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- Erscheinungsdatum
- 1889-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188906231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-06
- Tag 1889-06-23
-
Monat
1889-06
-
Jahr
1889
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VLPVtvN. 6rS»»t« d1lU»«t« »der Losiv ^ A r»iiL SvI»I«te, Z I» V»kS !>»>s»«zre, L«Is« lolittnii,«»»« I N88«. V Sorrvll-ILquots io »Uso Orvsssv, von I»r«U ä 3, 4 Llsrk, ««I»v»r» Lust»-« unck lßlodat^ 4, 4'/«, 6» 7 dlark, »»»» »'»»«sr 4» 8, 6'/« Llsrk, 8«I»»N«1nvi» 6, 6'/r dlaric, ä SV» A-oric, «»Li. Varntstvi» tür 'Touristen ä 12'/» dlarle. Os«. 8vk1<»88-8tr»886 24. «rnmnvortllchkr «edakteur »Nr PoOtjsGtk v,. ««u vier«» in vreftt«,. In einer KabinetSordre bat vor wenig Tagen der Kaiser dem komniandirenden General des Westfälischen Armeekorps, Herrn v. Albedhll, Dank und Anerkennung dafür ausgesprochen, daß er während des Streikes der Kodlenarbeiter ,in besonnener Klugheit die Verhältnisse durchweg richtig beurtheilt und durch entschlossene Thatkrcsst wie weise Umsicht zur Ueverwtndung der nicht gewöhn lichen Schwierigkeiten einer ernsten Lage entscheidend beigetragen hat". Die Veröffentlichung dieses Dankes ist um so bemerkens- werther, als Nichts davon verlautete, daß gleichzeitig auch den Civllbchörden eine ähnliche Anerkennung zu Theil geworden sei. Im Gegcntbeil ist überall, auch in den höchsten Kreisen die An sicht verbreitet, daß das Militär während des Streiks im Ruhr- gebiete (abgesehen von der einen unglücklichen Schießgeschichte) sich mit größerer Ruhe, Besonnenheit und Umsicht benommen bat, als die Verwaltungsbeaniten. Diese rieten sosvrt nach de», Belage rungszustand, der Oberpräsident v. Hagemelster verlor sofort ganz den Kopf und er büßte seine Unzulänglichkeit mit der Absetzung. Sicher ist es nun kein Zufall, daß jetzt in einem Hamburger Blatte ein offiziöser Aussatz erschienen ist. der aus Gegensätze der Militär- und Eivilvrrwaltiing hinweist und davon spricht, daß in militärischen Kreisen das Bestreben obwalte, Einfluß auch auf diejenigen Theile staatlicher Thätigkeit zu gewinnen, welche der Civilverwaltung unterstehen. Mit verblüffender Offenherzigkeit setzt der offiziöse Aufsatz auSelnander. daß der frühere Minister deS Innern in Preußen. Herr v. Puttkainer, bei der Besetzung der höheren Ver waltungsposten sich von falschen Grundsätzen habe leiten lassen und eine unglückliche Hand gehabt habe. Er hätte die politischen Macher, die schneidigen Parteipolitiker bevorzugt und für ihn seien Tüchtigkeit. Kenntnisse und Verwendbarkeit bei einem Beamten erst in zweiter Linie gekonimen — Nummer Eins sei immer die polt tische Gesinnung gewesen. Diese Vorwürfe sind sicher berechtigt. Herr v. Putlkamer führte den Begriff der »politischen Beamten" für die Landräthe und Regierungspräsidenten ein, ja er dehnte diesen Begriff auch aus die Bürgermeister aus, denen er die Be stätigung im Amte versagte, sobald sie ihm nicht stramm und reaktionär vorkamen. Schneidige Wahlmacher waren für Herrn V. Puttkainer die Hauptsache. Darin will nun sein Nachfolger, der jetzige Minister deS Innern ,n Preußen, Herrsurth, Wandel ichaffen. Man kann ihm nur dazu Glück wünschen. Leicht wird diele Auffrischung deS höheren BramtenpersonalS nicht sein. Woher so viele Beamte nehmen, die sich durch Kenntnisse und Miß auSzeichnen? DaS politische Streberthum hat ja in Preußen gerade unter Herrn! v. Puttkainer zu viele Stellen besetzt, sodaß für einen anderen Nachwuchs schlecht gesorgt ist. Selbst ein so konservatives Blatt wie der Reichsbote, sieht sich genöthigt, von dem Material, au» welchem sich da» preu bische VerwaltungSprrsonal rekrutirt, folgende nicht gerade schmeichel hafte Schilderung zu entwerfen: »Unsere jungen Juristen gebm sich vielfach mehr Mühe, als nöthig und angenehm ist, äußere Offi ziers-Allüren nachzuahmrn; aber an der frischen, sachlichen Un befangenheit, wie an der konzentrirten Arbeit mangelt eS ihnen; der junge CivilverwaltungSbeamte arbeitet bald in diesem, bald in jenem Gebiet, er bearbeitet bald Handels- und Gewerbesachen, bald Kirchen- und Schulsachen, bald Polizeisachrn, bald Eisenbohn- und Tarifsachen, er kann sich dabei überall nur über die formelle bureaukratische Behandlung der Sache orirntiren und gewöhnt sich dadurch daran, nicht sowohl die Sache selbst kennen zu lernen, als sie formell — bureaukratisch — zu bearbeiten. Daran» erklären sich viele Klagen. Man Nagt überall — in der Eisenbahn wie in der Kirche und Schule — über da» Ueberwuchern der formellen, oberflächlichen, bureaukratischen Behandlung der Dinge, wobei die wirkliche Sachkunde nicht zu ihrem Rechte kommt. Die preußische Bnreaukratie läßt wirklich Manche» zu wünschen übrig. Soll e» besser werden, so lasse man die jungen Beamten mehr in dem wirk- lichen Leben und unter dem Volke verkehren al» auf den Schreib stuben, betone mehr die soziale Aufgabe der Civilverwaltung, die nur durch genaueste Bekanntschaft mit dem BoMeben zu erfüllen ist, und lasse alle politisch« Tendenzmacherri bei Sette." ES sind also zwei Dinge, di« man in Berlin al» dringend der Abstellung bedürftig erkannt bat: einmal, daß der politische Macher «D5l» 1 BergarbetterauSständ«, Civilbeamten und Militärs. Hosnachrickten, Ferienkolonien, Betrachtungen über die Festtage, Polizeiliche ***** Kpirsirs. Maßregeln, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichtc. König!. Konservatorium. An die geehrten auswärtigen kefer! Bei der bedeutenden Auflage -er „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen auf das dritte Vierteljahr 188« bei den, betreffenden Postamts bis späteste«» de» 25. dieses Monat» bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Gesterreich Ungarn und im Ausland« nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebühr beträgt bei den Kaisers. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet viertekjthrkich 2 Mar« 75 Hkf., in Gesterreich-Ungarn 2 Gukd. 29 Kreuz. ausschl. Aufgeld. Für Dresden nimmt die unterzeichnet« Geschäftsstelle während -er Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 5V Zff. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. Geschäftsstelle der Sresdier Nachrichten. Sonntag, 23. Juni. künftig nicht mehr dem tüchtige» VerwaltungSbeamten den Rang ablaufen solle und zweitens, daß die preußische Bnreaukratie in Gefahr steht, der Verknöcherung zu verfallen. Diese Gefahr droht ihr nicht das erste Mal. Als die Cholera zum ersten Male Preußen dnrchzog, erstattete, wie sich die »Voss. Ztg." erinnert, eine Re gierungsbehörde, die der neue» Erscheinung gegenüber ebenso den Kopf verloren batte, wie jetzt der Oberpräsident von Westfalen dem Streik der Bergarbeiter gegenüber, einen Bericht an den Minister v. Schuckmann, in welchem es hieß, da nun die verderbliche Seuche sich auch ihrem Regierungssitze nähere, so hätten die Beamten be schloffen, einen dreimonatlichen Urlaub mit entsprechender Vorweg- nahme ihre- Gehalts zu nehmen, und bäten Seine Exccllenz um hochgeneigte Genehmigung. Herr v. Schuckmann, der über drasti schen Humor verfügte, erwiederte umgehend, von der Cholera hätten sie nicht« zu besorgen, wenn sich aber wider Vermuthen die Rinder Pest ihrem Sitze nähern sollte, dann bäte er um schleunigen Bericht. Der Nein« Vorfall ist bezeichnend. Es wäre ungerecht, nicht an zuerkennen, daß auch in Preußen ein großer Theil der Beamten schaft durchaus aus der Höhe seiner Aufgabe steht. ES giebt zahl reiche Beamten, die ihre Stellung rühmlich auSfüllen und um die uns daS außerdeutsche Ausland beneidet. So berechtigt die mehr fach erwähnten Vorwürfe sind, sie werden weit ausgewogen durch die anSgezrichneten Vorzüge deS deutschen BeamtenthumS: seine Pflichttreue, Gewissenhaftigkeit.Redlichkeit, Unbestechlichkeit. Gott er halt« unseren Beamten diese Eigenschaften! Wohin man mit Be amten kommt, die bestechlich, käuflich oder auch nur schlaff sind, dafür bieten Rußland und Frankreich (von anderen Staaten ab gesehen) lehrreiche Beispiele. Aber so viel Ist richtig, daß, als unter der Leitung de» Grafen Moltke in daS Oifizierkorps ein höherer wissenschaftlicher Emst als je einzog, eine gleiche Erscheinung namentlich in der jüngeren Be amtenschaft nicht wahrzunehmen wirr. Wenn nun der Eingangs erwähnte Dank des Kaisers an den komniandirenden General in Westfalen die Militärbehörde auf Kosten des Oberpräsidciitcii rühmt und daS Hamburger Blatt behauptet, daß die Militärkreise Einfluß auf die Civilverwaltung gewinnen möchten, so ist das bei der bekannten Vorliebe, die der Kaiser für das Heer hat, nicht auf die leichte Achsel zu nehmen. Wie bei deni Bergmannsstreik das Militär daS ruhigere und besonnenere Element war, so hat auch vor Samoa der Kommandant des deutschen Geschwaders eine viel ruhigere und friedlichere Auffassung der Verhältnisse gehabt, als der Konsul Knappe. Fürst Bismarck hat sich in lauten Klagen über den kuror eonsularis ergangen, d. h. über die Schneidigkeit ohne genügende sachliche Kenntnisse und ohne die Befähigung für die Ausgaben der Verwaltung. Wenn die Sorge vor der Concurrenz der Militär verwaltung die Civilverwaltung anrrgte, sich auszuraffen, damit sie nicht vom Militär an Tüchtigkeit und Leistungsfähigkeit übertroffen werde, so könnte man sich darüber nur freuen. Wir wünschen keineswegs, daß die Militärverwaltung auf die Civilgebiete Über griffe und russische Zustände, wo man General sein muß, um Mini ster oder Vorstand irgend eines Faches der Civilverwaltung zu werden, sind uns nicht ein Ideal. Das Heer hat im Frieden nur die Ausgabe der Ausbildung des Heeres für den Krieg, daneben in dem Ausnahmefalle einer Störung der öffentlichen Ordnung die der Wiederherstellung derselben aus Requisition der Civilbehörden. Bei den fortwährenden Umwandlungen und Neuerungen, welche auf dem militärischen Gebiete stattfinden, findet auch der stärkste militärische Thatcndrang ausreichende Beschäftigung. Aber an praktischem Erfassen, unbefangenem Blick. Sachkunde, Thatkrast und Eifer kann mancher Civilbeamte Etwas von den Militärs lemen. Bei unS überwiegt zu sehr die Juristerei, der sogen. Assessorismus, die Schablone. Die Civilverwaltung wird gut thun, DaS zu beherzigen. Kohlengebiet erklären, daß sie bis etwa Ende Juli eine Broschüre über den Streik veröffentlichen würden. Chemnitz. Die hiesigen Branergehilien haben die Arbeit niedcrgelegt. Apenrade. Bei den Gemeindewahlen erhielten zum ersten Male sämmtliche deutsche Candidaien die Mehrheit. Rom. Dem »Pnngolo" zufolge werde Cri'pi den Kammern den Entwurf eines Vertrages mit England unterbreiten, infolge dessen England im Kriegsfälle die Bertheidigung der italienischen Küsten übemehme. Die Berliner Börse war heute wieder matt und es fanden vielfache Realisationen statt. Als Grund wurden angebliche poli tische Beunruhigungen angeführt. Spekulative Banken gaben im Durchschnitt 1 Prozent nach. Deutsche Bahnen waren ruhig und schwach, österreichische Bohnen ziemlich gut behauptet. Für Berg werke und besonders für Kohlenactien bestand bei weichende» Cursen ein ziemlich starkes Angebot. Russische Wertbc waren niedriger, andere fremde Renten blieben ruhig. Im Caffaverkehr waren deutsche Bahnen schwächer, österreichische ziemlich fest, Banken schwacr, behaupte», Bergwerke lebhaft, andere Jndnsiriecn dagegen ruhig. Für österreichische Prioritäten bestand wenig Interesse. Prwat- oiscont 2V» Prozent. Nachbörse war schwach. Nr«»ki«r»a. «. iUbends.1 gred» StnatSdadn Ai,SO. vomd. ii»,iN. «olizirr —. ««»»ler!>2.i>a. «»r,e. No». G»>»r. «e,M. LNiroMo 229,7». rre»»n. «k. —. Darmftitdter —. Laura —. Still. « teu. Sr«»tt Mi,l2. ««,,t»»a»n 238,»0. L,»»ar»ru —, «»rdweiitahu —. viarkaateu —. Nn». giold 190,90. «lbethal —, Schwach. »ulet»« lOi.60. Atalieurr 9C.97. ' ' > —. «hauirr 7k>/>. ««„«»- Par««. I«chl»».> «euer 89.22. »,», »13,7». Lam»,r»e» 28S.00, «riorttiiten 1»9,S8. 0«t»«a»e>> »33,7». Sleomvte 92. Träge. Pari». pr»»uk«r» <«chluß.» wrizea »er A»ni 22,80, »er «rptir.-Drebr. 22,80, behaupte«. Svtritu» »er Juui 41.2», »er Sevremier-Derbr. 42,2», ruhig. 9iü»öl »er Juni »8^0. »er Septrmder-December »8.2.',. ruhig. » mft , r » « «. «r»»»kteu «Schluß», weiiru rer Juni —, »er Rovbr. 197. «»«ge» »«r Juni —, »er Octoter 12». Io" 2 V—E vertltcheS und SSchstscheS. — Se. Majestät der König reist heute Vormittag 10 Uhr L. 38 Minuten mit fahrplanmäßigem Zuge vom Böhm. Bahnhose ab nach Berlin, um den Svchzeits'eierlichkeiten der Prinzessin Luise von Schleswig mit dem Prinzen Leopold von Preirben beizuwohnen. Ihre Majestät die Königin reist heute Nachmittag 4 Uhr 55 Minuten vom Böhm. Bahnhofe aus nach Sigmciringcn zum Be- snch der fürstlich Hohcnzollermchcil Familie. — Zur Verabschiedung Ihrer Durchlaucht der Prinzeß Luise Schleswig-Holstein, Braut Sr. Köingl. voheit des izen Friedrich Leopold von Preußen, hatten sich gestern früh nach 8 Uhr zahlreiche Herren und Damen der hiesigen Aristokratie von Prinzen Neueste Druhtstertchteder „Dresdner Nachr." vom W.Juni. Berlin. Bei sonnigem Wetter fand heute die Einholung der Prinzessin Luise von Schleswig-Holstein. Braut des Prinzen Friedrich Leopold, statt. Die Ankunst derselben a»s Dresden er folgte Mittags auf dem Potsdamer Bahnhof. Schon hier wurde die Ankommende von einer zahlreichen Menge sreudiast begrüßt. Im Schloß Bellevue, welches durch Mvrthe», Palmen. Lorbeer-und Osgngebäilnle sowie blühende Oleanderbüschel auf's Anmuthiaste geschmückt war. erkolate die Begrüßung durch den Kaiser und die Kaiserin, sowie die Prinzen und Prinzessinnen deS Königlichen Hauses. Nach dem Frühstück legte die hohe Braut eine Toilette von lichtblauer silbergestirkter Seide an und dazu das Brautge schenk des Prinzen Friedrich Leopold — ein strahlenförmiges rillantendiadem in der Form, in welcher Königin Luise es lnter Trompetrngeschmrtter setzte sich" der F, glänzende Zug in Bewegung. Zu beiden Seiten stand eine dichte Menschenmenge, auf deren jubelnde Hurrabrufc die holde Braut mit anmnthigenl Dicken ununterbrochen dankte. Als der Zug in daS Brandenburger bor einlenktr, grüßte Donner der Gefchützc vom Lustgarten her und der eherne Gruß verhallte erst, als der Zug dem Schlöffe ahte. Ta»sende und Abertausende stillten die Feststraben zu beiden Zetten der Linden entlang bis zum Lustgarten. Di« Aebnlichkeit der Prinzessin Luise mit ihrer kaiserlichen Schwester wurde allge mein bemerkt. Im Schlosse, ans dessen Zinne die Purpnrstandarte deS König» von Preußen webte, vollzog i>ch der offizielle Empfang rch dm Kaiser und die Mitglieder srineS HauleS, sowie die chsten Würdenträger de- Staates in den ibnen vorgrschrtebenen >rmen, woraus die Unterzeichnung der Ehepakten vollzogen wurde, it einer Galatafel schloffen die Festlichkeiten des heutigen Tages. — Die Ukreuz.-Ztg." erklärt, daß an der Meldung der .Rhein. Wesst. Ztg.". wonach der Kaiser den CentrumS-Aba. Frhr. v. Huene mit der Benvaltuna seiner Güter betraut habe, kein wahre« Wort sei. — Die Führer der AuSstandSbewrgung im rheinisch-westfälischen im König!. Wartezimmer des Leipziger Bahnhofs cmgcfuiidcn, um sich von Ihrer Durchlaucht zu verabschieden. Man gewahrte den Königl. preuß. Gesandten Grasen Dönhoff, Exc, den Legations- sekretür Prinz Thurn-Taxis, Durchlaucht, die Herren Hofmarschall v. Gutichinid, Königl. preuß. Kammerherrn v. Tettau, Freiherrn v. Fuchs-Nordhoff, Konsistorialrath Superintendent Dr. Dibelius u. A. Die Honneurs machte der Herzog!, ichleswig-holst. Bevoll mächtigte, Hofmarschall Frhr. v. Buddenbrock, der mit der Hofdame v. Einsiedel das Gefolge der kurz vor Absahrt des Zuges an der Seite ihres Bruders, Herzog Ernst Günther, erscheinenden hohen Braut bildete. Dieselbe grüßte freundlich nach allen Seiten hin und dankte für die vielen und kostbaren Blumenspcnden. die einen großen Raum im Salonwagen entnahmen. Vor dem König!. Warte zimmer und auf dem Perron hatte sich ein sehr zahlreiches Publikum eingefundcn, das sich vor der scheidenden Prinzeß ehr furchtsvoll verneigte. Herr Transportdirektor Winkler geleitete dm Extrazug, der auf der Fahrt »ach Berlin mehrere znm Ehren dienst befohlene Herren aufnahm. — Der Großherzoa von Weimar weilte am 20. d. M. mit Gefolge am großen Wasserfall, wohin er sich von Schandau aus zu Wagen begeben hatte. Der hohe Tourist gab sich den landschaftlichen Reizen unserer sächsischen Schweiz mit ganz be sonderem Vergnügen hin. — Der Prinz Nawab Omer Ali Khan ans Baioda, Ost indien, ist hier eingetroffcn und im Grand Union-Hotel abgcstiegcn. Dem Reichstags Präsidium, welches zur Beglück wünschung hier war. wurden hohe Orden verliehen. Der erste Präsident, Herr v. Levetzow. erhielt das Großkrcuz des Albrechts- ordens, Dr. Buhl und v. Unruh-Bomst das Eontthurlreuz desselben Ordens. — Se. Exc. Staatsminister von Nostitz-Wallwitz begab sich auf kurze Zeit nach der Schweiz. — Veränderungen im össcntlichen Dienste. Dem Re ferendar Ebmeier bei der Amtshaiiptmannschaft Dresden-Altstadl ist das Drenstprädikat BczirkSasseffor ertheilt und dein Acccsststcii bei der AmtShauptmannickaft Dresden-Neustadt, Referendar D>. Süßmilch, ist der Titel Assessor beigclcgt worden. — Ihre Königl. Hoheiten Prinzen Georg und Friedrich August begaben sich gestern früh in Begleitung mehrerer Olfiziere nach Zeithain, woselbst Prinz Georg eine Besichtigung des 2. Feldaktillene-Regtmcntes Nr. 28 vomahm. Tie Rückkehr nach Dresden erfolgte im Laufe deS Nachmittags. — Der langjährige Präsident der 2. sächsischen Kammer. Bürgermeister a. D. Dr. Haberkvrn-Zittau bcobsichligt dem Vernehmen nach mit Schluß der soeben nbgeschwssenci, außer, ordentlichen Session des Landtages auf daS Ehrenamt eines Präsidenten zu verzichten. Dieser Verzicht erfolgt mit Rücksicht auf das hohe Alter Dr. Habeikorn's, der im September d. I. ,ciu 78. Lebensjahr vollendet. Als Nachfolger werden die konservativen Abgeordneten Ackermann-DreSden und Rittergutsbesitzer v. Oehl- schlagel-Obcrlangenau genannt. Daß Dr. Hnbcrkoni, der sich als Abgeordneter des städtischen Wahlkreises Zlttau-Löbau in diesem Jahre einer Neuwahl zu unterziehen hat, aus die Wiederaniiahme eines Landlagsmandats verzichten werde, scheint man in unter richteten Kreisen nicht anzunehnien. — Die Mitglieder deS BundeSraths und Reichstages, welche sich zu den Jubiläumsfesteii nach Dresden begeben hatte», sind nach Berlin sehr befriedigt zurückgckehrt. Der König von Sachicn ne Nat.-Ztg., ' «ft und sein Hot haben, schreibt di, beide Abordnungen mit ichr besonderem Entgegenkommen ausgenommen — Den englischen Berichterstattern ist es nicht entgangen, daß der Prinz von Wales eigentlich bei den, Wettiner JubiläumSseste nicht habe sehlen dürfen, einmal weil König Albert selbst zum Jubiläum der Königin nach London ging, und dann besonders, weil der Prinz von Wales m seiner Perlon die Welsen mütterlicherseits und die Wettiner väterlicherseits ziim Aus druck bringe. (Bekanntlich hat die Königin Victoria es vorge- zogen. sich durch ein — Kind, den noch nicht löjährigen Prinzrn
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