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- Erscheinungsdatum
- 1889-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188912254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-12
- Tag 1889-12-25
-
Monat
1889-12
-
Jahr
1889
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nnla's Verlaa-buchhandlung, iverkln, wird dem« »Minna von „Aktenstücken zur WirtdlchastS» W rrlichst eine Sammt. „ .. . . ^ Politik de» Fürsten Bismarck" perausgegebrn von Dr. Kitter Heinrich von Poschinger erscheinen. Der Herausgeber ist in der Lage, eme stattliche Reive biSber unverössentirchter Doku» inente irbrc die Handels- und Steuerpolitik. da» Eisenbahnwesen und die Matzregeln zum Besten der wirchschasttlch Schwachen dar- dieten zu können, welche unbestritten das gesttige Elgenthum de- Fiirslen sind. Der jüdische Geschäftsmann Ebreiiiried in Breölau, a» dessen Frozen sich die jetzt vielbesprochenen Ausführungen des Staats- aiiwaltS Kvbligk knüpse», ist neuerdings wieder vcchastet worden. (IS soll sich diesmal um eine Anklage wegen Betruges und Ver leitung zum Meineide bandeln. Ehreniried wird in gewissen Kreisen als rin Mann .bewundert", der alle» Gerichten ..über" sei. Nach einer Zusammenstellung über die Entwickelung oer katho- lischen Presse in den letzten zehn Jahren zahlte die katholische „politische und kirchlich politische Presse" Deutschlands im Jahre 1870 188, im Jahre 1880 dagegen WO Organe, von denen 1880 02 ! 1870 : Oi>> sechs und mehr mal, 42 (38) dreimal, 50 (12) zweimal und tili >40) einmal in der Woche erschiene». Im Königreiche Prentze» erlcheinen im gegenwärtigen Jahre 185katholische politische Zcilnilgen und Wochenichriste» gegen 124 im Jah»e 1870. Die Provinz Sachicn hat zwei, die sechsmal erscheinende „Eichsieldia" Ni Heilige,islnvt und die eiinnal wöchentlich herauSkonunenden ,Eichs- plder Polksblälter" ebenda, zu verzeichnen. In Berlin hat die „Germania" i» der „Mürkiichen Volks Ztg." in diesem Jabrc eine Evncnrrentin cchallen. Ter sertig anShearbeitete Plan einer Lotterie znni Zwecke der Niederlrgnng der Schlotzsceiheit in Berlin ist bereits den Ministe riellen Instanzen, von deren Genehmigung daö Unternehme» sowie der Vertrieb der Looie u» Uin!a»ge der vieusnkchen Nkonarchre ab hangt, unterbreitet worden, lieber den Lvtleriepian Hort man, dab Ilenie Gewinne, wie i» den Staatslattcrieen, nicht ansgesegt werden, dab vielmehr die niedrigsten Gewinne schon in ansehnlichen Kaprlal- betriiacn bestehen solle». Die Zahl der groben Gewinne ist hoch bemessen. Nach einem Hauptgewinn von 800,000 Mk. sollen 4 Gewinne zu 500,000 Ml.. 10 zu 300,000 Mk.. 20 zu 200,000 Mk. s. f. folgen. Nach einer Meldung auS Saarbrücken haben die wegen Be leidigung der Bergbeamten vernrtheilken Vorsteher des Rechts schutz-Vereins Marken, Bachninn» und Müller die Bewilligung er hallen. «in 2. Januar wieder anznsahren Lesterreich. Ter Erzherzog Engen ist Montag Nachmittaa über Paris nach Lissabon abgereist, um de» Kaiser bei der Kröirrmgs- seier des KönrgS Earlos I. zu verirrten. Ans der Rückreise wird der Erzherzog Eugen der Königin Regent», von Spanien einen Besuch abstatlen. Für die von Futtermangel betrossenen Gemeinden Galizien?, Schlesiens und der Bukowina sind durch Allerhöchste Entschlietzung 20,000 Pieterzentner Rohsalz bewilligt worden. In Wien standen der Redakteur des „Deutschen Volksblattes Karl Hermann Wol, und Dr. JacqncS Fischer, ein Rechtsanwalt, wegen Zweikampfes vor Gericht. Bede wurden schuldig befunden. Fischer zu 8-wöchcntlicher einfacher Kerkerhaft vernrtheilt und Wol> zu a Wochen. Letzterer ist in Berlin verhaftet und von der pren,rischen Negierung an Oesterreich ansgelrefecl worden, nachdem er mehrere Wochen im neuen Polizeigefängwtz zugebracht Halle. Dieser Aloeiil- halt ist ihm nicht gut bekomme», denn enie 'Ansprache, die er vor seiner Vcrurthcilnng an den Gerichtshof richiete, schlvb mit den Worten: „Ich mutz dem Gerichtshöfe eine Thalsache znc geneigten Erwägung rinhennachcn: Ich wurde für meine Thal, die ich schon n, Vergessenheit glaubte, in Verl», verhaftet und mutzte 31 Tage t» einem ncugebauten Gesiingnitz von solcher Beschaffenheit zn- bringeii, datz ich seit dieser Zeit an Gelenkrheumatismus leide. Ich bitte deshalb um ein möglichst mildes Urtheil." Frankreich. Der Senat genehmigte den dchuss Ausübung dcsZrrndhötterMviiovvlS durch den Staat geforderte» Kredit. Tic Volkskrankt,eit (Influenza) gewinnt in Paris beständig an Ausdehnung und zerrüttet in der Festwoche das ganze Gesellschasts- mid Gcschästslcben; inan stellt jetzt mich die ersten Todesialle sest, welche die Krankheit theils unter lhphnSähnlichen, thcils niilcr Lniigeiierscheiiilingen hcrbeisührt. Plan scl,reibt die Ve> schiinnnernng dem Umstande zu, datz die von der Krankheit erarissenen Personen sich nicht genügend schonen und die gebotenen Vorsichtsmatzregeln bcrsänmeii. Im Befinden des Präsidenten Earnot ist eine Besser ung einaelreten, und Frau Carnot ist fast wiederhergestellt. 'Auch in dcr Provinz kommen viele Erkrankungen vor; das 0. Husarcn- Ncgimcnt in Vordeaux hat 200 Kranke. Paris. Ter „Figaro" Veröffentlicht in seiner Montags- littmmer den von der Regierung für die öffentliche Ausführung lierboicncii Einakter „Das Vater-Unser" von Fr. Evppee In der Lektüre wirkidasDranrolet geradezu erschütternd und am pmkeadslen der mit schlagender Kürze hcrdcigefühcte versöhnende Schlutz. - Ein echürmlicheS HanS der Philippe-de-Gerard-Stratze Iviude am Sonnabend der Schauplatz eines ngcersendc» Vorganges. Eine kieine Wohnniig der vielten Etage dieses Hauses bewohnte eine Witlwe mit ihrem Sohne, einen braven, ehrlichen und fleitzigen Arbeiter, der seine Mutter förmlich anbetcle. Er liebte sie io herz lich »nd wahr, datz er, um alle die ihr ,willigen Begnemlichkeüen bestreiten zu können, oft die Nächte »in seinem 'Ardettslstche opierle. Er crk>ankic und wenige Tage darnach lag die Mutter verzweifelt vvr der Leiche ihres Sohnes. Sie wich nichl mehr vom Sarge, »ahm keine Nahrung und rief nur immer den Tvdten inil de» zärtlichsten Kvrenamc», wenn Nachbarinnen sie ans'ihrer stillen Verzweiflung aiistchrcctten. Als »,in Sonnabend das Leichen beslallniigspersviial die Wohnung bettat. küsste lie stnmm n»d lhröneiilvs ihr geliebles Kind, Hais selb» mit aller Svrgsall de» Sargdeckel schlietzc» und entlieh de» Tlauerzng mit dea Wvclen: „Eine Mutter weitz ihr Knid auch im Tode zu finden". Als die Leute mit dem Saige aus dcr Strotze nnfanic», lag >ni! zerrchmei lertcm Kopfe die Mutter ani dem Trottoir. Sie hatte sich von der vierten Etage berabgestürzt. — Ter 'Abbe Bandes, nngettag! »»d überführt des Mordes, des VelrngS und TrebslahteS und der Nolhzncht, wurde vom rLchwucgerrcht zu i'lvcgron zu lebensläng licher Zwingsarbeit vernrlheilt. Italic«. Der Ge»ieinderath von Teini winde aufgelöst, weil ec an, 20. ds. z» Elircn Lherdanks die Sibanig e.nslrvb. ileberhanpt ist hervorznheben, datz, während den Radikale» inNem am bewntzten Tage eure gewisse Freiheit gelassen wurde, gegen d>e Veranstalter von Feierlichkeiten in den Provinzen mtt riirkfichtsloscc Strenge vo,gegangen ivurde. Velnier:. T»rch die .»wiuäckigleit FrairkccichS lvird dst' Be- ralhung der Brrrsseler Konferenz gege>i die Sklaverei als gescheiter! bekiachlel. Frankreich verweigert England eiiOchiedcn das Tnrctr- luchiliigsrecht, es geilebt höchstens zu, datz englifcl'e Schiffe das stiecht haben falle», »n strvlhcn 'Meer und im verlachen Meerviiseii verdächtige Araber Thans, die unter sraniöstscker Flagge salnen, nach ihren Pavieren zu fragen und wen» diese nicht in Ordnung Inid, hiervon den: nächsten slanzösischen Geschwader 'Anzeige zu er statte». Ter Streik der Kohlengruhenarbeitei bat Montag such eine bedeutende Ausdehnung angenommen. In den Korstenarnben von Muiiihourg, Röchelte, Flenrrrs, Lambussart ruht die Ärherl voll ständig, in denjenigen von Amercoc»», wwie >n den vereinigten Gruden von Caere Madame. Pavs de Liege. Tuen Km»», Bape- monl, Ormont und Bvnrbrer theilweiie. Die Zahl de, Streikenden wird auf ca. 5800, nach andere» Mcldunacn auf 10,MO geschätzt, für Dienstag lvarde eine wettere Ausdehnung des Stteiles be- sürchtet. Die Ruhe ist nirgends gestört. (5'Nglniid. Die „Times" verössenliicht den vollen Text des vom Sultan jüngst erlassene» Firma»» für die Regelung der 'Angelegenheiten in Kreta und besprich! denselben in höchst ab fälliger Weite. Es wäre, heuierkt das Eichblatt, schwer glaublich, vb dieses Dokument wirklich etwas regeln werde. Die Pfvrle habe ohne die Machte Europas, die ans Grund des Berliner Vertrages betcesfö Kretas gewrsse Rechte erworben und ohne Griechenland gerechnet, dessen Interessen an den 'Angelegenheiten Kretas nicht w kühl igiiorirl werden liainien. Folglich entbehre der Firma» dcr Zustimmung der europäische» Machte und drittle nicht nnwahr- lcheinlich die Hellenische Regierung aus ihre, neutralen und rercr" Villen Haltung heransdränge». Drc verkündigte 'Amnestie tväre stir alle prnktiichen Zwecke illnsolüch und da die Löiaug der kreleri- sischcn Fraac hanvtiächlrch vo» ernec wirk.mgsvollen Amnestie ab- hänge, welche den »i Griechenland iveiiende» Kreieiisifchc» Flücht lingen die Rückkehr' nach der Jniel gestatte, reiche diele Tlmtsrichc tust allem hin, den ganzen Firma» lappiich zn machen. . In der Beuril>eilnng des e>igliich-po>tngicsischen Streit,»US m der englischen Presse bat eine weniger lerdttifchaftlichc Sttminung Platz gegriffen. Sv schreibt das Leibvrgan Lord SriliSbiirv's, die „Morning Post": „Zivischen allen Verblindeterr, wie England und Portugal, kann Schwäche und Clarke nichl in Frage komme», jedenfalls wird die erregic Sprache der pvrlngiesischen Presse in England keine Nnchnhmnng finden. ES ist recht wett von Ehire- Dochland na» Lissabon und London: e» muh etwIkS Zelt ver streichen, damit man zum vollen Verständnis, über die an diesen abgelegenen Grenzen deS europäischen Einflusses stattgesuudenen Ereignisse gelangt. Datz eS zu emstlichem Streite zwischen Portugnl und England kommt, ist unwahrscheinlich. England kennt sein Recht, aber schont die Empsindlichkeil Portugals. Es wünscht dcr öffentlichen Meinung in Lissabon Zeit zu geben, über die Natur des Falles nachzudenken und vertraut auf seine Macht und die Gerechtigkeit seiner Sache." Dieses Einlcnken Englands Ist ei» kluger Schach mg. denn soviel ist bisher klar geworden, datz die Snmpnlhieii Europas in dem ungleichen Kampse sich dem schwächeren Theile. Portugal, zugewandl habe». Wie schon gemeldet, ist der Streik der Gasarbeitec von Süd- London ganz zum Schaden dcr Arbeiter verlausen. Sie haben in allen Stücken nachgeben müssen. Sehr entrüstet sind sic nunmehr gegen die Leiter der trüberen Streiks, die Sozialdemokraten Bnrns und Tom Mann. Ter eistere hat zwar erst den Gewertvcrei» der Gasarberier (ttlO.OOO Mann) zulainiiiengebracht: aber die Arbeiter verboten stch ganz encrgiich seine weitere Velheiligung. Unter den Aibeitern greift das Gefühl um sich, datz diese Sttcikleiter von Vcrii, ant Nichlv weiter aiisnehcii, als ihr per söittiches Ansehen ans chigeizigen Gründen im Arbeilerstande zu erhöhen Ter erste Ver dacht gcaen die bisher vergötle>lcu Führer tauchte ans, als der inehr- moncttliche Streik Nr -gliinni- und Guttapcicha - Arbeitec in Ciibcc- lvwn mit ihrer völligen 'Niederlage endete, jadatz dieie 'Arbeiter, nachdem sie 400,000 Mk. an Löhne cingebützt, nunmehr zn den alten B.dingnngtti weiter ardeiten müssen. Herr Bnrns aber hatte sich geweigert, die Gelder, die heim Tockarbeiterstreik übrig geblieben Ware», zu Gnnste» der Arbeiter in Silbeclow» zu venoende». 'Auch sind bei dieiem Tockarbeiterstreik bedeutende Summen verichwnndcn, ohne das; BliniS aniiigeben wAtz, wohin. Ter irische Abgeordnete William O'Vrien wurde am 2l. auS dem Gesanglich >» lstaiwah entlassen, wo er eine viermvnatliche Halt wegen verschiedener Vergehen gegen das Zwangsgesetz verbützi halte. Die Eaiiivngc des BischvseS von Galwa» holte ihn ab and brachte ihn nach dem bischöflichen Palasle. >vo er mtt dem Prülate» früh stückte. Tann hielt er eine Rede in einer Volksvmammlnng, in welcher ihm unter grötztcr Begeisterung eine Adresse überreicht wurde. In Beaittlvortnng derselben erklärte ec. er wülde, so lange ec lebe und geiund bleibe, Alles ihn», was in seiner Macht stehe, um das aime und bedrnckle irische Volk auS seiner Vediängnitz zn befreie». Vor dem Polileigcricht von Boivstreel erschienen am Montag der Rechtsanwalt Arihnr Newton, der Gehilfe desselben Tahlerion und ein Dolmetscher 'Namens Galla unier der 'Antlaae, mehrere Tclearnphenholeii veranlatzl zu haben, daS Land zu verlassen, um z» verhindern, das, die Letzteren in der bctannien Eleveland Slrect- Skandalafsaire als- Zeugen gegen gewisse Personen anftreten. Die Verhandlung gegen Newton und Genossen wurde ans 11 Tage vertagt. Russland. TieFrgge. wer dieBran! des russische»Thronsolgers lein wird, beschäftigt die Presse neuerdings wieder sehr lebhaft. Eine Verlobung inil der mehttach genannien Piinzessin Marie von Griechenland ist, abgesehen, datz dieselbe noch nicht 14 Jahre alt ist, unmöglich, da die orthodoxe Kirche die Ehe zwischen Gesch oiOer- knidcrn verbietet. Wie die „St. James Gazette" criährt, »echt es in kontinentalen Hoskrciie», der Zarcwitich werde schlictzlich doch die Prinzessin Helene vo» Mcmtenegw bewachen, aber wenn die Partie (ungeachtet deS emsicn Wunsches des Zwenf nicht zn Stande kommt, werde die Herzog», Elisabcih von Mccklenbucg- Schivcrin höchst wahrscheinlich d,e zniiinstige Kaiserin von Nutz innd werde». Bulaarien. Ter Bndgel-'Anssch»,, der Slnpichtina hat aus eigener Jnisiative die Erhöhung de- Tispvsiiionsionds für den Minister deS Auswärtige» aut den Bettag von 300,000 Dinar be antragt. ES wird dies als ein besonders bcmerkenswcrthes parla mentarisches Vcrttaiieiisvotnin angesehen. Tie Tobranje ge»eh- niigte das Budget des Aentzeren. Das Mitglied der Opposition, Abg. Tnetschass, inlerpellwle die 'N'cgiernng. welche Schritte letztere bei der Türkei behufs Anerkennung des Prinzen Feidinaiid nitter- iwiiinicn habe, und verlangte ferner Ansichlntz über das rumänische Projekt, betreffend den Bau einer Doiianbrncke, welche nach seiner Ansicht bei Silisiria angelegt werde» sollte. Der frühere Präfekt Rnslichnks, Maiilvw, befragte die Negierung über die Zerstör»»« türkischer Häuser in Jntmknn durch die Lokalbehörden. Amerika. Mit de» elektrischen Lichi-Geselsichaflen in New- Nock scheint cS vorlänfig ans zu sei», es werden Vorbereitungen getrossen. die Stadt wieder mtt Gas zu crlenchlen. Die Bcnih- Geiellschasl hat alle ihre 500 Angestellten entlassen. A»> Befehl der städtischen Behörden schneiden Arbeiter täglich die Draht- leitnnge» ab und haue» die Teiegcaphcnvsähle nin. Es herrscht daher bei Nacht ziemiiche Tunkeiheil. In Bawiev Street war am 10. wieder der Leitnngsdraht für das elektrische Lullt die Hisache eines Schadciifeners. Es scheint wewg Unterschied hiasichtticli der Gefahr zn machen, ob Sliöme vvn ZÜedüger oder hoher -spaiiiiung benutzt werden, »nd der Plan, die Slratze» eleirrisih zn beleuchten, mutz deshalb einslwellev. ausgegeöen iverden, lveajgstens auf lv lange, bis es gelingt, durch geeignete Vorrichtungen dea elektrischen Strom wirklich gefahrlos zn letten Bis jetzt zähle» die Todes opfer bercils nach Hnnderlen, »nd dcr Geldschaden beläasi sich an» inehr als das Dreifache des 'Aklieniapitalö sämmlllcher Eleltriziiäts- gesellschaftcn zniamnicngenommen In Elncago is! die Empörung des Pnhiittmis über den 'Aus gang des Mordvrozc'fjes Eronin eher iin Wachten als in der Ab nahme. Der Geschworene Enlver, weicher die Fällung des Tvdes- mtheües » ttnäteie, ist vvn de, GefAifchait in den iüann gethan. Er selblt Hai den „Chicago Hernld" an, W.OctO Dollars Schaden crsatz verklagt, da dieses Blatt il>m mit dürren Worten vorgeworfe» hat. ec iei vvn derBcrlherdrguug Vestvche» worden. 'N.ilüclich wird ihm va» den Geschworenen, vor die ierne Sache kommt -- er- satmnig'-inäsilg - nah! em Psinnig bewillrgl werden. DerHanpt- angeklagie O'Sullipa» soll so ertrank! sein, das; man an feinen, 'Aufkommen zweitel!. Mau hont, datz er ans alle Falle demnächst ein volles Geständuitz oblegen wird. Bt'wsiüor!. Die Ausdehnung der Militärdiktatur bis zum ('»de le- sommeoch» Jalu,. v.voerst, das; die neuen Macltthaber , keinen wuen Boden niste» sich fiststcu, »,>rd ans den gegen den Kai r ser l.vlrhlosscncn Matziegeln e»oiebt sic», mit zicniiicher Sicherheit, datz lene nickst nn' am Widerstand im eigenen Lager, rnil weichem die Verhaltung und i» Anttagestand - Verletzung des istoueerneiws de« Provinz Rio Grande da Martii»?, zusainmeiihängen düisle, snn u'ui svesiell nnst, am Widerstand dec inarrarchilch Gesinnlei, lriffi. Letziereni dü>fte dre kiirzlich gemerdeie, ivfo.l aver vo» strro de Janeiro ans nls gan, unvedeittend und jofo»! mstecdrnckt borge' stellte :>Nilstänevvlle in der Hnavtstadt entrvnrngen lein. Der Listabvner „Tniics"-Eo»r'st>o»den: melc>et ans angeblich bester Quelle, ui Brasilien herrsche Anarchie und die Zustande da selbst seien ähnlich, wie sie in Paris mster der Eommmie gewesen. Tie brasilianische GciandlstUafi in London erlläc!, datz die Kcanlliei! des Präsidenten der Nepuhlif, des Generals Teodora ln Fonieea. nich» ernster Null!» sei. Afrika, lieber die Folgen des AMondes in Osta'nka iür die europäische» Handelsintcreise» daselbst wird der „Times" ans San sibar berichtet: Es erhellt »ns den Answeiien des dortigen Zoll- anstes, dag sich die Zolleinknnstc an der brittichen Knstealinie im vo.igen Jahre ani 50 Prozent vergröberten, während die Einkünfte an der deutschen Kn»eiiln»e um 77, Prozent nbnahmcn. — Wohl- geineckl, diese '.>Ni!iheiinngen stammen aus englischer Quelle! Kunst und Wissenschaft. -s In der König!. Hotoper singt Fräulein Witt ich heute zn»» ersten Male die Bcünnhüde in „Siegt rieb". Sowie die begabte Künstlerin »hon früher in dcr ..Götterdämmerung" und neuerdings wieder in der „Walküre" durch aiitzerordentttchen Flcitz und schnelles, sicheres Einspringen die 'Aufführung dic-er Werke crmözsiichie, w haben die Kunsttrennde auch heuie wieder Fräulein Wiliich die Ausführung des „Tiegfcicd" zn d»»ltt», richcm die Brnnichilde von ihr in dem kurzen Zeittanm von nicht acht Tagen iM stndict worden ist. . .. , T . . x Im R e s id eiiz t h e a te r gelangt heute und morgen Nach mittag 4 Uhr zu crmätzigten Preisen dns Kntt'schc Weihnachts- märchcn „TuS Ehriiltind" «nr 'Ansführnng. Llbeiibs ge!>t znm Gedächtnis, Lndtvig 'Anzengrnber's dessen essettvolle nud »zeinnth- ic'iche JLeihn-ichtstvüivdie „Hcniigefnndc»'. Wiener Volksstück mit Gcj iNtg »> 3 'Aklen, i» Scene. In dec morgende!, Piemiew „Der Doinpfafs", Posse mit Gesang in 4 Alten vvn Nud. Kneifet — ein Stück, das überall, wo es bis jetzt gcgeöcn wurde, einen nutzer gewöhnlichen Erfolg erzielte — wird übrtgcns ein ganzer 'Akt denn neue» Ediwn'fchen Phonographen gewidmet lein und zwnc m einer die Phonvgraphenkenncr übcrrnschenden Ar!. . st Es destättgl sich, datz Herr v. der Olten nicht seine Ent- jassung ans dem Veidand deS Königl. Hvslhcalers, >vndern durch befvndere Gnade Sr. Majestät des Königs einen einjährigen Urlaub (ohne Gage natürlich) bewilligt erhalten bat. Derselbe läuft vom I. Februar 1890 bis zum gleiche» Datum 1891 Diese einzig da stehende Vergünstigung ist zugleich eine vo» allerhöchster Stelle ausgehende Anerkennung für jahrelange vvn unermüdlichem Fielst und sich stetig svltentwickeliidem Talent gesörderie treue Wicht eisüllung, welche den beliebten Künstler stet» beseelt bat und welche es nur gerecht erscheinen lützt, datz ihm lei» Mittel versagt wird, seine im Dienst zugezogene chronische HalSafscktion gründlich aus zukuriren. f Frl Malten ist von ihrer Indisposition bis ans eine» nnwesentlichen leichten Brvnchinlknlarrh genesen, und ichon in nächster Zeit werden wir Gelegenheit habe», die gestierte Künstlerin in ihren »»erreichten künstlerische» Leistungen in der Königl. Hof »per bewundern zn könne». Die Theilnahme in allen Kreisen des Publtkunis an dem Befinden Frl. Malten'S ist eine geradezu rübrendc v lieber den bereits gestern kurz gemeldeten Tvd des Wiener Hm bnrgthcatcr-Tirettors Tr. August Förster berichtet derBefitzn des Semmering-Hvtels unterm '23. o. M.: „Förster, welcher sich bene, nach lchweren Leiden aut dem Semmering vollständig erholte, besticht seither hänsch dieie» Ort. Gestern Nachmittag emfemie e> sich in hestrin Befinde» und in heiterer Sttiinnnng, wiederholl seinclii Enizücken über den 'Aufenthalt und das prachtvolle Weller Ausdruck gebend. Als er Abends zu der für die Brettensteincr Schnlttnder veranstalteten Weihnachtsbescherung nicht crächlcn. war dies der Hoielverwallerin ausfällig, und es wurde sogleich in allen Stationen nach ihm gesorschl, Wagen. Boten und Depeschen nach allen Richtungen geschickt: als keine Nachrichten von Direktor Förster iainen, stichle» das Personal und alle Insassen bis lange nach Mitternacht. Be, der herrschenden Tunlelheil in den Wald wegen Mid dem Sturme war die Suche äntzerft mühevvü und ge währte lein sicheres Resultat. Man hasste, Direktor Förster sei plötzlich nach Wien gereist, und fragte dort an. Zeitig Morgens langte die 'Nachriclch n». er iei nicht in Wien. Darauf wurde neuerdings mit der Suche begonnen. Man sirnd Direktor Förster, vorn fas! cvciren Doppelreirer-Kogcl gekommen, etwas abseits von dec Strotze in leicht dewalderein Terrain lodl. anichemeiid vom Schlage gerührt und nach Lage und GesichtsarlSdriick schmerzlos verschieden. Die Leiche ward aus behördliche Anordnung in die Mariaschntzcr Lerchenkanrmer überführt." — Die Wiltwe Försters hatte biS vorgestern Mittags keine Ahnung von dem ensietzirchen schlage, der sie delr>fsen. Um diese Zeit erschien der Settelm des Bnrgtheaters. De. Freiherr v. Vetter, in der Wohnung der Frau Forst r, nur sie von der» traurigen Ereignisse in schonendflec Welle zu verständige». Die Bestimmungen über das Lciche»begin.ziri>! iverden von dcr Genecal-Julcndan; dec Hvfrheaiec >» lieberem stimm»»« mit dcr Familie getrossen wende». Dr. Förster hiiiterlätzk zwei Söhne, von denen einer herzoglich Braniiichwcig'ichec Hoi- fchaillpielcr, der andere Regisseur des Deutschen Volkstheattrs in Wien ist. Von anderer Seite wird gemeldet: Förster hatte ani Sonnabend Morgens telegrapisisch beim Südbahn Hotel aiigettagt, ob das Weller einem Ausflüge aus den Semmering günstig sei, rrno während der Tckorationsvrohe zum „Wintermärcheii" — der letzten Probe, welche er nm Brrrgthectter gelenet Hut — trat die telc- graphiiche Aniworl ein, das; Heller Sonnenschein »n Gebirge hecrichc. — Tr. 'Angnst Förster stand erst im 82. Lebensjahre und sah ungc mein wohlechallcn und krüttrg aus. Er war am 3. Juni 1828 in Lauchstädt bei Merseburg geboren und hatte sich uriprüngüch dem Studium der Thea'.vgre gewidmet, das er auch adw'.vir.e. 'Aber ichon während seiner akademischen Studien hatte ec ein io lebhaftes Jitteresse für die dramatische Kunst gefasst, datz er nicht lange in dem geistlichen Stande verblieb und. wie viele herichiiire Künstler- des deutschen Theaters, namenllich in frühere» Zeile», gelhan halten, die Kanzel mit der Bühne vertauschte. In Halle, mv er den Doktorgrad erworben hatlc^ debrttirle er auch im Frühling 1851 in Gutztt'w's „Zopi und Schwerl" als König Friedrich Wilhelm mit Glück, Tann kam Förster nach Meiningen, wo er nicht blos irrgendiiche Liebhaber spielie, sondern auch Barrtvnparüen sang. 'Nach wettewr Wanderschaft gelangte Förster an daS ersehnte Ziel aller derttschen Schauspieler, an das Wiener Burgthealcc, wo er sich dem Fache der ferneren Charakter- und Väterroüen widmete. Im Früiuahre 1858 debütirte Förster im Bnrgtheatcr in dem Lustspiele: „Ich bleibe ledig". Laube förderte de» Künstler sehr und ernannte ihn auch alsbald ;» seinem iiittcc-ReMeur, von welcher Charge er später zum Posten des Regisseur? emporstieg. In Wien wickle Förster uminlcchrochen bis znin Jahre 1878 und folgte dann einem Ruie nach Leipzig, dessen Stadtthcater ec mit b.'deutendem Erfolge 6 Jahre taug führte, nm bei de-. Gründung des Tentichen Theaters in Berlin (1882) als Socnstär desselben eiiiziltreren. Ec hat hier demclben Nollenkrers wie m Wien mne gehabt und den MuuinS Miller. Erbsörsler, HariirS Lange, Nalhan der Weile n. 'A. geipreit. Lttichdem die Schwierigkeinm. welch, seincin 'Ansicheiven aus dem GejellichaftSverhande des Berliner Teniichen Tlieaters entgegenstanden. behoben worden waren, zeigte die „Wiener 'Abendposl" gm 25. Oktober v. I. die Ernennung dcö Tr. Förster znm Tirklror des Bnrglhcaters an. 'Am 5. November wurde Dr, Förster durch de» Gcnergl-Jntendgitten Baron Bezeenh als Trreitor in das neue Bnrgthcaier cingcsnhrt rrno den Künstler» desselben vorgestellt, ! Die Klavierabende Vvn Bertranc' Roth, die Fort setzung ferner' vorjährigen Beekhoven-Neettalioiien, bringen diesmal Meisterwerke in Svngienivrm vvn der Beckhoven'ist.eu ins ani rinsew Zeit. Tie mfricssanten 'Vorlrlige sind für den 18. Januar, 15. Februar, 8, und 29. Marz und 19. April angeietzr. v 'An der» am 8. Januar im Gewerbehmrse stairsindcndcn Eoncerie vo»'A, Wilbelmj betheilrgt sich Eoncertiangerin Frl. Elisa W i v v r g ans Norwegen. Evnccrtfänaeri» Frl. 'Agnes Wrttrng gicbt im Verein mtt dem Vic'lin-Virittvsen Borho Weber am 24. Januar ein Eonceu in Brann's Hotel. s Herr L e h in an»- O st e n vcranstallct unter dcr ONinvirlnii: der Hoiopernrängerin Frl. v. Ehavanne am 27. Januar e.> Evnrerl im Saale vvn Vrann'S Hotel. s Das strappvldi- Quartett bringt in reiner nächst'-.', am 3. Januar stallsürdeiiden 'Anssriln»»« die Quarieriei ri-äa. <o,r. 78, 'N'r. N Vvn Hcwdir, I4-cI»r vvn Mozart und I.>-äi,', 7!> vorr Beethoven znm Vortrag. >- Dieser Tage fand in der 'Aula des neuen .-.enun tts D Anervach i. V. die 'Anstührnng des Orarvrrrrms „D i e G e b n > , Jeiu" vvn C, Ster» mir durchschlagendem Erfolg stall. Tir e Ansirilniing war die erste des Wertes in Sachsen. ! Vv» Lilett »>le» aus den besten Kreisen Leipz-gs w!»v ' wolilihätigen Zwecken eine Anstührnng des „ F r e i > a ri lr" . a Stndttbeoter gcpia»!, Herde, die erste» Bülmeukratte oiett... und 'Nehenpariiecn. die Tilettanien aber die Hanvlri'lle» 'äagei' iverden. '! Wagncr's „Lohen grin" soll »nnmehr in swnastll l,, Sprache anch in Gern zur 'Ansführnng kommen. e Die anttliche Unter,nchnng, welche mil Bezng ani den B. de" Teniichen Theaters in Pest cnigeleilel >Ü, lrar d.e'äe nahm., derznfolge der Brand lerne Enrstehniigc' Ur,a>..e in de Mangelhaftigkeit der Lntthettvvreichtnng gehabt NOen ivlt, 'e beulend erfchnttert, rrnd dre Bermulhiing gewinnt Boden, dax ... . Feuer angelegt worden ist. Die tlnlcrsnchiing ist ,,m>. nicht bccndet. und ivwert verlautet nichts d rrnber, d rtz nie Bel, den eine bestimmte Person im Verdachte haben, die Brandfwinna falls thnträchlich eme solche vvrliegen rollte, ansgeiiilnt zu Irave.. Die Peiler Feuerwehr scheint sich bei dem Brande als zieml.ch »»genügend bewiesen zu haben. Einstnnnirg wird gerühmt, o.w dre Löichmannichail sehr brav gearbeitet hat, nachdem sie an, de Brandstätte aigzelangt war. aber b>S das geschah ver zirrg viel kostbare Zeit, «siebzehn Minuten nach dem Ausbruch des Brande.' eeichicn die erste Spritze auf der Brandstätte, und dann dauerte cs nvch geraume Zeit, bis die Lcstchmamischaiten znm Herde de Feuers vorgedrnngcii waren. Tic im Theatergebande beiindüch.a Vvrrichtringen gegen Ferrersgckahr crwielen sich als werihlos, der rar Bühnenhvfc bcfindiiche Wnsscrpivste» war crirgcfroren und dre Blihnenregenvorrrchlung versagte den Dienst, darirr bat sich aber diefes Mal der eiierncVorhang bewahrt. Niemand, selbst nicht die Beamten dcr Gasgclellfchatl, ivntztcn anzngebcn. wo man dein Hanptrvhrc bcikommen tonnte, um da? Gas abzusverren, und erst nach biclcm Suche» wmoc die Stelle gestinden. Einstimmig lautet das Urthcit dihi», datz eine schreckliche Kalaslrophe nnairsbieiblrck erfolgt wäre, wenn sich der Brand während einer Vorstellung ereignet hätte. '"4 » r W r r. - iss 2- -8 Mari m»b sich zu Helsen wissen. Den Umschwung der Dinge in Brasilien lra! rvohl Niemand schmcczlichcr bedanerr, ala drc M'o drslin Madame M in Paris; sic war nämlich ,Hof-Eo»e!ren'aö,>' kantin der.Karserar von Brasilien. Lange ran» sie nach, wie sie diesen 'Anrsail eines io rvohltliiigende» Titels, der rbr vei ilirenr Geschäfte reclrt förderlich gewcien, erietzcn könitte. Lchii.tzlich tarn ihr ein Einfall, einfach wie das Ei des Evluinhns. Sie siez,' »rii ihre Gerchäflskarien drucken: Madame L., Eoriettensabrikantln der Republik Brasilien
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