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- Erscheinungsdatum
- 1890-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189004111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900411
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-04
- Tag 1890-04-11
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Monat
1890-04
-
Jahr
1890
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"'N -Dl« in Berlin tagend« Versammlung bei allgemeinen deut schen Re alichulmänner Verein» hat folgende Thesen ein stimmig.,angrnomnien: ..Die Versammlung aicbt vor Allem ihrem Tnnkt.eiühl gegen Se. Malestät den Kaiser Ausdruck für die hoch- herzige Anbahnung der langersehnten Schulreform. WaS wir seit 15 Jahren erstrebt: eine geninde Aorientwickeliing unsere» höhe ren Schulwesen», entsprechend den veränderten Ausgaben einer neue» großen Zelt — da» sebcn wir der Erfüllung nährrkomme» Tie größere Berücksichtigung der körperlichen Erziehunaneden der geistige», di« stärkere Betonung der im Leben und Sprache de» eigenen Belkes wie auch der modernen Kulturvölker liegenden Bild- liugSmittel sind unablässig in unseren Versammlungen gefordert worden. Tie hiernach bevorstehende anderweit« Gestaltung der höheren Schulen bat zur nothwendigcn Voraussetzung eine Neu regelung dcS BercchtigungSwesen». insbesondere d>e Anthebung de» Gmniiasial-Mvnopvl». Die Förderung lateinloser sechSktgssiaer Schulen entspricht durchaus de» Bedürfnissen des mittleren Bürgcr- standeS. Doch können dieselben den begründete» Anspruch der Neu zeit aus höhere Real Lehranstalten (Rcalgnmnaffeu. Obcr-Real- 'chnlen» durchaus nicht betriedigcn. Ter Realschiilmaunerverciu glaubt die Erwartung hegen zu dürfen, daß ihm in der demnächst zuwinmcntreienden Enquere-Eonimiision durch eine genügende Bcr- krcl ing Gelegenheit gegeben werde, seinen Ansichten Ausdruck zu geben. — Tie Albina, welche im Laute de» Winter» ihre zahl reichen Mitglieder und mit ihnen eine stattliche Reihe von Gäste» zu interessant vcrau'lalteten inulilaiischen und geselligen linier- Haltungen zu laden pslegt, schloß diese immer anziehend und fesselnd ausfallende» Wintervergnügunge» mit einem aus dem Königl. Bel vedere veranstalteten Faini lienabend. Ein geschmackvoll ent worfene» Programm praludirte. wie gewohnt, auch diesmal die Huldigungen Terpsichorens und die lukulltichen Freuden einer von Meister Fiebiger vortrefflich bestellte» Tafel. Tie künstlciischcn Vorttnge begannen mir einer Gricaichen Sonate für Elavicr und Violine, ür hoher technischer Pollendung von den Herren Emil Kranke und Adolf Gunkel, Königs. Kammermusiker, wiedergcgebcn. Dieser mit reichem Beifall auigenomnicncn mslrninenlalen Ein- leitnng ichlo^en sich Arien aus .Jessonda" zSpohrtt .Fidelio" und Lieder von Schumann. Mendelssohn, BrahmS. Eckert und Rubm- ftcin an. welche abwechselnd von der Conccrtlängcnn Frl. Elara Max aus Berlin und Irl. Hedwig Woraczek, Schülerin von Frl. Orgcni. mit großem und ichönem Eriolg gesriiiaen und von Herrn Walther Eichterger trefflich begteiirt wuidcn. Beide Sängerinnen ließen hervorragendes Snmmmaterial hören und eine gan: anS- aezcichncl gesangliche Bildung und Erziehung erkennen. Violin- ^oti von Raff und Saraiale Und Elavicrstücke von LlSzt. Rubin- siein >'»d Ehopin. von den Henen Kronke und Gunkel virtuos vorgetragen, vervollständgsten und variirtcn das Programm in geschmackvoll künisterischer Welse. Rach dem wohlgelnngeiicii Eonecrt verffigtc sich die elegante Gesellschaft nach dem unteren Saale zur g.aiel und nach Verleiden wieder in die oberen Räume dcS Königl. Belvedere, welche während der Tafel m einen Vall- iral von gewohnter Eleganz hcrgerichtek worden waren. Alles in Allein ge.taltcle sich die ganze Zeitlichkeit als eine der anziehendsten der San'o». — Tie neuen Eiiikominensteucrzeltel werden wohl wieder manchen unserer Mitbürger veranlagen, gegen die E > nichätznng zu rcklainiien oder persönlich Erkundigung über die eiinchla- genden Belhältnisse bei der Kon-gl. BczlrkSstciiereinnahine einzn- ziehcn. Tie genannte Behörde expeoirt nur noch Ins zum 16. d. M. tieme Packhofslraße JE. Il und wird am Ist. d. M. in die Häuser Pillnitzerstraße JE. 56 und 56b verleg!. — An dem in Berlin tagende» l'ö. E h i r n rg e n - K o n g r e ß nehmen Pros. Thierich von der Universität Leipzig und der Gene ralarzl des Königl. Lachs. Armceterps Tr. Roth Tbcil. — Bei Gelegenheit der morgen Poriniitag st Uhr Moritz- straße lr). I. Etage slattsindendcn Gciieralvcriaiimilniig des Ean-! koren- und Organislc»-Vece>»S der Kreishauptmannschast Dresden ^ lvird der Semiiiarobcilehrer Herr I. II. Biuchmann cincn Porirag über „schwebende Stiin m n n g " l>alten. und Nachmittags 3 Uhih werden in der Johanniskirche unter gefällige» Miiwirkting von „rau Professor Hosmairn-Sittl, Herzog!. Eobnrg-Gothaiichc Kaunneriängcriir, Frau Bachr Fährmgirn und dem Johannisliichen- chor von Vereinsnutgliedern Vorträge itattfinden. Ter Eintritl dazu sieht Jedermann frei. i ^ — tz-re Eiössnnng der Reuniaizon in Berlin gestaltete sich am Ostermoiriag arißent ehrenvoll inr die sächsischen Eavallerie- Lffrzicrc. Im Erönmmgsrenncrr >iin dcii Preis von Tegel siegle reich erfolgt. Besonder» stark sind Dien und Ungarn vertreten. Mit der Ausstellung ist wiederum ein Markt der ausgestellten Ob jekte. sowie Prämiimng der hervorragendsten Pferde »nd Vcrlovs- «ng von Ausstellungsgegenständen verknüpft. Zur Verausgabung gelangen 55M0 Loose ü 3 Mk Die Perloosung erfolgt am 1t). Mai Mittag» 12 Uhr. Ter stellvertretende Burschende Gras Witding von KönigSbrück versieht die Geschäfte de» bisherige», inzwischen ver storbenen Grafen zu Münster. — Im Ansirage de» evangelisch-lritbenschen LandeS-Konsisto- riuni» ist dem treuverdlenten. demnächst in de» Ruhestand treten den Cantor »nd Mrifrldirektor Hartina » n in Meißen eine An erkennungs-Urkunde überreicht wurden. — Einem mehrfach ausgesprochenen Wunsche, die bei dcrEnr- weisnng des Herr» HospredigerS Klemm gehaltenen geistlichen Reden In Truck erscheinen zu lassen, ist entsprochen worden und sind diese Perlen evangelischen Zeugnisses soeben erschienen. — Ter diesige Jnipszivangacanervcrein veranstaltet am 16. ds. lMiiiwochs in Mcinhvld S Säle» eine öffentliche Ver sammlung. der welcher Herr Lr. mcd. L a l> m a n n zWe>kcr Hirschi über das Thema: „Wie schützen wir uns vor Seuchen o' svrechen wird. In dieser Versammtung soll auch den Verfechter» des Impf zwangs freie Auöiprachr gewährleistet werden. — Tie Pädagogische Musikschule von Irl. Wera v. MertschinSkr, hält heute Nachmittag halb 5 Uhr »n Saale der Knirstgenossciischart (Schvsscrgaise) ein Schüler-Vorsvicl ab. gclcgcnt- lich ivelchcm Herr Direktor Kaden über da- „Musteircir unserer Kinder' spreche» wird. — Ans dem Fürslcnthnm Lippe-Tctmold begeben sich alljähr lich mit Beginn bcr Bauzeit zu Anfang April Tausende von Zrcgclarbertern nach den verschiedenen Gegenden Deutsch lands und des Auslandes. Gleich den Maikasen» traten dieselben in den früheren Jahren ganz plötzlich und nnaiigemeldet ani und veranlaßien deshalb aus den Eisenbahnen nicht teilen erhebliche Ver- späliingcn der Pcrsvncnzüge, welche sic benutzten. Zur Verminde rung dicieö Ucbrlstandes vereinigten sich dieie Ziegclarbeilcr ans einen Reisetag, damit ihre Besvrvcrimg mittels Etzlrazüge» inöglich wurde. Ein solcher Etzlrazng brachte gcstcr» »ivrgc» '.>66 Ziegel- arbeitcr von Delmold, welche in vierter Wagcntlasse nnd zu er mäßigten Fahrpreisen beiöldcct werden, nach Leipzig, von wo die selben mittelst Extra,ugcS nach Ebemnitz über Lausigk weilcrbcsör- dert wurden. Von Ehemmtz aus zerilrene» sich die Arbeiter nach allen Richtungen in die bclrcsiciidcri Ziegeleien. — Am 3. Lstericiertage ging eine Fiaucnspcrson mit ihrem Gclicblcn vom Wilden Manne »r der Nacht nach der Siadt zn Drei Soldaten begegnete» ihnen, von denen zwei den Geliebten vcnagien, sich des M ädchcus de m ä ch Iiglen nnd dasselbe vergewaltigten. Ter dritte Soldat wvllie seme Geiivisen znrück- daUen. dicielbcn hörten sedvch nicht darauf, und werden min die schweren Folgen zu nagen haben. — In, Viktoria Salon wurzte vorgestern der Seiltänzer und japanische Pambustilirstler Manzagnro von einem Seile herab, und vcrslanchle sich dermaßen, daß er nicht weiter arbeiten tonnie Ter Sliuz kam daher, daß einer Böcke, über welche das Seil gespannt ist, anseinanderging und das Seil zur Erde siel. — Zwei junge Wagenpferde gingen vorgestern srüh ans der Gcorgenslraßc durch nnd stürzte der Wagen, »r welchem cur Mann und enr Kind saßen, um und zcibrach. Auf dem Albcrtplatze stürzte eures der P>c>de, während das andere in ten lebendigen Zaun der Anlagen sprang, ans welchem eS mir durch Zerstören deS Zam'.cS bettest weiden konnte. Tie Pserde sind beschä dig r worden, der Herr und das Kind znm Gluck aber nicht. — Vorgestern Abend sttcg ein >» lrankh sttem Zustande sich befindender Man» ans dem Fenster seiner Wohnung in Anton stadl ans das Hansdach. Man glaubte, daß der Mann mond süchtig sei nnd holte z» seiner Rettung Feuerwehr herbei. Ter NEnia war aber schon vorher von seiner Frau nnd dein Nachbar wredcr in Snherhcu gebracht worden. Er leidet schon tangere Zeit an epileptischen .Krämpfe», wobei er jedesmal vorher in Aufregung vcr'etzi wird. — Ani der OstraaUce siel vorgestern Abend eine ^rau hin »nd zog sich dabei eine klaiiende Wunde an der Stirn zn. waG auch eine Zcii lang bcwnßstoS und mußte von einem Stadtbezirks-! auiseher nach dem Stadilraittcnhanse gebracht werden, da sic ihres Wohnung mchl augcben konnte. Vorgestern wurde in Ehemnitz eine für das kiichlich-mnsst > Zlg kalnchc Leben unseres Landes bcdenbame Vrrsaimnlniig abge-'" hasten, an welcher Geistliche, Eanlorcn. Kirchschnllehrcr nnd Orgm nisten ans de» ver'chiedenslen Tdcilen Sach'cns sich beihcil gien. Da» AbschiedSeslen beim Grafen Herbert Bismarck, an welchem auch der Kaiser the'liiahm. verlief auf da» Glänzendste, Tischreden wurden nicht gehalten. Da» Diner trug einen medr familiären Charakter, unter den Geladenen besanden sich vornehmlich 'Freunde und Kriegskameraden des Gastgebers. Der Kaiser war lehr froh gelaunt, miterhielt sich mit jedem Einzelnen und trank wiederholt seinem Gastgeber z». Nach dem Diner begab man sich in die Nebenräume »nd verbrnchte dort noch mehrere Stunden ln an- geregtem Gespräch, während eine Anzahl Herren die Spieltische zu einer Partie L'hombre oder Whist mifsiichtcn. MS nach Mitter nacht blieb die Gesellschaft beisammen und trennte sich erst, nachdem der Kaiicr sich kurz nach 12'/» Uhr von seinem Gastgeber verab- chiedet hatte. — Am TonnerStag wurden in der Wohnung de- eilheriaen Staatssekreiär» de» Auswärtigen Amte» alle die zum Lheil sehr kostbaren Möbel. Bilder und Geschenke, unter denen sich viele von getränte» Häupter befinden, gepackt, um »ach Frtrdrichs- ruh abgelcndct zu werde». Während die Köln. Ztg auf Grund der Mlttheilungen de» Grasen Herbert Bismarck >. Z. erzählte, daß die AbschicdSaudlenz des Fürsten BiSmarck ben» Kaiser ,c»ie besonders herzliche ge- wesen sei', bringt da- sich durch Deutschsceundlichkcit auSzclchneno« Paiislavisteirbtalt. .MoSk. Wiedom.", einzelne bisher unbekannte Details, welche den Eindruck machen sollen, al» rührten sie aus der Uiiiacpuna des Fürsten Bismarck selbst her. Fürst BiSmarck kam in da» Palais zu der vom Kaiser selbst festgesetzten Stunde. Kaiser Wilhelm war zcdoch nicht zugegen. Erst eine Viertelstunde später tmu er angcsahrcu. Volle zwanzig Minrste» wartete Fürst Bismarck im Empfangszimmer; dabei soll er zu dem diensthabenden Flügctadjutante» bemerkt haben: .Ja, ja. der Mensch muß sich in alle Lebenslagen zu schicken wissen. In meinem Leben Ham ich noch niemals, nicht einmal beim kranken Kaiser antichambrirt: nun »»iß ich auch damit Bekanntschaft machen." (Diese Darstellung verichweigt die beglaubigte Tbaliachr. daß BiSmarck in der Zwischen zeit sich vo» der Kaiserin verabschiedet hat.) Als der Kaiser ankam. wurde Fürst Bismarck zu ihm geruien. Hr blieb am Einaal,ae im Zimmer flehen und rueldere. daß er erschienen sei. um sich als neuer Feldmarschall der deutschen Armee vvuustcllen. Der Kaiser reichte ihn, die Hand und sagte, ihn zum Sitzen einladend: .Ich habe gehört, daß Sic die Annahiiic des von mir verliehene» Titel» eines Herzogs von Lanenbiilg ablelmcn wollen.' — .Jawohl, Eure Majenat." — .Ich werde dicS nicht zulasscn". crwirdcrtc der Kaiser. .Einen Tilel ablchne», da ich will, daß derselbe Sie ehren soll, heißt mich beleidigen. Ich will Sie erhöhen und nicht er niedrigen." - .Ich bin Eurer Majestät ttcs dankbar für die gnä dige Absicht, bitte jedoch nichtsdestoweniger, mir die Ablehnung des Titels zu gestalte»." In der Meinung, daß Fürst Bismarck den Hcrzogslilet abiehnc, weil er seine Mittel für unsurrichend halte, ciklaite der Kaiser, er werde ihm eine Dotation bewilligen, welche cs ihm gestalle» werde, standesgemäß zu lebe». Ader Fürst BiSmarck bchanic aus der Weigerung. Da ries der Kaiser, vom Sitze ansspringend: .Ich will Sic ja nur groß machen!" Tic Aniwort Bismarcks larstelc: .Meine» Namen kam, man nickst größer machen !" Nach einer Panie sagte der Kaiser gereizt: .Aber begleiten Sie. daß Ihre Weigerung Jedermann glauben machen wird, daß Sie rimreiwillig znnickgetrclcn sind, daß zwilchen uns ein Bruch slallgcfnildc». daß Sic von mir entlassen wurde»/ Wollen Sic denn, daß man so denkt?" — .Ich kann das nicht ändern, Maieslät" K ister Wilhelm trat aus BiSmarck »», welcher sich vom Sitze erhoben, »nd süglc hinzu: „Auch ohne dies ist ein gewisser Theii der Presse bcsliklst, unwahre Gerüchte über Ihre Demission zu verbreilcii." Tacaui enigegneic Fürst Bismarck, daß er keine Macht »nd keine» Einslnß mehr habe, daher auch nichis ihn» könne. Die Presse sei frei »nd beweise diese Freiheit dadurch, daß sic ihn mil groben Schnnpsworlen überschütte. Da der Kauer daraus keine Antwort gab, bat Fürst Bismarck um die Erlaubniß. sich verabschieden zu dürfe», und dankte dem Kaiser für alle Gnade», weiche ihm von den Vorfahren dcS Kaisers und von ihm selbst rrwlctcn wurde». Ter Kaiser war gerührt und küßte nnd umarmle den Fürsten mehrmals, dabei r:cs er aus: .Daß wir Beide nicht zusammen arbcilcir können!" Sodann führte der Kaiser den gcwcwnen Reichskanzler in den Salon, wo sich die Kaiserin mir den Prinzen befand. Damit schloß die Abschieds Audienz." Was de» gewissen Thcil der Presse anbctrifst, der vom Kaiser erwähnt sein »o», so kann hierunter nur die „Nordd. Mg. verstanden sein. weiche bekanntlich 48 Lcuttrant S> ui seit von den 17. Ulanen mit dem Fnchsheugil ^ Es handelte sich um die vorbereitenden Schritte zur Gründung z Frdrbns. obwohl dieser zweimal auS der Bahn anSgebrocden war. Ruse allgemeiner Bewunderung wurden, wie Beistner Zeitungen i berichten, laut: „Großartig, ein Meislerstückchen, brillant!" Von allen Seilen eiilen die Freunde ans den Retter zn: ans dcm ha geren Gesichte des Siegers Susserl lag Heller Freudenschcin ans- gebuttict. Auch bei dein Rennen uni den Preis der Flora war ein Vertreter der Königl. sack»'. 17. Ulanen Sieger, der Rittmeister v. Boddie», der den biauncn Wallach Facieur ganz meislcihait ziii» Siege steuerte: er scheint seit semem überraschende» Ritt mit Maaßland im vorige» Jahre das Glück an sich gebannt zn baben .» - j Velde Male blieb der berühmte Ritter v. Ludvw von dem Garde s du Korps Zweiter. Tie Preise betrugen I5M nnd 2666 Pik. j — Rech! vorlkeilhast in Ton und Inhalt sticht von den in s Unbegrenzte gehenden Forderungen der rbclnlich-westfnlischcn Koh- lenarbeirer eine Eingabe ab, welche die Bergarbeiter des Königl. StcinkohlenwcrkcS zu Zauckerode an ihre Vorgesetzte Behörde zu Händen des Herrn LbcibergrathS Förster abgegeben haben. In dieser Petition streben die Bergarbeiter eine Erhöhung ihrer Jnvattdenpension an. Es heißt in dcrlclben: „AtS vor Jahr zehnten von unseren Vorfahren, ziun Wohle unserer königlichen eines . Kir ct^c n ch o rv c r b a nd e S für die cvangeii!chttnthe>lfchc Landeskirche Sachsens". Schon seit 1888 ist eine besondere Eom- mission in d!c>er Angelegenheit thittig und vorgestern wurde die eigentliche Gründung des Verbandes bewirkt Vom Landeskonsi- stt'rinin war in die Versammlung Herr Obcrkonsisiorialratb Tr. Schmidt nl'geoidnct worden. Tericste wies mit der Zusicherung, baß das Eonsistorinm den VcrcmSbeilrcbnngen mit icgem Interesse folge, daraufhin, wie sich die hohe Kirchcnbchorde im Emoeriiänd- niiie mit Luther besindc, der die Musik neben die Theologie ge- einschtedene stellt wissen wollte. Unleugbar übe auch die Musik, nainknluch l icmcn Abs'cl der des die religiöse, eine große Macht ans das mcnichüchc Gcinnth ans. E»l wclentttchcr Fortschritt stst mir der Gründung von Kirchen- chören gemacht wviden. nnd dankbar sei cs anznctteniicn, wie Ean- tvrcn und Organisten ihren Berns darin gesunden hatten, eine sangeslustige Jugend heranznbudcn. Indem die Gemeinden siir die Bestrebungen der Kirchenchörc immer empfänglicher nnd die Kirchenvorständc sich immer mehr bewußt winden, daß es sich beim Kirchengesangc um eine große und heilige Sache handele, 'ei man schon au» gutem Wege znm Ziele, ein weiterer Schritt dazu sei .r vurcii vrn> inneren ovr,ll>iieii, znin <vvgrr »nicicr lvriigiirr'rn auch der heute angcstrebte Zusammenschluß zn eurer stark machenden Bergwerk-Knappschaft, das humane Werk, die heurige Pensionskasse,! Einigkeit. — Für diese hohe Anerkennung der Vcreinsbeslrcbungen gegründet ward, wurde dieselbe damals mit größter Freude nnd" brachten die Versammelten ihren Tank durch Erheben von den Anerkennung entgegengenommen und ist bis heurigen Tages für I Sitzen znm Ausdruck. Nachdem man dann ans Vorschlag des unsere Knaopschatt immer von großem Segen gewesen. Doch Heutes Herrn Superiiitencenten Professors Michael Herrn Pastor Kilian tunde» nach Einlassung des Fürsten BiSmarck eine» gegen die Person Kaiser; zngcst'itztcn Aitikcl über diese Entlassung brachte. Neue Bestimmungen über das Tnellwescn, von denen neulich die Blatter zn melden wußten, sind, wie schon erwähnt, vom Kaller bisher nicht getroffen. Es sind vielmehr nach wie vor die alte» von Friedrich Wilhelm IV. festgesetzten chrengerichtlichen Bestimmungen, in welch:» auch solche »bei das Duell gegeben sind, in Kraft. Diese Bestimmungen werden indes; schon seit Jahresfrist schär'rr beobach tet nnd nachdrücklicher zur Anwendung gebracht. In allen Fälle», wo es Zirm D nett zwischen zwei Otsiziercir oder zwischen einem Ossi zier nnd einem Eivststtcir gekommen ist, wird die Untersuchung mir größerer Rigorosität gciübrt und denijenigeii, aut dessen Seite das Unrecht liegt, der nicht inißznverstehende „Wink"gegeben, wo Abschied cinzuccicheii. Besonders in denjenigen Fällen, and damals, welch' cm Wandel! Damals lebte man billig und war mit Wenigem glücklich und zusriedcn, das laßt sich von unseren Tagen nun einmal nicht mehr behaupten." E» wird nun der Nachweis gesuhlt, daß die Pension von 312 Mk. für die heutigen Verhältnisse völlig unzulänglich ist. Zum Schluß helßt e»: .Wir wollen auch treu blerden, gleich unseren Alten, wir sind bereit, durch höbere Beitrüge mitzuhelsen am humanen Werke, möge eS uns bergan« sein, das zu erstreben, was schon jahrelang unser Wunsch gewesen, nämlich eine bessere Versicherung im Alter für Invaliden, Wittwen und Waisen. Wir petstioniren daher, bitten . und ersuchen unseren hochgeehrten Herrn Lberbergrath : Er möge § soll, wurde» gewählt dicHerrcn k.Gast-Hostenviv. HoskaittorKIingcr- gütlgst dahin wirken, daß unsere Pcnsron um so viel erhöht werde, Dresden. Kantor Löschc-Äroßenham für den Bezirk Dresden, k. daß Tieienigen, die an der Grenze ihrer ArdeitSiahre stehen, mit i Kaiser-Aue, Musikdirektor Schneider und Organist Butze-Chcmnitz fcoher Znoeisicht vorwärts blicken »nd sich sagen können, Gott sei Dank, wir sind min wieder zufrieden, für unsere alten Tage, für unsere Wiltwen nnd Waisen ist besser gesorgt, deS sind wir dank bar und sröhlich. Darum leben wir in der Hossming. leine Fehl bitte gethan zu haben." — Diese Art, ihre Wünsche vorzutragen, sichert den Petenten die Shmpathiecn aller Wohlgesinnten und wird ihre Wünsche wohl auch ein geneigtes Ohr finden lassen. der Ni e i 4! ß als die Seele der ganzen Bestrebungen zum Leiter der Hauptver sammlung ernannt hatte, trat man »i die Bcrathung des gedruckt vorliegenden Entwurfes der Satzungen ein, z» denen Abänderungs vorschläge vom Kirchcnchorvcrband zu Plauen Vortagen. T»c ichr lebhafte Debatte berührte hauptsächlich den An'chlnß dcS Ver bandes an die Vereinigung der Kirchenchöre Deutschlands, die HcranSgabe eines VcibnndSblattes und die Bcichaffilng kirchlicher Musikalien, die Heranziehung der Krrcheirvorstündc zn den Ver- bandsbestrebnngen. In den Vorstand des LandesverbanseS, der sc 3 Mitglieder ans den 4 KrcrShanptmnnnschasten Sachsens zählen für den Bezirk Zwickau, I'. Kiltan-Pneßnitz, Eantor Röthig-Leip zig. Organist Meißner-Rötha für den Bezirk Leipzig. Die Wahl der Vertreter für den Bezirk Bautzen steht in Rücksicht ans die ge ringe Zahl der erschienenen Abgeordneten noch aus. Fortsetzung deS örtlichen Ttzeiles Sette v. I Ütti Auch in das Dunkel der Messel-A fsgire am 2. Oster- selcrtage in der Rahe des „Hohen Sterns" in Plauen ist Licht ge drungen. Vorgestern Abend gegen 6 Ukr erschienen freiwillig die beiden 21 Jahre alten Schuhmachcrgesellen Karl Emst Heim. Kummer aus Wcisslein nnd Gnst. Ad. Lötzsch ans Gnmhai» an PollzerdirekiionSstelle und zeigten an : .Sie seien am 2. Ostcrieicr- tag, am 7. April, Abends in der Nahe des „Hoben Steins" in Planen mit zwei Männern und einer Frau znsammengctrossen »nd in Streit gerathen. Im Verlause desselben . ! Presser gezogen und „darauf zngestochen". wobei auch er oberhalb deS Knircs eine Verlctzinig civalten. Tic beiden Männer seien verwundet worden, und >>e wollten sich selbst bcr Behörde aus dirstru Anlasse stellen." Da bekannt war. daß der Vorgang sich wirklich e>ciaiict hatte, die beiden Männer schwer verletzt worden waren nnd den clnen von ihnen im Stadtkrankenhausc hier vor gestern früh der Tod ereilt hatte, so wurden die Gesellen in Ver wahrung genommen und gestern früh der Königl. StaatSanwolt- schait izugesübrt. In ihrem Beisein ist danach Vormittags die ärztlich-gerichtliche Besichtigung des Körpers des Getödteten vor sich gegangen. Tie inzwischen als der Thot verdächtig eingezogenrn Personen, die kurz nach dem blutigen Vorfall in der Nähe des . Hohen Steins" schlafend vorgrsimden worden waren, sind wieder weigelassen wachen. Wa« den zweite» durch Messerstich« verwun deten. 36 Jahre alten Arbeiter Friedrich Zimmermann onlangt. ko hoist man. denselben am Leben zu erhalten. Er befindet sich n seiner aus der Wasserstraße in Plauen aelegimen Wohnung in Pflege. Die Stiche sind in da» rechte Schlüsselbein und die link« ^ und IS. Mai findet in den vormaligen Garde Reiter-Kasernen. Wiesenthorstraße 8. die 1v. PferdeanSstell« ung statt. Wie in den Vorjahren sind tue Anmeldungen sehr zahl Tasesgeschichte. Deutsches Reich. Für den nunmehr amtlich aus deu 6. Mai einbrrnscncn Reichstag sind im ganzen vier Vortagen scrkig- gcstcllt: nämlich der Gc>etzentwurs, betreffend die Gcwcrvcgerichle. oir Novelle zur Gewerbeordnung, betreffend Abändcrung des Titels 7 derselben, die Mcktlär-Dorlage und die Kolonial-Vorlage, letztere beide einen NacdtragS-Etat erfordernd. Von den genannten .. > vier Gesetzentwürfen ist mir der ersterc bisher an den Bundesralh habe Kummer sein gelangt und von diesem erledigt: die anderen müssen erst noch an ; > denselben gelangen. Wenn behauptet wird, daß die Kolonial-Vor- lage erst nach Ankunft de» Majors Licbcrt serttggestcllt werden könne, so sprechen schon äußere Gründe dagegen. Major Liebelt ist am 5. April von Sansibar abgereist, kann also nicht vor bei» 26. hier eintrcffen: da aber 10 Tage nachher schon der Reichstag eröffnet wird, so würde die Fertigstellung eines Entwurfes nicht inehr möglich sein, welcher noch eine Durchderathung tni Bundes- rathe erfordert. Tie Dauer der eisten Session dcS neuen Reichs tags schätzt man in amtlichen Kreisen aus ungefähr zwei Monate, sovaß der Schluß Ende Juni erfolgen würde. Doch ist anzu- nrbmen, daß nach aller Erfahrung der Gang der Derathungen zum Schluß einen rascheren Gang nehmen wird; e» wäre also möglich, daß die Session bereit» am Ende de» »wetten Drittel« des Juni geschlossen werden könnte. Diele Voraussicht gilt für um so wahr scheinlicher. al« die Uebeaeuguna besteht, daß die genannten Vor- lagen eine grundsätzliche Gegnerschaft von Setten der MajoritätS- Parteten nicht erfahren werden. Die Absicht, etwa noch andere BortagM an den Reichstag »u bringen. ». B. an« dem Reichsamt de« Innern, würde sich wobt nicht durchführen lassen, da der Bun- de«rath nicht in, Stand« sein wurde, diese Entwürfe, welch« zum Theii eine eingehende und lange andauernde Beralhung erfordern würden, zu erledigen. ein Ottizier mit einem trilhcrcn Untergebenen (Einjährig-Freiwilli gen, rc. in Llrcit gerathen ist und eine Fvrbeinng zum Duell hcranfbeschweren hat, werden die einschlägigen Bestimmungen un- nachsichtlich angcwendet. Zu gewissen LnbusauSaaben werden die Ossiziere in Berlin durch taliche Sitte und ducch das .Herkommen geradezu gezwungen Hosseittlich ivird auch dicic Sitte nunmehr durchbrochen. Man weiß beispielsweise, daß Offiziere in Berlin die billigsten Verkehrs mittel, wie Omnibus, überhaupt -nicht und Droschken 2. Klasse in der Regel wcht benutzen, daß sie in den Theatern nur die lhcuersten Platze, die Logenplätze, beictzen dürsen. Bei Einführung der Pferde- babncn galt es zuerst auch nicht einmal süc anständig, daß sich cm Offizicr der Pferdebahn bediente. Da hatten einige Generale ein Eiaicben »nd durchbrachen die Sitte, indem sie sich aller Welt sichtbar des Perrons der Wagen der Pferdebahn bedienten. Der Cbcs des GciieralstabcS. General Gras v. Walderiee. wich von seiner Urlailbsrcise nach dcm Süden am 14- d. M. wieder aus seine» Posten zurückkehren. Zu dcni Eisenbahlttingliick bei Goldstein aus der Frankfurt- Mannheimer Linie liegen nähere Nachrichten vor. Der Zug be stand aus 12 Wagen und war mtt 466 Arbeiter» besetzt. Da der selbe bereits ein langsameres Jahrtcnipo angenommen hatte, so hat das Unglück nicht den ilmsaiig gcnoimncn, der zu befürchten ge wesen wäre, wenn er noch seine volle Fahrgeschwindigkeit besessen batte. Ans einer bisher nicht aufgeklärten Ursache verließ die Lo komotive die Geleise, bohrte sich nitt Macht in die Erde und durch vaS plötzlich erfolgende Anhalten stießen die hinter ihr befindlichen Waggons mit lurchlbarec Vehemenz zusammen. Die 5 vordersten, buht besetzten Personenwagen fuhren zum Tbcil ineinander, zum Theil aufeinander und bildeten ein unentwirrbare» Chao« von Trümmern. Der Augenblick der Entgleisung soll für die Passa giere ein schrecklicher gewesen sein; schon als die Nothsignale der Lokomotive schrill crtönien nnd ihnen sofort die heftigsten Stöße folgten, hörte mun laute Schrcckensschrcie aus den Wagen. Nur cui Moment noch, nnd mit den herzzerreißenden Angstruscn mischte sich das Krachen der zusamnicnstoßeiiden Wagen. Die Katastrophe erfolgte lv unerwartet nnd plötzlich, daß Niemand im Stande war. ini Angciiblickc der Gefahr die Wagen zn verlassen. Die Insassen der 5, vordersten Waggon« waren buchstäblich theils unter den Trümmern begraben, theils in diese eingekeilt. Die nächsten 3 Wagen sind weniger, die letzten 4 gar nicht beschädigt worden. ES war eine barte und mühselige Arbeit, die unter den Trümmern bcsindlichen Personen hcrvorzuiiolen, Atzt und Meißel inußlen in vielen Fällen zu Hille genommen werden. Wer die ineinandcr- gciahrenen Trümmer der Waggons gesehen hat, muß es al« ein wahres Wunder bezeichnen, daß ans dem Platze keine Tobten ge blieben und daß überhaupt verhällnißmäßig so wenig Verletzungen vorackonrmen sind: von ca. 260 Insassen der betroffenen Waggons wurden, von nnerhcblichen Kontusionen abgesehen, nur 23 Personen verwundet, davon die meisten leicht: Tobte sind gar nicht zu beklagen. Ein in Cannes weilende« hervorragende« Mitglied de« eng lischen Emin-Entsatz-KomiteeS sagte dem dortigen Vertreter der .Time«". Emtn bade eine schwerere Ausgabe vor sich, al- er sich träumen lasse. Er bräche in der allerschlimmsten Jahreszeit aus. Die Schwierigkeiten, auf die er unterwegs stoßen würdig seien ungeheuer: e« würde nicht überraschen, wenn er niemals nach dem Bictorta-see oder Uganda gelangte. Gelänge e« ihm aber, io werde e, wahrscheinlich finden, daß trotz allede» die Britisch-Ost- afrikanische Gesellschaft ihm zuvorgekommen sei. — Man darf diese Prophezeiungen umio weniger ernst nehmen, al« dieselben äugen-
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