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- Erscheinungsdatum
- 1889-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188908309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-08
- Tag 1889-08-30
-
Monat
1889-08
-
Jahr
1889
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VSrtaa«t»t. vr»»d«lDe. lteimäblun«. (n,ela»djer.L«brtft- ,NI«c >->»- Berbindlicbkit. 1 ilnkündiaunacn pehmen lammtllch«' 34. Jahrgang. Aufl. 47.000 Stück. vllsoro ^.llnonevn-Lrpockition bsünäot «lob 4L ^iVLI«ckr»Lkvr iStr»»«« 48 (neben ckor vrosclnor Lnnll unä vis-L-via Lotei xolävnor Lnzzvl). vW«teii L Vezier. A.-K„ Iresde». Dresden, 1889. Z«d»vn?itzkkli HVetttuvrstr. LS »wxLski'. d.ill r«ick »»»orttetv» KWnMMager kür äi» Lowwersnison von äsa ^jviruitvv dis ra äon xrv»st«n, von üvll xovUknUeÜLLvn di» ru ckvo k«in»t«n Lortvn ^«äsr ^rt. V « , t« N n n x « n n»od Ll»»8» divnon 24 8tunä«v. ^lL»vüN>xs ^nktrüss« Frorävn k^insontivuix von t1n3tor»cdudvn »okvsll »as- sssküdrt. 8»I«», 8pv/1»I-k'i»drNr xoprkxter 8tvxol-»»rle«ll L»I«a«i» I». L»r««Ävn, LL»tt-«r»tr»»8« L7 <4t»vnspi7»Nianect»lug 1141) empüelilt x>mr dvsonäors xvprL^tv NnoketversoUIn»»- unä lotr.UkrIceu, sorvio »lxulreoklikloovu, ullo Orrttunzzon kardstvwpel unä Ur»vlr-Lrbvlt«u joclvr Xrt. ttsupliiielleMiien >» Umlleii: k1r»»I»eli«e kl.tr, we>8 L «Luxe. 8edlo»»»tr»»»« II, XNV8LN/iI-07l1L!<^ x»»»t»it. ?rsnss L LrsnLscks, vrentleii, LLünt« ^al>aui»8tka«tt6 S, pari u I Lt en zzros ?0ZAN1SHtSH lim! Knöxks SN äetail LI«ono 4«kt»k1lkiiiii: vu» L»o«aa»vi»t«ii. Writr klin^nvr ompstoklt rur billjx;«,» unä prnktiscrbon keiso It«l8v-I^«urni«r- Iralkvr als Dnicum äsr I^eiebtigksit, 8»liäitLt unä Lle^an/.. Qtrü«8tv i»I»I von Vn«vl»vi»-Hsv«v88»irv8 vte. ^n§nstnsstrs.sss Hr. Uv vvv»««)- VI? V ^ I lüni-tV-s'-3ur Wahlbewegung in Frankreich, Die Vermehrung dcr Wehrkraft Frankreichs. Fernsprcchberichte. Hofnachrichtcn. 18. Versannn- AßL. AVtrgrr. lung deutscher Forstmänner, Gcrichtsvcrhaiidlungen. TageSgeichichte. Sinsvnic-Eoncert auf dem Belvedere. Freitag, 30. August. Für Sen Monat September werde» Lcstellmigen auf die „Dresdner Nachrichten" kür Dresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu 1)0 Pfennigen, für auswärts bei de» Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu »: Pfennigen, in Vcsterreich-Ungarn zu rr Kreuzer (ausschließlich Aufgeld) angenommen. , SeWsls-elle der „vresdntr Nachrichten" Marienstrafte 1». /rr.xL,,.t 1 an Wochentagen von vorm, s—b Uhr Nachm. ILievgllei ) an Sonn- und Festtagen von vorm, s—>2 Uhr Mittag». Verantwortlicher Sledaltrnr tür Politisches r>,. «»,>> Vierev in Dresden. Auf dem alten KönigSschlosse Fontainebleau hat Präsident Car- not dab Dekret unterzeichnet, welches das französische Volk für den 22. September zu Neuwahlen bcmst. Schon geraume Zeit vor amtlicher Feststellung des Wahltages ist Frankreich in die lebhafteste Wahlbewcgung eingetrcten. Die Aufregung wird sich von Woche zu Woche steigern. Das Stichwort lautet: Durchsicht der Verfassung. Auch ein erheblicher Theil der Republikaner hat sich dieses Fcld- gcschrei der Monarchisten und Boulangers angeeignet. Die alte Uneinigkeit der Republikaner, von der gemeinsamen, sie einigenden Gefahr des Voulangismus für kurze Zeit zurückgedrängt, tritt in ihrer alten Stärke seit der Verurtheilung Boulangers wieder auf. Die Mehrheit republikanischer Bewerber um Deputirtcnsitze fordert, gleich den Monarchisten und Boulanger, die Durchsicht der Verfassung. Darunter kann man sich Verschiedenes denken; bei allen handelt eS sich aber um mehrere „Abschaffungen"» z. B. des Senats, des Kullus- budgetö und dergl. mehr. Wie verschieden diese Wünsche lauten mögen: sobald die Mehrheit der künftigen Kammer überhaupt eine Abänderung der Verfassung verlangt, so bleibt dieser Kammer Nichts zn thun übrig, als den Staatshaushalt zu verabschieden und dann wieder auseinanderzugeben, um einer versassnngögebenden Nationalversammlung (Constituante) Platz zn machen. Damit geht Frankreich neuen Stürmen entgegen. Da die Republikaner nicht bloS über die Frage, ob eine Verfassungsänderung nothwcndig sei? sondern noch weit mehr, auf welche Theile sie sich zu erstrecken und wieweit sie zu gehen habe? ticfgefpalten sind, so würden die Monarchisten und Boulanger gute Aussichten auf Erfolg haben, sobald sie auch nur selbst unter sich einig wären. Aber die Spaltungen der Repu blikaner finden ihr Gegenstück in der bellen Uneinigkeit ihrer Gegner. Die Monarchisten gehen ihres Weges, die Bonapartisten ebenfalls und endlich auch die Boulangisten. Nur der Laß gegen die Repu blik verbindet alle drei Gruppen. Da Boulangers Ziel die Ab schaffung Ücs Parlamentarismus nnd die eigene Diktatur ist, Beides aber die Republik tödtlich treffen würde, so wird er von allen Monarchisten unterstützt, wenn diese nicht mit eigenen Bewerbern sich durchzukommen getrauen. Vom deulschen Standpunkt aus, d. h. dcuijenigen, der die Erhaltung des europäischen Friedens als oberstes Gebot einer Politik.die edel und vernünftig zugleich ist.erachtet.leuchtct ei», daß die Nrueinsetzung einer Monarchie in Frankreich oder die Be gründung einer Diktatur Boulangers dem Frieden abträglicher wäre als die Fortdauer der französischen Republik. Hat das französische Volk die parlamentarischen Kämpfe gründlich satt, begehrt es wieder nach einem Herrn, so wird derselbe sich nicht besser empfehlen können, als wenn er versucht, seine neue Herrschaft auf Kricgsruhm zu gründen. Europa kennt diese Methode der Franzosen, sich aus ihren inneren Kämpfen durch einen Ausfall auf ihre Nachbarn zu befreien, zur Genüge. Diese Seite der französischen Wahlkämpfe ist für Deutschland die wichtigste. Zunächst werden die inneren Kämpfe Frankreichs dessen Macht nach außen beeinträchtigen, aber nur auf solange, als nicht die auswärtige Politik künstlich in den Streit der inneren Parteien hereingezogen wird. Dann stellt sich ersahrungsaemäb das bis dahin parteizerrissene Land sofort geeint dem zeitweiligen Macht haber zur Verfügung. Alle Berichte besagen, daß die überwiegende Mehrheit der Franzosen nicht nach Krieg begehrt- Nur wenn man sie fragt, ob Frankreich ruhig bleiben würde, wenn Rußland Deutschland angriffc, wagt Keiner Nein zu sagen. Der Haß gegen die Deutschen schlummert unter einer dünnen Decke, die er augen- blicks sprengen würde, wenn Rußland mit uns anbände. Auf diese Stunde bereiten sich die Franzosen unausgesetzt vor. Welches Ministerium auch immer neue militärische Anforderungen an die Kammer stellte, sie wurden unbcsehens bewilligt: der Haß aller Par teien unter einander schwieg sofort. Recht lehrreich ist^abei der Vorgang bei der Schaffung der letzten 19 Batterieen. Eines schönen Tages, am 17. Juni, ging den, Senat rin Gesetzentwurf zu, der einfach behauptete, die Zahl der bestehenden Batterieen reiche für das Bedürfniß in der Mobilmachung nicht aus und daher die Er richtung von 19 Batterieen verlangte. Nebenbei wurden zur Er leichterung der Mobilmachung 64 neue Stabsoffiziere und 1056 neue Hanptmanns- und Leutnantsstellen für die Feldartillerie gefordert. Von den Kosten war in dem Gesetzentwurf mit keinem Wort die Rede. Die Kommission des Senats, welche den Gesetzentwurf berieth, stellte ihrerseits fest, daß sich die lausenden jährlichen Mehrkosten ans etwa 3,900,000 Francs belaufen würden. Von den einmaligen Kosten der Errichtung der neuen Batterieen steht auch in dem Kom- missionSbericht kein Wort. der widerspruchslosen Bewilligung der Vorlage hat Niemand darnach gefragt. Alles wurde ohne ein Wort der Diskussion bewilligt, der ganze Akt erforderte wenige Minuten Dem Kriegsminister kam die Ueberzengung von der Rothwendigkeit. k9 neue Batterieen zu errichten, so plötzlich, daß in daS Budget fiir 1890. das 8 Tage später in der Kammer bewilligt wurde, keine Geldmittel hierfür eingestellt wurden. Tiefe neuen Trnppenthcile sind inzwischen errichtet nnd sie bestehen, obwohl bis zum 1. Januar 1891 hin keine Unterballungskosten für dieselben budgetmäßig bercitgestellt sind und ohne daß einer der Volksver treter gefragt hat. woher das Geld zu ihrer Errichtung genommen wird und was diese Einrichtung kostet? Der Gcldpunkt spielt eben in solchen Fragen bei den Franzosen keine Rolle. Jener Vorgang ist nur das Muster ähnlicher Ncuformationcn. So sind im lausen den Kalenderjahre außer den besprochenen 1!» Batterieen neu errich tet worden : 12 Gebirgsbattcrieen, 4 Batterieen in Algier, 24Jägcr- kompagnicen, 1 Sappeur-Regiment; 2 neue Tragoncr-Regimeiiter werden nach den Herbstübungen ausgestellt. Genau so einig und kurz entschlossen würde die künftige sranzösiscbc Volksvertretung ans- treten, wenn ein neuer Machthaber das Bedürfniß empfände, seine Machtergreifung durch militärisches „Prestige" zu rechtfertigen. Nichts würde daher thörichtcr sein, als wenn wir, aus den inne ren Zwiespalt der Parteien in Frankreich bauend, unsere Wehrkraft nicht aus der Höhe deS Erfordernisses hielten. Daraus folgt nicht, daß Deutschland den ruinösen Weltlaus zur Vermehrung unserer Strcilkrästc iirs llngemcssene mitmachen solle. Wo es nöthig ist, de» französischen Vorsprung einigermaßen anszugleichcn, so wird es weder der Bundesrath noch der Reichstag an dem Erforderlichen fehlen lassen. Das Verhältniß der französischen Jeldartillerie zur deutschen z. B- erträgt auf die Dauer nicht einen Unterschied von 480:366. Wir vermögen den 2880 Geschützen der Franzosen nur 2184 Geschütze cntgegenzuslellcn. Aber die gewaltsame Jagd der Franzosen nach der Revanche für Sedan, koste eS waS cS wolle, bleibe ihr alleiniges Eigenthum ! Frankreich, von jeher in politischen Wahn vorstellungen groß, entfaltet dabei die übernatürlichen Kräfte eines Nachtwandlers, dem kein Dach zu hoch ist. Deutschland ist dabei in der Lage des vernünftigen Mannes, der dem Nachtwandler nicht auf seinen halsbrecherischen Wegen folgt. Zuletzt kommt doch nicht Alles allein auf die Masse an, auch die Beschaffenheit spricht ihr Wort und betreffs der Tüchtigkeit, Organisation, Durchbildimg und Führung setzen wir ans unser, wenn auch minder zahl reiches Heer mit größerem Rechte besseres Vertrauen, als die Franzosen auf ihre Zukunstsarniee, ihren großen Hecrhaufen von minderwerthigem Menschenmatcrial, mangelnder Geschlossen heit und Festigkeit der Tisciplin. Fürst Bismarck hat selbst im Februar 1668 gesagt: Die Ziffern haben sie (die Franzosen) längst erreicht, aber in der Qualität können sie es uns nicht nochmachen. Unsere Soldaten sind kricgsgcdient, kein Volk in der Welt kann uns die Offiziere und Unteroffiziere nachmachcn, um diele ungeheure Armee zu kommandircn. „Wenn andere Armee» gleiche Truppenmassen mit Offizieren und llnterossiziereu besetzen sollen, so werden sie unter Umständen gcnöthigt sein, Offiziere zu ernennen, denen es nicht gelingen wird, eine Kompagnie durch ein enges Thor herauözusührcn. (Heiterkeit) . . . Das Mas; von Leist ungen, welches überhaupt bei uns an Kameradschast und Ehrgefühl aus dem Oisiz>er herausgedrückl wird, das kann >a kein Reglement und keine Anordnung der Welt im Ausland!: aus dem Offiziers stande hcrausdrUcken. Darin sind wir Jedermann überlegen und deshalb können sie eS uns nicht nachmnchen. (Bravo.) Ich bin also darüber ohne Sorge." So hat der Reichskanzler selbst gesprochen. Daher lasse man sich iiber das neue französische Wehrgeictz keine grauen Haare wachsen! Unsere Militärbehörden werden Nichts verabsäume», was zur Sicherung des Vaterlandes nöthig ist; aber von neuen militärischen Forderungen, um es den Franzosen gleich- zuthun, ist nicht die Rede. !sr»nks»r» a. M. IIIlbcnLS.) Eredi« 2L8.L». StaalSb. IM.Ill. Lomb. M.iili. rSaliztcr NMM. U»,9«. »vr»c. Uns. <i>»I»r. >>>,<». DtSioMo DrrSdn. Bl. 1LI.7«. Laura —. Türken —. Bcstauvlet. »arte, «s-dlust.! «enie 85.15. «ulen,« Italiener »2,70. Staat». da»n —. Lombarden 251.25, da. SrioritLtcn —. svanier 72,25. L<lb»«rr 155,21, Ottomaaeu 522,50. tjrScouivtc »2,00. Träge. Sari». Vrobultea ISchluh.i Weilen »er «»aus» 22,80, per Nov.-Februar 22.10, rnhia. Spiritus per August 3».un, per Iauuar-April 41,25, ruhig. iNüdiil prr August KV,50. per Januar-April «ii>,25. ruhig. AmI» erdam. «roduttcu ikchlutzi. wcigru per »iovbr. ISO. per Mäkj —, Noggr» Per Oktober 120, prr März —. London. Die Direktoren der Dockaeselllchasten Ichnlen heute definitiv die geiordcrte Lohnerhöhung aus <i Pence pro Stunde av. London. Ter Parlament-lchlnk erfolgt morgen Mittag. Fernschreib- und Fcrnsprech-Berichte vom 29. August. Berlin. Der Kaiser ist heute wieder in Potsdam einge- troffen. Für heute Abend war der preußische Gesandte am Va tikan, p. Schwier, von dem Kaiserpaar nach Potsdam geladen. — Die kaiserliche Rocht „Hohcnzollern" geht nach den bisherigen Dis positionen am 20. September von Kiel nach Genua, wo am lO. Okt. die Einschiffung dcS Kaiierpaarcs mit der Prinzessin Sophie, der Braut dcS Kronprinzen von Griechenland, erfolgt. — Die rvanae- lisch-lutherische Angilst-Confcrcnz ist heute geschlossen worden. In der heutigen Sitzung wurde die Frage der Stellung der evange lisch-lutherischen Kirche in dem gegenwärtigen Kampfe niit Nom verhandelt. In den aiigciivmmcnen Thesen wird zwar die Hofs« niilig aus Sieg ausgesprochen, eine Hnuptschwicrigkeit aber in der sicher Hilfe ward zurückgewiescn. — An Stelle des verstorbenen Leutnants Tappenbeck ist Premierleutnant Morgen als Mitglied der Klliid'schcn Expedition cmannt worden. Derselbe reist am 1. September von Hamburg nach West-Afrika ab. — Der „ReichS- anzcigcr" veröffentlicht die Verleihung des Schwnrzen AdlcrordenS nn den Prinzen Georg von Großbritnnnicn. — Unendlich komisch, so berichtet die „Post . war es in diese» Tagen zu sehen, wie viele Reporter das Neue PalaiS bei Potsdam belagerten, um sich die Ankunft des Kaisers von Rußland nicht entgehen zu lassen. Wien. Die Hochwildjagden in Steiermark werden nicht ab- gehalten. London. DaS englische Parlament wird morgen mit einer Thronrede geschlossen. — Die Dockarbeiter wollen sich an die Lan- diingswerste an der Themse verdingen, worauf die ankommeiiden Schisse dort ausaeladen werden könnten. Es soll dadurch ein Druck auf die Dock-Gesellschaften ausgcübt und diese zum Nachgeben ge zwungen werden. Die übrigen Ausitände dürften mit der Bei legung des Dockaebeiter-Strelks ihr Ende finden. Die Berliner Börse setzte im Anschluß an die Meldungen von der Wiener Vvrbörsc in ruhiger Haltung ein. Später vollzog sich eine allgemeine Befestigung. Bon spekulativen Banken waren Credrtactien und Discontvcommandlt-Aiithcile anfangs schwächer, später Dlscontocomniandit und Dresdner Bank belebt. Deutsche Bahnen fest, österreichische bei lebhaften Umsätzen höher, fremde Renten wenig verändert. Von spekulativen Industrie - Papieren waren Thnomit-Acticn wieder steigend. Im Cassaverkchr war die Tendenz ruhig und behauptet. PnvatdiScont 2V» Prozent. Nach börse fest. — Wetter: Südwestliche und westliche Winde, etwas wärmer, meist bedeckt, geringe Niederschläge. Textliches nnd Sächsisches. — Se. Mas. der König bcgiebl sich am Montag zu zwei tägigem Aufenthalt nach Wcrmsdori. — Sc. König!. Hoheit Prinz Georg traf vorgestern mit 2 Oisiziercir dcS Generalsommandos in Meißen ein und nahm im Gasthaus „Zum Hirsch" Quartier- Zuvor hatte Se. Königl. Hoheit Prinz Georg in Begleitung des Chefs des General- stabcS Oberst v. Treilichke und des Adjutanten im Generalkom mando Major v. Stieglitz sich per Bahn nach Dahlen und von da zu Wagen nach Prösitz bei Mutzschen begehen, wo um VUO Uhr zu Pferde gestiegen winde. Se. Königl. Hoheit wohnte dem Manöver der .'). Jnsaiitcrichrigade Nr. 47, deren Detachement» sich bei Ragcwitz bcz. Leipnitz versammelt batten, bei. Tie Tetnchcmkiitsiibiiiig,-bei welcher noch der Kommandeur der 2. Division Nr. 24. Ce. Exccllcuz Generalleutnant v. Hollebeii gen. v. Norman», und der Kvmmaiidcur der 3. Jniauterie- brignde Nr. 47, Generalmajor v. Tsclmschnitz, zugegen waren, endelc »ach 12 Uhr Mittags. Gestern frül, begab sich Ce. König!. Hoheit nach dein Manöverscld und besichtigte die 63. Brigade südlich von Lölhain. Ter Evm mniideur der 3. Division Nr. 32, Genciallenlnant v. Schweingel. Excellenz, wohnte der Be sichtigung ebenfalls bei. — Während der Anwesenheit Sr." Maß des Kaisers in Dresden und bei den Manövern des Königl. sächsischen (12.) Armee korps werden als Gäste unseres Hose» auch erscheinen: Prm; Leo pold von Bahern, begleitet vom Generalmajor und Stabschef Giehrl und dem Hofmarschall v. PcrsaU: der Prinzreaent Albrecht von Braunschweig mit dem Generalmajor v. Wintcricld: der Erb- grvßherzog von Sachsen-Weimar und Sc. D. Fürst Heinrich XIV. Reich. Sr. Maj. dem Kaiser folgen iäminlsiche in Berlin beglaubigte deutsche und srenidländiiche Milttürbevollmächtigten. Ferner gehören noch zum Gefolge die Geh. Hosräthe Mielenz und Schulz ans dein geh. Militär-Kavinet. Zum Ehrendienst beim Kaiser ist n. A. der Hauptniann v. Haupt vom Königl. sächs. Grenadier Regiment Nr. 101 „Kaiser Wilhelm" befohlen. — Der Graf zu Schönburg - Glauchau ist mit seiner Gemahlin, von Hcringsdorf zurückkehrend, vorgestern in Berlin eingetrvffen. — Der kaiserlich deutsche Gesandte in Athen, Le Maistre, welcher seit einigen Tagen in Berlin weilt, batte die Ehre, von den Kaiserlichen Majestäten im Neuen Palais bei Potsdam em pfangen und mit einer Einladung zur Mittagstafel beehrt zu werden: derselbe ist gestern Abend in Dresden emgetroffcn. — Den Arbeitern Heinrich Kluge aus Strehla, Friedrich Stein auS Gröba und Karl Teubcrt aus Boberscn, welche über 3V Jahre in dem Ricsaer Eisenwerke ununterbrochen thätig sind, wurde die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit nebst Diplom verliehen. Gleichzeitig wurde den Prämiirten ein entsprechendes Geldgeschenk von der Äcrksvcrwaltung überreicht. — Während des Kaisermanövcrs wird der Wachtdicnst in Dresden und Pillnitz von einem Detachement des 3. Jnf.-Nc- gimcntö Nr. 103 (1 Offizier, 1 Biceieldwebel, 5 Unterossiziere und 80 Mann), sowie vom 12. und 15. Jägerbataillon (je 1 Vicefeld- webcl, 3 Oberjäger und 40 Manu) ansgeführt werden. Das ganze Wachckommando steht unter dem Befehl dc§ Oberstleutnants v. Brück vom Schützcnrcainient Nr. 108. — Zu den diesjährigen Manövern rücken sämmtlichc Fcldbatterieen zum ersten Male mit 6 bespannten Geschützen a»S. — Die Feldpolizci wird während der ganzen Uelmngszcit durch 24 Felvgendnrmerie-Patrouiüen auSgc- übt werden. — ES ist nicht unmögllch, daß unsere 3 Jäacrbataillone bei der Kaisrrparadc im Laufschritt vor Sr. Maj. dem Kaiser defisiren werden. Bekanntlich ist diese Art zu defilircir cine Eigrn- thümlichkeit dcr italienischen Alpenjäger und erregte zuerst die Aufmerksamkeit des Kaisers bei der großen Parade in Roni. Jeden falls beabsichtigt Se. Maj. der König mit dieser Neuerung seinem erlauchten Gaste eine Ueberraschung zu bereiten. — Dcr überaus günstige und erbebende Eindruck, welcher bei dem großen Conccrtc in dcr Frauenkirche zuni Wettiucrscstc durch den Kindergcsang erzielt wurde (eS waren 800 jugendliche Sänger und Sängerinnen aus den hiesigen Volksschulen beider Conieisionen thätig), ist die Veranlassung, daß derselbe Chor, wie damals iiittcr Lcilmig de» Herrn Canlor Gast, nächsten Donnerstag Se. Majestät dem deutschen Kaiser bei seinem Einzüge in un serer iLtadt begrüßen wird. Es ist eins der drei Feslsicdcr vom 6. Juni (Musik v. F. Abt. mit neuem Texte von Stevhan) als Be- grüßuiigssied gewählt worden. Die Aufstellung des Ehorcs geschieht ans einer Tribüne am Denkmal August des Starken (Ncustüdter Markt). — Bekanntlich war vor sieben Jahren beim Einzüge Kaiser Wilhelm'« ein überaus zahlreicher Kinderchor aus einer Tribüne am Albertvla» postirt und begrüßte de» Heldcnkaiser mit dem Ge sänge : „Sei uns gegrüßt viel tausendmal" rc.. welcher Akt mit sichtlichem Wohlgefallen eiilgcgengciiommcn wurde. — Zur Feier des Sedan tagcs am 2. September wird in diesem Jahre, ebenso wie I» den früheren Jahren, Abends von 8 bis 9 Uhr eine Musikaussübrung ans den, Altmarkte stattfinden. Von einer größeren Nntionalseicr hat man in diesem Jahre abge sehen. — Die im Jahre 1888 und in der ersten Hülste des Jahres 1889 in Sraatsichuldbuchsordeningen umgewandelte» Staats schuld verschreib ringen über 3prozeiitige jährliche Renten im Nennwcrthc von 5,056,000 Mk. sammt Zubehör, inaleichen eine Anzahl emgetauschter oder sonst tverthlos gewordener Wcrthvapicre sollen am 3. nächsten MonatS Vormittags von hnlb 10 Uhr an in dem Grundstücke Fabrtkstraße Nr. 4 hrerselbst verbrannt werde». Jedermann kann, soweit dcr Platz dies znläßt, der Verbrennung beiwohnen. — Zur Erleichterung deS gegenseitigen Austausches dcr auf dem Geviete deS Thicrschutzes gesammelten Erfahrungen, sowie zur Anbahnung eines möglichst gemeinsamen Vorgehens rn den den Thierschntz betreffenden Angelegenheiten wurde auf dem - ^ ! Sr
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