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- Erscheinungsdatum
- 1889-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188902204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-02
- Tag 1889-02-20
-
Monat
1889-02
-
Jahr
1889
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lausen a. vcr ' P'g. ><s »n. l», ltl. Ui» !I tsl. ettabuk auf, guten «en, vec . 28. 30, ichard .'ö. I lO. cCölln- zella»- I » holt chichtm Vll Größen rtiinben könne». 19 eu, für ,r gutes 8, H, deter u. Witt- acht sich »S i«>«-u. »«gedlatt für Poltttk. Uittrrkiaimn, > ÄtIM««ver<e»r. BörlkudenNir ttrcmdr.iilll«. «ttuaevediiln vterleliätirü» M r.«o. Lnit eie Pol, M 2.15 Ännaiune o n-ikuiidiäuiiocoMäriciiiir loivo-a. Soiiiiluas >»» >2 U»r. w, 9»-,„i>idl: »r. »loitNii i>. ion a» «tz»äic„l-r,en K« 2 illir, D>e riUliNl^e tzsiiuiditil« LI,Ml» «Sllbem >5 Bi« turMon. »aas »der »ach gesiinoc-» 2» Bt«. Unterm Liuch aamaemudn Keile «o Ns«, »'»»luichiaunae» au» dr> Privat- ikile ,8c»le 20 Pi«. t?me Bura«cha1t ihr die »a>1»maarae Autualime der >i»»e,»c» »»ir> mchl acaebe» Aus- marliac Attlundiauiiaeaiiitraae ueoen iLvllie>vera!,tu»a dincli Briesiiiintk» scdrlkt- ade, Polleiiicaliiuu«. üikaade emuelandiei H kür Rrukaave emue, mme keme Brrbiiidlickkeil. tlnkündiauuacii »ietmicu »immUtch« l naml.aiic Bermillelimasliellen a«. gemivrechsieUe Nr. II. 34. Jahrgang, «ufl. 47,ttOV Stück. krok. ^!lxvr'ntlv« >tt»inul8chluilnv«rk mit Voiitil.-ttioa ?uz»lniävn,lou joä«r krt, d^rnrävr» »«.lolisn. vvlekv «n äou «cdvejtLSN, k'Ü»!,» ku»1'»o unck »n ru smnfokwn. ijL8«sIK« Mirlct »dkLrwU'1. «ILrkt ät» liolt nlcs, 1tU»8t tlo»uv l-rucittjodkilou unck ckstr^Ioletiou aufknmmsn. 1'rvütiütdo uuä ülru^« nvtu»t ^.uvoivUUL krLvco. Dtu»vv1bv livkvrt vow I-kt,or 8«»v>o uaed Ll/ikiss I-o«t- I'tinItL, kn»»e»9itr. 7, II. Dresden, 1889. MMm kvmii VON Dr.L.Li8.8lm^L6o., Ne« h'odrsh. iintc-r iiintl. 6on- tr-tto, von viel.-n tlleli- «i880II8elinst>. Mätwrji »ntt lmiUsiinton dorrten omplolilen. »IN I'rojM von 60, 70, 80. IM Llnrle, «n>i>tial,!t »ittil KUU.n, iL I)ro8,Iea-.L JV.iIIstr. 10a. lsttt.-ste»: U «iiptstr. 12 u. tj.uit/ttur^lr. 18a, n Winne, 8eli<rll'tzl8ti' vinpüsklt »oin »asrlrkriiilt grösste« I^ffvr ».Immtlieksr llnifom-, lsim;«-. ^.Mn- M irüliu-iltlielio Z ru t> i11iff «ton ?roi8vn. L s» Urr^tltui, tl«'« »rtrrlN8v 6, I. LevnlpverlrkleUe 1117. II. f fiir ^j« lrro8'lnor Dtt«»t«r. NI. 131«« N „ntvr (irrrrutNo. ^ IV. 1!oll«'i llou «1er ^ Masken karÄsrobe! « in Haade^kvtt unä SHl«ItzIA1I 8vI»I«»s«Mdstr 2^1, UI. AF vR U/LLUH, GAU»U (s;«'^'0niU»,)r <tor l.:r«n.Ut.',r«'i ä.'1i»m). .A «sntnloffi! ffvatl». 1'UnIrtl. Ik, nnrffunff »n> I> nu8nlrrt». «:««««»« tir«Wt«8 IIie»ter- II. IliMii-Vtzrlvili-IiiMiit Ijviitiikllllliitl!; ran ILLX ^Lcoiii, Almekti-. 2, p»rt., I., l!. II. III. kt. V«1«pl»«« L»^8. -tuttiNffn imcll nu^AUrt», rrorrlen prompt «M'otillrt. VvI«i»I»«»i» «t^v. tDIl» k.I Lnlöilöf' Knbinetsbildung in Frankreich. Liosnachrichtcn. <^»s, des .9r'nig-FvI,a„n-Dciik,nalS. Ballicst im Kriegsministerhotel, Wiederkehr «'bl.eH. F^trgtt. des 2!. Februar. Gerichlöverliandlungen. Overnrepertoir, Ressource-Goncerk. j ^/IsstlUUUIf »>»tv» »olttische«. Nur mit großem Widerstreben war der jetzige Präsident der fronzösischen Kanimer an die undankbare Ausgabe gegangen, die Bildung eines neuen KabinctS z» üdernchmen. Das miißle wahr lich auch ein wunderbarer Kauz sein, der heute ein absonderliches ^ Sk Rechl giebt, die Brrathnng des Wahlgesetzes für ein bestimmtes Dalum, die desReviswnsantrageS. iür ein wäleres Datum anletzl. Dann aber, nachdem sic den euren Antrag durchaesetzt hat. vertagt sie den anderen ans unbestimmte Zeit! Ein Benabrcn, welches Achtung ovr dem Parlaiiientarismns werken konnte, ist das niimirermebr. Wenn es trotzdem in einem wohlgeordneten Staate w»e Dciitschtano noch Männer giebt, die datz Volk mit de» Berlangrn nach einer Ministerherrlichkeit trägt, von der man vor aus weiß, daß sie nur eine Eintagsfliege sein kann. Mclme hatte, als ihm Präsident Earnot um Ucbernahme der Cabinctsbildnng bat, anfangs cingewendet, er traue sich nicht so viel Autorität zu, eine Majorität für sein Cabinct jusannncnbringen zu könne», und war erst aus wiederholtes An suchen auf die Ministersuche gegangen. Daß die Wahl Earnots ans Mcline gefallen war, lag außerordent lich nahe. Tie Regel ist allerdings beim parlamentarischen Regime, daß derjenige Parteiführer, der das bisherige Ministerium gestürzt hatte, die Zügel der Negierung m die Hand nimmt. In diesem Falle mußte man jedoch von dieser Gepflogenheit abgehcn, da Derjenige, der den Sturz des Eabinels Floguet herlicigesührt Halle, der Graf von Touville-Maillescu. ci» »Wilder" ist, der von keiner Partei ernst genommen zu werde» pflegt. Halte doch Floguet selbst, als Gras Douville seinen Antrag auf Beringung der Ber- fassungörcvisivn ankündigtc. chm ironisch wohlwollend zugcnickl in dem sicheren Gefühl, daß ihm von dieser Seite keine Geiahr drohe. Wenn über trotzdem der kleine Dcivid-Douville den Goliat-FIoquct gefällt hatte, so besaß er doch noch lange nicht das Zeug, um Jloqucts Erbschaft anzutreten. Vielmehr war der Kammerpräsident Meline die Persönlichkeit, auf die zunächst Earnots Blick fallen mußte, denn schon öfter haben die Präsidenten der Deputirten- kammer rintrcten müssen, wenn eS galt, die von der Kammer beraufbeschworcnen Schwierigkeiten zu lösen. Dabei war Mcline eine Persönlichkeit, die nie schroff in den Kamps der Parteien ein- gegrisfen, sondern sich stets neutral verhalten hatte. Nur den Radikalen war Meline nicht sympathisch. Sie konnten eS ihm nicht verzeihen, daß er unter Jules Ferry Minister gewesen. Seine Ministerschaft war damals spurlos vorübergegangcn. wie die seiner meisten Eollegen, höchstens dadurch hatte er sich cm An denken geschaffen, daß er einen Orden für besonders um den Acker bau verdiente Knopflöcher stiftete. Meline beabsichtigte, ein au« Opportunisten und Radikalen zusammengesetztes Ministerium zu bilden, welchem ausschließlich die Ausgabe zufallen sollte, das Bud get für 1890 unter Dach und Fach zu bringen und der Republik über die Weltausstellung hinwegzuhelfcn. Wie sehr übrigens die Vorbereitungen zur Ausstellung unter den fortwährenden Krisen leiden, geht wieder daraus hervor, daß die Ausstellungsausschüsse eine Adresse an den Präsidenten richteten, er möge doch endlich einen Waffenstillstand der Parteien hecbeiführcn. damit das Land einige Monate ungestört fruchtbarer Arbeit leben könne. Mcline scheint sich redliche Mühe gegeben zu haben, ein emigermaßen lebensfähiges Kabinet zu Stande zu bringen, doch scheiterte» seine Bemühungen an der ablehnenden Haltung der Radikalen, von denen Keiner in daS Kabmet eintrctcn wollte. Auch Frehcmet. der daS Portefeuille des Aeußcren übernehmen sollte, aber aus das des Krieges rcflcktirte, lehnte schließlich ab. Daß aber das neue Ministerium kein ausschließlich opportunistisches sein konnte, da cs in solcher Gestalt sofort die radikale und dir äußerste Linke gegen sich haben würde, hat Meline zweifellos eingcschen, und so hat er den Austrog zur Kabinetsbildung, nachdem er sich von der Unmöglich keit überzeugt, alle republikanischen Parteien im Kabinet zu ver einigen. in die Hände des Präsidenten Earnot zurnckgcgebcn. Der französische Stoatskarren ist also noch nicht einen Schritt weiter ans dem Sumpfe vorgerückt, in den ihn die Ab stimmung der Tcputirtenkammer über die Vertagung der Ver- sassungSrevIsion verfahren. Sechs Ministerien hat die gegenwärtige Kammer brieils gestürzt, und immer größer werden die Schwierig ketten, rin neues Kabinet zu bilden. Eine Kammer, die ihre Bestimmung nur darin sieht, Ministerien zu Falle zu bringen, ohne die Befähigung zu besitzen, an dieser Stelle eine neue lebens fähige Regierung zu setzen, geht langsam aber sicher an ihrem poli tischen Unverstand zu Grunde. Sie Iheilt daS Geschick unserer deutsch--fretsinnigen Partei, die ihre Stärke gleichfalls im Negrren sucht, ohne die Kraft zu haben, etwas Positives an Stelle des von ihr Verworfenen zu schaffen. Kaum kann man sich eine größere Zersplitterung der Parteien, einen größeren Mangel an Gefühl für die Interessen der Allgemeinheit denken, al« wie sie gegen wärtig in der französischen Deputirtenkammer zu Tage treten. Es fehlt in der Lenkung der Geschicke des Landes an jedem festen Angelpunkt. Eine TagcSlaune der Mehrheit, hervorgcrufcn durch die nie schlafenden Gegensätze und Eifersüchteleien unter den Re publikanern »nd ausgebrutet von den Monarchisten, bricht dem Kabinet den Hals und die- in einem Augenblick, wo eine absolute Unklarheit herrscht, wer an seine Stelle zu setzen ist. ES ist ein langsamer Selbstnivrd, de» die unfähige dritte Republik Schritt um Sckritt an sich vollzieht. Das ganze Gebühren der französi schen Kammer macht aus den Beobachter den Eindruck, als wenn sie der Welt den Beweis sichren wollte, wie planlos und widersinnig die Parlamcntsherrschast sein kann. Mein giebt der Regierung wiederholt ein Vertrauensvotum, weil man die BezirkSwahl haben will; man giebt ihr alsdann ein Mißtrauensvotum, entweder, weil man sie. wie die Rechte, prinzipiell stürzen, oder aber, weil man von der Revision überhaupt nichts wissen will. Haben derartige Vertrauensvoten, die sich gegenteilig Lügen strafen, überhaupt noch eine» Sinn? In der vorvergangenen Woche findet sich noch ein« Mehrheit, welche in der bekannten Prioritätsfrage der Regierung egnungcn des ParloiiicntalismilS beglücken wollen, so darf man dreist behaupten, daß dielen Lenlen der ParlniiicntanSnms lediglich als Letter für ihren persönlichen Ehrgeiz dienen soll, daß ihnen das Wohl des Landes dadci aber sicher nicht i» Belracht kommt. An Pläsidcnt Earnot ist cs jetzt, persönlich in die Entwicke lung der Tinge ciiizugrcisen, eine Rolle, die die Verfassung der Republik iblii allerdings nicht zugethcill hat. Tenn vcriassnngs- flcmäß hat der Präsident ausschließlich die Ausgabe, leprüsentirend in dem Staalswagen der Republik zu sitzen, der von dem ans der lewciligcn Kaininermchcheit entnommene» Ministerpräsidenten ge lenkt wird. Enie rcgieinngsiähige Kmmne>i»ehchctt exislirt aber gegenwärtig in Frankreich nicht. Sadi Earnot kommt hindurch in eine schicke Lage. Er ist gezwungen, aus einer Mmderheit der Kammer sein Mmistoriuin zu wähle». Hierdurch verwindet er sich selbstverständlich die nndcrc» Parteien und wird mit m das Ge triebe des Parlciwcicus gezogen, während er doch über den Par teien sieben müßte. Wie sich Earnot aus dieser Situation herauS- ziehen wird, bleibt abzuwnrtcn. Von seiner Idee, ein Versöhnnngs- zum Rciervesond bclhcittge. mit großer Mehrheil angenommen. Damni begründete Bussel-Berlin den wetteren Ausschuß-Antrag: das Nmlagcversahrcii wird mit der Maßgabe emp»oh!e». daß der veranschlagte Jahresbeitrag desjenigen späteren Jahres schon von Anfang an erhoben wird, welcher bei der unveränderten Forlcr- hcbnng dieses JahreSbcitiagcü erforderlich ist. um eine» Bettiebs- niid Nescrvefond in der Höhe von etwa 2Ö0 Millionen Mark dis dahin anzusammcln, daß der Jahresbcdars seihst aui die.Höhe der bis dabin erhabenen Jahresbeiträge gestiegen sein wird. Ter An trag wurde mit >32 Stimmen von 50 .Handelskammern gegen 30 Stimmen von 19 Haiidelskammern angenommen. Auch der letzte Handelskammerantrog wegen Lchafsnng einer einheitlichen Reichs- anstatt und Feststellung dcr Jnvgliditä! durch Vertreter der Arbeitgeber und der Velsicherten wurde unverändert genehmigt. Der Antrag der .HandelLkainmern Mannheim und Magdeburg wegen Errichtung deutscher Handelskammer» im Auslände, sowie der Antrag ans Ab änderung des Martewchntzgesetzcö wurde gleichfalls angenommen und dar,int die Sitzung geschlossen. Paris. Earnot tonwrirte am Vormittag mit Tirard, welcher sich daraus zu Meline begab. Die Verhandlungen über die Neu bildungen des Kabinet« werden dem Vernehmen nach erst nach der hcutigciiKammersitziliig und nach der heute stattsittdendeirVersammlung der Gruppe» der Linken wieder ausgenommen. Die Kammer hat den Antrag ans Vertagung der Sitzung bis Sonnabend abgeiehnt und die Vertagung bis Donnerstag langenvmmeir. Als Enno (Bana- Ministerium zu schassen, wirv er wohl ablassen müssen, denn dit?I partisl) nnlcr lebhaktem Wideripruch die Tribüne bestieg, erklärte letzten Verhandlungen über die Neubildung des Eabinels der Präsident die Sitzung für geschlossen, haben gezeigt, daß sich die Parteien eben naht versöhne» lassen Tw Berliner Börse ciössncte schwach aus fortgesetzte wollen. Enr Ministerium aber, das auS'chließlich das Budget zu j Realisationen. Tie Pariser Verhältnisse sowie die Lage des dorti- Dlande bringen soll, ist jeden Augenblick der Gefahr au-gesetzt. j gx„ Geldmarktes vernnlaßten die Spekulation zur Reserve. Später r/r gestürzt zu werden, denn gerade die Bndgclsragen buten inaimig- sachen Anlaß zu Parteislreitigkctten. Das einzig Naturgemäße unter solche» Umständen wäre ein Ministerium mit dcr ausschließ lichen Au'gabe, die Kammer auizulvlcn und die Neuwahlen zu leiten. Das wäre freilich Wasser aui Bonlangcs Mühle, dem die Früchte einer Agitation nUinähllch in den Scbootz zu »allen scheinen. Die meiste Anwartschalt, die Bildung des Kabmets z» Stande zu bringen, hat jetzt der unverwüstliche Flcncnwt. Doch auch ihm wird die Lösung der Frage nicht leicht sollen. So kann eS schließ lich konrmen, daß nächsten Sonntag dir sozialistischen Arbeiter, welche eine Antwort ans ihre Forderungen habe» wollen, vor das Ministerium des Innern ziehen, daß aber noch kein Minister da ist, der ihnen Rede stehen kann. Neueste Trahtbcrichtc der „Dresdner Nnllir." vom 19. Febr. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Etats-Berathung fort, unv zwar beim Etat des Ministeriums ?ws Innern. Es ent spann sich dabei eine Debatte über die Standesämter in den polnischen Landestheilen. Minister Herrstirth erklärte, er beabsichtige nicht, eine Aeiiderung des Ewilslandsgcsetzes z„ beantragen. Wiudl- horst schlug vor, die Standesiuntsg-'schättc den Gerichten zu über tragen. Dr. Ährend! rügte den Extrablatt llnstia in Berti» und verlangte, daß dem wüsten Treiben Vasscunann scher Gestalte» ein Ende gemacht werde. Als Student sei er wegen viel geringeren Lärms zur Wache gebracht worden. Häufig enthielten die Extra blätter alle Nachrichten. Man sollte die Leute wegen Betrugs verfolgen. Minister Herrttirth lchiue eine Eeninr der Extrablätter ab. Das Publikum müsse sich hier selbst betten. Wenn Extra blätter nicht mehr gekauft würden, so wurden sie auch Nicht mehr ausgebotcn werden. Berlin. Morgen erfolgt die Einbringung trat eine Iheilweiie Erholung bei ruhigem Geschäfte ein. Von spekulativen Banken waren besonders Eominanditantheile schwankend »nd Eoursermäßignngcn vorwiegend. Von denttchen Bahnen waren besonders Ostpreußen matt. Montanwerthe setzten erheblich niedri ger ein. erholten sich aber später etwas. In fremden Renten fan den meist Abbröckelungen statt, nur Russen waren fest. Der Kassa- vcrkehr war schleppend, die Eonrsc vorwiegend schwächer, nur am den, Jndustrcemarkte wurde eine größere Anzahl Werthc zu besserem Course begehrt. Deutsche Fonds waren still, österreichische Priori täten ziemlich fest. Priatdiskont 1'/» Prozent. Nachhörie befestigt. Hr»oki»r»>>. M., 19. gcbruar. Erevii 2i1N.. Elaatödaiin 212--,. «um» darre» —. tUalicier —. >9q> »,e> WM. crrae. lla». Eoidren» 8»,LS. Lldron'o 22S.S». Dress». Bk. IkiZM. Darmft. —. Laura —. Arft. «8 i e n. I!>. gclirnar. »rri-i» 2II.U). 8,aal«dadn 2t-1.N1. L»,»daran, Iw,«XI. Nordwesid. 182,SO. Diarknalen k-9,27>/„ N»a. CrcSit '!i:!,2S, Fest. V 0 r « 0. 19. gcdr. Sltiliis,., «enir 83.90. «Ii-IeN-r Uil.OS. IiaNrncr 8S.12, Slaaisdad» i>28,7t>. Lombardr» 227.59. da. Briariiiilc» —. Äk-auirr 7L-/,. ciiadviei 135.55, Ot<omo»«n 541.25. Türken —. Bili iiiZUct. ?I »> il c r d a m . I!>. gesrnar. Brasnkicn iSidliis». W-Icen der März —, > per Mai —, der Nocirmbcr 210. älaaiicn »er März 120. »er Mai >22. ! B a r I a < «r»d u Ire» >, i!>. gebiuar. cLckiutz.l Wrizr» »er grdcuar 25,90. per Maj-A»g»s! 25.5». rnliist. Spiriiua »er gedniar 39.25, »er Mai-Auaus, 41,50, ruliig. Oiüdäl »er Fcl». 73.5». »er Scpl.-Dcc. 59.75, wclchcns, Schlutz sei!. 8 Oertlichcs und Sächsisches. — Gestern Morgen halb tt Uhr begab sich Sc. Königs. Hoheit Prinz Georg nach der Kctternc des 2. Grenadier Regiments, um der Besichtigung der Rekruten des 2. Bataillons i» Gegen wart deS mit Führung der Division beauftragten Gencraimaiors v. Reicher, sowie des Brigadecoiiimandeurs Generalmajors v. d. Planitz bestiiwobnen. — Gestern Vormittag °/4l2 Uhr besuchte Se. Königs. Hoheit der Artillcricvor- Prinz Johann Georg die Ausstellung antiker Porträts aus läge im Bundcsrathe — Ter Wiederziiscumiientritt des Reichstages! hellenistischer Zeit im Zwinger, ist am l. oder ä. März zu erwarten. — In parlamentarischen i — Rendant Wilhelm ,H e l ß t g in Frciberg erhielt das Ritter« Kreisen wurde heule gerüchtweise erzählt, der Kaiser habe die! kreuz 2. Klasse vam Albrechisorden. Stellung eines Hostucdigers mit derjenigen eines pvlttischen Agi- — Privatdacent Di. Emil Schmidt ln Leipzig wurde zum latorS nicht für vereinbar erklärt und die Wahl zwischcn beiden ^ aiißerordentttchen Professor in der philosophischen Fakultät der Üni- Benisen als »olhwendig bezeichnet. — Die Prinzessin Lutte zu nersität Leipzig ernannt. Schleswig Holste», trat Nachmittags, begleitet Non Fränleni v. — Zum zweiten Tiakonns an der Krenzkirche wurde Diakonns Einsiedel, aus Dresden himelbsl ein, wurde vom Prinzen Leopold Meier gewählt und in dessen bisherige Stellung rückt nunmehr empsanacn und nach dem Schloß geleitet. — Graf Richard ElemenS Diakonns Richter auf. von Schönbiirg-Glauchan begab sich mit Gemahlin zu längerem! — Nach dem gestrigen Tage ist alle Aussicht, daß das Ausentballe nach Dresden. — Tie „Nordd." lenkt die besonderes We tlin er Judeliest am 2., 3. und 1. Juni var sich geben Ausnielkiainkeit der Leier ans cmcn Artikel des hannöveuchen' kan». Diese Tage hatte man icho» lange ui Aussicht genommen: Courier, der „Kaiser und Kanzler" überichrleben ist. Sie druckt, Alles hing jedach davon ab. ob ins dahin die Erzg,eßerc> von denselben ab und bemerkt, sie schließe sich vollständig den Ans-> Albert Vierling das König - Johann-Denkmal tectig stellen sassuiigcn des Artikels an. Der Artikel behandelt die Negierung s kann. Für diese Kunslanstalt wieder war daS Wichtigste der Guß der 99 Tage. Es heißt darin: Die gewailige Verschwörung, des Hanpttlücks dieses Denkmals. Sinn denn, gestern Nachmittag welche gegen das Reich herauifluthele, veinwchte Kaiser Friedlich ^ ging das wulstige Werk vor sich, und nach den Aenßcrttchkeiten zu nicht mehr z» übersehen. Wohl aber ist d,e Situation Gegen-! vernmlhen: der Guß ttt gelungen. Gewißheit wird m m erst etwa stand ernster Sorge gewesen, zwischen de» deutschen Fürsten, welche > in 8 Tugen haben, wenn die gegossenen Tbeilc verkühlt uns blos- d,e Trauertage des März i» Berlin versammelten und sie mit dem gelegt sind. Es handelte sich gestern um den Guß des Rttmvw Reichskanzler ihre Gedanken austauschlen und der Geiammlhcit j des Pferdes und das hcrmelinbcdecktc Mowisrück dc-s tönigttchen der deutschen Bundesregierungen. (Die „Nordd." druckt diesen j Reiters. Das Gnvüniodell ist etwa ü Vieler taug an) 3 Meter Satz gesperrt.) Eine unbedingt zuverlässige Unterstützung in der! hoch; zum Gusse wurden gegen 80 Eentncr Bronce slü-sig gemacht, Aitticchtechalluntz der bisbeugen ReichSpolitik nn Festhalte» dcSjwovon etwa 10 rnm Fülle» der Foun gebraucht nnuücn. Indem roßen ErbeS Kauer Wilhelm zu besitzen, diese Gewißheit war dem mächtigen Oien der ans der Palmstraßc bcnndliche» Giicngicßcrci und Zum zns.iminen ge- ianzler in jenen Tagen M ' zu ^hcil 'geworden. Der Artikel tbnt ferner die vollständige Ucbereinstinnnung des Kaisers Wilhelm mit den, Reichskanzler dar. — Die zweite Lesung des Gcnosseittchafts- gcsctzes in der Reichstagskommission beginnt am 27. Februar. Berlin. Der „Neichsanz." veröffentlicht eine Verordnung betreffend die Ausübung der Prisen-Gcuchtsbarkeit bei der ost- afrikanischen Blokade. Die Entscheidung der Rechtmässigkeit der Prisen steht dem Prisengericht in Sansibar zu, in zweiter Instanz dem Oberprisengencht in Berlin. Die allgemeine Getchüstsaussiclst steht dem Reichskanzler zu. Dem Prisengcricht steht der General konsul von Sansibar oder dessen Stellvertreter als Einzelrichter vor. Das Oberprttengericht besteht ans dein Vorsitzenden und 6 Beisitzern. Bei Beiden ist jeweilig ein kaiserlicher Kommissar be stellt, welcher bei dem Blokadegeschwadcr der Auditeur des Ge schwaders ist. Die Kommissarien haben den Anweisungen des Reichskanzlers zu folgen. Die Ernennung der Mitglieder des Oberprilenaertchtes und der kaiserlichen Rominissarirn erfolgt durch bitterliche Ordre. Die eingcbrachtc Prise wird dem kaiserliche» Konlnlatc übergeben, welches unter Zuziehung eines Schissers für die Aufnahme des Inventars und die Sicherung der Schiffsladung sorgt. DaS Obcrpriscugericht entscheidet ohne mündliche Verhand lung nach Anhörung des Kommissars. Die Endurtheile sind mit Grunde» zu ve,sehen und mit einer EingangSsormel des Kaisers auSjnsertlge». Die verurthelltc Prise ist vorbehültlich kaiserlicher Anordnung durch das Konsulat in Sansibar zu verkaufen. Der Erlös ist kaiserlicher Bestiinmum, Vorbehalten. Berlin. Im weiteren Verlause der Sitzung deS deutschen Handclstages wurde der Ausschußantrag, an dem ReichSzittchuß festiuhalten und »u verlangen, daß das Reich sich zu einem Drittel an der Aufbringung der VerwaltnngSkosten und der Rücklagen mächligen Oien der ans der Pattnslcaßc war die erwähnte Matte von Kupier , schmolzen lind aus cmcn .Hitzegrad von über >200 Gra) R. ge bracht worden. Solche.Hitze ist nöthig, „daß d,e zähe Glockenipcttc fließe in der rechten Weise". Wurde der Schieber des Swns gc- össnet, so schlugen Hobe Fencuck,waden heraus. Rnggewhwärzte Gehitteil trugen Hol? vom Fwhlcnslnmme herbei, die Feneumg zu unterhalten. AHmelster Albert Vierling lcikcle und überwachte mit seine» vrei Söhnen den Erzgnii. End.ich war Lilles bereit. Die Häupter Aller entblößten sich. Ein in Ketten hängender Hede- bäum wurde in Bewegung gesetzt. „Stoßt den Zapie» ans!" Der Hebebaum trat mit Wüstst cme bestimmte Mailerslelle des OienS und nun schoß — unwillkürlich citirte man ans Schillers Glocke Weiter: Gott behüt' daS Hans — die flüssige tulhglühciidc Metall- matte in einen Kniial. Ein prächtiger Anblick! Grane und blaue Gase mit wundervollem Färbemittel auattnrcn ans, eine nnendliche Hitze verbreitete sich. Das gttttirnde Erz floß jedoch nicht un mittelbar in die in die Erde eiii„egral'e»e Forin aus Lehm gebrannt (wozu hätte man denn seinen Schiller?!, sondern in ein darüber befindliches Bassin, das vorher durch .Holzkohlen tüchtig ungeheizt worden war und das durch Ettcnznvseii. Birnen genannt, nach unten verschlossen gehalten wurde. Ein Eonnnando ecichallt: Die kleinen Birnen heraus! Ein zweites: Jetzt auch die großen! Und nunmehr stürzt mit einem Rucke eine Mi"'e von 80 Eentncm glühenden Erzes durch den geössmtc» Boden des Baisins in die Tiefe, durch die jähe Wucht seines Simzes die darmster liegende Gußform lu'idicht bis i» das kleinste Aedersticil füllend. An scheinend ist Alles gelungen. Erzgießer Vierling erhält von seiner Familie und einer Anzahl geladener Gnszzengeii sdarnntcr Artillccic- major Iudense-ind-HUlßc und einige andere Offiziere der Artillerie Werkstätten). Glückwünsche: die Hauplarbcil ist gethan.
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