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- Erscheinungsdatum
- 1890-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-05
- Tag 1890-05-31
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Monat
1890-05
-
Jahr
1890
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»». kmndoaiü«. ! Kile» hl« nüchlilar>«e Aunialime b« ntnakn u>;ld. wckit sksid,,, ilul- W,« «nkundiiunMmlwak aea« »«metabiim» yurch Bür!man« oixr Voiieinzakilimii. Kür RMabr einaemndt» Schrikt- " Imckc kmk Vervindlichlktt. Lickünoiamia« ziklniie» tainmtltch» aamva»« vermüiklunaruelle» an. Trrnivnwltelle Nr. U. Leldoläk^rlln sssxrünäot 1873. 35. Jahrc Aufl. 48,500 Z ang. -tück. K,««S«L VarrOaUvü« ^«rtaaat» Lktali». Dresden, 1800. MÄLvsrLö, 8»i«läossn, mvekanisen» Olavisra, ^riiton«, ttsm- pkov», Llonimdon«, 8vw- plioniona, ÜarmomLts, Olmeinaü, llLrniuulums, Violinen, Kulten ote. oto. ^'o<en ru nllen moelnul. Llinnlsnerlcon, banürsis- artikel mit Llu^ilc in rvielister Anüvadl icarckt mnn di'IIiMt bei k.KsMzUiiM, 8ol>Io88-8trL8sa 14. klLLVLLrSll f«Lftr Uri »ns üsn dockautonäston Olssliüttsn ckos In- vocl ' ^oslLlläee, emptelilen in roiodkaltiasr ^usnadl 1VM». IMiI L 8nlm, Ak«»m»ai kt IZ. » «ra«pr««I»„1«IIs LLt». «IS Viws/?r// Fssc/E //s?s^s//<5/7^-. Z ^W-sa!d«LS' L 6i?seM^ Mo/vis L ^se/L-s^-^/c/s. 5? MritL kliuKsser MorttL klartuus, ^Itma-rLt 13 «Nil H3.uxt3ir3.L3s. I»o«nmv»1«», ««lilr-ns» »an«I, 8pttr«li, ai l»«ll«- nna alle Vamvnsvknvtetvr ^Ptlk«l» smpsialilb rnr tziiliZon Ullti pralitiLvIieu 1tei86 IR«j«e-k'a»rnlvr- ItOlstr als Iluieuin civi I-aioiitü-Iccüt, 8oI!(liUib umi klio^an^. Kl ü88tv ^N8L» ttI»I von Vl»8t l»«l»-Hsvvv88»lrv8 etv. ^.uZiistusstrLsss Nr. tir»Li»r «Iv v«)ttzxv). iUl» 1 ^»1 Amerikanische Zollgefetzvorlagen, Camot'S Steilen, der Frankfurter FriedenSverirag. Hofnachrichten, sächsisches VercinSgeictz, v»«» Klicgerbund und Sozialdemokraten, Kolonialwaarenhändlerpetition, Gerichlsurryandinnge». „Zanberflöte". Knnstoerein- Sommliend, 31. Mai. 8 ranmortllLrr NrLaNrur kür PoltttschkS «mll vlirr» « »rr»l«i. AuS Washington liegen heute über die geplanten Zollcr- höbllngcn zwei Telegramme vor, die zwar noch einer näheren Er läuterung bedürfen, die aber doch erkennen lassen, daß die Ge fahr einer gewaltigen Einfuhrerschwerung europäischer Maaren in bedenkliche Nähe gerückt ist. Nach der einen Depesche hat das Repräsentantenhaus den Mc. Kinlcy'schen Zollverwaltungs-Entwurf, wecher die Einfuhr europäischer Maaren nahezu unmöglich machen soll, in der von der Konferenz beider Häuser gegebenen Fassung aiigcnommen. Gestern war nur bekannt, daß das Repräsentanten haus in die Einzelberathung derZolltarissätzr eingetreten sei; außer dem wurde gemeldet, daß das HauSsämmtliche Anträge, sie mochten von einer Seite kommen, welche immer, sie machten auf Ermä ßigung oder gar noch weitere Erhöhung hinauSlaufen, grnndsätzlich ablehnte. Man muhte annchmen, daß der Entwurf, wie er ans den Beschlüssen des Repräsentantenhauses hcrvorgehen würde, dann an den Senat gelangt, der ihn anzunchmen, zu verwerfen oder abzuändern berechtigt sei. Heute wird die Sache aber so dar- gestellt, daß der Senat sich bereits mit dem Kinley'schen Entwürfe beschäftigt, ihn mehrfach abgeändert und einzelne Zollsätze gemil dert habe und daß also jetzt zwischen beiden Häusern des CongresseS sachliche Uebereinstiminung herrsche. Der Entwurf ginge folglich nicht noch an den Senat zurück, sondern würde dem Präsidenten zur Unterschrift vorgrlcgt. Im Gegensatz dazu sicht folgendes Tele gramm auS Washington: „Im Senat brachte Senator Plnmb eine Resolution ein, welche den Finanzausschuß auwcist, eine Tabelle anzufertigen zum Vergleich der bestehenden Zollsätze mit den in der neuen Tarifbill und den Amendements des Ausschusses aufge stellten. Ter Ausschuß soll ferner angewiesen werden, falls er neue Zölle empfiehlt, oder die Erhöhung der bestehenden Vor schlags, die Gründe dafür aiizugeben. Stach Annahme eines Zu- satzantragcs, welcher die Angabe von Gründen auch für die Herab setzung von Zöllen verlangt, wurde die Resolution gcnehmigt." Ohne genaue Kcnnlniß der Geschäftsordnung beider Häuser des amerikanischen CongresseS laßt sich nicht benrthcilcn, in welcher ge setzgeberischen Phase sich eigentlich der Kinley'schc Zolltarif be findet. Nur soviel ergicbt sich, daß die Hochschutzzöllner mit ver stärkter Dampfkraft arbeiten, um ihr Heu hereinzubringen. Ter die Einfuhr europäischer Maaren mit unerhört hohen Zöllen be legende Kinley'sche Tarif soll nämlich bereits am 1. August in Kraft treten. Daraufhin ist eS zurnckznlühren, daß in den letzten Monaten die großen New-Dorker Eintuhrhällscr (es sind über 500) Europa bereisen lassen, um an Maaren anfzukaufen. was irgend sich beschaffen läßt, damit sie sie noch zu den jetzigen niedri geren Zollsätzen drüben einfllhren werden. Ter amerikanische Tarif setzt die Zölle nach Höhe deS Wcrthes der Maaren fest (aä ralorem); vielleicht haben die New-Uorker Einfiihrhäuier mehrfach theme Maaren zu billig taxirt, um an den Zöllen zu schinden. Der Kinley'sche Zolltarif setzt nun schwere Strafen auf zu geringe Schätzungen fest; gegen die Erkenntnisse der Zollbeamten giebts keine höhere Instanz; das verschärft die hohen Zölle noch um ein Beträchtliches. Die letzte Hoffnung, daß Amerika nicht einen schweren Schlag gegen die europäische Industrie führt, beruht jetzt auf dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. Wenn die New-Aorker Einjuhrhäuser die öffentliche Meinung de« Landes so zu bearbeiten im Stande sind, daß sie sich mit Nachdruck gegen den geplanten schamlosen Naubzug der dortigen Grobkapitalisten ousspricht, dann trägt vielleicht der Präsident Bedenken, seine Unter schrift unter ein so verderbliches Gesetz, wie jener Klnleh'sche Zoll tarif ist, zu setzen. Stark ist. wie man sieht, diese Hoffnung aber nicht. Der Präsident der französischen Republik. Herr Carnot, ist von seiner Reise in den östlichen Provinzen nach Paris wieder zurück- gekehrt. An Begeisterung hat eS nirgends gefehlt; alle Schichten der Bevölkerung wetteiferten darin, Herm Carnot zu feiem und ihn der Ergebenheit der Bevölkerung für die Republik zu ver sichern. In jeder der von ihm berührten Städte von Süd- und Ostfrankreich wurde er mit patriotischen Ansprachen begrüßt, auf die er ebenso patriotisch antwortete. Die Ansprachen und Aut- Worten waren aber nicht von gleicher Güte. Sichtlich gab sich Carnot Mühe, große Mäßigung an den Tag zu legen, aber cs gelang ihm nicht immer, in seinen Worten die scharfe Grenze zu beobachten, die daS Oberhaupt eines Reichs gegen das Nachbarlich innezu« halten bat. So wäre unstreitig ein auffälliger Zwischenfall in Besanyon besser unterblieben. Dort leben zahlreiche Elsässer, die sich dahin „geflüchtet" haben. Im Namen dieser „Flüchtlinge" begrüßte auf der Präfektur eine Deputation den Präsidenten Carnot, und eine Dame, Frau Schiedcnhelm, überreichte ihm einen Blumen strauß in den französischen Farben und mit einem Flor verschleiert. Sie gab in der Anrede der unwandelbaren Anhänglichkeit der Elsaß-Lothringer an daS französiiche Vaterland Ausdruck und erklärte sodann, daß die Elsaß-Lothringer ihre ganze Hoffnung, ihr ganzes Vertrauen aus Herm Carnot gesetzt haben. Der Präsident antwor tete, daß er die Gesinnungen ihrer Landsleute kenne und hoch- schätzr, er unterließ eS aber, der Frau Schiedcnhelm zu versichern, daß er die auf ihn gesetzt« Hoffnung nicht täuschen werde. In Besan?on fand auch ein großes Turnfest statt; doch enthielten die dabet gehaltenen Reden keine herausfordernden Phrasen. Später kam e» auch in Belfort zu großartigen patriotischen Kundgebungen- Daran betheillgten sich vorzugsweise die 10-12,000 elsässischen „Flüchtlinge" die sich in und um Belfort niedergelassen haben- «war befand sich unter den bei Carnot Vorbeimarschirenden keine aus dem Elsaß eingctroffcne Deputation, doch streifte Herr Carnot in Belfort das Gebiet der äußeren Politik. Auf die Ansprache des Rektors der dortigen Hochschule erwiederte der Präsident: „Ich danke Ihnen, Herr Rektor, wir sind stolz, zu konttatircn, wie tief die Gefühle jenes stummen Patriotismus sind, von dem Sie eben sprachen." Eine solche Aeußerung ist geeignet, in Deutschland zu verstimmen. Was würde man in Frankreich sagen, wenn der König Von Italien bei einem Empfange, etwa in Turin, von der Italie nischen Gesinnung deS von Italien an Frankreich abgetretenen Nizzas und von dem stummen Patriotismus der Savoyarden ge sprochen hätte? Ist es denn nicht möglich, daß frainösischerseiis solche Zweifel an der Rechtsgiltigkeit des Frankfuricr Friedens künstighin unter bleiben ? Hören wir, wie ein nngeschencr Franzose, der neuerdings infolge einer Unterredung mit dem Fürsten Bismarck vielgenannte Journalist Des Houx, sich darüber äußert. Herr DeS Houx hat den Mnth, sich für die ehrliche Anerkennung des Frankfuricr Friedens (d. h. Abtretung von Elsaß-Lothringen an Denischland) ansznspre- chen. Er logt: „Ich wünschte, daß meine Mitbürger, ohne auf ihre natürlichsten und ehrenhaftesten Empfindungen zu verzichten, sich endlich daran gewöhnten, mit Thatsachen und nicht mit Tchein- gestalten zu rechnen. Im Jahre 1871 stand cs uns vollkommen frei, dem siegreichen Deutschland jeden Friedensvcrirag zu verwei gern. Wir konnten zu ihm sagen: „Nehmet, was Ihr wallt, Ihr seid die Stärkeren, aber Verträge schließen wir nicht." Diese Mein ung wurde von der Tribüne der National-Versaminlnng mit beredten Morien veriheidigt. Trotzdem zog die große Mehrheit der Volks vertreter Frankreichs den Frieden vor. Man unterhandeln: zu Ver sailles und zu Franklurt über die Vertragsbedingungen. Die Be dingungen des Siegers waren hart. Europa legte sich nicht für unS in's Mittel; unsere Bevollmächtigten konnten sich nicht auf die Hiffe desselben, welche ThierS vergeblich amief, verlassen. Wir ver handelten über die Bedingungen, wir verlangten dir Milderung einiger derselben, wir erreichten gewisse Gegenbedingungen, Garantien und Bortheile, welche man damals sehr hoch zu schätzen wußte. Ich erkenne an. daß dieser Vertrag uns durch Gewalt ansaczwimgcn wurde und daß cs schmerzlich ist, daß er keinen dauerhaften Frieden schuf. Aber nur um diesen Preis konnte man die Befreiung unse res Landes erreichen und eine Zeit der Ruhe war nathwrndig, um nnicrc Festungen aiifuibaucn, unsere Negierung, unsere Finanzen, und unsere Armee wieder berz»slrllen. Der Vertrag besteht also vollkommen rechtskräftig- Wir leben seit 20 Jahren nnier diesem Vertrag. Die großen Politiker, welche mich angrcncn, lbnn, ats hielten sie ihn inr null und nichtig. Leider tritt er nus nur allzu wirklich vor die Angen, wenn wir liniere ver'orenen Pnwinren und liniere verstümmelten Grenzen brirachleii. Weiches Verhalten ent spräche denn einer wichen Verachtung des Vertrags? Etwa das Gebell, der DcroulldiSmns? Gegenwärtig sind wir zu mächtig, uni uns bloßen Prahlereien lsinzngeben. O, ich verstehe weit cber Camille Drcnsuß, welcher nnS sagt: „Gegenwärtig haben wir den Vorthest besserer Kriegsrüstnng gegenüber Dentschtand; kündigen wir den Frankfurter Vertrag, werten wir uns aus Deutschland, er obern wir nnS liniere Provinzen wieder »ud fangen wir d-n Krieg sofort an. Komme, was da wolle!" Dos iil logisch, das ist ein klares Verhalten. Ich zweifle aber, daß er viel Zustimmung finden wird. Ich sehe wenig Leute, die einen ans solche Weise unicrnom- nienen Krieg wagen möchten, wo wir gegen uns den Dreibund und die Meinung der anderen Staaren hätten. Zwilchen der Mcmnng des Herrn Dreytuß, der den Krieg sofort haben möchte, und zwissbcn der mcinigcn. die von einem loyaten und arbeitsreichen Frieden die Revanche erwartet, sehe ich keinen Mittelweg. Unsere Würde er fordert. daß wir zwischen beiden wählen, entweder den Krieg an Denischland erklären oder den Frieden aufrecht erhalten, indem wir ans kleinliches Schmollen und kindische Herausforderung verzichten." ^.insi sott il! wäre, er glücklich sein würde, diese beiden Provinzen der neutrale" Schweiz zu überweisen, die aus ihnen zwei neue Kantone bilde" würde. Sei dies nicht möglich, so würden sie nicht früher unab hängig .werden, bevor nicht Tciltschland und Frankreich zwei Föderativrepiiblikcn gewarden wären. Liebknecht kündigt eine heftige Angrifssrcde gegen de» Fürsten Bismarck im Reichstage an, deiner Bcihcilignng am Börscmpieie Nachweise» will. Seitdem Rücktritte Vismarcti aihnieten seine Freunde wieder auf. BiSmnrck sei das Haupt eines AnsbentungS- und SchreckensshstcmS gewesen. Petersburg. Das künftige Handels- und Landwirthschastk- musciim soll dem Wirk!. StaatSrathe v. Witte übertragen werden. — Der Obemolizeimeistcr von Warschau vermale die Ausweisung von 81 Ausländern, dauinker 30 Picugen und 26 Oesterreichern. Die Berliner Börse zeigte heute ein gänzlich veränder tes Bild gegen die Vortage. Die Haltung war ausgesprochen fest und das Geschäft lehr nnSgcdchiit. Fast ans allen Gebiete» erfolgten nmfoiigrciche Deckungen und Meiimugskäuse. Banken waren fest und lebhaft. Fm Vordergründe des Verkehrs standen Bcigwerke ans bessere amerikanische Cisenberichtc. Eisciibnlniea ans SaalcnstandS- bericbt sehr fest, österreichische lebhaft gefragt, fremde Reuten durch weg besser. Die gesteigerte» Conkse veraniaßten später Realisationen, welche eine vorübergehende Abschwächnng ün Gefolge hatten. Nachbörse sehr fest. Im Kaisnverlehr Banken ruhig, Dresdner 2'/i höher. Eisenbahnen fest, namentlich österreichische Bergwerke gut behauptet, andere Iiiduitnepaviere ruhig, dentiche Fonds mehr- , tach schwächer. Privaldislont 2'/s Proz. —Wetter: Bedeckt, mehrfach Regen, M.-S.-W.-Wind. krankfor« a. M. «Ad«»».» Nrkdil L««,Lb. «»,»»«». IN.io. «o»«. Iir.Ni, «olizicr —98M. «vr»e. »na. G,I»r. so,r«. LUc»»t« LA.M. DrkSdn. vk. IL5M. Laura ttl.lt>. SclscuNrchri, Acst. V a > «-. 68»«».' Rcntt »ii.72. «ulkidi I06.1S. .-»talieurr 97^0. «»aal», bahn 5,t>i>,e,i>. Loaibardru ai»,tii>. «». Prioritäten —. Epanier 76-,. ihtttliiter 18S,iI7. Ltiau'aneu 661.00. c-Scombie VIO.liii. gcst. Pari«. Prrdoiten «SO,Inst.» »rr Mai rvst». »rr S«»»»r.-Decbr. l LI,76, still, »viril«» »rr Mai MLI>, per Septbr.-Trccmbkr L7,i!L, rnhia. i Riibiil per Mai 71,66, pcr ecrilcmdcr-Deccmbcr 68,66, ruhig. « n, ft , , d , »,. Produkten tsrstliih». «Lei,,» »er Mai HOL, »er Nodtr. 196. Oioaatn »er Mal 1i!l, vir Oktober 121. London tProd»r«e„.Pcria,t>. Getreide trügest, fremder Seit« «IMger. kSnserloS, Hafer lvrichend. — Wetter: Schön. L'l Fernfchrcib- rrnd Fernsprcch-Berichte vom 30 Mai. Berlin. Das Befinden des Kaisers ist nach wie vor zufrieden stellend. Die Schwellung deS verletzten Fußes ist fast gänzlich beseitigt. Der Kaiser tritt am 27. Juni seine Nordlandfahrt an und trifft am 28. znm Besuche der dänischen Königsfamilic ans Schloß Fredensborg ein. Die Weiterreise nach Norwegen erfolgt am 30. Juni. Der Aufenthalt in Cbristiania ist dis zum 15. Juli in Aussicht genommen. Darauf findet eine dreiwöchige Hebung des Geschwaders in den nordischen Gewässern statt. Schließlich begiebt sich der Kaiser über WtlhelmShafcn nach England. — Der UnterstaniSsekretär im Answärtiacn Amt, Graf Bcrchem, tritt nach Ablauf seines Urlaubs aus Gesundheitsrücksichten in den zeitwei ligen Ruhestand. Als Nachfolger tvird ein nuswärtlgcr Gesandter bezeichnet. — Die englisch-deutschen Vcrhoiidliingen über die Ab grenzung der Interessensphäre im Innern Ostasrikas werden nächste Woche wieder ausgenommen. — Dcmentirt wird, daß die Vertretung der Fntcrcsscn der russischen Unlerthanen in Bulgarien von den, dculschen ans den sranzösilchcu divlomatischcn Vertrctcr in Sofia übertragen worden sei. — In Gegenwart der Kaiserin finden am 2. und 5. Juni die Grundstcinlegnngcn zweier neuer hiesiger Kirchen statt. — Vom 1. bis 3 Juni wird hier der Innimgstag abgehalten, der u. A. über eine Immediateingabe an den Kaiser über die gegenwärtige Loge des Handwerks Beschluß fassen wird. Auch die Frage der etwaigen Einwirkung der geplanten Gewerbc- acrichte ans die den Innungen gesetzlich übertragenen schiedsrichter liche» Funktionen soll erörtert und die Wünsche deS Handwerker standes in einer an den Reichstag zu richtenden Petition dnrgelegt werden. Posen. Gcneralfeldmarschall Prinz Georg von Sachsen be schloß die Inspektion hiesiger Garnison mit einer großen Parade ans dem Exerzierplätze und reiste V-4 Uhr nach Breslau ab. Der General des 6. Armeekorps von Secckt war mit der gcsammtcn Generalilttt und dem Obervräsidenten v. Zedlitz zur Verabschiedung auf dem Bahnhöfe anwesend. Posen. Bischof DInder ist an einem Magenblutstnrz gestorben. Wien. Eine Mimsterkrisis soll ansgebrochen und Marguis de Bacgnehcm »»Scrichen sein. daS neue Kablnet zu bilden. Paris. „Petit Journal" berichtet über eine Unterredung seines Korrespondenten mit Liebknecht. Danach sprach sich derselbe in Bezug ans Elsaß-Lothringen dahin aus, daß, wenn er Minister Tkrtlichcs nnd Sächsisches. — Dienstag, den 3. Juli, begiebt sich Se. Maj. der König 5-L, von Sibnllenort nach PolSdam. nm bei dem erstgeborenen Kinde Z? ' S'. Köuigl. Hoheit des Prinzen Leopold von Preußen Poche zu ^ », > stehen. Z , — An, 3. Juni wird Sc. Königs. Hoheit Generalfeldmarschall ^ Z ' Prinz Georg z» Tnivveiibcsichtigungen in Freibcrg cinircffen. — Der Hauptlchu-r Friedrich Zcibig zu Wachwitz erhielt das L k" I AlbrechtSkrenz. — Marge» soll im VormittagSgotteSdicnst der evangelischen > Hoski r ch c, kurz nach Beginn desselben, der znm Geiillichcn des > StadtvereinS für innere Mission und zum Hilssgcistüchen an der P»? f Hakkirrbe berufene Pastor Zimmermann durch den Ober- ^ ß hoiprcdigcr Dr. Meier in sein Amt als Hofhilfsgcistlicher ein- Z ^ gewiesen werden. Pastor Zimniccmann ist ein begabter Prediger - * und wissenichastlich tüchtiger Tbeolog; seine Berufung ist ein Gewinn auch für die evangelische Hoffirche. — Bei dieser Gelegen heit sei erwähnt, daß diejenige» Sitze in der evangelischen Hos- kirche, weiche nicht vcrlöst lind, neuerdings mit „vakant" — freier Sitz — kcnniiich gemacht worden sind. — Die Köln. Zig. läßt sich anS Cbemnltz schreiben: Wenn auch in der konservativen Presse Sachsens die Nothwendigkeit des Sozialistengesetzes nach wie vor betont wird, so kann man doch der Zeit seines Erlöschen? bei uns aus dem Grunde mit einiger Ruhe entgegenschen, weil das sächsische Verein sqesetz sich bisher als eine wirksame Handhabe gegen Auswüchse der sozialdemokratischen Bewegung erwiesen und dabei oft bessere Dienste gctban hat, als das Sozialistengesetz selbst. Nach diesem sächsischen Gesetze, welches ans dem Jahre 1850 stammt, bedürfen zwar Vereine überhaupt einer Gciicimiigiina z» ihrer Bildung nicht, jedoch sind Vereine, in deren Zweck eS liegt, Gesetzesüber tretungen oder unsililiche Handlungen zu begehen, dazu aufznfordcm oder dazu geneigt zu machen, verboten und aufzutös«i. Ferner sind, um nach dieser Richtung die nöthigc Prüfung anstellen zu können, die Polizeibehörden berechtigt, die Statuten nnd Akten auch der Privatvercine jederzeit cinznschen und über Einrichtung. Zweck nnd Wirksamkeit der Vereine Auskunft zn erfordern. In Bezug darauf ist durch jüngst ergangene Entscheidung des Ober- landcSgerichts nunmehr feslgcstcllt worden, daß in die auf den Verein sich beziehende Auskunft, welche die Behörde verlangen kann, auch Vorlegung der Mitgliederliste einbegriffen werden darf, eine Entscheidung, welche unseren sozialdemokratischen Vereinen ganz besonders schwerwiegend erscheint. Eine Centratisation solcher Vereine ist ihnen nur dann gestattet, wenn sie die Rechte einer Körperschaft durch Eintrag in's GenoffenschastSrcgister erlangt hal'eii. Auch diele Bestimmung wird gerade jetzt von Sozialdemo kraten besonder? übel vemierkt. — Ans der Landwirlhschaftlichcn Ansstellnng in Wien nimmt die Abthcilnng, welche durch die Tliicrärztliche Hoch schule in Dresden und die Lehrschmiede derselben gebildet wird, einen mit Recht hochaiigcschenen Rang ein. Von den drei Nbtheiliingen der Gruppe bilden wissenschaftliche Arbeiten der Do zenten der genannten Hochicbiiie die erste. Wissenschaftliche Arbei ten der Herren Professoren Haubncr, Leisering, Siedamgrotzky. Ellcndcrger. Jobne, Müller. Pusch und Edelmann zieren dieselbe. Von den wissenschaftlichen Arbeiten der Landwirthschaftlichen Ver suchsstation seien die 'Arbeiten von Haubner. Stedamgrotzkv und Hofmeister, von der Physiologischen Versuchsstation die von Ellen- dergcr, Hofmeister und deren Mtarbciter genannt. Dort findet man auch die von den Letztgenannten hcrauSgcgcbelie» Arbeiten über Anatomie, Physiologie und die Llatoria meäiea, sowie graphische Darstellungen. Die Vctcrinärpflege nnd Seuchenpolizei de-König reichs Sachien kommt in 6 Nummern zur Anschauung. Die Lrbr- Ichinirde umfaßt 177 Nummern, welche größtcnthcilS daü Wesen de? PfrrdebcschlagS veranschaulichen, während 20 Nummern die LiUevatur dieses Faches bilden. Ihre Hauptvcrtreter sind die Herren Leisering, Hartman», Lungwitz, F»ml>acb nnd Knhn. Herr Medi- zinalralh Prof. Dr. Sicdamgrotzkn wellte dieser Tage in Wien, um von brr Ausstellung eingehend Kcnntniß zu nehmen. Der rein wissenschaftliche Charakter der Abtheilnng des König!. Sachs. Ministeriums des Innern fällt um !o angenehmer aus, als die Gesammtausstcllnng im klebrigen keineswegs diesen ursprünglich beabsichtigte» Charakter bcibchaiken hat. und dürfte dies wohl a»ch Anlaß zu der Absicht einzelner Aussteller sein, von der Konkurrenz zurückzntreten.
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