere Ankäufe durch die .Kommission erfolgen in den nächsten Tagen. Ler GeschaitSaang ist ein sehr znfclcdcnstetlrndcr; der Besuch lasst nichts zn wn,ischen übrig und der Ankauf von Bildern hat sich in den letzten Tagen wieder sehr erfreulich gestattet. ff Das Berliner Viktoriathcnter gab vorgestern mit entschiede nem Erfolge ein neue-, modernes Ausstattungsstück in 13 Bildern: „Die Million oder Vivat Imperator". Tie Gelegenheit zu großartigen Massimtanzc», brillanten Dekorationen, cssellvollen Theaternlnschineii-Wiinderii wird zwar oft ziemlich gewaltsam her» bcigezogen. dafür gehören die grotzen Ballets znm lüiisilerisch Schön ten und Prächtigste», was in dieser Gattung aus einer Berliner Bühne je geleistet worden ist, sehe man ans die Zahl und Anninth der iiiilwirkendcii Tänzerinnen und Fignrantinnen, auf Erfindung und Facdenwabl der Kostüme, die oft bis zur »rubersten Grenze dcr erlaubten Abwesenheit jeder Verhüllung gehen, ans die Kunst der Grnppirunge», die BelenchtniinSwirkiliigen und die dekorative Aus stattung der phantastisch gestalteten Schauplätze.— „ Nnsko i n i- Ww" ist zur Aiiffnhiniig »in Beiliiicr Lessingcheatcr angenom men worden. Wilbrandt s neues Schanststcl „Nene Zeiten" geht nir derselben Bühne übermorgen, Sonnabend, zum ersten Male in Scene. ff Die in dcr bekannten Paul Lindau- Asfairc mehrfach genannten und dadurch in Mitleidenschaft und Verdächtigung ge zogenen Herren Krittler Landau. Wolfs n»k> Engen Zabel geben öffentlich die Erklärung ab, datz sic in Angelegenheiten Paul Lindau's und Frl. v. Schabelsky's niemals weder mündlich noch schriftlich irgend etwas gelhan haben und der ganze» mehr oder weniger malpropren Sache aänzlich fern flehen. ff Die neue Oper „Filter Pazmann" von Johann Strauß toll schon am 19. November, dein NaiiienSiag dcr Kaiserin von Oesterreich, in sec Wiener Hosoper erstmalig in Szene gehen. Das Textbuch ist, wie bereits Nittgcthcilt, nach einer Erzählung Doczy's bcarbeilcl und behandelt einen pntüvtischen niigauich-histo- rischeir Stoff. ff Ein neues Schauspiel zIndah" von Henry Arthur JoneS wurde am Tonncrskgg im Shastcsöury-Thealcr m London vor einer gänzlich ans Geistlichen allcr Konfessionen und deren Familien bestehenden Zilhörcitchait zur Darstellung gebracht. Ven 1200 Geistlichen, welche dcr Direktor des ThcaierS und Darsteller der Hauptrolle, Mr. Willard, «ingeladen hatte, dec Gratisvocsteillmg bclznivohnc», hatten »cht ablehnend gcaniwortet. L tz-'.' 's -i-i, s ^ A «WH § A "'i!. I-L' «v szZ-li z? W
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