Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188908244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-08
- Tag 1889-08-24
-
Monat
1889-08
-
Jahr
1889
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LoßMttt fRr PMMk. >t M^rtz - «m»S MM?«'««; ilnkündiüunarn Nkkimri, jümmttl« namliailc «rrmiiiklun^SlikUen an. Ürrnivmidtlelle Nr. li " >> Lllsricauut dostos äoutsekos d'sdrilist, vmpfodlvll I 1. ksrxo« Mas. MiM. K «d Kilrduiffrrllr. Ad. «ufl. 47.««» Slück. Dresden, 1889. «te ..IresSner AMriAen- kln!> das verbreitetste iüchNIche Blatt, welche« i» allen Schichten der Be- völkeruna Einaan« «eiunden bat. Dte unvarteiiiche, unabliänaiae. frei- mütbta« Richluna. weiche dte .Dresd ner Nachrichten" nach allen Seiten bin vertolaen, bat dem Blatte tn den böchsie» und einiachüen Leier- kretie» dte Beliebtbeit verschallt, welche sich in der fortwährenden 8»- nabme der Leier ändert. Die Re- dactton wird stets beiniibt sein, durch Seramiebnna tüchtiger schrift stellerischer Kräfte das Blatt immer nübllcher und interessanter »» ae- smlicn, »ni sich nierdnrch auch serncr ditGmi'ld?: V!' !!s»!,:..j„ dcivabrcn. ?rsuss L LrsuLscks, Vi-Meii, ILLnI>r-I»I«»i»i»«tr«i9p>« S, pari. u. I. Lt. Z °n ssws ?0LLMSLtöü uni! Llöxks en ckewil ^atvrtl«i»ns so» t'oxeeeiivaten. Neil! Lll08t-LL§oe. i IllruiokinoUo ^inr!odtum<vn (I'aLonto, I'roi« 8800 oomplott) 7.ur 1''al»ri Kation , ! von Kun8t-Xalsos in natUriiekor Dolnionform mit Uodom KakCooLokalt (vor- ! ! rU^Iieks Xnal^ttonl — vino äor vvioktissKlon LrLnäuu^on äor Xouwit — livsort j , unter Oaranlio noküt vrfonlvrliokvn Hol-opton äio ^la8t:i»jnon-I''aItrik von loun U«eltlinu8«>n L NH(s8, Ollln i«. ltii. Urilmiirt mit ^ollt. ^lotiaiNon unli KNeit>ten L'roi-ivn. ^nal>80n, Urottoküron, 1'robon oto. /n Dion^ton. SlL8VLLrv» Mor jFick aus >«!«» bockvutenci^tan <il:islüitto>, üea In- uns ^.nslancios. vmplctilon in reiciilialtiMr ^usrvadl Willi. IMiI L 8oIm, Aseduniai lst II. I e>»>,pr«vl»n,tell«» III». SrLut ii Lillävr Lll88lLUllNK6ll illv ^ Luepnps' Die Kaiserreise nach dem Elsas;, Vorlagen für den Reichst»», 2laitativn der Sozialdemokraten i» der Schweiz. Fermvrech ^11. berichte. Hosnachrichten, Stadtveroidnelcnsitznnn, Ostasrikaniiche Karawane, Gcricbtsvcrbandlnngcn. Tngesgeschichle. Kur oixonvs I'adrilcat in anorkannt I»v8t«l F»8- liillruiist. I^i«-l^t»,i«I>r-i Mmnrtlied» 8tolla rum dioldst-^nlnrliko» rn diliissston 1'roison. veramwortlicher Nedalteur kür Politische! ve. rn»l Vterev >n Dresden Eine friedliche Eroberung kann man den Besuch des Kaiser- paarrs in den Reichslanden nennen. Das lassen alle Berichte aus Straßburg erkenne». Die Reise des Kaisers nach Elsaß-Lothringen ist ein SiegeSzug, bei dein cs keine Unterworfenen giebt. Es ist kein Zweifel inclir, das; zunächst rein durch die persönliche Wirkung des Kaiscrdciuches in Elsaß-Lothringen dein Reiche neue Freunde gewonnen sind, das; die eingeborene Bevölkerung von dem waliren, schlichten und geinütlivollen Auftreten des Kaiscrpaarcs auS Fraiizvslingcn zu Anhängern des Deutschen Reichs bekehrt worden ist. Der kraftvolle Ernst des deutschen Mannes, die lieb liche Hoheit der deutschen Frau, sie überwinden, im Kaiserpaar verbunden und getragen von der christlichen Idee des Gottes- Gnadcnthums. alle Borurthcile und Schranken und entzünden die Herzen des Bolkcs selbst in seinen widerwilligeren Thcile». Mit großem Glück hat der Kaiser in einem Trinkipruch die Saite des Gemüths anklingcn lassen. Er rühmte von Strabburg, daß diese Stadt „ihn anheimle". Bei einem Festmahl des nächsten Tags konnte er schon weiter gehen; er hob den Kelch mit perlendem Schaumwein und rief aus: „Ich trinke aus das Wohl meiner treuen RcichSlande". Ein solch ehrendes Zeugnis; von so hoher Stelle aus- qciprocken, eröffnet tröstliche Aussichten aus die Zukunft. Man darf sich versichert halten, daß der Kaiser dieses Zeugnis; nur auf Grund vertrauenswürdiger Berichte ausgestellt hat. Tie Periode des Miß trauens gegen die Loyalität der Elsaß-Lothringer scheint damit sich ihrem Ende zu nähern. Die „Treue der Neichslande" wird ein gewichtiger Factor der Politik werden. Im Auslände hat man die Bedeutung des Kaiserbcsuchcs in den Reichslanden rasch begriffen; man würdigt sie vollauf, wie die Zeitungsstimmen aus Oesterreich, England und Italien bekunden. Tie benachbarten Staaten senden eigene Bertreter zur Begrüßung des Kaisers in die Reichslande. So wird seitens des Königs von Holland, dessen Großherzogthum Luxemburg unmittelbar an Lothringen grenzt, der Staatsministcr Dr. v. Eyschen, ebenso seitens des Königs der Belgier der General van der Smisscn nach Metz zur Begrüßung gesandt. Den höchsten Triumph würde die friedliche Eroberungspolitik des Kaisers aber feiern, wenn Frankreich sogar so viel internationale Höflichkeit wicderfände, durch den Berliner Botschafter Herbette als außer ordentlichen Abgesandten des Präsidenten der Republik den Kaiser Wilhelm in Meß zu begrüßen. Noch ist die Reise des Kaisers nicht beendet, so werden über die Reise des Zaren nach Deutschland Berichte ausgegeben. Bald steht ein Extrazug zu dieser Zarcnreise bereit, bald heißt cS. Kaiser Alexander werde den Seeweg wählen. Nacheinander werden Berlin, Potsdam, Stettin und Kiel als Orte der Monarchenzusam- luciikunst genannt. Eine Bergnügungsreise ist cs keinesfalls, was der Sclbstbcherrschcr aller Reußen unternehmen wird, weder für ihn noch unseren Kaiser. Zu lange hat der Zar seinen Gegen besuch verschoben, trotzdem Kaiser Wilhelm ihm nach seiner Thron besteigung den ersten Besuch abgestattet hat. Die gänzliche Unter lassung desselben würde freilich einen Mangel an der gewöhnlichsten internationalen Höflichkeit bekunden und ist eben deshalb undenk bar. Sachlich neigt man in Deutschland infolge der ungebührlich langen Verzögerung des Gegenbesuches dahin, daß cs für den Gang der europäischen Politik nichts GleichgiltigereS gickst, als die Rcise- plünc des Zaren. Weder aus dem Fernbleiben des Zaren könnte aus den baldigen Beginn einer kriegerischen Politik, noch aus seinem Besuche auf eine längere Erhaltung deS Friedens geschlossen werden. Ter Zareubesuch ist einfach eine Handlrmg der Höflichkeit. Nichts weiter. Allmählich verlautet Einiges über den Reichstag, dessen Zusammentritt in nicht zu ferner Zeit bevorsteht. Man spricht von einer nicht sehr ausgedehnten Tagung, demgemäß nennt man auch nur eine bescheidene Zahl von Gesetzesvorlagcn. Bei dem Reichs- Haushalt werden die colonialpolitischcn Verhandlungen einen brei te» Raum einnchmen. Behufs Fortsetzung des Werks des Haupt- mann Wißmanns sollen weitere Forderungen eingebracht, dem Reichs tage überhaupt gleich beim Zusammentritt über WißmannS Expe dition ei» Weißbuch vorgelcgt werden. Bei der Berathung hier über wird man keinen Zweifel lassen, daß es nicht der Wille der Nation ist, Englands Ansprüchen zu Liebe auf jede deutsche Kolo nialpolitik zu verzichten. Von weiteren Vorlagen nennt man den Ersatz des jetzigen Sozialistengesetzes, eine Novelle zum Kranken- kassengesctz, welche die jetzt erkannten Uebclstände desselben beseitigen soll, endlich die Regelung der Bnnksrage. Auch von den Aufgaben des preußischen Landtags ist vielfach die Rede. Statt der dringend nothwendigcn Reform der direkten Steuern in Preußen erscheint eine Krisis des Finanzministers aus der Bildstäche. Das Augenübel. an dem Herr von Scholz leidet, soll sich trotz des mchrwöchent- lichen Urlaubs bedenklich verschlimmert haben, d. h. Herr von Scholz bat den großen Schatz seiner Anschmitgungssähigkeit erschöpft und glaubt mit dem gescheiterten Anlauf zur Selbsteinschätzung den Ruhestand verdient zu haben. Artiger Weile geht er nicht eher, als bis der Reichskanzler einen Nachfolger ausfindig gemacht hat. Bekanntlich ist seit Camphausens Abgang die Suche nach einem Fmanzniliiister immer schwierig gewesen. Unter den jetzigen Ver hältnissen darf man ganz besonders gespannt sein, welcher CurtiuS sich in den anscheinend bodenlosen Spalt der Steuerfrage stürzen wird. Wie erinnerlich hat die Schweiz mittelst besonderen Gesetze- einen Generalanwalt eingesetzt, welcher die einheitliche Leitung der Fremdenpolizei handhaben soll. Dadurch fühlen sich nun die Anar chisten und Sozialdemokraten arg bedroht. Ihre Erregung macht sich auf verschiedenartige Weise Lust. Die Anarchisten antworten durch Drohungen in Flugblättern, in denen sie von einer „Regie- rungsbande" in Bern spreche», die sich zum Büttel des Auslands erniedrigt habe. Sie kündigen gewaltsamen Widerstand an. Tic Brandschrist ist nicht bloS i» Bein, Zürich und Geist, sonder» auch in einer Reibe anderer Städte nusgestrent worden Selbstver ständlich sind die Sozialdemokraten sofort mit der Behauptung bei der Hand, die Brandichrist sei das Werk eines Spitzels. Doch ist dies eine haltlose Annahme. Tie gleichzeitige Verbreitung des Machwerks in viele» Schwcizcrstädten brächte ein einsacher Polizei spion nicht zu Stande, ohne von der sozialdemokratischen Partei, die überall ihre Aufpasser bat, erwischt zu werden. Allem Anschein nach sind die Verfasser Anarchisten sranzösischer Zunge. Den So zialdemokraten kommt diese porichncllc Androhung von Geivalt- thaten sehr ungelegen. Ucberzengendcr konnte die Nothwendigkcit eines Geiicralanwaltcs zur Uebcrwachung der Umstnrzvartei nickt nachgewiesen werden, als durch jenes blutrünstige Flugblatt. Tie Sozialdemokraten geben ans andere Weste gegen den Grncralanwait los. Sie wollen eine Volksabstimmung über ihn berbeiiübren. Wenn nämlich in der Schweiz ein neues Gesetz gemacht wird, kann dasselbe erst in Krait trete», wenn binnen einer gewissen Zeit kein Rciercn- dnm dagegen angemeldet worden ist oder das Geietz in dem Refe rendum die Mehrheit erhalten hat. Unter dielen; Fremdwort ver steht man eine Urabstimmung der wahlberechtigten Biugcr. Um aber dieses Referendum zu veranlassen, müssen es entweder st Kan tone oder JY.tOO Schweizerbürger beantragt haben. Die Sozial demokraten wollen nun den Gencralamvalt nicht in Kraft trete» lassen; da sic keinen rinzincn Kanton, geschweige denn st finden, der das Referendum, die Urabstimmung bcantraate, so versuchen sie jetzt dazu M,<M Stimmen z» sammeln. Voraussichtlich bungen sic sie nicht zusammen und wen» Das doch geschähe, so würde sich eine gewal tige Mehrheit für die Beibehaltung des Generalanmalts, d.h. gegen die Sozialdemokratie erklären. Die Sozialdemokraten gehen daher in der Schweiz einer tüchtigen Schlappe entgegen. Sie sind ver gebens gewarnt worden. Eine der ihrigen rielh ihnen dieser Tage in Winterthur ab. das Referendum in Bewegung zu setzen. Es sei, sagte er. nahezu ein vergebliches Bemühen, die Gcmülher gegen den Bundesanwalt zu erregen, der Bmidcsrath habe einen starken Rückhalt in den breiten Schichten des Volkes. Tie Arbeiter partei sei selbst uneinig in dieser Frage; falle der sozialdemokra tische Antrag, wie voranszusehe», io werde diese Parier nicht die crwartcle mvralstche Kräftigung davon erhalten, sondern es werde nur ihre Schwäche, ihre Vereinsamung offenbar werden. Die Hälfte der sozialdemokratischen Versammlung iah dies cm und enthielt sich der Abstimmung. Das Schweizervolk wird also mit überwältigender Mehrheit bekunden, daß es >ci,i Land nicht zum Werkzeug der fricdcirsstvrerischcn Pläne der Umstnrzniäiincr vergeben will. Fernschreib- und Fernsprech-Verichte vom 23. August. Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin treffen Sonntag Vor mittag 8'/, Uhr wieder in Potsvnm ein. — Der Bruder des Grafen Moltke, Geb. Rcgierungsrath v. Moltke, ist in Natzeburg gestorben. — Dem Londoner „Truth" zufolge Hütte der Kaiser den Para graphen des Hausgcsetzes ausgehoben, nach welchem die Kaiserin Friedlich in Tcnlschlaud leben müßte. Andererseits habe die Kanc- rin Friedrich alle Papiere ihres verstorbenen Gemahls, insbesondere auch dessen Tagebücher, ansgevändigt. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die Liste der anläßlich der Anweicnheit des Kapers tn Straßlmrg mit Auszeichnungen bedachte» Personen, mit Ausnahme der Militärs. Danach wurden V Personen durch Orden und ti durch Standeüerhöhlinge» ausgereichnct. Der Bischof von Straß- burg, Dr. Slumps, erhielt den Rothen Avlerorden 2. Klasse. — Das deutsche Emin-Pascha Eomitee erklärt anläßlich des heutigen Artikels der „Nordd.", es habe am 9. und 29. Juli d. I. dem auswärtigen Amte eine ganz ausführliche Darstellung des Thatbestandes und eine Berechnung des schon zu Tage liegenden Schadens, wie er sich insbesondere aus der Verhinderung der Landung des Dr. Peters und der für die Expedition angcworbenen Somalis ergab, zugc- stcllt. Wenn bezüglich der Konviscation der Neära ein zahlenmäßi ger Anspruch noch nicht gestellt sei, io liege das daran, daß die Höhe der Schädigung sich erst nach dem Eingang der briesstchen Nachrichten über die Möglichkeit anderweitiger Verwendung des Schiffes und über die durch die Beschlagnahme nöthig gewordenen Maßnahmen bemessen lassen werde. Tie „Nordd." kommt in ihrer heutigen Abendnummer auf die Angelegenheit zurück. Für die Regierung sei die Frage der Unterstützung der Expedition jeder Zeit der Frage untergeordnet gewesen, ob die Expedition und die ibr zufließcndrn Mittel für die Zwecke des Reiches auf kolonialem Gebiete in Ostasttka förderlich oder schädlich sein würden. ES habe anfangs die Möglichkeit Vorgelege», nach dem oberen Nil von der unter Verwaltung der ostatrikanischcn Gesellschaft stehenden Küste innerhalb der deutschen Jirtercsjenssphärc bis zu de» großen Binnen seen vorzugehen, die Gablung a» der Küste zu beschwichtigen und unser koloniales Gebiet weiter zu erschließen. Anders habe sich die Lage durch daS Ausscheiden Wigmaiins aus der Führung der Expedition gestellt. Ter Glaube an die Arrsführbarkeit der Expe dition sei dadurch wesentlich abgeschwächt und Wißmann selbst sei mehr geneigt gewesen, anzunehme», daß die für die Expedition an- gcworbenen Kräfte sich seinem Feldzüge an de- Küste von Sansibar anschließcn, als daß sic unter Führung Dr. Peters selbstständig Vorgehen würden. Das sei aber geschehen und damit die Aussicht, daß die Expedition den, deutschen Schutzgebiete zum Nutzen ge reichen könne, gclchmrmden. Straßburg. Der Kaiser hat für die Annen der Stadt 3000 Mark gespendet. M c tz. Bei der Ankunft deS KaiscrpaareS war der Zug zu weit vorgefahren und zertrümmerte Back und Puster, ohne baß ein weiteres Unglück entstanden wäre. Die Stadt ist vielleicht noch großartiger geschmückt als Straßburg. M c tz. Der Kaiser begleitete die Hammcrschläge bei der Grund steinlegung des Denkmals Kaiser Wilhelm I. mit folgenden Wor ten : „Ich thue diese drei Schläge in Erinnerung an meinen hoch- seliaen Herrn Großvater." — Die Parade der hiesigen Garnison Verl»! glänzend. Ter Kaiser kehrte nach Beendiaung derselben an der Spitze der Fahncnkompagine »ach seiner Wohnung zurück. Die Kailerin unternahm Nachmittags eine Rundfahrt durch die Stadt und besuchte die Kathedrale und die Spitäler Lübeck. Das Landgericht hat ein 12jähriges Mädchen, welches ein 9 Monate altes Kind mit kalter Ueberlegung ermordet hatte, zu 7 Jahren Gcsängniß vcrurtheilt. London. Den streikende» Dockarbeitern haben sich 4000 SchiffSanslader anaeschlosse». 1000 Fahrzeuge können infolge dessen nicht ablahre». Dir Ordnung wurde bisher nicht gestört. Bern. Die Volksabstimmung über das KonkurSgesetz ist auf den 17. November eingesetzt. « IV Kri««s, ^Vi»8«I>«s»It»> Il4U.^«imn<l»tt»nk>ik« »«liiükt, !IIai'l«l»8ti-. S u. 'knli'pllan 1!i8L» Lottnabend/24. August. Paris. Eassagnac's „Autoritü" veröffentlicht die boulan- gistische Kandidatenliste für die allgemeinen Wahlen. Unter den 300 Namen sind nur etwa 22, die man als Republikaner bezeichnen kann. Die Uebrigen sind Bonapartislen und Monarchisten. Die Berliner Börse zeigte nur auf einzelnen Gebieten lebhaftes Geschäft. Die Tendenz war fast durchweg fest. Deutsche Bahnen waren iniolge von Verstaatlichungsgerüchten im Vorder gründe des Verkehrs, bevorzugt waren Lübcck-Büchener; öster reichische Bahnen waren ruhig. Deutsche Bankaktien Hellten sich meist clwaS Vesser. Bergwerke fest und anziehend, russische Werthe gut gesrigt. andere fremde Renten still und behauptet. Im Kassa- vcrkehr waren Banken still, deutsche Bahnen lest und belebt, öster reichische ruhiger. In Bergwcrlsakticn herrschte reger Verkehr bei fester Tendenz, auch andere Indnslricpavicre waren ziemlich belebt. Von deutschen Fonds waren 4 proz. Wcrlbc schwächer. Oestccreichische Priorilätcn ruhig und unvcrändcrl. Püvatdiökonl 27»Pcoz. Nach börse fest. — Wetter: Südwcst, später Wcstnordwestwind. Tempe ratur kühl; der.Himmel war thcils heiter, theils bewölkt. ran » I « r « «. M. iAbklids.» Lrtdtt MI.1«. eia-tSV. IS2.W. Nom». M.Nii. («aNgcr —. ik,in»cr S1.K0. «vroe. Uaa. GoNir. 85,75. VUcoiUL 25.,,N>. Dresdn. «I. 155,5',!. tiaurn 111,2«. Türkkn —. Behauptet. B»rie. Schl»«., iNeuie 89.15. «»leide N11.Z5. Jt-Nener S5.Z2. «t-it«. daiin IM.««, «amdiirde» 255.75, Po. «riorititten —. «panier 75'/,. «kappler 458,12. Oil»Maxen 52!«,««. Eücomvle «l,U«. Beliauplct. Bari«. Bradukte« «Schluß.» Welze» per Auauft 22.M. per No» -Februar 25.!>«. ruhl«. Svlrltu» »er August 59.5«, per Januar-April 41,25, behauptet. Nübill per August i>7,59, »er Iauuar-April «««.25, lest. Amsterdam, «rodukten «Schluß», «eizeu per Novbr. 198, per März SV3, ftklgrub. Roaae» per Ocloder 152, Prr März 158, lest L o n » o Broduktto. «Netreidc fest, der Strrik der Dockarbeilrr wirkt forlduucrii» lähmend. Hafer spwic Mais, wenn erhältlich, Aantasienprriic >c- , zahlt. - Wetter: Schön. « Weltliches und Sächsisches. — Sc. Mas. der König nahm gestern im König!. Schloß die Vorträge der Herren StaatSminister, sodann den Rapport der Hoidcpartcmentschcis entgegen und nahm die Nieldung verschiedener Oisizicrc, u. A. des s. Zt. bei der Probe zum Armeefest mit dem Pierde gestürzten Generals Hammer entgegen, welcher, von scmem Unfälle genesen, sich wieder gesund meldete. — Auch JhreMa;estät die Königin kam um 1 Uhr nach dem Residenzichlosse. um Vor stellungen entgegenzunchmcn. Halb 2 Uhr kehrten Ihre König!. Majestäten nach Pillnitz zurück. — Sc. Königi. Hoheit Prinz Friedrich August bethci- liate sich vorgestern ans dem Waldschlößchcn an dem Prämicn- schicßen der Offiziere des Leid-Wrcnadicr-Regnnents. An das Schießen schloß sich eine nnimirte Tafel. Gestern trüh rückte der Prinz an der Spitze des 3. Bataillons des Leib-Grenadier-Regi- nicnts in's Manöver ans; die Rückkehr nach Dresden erfolgt am 11. September. Das erste Nachtquartier bezog Se. König!. Hoheit bei einem cbangelischcn Pfarrer in Brockwitz. — lieber die seitens der Stadt Dresden zum Empfange Kaiser Wilhelms geplanten Veranstaltungen wird jetzt Folgendes bekannt. Die städtischen Kollegien sollen den Kaiser an den bormaligcn Tborgcbäuden am Kaiser-Wilhcfinplatze begrüßen. Daielbst soll in der Richtung der Kaiserstrnßc nach dem Plane der Architekten Giese und Weidner ein Säulendau errichtet, vor diesem aber inmitten eines Wasserbeckens eine 0 Meter hohe Statue, die Stadt Dresden darstellend, ausgestellt werden, deren Modcllirung der Bildhauer Robert Diez übernommen. Mit der Mvdellirung einer zweiten, den Sänlenbau selbst bekrönenden Figur, den Frieden darstellend, ist Profi Hcnze beschäftigt. Nach erwlgtcr Begrüßung deS Kaisers wird der Wagen durch eine doppelte Reihe von Fahnen masten nach der Hcinrichstraße sich bewegen, auf der Hauptstraße aber, wo die in der Richtung der Hcinrichstraße stehenden Wasser- Häuser nach dem Entwürfe des Architekten Herrn Schubert ge schmückt weiden sollen, in der Mittelallee nach dem Neustüdter Marktplätze fahren, dessen Eingang die von der Wettiner Feier her erhaltenen Obelisken in völlig neuem Schmucke zieren werden. Ans dem Neustädter Markte soll die Schuljugend Platz finden, insoweit solche nicht bei der Spalierbildung delhciligt wird. Den größten Schmuck will man der AugustuSbrückc geben. Ans jedem Pfeiler derselben werden große Gaskandelaber mit Pyramiden von weißen Gasglocken mit msacsammt 3000 Flammen ausgestellt. Die Wettiner Jubilä»ms«Obc!isken auf dem Schloßplatze sollen erhalten bleiben. — Heute Abend 8 Uhr findet in Meinbolds Sälen eine Ver sammlung statt, in welcher Mitthcllungen über den anläßlich der Anwesenheit des Kaisers in Dresden zu veranstaltenden abend lichen Auszug gemacht werden sollen. Das einladende Komitee besteht aus den Herren Stadträthen Teucher und Carl und den Stadtverordneten Gottschall und Rüdiger, die bereits beim ersten Besuche deS Kaisers in Dresden die diesbezüglichen Arrangements geleitet hatten. — Die vorgestrige erste Sitzung der Stadtverordneten nach den Ferien nahm einen glatten, raschen Verlauf. An dem Ralhstischc wohnten die Herren Oberbürgermeister Dr. Stübcl, Stadtbanrath Friedrich und Stadträthc Lenpold, Wagner und Wctzlich den nur 'Vi Stunden währende» Verhandlungen bei. Nachdem der Vorsitzende. Herr Geh. Hofratb Ackermann, die Re- gistrandc und mehrere Bcnrlaublmgcn von Mitgliedern milgetheilt hatte, erklärte das Kollegium debattelos das Gesuch des Herrn schifsseignerS Georg Otto Lchnerdt nm Entlassung aus dem Aus schüsse zur Prüfung der Abgabenreste für beachtlich und beauf tragte den Wahlausschuß mit Eröffnung eines andcrwciten Vor schlages. Der Widerspruch des Herrn Dachdecker-Obermeisters Robert Heinrich gegen seine Wahl znm Mitglied«: dieses Ausschusses ward dagegen für unbeachtlich erklärt. — Einstimmig ward dem Beschlüsse des Rathcs beigetreten und als ordentliche- Aufwand nach "/r für's Hundert der Brandversichernngssummc für die städtischr Arbeitsanstalt 3900 Mk. und als außerordentlicher Auf wand 2621 Mk. bewilligt. — Der dicsiährigc Unterhaltungs-Vor anschlag für das RcstaurationSgrtindstück Saloppe führte zu einem kleinen Meinungsaustausch. Nachdem St.-B. Kirsch seinen die Abortanlagcn des GillndstückS berührenden Antrag wieder zurück gezogen batte, ward solgcndes Gutachten zum Beschluß erhoben: „Kollegium wolle den nach dein Uiiierhaltinigs-Voranschlagc kür das Saloppkn-Nkstanrafionsgriindstück laut Nathsbeschluß von, 23. Juli d. I. in Vorschlag gebrachten ordentlichen Aufwand von 922 Mk., dagegen für den vorgeschlagcncn außerordentlichen Aufwand nur ein Bercchnungögcld bis zu 800 Mk. bewilligen unter der Voraussetzung, daß alle zum Abbruch gelangenden Kachel-Heizöfen durch eiserne Regulir-Oefen ersetzt wcrven und der Materialwert!, der crsteren, soweit zur Verwendung tauglich, nach der Ausführung des vorliegenden Unterhaltungs-Voranschlags in Abzug gebracht wird". — Dein Beschlüsse des RatheS: Dem ans die Schulgrund- stücke Ammonsiraßc 9 u. 10 entfallenden Kostcnbeitrag für die Fahlbahnherstclfiing in Höhe von 1790 Mk. 12 Pfg., sowie für > - » UÄ.i '! v > AH fiRn 7-2 Mt 5-Äs 2-^ ' l x r / « e ^ ,-F ''i f r.i
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite