Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-22
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nachts eingegangen. «Nur in ««nein Lliril« d«r tluslaae.) London. 21. December. Die Eastern Telegraphcn-Gc- scllschast meldet: Stanley ist mit Emin Pascha am Aru- whlmi angelangt, Tie Nach richt ist zuverlässig. DetcM solgen. 33. Jahrgang. Aufl. 47.V00 Stück. . 8. Hol due!l!liiliill. (». vni-a««!,) MpnatL L t8vl»lo«i">»,t,i»s, xoxovüdsr ckvm L. Lcdlo88. ^VvN»«a<;I»t8-^U88t6lIUII8. > r«> N»»PI eol»»t«llv L»L. ——. Dresden, 1888. I'Lrlzsn- kLstsn ulior ^rt Mr Liinst- 1er, Oilsttirutan unck kiockor vinMsblt I'uwllLvr8tr. oü. ot-kÄdnIi 6. ?. IiödiLLiw, Hünl« ^»IiailNktr. u dielieLlivIslr. L4. ff. ßylinöer- n. Iiszljiile. Dmen-Iilz- Ple. JaMLite, Kinderhüle. s^l 1 urmumi i 1 Mne Weder- ulms MRahlcr j, ",. ^ A Wekallwaaren Wilsövufferstr. 26. l jSchmuöisachen Arrsrvcrht in alten Kreistagen I»rv8llv«, 0, 1. LerrrsprrktiltrU« 1147. r. N»n>>u>'.n-r:»priIItIo»> fiir l»II« ^oiiangsn. II. IIIIi«l-Vi-rIka»r Nir äio I»5«„Invr 0:i>v»tsr. IV. tollecllvo iler Mied». t.»uil>!»ioteeri«. VMNLM8-^U88tellUNK. hDIv tüniaa^l'' Borgänge in Frankreich, englischer Sieg im Sudan. Hosmickuichleii, Straßcnbahnsrage, .l e-v«. AjMsttT. gegcmländc», Weihnachtsdclikatcsscii, Gerichlsverhaiidliiiineii. ^ iv. «miernon aer vircim. l.»uue»oil«r»«. MW^ ^ !!»!!. KokMLMl'8 ZLLLr, 8tztz8tl'. Sonnabend, I2. Teccnibcr. Straßcnbahnsrage. Ausstellung von Gasverbrauchs- i An die geehrten auswärtigen §eser! Bei -er bedeuten-en Auflage -er „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen auf das erste Vierteljahr 1888 bei dem betreffenden Postamte bis spätestens den 25. dieses Monats bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung, bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Vesterreich- ttngarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebühr beträgt bei den Vaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet vicrtekjäiirliiH 2 Marli 75 H*t., in Destcrreich.Ungarn 2 Huld. 29 Aren;, ausschl. Aufgeld. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während -er Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Marli 50 F's. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. Geschäftsstelle -er vresdner Nachrichten. 1''" Mochentaqen von vorm, ft—6 Ul'r Nachm. VeOssliek ^onn- und Fcstkacrrn von vorm. 6—12 Uhr Mitt. vnanixiorlllcknr Hkbakteur wr Politisches 0,. lkmil Bier«» Ui Dresden, Etwa eine Million Stimmen mehr dürfte der Panamakoch dem General Boulanger zugesührt liaben. So veranschlagen erfahrene Kenner des französischen Volkes die politische Wirkung dieses volks- wutlii'chastlichcn Zusammenbruchs. Boulanger erscheint seinen Landsleuten iininermehr als der Einzige, der seinem Lande Rettung zu bringen vermag. Als in der Familie Lcsscvs die Ablehnung des Nothgesetzes für den Panama besprochen wurde, ries das jüngste Söbnchen des „groben Franzosen" lustig ans: Hoch lebe Bon- langer ! Das kleine Lcssepschcn traf in seiner Unschuld den Nagel aus den Kops. Boulanger darf auf die Stimmen aller unglück lichen Panamisten rechnen. Käme cs in den nächsten Wochen zu Neuwahlen für die Deputlrtenkammer, so würde Boulanger zweifel los als der Vertrauensmann der großen Mehrheit aller 86 franzö sischen Departements aus deren Urnen emporsteigen. D. h. wenn nach der Listenwahl gewählt wird. Es ist daher ein wohlbcrcch- nctcr Schacbzug der Republikaner, das; sic jetzt die Einzclwahl cin- führcn wollen. Eine unermeßliche Mehrheit wäre für das Losungs wort: Venassiuigsunderung. d. h. fürBonlangcr, der die letzige schlechte Verfassung über den Hauicn wirst, gewiß, wenn jedes Departement alle Abgeordnete, die es zu wählen hat, ans eine einzige Liste schreibt. Ans jeder derselben würde sich dann der Name Bonlan ger finden. Wenn jedoch ledes einzelne Arrondissement (nach Art dcS einzelnen deutschen Wahlkreises) nur einen einzelnen Abgeord neten wählt, so werden die Kirchthurmintcrcsscn den Wählern wich tiger erscheinen, als die VerfassungSoeründerung. Sie werden von den Kandidaten, die sich ui» ihre Stimmen bewerbe», das Verspreche» des Baus von Eisenbahnen und Feldwegen und ähnliche Dinge verlangen, deren Stutzen ihnen mehr cinlenchtet, als das cin- iönigc Wort: Versassuiigs - Acnderung. Das radikale Ministe rium Floguct besitzt noch soviel Kraft, diese Abänderung des Wahl gesetzes durchzusetzcn, sodaß die Neuwahlen un nächsten Jahre nach dem früheren Verfahren ins Land gehen. Das muß man berück sichtigen. uni zu verstehen, warum der wülhcndc Angriff, mit dem soeben der Senator Cballcmel-Lacour aus die Negierung losfuhr. zuletzt wirkungslos verpuffte. Das Ministerium Floguct erscheint dem Senate als das einzige, welches die Einzclwahl durchsetzen kann nnd damit hoffen die Republikaner über die nächste» Schwierig keiten wcgzukonimcn. An und für sich sagten ja die heftigsten An griffe Challemrls auf die Regierung seinen Senatskollegen ungemein z». Er sprach ihnen ganz aus dem Herzen. Der Senat hat nicht das Recht, «in Ministerium zu stürzen: will er seine Unzufrieden heit mit ihm bezeugen, so läßt er tadelnde Reden seiner Mitglieder und ebensolche Beschlüsse drucken und in allen Gemeinden des Landes anschlagen. Dies wurde zwar im Senat durch Leon Say beantragt, aber schließlich unterblieb eS, eben aus Rücksicht aus die Regierung, welche man tadeln, aber nicht stürzen will. Was Ehallc- mel der Negierung vorwarf, halte Hand und Fuß. Challcmcl ge nießt in Frankreich ein hohes Ansehen. Ein Opfer des Staats streichs, hatte er seit 1851 als Verbannter außerhalb Frankreichs, Zuletzt als Professor in Zürich gelebt; Gambetta ries ihn 1870, nach dem Sturze des Kaiserreichs zurück: Challemel wurde von der pro visorischen Negierung als Eommissar nach Ltwn geschickt, wo die rothen Communarden Bakunin und Cluseret ein Schreckensregiment ausgerichtct hatten. Sie warfen auch den Abgesandten der Republik, Ehalleniel. in den Kerker. Später wurde er Gesandter der Republik in Bern und London. Unter Fcny wurde er Minister des Aus wärtigen und bekundete als solcher soviel Deutschcnfrenndlichkcit, als in Frankreich überhaupt möglich ist, will man nicht in den Geruch eines BiSmarck'schen Spions gerathen. Dieser vcrdicnst- volle Republikaner trat jetzt im Senat als Ankläger gegen die Radikalen aut: er erklärte: nicht die Finanzen, sondern die ganze Zukunst des Landes sei durch die radikale Republik bedroht. Der Minister Floguct vermochte Challemels wuchtige Kculenschläge nur schlecht zu parken. Aber über einen rednerischen Erfolg hat cs Ehalleniel auch nicht gebracht, da, wie oben bemerkt, Floguct der republikanischen Mehrheit des Senats als Derjenige erscheint, der durch Einführung der Ekizelwahl die Gefahr einer Diktatur Bou- langrrS noch zu beschwören im Stande ist. Die Monarchisten aber jubelten zwar Ehalleniel zu. soweit ec d>e Republik mit Schmähun gen überschüttete, als ihren Führer jedoch verwerfen sie ihn. Ist Cballemci doch, der jetzt die Verfolgung der katholischen Re- ligon durch die Republik beklagt, in Amt und Stellung einer der wüthendsten Pricstersrcsscr gewesen! Den Engländern können wir Deutschen wegen ihres glänzen den Sieges über die Sudanesen nur von Herzen Gluck wünschen. Keine Spur von nationalem Neid oder Enersnchi bceintcachtigt »liiere srcndigcn Gefühle: wir betrachten diesen englische» Sieg vor Snakin als einen Enolg über das Arabcrlhnm. welche, der ganzen gesitteten Welt zu Gute kommt. Allen cbiisllichen Machten Eu ropas, die sich zur Ausrottung der Sklaverei und was dasselbe sagen will, zur Bekämpfung der Attila tenorisirendcn Araber- henschntt vereinigt haben, wird künftig ihre Ausgabe wesentlich er leichtert sein. Der moralische Eindruck einer so ichwercu Nieder lage, wie sie soeben der Uitterbcschishaber des Mahdi vor Snakin davvntrug, wird in Afrika tief nnd nachhaltig lei». Tie tarbige Bevölkerung des dunkle» ErdthcilS ist «irr Nichls so cmviäiigllcki. als für Dbaten, die sic mit Auge» sehen. Die sich nach dem Innern des Sudan von der Meeresküste znrückffüchlendcii HcercS- trümmcr OSman DigmaS sind handgrcisliche Zeugen der llclier- macht dcS EnropäcrthnmS; sie werden bei der lcichtbewcglichen Fantasie der schwarzen Völker den ciigliichcn Erfolg noch über leine Wirklichkeit hinaus vergrößern. Während bisher jedes Miß geschick, das Engländer und Tcnliche in Afrika erlitte», die Zuver sicht dcS Arabcrthmns über die Gebühr steigerte, wird nunmehr auch daö Umgcdrchte cintrcten. Furcht wird wiederum de» Weißen voranschrcite». Ter BcschlShaber von Snakin, General Grciiscll. har seine» glänzenden Enolg vorsichtig vorhereiket; er hat von den früheren Niederlagen englischer Generale Nutzen gezogen. Offen bar glaubt Grenscll selbst nicht an das Märchen von der Gefangen nahme Emiiis lind Stanleps, obwohl er die unglaubliche Naivität begangen hat, sich bei Ls man Lignin durch einen eghvtischcn Offi zier nach dem Schicklaie der beiden Europäer erkundigen zu lassen. Ter schlaue Araber hat ihn daraufhin gehörig angclogcn. Grcnsell durrhichante jedoch diese Kriegslist sehr bald, während unsere Deutsch- srcisinnigcn mit einer rührenden Unschuld jenen Schwindler noch jetzt alS ihren Vertrauensmann betrachten und auf jedes seiner Worte lchwörc». Diese Panel shmpalhisirt schiinpslicherweiie nnd ganz offen nut den Sklavcnjägem Afrikas; cs wird sie in tiefster Seele schmerzen, daß dem mit ihrer Frcimd'chaft beehrten Araber jetzt ein gehöriger Denkzettel vcrabsolgt worden ist. Wer das unsagbar Kleinliche, daö niiglaabllch Erbärmliche des dcntschsrcisinnigen Standpu'cki/es gegenüber den Dingen in Ost- cisnka kennen lernen will, der Kraucht blos zu beobachten, in welcher Tonart ihre Presse die Nachrichten von dort bespricht. Wen» irgendwie was Ungünstiges für Tcnlschlaiid aus Sansibar und dem ostaslikniilschen Fcstlcindc zu berichten ist, so verbreiten cS die „Frei sinnige" und die „Boss. Ztg." mir fliegender Eile: sie nehmen die oft gefärbte Darstellung englischer Blatter anscheinend in Treu und Glauben hin und verbreiten die Meldung mit gehäisigen Er läuterungen. Uebcrall guckt eine widerliche L-chadensrendc heraus, wenn cs deutschen Laiidslcuicn schlecht ergeht. Läuft aber einmal den Engländer» in Amt» etwas an's Bcin, da sind jene freisinnige» Blätter gar »ich! w hurtig dabei, das in Teittichlcmd weiter zu verbreiten: sie schwächen das Mißgeschick der Engländer ab und beschönigen ihre Fehler »ach der Möglichkeit. Läßt sich dabei dem Vatcttaiidc und den eigenen Landsleute» nun gar noch eins ans- wi'chcn, so schwimme» sie in Wonne. Recht lehrreich ist bicrsür die Geschichte mit dem Sultan von Sansibar. In diesem Blil'chcn (wir schilderten ihn neulich schon als einen verächtliche» Trunkcnbold) ist offenbar die alte blutdürstige Teipotcnnalur eines wilden Arnbeichättpllings wieder erwacht; der Sultan läßt nach Beliebe» köpfen, vergifte» nnd criänfcn. Das wirst ans den Biedermann, der als Fcmd der Deutschen sich der zärtlichen Liebe der Deiitschiicisiniiigc» erfreut, natürlich ein schlechtes Licht. Tie freisinnige» Zeitungen halten also die ihnen unbcgncme Nachricht 21 Stunden zurück. Endlich müssen sie sic aber doch bringen, zumal sie erfahren, daß das blutige Wühlen des Sultans auch dem englischen Eonini aus Sansibar bedentlicki zu werden ansiingt. Derselbe macht ihm ernste Vorsiellnngeii. WaS thnn unsre holden Freisinnige» ? Sic sprengen ans: der Sultan wäre durch die Krawalle und Schlägereien gereizt, die von der großen Zahl der ans Snnsihar lebenden und imbeichäsligten Tcittichcn veranstaltet würden. Ta haben wir die Bescherung! Es fehlt bloS noch die Schlußfolgerung: Tr. PeterS müsse der Prozeß gemacht werden, denn er trüge sür die M'vrdtbatcn des Sultans doch m erster Linie die Schuld. Anders werden die barbarischen Mvrdthalen n> Sansibar von denjenigen Deutschen ausgcsaßt werden, die nicht bei jedem ohne zu treffe». Dcr Lwldnt versuchte die Mauer an einer anderen Stelle zu übersteigen, wurde aber wieder ertappt. Als cr floh, sandte der Posten abermals eine Kugel ab. Schließlich wurde der Flüchtling mit Hille eines zweite» Postens ergriffen. 38 i c ii. Dem denüchsreundlichrn Journal „Schwarz - Gelb" wurde der Postdcbtt >nc Ungarn entzogen. — Der Erbprinz von Nassau, Oberst „n österreichischen Husarcn-Ncgiment Nr. 1, wurde zum Gcnerai-M'ajvr ernannt. Paris. Dem „Figaro" zufolge lehnte die Comteffe Münster das ihr von der Herzogin von Galliern ansgesetzte Legat ab. Ebenso hätte der österreichische Kaiser die Annahme des Palais Galttem, weil dasselbe zu große Unterhaltungskosten erfordere, ab- grlelmt. P aris. Vor dem Polizci-Commissariat im Quartier de§ Argies fand in der vorvcrgcingenen Nacht eine Thnamit-Epplosion statt. Tie vordere Seile dcs Hauses wurde zerstört, Menschen sind nicht verletzt worden. London. In Sansibar fanden abermals vier Hinrichtungen statt. — Der VvllziigSrath der britisch-oslasrikaniichcn Gesellschaft beriet!» gestern über die Nachrichten betreffs deS Schicksales Emins und StanlchS. Man war der Meinung, daß Emin in die Gewalt des Mahdi gefallen sei, bezweifelt aber, daß auch Stanley gelangen sei, glaubt vielmehr, daß Stanley Waddelai während der Abwesen heit Emms erreichte und dort dessen Rückkehr abwartet nnd daß er der weiße Reisende sei, auf den die Mahdistcn noch fahnden. — Der gestrige Sieg bei Snakin wurde dadurch erleichtert, daß die zwischen «Lilakiii und Berber wohnenden Stämme neutral blieben. Greiricll lobt die Haltung der schwarzen Truppen sebr. Petersburg. Dem „Grasbdanin" zufolge wollte der Baron Jomiitt noch in der letzten Lebensstunde zur orthodoxen Kirche übertreten, um neben seiner Gemahlin begraben zu sein. Der heibcigernsenc Priester fand aber Jomini bereits sterbend. . Der rv Unheil, das ihre Landsleute betrifft, aufjubcl», vor Allem also von der Ncichsregicruiig. Die Scheußlichkeiten des Sultans aebe» ihr den Anlaß zu einem ernsten Einschreiten gegen den Despoten. Bereits hat sich der deutsche Eoiinil mit dem englischen vereinigt, um dcnr blinden Wülhen dieses Trunkenbolds eine Grenze zu stecken. ES kann leicht komme», daß Said Khalifa nbgcsetzt und in weiterer Folge England und Deutschland die Ländercic» i» Ostasrika, die sic bisher nur gepachtet haben, als freies Eigenth»», zugcipwcken erhalten. Das wurde allerdings die oslasrikniiische Frage wesentlich vereinfachen. stimmend über die Petitionen vieler Rütli-Vereine über die Zurück ziehung dcs Kreisichrcibens dcs BundesrathcS sowie über die Hand habung der politischen Polizei, zur Tagesordnung geschritten und haben den Antrag ans Erlaß eines Gesetzes über die Organisation der Frcmdenpolizei abgelchnt. Belgrad. In der heutigen Sitzung dcs Verfassungsaus schusses beantragten die radikalen Führer die dcbattenloje Annahme der Hoheitsrcchte dcs Königs. Darauf verzichtete der König auf das Recht, allein Handelsverträge abzujchließen. Die Berliner Börse eröffncte aus Gumd günstiger Aus sichten bezüglich dcs Geldmarktes mit lebhaftem Geschäft und höheren Eurtcn, namentlich in spekulativen Banke». Die seste-Haltung dauerte bis zum Schlüsse a». Von deutschen Bahnen waren die vstücben Eiportbahnc» und Mecklenburger hoher, österreichische Bahnen nihia aber gleichfalls fest. Belebt waren nur Duxer, die indes; den AmangSciirS nicht voll behaupten konnten. Bergwerke wirren fest, doch tonnten auch hier die Üursbcssernngen nicht voll behauptet werden. Fremde Renten waren ebentalls fest. Jur Enssavcctctnc waren Banken gut getragt, Eisenbahnen fest, Jndu- striccn meist besser, deutsche Fonds fest, vslerrcichischc Prioritäten still. PrivatdtScoitt 3'/, Prozent. Nachbörsc sehr fest. ffranksur» a. M., LI. Dccbr. (krcdit M.S'i. Slaatöbatzn 212,00. Lom- I>»rde» X.'.t'i. itinNUcr . Ealvtcr 82,90. »proc. Niiliar. rÄolorcuce 8i,ZI». . DtScouto —. Drklid». Bk. —. «der Ruilcn —. e»ura 12!>,zr>. Ruhig. W i « n. 21. Tccbr. Vrcdi» :><>6.!)ii. «laatSdal», LVI.M. tiomd-rv-a S7,bv. Slvrdwcstb. 188,i>0, Marknotca Uug. Credit DbgcsÄwächt. VartS. :». Lccbr. ,Schlots, «ruer 82,7». Unirldr Nil,»2. AtaNeacr 28.52 Staaläbakn 5>.'!2,5>». Lombarden 217.50, »o. «vrioritiitcn —. ISdauicr 73,20. Cehvrre 415,62. Oktoinane» 527.5,0. Türkrn —. Lichaiipte«. P o r I kl <Pro» u kirn», 21. Dkkbr. iTchluh.s üvei.ccn per Dccemder 25,20, »cr März-Zuni 27.2.,. ruhig. Sviriru» her Dcccmbcr 41.5,0, her Mal-Buguft 43,00, ruhig. Rtibal her Lcccinbcr 74,5)0. vcr März-Auni 82.58», ruhig. 71 st e r d a UI, 21. Decbr. vrodukteo «Bchluh». «.»ci,c,i r>cr Mürz 211, per Mai 215,, bchauPtkt. »ioggcu drr März 130, vcr Mai 133, ftcigcnd. London. 21. rccciubcr. «Produkten» Schlug. Weizen ruhig, eher matter, Mehl fest, ruhig, Ucdrigeö »vrichend. — Wetter: Milde. H-L irr» «LMienen wenergereyr. Le. König! Hoheit Prinz Friedrich August hat wäl>- rS AiiteiilhaltS in Schloß.HiimmelSliain dem regierenden von Neuß z. L. ans Schloß Ostersletn einen Besuch ab- Neueste Trahtberichlc der „Dresdner Nachr." vom 2k. Dec. Berlin. Ter Kaiser enwsing heute den bisherige» serbischen Gesandten am hiesigen Hofe, Pcterniewttsch, der sein AbbcrusiingS- schreiben überreichte. — Bei der moraige» Anwesenheit in Stettin wird der Kaiscr auch die „Vnlkan"-Wcrst besuchen. — Der Groß- herzoalnnd die Gwßherzogin von Bade» sind zum Besuche der Kaiserin Angusta hier eingctroffen. — Das Unfall- und Kraiikcnvcisichc- rungs-Gcsctz für laiid- und forstwirthschastliche Arbeiter tritt am I. Januar m Oldenbura, Sachtcii-Altenbiirg, Schwarzbirrg-Rudol- stadt, Neuß j. L- nnd Lippe in Kraft. — Ter Betrag der für Na- tilralvcrpslegung zu gewährenden Vergütung ist durch Bekannt machung des Reichskanzlers für das Jahr 1889 dahin srstgestcllt worden, daß an Vergütung pro Mann und Tag zu gewahre» ist für volle Taacskost mit Brot 80, ohne Brot 65 Pfg., für MittagS- kost 10 bez. 35, für Abend tost 25 bez. 20 und sür Morgcnkosl l5 bez. 10 Psg. — Vor dem Danziger Landgericht steht ein Monslre- Prozeß gegen 184 Bewohner der Halbinsel Hela wegen Strand- raubes in "Aussicht. Im Ganzen wurden von einem bei Hela ge strandeten englischen Dampfer4000 ErntncrPcstcr Weizen gestohlen, von welchem 1000 Centn« bei der Hclaer Bevölkerung beschlag nahmt wurden. — In der Nacht z»m Donnerstag spielte sich hier nahe Unter den Linden eine Militärschicß-Affairc ab. Ein über die Urlaubsstunde ausgebliebener Artillerist wurde bei dem Ver suche. die Kasernenmauer zu übersteige», von dem Posten arrctirt und ergriff die Flucht. Der Posten rief dreimal Halt und feuerte Lcrtltchcs und Sächsisches. — Sc. Majestät der König kam gestern Vormittag nach dcni Rcsidciizschtoß und nahm die Vorträge der Herren Staats- Minister und Departcinentchess. sowie des.Herrn Gcheimralb Bär entgegen. Um '/r2 Uhr präsrdirte der König einer bis "rt Ulir währenden Gesamiittmiittsterinlsitznng. Um 5 Uhr fand in Villa Strehlen Hvstascl statt,, zu welcher einige Einladungen ergangen waren. — Se. Hoheit Herzog Ernst G ü »thcr von Schleswig- Holstein. der im Vickoria-.Hotcl abgcsticgcn war, ist in vorvoriger "Nacht nach Schlesien weitergereist. — Sc. rend seines Fürsten von gestattet. — Wie das „Dr. Joiirn." erfährt, hat Sr. Majestät der König der ans ihr "Ansuchen aus ihrer Stellung ausgcschiedencn Obcrhot- mcisterin Ihrer Majestät der Königin, Frau v. Gl obig geb. Freiin p. Welsscnbach, die "Anerkennung kir ihre der Kvnigl. Fa milie in einem mehr als 18 Jabrc umfassenden Zeiträume geleiste te» treuen und gewissenhaften Dienste ansdrücken lassen, mit der Bestimm»»», das; dieselbe ihren zeilheriaen Titel behält und den Rang unmittelbar nach der aktiven Obcrnvsincistcri» einnimmt. — Ihre Majestät die Königin erschien in Begleitung ihrer Hofdame Gräfin Einsiedel vorgestern "Abend in der zum Pesta- lozzi stifte gehörigen Mäochenbcschäfliaungsanslnlt aus der Palmstraßc, wo sür die 50 fleißigsten, gesittetsten und bedürftigsten jungen Arbeiterinnen eine — auch durch eine königliche Geldspende bereicherte — Ehristbeichernng bereitet worden war. Die hohe Protektors» deS Stiftes ivurdc von Damen und Herren des Vor standes ehrfurchtsvoll empfangen nnd wohnte dec mit Ehoral- ncs'ang erössneten Feier mit sichtbar inni«zcr Thccknghme an der Freude der Kinder bei. Letzteren führte .Herr Lehrer K. Röinhild in gediegener Rede die Bedeutung des Weihngchtssestes zu Ge- müthe, worauf rin Eh»r von Knaben der 3. BczirkSschnle daS alte, liebe Lied von der „fröhlichen, seligen, gnadcnl» ingcnden Weih nachtszeit" in porznglichcr "Weise vvrtrng. Nachdem sodann eines der beschenkten Mädchen ein sinniges, rührendes Dankgcdicht sehr beherzt und tadellos gesprochen batte, legte der Vorsitzende der ständige» Deputation, Herr Bürgerschuldirektor einer. Reichardt, den Kindern nochmals an's Herz, wie sie ihren Dank nicht blos durch Worte, sondern auch durch die Thctt beweisen sollten. Schließ lich forderte derselbe Sprecher alle Versammelten, Groß und Klein, ans, dem hohen Gaste zu Ehren nach der Weise der Sachscnhymne anznslimmen: „Heil, hohe Fürstin Dir, die Du erscheinest hier" rc„ welcher Aufforderung man allscttig mit Freuden nnchkam. In ge wohnter Huld ließ sich Ihre Majestät von den Vorstandsmtt-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite