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- Erscheinungsdatum
- 1889-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188907270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-07
- Tag 1889-07-27
-
Monat
1889-07
-
Jahr
1889
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a» ,»L», MMIM» «es«sl»verkedr. »OSrlniberick,!. Kiemdenllkle. luu „„„ völlcinzäliluna. . . Ni!r Riickaabe einoelandter Smrikt» Mickc keine Verbindlichkeit. Aiikiiiidilmnaen nehmen iammllli« nambniie B ... nehmen iam». icimiltrlungSstkllen an. Melle Nr 11. gmUpnÄne 34. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. vontodltelisr eiMvr Mriksti«» smpkeblvu A. Uni ««»» SSIinv. Dresden, 1889. «e ..DresSilcr Aachrichten- Nnd da» verbreitetste sächsische Blatt, inelche» in allen Schichten der Be- Völkern»« ikinaana aesunden bat. Die unvarleiilllie. unaLhänailie. lrei- niiitdioe Nichtun,. welche die .Dresd ner Nachrichten" nach allen Seiten hin verfolgen, bat dem Blatte in den höchsten und «insachsten Leser kreisen die Beliebtheit ' verschallt, welch« sich in der fortwährenden Zu nahme der Leier ändert. Di« Re daktion wird fielt» dem übt sei,,, durch Leramieblina tüchtiger schrift stellerischer »räiie da» Blatt immer »üblicher mid interessanter zu ge halten. um sich hierdurch auch ferner tie Gunst de» Biiblikiimdzu bewahren. E?rsuss L LrsnäölLs, vrKäv», LSnIzr-IaliannStv««»« », part, » I kt 8 cn ^°8 ?o3Lmsnt6n mul Lriöxks «» d LI««»« v«» >(^^---cA«nnronechsko//» -27u HI. U. Hseittl^tluitli, ^raiifrnikl, „118 tn-r Tlreili WLai »<SLL IZi»n«InLi»«t «>n,l OrtI»«»i»st«>t^t, etnblli l LbittS, Voratnnda-zlitffljod,ic>8 iiltarnatianalon I'nivaraaltäcllrorcnni. Dreibund. .Hofnachrichten. Inslizralb Sirödcl oNLllll kiotsvd, D-llmeylr. 15. B c-mpiielilt 51-in roiol, :,88artirto8 Kol.«iliiv»nv«i>lazr^r tür A iliti Zommvrknison von dsn Icleinstoil ins ru clvn g-rosstpa, von K «Ion zroiräbnlicliston >,,8 in dan lei nuten Horten .jeder Irt. M Uestelluiixennsell Llaasi binnon 2t Htundon. Iuszzürtisw U Iuftriix«: ivorden xo^en kinsenllun^vendlustereolinken seliuell « auigokübrt. Haelivoistündigs ^Vatertitsniig und r-rosses I^rer .»ller soliden L.rtc,n Uruett-Unntluzron, kelbllinden, artlioplldliobvr Oorovts, sierad- Iialtvr, kassmaioliinon, kllustl. lllledvr, Haspeuiui-Iv», Hpritreu, ilbarlinupt Artikel lür Llilruiglo, Ortliepiidlv und Xrunlloaplloxe. Kunst il»d Wissenschast, Beerdigung, Gerichtsverhaiidlniigeii, Tagesgeschichte. Sonnabend, 27. Jnli. Für die Monate Angnst und September werde» Bestellungen aus die „Dresdner Nachrichten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu 1 Mark Vtt Pf., inr auswärts bei de» Kaiserliche» Postanstaltcn im Dctttschen Ncichsgcbict zu 1 Mark 84 Pf., in Oesterreich-Ungarn zu l Gulden et Kreuzer (ausschl. Aufgeld). StschiistsAcllc -er „vresdner Nachrichten" Maricnftrastc I.',. cA„Sk?„„« lan Wochentagen von Borin. e—0 Uhr Nachm, tscoffner Tonn- und gchtagen von Vorm. 8—tu Uhr Mitt. Politisches. Die neueste Nummer der Revue des doux Randes bringt einen lange» Artikel über Frankreich. Italien und die Tripelallianz, dessen Beisasse! eS vorgezogcn hat, sich nur mit *** zu unterzeichnen. Ter Artikel enthalt in seiner Art so viel des Interessante», das; sich ein kurzes Eingehen ans seine Ausführungen lohnen dürfte. Er ist echt iranzösiich, d. h. mit ungeheurem Aufwand von Schwung und Phraienthum geschrieben und macht den Eindruck eines mehr oder weniger verschämten LIebeswcrbcns um die Gunst der schönen Italic, : jedenfalls ist das Grundlhema des langen Aussatzes die Darlegung: wie dach eigentlich nicht Italien, Deutschland und Oesterreich, son dern Italien und Frankreich eins sein sollten, wie dir Tripelallianz nur eine künstliche Verbindung sei, ja wie Italien geradezu sich selbst im Schatten stehe, wenn es sich nicht mit seinen gallischen Nachbarn verbünde. Bezeichnend für die Tendenz des Artikels sind die Schlußworte, die etwa folgendermaßen lauten: „Wenn Italien die Hoffnungen getäuscht hat, welche unsere Zuneigung uns ans dieses Land setzen ließ, so liegt dieö daran, daß cs seine europäische Mission und sein nationales Interesse verkannt hat. Möge eS end lich zum richtigen Verständlich seiner eigensten Interessen zurnckge- siihrt werden, dies das einzige Flehen, welches ich für dasselbe hege." Es ist nicht ohne Interesse, einmal zu verfolgen, in welcher Weise der Verfasser die mindestens etwas kühn erscheinenden Behauptungen seines Schlußwortes begründet. Vor Allem fragt der Verfasser, was denn eigentlich Trennendes zwischen Italien und Frankreich liege- Er ist sich klar, daß eS zwischen Frankreich und Deutschland ein .Sedan" und „die Leiden Elsaß-Lothringens- gicbt, verhehlt sich auch nicht, daß in Deutschland und Oesterreich einerseits und Ruß land andererseits sich Deutschthnm und Slaventhum, also nationale iycgcniätze gcgcnüberstehen, „was aber", so fragt er, „sieht zwischen Frankreich und Italien ? Zwischen ihnen sehe ich kein Blut — höch stens gemeinsam vergossenes Blut, welches doch zusammen!,ttet, aber nicht trennt. Ich sehe keinen Nacenhaß, keinen Gegensatz der Reli gion oder der Civilffation. Unter allen Nationen Europas stehen sich diele beiden durch Genie. Sitten und Uebcrlicsenuine» am näch sten. Sie können wohl einmal uneins werden — die Geschichte sah schon Gcschwistermorde — trotzdem aber werden sie Schwestern blei ben ! Woher kommt also daS gegenseitige Mißtrauen? Sinn, es handelt sich um etwas, dessen Beseitigung die meiste Schwierigkeit bietet, weil man es am schwersten packen kann: um Vorurkbeile, um Mißverständnisse, um eine gewisse Reizbarkeit, um getäuschte Zu neigung. um Kränkungen!" Sinn wissen wir's also! Aber jetzt zur Beweisführung. Vor Allem sucht der Verfasser den Grund zu der ihm io schmerzlichen Spaltung im gekrankten italienischen Nationalgcfühl. Das sonst ja eigentlich immer unschuldige, immer leidende Frank reich scheint ihm hierbei allerdings doch nicht ganz ohne Schuld zu 'ein, denn er räumt ein, daß angesichts des französischen sorglosen Sinnes daS Nationalgksiihl Italiens zuweilen einen Stoß erhalten habe, der sich als erster Keil Immer tiefer zwischen beide getrieben habe. Eine große Schuld wird dabei der französischen Presse znge- mcsscn. Natürlich ist die italienische Presse nichts schuldig geblieben und so gelangt der Verfasser schließlich zu dem schmeichelhaften Ge- sländniß, daß ihm beide oft wie zwei Kläffer vorgckommcn seien, die sich von den Gipfeln der Alpen herab anbelltcn! UebrigenS kann er eS doch nicht über'S Herz bringen, nnS zu verschweigen, daß man zu weilen gradezu hätte glauben mögen, cs wäre gegen Frankceich ein Prcßscldzng ans der Halbinsel von Berlin ans in'S Werk gesetzt Ivorden. gerade als ob der Ucbcrschnß des „Reptiliensonds- über die Alpen gestromt sei. Der arme Reichskanzler, was soll er nicht schon Alles verbrochen haben! Oder vielmehr richtiger: der „rcichc" Rcichskanzlcr! Tenn was muß er für Geldmittel zu seiner Verfüg ung haben, um Alles Das thun zu können, waS er nach dem nicht anzuzwcisclnden Zeugniß des biederen Franzosen allenthalben im Dunkeln schafft. Er unterstützt Boulangcr, er unterhält deutsche Kellner und Bonnen in Paris, er bezahlt die italienische Presse, er bezahlt eben Alles, waS den Franzosen schaden kann. Der famose Aussatz bemüht sich dann weiter, noch mehr Beispiele für Kränkung des italienischen Nationalgesühls durch die Franzosen zn bringen. Kennzeichnend für die französische Denkweise ist eS lnerbei, daß ein Haupignind darin gesunden wird, daß Italien die Dankesschuld für seine „Rettung durch Frankreich" nnbcguem geworden sei und daß Frankreiches nicht verstanden habe, den Tact, den der Netter zu beob achten habe, immer zu bewahren. „Für den Wohlthätcr gicbt eS nur ein Mittel, wenn er Verzeihung für die geleisteten Dienste er langen will: sie vergessen. Frankreich hat zu oft der Tage von Magenta und Solferino gedacht, ja noch schlimmer, es hat sogar oft Miene gemacht, sie zu bereuen!- Sollte eS auch bereue», die Provinzen Savoyen und Nizza erhalten zu haben? Leider spricht sich der Anonymus über dielen Punkt nicht a»S. Dafür bietet er imS aber sofort dm klaren Beweis, daß daS ita lenische Volk noch Lw alten Sympathicen für Frankreich habe, und daß nur die Regie rung dem letzteren feindlich gesinnt sei. welch' letztere« er daraus er klärt, daß Frankreich erstens republikanisch, zweitens päpstlich sei. Damit erklärt eS sich ihm denn auch, daß die Meetings der „Friedensfreunde- in Mailand, die gegen den Dreibund protcstircn wollten, der Negierung ein Dorn im Auge sind. „Das Volk will den Frieden!" — das heißt also, wenn man logiich schließen darf. Negierung und somit der Dreibund will ihn nicht! Denn Italiens Negierung und Volk stehen ja nach seiner Darlegung ans entgegen gesetzten Standpunkten. Es wird uns eben immer klarer: Frank reich ist seines Leben? nicht mehr sicher, seit der Dreibund besteht! WaS mag nun aber Italien gerade zn Deutschland gezogen haben ? Etwa der Aergcr über die Besitzergreifung von Tunis oder die Furcht vor weiterer Ausdehnung Frankreichs am Mittelmcer oder vielleicht vor französischer Einmischung zn Gunsten deS Vati kans? Wir erfahren alsbald, daß der Grund in alledem nicht zn suchen ist, vielmehr in dem Umstande, das; der Dreibund nicht bloS ein politisches, sondern auch ein dynastiiches Bündniß ist, welches die Herrscher geschloffen haben, um die Republik mir vereinten Kräften von sich abzuhnlten, um Frankreich in Quarantäne zu setzen. So sei denn daS Bündniß zu Stande tutionellcn Rechte, die gemäßigte Partei eines Cavour. La Marmora, Paris. Puret, ein früheres Werkzeug BoulanqerS, jctzi Hauvtzenge gegen denselben, den die Bonlangisten als erkauft brandmarken und den Boulanger nur ganz oberflächlich zu kennen behauptet, veröffentlicht im „Matin" einen offenen Briet an Bon- langer. dem Nachbildungen vertraulicher Briese des Generals an ihn beigcgeben sind. Puret erinnert Boulanger daran, daß dieser seit 1882 seine Dienste in Anspruch nahm, um in den Zeitungen und in politischen Kreisen die Ansicht zu verbreiten, daß Boulanger einen vortrciflichen Kriegsminister abgebcn würde. Ferner be hauptet Puret, daß er cs gewesen, den Boulanger durch 5 voll ständig von seiner Hand geschriebene Briefe beauftragt habe, alles Mögliche zu thun. damit er den Oberbefehl über das Expedition?» corvS in Tonkin erhallen möge. Purcj ist übrigens ein mehrfach bestrafter Menich. — Der französische Marincminister bat in Folge der Tvuloner Flottenübung die Anßcrdieiiststelliing aller Torpedo boote empfohlen. — Die französische Regicruna beabsichtigt die Herstellung einer Fernsprechverbindung zwilchen Paris und London mittels unterseeischen Kabels. Ein Ingenieur ist mit dem Studium des Projektes betraut ivorden. W a r i rl> a u. Tie Nachricht, daß auf Antrag deS KrlegSmini- stcrs alle Eisenbahnen des Königreichs Polen wegen ihrer strate gischen Bedcittaiig vcrstaafticht werden sollen, wirb von berufener nelnmmen durch die caus'i- i ^cite als uiwegrüudet erklärt. ^ ' Die Berliner Börse eröfsnete in unentschiedener Haltung und mit schwachem Verkehr. Die Cmse der spekulativen Banken Minghctti. Italien habe die Republik zu sehr gefürchtet und sich! vcrmochlen sich im Allgemeinen gut zu bcbaupten, doch ruhte der ihr gegenüber allein zu schwach gefühlt, es muffte also ein Bund»»'; Verkehr hier fast vollständig. Deutsche Bahnen waren durch Re ich ließen, und so ging eS denn nach Berlin. Nu», das ist als ge-! ^L'-',',s>sn, ^druckt, besonders Ostpreußen „und. Mar.enburgcr ichchcne Thatsachc nicht mehr zu ändern, aber vielleicht hilft doch gülliches Zureden, denkt sich Herr **", und so versucht er eS. Ita lien klar zu machen, daß ihm absolut nicht bange zu sein brauchte. Warum so ängstlich? „Der Stamm von Savsyen hat zu mächtige Wurzeln geschlagen, um durch Stürme von außcn her entwurzelt zu werden. Ich wüßte in ganz Europa keine Dynastie, die fester stünde, weil keine nationaler ist!" Italiens Hauptstadt sei zu keiner Revo lution fähig; die einzige Gefahr, die außer einem unglücklichen Kriege für Italien existirt, sei die Verarmung, und dafür sorge der Dreibund mehr als daß er schütze! Wenn ÄllcS dies die Italiener noch nicht überzeugen kann, so appcllirt er denn an ihr weiches.Herz, merkwiirdigcrweiie aber auch an ihre Dankbarkeit, während er cs doch erst selbst als einen Mangel an Tact bezeichnest, Jemanden an empfangene Wohlthaten zn erinnern. Der Appell ist zu vorzüglich, als daß wir unS versagen könnten, ihn hicc iviederzugeben. VorauS- gcschickt hat der Verfasser nämlich erst, daß nach der Versicherung der Verbündeten, der Dreibund nur bestimmt sei. den 8tatus guo zn erhalten, und fährt dann fort, wie schmerzlich cs für den Franzosen aber gerade darum sei, Italien mit im Dreibund zu sehen; „denn Italien, dessen Hände wir erst befreiten, reicht sie nun dem Erobe rer von 1870, nm die Knoten von Metz und Straßburg fester zu schürzen. DaS Haus Savoyen, von Gottes und Frankreichs Gna den (!), drückt sein Siegel. daS silberne Kreuz auf rvthcm Felde, unter den Vertrag, der Frankreich verstümmelt hat. Den Elsaß- Lothnngcr», von denen »och Tauicndc die italienische Kricgsmcdallle schmückt, ihnen sagt die italienische Ncgirung: Kaseiato o^ni spviaii?.!«, wenn 4 Millionen deulsche Bajonette nicht genügen, sollten, Hin Euch von Eurem alten Vaterland getrennt zn halten, jo sind wir Italiener noch da!" Der Verfasser fragt dann weiter, wie cs denn etwa Italien gefallen haben würde, wenn Napoleon mit Wien und Berlin seinerzeit einen Bund geschlossen hätte, nm Oesterreich Venedig und Verona zu gewährleisten. Und doch läge der Fall »och lange nicht so schlimm, wie bei Maß-Lothringen; denn Oesterreich habe doch wcmgslens nicht versucht, seine italienischen Uiiterthcmeii zu gcrmaiiisiren, wie es jetzt mit dem Elsas; geschähe, einem Lande, das jederzeit ftanzösisch gesprochen. Nun, eins darf man wohl kühiilich behaupten: die GejchichtSkcnntniß des Herrn Anonymus steyt jedenfalls mcht ganz ans demselben hohen Stand punkt wie seine Fertigkeit, Phrasen zu drechseln und Thatjachcn zu verdrehen. Natürlich bringt er cs auch fertig, in seitenlange» Er güssen dieFiiedenslicbe Frankreichs klarzulegen, nm.wcnn alles Andere noch nichts geholfen haben sollte, vielleicht ans diese Weise Italien von der» verhaßte» Dreibund znrückzubrmgen. Das; dabei die große Wcliaussstlluiig tüchtig als Beweis der ganz unglaublich friedlichen Absichten Frankreichs mit herljalten milß, ist selmwcrständlich. Tie bekannte Geschichte mit dem Splitter und dem Balken ist übrigens selten io eklatant bewnhchcftct lrüe beim Herrn Geichichtösorichcr mit rührender Naivctät wirft er nämlich EriSPi vor, mit dcn Volks- leidenschasstn zn spielen, d. h. vielleicht oen Frieden im Innern zu wollen, aber dabei doch das schon so heiße ilalieuiirbe Blut locilcr zn erhitzen: weiter beschuldigt er die italienische Politik der finan ziellen Mißmirlhschaft durch übertriebene Kriegsriistiingcn re. re. — »u», wenn man daraus einen gute» Rath gebe» darf, so ist cS der: „Wer im GtashauS sitzt, soll nicht mit Stemcu werten". Es würde zu weit führen, noch aus die weiteren Auslassungen des Artikels ein- zngehcn. Der deuliche Leser wird denselben in erster Linie gewiß von der bumoristiichcil Seite anssaffrn, doch er bat auch eine recht ernste: zeigt er doch wieder einmat grell die Dciikwciic unserer galli schen Nachbarn, die nicht davon ablaffcn können, sich als die ge kränkte, verletzte und nnichuldiger Weise immer und immer zum Kriege gedrängte Nation hiiizustcllen. Neueste Fcrusprech- und Drahtberichte vom 26. Juli. Berlin. Elsässer Blätter künden mit Bestimmtheit den Bestich des Kaisers in den Rcichslandcn zwischen dem 12. und 2!. August an. Schwerlich sind aver schon feste Bestimmungen ge troffen. — Die Kaiserin Friedrich stattete heute der Kaiserin Augusta in Koblenz ciiien Bestich ab. — Wie die früher gemeldeten Anordnungen für eine Landrene des Zaren nach Berlin, sind auch für eine Seereise in Kronstadt alle Vorbereitungen getroffen. — Eine weitere Vermehrung der Feldartillerie wird unter Hinweis ans die Vermehrung der französischen Artillerie angekündigt. — Ter Engländer Lewis, der auf Gnind eines niit Mnbarcro abgeschlosse nen Vertrages die deutschen Ansprüche in Südwcst-Afrika bestreitet, ist plötzlich auS dem Lamaraland nach Capstadt entflohen. Die Ursache der plötzlichen Flucht ist noch nicht bekannt. — Ein reicher Äivßkaufmaint m Minden, dem während langer Jahre bedeutende Licfcnutgen für die Marine übertragen waren, ist verhaftet und in das Berliner UntersuchunaSaesängniß abgrliesert ivorden. ji! H i'A i Hz! 'Ausländische Bahnen waren unbeachtet. Von fremden Renten «Z E wurden Italiener m großen Beträgen genommen. Lindere fremde 8 Rentei, waren still. Bergwerke schwächer. Im Caffaverkehrc waren Banken schwach, Eisenbahnen wenig verändert, Jndustriepapiere § O ziemlich belebt nnd meist gut behauptet, deutsche Fonds nnverän- 5» -— dert, österreichische Prioritäten schwach. PrivatdiScont 2 Prozent. «5 ^ Nachbörsc ruhig. x? «2 r , nk « » rt M. <«ben».> Sredit LSS.7». «taat»». 18»,7V. «MX». 8 w ^ I02> >. «alirier —. EaNvlrr M.lO. «vr»e. Um,. 8ö,M. LireinUo rr 222,2». Drröd». vk. —. Larmlliidter —. Saara —. Behaichte«. ^ Wien. Mbends.I 8r«dII R«,7L. vlaalltahn —. Sam»ar»r» —» N L Vapiercntk —. MartmXrn —. Nns ^reLit —. Ua». Gold 100.15. Arft. — , Varl». (SclUutz.! «r»«e 8.1.02. «Inlen» 101.87. Jtaltener 22.20. «raat»- Z- «A 7- I »ab» <80,00. üoiulmrbra 250.20, da. Vrloclliitea —. vvauler 72. U,y»»e« r» «7,81. Oliamaacu 508.75. v. d. EScamvle 510. lSkhauptet. ^ Varl«. Vrvrutten «Schluß.> «el,eu »er Aull 21,00, »er No».-Fr5r,iar 8 A 2 21,20. rnbiq. Sr-irNuO »rr Inll 10.00. »er Aanuar. «Prtt 11,75. Rüböl 2 ' <s-- »er Juli 07,25, »er 2c»«bc-.-Decbr. 08.25. ruhig. -A - »mNcrvam. «r-dutteu iSchlnßl. rvclje» »er VI,»»r. 208. «eichen». 2 Ais Raaacn »er Lclnter 118, weiche,,». L V 1! » n, on. vradukcrn. Weizen allgemein fest, fremder Weizen eher «enl- 2 ^ gcr oefrag«. Mais höher gehalten, russischer Hascr scftcst, übrige Artikel fest, S g ruhig, — Wetter: Bewölkt. »" L Berlin. Der geichiistosührende »lusiLnb de« beichloi; iniöige »er ans Afrika iiber Sie Srrcbitm» etngegangenen Nachrichten, « j"* ÜoS «Ocsommt-Sointtce nni ve» !i. August zusammen zn verusen. a A ^ La » Itbar. Buschiri's Leute überfiele» am II. Juli Nacht« die Station ' s 8—7 der Tmtsch-Lsloirikcinilchc» Gcsellichasc zu Mvwobwa in Niagara. Der vc- » sp anne Rielicii wnrbc ermordet, während Lcutinint «lese Sansibar wohlbe- <k>^ halten erreichte. OertltcheS «nd SiiWscheS. — Se. Maj. der König kam gestern Vormittag nach dem Rcsidenzschlosse und nahm die Vorträge der Herren Staatsminisler und des Herrn Geh. Rath Bär entgegen und ertheilte darauf dem Herrn Stadtkommandant O'Byrn und Herrn Grasen Luckner, welcher sich als Premierlcutncmt in Ulanen - Uniform vorstcllte, längere Audienz. Stach 2 Uhr erfolgte die Nückiahrt nach Pillnitz. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August von Sachsen traf in Schloß Purichenstein am 2l. Abends halb 9 Uhr cm. Herr v. Schvnbcrg auf Purichenstein war seinem hoben Gaste bis zur Krcuzluiiiic eiitgegengcrittcn, da Se. Königl. Hoheit über Frauenstein-Bteiieiininhle kani. Der Ort Ncuhauscn hatte geflaggt. Tags darauf Nachmittags halb 4 Uhr besuchte Se. Königl. Hoheit in Begleitung seines Adjutanten und des Herrn v. Schönberg die Fachgewcrbciclnile in Seifse». Die Fübrnng daselbst hatten derNe- aiknuigSralb Wcger aus Sanda. Pastor Müller-Sctffcn, Pastor Dietze-Neuhnuicii und der Vorsitzende der Fachschule, Fabrikbesitzer Zcidlcr-Seisfcn, übernommen. Am Donnerstag früh hat Se. Königl. Hoheit das Schloß Purschenstcin wieder verlassen nnd sich über Nehescld nach Attenberg begeben. — Postrath Gracpcr aus Hamburg ist vom 1. Oktober d. I. zuni Postrcitlic bei der Kaiser!. Oberpon Direktion in Dresden ernannt worden. — Postiuspcktor Schvnield aus Stettin über nimmt von, gleiche» Zeitraum ab eine Postinspektor-Stelle im Bezirke der Oberposl-Dircktion zu Leipzig. — Dem prnkt. Arzt Tr. mcd. Ernst Beck in Neukirchcn wurde das Ritterkreuz 1. Kl. vom Albrcchtsorden, dem in Ruhestand getretenen Rendanten bei dem Amtsgericht Stolpe», Ernst Sensen- lchmidt, das Albrechtskreuz verliehen. — Zu dev gestern Vormittag 10 Uhr stattgesiiiidcnen Beerdigung deS vor einer Woche in Holland verstorbenen Herrn Iustizrath Bernhard Strödcl hatte sich eine hochamchnliche Trauer- Versammlung auf dem innere» Ncustädtcr Friedhof ringefunden. In der PareiltationShallc stand der Sarg mit der Hülle des Ent schlafenen in feierlicher Weise nulgebahrt, bedeckt von einer reichen Fülle Prächtigsten BllimeiiichmnclcL, unter welchen! man neben den imposanten Fächcrpalmen von Korporationen die einfach schlichte Spende Unbemittelter gewahrte, deren Dankbarkeit und bleibendes Andenken sich der Verstorbene in so vielseitiger edler Weise zu erwerben stets bestrebt war. In der ansehnlichen Menge von Berussacliossc». Mitgliedern beider städtischen Korporationen, politischen Glaubclisgeiioffcn, Freunden und Verehrern deS Ent- lchlasrncn gewahrte man neben dem leidtragenden Bruder. Amt mann Rudolf Strödcl. und dem Svcius des Verstorbenen, Rechts anwalt Dr. Stöckel. Se. Exccllcii; Minister v. Nostitz. Ministerial direktor v. Eharpenticr, Geh. Regien,»gsrath v. Mctzich, Odcr- justizrath LandgerichtSdireklor v. Weber, die Generäle a. D. v. Leonhard!, Exc., und Hcidcnreich, den Vorsitzenden des conser- vaiivcn Landesvcreins, Freiberrn v. Fneien. Freiherr» b. Burgk, Oberstaatsanwalt Reiche - Eiienstuck. Oberstabsarzt Dr. Jacobi. Geh. Kriegsrath Meyer, die Iustizräthe Dr. Schaffrath und Hanel, Pastor Dr. Snlzr, Geh. Kommerzienrath Jordan, Kom- merzienrath Eollenbusch, Fabrikbesitzer Fischer, Herrn v. Wolffers- dorff, die Stadträlhe Pötzich, Klepperbei», Schmidt und Wagner. Polizeirath Zapff, Kaufmann Bach n. s. w. ES waren ferner anwesend Abordnungen aus den Vorständen des Conservativen Vereins, de? Bczirksvereiiis rechts der Elbe, der Kinderbeschüftigungs- onslalt, sowie fast süiiimtlichc Vvrstandsdamen der WohllbättgkcltS- gesellschaft Viola, endlich zwei Chargirte des Leipziger Eorps " i
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