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- Erscheinungsdatum
- 1889-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188910247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-10
- Tag 1889-10-24
-
Monat
1889-10
-
Jahr
1889
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r«,r»l«tt für v-littk. Untnialtuni E VSrInibinckit. vrimdmUt». kr,, b, mir an Woii,«nta,«n r. Pie »valide Ä,»nb»e>l« »WldemisVsa.IurM«,. n»d1au»,en aui derPuvat- ...ile ?o Pj«. itme Bursildait jllr die »LMtaoiae Auinakme der nmei,enwl>d niait o«>edcn SlnS' ,e il»>u»d>amia>a»nn>i>e acaen rbezadlu», durcii Bucimaric» oder Vmlemjalil»»,. tziir Rucksabe emaeiandier Schrift- Micke keine Berdiiidiickikeit. Nnkiindiaunaen neliiiieii iaimiilliche »amt. noiaunaen ueliincu iamililllMi daite Perinitleliiiiaiislellen an. geniwrcchiteUe Nr. » 34. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. NiliZtz 8edlski öcktz von 12 L s« l»rv»«In«r 8«^lilat roe-N-P abi ilt von s. Msyor füll.. Irnlkllllr. 4II. 5. n Dresden. I88S. v L» v kiPjslikloN gratis unci traneo. k-rl Nsiil. vrescksn, IVall^krasLS 12. HH Läoks. u. Lgl. kr6N88. llofpliotnxrapk,! Vrvsüvn, KaukIl»N8, 8«ostra88v Iko. 10. »orlla, L«1p»>s«rpl»t» I». Julia« LvdLaUvk, 8 40 4lll» 8t v 40. K Vot» OlONII»-Ll»N»PE «, ^ 1^61 XON-Xionlouoüter. K MorttL »artunK, ^ ^ItviLrkt 13 M> HLuxtLtrLLLs. ^ 4^«8»iiivnt«?»», va»«>, 8pltL«n. Itanck- > »lief alle vaiuondiclin« t«l«i-^> l'sffk. vr. .ÜiMI' 8 041^ Lsiia^as- Forderungen in der Thronrede, Ucbersceischc Besitzungen Denischlands Hofnachrichlen, Festmahl der Bogenschützen,! Gerichtsverhandlungen. Tagesgesrhichte. Philharmonisches Conccrt, Rudolph 5>ahn. INorMLl-LllLÜKS, ÜMll Nffch UMsj, von 10 Älurk Vrioot-StoSo, ^ss.ü LcüisLö Naolik. NN I>61' Zlvtvr. inik wird <mch die dentsche Schutzhcrrschast hiiisällla. Wozu sollte Tcut'chland dann noch schweres Geld oiifwciidcii. »in dort englische Kanslcute u»d Kolonislcn zu schlitzen? Die deutsche Geiellichost wird alsbald den Rest ihres Besitzes an die Engländer verlause», größter Gcnugthuung begrüßen zunächst die Blätter aller Parteien! England verfolgt die Absicht, das ganze innere Afrika von Nord nach Süd, von Alexandrien bis zur Kapstadt mit Beschlag zn belegen. Es bedarf aber von diesem Binnenreicke auSBerbindungcn mit dcmMeere, L«nmr»onNcher Rtdaklrnr kür PvUllschtiS »' iknii l Siierev I» vrrldr» In der Bcurtbeilung der deutschen Tbronrede herrscht inner halb der deutschen Presse eine seltene Ucbcrcinstimmung vor. Mit die Versicherungen über die Fortdauer des Friedens. Diese Stelle der deutschen Thronrede wird auch außerhalb des Reiche? guten Eindruck machen. Der Kaiser läßt durch den Mund seines Staatsministers verkünde», daß die friedlichen Aussichten durch die pcisönlichen Beziehungen der Monarchen untereinander an Sicher heit gewonnen haben. Es zielt dies in erster Linie ans die Begeg nung mit dem Kaiser von Rußland. Wenn die deutsche Thron rede den Glauben an die Erhaltung dcS Friedens vorläufig .auf das nächste Jahr" begrenzt, so weiß eben alle Welt, daß die StaatS- kunst unserer Tage nur mit kurzen Frtstbestimmungen rechnen darf, will sie sich nickt argen Ucberraschungcn ausschen. Die Weltlage nöthigt namentlich das von neidischen Nachbarn umgebene Deutsche Reich, sich gegen sie gehörig vorzusehcn. Daher unterbreitet der Kaiser auch der Volksvertretung eine Reihe militärischer Forderungen, wie sie durch die unausgesetzten Rüstungen von Franzosen und Russen, sowie infolge der Neuerungen im Kriegswesen bedingt sind. Die beiden Hanplpostcn der einmaligen Ausgaben deSMilitärctals betreffen die Artillerie und das Waffenwesen; die neuen Schuß waffen und das rauchlose Pulver bedingen vielerlei Aenderungcn u»d Neuanschaffungen bei der Ausrüstung der Truppen. Es ist nicht wahrscheinlich, daß diese Forderungen auf Widerstand stoßen, denn eS versteht sich von selbst, daß unser Heer hinter der fort schreitenden militärischen Entwickelung der Großmächte nicht Zurück bleiben darf. Umso sorglichere Prüfung bedürfen diejenigen For derungen dcS Militär-Etats, die sich auf den Neubau von Kasernen oder gar von Militärgiiriiisonkircheir beziehen. Bei so namhafter Steigerung der Militäransgabcn ist bei Forderungen dieser Art das nicht Dringliche auf günstigere Zeiten zurückzustellen. Gleichlautend geht auch daS Nrtheil der Zeitungen über die Thronrede dahin, daß sie bctrcfssidcs ArbcitsstoffeS nur das Be kannte ankündigt. Eher vermißt man die Ansage einiger Gesetz entwürfe. die sich in Vorbereitung befinden: so betreffs der Ein führung gewerblicher Schiedsgerichte, der Abänderung zum Kranken kassen- und zum Patcntgcsetze, eines Gesetzes über die Lagerscheine tWarrantS) und einer Ncichönnterstützung für eine ostasrikanischc Dampferlinic. Doch heißt cs, der Kaiser habe noch vor seiner Ab reise aus Potsdam seine Unterschritt zu einem Gesetze gegeben, das 900,000 Mk. zu diesem Zwecke auswirtt. Wortkarg ist die Thron rede bcziialich dcS Inhalts des onaekündigten Bankaeietzcs: man er'ährt über dessen Inhalt Nichts. Wahrscheinlich schweben hierüber die Verhandlungen noch. Eine verhällnißmäßige Befriedigung gewährt cS, ans der Thronrede zu vernehmen, daß das Reich noch, t,otz der großen Ncuausgabc», im Stande ist, aus seinen eignen Einnahmen an die Einzelstaatcn mehr heranszuzahlcn, als diele ihm in Gestalt von Matrikularbeiträaen abziilierern habe». Inzwischen vermindern sich diele Reichszuschnsse an die Eiuzclstaaten erheblich und die letzteren werden künftig nicht mehr so viele Mittel wie bis her zur Ermäßigung ihre direkten Steuern, zu Steuererlassen oder Ziiwcndnnge» au die Kreise oder Gemeinden zur Verfügung haben. Das Reich wird künftig noch tiefer als seither schon in den eignen Beutel greisen müssen. Schon die Expedition in Ostairika ver schlingt beträchtliche Summen. Die im voriacn Jahre bewilligten Mittel haben nicht einmal auSgcrelcht, um die seitherigen Kosten der Wißmann'ichen Expedition zu bestreiten; »vir fürchten, eS kommt noch ciir «ehr dickes Ende nach. Ob in der Behandlung der kolo nialen Angelegenheiten überall das Richtige getroffen wurde, ist stark zu bezweifeln. Die Blokade der ostasrikauischen Küste hat ein Heldenstück Geld gekostet und eS ist dabei wirklich nicht so sehr viel herausgekomnicn. Jetzt ist sie bekanntlich anfgchoben. Zur Be handlung der Kolonic-Angcleacnhciten soll ein eignes Reichsamt gebildet werden. In der Thronrede ist zunächst blos von der Bildung einer besonderen Kolonialabthciluna innerhalb des Aus wärtigen Amts die Rede, dock soll diese Avtheilung später vom Auswärtigen Amt abgczweigt werden. Auch in dieser Gestalt würden die Kolonialanaeiegenheiten dem Reichskanzler unterstehen. ES ist Tbatlache. daß die Kolonialbegcisterung in Deutschland im Rückgänge begriffen ist. Durch westen Schuld, sei jetzt nicht näher erörtert; die Mißgunst, mit der von Retchswcgen die Emin Palcha-Exvrdition des Dr. Peters behandelt wurde, hat viele Pa trioten stark ernüchtert. Wie stcht'e denn augenblicklich um die überseeischen Besitzungen Deutschlands? In Ostastika muß das Reich große Opfer bringen und eine eigene kostspielige Expedition (Wißmann) ansrüstcn, um das Verlorene mühsam zurück zu erobern und vor feineren Raiibzügen arabischer Sklavenhändler zu sicheru: der kühne Zug Dr. Peters nach dem Innern des dunklen Welttheils stößt aus die unverhohlene Gegncrichast der Reichsbehörden. In Wiiu geht alles drunter und drüber, von Ncu-Guinca ist seit Jahr und Tag nichts mehr zn hören; dort scheint Alles zu schlummern. Ein gewisses Gedeihen zeigt sich nur da, wo das Reich selbst die Verwaltung in der Hand behalten hat, wie in Kamerun und Togo. Damit ist der richtige Weg gcwicstn, wie uns scheint. Die Kolvnial- aciellschasten haben nicht das Zeug dazu, ans ihicm Besitze ciwaS Rechtes zu machen. Am kläglichsten aber liegen die Verhältnisse in Südwcstasrika. Die deutsche siidwestafrikaniiche Gesellschaft will einen Tbcil ihres Besitzes an eine englische Koloniaigcicll!chaft ver kaufen, weil ihre Geldmittel zn lnavv sind, als daß sic den Besitz Hallen könne. Sie läßt eine Erklärung los. „wonach sic hofft, durch die Gelder, welche sic o»f diele Weiic erhalte, auf den Rest ihres Besitzes desto mehr Sorgfalt verwenden und denselben dadurch dauernd erhalten zu können, während sie ohne diese genüthigt sein würde, in kurzer Zeit Jahr) ih,cn ganzen Besitz auizugeben, weil dann ihre Mttcl zn Ende wären. Cs wäre schöner ge wesen. wenn sich in Dciitichland Käufer gesunden hätten, allein das sc, nicht der Fall, die englische Gesellschaft sei die einzige geivesen, welche ein Gebot gemacht habe, das man im Ernst habe in Be tracht ziehen können. Dem Deulschen Reiche bleibe »ach wie vor das Scbntzrecht erhalten." Das heißt aber dem deutschen Publikum Sand in die Augen streuen. Wenn in Südwcstaslika eine und kaufmännisch gntacleitetc englische Gesellschaft der halb bankerott ist, ungefähr die Hälfte ihres jun blaust, so wird sic dort bald so festen Fuß fasse» lschgft aus dem Laude drängelt. nur die jetzt »och fehle». Um dem tu Gründung begriffenen engsisch- aflikauischen Rieieureiche einen freien Zugang zum Meere zn schassen, dazu braucht England das Tamaralaud, das eben im Besitze der deutsche» südairikauisckcn Gesellschaft ist. Dieie verhilst ihnen dazu durch Verkam der Hülste ihres Besitzes Au der Spitze dieser dcuischeu Gesellschaft steht der — englische Generalkonsul »r Berlin, Herr p. Bleichröder und sein Associö, Herr Cchwabach. Diese Herren, die an der Berliner Vörie ungezählte Millionen ver dienen, erklären sich legt außer Staude, ihr tüdwcstasrilauischcs Uiilciucbmen weiter zu sichren! Sie seien au das Ende ihrer Mittel gelangt. Das glaube, wer mag. Die Engländer werden sich in's Fäustchen lachen, denn vom Standvnnkie der Kolonisation ist das jetzt ihnen in den Hals fliegende Stück von Südafrika das wcrthvollstc. Es wäre doch wohl patriotische Pflicht solcher Millw närc gewesen, einen solchen Besitz, selbst mit Opiein.zn wahren. Wo soll aber nach solchen Erfahrungen in Deutschicind die Begeisterung für überseeischen Besitz noch Herkommen? 8vI>I»k8 bttraxjE SO. Toinierstag, 24 vcwber. Varl«, «»»uttr» I««lu0.> «ti.rei, »er Okibr .','.25. per Ianiiar-Ni-iil L2.!>I>. still 2»>r»na licr Oktober 3«i.7u. brr Jmuinr-ülbkN 58,üa, bcliauiitki. Rüböl »er Ociobcr «8,25. »er Januar-Abrll «9.5», ruliig. « mNer » a m. vrobiirie» lSckiluftl. SIkt»r- per ittobbr. l8!>, »er März 1S7. Slrlgkiid. isto»»«» «er Oktober 155, »er März iil. M»tt. London, «robnite». En,Uscher Weizen ruhig, Icdock, k»a»P, übrige Geircidc-ArtNel trögest, nominell, mweräudcrt. — Wetter: Trübe. Ter Prinz gerdstmiid ist. unter bei» Namen eine« «Srase» heute Mittag hier eiiigclrolse» und reist Nachts »ach Loiia geldkräftigc deutsche», die . . . Besitztbnmes abkaust, so wrrd stc dort bald sie die schwache deutsche Gesellschaft ans dem Lande dräugeb lugen n, baß Ta- Aernschrcib- und Acrns-rech-Ber ichtc vom 23. Octohcr. Berlin. Ter Reichstag erwies sich auch heute als beschluß unfähig. Die Auszählung ergab nur IW Anwesende. Es rehlieu so mit 4 a» der zur Beschlußfassung ersoiderlicheu Zahl. Tic Wahl des Präsidiums wurde deshalb aut morgen augesetzt. Die Etats- Bcralhniig soll am Montag beginnen. Die Eeuirums-Fraktiou beauiragtc die Aushebung dcSExvatriiningsgcsetzes. Dieselbe bringt ferner einen Antrag bezüglich der tälhoilschen Missionen in Ost- afrtka ein. Die Freisinnigen beantragen, daß bei den Reichstags- Wahlen die Stimmzettel in verschlossenen Couverts abgegeben werden sollen. Ter frühere 2. Vicevräsidcnl des Reichstages. Abg. Hoffmann lircis.), will für den nächsten Reichstag ein Mandat nicht wieder annchmc». Berlin. Die Ausschüsse des Bnudcsraihs haben am Diens tag die Bcrathuugeu des neuen Soziniistcugelctz-Eutwurfs begonnen. Mau hofft, in zwei Sitzungen die Beraihuiigeu zu bceuden. Am Donnerstag wird der Bundesraih entscheiden. Ais Referent siingirt auch diesmal wieder der iüchs. Genernlstaatsanwall Held. 21m Sonnabend soll alsdann der Entwurf dem Reichstage zugchcu. Berlin. Die Geiaiidlschast des SullanS von Sansibar, welche die Geschenke deS Sultans für den Fürsten Bismarck üder- bracblc, wurde gestern von diesem in Friedrichs»!!, empfangen. In der Unterredung, die zwei Stunden währte, wurden, der „Nordd. Allg. Zlg." zufolge, die Beziehungen der beiden Länder zu einander in sieiliidlicher Weise ausführlich dewrochcu. und zwar mit Hilfe eines deS Arabischen und des Französischen mächtigen Dolmetschers. - Die neue Ausgabe dcS geictzlichen AizueibuchcS soll noch im Lause des nächsten Jahres in .straft treten. Tie Komnnision erklärt eine solche Ausgabe inr erwünscht, ebenso eine Ergänzung von sremdsprachlichen Ausdrücken durch deutsche. — Das Gwßkreuz des sächsischen Albrechtöordcns erhielt der Geh. Kabinetsrath des Kaisers, Dr. v. Lucanus. Ehcin n i tz. Durch Vermittelung des Amtshauptmanns Dr. Fischer ist der Streik der Siinmpswaarcnialnikarbciier in Thalheim beendet. Es sind 10 bis 15, Proz. Lohnerhöhung gewährt worden. Dagegen machen sich in anderen Orten der Umgegend Lohnbeweg ungen in der Slmmpswaarenbcanchc bemerkbar. Görlitz. Die Polizei ist einer wohlorganisirten Falschmünzcr- bande, welche längs der schlcsisch-sächsisch-böhmischen Grenze falsches Geld, besonders Fünsmarksiücke massenhaft verbreitet, auf die Spur gekommen. Die ersten Verhaftungen fanden in Olbernhau statt. Breslau. Heule erhielt die Fachschule der Dresdner Maler- Jnnnng bei der Ausstellung in Breslau den ersten Preis. Paris. Ter Mediziner Nicord ist gestorben. — Die Kalt stellung des Obersten Vmccitt criolgt wegen Boulangismiis. — Die Weltausstellung wird am 6. November mit einem Nachtseite geschlossen. London. Tic anaeblich gestohlenen mexikanischen Werth papiere sind im dvitigen Siaalsaichive verlegt gewesen und wieder anrgcsunden worden. — Das kretensisibc AufstandS-Kvniiicc ist geflohen und der Aufstand damit geschlossen. — 200Mann von der Bedienung und dem Gefolge des Sultans von Marokko sind, wie aus Tanger gemeldet wird, bei Trachc verunglückt. London. Hiesigen Blättern zufolge wurde die Pforte von Berlin aus amtlich benachrichtigt, daß nach der Unterredung des Fürsten Bismarck mit dem Zaren keinerlei Abmachungen bezüglich der Balkanbaibinsel erörtert wurden. Ter Kaiicr soll dem Zaren gegenüber seine Absicht erwähnt haben, den Sultan zn besuchen. Der Zar habe darauf ersucht, der Kaiser möge dem Sultan die erneute Versicherung seiner Hochachtung und Freundschaft über mitteln. London. Nach einem beim „Llvhd" ciiigeganacneu Tele gramm brennt der im Rothen Meer gestrandete Haniadampicr „Markobrunner". Man nimmt an, daß daS Schiss durch die dasselbe plündernden Araber in Brand gesteckt worden sei. Bristol. Unter den Dockarbeilcr» ist heute ein Streik ans- gebrochen. 1000 haben bereits die Arbeit nicdergclcgt. Die Berliner Börse crössnctc in feiler Haltung. Von spekulativen Banken waren Kredit- und Kommandit-Anlhcile zn anziehenden Kursen bevorzugt, crstcrc ans nmfanareiche Wiener Käufe. Von denlschen Bahnen waren Lübecker erheblich böher. von österreichischen zogen Duxer 2'/« Proz. an; Gotthardbahn War rege gefragt. I» Bergwerken große Umsätze bei steigenden Kursen. Von fremden Renten erstellte sich namentlich ungarische Goldrrntc und Italiener regen Interesses. Später trat vorüber gehend infolge von Realisationen Abschwächung ei», doch befestigte sich die Tendenz alsbald wieder; Banken und Bergwerke blieben besonders lebhaft, Tlix-Bodentiacher erfuhren dagegen einen emvffnd- lichcn Rückgang. Im stassavcrlehr Banken und dentiche Bahnen fest, österreichische Bahnen theilwenc schwächer, Bergwerke anziehend, für Jndnstriecn wenig Interesse, deutsche Fonds und österreichische Prioritäten behauptet. Privaldiskont 4'V- Proz. Nachbörie fest. — Vorwiegend wolkiaes Wetter mit leichten Nicdelschtäacn bei nord-nord-westllchcr Luilbewegung. Gegen Abend etwas aufgeklärt. ffrankfnr« v>. ,«»e»»S.> «red» 265.50. Al.ä». L-»b. «altzter >61,75. «,s»ler 22.75. «broe. Um». >»idr. 86.80. vu«»»t. Ab,S«. Lre«»». «k. >61,»0. Sour« >69,50. Gotthbrdb. —. vclimipke». wir« t»»endr.> Srebit -NO,>5. «„„«»,», 256,30. «»mbarbe» >21,0», Norbwcst >S1,»0. Mark»»«» 68,55. Ung. Credit 521,0». Credtt ftclgen». « » r > ». ,«ch>»».i ««»«» 87.6». >»>«>»« >»5,82. VN,N,»,r »1,2». «>««»- >ab» 517,5». Lbmdarde» 276.25, »». «rioritäie» —. «panier 75>/„ Eatzpirr «7».«2. Ott»«»»«» 551,25. Cteompir s».v». Pklionpict. C o b » r ». Muraui, regend, zurück. gar». Ter Cildamvter de» LiterrciäiilÄe» LIm,d „Herkilmmd Mar" besiiidel sich bet Pmita Laskoweka (Intel Meieüa>. ,twei Tamvtcr sind behntl Uebernahme der Passantere, Post und Waarc» dal,in aboeganae». Oerlltches unv Sächsisches. — Nächsten Dienstag findet in der katholischen Hofkirchc für weiland Se. Majestät König Johann ein feierliches Requiem statt, dem die König!. Familie beiwohnen wird. — Nächsten Dienstag, am 20. d., bezieht Se. kvnigl. Hob. Prinz Georg mit Familie wiederum das Palais in der Lange- straßc; bis dahin bleibt das priuzliche Sommerhoslagcr noch in Hoslcrwitz. — Polizei-Inspektor Tentscher zu Dresden erhielt von Sr. Majestät dem deulschen Kaiser und Könige von Preußen den Kronen- ordcn 4. Klasse. — Tie privilegirte S ch e i b en s ch ü tzc n gc s c l l s ch a s t hat gestern Nachmittag mit einem Festmahl in Mcinhvld'S Sälen ihic Winlersai'on eröffnet. Der Verlauf desselben -bcwcgic sich in den traditionellen Gleisen. Mit Schützen-Emblemen aller Art, Ehren- und Gedenkicheiben. Büchsen u. dergl. ni. waren Wände lind Pilaster des Saales geschmückt, während ans einer von Orangerie umraiiklcn und mit den Büsten Ihrer Majestäten des Königs und der Königin geschmückten Taicl die SÜberschätze der Gesellschaft, Erinnerungen ans früheren Jahren die Blicke ans sich lenkten. An der Ehrentafel halten zu bcioeii Seiten des dies jährigen Schützenkönigs, Herrn Hoflieferanten Stadtverordneten Lehmann. Platz genommen der Königi. Kommissar Knmmerherr v. Metzsch, Oberbürgermeister Tr. Stübel, Poiizcihanptmann v. Nebrhoo. Hofjnwelier Jäbne als Tepulirtcr der Schweslergilde der Bogenschützen und der Vertreter der Leipziger Schützcngescll- schast, Friedensrichter Siebert. Ter erste Trmiipruch gehörte nach alter guter Bürgcrsitte dem Landesherrn. Herr Howptiler Röttig leitete dcnscibcn als erster Vorstand mit folgenden Worten ein: „Wiederum ist ein Jahr vorübergceilt. Mit Freude und Stolz können wir unsere Gedanken am dasselbe zurückschweiseii lassen. War es uns doch in diesein Jahre ocraonnt. theilznnehmc» an einer so seltenen, patriotischen Feier, bei der das ganze Land Sachsen ans Anlaß des 800jährigen Bestehens des Hauses Wcttin in echter Liebe und Treue dem KvnigshaMe seine Huldigungen darbrachle. Es war uns vergönnt die Tage mitzmelern, welche Zeugmß ablegien von dem innigen Bündniß zwischen Sr. Maj. Kaiser Wilhelm II. und unserem König Albert. Es war uns auch endlich vergönnt, zn erleben, daß. wenn cs gilt, zum Wohle des Vaterlandes an die Urne zn treten, der geniiidc Kern der Bürgerschaft sich in echt kon servativer Strömung befindet. Das Lilles berechtigt uns. mit vollem Stolze auf den König eines solchen Landes zu blicken. Lassen Sic uns denn seslhalieii an der alten Treue und altbe währten Liebe und Anhänglichkeit znm Hause Wctiiu. Erheben wir unser Glas und ni'en wir aus: Gott beschütze, Gott scgneaucli serirerhin Sc. Majestät, unseren glorreichen König Albert, Ihre Maicstät die Königin Earola und das ganze HauS Weitin!" In belud stimmte die Gesellschaft ein in das dreifache Hoch, welches in der Sachsenhymne harmonisch anöklang. Sofort erhob sich der König!. Herr Kommissar. Kammerhcrr v. Metzich, um ,m Namen Sr. Maicstät und dcS Königi. Hauses für den Ausdruck lopaier Gesinnung zu danken. Mit Freuden ergreife er die Gelegenheit, sein Glas ans das Wohlergehen und fernere Gedeihen der Gilde zu leeren. Ein Tafcllicd patriotischen Inhalts schloß diesen Akt der Huldigung, Nun trat auch die schribentönigliche Majestät in ihr Recht. Ter zweite Vorstand. Herr Ämter, pries die glück liche Fügung, die dem dieswciligen König das Szepter in die.Hand gedrückt, nachdem bisher ein neckischer Zufall ihm jeden Erfolg ver sagt hatte. Er forderte die Gesellschaft aus. der Freude, daß sie Herm Hoflieferant Lehmann in diesem Jahre mit der KviiigSwürdc betrauen konnte, durch ein dreimaliges Hoch Ansdruck zn geben, in welches freudig eingestimmt wurde. Mit schlichten Worten dankte der Schützenkönig für die freundlichen Worte und leerte ein Glas mit dem Wnmchc, daß die Gilde auch serncrbiu grünen und blühen, wachsen und gedeihen möge. Dem Schützeniiicisler. Herrn Kunstdliickcrcibcsitzcr Müller, lag es ob, der dicsmhriacii Ritter zu edenken. Mit Genngthuung, so führte er aus. habe die Gilde am rckluß des diesjährigen Königsichicßens zwei hohe Mitglieder des Königshauses alö Ritter proklamireu könne»: Se. König!. Hoheit den Prinzen Georg als ersten und Sc. Kaiser!. König!. .Hoheit den Erzherzog Otto als zweiten Ritter, nachdem bereits in den drei vorhergegangenen Jahren Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August und Ihre Kaiser!. Kvnigl. Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Joicpha diese Würde iiincgchabt. Sein .Hoch galt den beiden hohen Rittern dieses Jahres. Rechtsanwalt Alfred Lehmann erinnerte daran, wie cs sich die Gilde stets zur Ehre angercchnct babe, daß ihre Mitglieder tvnlgStrcne Bürger waren, die Gesetz, Recht n»d Sitte bochachieten und sich ablehnend verhielten gegen die Ideen dcS Umsturzes. Sein Toast galt den Herren Ministem und den Stutzen der Behörden, deren sürsvrnlichcm Watten es zn danken sei, daß die Ideen deS Umsturzes in dee Bürgerschaft nicht Plag gegriffen hätten. Nachdem Herr Weinliändler Scholl in beredten Worten unter dem Beifall der Anwesenden auf die siädiischeii und die Militärbehörden actoaslcr, erhob sich Herr Oberbürgermeister Tr. Stübel, um im Namen der erstcren für die dargcbrachie Ova tion zn danken. Er kam dabei ans den Zug der Zeit zu sprechen, bei allen mögliche» Gelegenheiten Feste zn vcranstalicn. Man sei damit in Dcnlschlcmd nicht aus dem richtigen Wege, und er gebe sich der Hoffnung bin, daß es in erster Linie der Gesell,chait der Schcibenichützcngilde. die ja zn den Zierden der Gesellschaft ge rechnet weide, gelingen möge, sich aufrecht zu erhalten gegen diese Strömling, die ihr nicht zur Ehre gereichen würde. Sein Hoch galt der Gilde. Weiter toasteten noch die Vorstandsmitglieder Dekorationsmaler Reißmann auf die Presse und die Künstler, und Schlvsscrmeister Schlegel aus die Gäste und neuen Mitglieder. Ter Vertreter der Leipziger Schüvcngescllschast. -Herr Sichert, über- luachke den Gruß seines Vereins und leerte sein Glas nick den stillatcur Franke, der seit 25 Jahren der Gilde angehört, und den dieselbe durch Uebencichniig eines durch ihren Sekretär Herrn Schmidt kunstvoll kalligraphisch ausgefnhrtcn Diploms am heittigen Sil» o Sw. Z2
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