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- Erscheinungsdatum
- 1889-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188907074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
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Jahr
1889
-
Monat
1889-07
- Tag 1889-07-07
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Monat
1889-07
-
Jahr
1889
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ygu>< . tilrl llr,n - „eaeii t smarte»' S 34. Jahrgang, «ufl. 47,00V Stück. orissio«Il beeilt klliimmli« k.Hirr8«rvi«tte». pralitiiicit. 1000 ditllcic 15—10 ükic.. 10<18tli0lc j» allen Unstern «ortirt 4 Ulk. ieezesn hl.-wlinalimo bei Dk. l^k» l<1 st 8Qlin, Ors8<len, A4» Dresde«, 188S. v o » Lreislisten grätig mul snineo. ksrlMti. , vdssckso, IVallstraeTio i.: n iMlenvssren - 8p«M>itLt! in kortemoi»«»!«», VI»»rr«u«tuli, Nrlestuovlieu. vnmeu- Uwoli«», »«1>«t»8vl>e» «tv., rlloto^rLpklv-^Idum«. » ^N»ilr»llr«r»tr. S, ' f nüekkit tlom älLm«rkl. 2ixm». Uc0u</m. ^ I,.,, <1»rl A 1«1>«N>»NN, Iloiliok. Ntilklirt L8Sit. kii88k«kIei>»N8tn«;I> Lester jsit ^ I?« r«8tvinitll»« Ik ^ n»ßt iU»vr Xni'kt trltt'knornl. nietit KIodon'1. ^ ^IVUiuIr I 8»rlen»tr. 27, /zmalienstr. IS, r«lokauvr«tr. 4V. Iic-U0t.i8eInrioi>»tr.<G»<1r<>c>rIitr.> Lpvto». ^ Llrü««t« 4i»8«»I>I, iOllltg-tt«- .»bei- /«st« I'r«!«« N ^ G r««« ^ « In» H«Ii« Iol»»>»»v88tra88v. Hk VMilMtzf VorllivKoIw»88-KN8tLN VW VUo VMllvr, kLlIrW8llWH 1—3. «r. 188. !- Deutsch-schweizerischer und englisch portugiesischer Streitfall, itzrubenbesitzer ,md Verqarbeilerslreik. .Hofnachrichten, Eoniervativcr Landcs- verein, Langer's siebzigster Geburtstag, Lohnbewegung der Türner, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichle. Millet'S Angelus. vmmiwottNidrr «etaNem: Nir Politische? vr. »mit vii re» I» »rr»i>«n Verglichm mit der Sprache, welche sich der Minister des mäch tigen Großbritannien gegenüber der Regierung des kleinen Por tugal erlaubt, zeichnet sich die Sprache, die der Kanzler des Deut schen Reiches gegen die benachbarte Schweiz führt, durch Großniuth und Ruhe auS. Lord Salisbury behandelt Portugal sehr hochiahrcnd und von oben herab; er nennt dessen Perhalte» anmaßend, dessen Rechtsansicht in einer Streitfrage kläglich, er poltert und droht. Und doch ist daS gute Recht nicht aus Seite Englands, sondern Portugals, das vergewaltigt werden soll. Umgekehrt ist in dem streitigen Halle der Handhabung der schweizerischen Fremdenpolizei das Recht, größtentheils wenigstens, auf deutscher Seite und obwohl wir u»S gar sehr über die Schweiz zu beschweren haben, nimmt der Reichs kanzler die Interessen Deutschlands zwar entschieden, aber in Höflich keit und angemessen wahr. Das englische „Denn ich bin groß und Du bist klein" klingt auö keiner der BiSmarck schen Noten heraus. Allerdings führt der Kanzler Klage und Beschwerde über die Hcg- ung von Revolutionären und Anarchisten in der Schweiz, die dort ihre „politische Ausbildung- erlangen und wie Reinsdorf und Neve zur Verübung von Mordthaten unmittelbar aus der Schweiz nach Deutschland kommen; er führt auS, wie die Sozialdemokraten bei ihrem deutschfeindlichen Treiben durch eidgenössische Beamte unter stützt und gehätschelt worden sind. Nachdem Bismarck dies durch Beispiele ausführlich belegt hat, erinnert er daran, daß Deutschland der Schweiz bisher nie etwas Anderes alS Wohlwollen bezeugt hat und daß es zu beklagen wäre, wenn es diese freundliche Haltung aufzu geben durch die Schweiz genöthigt würde. Zunächst sieht Bismarck davon ab. an der deutschen Grenze selbst Gegenmaßregeln zu ergreifen lPaßzwang, eingehende Untersuchung alles Gepäcks und aller Sen dungen von dort her), weil dies nicht ohne groben Schaden „für den friedliebenden Thril beider Länder durchgeführt werden könnte-. Der Kanzler hofft, daß die Einführung eines cidgcnössiichen Gene- ral-Polizeiamts die Handhabung der Fremdenpolizei verbessern und damit die Hauptbeschwerden Deutschlands mildern würde. Unerwartet dessen kündigt aber Deutschland den mit der Schweiz 1876 abge schlossenen Niederlaffungsvertrag. Die Schweizer Kantone führen ! nämlich diesen Vertrag nicht auS; sic fordern von den Deutschen, die sich in ihnen niederlassen wollen, keine Leiimundszkiigiiisse und Isonstigcn Legitimationspapiere. Die Centralbehvrde der Schweiz «hat bekanntlich wenig Einfluß und fast gar keine Gewalt über ßdie Einzelkantonc. Diese halte» sich für souveräne Staaten und kümmern sich sehr wenig darum. waS die Eidgenossenschaft als solche staatsrechtlich mit dem AuSlande vereinbart hat. Diese Kantvnli- hrrilichkeit ist eine gelinde staatsrechtliche Anarchie, die nicht mehr sin die Neuzeit paßt. DaS will zwar den harten Schweizer Schädeln nicht recht einleuchten, wie denn die biederen Eidgenossen nach gar Inicht begreifen, daß eS nicht mehr angeht, die Vertheidigung der 1 Unabhängigkeit der Schweiz dem AuSlande zu überlasse». Wäh- s rend Europa von Waffen starrte und eine Reihe blutiger Kriege in Deutschland, Dänemark. Oesterreich. Italien und Frankreich ausge kochten wurde, blieb die Schweiz davon vollkommen verschont und für ihre Sicherheit hatte die Schweiz nur lächerlich geringe Summen auszubringen. Aus diesem beneidenswerthen Zustande ist im Laufe von 75 Jahren ein unermeßlicher Segen für die Schweiz erwachsen; sic ließ andere Staaten sich in Rüstungen erschöpfe», sie selbst konnte sich der Pflege ihres Wohlstandes widmen. Statt dankbar für diese Wohlthaten zu sein, betrachtet die Schweiz diele Ausnahmestellung als Freibrief, den schützenden Nachbarn lästig zu fallen. Die Schweiz muß daher, wie die "Note Bismarcks ousiührt. ihre Verfassung neuzeitlich umgestalten, so daß die Ver träge, die sie als Staat mit anderen Staaten abschließt, auch von den Kantonen beobachtet und durchgeflihrt werde». Das ist ein berechtigtes Verlangen. Wir hoffen, die Schweiz kommt ihm »ach. Der deutscherseits zu kündigende Niederlassungsvertrag erlischt nach 1 Jahre, also am 1. Juli 1890. BiS dahin wird sich die Span nung wohl lösen und eine Verständigung Platz greisen. In Deutsch land lebten 1680 28,241 Schweizer, während sich 95,262 Deutsche in der Schweiz aufhielten. Man sollte meinen, daß die Grubenbesitzer im Ruhrgcbiete aus dem großen Bergarbeiterstreik etwas gelernt hätten. Die Herren sind aber nur noch hartnäckiger geworden. Man weiß jetzt, daß die alten Uebelstände, die zu deni Streik führten, in der Hauptsache »och jetzt bestehen, daß die Lohnerhöhung nur im bescheidensten Maße eingetreten ist und daß namentlich die Zechenbcamten noch viel rücksichtsloser anstreten, als vor dem Streik. Ter Unter suchung, welche die König!. Beamten über die Arbeiterverhiiltnissc veranstalten, setzen die Zechen Schwierigkeiten über Schwierigkeiten entgegen; sic beschweren sich über unerlaubte Eingriffe in ihre pri vaten Verhältnisse. Diese ganze Untersuchung ist ihnen ein Dom im Auge. Und DaS nennt sich „königstreu"! Ein wahrer Hohn ans diesen Ehrentitel! DaS stärkste Stück dieser Patrone ist die Maßregelung der Wortführer der Bergarbeiter. Der Sprecher der Deputation beim Kaiser, der Bergmann Schröder, hat in schroffster Weise die Abkehr erhalte». Der Direktor der Zeche Kaiserstnhl hatte ihm vorher die Entlnssuiig aiigedroht. wenn noch einmal eine mit den Unterschriften „Bunte, Schröder, Siegel" versehene öffentliche Er klärung erscheine. Eine solche ist daraus Töpicr, Gerichtsverhandlungen, spräche an die Unternehmer-Deputation erklärt hat, daß sie einen „guten Eindruck" aus ihn gemacht hätien. Geradezu verwerflich ist Sonntag, 7. Juli. Tie Berliner Börse nahm heute einen schwachen Verlaus. DaS Geschäft war »ach Ausführung der ersten Aufträge weient- r>!„. ex.,. X.... c,',. er.'» sich ruhiger lind nur ru'siiche Welche waren belebter bei weicheu- auch hier ttieder die .^iltnug crr „Rhrlmsch „.eestsaliichen Wg. Eauricn. Banken stellten sich durchweg niedriger und gingen L-ie,es nationalliberale Sprachrohr der Grubenbesitzer deinliicirt lebe» Weilerberlauie noch mehr zurück. Deutsche Bahnen waren einielnen Bergmann, der vor der UntersiichungSkommiisio» eine schwacher, böhmische dagegen >csl, "Bergwerke ruhig und meist fest, Beschwerde verbring!, das Blatt verlangt, daß jeder dieser ^siciude Renten schwächer Im Kassaverkchr waren Banken und Babnen niedriger, auch Jiidllstricpnviere abgeschwacht; dagegen Leute sofort abgelohnt werde. Wenn diele übelmüthigcn Kohlen- sülsten ahnten, welch' uncrmehlichcii Schaden sie durch solche Nichls-! Würdigkeiten anrichtctcii, sie mäßiglcn sich — ei» sich Schämen kann man nach dem Boraiigegangeiien ja nicht von ihnen erwarten. Was man aber wohl erwarten kan», ist, daß der Staat sich nicht zum Schergen solchen Frevels macht und sich nicht zum Erekntor j dieser Geldmcnschen hergiebt. Auch nach anderer Nichtuna nützt die Großindustrie die Gunst der Lage bisweilen unangemessen aus. Ter "Verband der werke hat den EilenprciS für seine Erzeugnisse von 7'.^ aus W Mk. pro Tonne erhöht, die Grobblechfabrikanten beschlossen soeben eine Erhöhung um 10 Mk. pro Tonne, die westfälischen Feinblech- sabrikante» gar nm I5Mk. Wohlgemerkt: nur für die Abnehmer im deutschen Jnlande. Dagegen biete» die Walzwerke das deutsche Eise» im Auslande, z. B, in Dänemark, 00—10 Mk. billiger, als sie es in Deutschland verkaufen und, 20 Proz. unter den Preisen des englischen Eisens, an. Im Sinne einer gesunde» Wirihschaiis- politik sind das ganz unhaltbare Zustände, und es ist an der Zeit, diesen großen Rohproduzenien von Eisen zu Gemüth zu führen, daß uiliele Schutzzölle nicht dazu da sind, ihnen jede beliebige Preissteigerung ihres Roheisens möglich zu mache», um ans Kosten der deutschen Landwirlhschaft und der übrigen Jndustriecn das deutsche Eisen im Auslände zu kaufen. Das hieße doch das Inland berauben, uni das Aus land beschenken zu können. So sind die Schutzzölle wahrlich nicht gemeint, daß sic cs einigen Großindustriellcn ermöglichen sollten, aui Kosten der Landwirlhschast, der kleineren Eise»iiidnstr>cc>i, welche die Produkte jener verarbeitet und des konsiunircnden Publi kum« die Eisenpreisc sinnlos zu verthciiern, während sie dieselben Produkte an das Ausland balb verschenken. Wenn die Herren ihre Earlclle in so gemeingefährlicher Wesie anSbenten, so wird eS gut sei», sie demnächst durch Ermäßigung^der Einsiibiivlle ffir^aiiSwär- Dictatnr zu entziehen. hielten sich dentiche Fonds unv österreichiichc Prioritäten >ei>. Tic Nachbörle war ruhig. Privatdiskont I'/s Prozent. ür--r«ur» ». M. <Ili>k»»S.> «5re»>« LL7>/,. Staat«». I!»'/,. Lamd Malltirr >70-',. «kaivlrr 00.00. «»rar. U»a. G»l»r. HL.00. Dllcant» 227,m>. Drk«»n. 07. —. larmstädter —. Laura —. Still. w « e u. tNbends.» «rrdli Z»l,2!>. «taa>«»a»n —. L,u»»«r»r» —, Pa»Ir>c»lc —. Marknaten —. Um. Gold 100,80. Wdcthal —. V a r « «. iSchluh., «rn,r Ä,7'>. «i»letd« brt.üL. Atattcuer 04.10. Staat«, »adn 1Ä.N0. Louidardeu Aii.20, da. «rioritStrn —. «»auler 71V',. «»»»tcr iä2,l0. vttamaue» :>07„00. ffc>co»it>ic >00. Trigr. „ , Part«. Vroduliru iSchluh.f wetrru »er Aull 22,20, »er Stoubr.-Hrbr. Walz 22,00, ruhi«. Svtriius »rr H»li li.äu. »er Januar. Äpril 12,7S, ruiNn, RtUwl »er Juli 00,ö!>. »er 0<»>nar-!i>»ril —, ru«Is>, j N », »t « r » , m. «ra»ur,eu iSchluft». «kt»e» »er Rovbr. 202. Ra«»eu , »er Oktober 121. — Sk. Oertliches und LächsischeS. Majestät der K önig wird Leipziger Blättern gisolgc in dieser Woche in Leipzig einer Wiederholung des an der Wcttin- »eier im Siadllheatcr vom Akademisch-Dramatischen Verein zur Aus führung nebrachlen Festspiele« „Konrad von Wettin" beiwohnen. Einer spericlien Einladungs-Deputation, die sich morgen früh nach Dresden begeben wird und die an? den Herren stuci. zur. Wulfsen und Tiarks und xtml. >>bil. Rach«' besteht, ist von Sr. Maiestät eine Audienz bewilligt worden. — Vorgestern Abend ist Ihre König!. Hoheit die Frau Her zogin-Mutter von Genua nach Baden-Baden abgercist. — Se. Königl. Hoheit Prinz Georg von Preußen, Schleuderpreisen ru ,,er ' welcher bis Freitag, den 5. d. M., mehrere Tage unter dem Jn- ^ ^ eogiiitonainen eines Olrafcn von Tecklenburg in DreSde» verweilt hatte, benichte auch diesmal wiederum unter Führung des Direktors Dr. Pcicbel das ihn belonderS anziehende Körnermweum. — Herr Kaiinnai», O t t o Earl erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden; die .Herren Kailsleutc Bernhard R üdiger und Earl Wcigandt ein jeder daS Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrcchtS-Orde«. — DaS Ritterkreuz 1. Klasse des VkrdienstordenS erhielten Oberstleutnant Hohlseld und .Hauptmann Schneider, beide vom 2. Grenadier-Regiment Nr. 101, daS Kvmthurkreuz 2. Klasse des Albrccbksocdcns erhielt Oberst v. Wittern. — Anläßlich icincS Ausscheidens auö dem aktiven Dienste er« -i . . ^ ^ bielt Feldivebelleiltiiant M ehlhorn das Verdicnstkrcuz. sine ihre Ez'slenz.vor der Evncilrreiu des Auslandes »Hutzen. find aber. _ Postschaffner Golllieb Lchreiter in Floh» empfing das nicht dazu da. am dem Weltmarkt Schleuderpreise einzmnhren. Man l Egremnchx,, wendet eni. daß in den Weltmurlticblciidc-rprejsen nur die Selbstkosten - Po„, Lg„dcscvnsistoliiim ivurdcn Gutsanszugler Winkler in der Hnduitrie flecken; ne wurden von den .zabriten niii deshalb >o olntsbesitzer Meher in Gciiinbnch, ttzemeindealtester Schuster modeln nosii-Nl III» u loe ,0III>! 0kl>eiie>i lind die "Aeiieiiei beicbaliui?» !» X.. ... 4^ hinznweiien, daß es Mittel gicbt, sich ihrer Tic Schutzzölle sollen der denlsihc» Indio niedrig gestellt, um überhanp! arbcilcn und die Arbeiter heichästigen zu können. Darin liegt etwas Wahres: aber wenn man allen anderen Eilen verarbeitenden Jndustriecn den Rohstoff so nnqünslig ver- theuerl, so stellt man damit die Cvncnrrenzfabigkeit deiselben auf dem Wellmarkk wieder in Frage, aber. Mio z, B. die Maschinen WageMabnke» und andere sind viel umfangreicher und bcfcbä'tigen weit mehr Arbeiter als die wenigen großen Walzwerke und Grvb- blechiabriken. Eine Industrie isi dock immer mir die Vvrarbeilcrin der anderen. Die Ezvorlwuth muß auch ihre Grenzen hoben: Theurriingspreifc daheim, uni das Ausland mit Schleuderpreisen zu beglücken, sind gewiß lein Segen, Eingabe der Dortmunder Handelskammer dennoch erschienen. DaS formelle Recht der Grubenbesitzer zu solchen Maßregelungen ist natürlich vorhanden, aber man muß doch über den Haß erstaunt kein, mit de», die sonst so „könig-treuen" Großindustriellen gerade dlcieniacn Männer verfolgen, von welchen der Kaiser In seiner An- Reucstc Drahtberichte der „Dresdner Nachr." vom 6. Juli. Berlin. Der Kaiser wird den 12. September in Hannover erwartet. Zu seinem Empfange durch die Bürgerschaft sind 84,000 Mk. allSgeworsen. — Für die Ankimit des Zaren in Kopcnhaaen wird der „Nordd. Korr zufolge der 20. August festachaltc». Der Zar wird 6 Wochen in Fccdensborg verweilen — Ter „Post" wird die Bestälianng der neulichcn Mitiheilnng der „Köln. Zig" gemel det. der Kaiser habe während seines Amciithaltrs in Stuttgart und Sigmaringei, sich zu mcl»cir,i hervorragenden Persönlichkeiten dahin geäußert, daß er mit Bestimmtheit am eine baldige Beilegung des von ihm lehr bedauerten ZwilrticnfalleS mit der Schweiz rechne, daß er in der Reorganisation der Jrciiidenpolizei, wie sic in der Schweiz von maßgebenden Kreise» selbst als »ölhia erkannt und auch bereits ungebahnt »ei. das geeignete Mittel erblicke, den Forde rungen der drei Kaiierinächle gerecht zu werden und daß er dringend wünsche, eS möge sich die etwas erregte öfsenttiche Meinung be ruhigen und auch in dieser Frage die cnimcnt friedliche Tendenz der dclttfchen Politik allgemein anerkannt werden. Ehcmiiitz. Die Bildung eines Verbandes der sächsischen Strumpfwirker bchliis Erlangung höherer Löhne ist im Gange. Hamb urg. Im Ausstellnngöparke iviuden in vorvcrgange- ner Nacht ein Schutzmann und ein Feuerwehrmann bcrhaltct, welche angeblich in einem dortigen Ecifo Einbruch verübt baden. Wien. In der Villa des deutsche» BoischaflerS zu Mauer bei Wien hat der Stallmeister des Printen Renß, Krcnlicn. den Tafeldccker Karl Mager, durch 10 Messerstiche lebensgcfährfich ver wundet. Krentien war nach einem Woristreil in Magers Zimmer einacdkuiige», hatte eins der dvrt liegenden bosnischen Messer er griffen und Mager trotz dessen Gegenwehr überwunden. Nur mit Mühe konnte der Angreifer gebändigt und dem Gericht überliefert werden Paris. Der Marinkministkr Krantz forderte 60 Millionen für neue Schiffsbaiite», die ans 5 Jalne bertheilt werden sollen. Der Ministerrnth machte Schwierigkeiten, worauf Krantz znrück- zutrelcn drohte, wenn der Betrag nicht bewilligt werde. London. In Amerika lebende Irländer sichen mit -er mexikanischen Regierung wegen Abtretung Nirdelkalifvrniens behufs Gründung einer trisch-amerikanifchen Republik in Verhandlung. Angeblich soll die mexikanische Regierung geneigt fein, gegen Be zahlung von 10 Millionen Dollars darauf ein,»gehen. Der „Standard" meldet, daß in Hanow abermals rin Ansstand gegen die Fremden cmsgebrochen ir>. Ein britisches Kanonenboot sei znm „ ^ Schutze der Europäer dahin abgeganaen - Tie Dclaaoa-Bay- als Erwiderung a»s die Eiienbahn-Geicllichast will von dem Vorschlag, ihren Streit mit ^ . die aiittfeniiinche Bewegung an . der poltnaicsifchen Regierung einem Schiedsgericht zn unterbreiten, l Stelle dieselbe sich aber allein auf den negativen Boden der Be> Nichts wissen. Sie erklärt, sic habe ihre Sache gänzlich >» die! kämpiung des JudenihuniS, »o sei dies ial'cb. Tie Jndcnfraac " ände der englifchen Regierung gelegt und verlange entweder müsse vom kvmcrvaiwen Standpunklc ans gelöst werden, wenn sic Rechte >' ricdereiiiiühkung in ihre oder volle Entschädigung. London. .DaS „Reitter'sche Bureau" nirloet: Zwischen Ma- taasa und Tamaiese erfolgte cm formeller Frledensschliiß. nicht ans demagogische Abwege führen »olle. Den Reichstags- wahlc» iah der Redner nicht mit beiondcrö hochgeipnnntcn Er- wnilniiqc», aber auch nicht mit Beforgniß entgegen. Zivar werde »2 O S» in Ebersdach, sowie die Mitglieder des KirchenchorS zu Oybin in der Obcrlausltz Gustav Nock und .Hermann Knebel durch Aner kenn u n g s - U r k n n d e » ausgezeichnet. ^ ^ x. — Se. Majestät der König hat die von dem Direktorium Tie Ei'enindiittrieen Lcimchlaiid!.^ des Dresdner Vereins zum Schutze der Thicrc eingeiendete, die Wanen , Mener-, Werkzeug-, j der 50jährigen Jubelfeier des Vereins verfaßte Fest- ^ » V, ichrüt über die geschichtliche Eniwickeluiig des Thirnchutzes enl- aenciigenommcit und dem Dlicktorium iür die Milthcilnng dieser Schrift, sowie iür die anläßlich der 800jährigen Jubelfeier des Wettiner Fürstenhauses dargebrachten Glückwünsche seinen Dank aiiSiprechen lasscii. — Vorgestern Vormittag begab sich Se. Excellenz Staats minister Gras von Fabrice nach Kissingen. — Wir »verdcn nm Aufnahme nachstehender Auslassung ersucht. „Im Monat Oktober tritt nach zweijähriger Pause der sächb Land- t a g wieder zusammen, uni unter anderen auch den Staatshaushalt für die künftige Fmanzperiode zu berathen und zu genehmige». Dröge derselbe angesichts der sehr günstigen Finanzlage und der ourch qa»; Europa gehenden ungeheuren und criolqreicbcn Lohn bewegung auch der unteren Staatsbeamten gedenken und deren, besonders durch die Wohnungsfrage drückend gewordenen Verhältnissen näher treten. Man darf wohl erwarten, daß die Finanzvenvcittimg die Spariämkcil nicht zu weit treiben, sondern der Landesvertretmig entsprechende Vorschläge unterbreiten und letztere den seit Jahren gehegten berechtigten Wünschen der Be amten nach einem (in anderen BiindeSstnalen und im Reiche längst rlngeinhrlciO Woliiiungsaeldzuichiissc Rechnung fragen wird, um so eher, als bereits vor 2 Jahren eine Anzahl Abgeordneter der WohnnngSgeldsragc, welche immer dringender geworden ist und noch werden wird, durch Stellung von entiprechenden Anträgen sich günstig gesinnt zeigte." — In seinem Rechenschaftsbericht hob der R'cichStagsabgeord- netc Frb v. Fr leien bei der Gcneralveriaminlung des konser vativen Landesvcreins hervor: das JnbalidilätS und Altersver- sichcrungsgeictz besitze eine ungeheure Wichtigkeit. Die Aufgabe iei eine gigantische zu nennen, aber ilne Dnrchnihrnng und weitere Entwickelung werde sehr davon ablicingen, welche Gesinnungen in konservativen Kreisen die Oberhand behalten. Die konservative Partei war bestrebt, die Anssührnng des Gesetzes nicht der Bureau» kratze, sondern der Srlbslve»r»itt>i»g und die Oiganiiatlon der Versichernna de» Einzelslaate» znznweiscn, welchen damit die Macht- dciiignif! ziieriheill wölben, unicr voller Berücksichtigung der Londerbcdütiiiisse an die Ansfühtiina hernntrclc» zu können. Hier- mtt, mii dem AusfiihriingSge,ctze wird der nächste Landtag sich zu hes.häftigcii haben. Die Parlciverhältnisse berührend, konnte der Redner konstaliren, daß wir in Sachse» mii Befriedigung aus die Eittwickelnng des Kartells zurückblicken können, weil dasselbe von den betlictliaien Parteien dahin recht verstanden werde, daß jeder von ihnen ihre volle Selbstständigkeit gewahrt bleibe. In gleicher Weise habe sich auch vor ganz Kurzem der Vorstund des National- lideialen Vereins geäußert. Betreffs der Anliiemiteii erwähnte Hcir v. Frieicn: "Wenn es Leute gebe, die dieser Partei an- zugrbörcn behaupten, aber ihre .Hanptaiilgabc in der Verdächtigung und Beschimpfung ihrer Gegner finde», so könne nian dies als eine TaaeSerichriining vorübergehcii lasse». Aus den, Antiiemiten- kongreß zu Bochum habe sich übrigens auch eine Spnllnng resp. Reinigung durch das AtlSscheiden dieser Elemente vollzogen und aiili»eniitl»che Bewegung an sich verdiene volle "Beachtung.
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