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- Erscheinungsdatum
- 1889-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188905115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-05
- Tag 1889-05-11
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Monat
1889-05
-
Jahr
1889
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Audienz ertLeilt«. Um 1 Ubr empfing der König den Königl. spanischen anberordeiltlichen Gesandten Grasen RaScvn. welcher im Hotel Bellevue abgestiegen war, zzz Partikular-Audienz, woraus der Geiandte von Ihrer Majestät dc> Königin und auch von Königl. Hvheit Print Friedrich Angusl enwiangen wurde. Eine Abtkeilung Garde,etter in Gala bildete i» den 'Bvrzmmiern den Ehrendienst. Auch Kön'gl.Hohrit Prinz Georg und Prinzessin Mathilde erschie nen aut längere Zeit l>e>Ihren Königl.Majestäten. Nachmittags 5 Ubr fand Hvftaftl in Billa Strehlen statt, zu welcher einige Einladnn- aen ergangen Ware». Heute trüb erfolgt die Adresse Ihrer Königl. Majestäten nach Bad (sind, woselbst »» Hotel „zu den vier Tbünnen" Wohnnng an» 4 Lstoche» geiuietbet ist. — Der Königl. spanische Geiandte Grat RaSron begiebt sich von hier nach Berlin. — Se. Majeität der König hat den zum Bier- und Devnlh-Komnl der Bereinigten Staaten von Nordamerika in Chem nitz ernannten William B. Murphv daselbst in dieser Eigen schaft aneikanni. - Se Koiiigl. Hoh. Prinz Georg traf am 8. d. M. in Begleiniiig des Geiieralstabdchess Oberst v. Trettsckke und des ' .Hanoimaniis nn Generalstab d'Elsa. von Leipzig kommend, in 4wickan ein. woselbst sich zur Begrüßung die bereits vorder auS Dresden cingetrossenen Herren Divisionskommandeur General leutnant v. Scbwenigel, Ezcellenz und Brigadekominandeiir Gene ralmajor von Naab, sonne der Negunentskommandeur Oberst v. Blangvldt eingeiunde» hatten Se. Königl. Hoheit begab sich direkt vom Babiibvi ans nach dem OffizirrSkasino, »ahm daselbst in Geineinscha'l „ut dem Offizierskorps das Souper en> »nd über nachtete n» Hotel zur grünen Daune. TagS darauf wohnte Sc. König!. Hoheit den Bataillonsvoriielliingril des dortigen Regt- inenls bei. Nach beendeter Boistellnng trat Se Königl. Hoheit nebst Begleilniig BvrmittagS IO Uhr '>0 Mi», die Nene nach Dresden an. Gestern begab sich Se. Königl. Hoheit such 8 Uhr nach deni Cavalerie-Ezerziervlage und wohnte den Balaillons- besichtigungen des I. (Leib-l Grcnadier-RegiincntS Nr. lOO bei. Dieselben rrsolgien durch den Brigadckonimandeur tsteneralmajor v d Plaiutz. Se. ^Königl. Hoheit lehrte in Begleitung des Ebels Geiieialstahes Oberst v. Treitschke gegen 12 Uhr Mittags nach der Stadt zurück. — Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Marv von.Han nover ist vorgestern Avend-M9 Ubr hier angekviiniieii und im Union Hotel abgesliegen. Zn, Begrüßung der Prinzessin, liliigeren Schivester des Heriog» von Eumberland, hatte sich eine 'Anzahl luestger ,Familien, ivelche dem riüberen hannoverichen KönigShame naliegcstanden, aui dem Bohnii'chen Bahnhole eingeiilnden. csteiier» imhnl die Prinzessin an der Hostarcl ,n der Konigl. Billa zu Strehlen Dbeil. — Der Konigl. vreus;. Generalleutnant Kühne, Cbei Mililo.i Oe'onomie DeparleiiienlS, ward gestern anläßlich der Ber leihuiig des GroßkuuzeS von! Albrecktsorden von Sr. Majestät dem Könige in Audienz eniptangen. Ebenst' Oberstleutnant Frei herr v. Schlotheim voin I. hannoverschen Jnsankerie-Rcg. Dir. 74 bclni'S Ueberceuhung der Orden seines verstorbenen BatcrS. — Tre vorgestern Abend von den Stadtverordneten in ostcntlicher Schling gemßie Bcsthließiing, die Gesamintgenchiniaung zur Anlage und znm Betriebe von vstraßeneiicnbahnen. im Sinne des RatdSbeschlusseS, den Unteriiebniern Grumbk. Bterling und Schioab zu ertheilcn, brachten wir schon in einem Tbeile der gestri gen Auslage zur Kenntnis;. Die betreffende Genebinigung wurde mit l8 gegen nur 17, Sliinmen ertbeilt; die '.'lbstnnmung geschah dnich NmnenSanmtt. DaS Neieral ftlr den vereinigten Rechic>- „iid BerivalkungSausuhu!; batte bekanntlich Herr St.-B. Dr. ined. Un ruh und dieser begann daiselbe mit dem Bortrag der in der gestri gen Nummer aui Seite 2 bereits von uns mitgelheilten Eingabe wohl rede man immer davon, daß sich beide Gesellschaften, wenn erst der Wettbetrieb begonnen haben werd^ auS eigenem Interesse sreundichastlich verständigen müßten. Vs» tzem Augenblicke aber, wo da- geschehe, höre ja die Konkurrenz aus. Jedenfalls liege die Sache nicht sv. daß man sie heute unbedingt erledigen müsse. Man habe über eine Frage zu entscheiden. die auf KO Jahre hinaus Gil tigkeit haben solle I Er wolle, daß beute zwar die Meinungen aus- griprochen wurden, daß man aber seine Stimme noch nicht abzu- grden brauche. ES komme aut weitere 8 oder 14 Tage gar nichts an. — Ganz außergewöhnlich lange spricht St.-B. Dr. Sckedlich zur Sache. Leider ist der Redner auf der Tribüne nur selten recht verständlich. Einmal ivricht er ziemlich leise, zum Anderen wird die Rede auch unverständlich durch große Unruhe im Saale, die mit der Ausdehnung der Rede mehr und mehr zunimmt und ichließstch selbst durch den Hammer des Vorsitzenden nicht gehoben werde» kan». Redner fühlt, daß Ibm das Kollegium nur gezwungen zuhört. denn er sagt selbst mehrmals: .Wenn «sie auch »och so viel Lärm machen, «sie machen mich doch nicht tobt!" und aui eine spätere Bemerkung: »Ich weiß, ich predige in der Wüste!" wird von allen Seiten laut mit .Ja" geantwortet. Im Allgemeinen erklärt er sich dahin, daß er vor Uebereilung und vor weiterer Conerssionirnng von Privatperwnrn überhaupt warnt. Er ist für Uebcrnahme der Ver waltung in städtische Regie und bezieht sich aui die Slädle Frnnk- iuit und Halle. Tic Privatgesellschaften prolperirtcn ja alle glän zend, warum sollte das den» bei der Stadt nicht auch Verfall sein. I» langen Anseinandeischlingen führt er diesen Gedanken uns. Die neue Ge'ellsthcfft bezwecke doch auch nur Geschälte zu mache» und den drei Herren sei eS doch auch nur um die Gründeripeirn zu thun. DaS sei wie bei der alten Ge'ell'chast. Umsonst iei eben mchtS. Warum müßten daS aber Private schlucke» ? Alles das brauche nicht zu sei», wenn die Stadt die Bahnen besitze. Er ver wendet sich dann daisir, daß die Stadt wenigstens die Amgabe ftsl- hgltcn müsse, für entsprechend gute Stellung der Skraßenbahii- beanucii durch die Unternehmer zu sorgen. 'Nachdem die Ungeduld des KallegiiimS einen hohen Grad e>reirht hat, stellt St.-B. Hart wig Schlnßantrag. ES leien der Worte genug gcwech'ell und was zur Sache selbst gesagt werden känne, daS sei gründlich zur Aus sprache gekommen. Der Schluß wird denn auch mit 86 gegen 26 Stimmen besthloisen. Bevor man zur Abstimmung gelgngl, begrün dete noch St.-B. Rüdiger einen Antrag ans eine Aendernng der jenigen der proiektirlen Linie», d,c von der Rciche»bachstrg>ze an beginnen und durch die Bergstraße. Gr. Plaiienichegassc ;c. fuhren lall. Er wünscht die Linien am Zell'ichen Weg begonnen zu haben, während St.-B. Winter bei der Best>rech»ng der „Allgemeinen Be dingungen" beantragt. der Rglh »läge bei Erlhcilung der Eoiicr's- sion mit zur Bedingung mache», daß die Feiistericheibe» der P'erde- des! babiiivagen nicht wieder durch Ennstizungen vaer Beklebniigen zu Rellamezwecke» verwandt werden. St.-B. Di. Schedlich halte in seiner langen Rede znglc,ch deanlragr, den Ra!l> zu ennchen, die Eoneelsivn nur unter der BoranSiepniig zu ertliesten, daß die Unter nehmer. sich an bestimmte, zwilchen ihnen und dem Rath zu ver einbarende Normen bez. der Beststdang und Arvelt-Sdaner der Pierde- bahnbeoienstetrn binden. sowie daß die Unternelnner auch inr dir Wohnungen ihrer Leute sorgen. Lt.-B. Hartwig vialdine lehr ein gehend nir die Schedlich'ichen 'Anträge, ^tadlroth Händel erklärt, daß der Rath selbst schon die Meianng hege, eine AnSnntzmig de, Glasscheiben, wie erwähnt, nicht länger zu dulden und daß er eS ebenso kur winischeiiswerih erachte, daß große Unternehmer ihre Ar beiter gut stellen und nicht nberbnlden, sowie auch für deren Woh nungen wegen »lochten, daß dwS aber unmöglich als Bedingung liingestcllt werden könne: dies winde cm zu scharicr Eingriff »i tue Piavatrechte icin. Dem St-.B- Hartwig gab diese 'reihänoleriichc Erklärung Beranlaisnng. sich gegen den Rath zu wenden. Es liege der asten Geiellßkast. Referent legte hierbei ganz entschieden Pro test enii gegen die Behanvtnng in der Eingabe. eS sollte darin der Aac-ichußberichl. denen we'eiitllckcr Inhalt dem Dueklorinm derGc- 'eU'cba't ichon bekannt geworden war. „richtig gestellt" werden. Ter Ansühußberichk enthalte nur a haNa hen und '.'Neinunge» ; eS könne eiml von „Richtigstellung" keine Rede sein. Wenn das Direktorium immer von einzelnen Linien rede, io käme daraus für die Stadt gar nichts an. die Haupttachc iei daS Ganze, daS volle Liniennetz, wel ches hergestelll werden niüsse und da dleibc die alle Geftlsichaft gegenüber den neuen Unternehmer» doch auch zurück. Beide Gesell schaften wollen und sollen etwa 16 Kilometer neue Linien bauen, die alte Gesellschaft wolle daS in 4. die neue aber in 2 Jahren ans- iühren Wenn d>e alte Geiellschait llnmer vorzähle, waS sie Alles ilnin und viel mehr bieten könne als die neue» Unternehmer, so sei dies cimach ein Bersnch, das Publikum irre zu führen, wie z. B. mit dem neuen Fahihlan mit 7 'Nttnulen-Fahrlen, der, genau be trachtet, auch keine Berbcssemiig bringt, sondern trotz veränderter Ziffern Alles beim Alten lusse. Wenn daS Direktorium, um zu be- weiKw, daß eine eiiihcttltchc Lettnng daS emzig Richtige sc>. sich mit der Skaak-.-bahn vergleicht, io sei ihm dies eüffach unvetsländltch. Tori handelt cS-sich um stetige Huchhaitting der Interesse» der All gemeinheit, hier nur uni das Erzielen möglichst hoher Dividenden. Tie in der Eingabe zugleich anSge'vwchene Drohung, der neuen Konkurrenz io schroff als möglich gegennder treten und keines der verbrieften Rechte, wenn eS auch znm Besten des Publikums iei» würde, anszngeben, beweise eben nur wieder die immer bewiesene Hartnäckigkeit (vielseitige Zinnie: Sehr wahr! Bravo! . Eine! Bon den übrigen erledigte» Nummern Bewegung unverkennbarer Eutrüffung lief aber durch die Lanze j hervorznheben, daß man cinwandlvs Beriammlnng, als der Retcrenl die aUerneneste Zuichnsk des Direk-i stimmte, am Weiltiicr tvriuiiis, die errt am 'Nachmittag heim Kollegium enigegangcn war,! Dresdens zu verthesten. vorttng. in welcher der docu noch bereit finden taffen wolle, der alten Geiellicbatt die Kou-! Reciotwohnung dicier An'chaunng wieder derselbe Rechtsirrthnm wie bei der kürzlich verhmdelken ttzeitankS'Angelegenlicil bezüglich der Weißgerbercien zu Ostiinde. 'Wenn der Nach io Bieles vonchreide, wie z. B auch bezüglich der Behandlung der Pferde :c., io werde er »cd wohl auch der armen Menichen annchnien können. Stadtrath Händel bchguv- tet, daS könne der Nach eben mcht: was würden denn z. B. die Hausbesitzer lagen, wenn er ihnen vorschreibe, wie viel sie Mictbe erbeben dürsten, und bestimmen wolle, daß dnse Mieihe an Nalhs- slelle gezahlt werden niüsse re. Wie man einen solche» Vergleich machen könne, war dem «t.-B. Hartwig ganz unbegreiflich. Der Rath conceistonire und nnterstiitze doch nicht die Hauswirtbe; wenn er das tknn wolle, wenn er ihnen, wie be, der vor liegenden Eonceiston, einen sicheren Gewinn von eiwa 8 Prozent gaiaiilircn wolle, dann möge er immerhin de» Zins einnehincii, dann iviirden sich die Hausbesitzer dankbar vor ihm veugen, w>S sie jetzt allcrdinzzs nicht thaien. Ter Disput bewegte sich hier i» sehr ge reizter -Llimmnng und es war jed Malis gut. daß er mchi wencr iortgeietzt wurde Es sei noch erwähnt, daß der 'AuSschnßceierent, St.-B Dr. Unruh, in seinem Schlußworte mtt aller Eiiergie den von de» St.-B- Zeistng und Dr. Schedlich anSgeiprochriien Bor- wlirf. eS spreche nch ans der Behandlung, welche die ganze Hcagc sowohl im Nalhe, wie in den Ausschüssen gesunden, Boreinge- nvnnnenheit gegen die alle Ge»ell>ch»tt ans, znrückwics. Die Ab- sltmmnng ergab das Eingangs ettvahnie Ha»vt>estiltal und ferner di. Annahme der Anträge Rüdiger. Winter und Schedlich; die von Letzterem geforderte Wohnnngsversorgniig wurde abgelehnt. — der Tagesordnung ist nur dem RathSbeschlnsse bei Jubelfeste 5>(iOO Marl unter die Armen St.-B. Hartwig hielt es bei einer nnbc- dcr Siadl schlankweg nir den srall, daß man sich ! denkenden Beraniassnng. der Bewilligung nir Jnstanssetznng der den lgsie» wolle, der alten Geiellschait die Kou-j Reciottvohnung in der Kienzichiile. die vlnie vorherige spezielle Ge nehmigung der Siadtvcrordnetcn (weil ebendie Zeit drängte) bereits cinsgeinhrl ivordcn iil, >ür angebrnchi, iowobl gegen derartiges Gebüh ren des RutheS, aiS auch besonders gegen das Schweigen dazu von Sei ten des diesseitigen Borsttzende» in langerRede;» eiiern »nd dem Letz tercn vorznhaNen, waS nach Redners Mrinnng riaenttich aegennbec solchen J'ällen „Pflicht" des Stadtveroroneten-Borsitzenden wäre. Unter allgemeinem Bravo erklärte der Benützende: ^Jch innj; ans das Enlichiedeniic ziirückivenen, daß nur Herr St.-B. Hartwig Bor- lcinngk» über ineinc Pflichten als Stadtverordneten - Benutzender hält; io lange irh Barstchcr bin. habe ich allein darüber zu befinden !" — Das K ö »ig - Ioh a n n - Dent m a l liebt nunmehr in der Bierlnig ichen Gießerei sitz »nv fertig da. Nach de», Guß ist auch die äußerliche Glättung und 'Ahschleiinng durchgeinlnt wardcn und daS ganze prachtvolle Werk kann demnächst nach dem Theatec- vlalz nheriührt werde». ^Borgestern ivardi: das Denkmal von .Herrn Lberliürgermcisier Tr. Stübel besichtigt und gestern 'Kachmittag 8 Ubr erschien Sc. Majestät der Könia. nachdem schau etwas iciihec sich Se. Kgl. Höhest Punz Friedrich August cmge'nndeii li iitc. Der königliche Besuch und dessen Zweck hatte sich ungemein rusch herum- gesprochen, denn eme von Minute zu Ministe anwa-hjendc Mcmch- heit belagerte die Eingänge zu der berühmte» Werkstatt. Tie Menge war io zahlreich. Paß man sie mstielst herbeigeholier mlli- täii^chcr 'Wachlinaiiinchaste» vo» dem Ho>ivllho>c imückdrängen imißtc. ES wäre sonst nicht möglich gewesen, dein Wnniche dc-S Königs zu willighren, welcher das Denkmal auch ans möglichster ^erne betrachten wollte, weshalb cSnöthig ward, das Thor zu öffne», um dadurch Sr. Majestät einen cntleriilczeiz Standpnntl zu bieiea. -- Der n a t i o n a l l > b e r a l e Bcrcin für das Königreich Sachsen wird am Sonntag, dem Ist. Mai aus den, Belvedere in Dresden seine ordentliche Generaluerianniiliing inr 1880 abhaltc», die m ihrem ersten Tbeil eine öffentliche Parteiverianimlung iein wird. I» dieser soll von verschiedene» Rednern, damnter Mitglie der des Reichstages und Vertreter des Eenlralvorstandes der Partei, über schwebende TagcSsrage» gesprochen werde». Obnc Zweifel wird die Stellung zu den übrigen OrdiiungSvarteicn bei den Netchs- tagöwahlcn, ebenso wie eü bei den LandtagSwahlcn bereits ge schehen, im Sinne des EartcllS entschieden. — Wie kürzlich nn hiesigen sozialdcnwkrnt. Blatte zu leier, war, sollten ,n der Bienert'fchen Mühle in Planen Motten und Maden massenhgit mit zur Vermahlung gelange». ES haben auS Anlaß dessen mehrere Herren der Dresdner WohlsahttSvvlizri dieses Etablissement dieicr Tage mit Zustimmung seines Besitzers eingehend besichtigt und dabei gesunden, daß diese A nichuldi- gung nichtig ist. ES giebt wohl, wie nicht zu vermelden ist, einige Motten darin, sonst m ober daS gekämmte Jnneic und die Einrichtung niustergiliig rein gehalten und die Beschaffenheit und Wirkung der Geirkide-NeinigungSmaschinerte eine vorzügliche und überraschende. Von einer Verekelung der in dieser Mühle ge wonnenen Produkte kann sonach nickt im Entferntesten die Rede sein. — Vom 18. d. M. wird die »iterinitstiick in der Sckultnrn- halle Ammonstraße 10 bestandene stvdtiickeHaupt-Jmps- stat > on wieder ansgeboben und dauernd in daS 1. Obergeschoß des Seitengebäudes Breiteslraße Nr. 3 verlegt. — Der Blitz hat bei dem vorgestern Mittag über der Stadt sich entladenden Gewitter in 3 Häuser eingeschlagen, und zwar aui der Herrmannstraße, der KönigSbrückerstraße und dcr Hcld- ichlößchenstraße, wo der Blitz in die Telephonlestung gefahren ist und einen Telephon-Apparat im Haus« zertrümmert und einzelne zetston zu erihcsteii. ein Geschenk von KOstttO Mk. als Beitrag zu den Koslttl der Bclhiesteriliig der Wilsdrnffezsiraße geboten werde. TicicS Angebot wurde nerasezu nni Gelachter und höhnische» Aus ritten begrüßt, unter denen die Worte „Bauernfängerei" und »Schacheigestt" deutlich »ernehinbar wgrcn. Der Neierenl fühlte aus. es Ivane das Kollegium wohl nur ein Gettihl des Unwstlens gegenüber dieici» Veuncl», »vch nn irtzien Augenblick die Meinung riliu'en zu wollen, de'chlcichcn. DieieS Anerbiclen sei ei» neuer Beweis inr die U»znvcrla>>igkeit der Ge'ellichatt. Bor wenig Wochen no,h habe sie an> das Bes'.imnstesle erllärk, sie könne in ihre» Zn- geirandisti'-n nnmögiich weiter gehen, als sie e-s gethan: darnach habe sie nie- roch iwst; ißi nianches Zugestiindniß aemachs. als sie iah, daß sich die Schale zu Gunsten der Konknricnz neige, nnd jegt komme gar noch ein solches Geschenk. Entwedec haben sich die T stckloren über das. was sie bieten könne» nnd dünen. damals i>n großen Irrt!»»» bc!iinden, oder sie befinden sich jetzt m >olche»z. Aast, ici ieldst diew nahmhaile Schenkung nicht am Evnlan; zn- rmlststnbccn. sonder» ans eigenmitziges Jntercffe, denn es liege der Gciell'stiMt an der Erhaltung ihrer Lime WilSSrnffezstrasze. deren Eonc lion in eaiigen Jahren erlösche. 'Nachdem die Ausführungen des R. c. Uten Mit lebhaften Bravos anerkannt wo«de» waren, em pfiehlt St.-B- Nmchke gleichfalls die Vorlage der Alisnhnffc: eS könne inr die Stad! ans der Konkurrenz nur Ersprießliches erblühen. In anderem Sinne spricht sich St.-B ,;orckert ans. Man solle die Sache doch nochmals gcnan iiberlegen. Es würden durch die alle Geielttchatt doch mehr Linien geboten nnd gebe mau ihr die Con- ceisivn lucht, io habe nian auch iür immer die Offerte» verloren aus .Herstellung eines ZonentaiiiS, Uinsteigebillets, Wegfall dcS Sonn- ragSzm'chlageS re. ans den alten Linien. WaS Kälte inan dagegen von den neuen Unternehmern zu hoffen ? Die Bürgmchaft würde nir die heutige» Beicklüsse nicht dankbar sein, wenn die alle Geicll- ichaik abgewieien würde und doch, wie vvrauSzuiehen. bei ihrer Hartnäckigkeit (Riste: Sehr richtig! Sie war immer hartnäckig!>, stehen bleiben werde. Er, Redner, habe keine Snmpattne ffft die alte Gesellschaft, ja, er müsse sich söriniich zwingen, ein Wort für dieselbe zu sagen, zumal nachdem ec eben daS verstimmende Gebot von Ittst.stOO Mk. gehört; aber daS Interesse des Publikums siche ihm höher. Man dürfte die alte Gesellschast natürlich nur unter ganz strengen Bedingungen conceisioniren. Z. B- müsse sie sich ver- vilichten, alles DaS zu thun. was die neue Äesellichaft thun will. 'Auch müsse sie z B- eine Eaution von ein- oder zweimalhunbert- lamcnd Mark dafür hinterlegen. daß sie spätesten« in zwei Jahren eine völlig deutsche Gesellschaft sei. Wenn sie das Alles bestätige, so >ei sie genugsam für ihre bisherige Eigenwilligkeit dem Publikum gegenüber gestraft, gebe man ihr oder selbst unter lolibcn Beding ungen die Eanccisio» nicht, so strafe man an ihrer Stelle das Pu blikum. Auch diese Auseinandersetzungen wurden von verschiedene» Seilen mit Beifall begrüßt. — Sl.-V- Zeising tritt gleichfalls für die alte Geiellschait ein. Schwerfällig sei dieielbe immer gewesen, das ici wahr; aber dürfe man bei der gegenwärtigen irrage io viel Gewicht daraus legen? Man tadele den Eigennutz! Nun, die neuen Unternehmer, hinter denen, wie ja alle Welt wisse, große Hinnnzlcule stunden, würden ikre Concession ja auch an eine Aktien gesellschaft abtreten und Wer bürge beute für die später kommenden Direktoren derselben? Daß die Gesellschaft bisher ihre» Sitz in England hatte, werde ihr auch znm Vorwurf gemacht; früher habe man Gott gedankt, daß die fremden gekommen seien, weil hier Nie mand den Muth zu einer großen Unternehmung hatte. Man er warte grobe Vorthetle für das Publikum aus der Konkurrenz; gleich- ciephon-Apparat Theile geschmolzen hat- — Vorgestern erfolgte di« Festnahme dee Ehefrau eine» hier wohnhaften GrwerbSgrhilsen. welche der Ausführung einer Rechr von Lade »dlebst üblen dringend verdächtig ist. Man fand in ihrer Behmisung eine Menge Sachen vor. so ». B einen grauen Kinderpnletot, l schwarzgestreiftes Damenstoff,agnet, I srhwarzseidene Trikottaille. 2 schwarze mit Posamenten besetzte T'ikoitaiüen. 2 solche mit Perlen- be«. Bordebesatz. 2 PaarDamc» knöpsstleselchcn. l Paar Knadriistieftl, 2 Stuck gelbe und blaue AllaSseidc. 2 Stück blauen und braunen Sammet. 3 Stück eiknie- snrbene Gardinen. 3 weiße Spitzendecken. 2 seine Spitzcnröcke, 2 ChenIUendccken. l Damenicklri», > Bernstelntchmnck und 8 goldene Damenringc, l Granalbrosthe und 8Jctt>i«mbä»der :c. Uever de» Erwerb dieser Geaensländc vermag die Uran Auskunft nicht zu geben. — In den Weißeritzanlagen wurde vorgestern Abend gegen halb lO Uhr eine Franensperion von ihrer Niederkunft über rascht. Sie wurde, auf einer Bank sitzend von mehreren Frauen unterstützt und dann nebst ihrem Kinde möglichst schnell in die nahe Entbindungsanstalt üderiührt. — Krao, daS behaarte Affen Mädchen, hatte gestern dem Zoologischen Garte» bei seinem ersten Auftreten viele Hun derte schanlnstiaer Besucher zugeftihit. Der fremdartige Eindruck, den das interessante Geschöpf anS Slam beim ersten Anblick her- vorrnst. ichwlndet bei näherer Betrachtung. Krao, die mehrere Sprachen, damnter denlich, lehr geläufig spricht, gewann iehr bald wie bei ihrem erste» Austritten vor 5> Jahren die Gunst vo» Gl04 und Klei». Das Wesen vkknndete eine geradezu affenartige Beweg lichtest unv Gelenkigkeit irincr Arme. Hände und Füße. Den Daumen vermag sie ganz, die übrige» Finger fast völlig aui die Handwurzel ziilückttivieaen, rbrnio ließ sich die Hand vollständig nach hinten znrncklegc»; ihre Füße verwende! sie als Gunsfüßc wie eine Schimpanse. Füßchen i» zierliche» Lederschuhen, schwarzes dichtes Haar nnd volle glüvcnde 'Angen gleicher Farbe geben dem fremden Wunde,kind etwas ganz Außergewöhnliches. Heule uni, die rolgende» Tage erfolgt die Vorführung täglich von '/-II bis >,l Uhr und 4-7 Uhr. — DaS Verzeichnis! der in Berlin zur Ausgabe kommende» Rundreise- nnd S 0 in merkarten ist neu auigelegt worden und wi,d de» Käniern von Ai»chlnßrück>ahrla>lcn nach Berlin ani den Stationen Dresden-Ali . Neu- »nd Fricdrichstadt, sowie Chcm »itz und Leipzig nnenigelistch veralnolgt. — AnS der Bierlnig'schen Kunst- nnd Glackengießcrci wurde» vorgestern in den 'Pisten 'Abendstunde» 4 daieibii gegossene, »m die Kirche in Radebecg bestimmte Glocken dnrtti die Stadl über die Albertbrncke nach der Radebergerstraßc zu geiahre». — Ein solcher Wolken b r >1 ch. wie er vorgeilcm Nachmittag über dem Höhenznge zwischen Pillnitz nnd Loschwitz ntedergegangcn ist, wurde seit dem Jahre 187«, nicht erlelst. Während jener aber damals im Lo'cliwitzer Guinee 'chrecklnhe Berwiiilnngen anrichletc, hat das vorgestrige Unwetter namenllich im W a ch w i tze r Grunde und im Hcl > e » berger Grunde gräulich gehaust. Alle Ge witter, die von der Sächi. Schweiz heraus ziehe» und nachdem sic die Elbe vaisirt haben, nicht über diejenige Wasserscheide können, ivelche ans dem Hochplateau des lecksten ElbnserS siegt, weiden stets von den dortigen lsierbewohner» mit großen Sorgen beobachte!. Entladen sic sich über dem Höhenkamnic, io gehen sie ment als Wolkenbrüchc hernieder und entsenden dann durch die Scitentliäler nach der Elbe gewaliige 'Waffeisliithen, die Zerstörungen und Bec- lmle niannigiachster An anrichten. So auch nni Donnerstag, lieber der Hochebene, an» welcher die Döner Bnlnn, Gönnsdorf. KnnncrSdoci und Schönield liegen, sielen IN wenig Sttinde» soviel Waffermengeii. als sonst der stiege» in einem halben Jahre »übt bringt. Tic gc- mttliiieii Döner und andere Dörtec dort weilen daher arge Bet- ivllstnngeii ans. 'Nock schlimmer aber cegeist's den zur Eibe iülnc» den Sestenthalern und den Elbgelände» selbst. Selbst oje überall angebrachten Senkgruben, Deiche und Wassenciccvoice vermögen die plötzlich andmigcnden Flnihinnffen nicht zu lassen. Ganze Sülche i rnchibarer Ackererde wird auigenffe» und heranicrgespnlt; die Wein berge sind biesiach ilires besten Hlimus entblößt worden. Bechält- Nißiiiäßig am besten ist noch der Kcvvgrnns weggekonnneti. ivo nur de, Teich des Mnllcr'S zerrisse» iviuoe, gcoge Zeriiörnngen zrigi der Riedervoinitzer Grund, in der chemischen Fabrik des Herrn Twlnch im Helienberger Guinsc drang niit einem Male soviel Wasser ein, daß sich die Beanste» »nd 'Arbeiter ichlennigst reiten mußten: da- MatchiiicnlianS und alle Fabrikgebänoe wurden üverichwemnil; die Teiche zerrissen, der Weg und Uingebniig der Försterei sind zerstritt. Ter Wachivitzrrgrund bietet an mehreren Stelle» einen ichanber- haslen Anbl'ck; er wurde am härtesten lictrosfen nnd ist an mehre ren Stellen nnpasstrbar. Der Wachwitzbach wuchs io riesig an, daß er die Bachsolste ans eine Länge von über tt»st Meter anffiß und die Uieniianein nnlerwusch, so daß diese ans weste Strecken einsturz- len. Mehrere Brücken wurden von dem wülhenden Elemenie zer stört. Sehr hart mitgenommen ist das beliebte Etablissement Jo- hanncSbad; sein Besitzer hatte cs wesentlich verschönt und »anient sich viele junge Bäume nngepslanzt; der Bach trat ans und üder- irhivcnnntc den Garten mit Schlamm und Sand. Da der Bach 'ehr viel große und schwere Steine. Geröll. Baume unv Geäste mit sich führte, so verstopfte sich die Brücke an der Pillnitz-Loichwitzer Landstraße. Der Bach trat ans unv ssiiihcte nun, sich ein neues Bett gebend, mit Geröll zur Elbe. Dabei drang er in die lie, ge legenen Häuser ein. Wiste nicht die Brücke versackt gewesen, so hätte der wisthendc Bach die mächtigsten Steine tu den Elbüwiii aciilhrt. Sofort machten sich, als das ll,»vetter ein Wenig aackließ, die Bewohner von Wachwitz an die Rcttiignng des Bachhencs; ücr Gemeinbevorstans Kühn war unermüdlich ihälig; auch der Kömgl. Straßcnnieüier Lamm vom Wrißen Hirich;estle hcrvei und brachie einige 'Arbeiter mit. Leider seist! eS jetzt sehr nn Arveitssiäfte». da diele ani den Banken »nd den Wcinbcigen beschäftigt sind. Man sah gestern viele Wenivergvesitzer mühsam n, Kochen nnd Bn!le>i die gnle ülckercrdc zn,aminenl,atzcn, die der Wolkenhrnch iistS Thal gcichwemint liatte. Ter Hagel irhenit weniger Schaven nngerichtrt zu haben; den Schnden am Bachbett, Straßen und Brücken »hasst mnn für 'Wachwitz allein ans Ist.ttstst Mk. Auch der Lo'chwilzbach wüihele arg. »nierwnich das Bachbett und brachie damit die lsici- nianern an, große Strecken znin Einitnrz. In Kricichenüori istilug der Blitz i» das Miiller'iche Gut ein, ohne zu zünden. in dcr Bock- mühle in Schönield stand das Wasser >n> 'Nn 1 Meier hoch im Stalle. Ten Bewohnern der Elbgehänge wirs der Wolkcnbcnch des st. Mai unvergeßlich lein. . , — Der Bergzimmerliiig Gotthold Röbcr in Rwvien bei Possendori begeht in diesen Tagen die seltene Feier seines 5(M- rigen BerginannSindliätlMS. — Aui dem Gelnete von Kötitz an der Elbe ist vorgestern früh der Leichnam eines jeil 8st. Apr>l verminten hiesigen Ein wohners angeschivommen und behördlich anigehoben ivorden. Fortsclinng dcü örtliche» Tliciles Leite rlMSsicichichtt. Deutsches Reich. Vom lrtzlca Aufenthalt des Kaisers m Kiel berichlet man noch nachträglich Folgendes; Seine große Neigung iür Flotte unv Meer sieß der Kaiwr auch am letzten Tage deutlich hervorlrelcn: mit geringen Unterhrcchlingcil bennid er sich von lst Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends nni dem Wasser, er bcsichligle die Mehrzahl der am dem Strome liegenden Kstegs- ichissc und blich zuletzt längere Zeit ani dem Flaggichifse „Katter". an> welchem er im Juni die Fahrt nach England unv zwar von Kiel aus zu machen gedenkt. Vom Deck dieicS schöllen Schiffes beobachtete der Kaiser noch ani iväten 'Nachmittage die Urlningen der Tvivcdohootsslrsttillc, welche den Kniier auch ans der Lrriahrl am Tage zuvor begleitet halte. Diesmal »»ikccislcn die Boote das Schiff init rasender Geschwindigkeit und am Sec führten sic eine Reihe von taktischen Urdmigen ans. Für Kenner ist vre Thatsachc scstzustcllen, daß beide Divisionen der Torpedohovlsfloitille am 2t. Avril in Dienst gestellt sind. n»v daß sie Hebungen im ichnellilcn Tempo mit so vollkommener Sicherheit nnögesührt winden, daß mcht der kleinste Unfall vorgelomnien und nicht ein einziges Mal eine Maschine unklar gewvidc» ist. Das von den amerikanischen Konferenzdelegirten den ander» Bevollmächtigten gegebene Festmahl zählte 28 Gedecke und soll in vorzüglichster Stimmung verlausen sein. Staatssekretär Gras Bis marck hatte seinen Platz zur Rechten des Herrn Kasson, z« dessen Linken der britische Botschafter Sir Edw. Malet saß. Wein trauben und Erdbeere» ani der Tafts hingen noch irisch an ihren in Töpft gepflanzten Standen und mußten no» den Diplomaten eist gepflückt werden, gleichwie auch die Früchte der Konftrenz »v.h nicht fertig hernmgcreicht werden können, sondern erst noch zu pflücken sind. Wenngleich narb allem, was bekannt geworden, auch nicht zu besorgen ist, daß diese Früchte den nach ihnen Begehren den größere TnntnlnSgnalcn bereiten werden, als die an ihren Stöcken hängenden Trauben nnd Beeren bei dem Mahl der Ame rikaner, so läßt sich doch nicht verkenne», daß eine der Haiwt- schwierigkeiten siir dir Verständigung, die endgiltigc Regelung der ,RraierunaSftaae" von Sanwä. der befriedigenden Erledigung selbst tm Prinzip noch darrt. Tte erste Sitzung der zu dkeiei«
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