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- Erscheinungsdatum
- 1888-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-28
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
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r«,e««tt fiir P,ItM. Untnkattu»,. «tlLLitSverkebr. VörlenberiL«. »remdenliNe. ua»,Er vMcliLhrltch M. >>a>>»üknMar uiaaS vis 12 Uiir. tz»t. , U»r. Aivuerg. s. »»r an ILEm, hl» s tNir. Die Iwattmc G;>n iuiiaklahr sL>ldm> rs^>i>i.. iur las» oder nach iZeiiiauc» 20 Ps«. Unterm >pl»l!> it!»»icia»dt> Zeile «0 Bis. Slnlü»t»»»nae» an! tnrPnval- Is>I« Zelle 2« 'wa. Eme BurslaiaU Iur tue illillliiläaiae '.'lusiialime der eiiueiucn lvild nicht aeaeve». Au»' wtmiae AnÜlndluuttuinnliliaar »eacn Burfterbeialilmi» hu«!, Briet marie« oder Beile», ja»«»»«, kür Rjntsnde einuclnndler Tchrtft- Iiu-kc keine >!!erl>i»dl»tikeit. Anküildlsullue» »clnncn iämmtlich» »amliaite iijcrmilleiimMcllen an. üeruivrechiiellc Nr. 11. 33. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. Husar« ^nnoncon-ILrpsäition bolimtot sied - TS 8tr«s«v (nsdvll ckor vrosrlnor Urrnlc uuä vis-L-vis Hatol uar Urrnlc uuä vis-L-vis Hatol -caliknor Rnjzal). llLLLeuLtsm^L VoZIsr, vrv8«6N. Dresden, 1888. »ir Lttsin« AltchMeil" Und da» verbrettetsl« löchtliche Blatt, welche» ln alle» Schichten der Be- välkeruna Einsans aelunden bat. Dir unvailliciiiche. unadliansise.lrei- mütlnse Richlunu welche die »Drcrd. ner Ruchrichlen' nach allen Seiten I»in veriolsen. linden dem Blatte in den döchsien und einlachlle» Leier- krei'e» die Beliebige,! verlchalil. welche sich in der ioiiwlillrendc» Zu- nalime der Leier dauert. Die Re- daclivn wird Üels ix'nüdt lein, durch Leraniiednm, lijiiuigcr Ichriii- slellenlchcr Knote das Blatt immer tiuulicher und lntcreiianler «u ac- siallcii. um sich Iiicrdurch auch seriicr die Auas! des V udl ilu mü zu vewakre». Ms 8pvxlri!-1-'rt1>i'!k K D^l O xaprüxtvr Zi«Fv!-^lLrlt«ll M I'Iaire i» d. Vre»d>«Ie», liiili/^i»tii»880 IV ^ <jseri»l'»>rrlt>ir»»>ct,l»lj tt-llt ^ ompliolilt xanr basanilars neztell^ta l'iraleatvarsolilllun- mnk K 8ol,ut/-ltll»rlta«, sarria Zl^nlrucltirltlniinn, -lila UattiiNMN ^ ^ krtrdstampol »ml Uravli-Lr halte» joclar Art. M Z -,I,»VLUlS«RVi»ßSrri»lL" OrostUui, d»<-e8lrn88« <», l. ^evnl»»veci,i^ctto 1N^. I. ^nnttn« pli-IXp« OMttn fiir ttllp II. ttUU t-Vo» iünuf si»r lli» DrOiitlnor 1'Ut'iUor. I lk. l'tc'n-t ontrolo mrt^r lir»r:u»lia. IV. I'ulleelluu Orr -iilcliti. I.uu(lt«I<»NerIe. HV «SIIL rl A K^I. 8üol»8. u. I-^Ll. ?1'6U85,. llol'ltlMtOKl'Npl,, L A vrosckon, IrauNuuis, ^r'v8trn88«; >'<». 10. H Ne-lli-i, I.vlitleixlerrrrirrl« IS. -»t «>« ^ .?VKA '.*> ö«U»8 Ileniler, ^!80N-, Kill'/- Mli> ii'UWnruttoii. 5pecilüilijl'. ^Ü6 ^oi'loll MMIO OotM. i'iUj- ^jlke! Illlö Hjl'1!l8el!ill't8-<iOM!I8tir!!<!o. Nr. 363. Spicael: ^ M'LLÜSsiLS'SLNKN V. Frertaft, TeeLu . ÄerfassuuMwae üi Scrbicn, Boulmiger's PtUlicr .sr»iidlda!iir. dMimchlichten. jliriiiMi'ste, Äimcii- »iid Jacolilacincinde. Aiicüier EIl)iillnicrwellcril»il, GmchlSvelhiiiidliliii'iiiii. ^ ^ B r ü s s e l. Äapitiin SlormS. drr belgische Forlcl'rr >»> Kvngo- siel'iele, bcairbt sich »nchslentz »ach Berlin, »m »n NuitlMse des belgische» Nlitiiklavelci-KliililecL sich inil dem Preuiierlcutiiaitt Wij;- Jln die geehrten Leser! Bei -er bc-euteiiden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen auf das erste Vierteljahr 188ft bei dem betreffenden Postamte schon jctrt bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortliefernng, bez. rechtzeitige Neulieferung des Nlattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser DIatt an. Die Nezugsgebrchr beträgt bei den Kaiser!. Postanstalten rm Deutschen Reichsgebiet vlerteljälirtich 2 Marli 7.'» HK., IN Ungarn 2 Hutden 20 Kreuzer ausschließlich Aufgeld. Pie geschützten -Leser in tzisleilhanien l^ellerreichs wollen sich wegen -es Htczugs der Presdncr Nachrichten direct an unsere Hcschästsstelle in Dresden wenden. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während -er Dienststunden Nestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 50 H's. (einschließlich Lringerlohn) entgegen. KtWslssicllk der Srtsdncr Nachrichtt». ^ lan wock^entanien vo»i vorm. 6-S Nhe Ntiel'm. Im, l?onn. und Festtagen von vorm, tz-12 Uhr Nlitt. »unnielirlne» Melnlieit der ieidiiclie» 2>vlle-0cktrcl»»!s bei der Bvr- bemlljiuia des Berscissunas-Eutwunes einer demrliaen Mnl;!<iu»a in ibrcn svorderunne» besleisziat, dns; ei» Cinverstündniü zwischen ilnicn »nd de», Ntlniarchc» »hne besondere riänivie erzielt worden ist. Der die Rechte der Pollövertrelnnu bedeutend erweiternde Enlwmf der neuen Bmai'siina ist serlig und bat nuch die dolle Zu stimmung des .stonigs gesunden. Nur verlongt dieser, dost der Cml- wurs in lcincr icsrigen Gestalt von der grosten Sknvicl>l>na en blae nicmn zu verstäiidioen. B rnijcl. In der Wohnung de? AblheilungSchcst' der Coä- willoeielisthait zu Sewoing rzplodiiic eine Boinbe. die das Innere der Wohnung zerstörte; wahrend der Explosion beiand sich Srie- ' wand in der Wohnung. Politisches. Die friedliche Stille, welche die Weih nachtstagc über die christ liche Welt ausgehreitet hatten, ist durch kcnrerlci aufregende Er eignisse der Politik unterbrochen worden, sodast man die Dienste des politischen Telegraphen während der verflossenen Festtage recht gut hätte entbehren können. Rur fern im Osten Europas liegt ein kleines Land, welches schon zu wiederholten Malen als onl.rnt torribto der Ruhe Europas einen Streich hat spielen wollen, und welches auch diesmal die Weibnachtsbotschast „Friede aus Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!" überhört zu haben scheint, — Serbien, .hier hat cs unhcstrilten die aufregendsten WeihnachtSfeiertagc gegeben: Serbien sicht inmitten einer Krise, deren Ausgang sich augenblicklich noch nicht voranSschen lässt. Die von König Milan mit allen ihm zu Gebote stehenden Machtmitteln in s Werk gesetzte Ehescheidung hatte unter der Bevölkerung eine tiefgehende Bewegung hcrvorgernfcn. die ihre Spitze unverkennbar gegen den König richtete. Um diese Bewegung zu entwaffnen, hatte sich König Milan, rasch entschlossen, bereit erklärt, Lein Bolke eine neue, liberale Bersassung zu gebe». Die alte, nunmehr 20 Jahre bestehende Bcrfassting war einer Auffrischung allerdings auch dringend bedürftig. Als der damals 11jährige Milan 1868 den serbischen Thron bestieg, räumten die Regenten der Volksver tretung. der Skupschtina. einen gewissen Einstus; auf die Maß nahmen der Regierung ein, suchten die Volksvertretung jedoch zugleich dadurch in eine gewisse Abhängigkeit von der Regierung zu bringen, daß sie beinahe die gcsamnite Intelligenz der Bevölkerung, die Juristen, Beamten, Professoren rc. von der Wählbarkeit nusschlosscn ! cme und obendrein dem Fürsten das Recht cinräumlen, zu den vom Lande zu wählenden 188 Volksvertretern »och 42 Abgeordnete nach ^cr Republik und Rm EäiariSiniiS aingciaß eigenem Erincsscn zu ernennen. Andere Beschränkungen der Rechte angenommen werde. Sollte diese Anmilüne nicht erfolgen und! Madrid. Vor dem Lwwe dos Ministers des Inneren, sowie erfolgreiche Versuche gemacht werde», die Rechte des Königs noch! vor der Wohnung -des konservativen Parteiführers Siiwclt wurden nichi kiiiznichiäntcn. >o ist dieser irst entschlossen, die Slnpichtina gestern Bombenalirntaie verübt. Ter Schaden ist^geiing. vhne Weiteres muh vanse z» schicken. Bis m die letzten Tagc^ Belgrad. Unter den Radikalen ist eine Spallnng cingc- konnle man noch in leincr Weise Voraussagen, wie sich die Mehr-! treten. 8t> Mitglieder schieden ans und bildcicn eine aiilidmicntischc beit der radikale» Abgeordneten z» dem von ihren Führern gech Äuivoe, die gegen die Veunssnng stimmen wird. T:e Annahme billigien Bersasstings - Emwiiis stelle» würde. Es wurde» Be-! der Veriassiing gilt sicher. Tie Lage ist ruhiger, doa> bleiben die süichlniigen lagt, daß ei» großer Thcil dericlbcn noch Weiler-' gewogenen Vorstchi.miaßregcln besiehe». Königin Ralalic will, a» gehende Forderungen Nelle» und damit das Versasjungswerk scheitern alte Hole, mit Ausnahme des preußisch. », einen Protest wegen König würde. Düste Zweiiel sind niinmchr gehoben: die Annahme! Milans angebliche Uugcrechliglciteir versenden, des Vclsasiii>rgs-E»!wi>rss lann als gesichert gelten. Allerdings! R'cwporl. Aus dem Müsisippi, verbrannte der Tampicr sind in dem radikalen Klub Spaltungen ansgcbrvchen, doch sind! „John Hanna." Von 160 an Bord befindliche» Personen wurden über -litt» Abgeordnete iür die soiorüge nnveländcrte Annahme des s nur 12 gerettet, 80 verbrannten und die übrigen ertranken. — Bei , Entwurfs, wahrend nur 80 Abgeordnete Schwieugkeiten bereiten.! Seattle verbrannte der Dampfer „Lict Erilion". wobei 6 Personen ^ Der unter ..TageSgeichichle" berichtete Empfang der Abgeordneten ! unilamcn. s durch den K öliig läßt gleichialls eine ruhige Entwickelung der Re- Dü B erliner Vörie erossnele staik steigend. Ans der visionstcage hossen. Ans Ueberraschnngen muß man freilich trotz' Probt»; lagen nmiasscnde KaniordreS vor. Trc Spekulation war alledem in Serlnen gefaßt sein. j sehr günstig disponirt. das Gcichäst lebhaft, die Abschlüsse voll- Daß auch Frankreich nicht znm ruhigen Gewisse der Weihnacht?-! zogen sich last mir per Jann ir. Banken und Bergwerk? waren be löge gekommen ist. darf bei der Rervosiiät. die das gelammte s vorzngt irnd prozciiiweisc höher. Bahnen ruhiger aber gleichfalls französische Staat-Sieben befalle» bal. nicht Wunder nchnien. Ter! scsi mit Aiicmahme von Piarieiibwgcr». Von fremden Renten Pauamakrach und der unvermeidliche Boulanger sind diesmal die ^ waren ssciissen vernachlässigt, tür sonstige Werthe bestand gute Friedensstörer gewcicn. ES ist eine Art Verfolgungswahn, an dein ! Kauflust. Im Kasiaverlehre waren die Eomste gleichfalls höher, die smnzösiiche Republik krankt. Ucberall sieht sic Schreclgcsvenstc.! Von Indusiricen gewannen n. A. .Hartmann 2, säch'. Websluhk die ihr nach dem Leben trachten. Vor keinem aber hat sic eine so!2" " wahnsinnige Furcht, als vor Boulanger. Daß cs diesem Boulanger mm gar noch cingekallcn ist, in Paris kandidiren zu wollen, hat /- Prozent. PrivatdiSkont 2-'st«Prozent. Diachbörse fest. ffranks » r ' a. M., 27. Decbr. vredtt 2M.«!. StaxtSliaini eir.IÜ. die Republikaner vollends ans den, Häuschen gcb'.acht. Bonianger hat nämlich die feste Absicht kniidgegeben, sich um ein soeben er ledigtes Pariser Mandat zu bewerben, und dabei die Erwartung ausgesprochen, das; er cs ans nahezu eine Vürlelnistlion Sliinnien bringe» werde. Er scheint das zu erobernde Mandat als Leiter für t die Präsidcirlichask zu betrachten, denn er hat bereits das Versprechen gegeben, ob? Präsident der Republik-dm Verbannunas Kstctze nns- veben zu wollt,,. Hierdurch will er sich selöslverstänolRi >'ü: dn'.z Moiiaichisten Lülstind machen. Wie erlist die sttepublstwier die Sstnation aui'sassen, darans lasscn die Aiistleiigimgcn tchiießen. mit denen sie nach einem geeigneten Gegenkandidaten suchen. Als solche nennt man Vaegiierü, de» Ehestedatlcnr des „Rappel" und lang jährigen InliiiinS und Testamewsvollsttccker Vicloc HugoS-, der bisher weder ein Dcpittirüir, noch ein Senats-Mandat ange nommen hat. ferner Hobclargne. der grweüne Präsident, nnd Iosfri», der gegenwärtige Viecpräsidenr deS MnnüivalralhS, weiier Jagncs, der Präsident des Genera ratdS des Seine-Departements, nnd neuerdings wird auch Pierre Bandin als Kandidat bezeichnet, j Anch «ollen Unterhandlungen mtt Antoine aiisMeh. dem dciittchcn ! llceichsrag Tepnlirteii. statifindcn. die Kandidatur in Paris zu nber- nehincn. Antoine könnte bei einer erleichterten Pcocednr rasch j französischer vsürgcr werden. Schließlich wird verbreitet, Minister- ! Präsident Flognet werde demi'sivnircn. inn der Gegenkandidat ! Boulanger^- zu sein. AndercrieikS fehlt cs aber auch nicht an ! Sliininci! ans dem Boulanger befreundeten Lager, welche dnstcin ! von der Pariser Kandidatur abrathen. Tüü halten ihm vor, daß s er, wenn er dnrclüalle, ic ne Anssichten bei den kommenden allge- ^ nieinrn Wahlcii foiiipromittne, bei welchen Boulanger bekanntlich Volksabstimmung tür s-cl, propoeiren ivill. Unter solchen Gesichlspniilicn ist der nächsten Panier Wahl die weitgehendste Bedeutung bciziiniesscn. Sie wird allgemein cüs ein Kamps zwischen Lom barde» 80,2S. tiiaiipcr !7I. >»a ivler 8g.7?>. Ivioc. Unaar. cyoldreure 8L,VS. LiScoiilo eeg.iü. DrcSdn. eil. II",7a. 80cr Nüssrn —. Laura —. ffcst. W > e n, 27. Teci-r. «rrdi! M.?,0. Llaat«»a!,n 2-1.00. Louibardea Sgg.'ö. Nordweftb. It!7,üü, vtarklioica St»,2t. Il»g. Sredi» 2!>!.7.'>. Nuli'.a. Pari». 27. Dccbr. iTchtuna «rn,e 82,72. »Inieide INI.N7. ffialieuer 9«.!>S. Traaicbabn eomdai-den 22I.2.I, da. ivriortiäicn —. Lvauier 7Zl/„ ikayvlcr N8,7ö. i2Itoiuau.il ö >0.0«. Türke» —. Träge. Pari« «Prod »klein, 27. Terbr. <2chl»s>.> Wei.;r» Orr Lcccmber 2S.R. per Mär,-.-Juni Ai.iiä, matt. SbiriluS brr Dcccuibcr It.r,», ver Mat-August ILM, mati. itiübüi per Tcccmber 7il.äi>, per März-Zuni 68,7s, fest. «mfieeaam, 27. Derbe Vrobükten <«,!»«»>. Wrljk» «e» vi-rj SU>, per Mai 2i2. etoglikn per L!iärz 122, per 'Mai ISO. der Volksvertretung bestanden darin, daß der Fürst das Präsidium der Skupschtina zu wählen Halle, daß er, ohne die Volksvertretung ciiizubcruscn, mehrere Jahre mit dem alten Budget weiter regieren durfte, vor -Allem aber, daß ihm allein das Recht zuttand, Anträge vor die Volksvertretung zu bringen. Aber selbst unter dieser Ver fassung hatte cs die Opposition fertig gebracht, dein König das Leben ost recht sauer zu machen. Er mußte zu der Uebcrzeugnng lonmien, daß er der aus Erweiterung der Volkörechte zielenden Strömung auf die Tauer keinen Widerstand werde entgegensetzen können. Vor die Wahl gestellt, seine Kräfte im Kampfe gegen diese Strömung aiirzrirciben oder freiwillig mit dieser Strömung zu schwimmen, wählte er das Letztere und erklärte sich bereit, eine liberalere Verfassung zu bewilligen. Zugleich wollte der König dlc Gcmüther von der Ehescheidnngssragc ablcnkcn. Es erwies sich nun freilich, daß cs ein Fehler war, unter dem Eindrücke der allzu schneidig gelösten Schcidungssragc an das Land zu appcllircn nnd dasselbe um seine Meinung zu betragen. Die -Antwort, welche der König erhielt, war eine sehr entschiedene. Dieselbe Partei, deren Negierung der König ein rasches Ende be reitete. weil er sie des Einverständnisses mit seiner rünkevollen Ge mahlin verdächtigte, einer -Regierung, welche sogar des EopiPlols gegen die Person des Monarchen beschuldigt wurde, hat bei den Wahlen für die große Skupschtina eine erdrückende Majorität ge wonnen. Von den 628Mitgliedern der großen Skupschtina gehören über 500 der radikalen Partei an, die übrigen nennen sich liberal, und nur 4 Abgeordnete zählen zur sog. Fortschrittspartei, mit welcher Garaschanin lange Jahre das Land regiert hatte. Nun darf man sich unter den serbischen Radikalen allerdings nicht Männer von Rochesort's Sinnesart vorstellen, sogar die englischen Radikalen würden dm serbischen viel zu roth geiärbt erscheinen. Ter serbische Radikalismus hat vielmehr seine Hauptstütze iin Bauernstände und hat auf seine Fahne namentlich zwei Forderungen geschrieben: Selbstständigkeit der Gemeinden nnd möglichst wenig Steuern. -Auch das Hinncigm zu Rußland, welches den Radikalen zugeschriebcn wird, darf wohl nicht gar zu wörtlich genommen werden, wenigstens würden die Führer, wenn sic der russischen Re gierung irgend welche Einmischung in die serbischen Angelegenheiten cinräumen wollten, seitens der serbischen Bauern aus keine Unter-. stütznng zu rechnen haben. Jedenfalls haben sich die Führer der Neueste Trllhtbtnrhtc der „Dresdner Nachr." vom 27.Tee. Berlin. Tic Wcihiiachtsüür i» der kaiserlichen Famiiü trug einen durchaus bürgerlichen Ebaraktcr. Untee den Geichenken des Kronprinzen beiand sich eine Nachbildung der Uiiiwunen der brandenbnrgstchcn nnd Preußischen Armee von dem Großen Kur fürsten an bis ans die Gegenwart, dargestellt in lO Ein. großen Bleisoldaten, die eigens in Berlin hergcstellt winden sind. — An- läßlnh der Herstellung der chinesischen Schisse ani der Viillauwerst zu Stettin verlieh der Kniier von China dem Grafen Herbert v. Bismarck die dritte Stufe des Ersten ^Höchsten) Grades des Ordens des doppelten Drachen. Weitere Grade desselben Ordens erhielten der Geh. Koiiiiiierzienrath Krupp in Essen, der Koiilinerzünraih Schlutow in Stettin, der Kvrvcllentapitän Geißler und die Admi ral itätsrütbe Görrcs, Schulze und der Haiiplinann Knebel vom Artillerie-Depot in Swiiiemüiide. In dem Schreiben, inüüist desjcn die Benachrichtig»»-.; über die Genehmigung dieser Auszeich nung crwlgte. hob der chiacsischc Geiandlc überaus lobend den glänzenden Sieg der Deutschen Schisssbauindlistlie hervor. — In der Nacht znni I. Feiertag verstarb der General zur Disvvsilion v, Etzel, der erste Vorsitzende in der Kaiser Wilhelin-TtitNiiig für deutsche Invaliden ans den Jahren 1870/71, im Aller von 80 Jah ren. — Ans den vslafrilanstchcn Stalivncn im Inneren befanden sich nach einige Deutsche, deren Schicksal unbekannt ist. Mehrere Vv» dcr deutsch - vslasritaiiilchen Geüllichast gcinaclstc Versuche, Näheres zu crsahren, sind schlgcschlagen. Eme in Bagamrwo Mitte Rvvcnibcr cintrcfscnde Karawane soll die Deutschen un Inneren getroffen habe». Dü Bestätigung vvraiisgipctzh entnimmt man daraus, daß die Stämme im Inneren nicht iin Auiruhr. Berlin. Die erst heule hier durch hiesige Zeitungen und Extraausgaben bekannt gewordene Ermordung des Milstäraiiwärtcrs Rose mit große Erregung hervor. Rösc mar ülj Jahre, lebte alle», und galt als Sonderliiig. Er verkehrte viel mit jliiigen Leute» zweiselhastcn Charakters und soll lein Umgang ein unlaittcrer ge wesen sein. Daraus, daß Rösc Fremde zu sich in die Wohnung nahm, erklärt sich auch, daß die That in dein verschlossenen Hanse, dessen Eintritt mir unter Eonlrvle des Portiers möglich war, nn- hcmerkt geschehen konnte. -,v Lonk> v ii. Rußland beschloß in Gcmdan an der Askhabad- straße (Persische Grenze) große Baracken für ciiieKvsnken-Garniioii zu errichte». Rom. Ter Besuch des Königs von Italien in Berlin soll erst erfolgen, nachdem dcr Zar und dcr Kaiser von Oesterreich dort ihre Besuche cibgcstattct haben. In Begleitung des Königs wird sich dcr Minslerpräsident Erispi befinde». — Kapitan Fragassa meldet unter Vorbehalt, daß die Veröffentlichung eines Dekrets des AahS von Tunis bevorslehe, nach welchem Hunderte vo» Familien italienischer Angestellter anS der Regentschaft ansgewiescil werde», falls sie sich nicht als Franzosen oder Tunesier naturalisiren ließen. 7-- Ocr-lichtS,md Siichsisches. — Se. Majestät der König kam gestern Vormittag nach dem Rcsidcnzichlosse, nahm die Vorlräge dcr Herren Staats-Minister und Dcpartemenichess, wwü des Herrn Geheimralhs Bär entgegen nnd erlhcilte darauf einige Audienzen. Nachm. 5 Uhr fand bei Sr. K. H. Prinz Georg Familüiilafel statt, an welche, Ihre König!. Majestäten Theil »ahmen: zuvor hatte Ihre Majestät die Königin eine Anzahl Knaben und -.»Rädchen ihrer Tleiiccichast und Hosoifizicuiten zu sich nach der Villa Strehlen mütrist Omnibus lummen lassen, welche mit Ehololade und Stollen :c. reichlich bcwirthel wurden und schließ lich einen großen Ehristbaum seiner Schätze beranbcn dursten. Ee. Majestät der König und König!. Hoheit Prinz Georg haben sich heute früh mit größerem Jagdgesolgc nach Iahnic-haiiün zur Jagd begeben, welche bis morgen währen wird. Tic Iagdlanl findet rm Schlosse daülbst statt. Die Rücktcl»,' er folgt morgen Abend. — Se. König!. Hobest Prinz Friedrich August begab sich gestern Vormittag zur Jagd nach Wilschdorf. An der Jagd belhei- ligtcn sich l l Kavaliere. Während das Fri'Miick in Wilühdori ein genommen ward, 'and das Diner im PalaiS-z-r. König!. Hoheit statt. — -Am Koni g l. H o > c sind für die bevorstehende Earnevals- zeit Ball feste am !>. Januar, gegen die Mitte de-S EamevalS nnd am 7>. März in -Aussicht genommen, bei welchen Vorstellungen angemeldeler Damen und Herren stattsinden rönnen. Da zu dü,e» ! Festlichkeiten besondere Einladungen ergehen, so liegt cs im In- j teresse derjenigen am ttöaigl.Hose vorgeilelilcn Damen und Herren, j welche auperhalv von Dresden wohnen und den Wimich hegen, bei solche» Einladungen bedacht zu werden, eine bezügliche Anmeldung an das König!. Ohcrhosniarichattamt gelangen zu lassen. — In Dresden ist kurz öcr Weihnachüii ein Vcicin ..Volks wohl" entstanden mit dem Zwecke, durch Begründung von Voits he i meii vhne Zwang zum Alkohol- oderBiergemiß eine Amiähe '»Hg aller Volksttasscn zur Pflege cdlec Gciclligüit und Fott- bildniig herbeiznstihren nnd zum Schutz sowie zur Ausbildung von Frauen und Mädchen in der einsachcn blirgriüchen Hanschaltiiiig ein Frauen- und Arhciürinncnhcim zu criichün. Düse Idee Hai weithin Alikiang grstiudcn. Es sind wivn nach dcm Betaiiiilwcrdeu des PlancS kleinere und größere Geschenke und Ancrhictnngeii zu persönlicher Hilülcistnug eingcanugeii. Herr Friedrich Luemens spendete 20.0M Vst. für ein Vvllshcim in der Allsladt nnd ein anderer Großindustrieller Tr. v. Heyden 8000 Mk. für ein Fraucn- liiib Aibestcrinncnheim, wofür eine deutsche Frau in dcr Schwei; bereits 100b» Ml. cingesaudt Halle. Herr Eouimereieliralh Bleuen sicherte dem Verein sichtlich 20M Mk. zu. ein JahieSbcilrng. dcr in dcr Gcschiclste gemcimiütziaer Vereine bisher wohl nur selten er- reicht sein dürste. Herr Eonsnl Spieß hat schon früher 50 Mk. Jahresbeitrag und 5M Ml. für die Einrichtung des ersten Volts- hcimS gezeichnet. Tie erste Gabe von 500 Ml. iür ein Voiksheim hat Herr Assessor Dr. Arthur Esche ciiigezahlt. Es sind das schöne Beweise, daß das Evangelium der Buiderlübe. welches in der Weihnachtszeit überall prrlündigt wird, sich doch von Jahr z» Jahr wirliaincr erweist und daß man ans eine Zeit liosscn darf, wo die Menschen friedlich nnd freundlich bei einander wohnen und an der gemeinsamen Wohlfahrt einträchtig arheiün werden. — Tie seit Jahren übliche »nd auch Heuer am 2. WeihnachtL- tage bewirkte Ueberreichinig einiger E h r i sl st o l l c n durch die hiesige Bäckerinnung an Sc. Majestät den König und Ihre Majestät die Königin r»it die Frage wach, wie lange dieser Gebrauch wohl schon Heftchen mag. Wann zuerst dcm Landes fürsten solches Christfestgebäck dargebracht wurde, ist wohl nicht scslzlistcllcn: über schon vor länger a!S l!50 Jahren war es üblich, daß die Bäckergesellen Dresdens, welche während der Weihnachtszeit bei Bewegung der Ehristsestbäckerei stark in Anspruch genommen waren, nach dem Feste aber stille Zeit nnd gut gefüllte Geldbörsen halten, je am 27., 28. oder 2!>. Te>c»iber einen feierlichen Umzug hielten. Vielleicht sind damals schon derartige Huldigungen bei Hose dargebracht worden. Im Jahre 1560 fand der „Auszug dcr Bäcker" das erste Mal statt. Die Auszugssreilicit der Bäcker be stätigte 1602 durch Neikrivt vom 20. Dezember dcr Kiickürst Johann Georg IV. nnd verwilligle gleichzeitig den Bäckergeselle», ans ge-
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