Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-19
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nachts einfteganqen. Mur in nun» Tbrll« der Autla«) Pest. 18 Decembrr. Der Ausschuß de- Abgeordneten hauses nahm die von der Re gierung emgrbrachte Borlage betreffs Rrgulirung des »Eiser nen Thorrs" an. ^ Mvztvr'8 8«tiIMcke, Hpptzii. Ausl. 47.VV0 S°K l l Dre»d«>. 1888. I'Lr'ksn- KLZtSL »Nsr Lrt für listnst- lew Dilottwiito» unck Lincior 8iu,,tiblllt 6ll8tsv!Hm), kiuuitrorLtr. 55. ^«MAili'vii-8p«Mlität! in port«»»uiu»>«», Ot,r»rr«ovt»>«, 8riekta,ollvo. Vuwvu- 1»»ebvu, Kvt»e1»»on«n otc., kboto^rupliio-ttlbumll. Lor2S2-LroQlsuc1itsr, ^ kotroleum-I^mpen. Fultus 8vdLäUvd, H». »i»sr«, z ^ kxl. 8ä6ll». u. krou.M. Driiklion, K»u5lir»N8, Hie<stitra!i8n ><». IO. « Nerltn, I «IpF>t;«rpI»tL »S. «» --in 8«« 41«. ,» « Ur ,.. , ,r ,1 rr I «nS«ne I»«» 2«8 IsttIi. I7.ki». 2«.««. 2S.00. 2« ««, 27.««, V.. »'U. kr-i. vr. ^Mr 8 Liwekllmr-AM», -—« . E seiusLs NE.. vor Ltompol vrteöllt üon tteora ulniit, vonüorn leistet nur Larmrtio ttir lilcdtlisit clor 4Vcurro. Dicton, kiriUllliMff. tDI«» ^7» ß England und Italien In Afrika, Antisclavcieibewcgung. ^ * eZeF-t» If>irizi1« Weihiiachlsschau, GeiichtSverhaildlniigen. Hosiinchrichte», Eartell in Sachicn, Striezelniarkt, Betty Stuckart, Kunstvereinsauöstellniig, Matinse der Berliner Oper. Mittwoch, 1l-. Tecbr. Lmmiwortliairr Redakteur Ntr Politisches Smil Biere» ln DreSlun. Osman Digma, der Belagerer Suakins. ist ein ebenso großer Schwindler wir sein Gebieter. der falsche Mabdi Abdallah Kdalis der Bedränger Emin Paicha's Die Gefangennahme Eniin'S rsi keineswegs sicher, sondern mit höchster Wahrscheinlichkeit Das. was wir sofort vermuthete»: ein von OSman Digma als Kriegslist auS- gelprengtes Gcrückst, um den belagerten englischen General z» be wegen. Suakin zu räunicn und damit das Leben der angeblich ge fangen genommenen Weihe», Emin und Stanley, zu retten. Diese Ansicht sprach im englischen Untcrhause der Staatssekretär Fergus- son ans. In ganz Europa wird die Nachricht, daß Emin wahr scheinlich sich noch gegen den Mahdi hält, mit grober Befriedigung ausgenommen werden. Unseren biederen Freisinnige» ist freilich damit eine Waffe ans der Hand geschlagen. Jehl ist die Möglich keit nicht ausgeschlossen, Emin zu befreien. Mit Emin ginge der ganze Sudan verloren. Gestern fühlten wir aus, daß der Steuer druck. den England dnrch seine Gouverneure in Egypten und dem Sudan ausübte, um den Besitzern der englischen Anleihen reichen Zinsengenuß zu sichern, die erste treibende Ursache zu dem Verluste des Sudans und dem siegreichen Vordringen des sklavcnjägeriichen Araberthumö bildete. Doch darf nicht verschwiegen werden, daß auch Italien hier eine grobe Schuld trifft. Italiens io erfolgloser Krieg gegen Abessinien beraubt daS christliche Europa eines werth- vollen. in Afrika befindlichen christlichen Bundesgenossen zur Be kämpfung des MuhamcdanisinuS. Italien setzt freilich auch nur die Politik Englands fort. Es sei daran erinnert, dab Eng land im Jahre 1868 mittelst eines glanzend verlaufenen Feldzuges durch General Napier den NeguS von Abessinien besiegte. Er er oberte das weite grobe Reich. Der damalige Ncgus, der den Titel eines Kaisers von Aethiopien angenommen batte, kam dabei um; die Engländer schifften sich wieder ein und hinlcrliehen rin in inne ren Wirren zerklüftetes Reich. 1875 versuchte aus englische Anstift ung der Vicekönig Egyptens, Ismail. Stücke Abessiniens an sich zu reiben; der Ncgus Johannes jedoch schlug diesen Versuch sieg haft zurück. Sväter nahm Italien eine» neuen Anlauf und ist, man dar! nur die Namen Dogali und Massaunh nennen, darin nicht glückliclrer gewesen. So sehr es zu begreifen, dab der Aus- dehnungsdrang und Unternehmungsgeist Italiens ebenfalls in Afrika sich belhäligcn wollten, so unglücklich waren sie in der Wahl deS Arbeitsfeldes. Italien hätte sich andere Gebiete Afrikas anSiuchen sollen als gerade das christliche Abessinien. Mag auch das Ehristen- thum der Abessinier nicht vor dem Katechismus von Superinten denten und Bischöfen bestehen, so sollte Europa Gott danken, daß es ui Afrika ein grobes Reich und einen mächtigen Herrscher gicbt, die sich zur Heilslehre Jesu Christi bekennen. Ter Ncgus Johannes von Abessinien ist ein unversöhnlicher Feind des JSiain; er hat alle Muhamedaner in seinem Reiche zwangsweise tausen lassen. Er hat, als seine Herrschaft scststand, mit allen europäischen Mächten freundschaftliche Beziehungen angcknüpst; nur Italien stieb ihn vor den Kops, als es sich Massauahs, des einzigen Hasen« Abessiniens am Rothen Meere, bemächtigte, um von dort au« Eroberungen zu machen. Das sich kcilarlig in die Welt des Islam einschirbendc christliche Abessinien allein wäre im Stande gewesen, den Sudan vor dem islamitischen Araberthum zu retten. Ter falsche Mahdi hätte niemals so in aller Gcinüthsruhc den englischen General Gordon in Chartum einschlieben und jetzt Emin Pascha am Aequator be drängen. Osman Digma hätte niemals die englische» Entsatzheere ausrriben und jetzt Suakin belagern können, wenn sic nicht sicher gewesen wären, daß daS im Kriege mit Italien beschäftigte Abessi nien anbei Stande war, ihnen in den Rücken und die Flanken zu fallen. Es war eine unglückliche Stunde, in welcher die italienische Regierung den Plan iahte, das christliche Abessinien zu bekämpfen — denn darauf läuft die Besitzergreifung von Massaiiah hinaus. Dieses Unternehmen hat Tausenden von tapferen Italienern schon das Leben gekostet und Millionen über Millionen verschlungen, ohne dab Italien auch nur den mindesten greifbaren Nutzen daran gehabt hätte. Massauah hängt wie rin schwerer Klotz am Fuße Italiens. Gern zöge es sich von dem unüberlegten Abenteuer zu rück. Warum nicht auch? Seiner militärischen Ehre hat unser Bundesgenossen alle Genugthnung verschafft. Je eher Italien seinen Frieden mit Abessinien macht, desto besser für crstercs, desto besser auch für die Christianisining Afrikas. Sollte es nicht die Ausgabe Deutschlands sein, seinen Bundesgenossen zu einem der artigen Entschlüsse zu bewegen ? Sollte es nicht den NeguS Johannes von Abessinien für die Bekämpfung des Islams interessier» ? Sollte es dem Scharfblick BiSmarck'S entgehen, welche mächtige Unterstütz ung die Bekämpfung des Sklavenhandels dadurch erhielte, daß das chnttliche Abessinien, die einzige ansehnliche bodenständige Macht, welches sich viele Jahrhunderte lang als »Wellenbrecher gegen die islamitische Fluch" in Afrika behauptet bat, verehrt mit dem christ liche» Europa den dunklen Echtheit von dem uralten Fluch des JSlamS zu erlösen sich anschickte? unserer Freisinnigen und Sozialdemokraten zu Schanden, dab die Gegenwart ohne Ideale sei. dich das Jagen nach materiellem Erwerb zum Dlkiist in Afrika melden, wissen genau, dab sie hierbei shr i Lebe» cinsetzen. Gleichwohl lausen bei den nlrikanischen Gciellsth >s-! tc» die Anerbietungen solcher entschlossener junger Männer niasse»- kast ein. Tab der grobe menschenfreundliche Gedanke, den dunklen Erdlheil von den Schrecke» der Sklnveiijagden zu befreien, gerade in Dcuischland auf so fruchtbaren Bode» gefallen ist, gereicht un serem Volke nur zur Eine. Hätte die Reichsregieiung sich ablehnend gegen die Bekämpfung der Sklaverei Verhalten, io würde d>cReichS- tagstribnne von de» sürchierlichsten Standreden wideigehallt sein, die Freisinnige» »nü Sozialdemokraien hätten im Bmstivn sittlicher Entrüstung ansgeiüittt, wie das idcallaie Tcittschc Reich ei» Be schützer der Skinoenhändiec nnd die Stütze des DeiovtismnS in alle» Tlieüen der Erde sei. Jctzt schickt sich Bismarck an, in den Weclinachtsierien des Reichstages eine Vorlage auszuarl'cile:«, welche die Bekämpfung des Sklavenhandels am richtigen Ende aiigrcift und da wird ec wiederum von den Freisinnigen geschulten. Tic Secblnkade reich! eben nicht ans: cS genügt nicht, hie und da em arabiicheS Sklavcnichiff cibziisangeii; durch Stationen an der fest ländischen Küste mutz die Verschiffung der Sklaven verhindert werde». Die öffentliche Mciniing in England sieht zu dem zielbewussten Vorgehen Dcitt'chlands ziemlich sauerlöpsjsch drcm, während die englische Regierung Hand i» Hand mit der donlichen geht. Mit vollem Recht konnte denn auch Gras Herbert BiSmarck die Unler- slütziii g rühme», welche Deutschland bei der englische» Regierung getänden hat. Diese stirbt die koloniale Eifersucht ihres Volks uns die Deutschen »ach Kräften zu beschwichtigen. Die Bezieh nagen zwischen den beiden Regierungen sind eben die sreuiidschcnllichstcn. Sie werden auch nicht dadurch getrabt, dab ein offttiöies Blatt, die ...Köln. Zig.", über einen herwvc rügenden englischen Staatsmann der Well eia ganz eigenartiges Licht cuugesiccki hat. Tie Gcsfcken'iche Uinersilchilng Hai die Thatsache an den Tag gebracht, dab der jetzige englische Botschafter in Petersburg, Mvrier, »u Jahre 1870. als er noch englischer Gesandter in Darmstodt war, die Franzosen von den militärischen Bewegungen der deutschen Heere benachrich tigte. Statt darüber nationale Entrüstung zu cmpsinden, stürzt sich die treisiniiiac Presse wutbichnanbend aus eine gelegentliche Bemerkung des Artikels der „Köln. Zig." Sie batte nämlich aniiierknngsweise getagt, dab sich jener Teulichenhasser Morler in hohem Grade der Gunst und des Vertrauens des nachmaligen KnsicrS Friedrich nnk seiner Gemahlin erfreut hätten, die ihn tehr gern für ihre Regien» «zeit als englischen Boiichailcr in Berlin gehabt hätten. Die Freisinnigen cchiicken darin eine neue »Schmähung eines Tobten." eine neue Verunglimpfung des edlen Kaisers Friedrich. Wie io denn? Wenn die „Köln. Ztg." geiagt hätte: der Engländer Morler hätte sich des Vertrauens des nach maligen Kaisers Friedrich erfreut, obwohl dieser gewuszt habe, dab Moner für Frankreich Spioiieiidienile geleistet ha!, — io wäre dies eine Beleidigung. Ter denttche Kronoruu hat aber offenbar keine Ahnung gehabt, was iüc ein gesahtttcher Patron dieser Morier war. Der grelie Kaiser Wilhelm I. und Bismarck aber wiibte» recht gut. das; die englische Umgebung des Kronprinzen es nolhwendia gemacht hatte, demselben viele wichtige Staatsgeheimnisse vorzuenthailen. Kaffen. Jeder der streb- R eukfte Tiahtbcrichte der „Dresdner Äachr." vom isi. Dec. Berlin. In Gegenwart der Kaiserin wurde deute daS nrnc StiilShaus und die Capelle des Paul Gerhardt-Stifts feierlich cin- acwciht. Mil der Tiatvnisscnanstalt ist ein Krankenhaus für 50 Bctten vereinigt, das aber erst vom Frühjahr ab ur Benützung ge nommen wird. — Die Offiziere und Mannschaften des osianika- nischen Geschwaders erhielten vom Kaiser siir persönliche Bra vour >» den Kämpfen an der Küste des deutsche» Schutzgebietes Auszeichnungen. — Der Bildhauer Proi. Sicmcrmg in Berlin er hielt das Eomthurkreuz deS sächi. Alvrecyts-Ordens. Berlin. Eine hiesige Eorrcstwndcnz kündigt die Vorlage des Vuiidcsraths an den Reichstag über die Beschränkung der SonntagSacbett an. Darnach solle Sonniagsalbeit. welche lediglich die Vermehrung der Pivdiikttou bezweckt, unzulässig sein. Zuge- lasse» soll sie sein, soweit oic Natur des Gewerbebetriebes einen Ausschub oder eine Unterbrechung aus rechnischcii Giünden nicht gestaltet, zwecks der Ausführung von Reparaturen, durch welche die Wiederaufnahme des eigenen oder fremden Betriebs am folgenden Werktag sichorgeslrlll werde» soll, zwecks der Revision, Reinigung oder Instandhaltung der Maschinen und Fabrikräume, sowie end lich insoweit, als sie durch die Handhabung des TranSportdienslcs der Eisenbahnen nnd Schisse bebinat wird. — Küusliges Jahr wer den in Schlesien vor dem Kaiser Manöver des 5. und 6. Armee- corps abgchallcn. Berlin. Ans den gestern vom Unlerstaatssekretär Fergusson j im englischen Unlcrhausr abgegebenen simipalhj'cheii Erklärungen über die »i Samoa cngagiiteu deutsche» Jnlercsseu wird grichloffeii, datz England de» Uebcrgcmg Sanwaö an Deutschland nicht lvidcr- sage» würde. Berlin. T as Emin-Paicha-Comitee berieth heute darüber, was angesichts der neuesten aus dem Sudan gekommene» Nach richten zu thun sei. Wahrscheinlich wirb die Abreise des Leut nants Wibmaii», die bereits für nächste Woche anberauml war, io lange ausaeichoben, bis unzweifeihnsw Nachrichten über das Schick sal Emin Paschas eingegangen sind. Berlin. Wichtigster Berallninasgege,Island der Ceiitral- Moor-Co»imission war der Plan der Eotonisattv» der 10—11,000 Hektar inwaff-mdcn Wiese der Moor» i» Ostfrieslaiid am Ems- Johde-Kanal bis zur oldenburgischen Grenze. Für de» Wohnungs bau wurde die Unternehmung in Regie a>S billiger nnd besser be vorzugt. Für die Entwässerung aus die Tiefe im groben Schiffbau bis auf die in den Sand eingeschnitteiicn Kanäle wurde verzichtet, weil zu lhcucr und für de» Verkehr ersetzbar dnrch überall hinzn- sührcnde anpassungsiähige Feldbahnen. Rendsburg. Heute traf die amtliche Bestätigung ein, daß die südliche Kanalltnle kirr den Nordsstsec-Äanal angenommen wor den ist. Wien. Das Abgeordnetenhaus nahm das Wehrgesctz in zweiter Lesung unverändert an. Paris. Der Senat genehmigte ein Gesetz, welches die Stadt Paris ermächtigt, Kloaken Wasser zur Berieselung j» die Ebene von AchsrrS imterhatb des Waldes von St. Gennaluc zu verwende». Paris. Der Minffterrath be«iech Vormittags über die Lage der Panama - Gesellschaft, später canterirle der Jiislttministrr mit dem Präsidenten der Eamnüssivn des Senats zur Vorberatbimg deS Cviicuisgeietzes. Die Regierung wünscht, daß die Bemtyiing des Eoncursgesetzes beschleunigt wird. Floquet hat sich erkäitet und wähnte der Sitzung nicht bei. Paris. Unter de» Brühern von Panama-Aktien ist eine Bewegung im Gange, um 30 P/Moncn zur Gründung einer soge nannten Siudienveriammlung «mszubrinaen, welche enffnvrilcn die Grabarbeiten weiter führen und die Beschaffuna weiterer Gelder vorberciten würde. Zur Sicherstellung der 30 Millionen soll die Panama-Bahn Reizen. >c Cberbtirg. Die französische Negierung eniicndeie daS Kricgsschiff „Tignesne" nach Kolon: die Unionslaaten senden zwei Schiffe dorthin. R o m. Ter sranMsche Botschafter am Quirinal wurde ange wiesen, neue Verhandlungen über den Abschluß des nanzöslsch- ilalienischcn HandelsverttagZ anrnhahncn. Turin. Dem seierlichen Begräbnis; des Prinzen Engen van Savoyen wohnte der Prinz Amadeus in Vericem»» des Königs, ferner die Prinzen, dec vorttigiesischc Geicncdte ntt- Vertreter des Königs von Poitiiggl, Crispi, die Pcäsidcnien des Parlaments »nd säinmttichc Würdenlräger bei. Vierzig Vereine folgten dem Zuge, die Kanslüden waren geschlossen. Tie Leiche wird im königl. Museum heigesttzt. Petersburg. Der verhaftete Pastor Ruckteschall ist in Tobsucht verfallen. K o n st n n t i n o p e l. Gestern fand der AnStansch der Ratisi- cattvi! in Betreff der Snezlancit-Coiiveniinn statt. Tic Berliner Börte erösfncte still auf dem gestrigen Niveau. Das Geschäft belebte sich auch nicht, als Witter »'folge des Bankausweises eine Beicsttgung cmirat, die durch^größere Vorpräniienkänse i» Creditakk'en noch befördert wurden. Spekula tive Banken „nd deutsche Bahnen waren scsi und durchweg höher. Oeslerreichischc Bahnen waren anfangs auf Rsglnaiicm schwacher, später wurden bekonderS Duxer bevorzugt. Bergwerke waren sehr still, ebenst' kicinde Rentei!. Im Eassaverkehr wachen die Erirse ii» Durchschnitt behanvtet nnd zwar bei mäßigem Geschäft. Oester» reichliche Prioritäten blieben vernachlüssig!. Privaldiseont 4 Proz. Tie Nacbböric war fest. Fr - nr, « r » a. M.. 18 Dccbr. Nredii WL.ro. Staaiei>ali>> LIS.IO. «om- dardcci 8",10 aiaUcicr —. crylvtec 82.80. 4vroc. ll.iaor. Sc.'0-knl« 8S.00. DiSconlo 2I8.K0. Dcrvdn. V1. —. 80cr Nicsscn —. Laura —. — grst. S> i r » . 18. Lrcdr. Sred» 808 00. Liaacadadn 2LlM. «awdarae» Stz,2S. NorLwelib. I68.2L Marlnole» L0,7». N»c>. Credit 801,00. ffest. V » rI «, 18. Dccbr. Lidlutz.! «eure 82,LL. rcaircve >»z,92. Italiener S6.L7. Staaiadadn 5M.7L. 2on>dardeu 211,'L. «o. vrtoritLleu —. Spanier 7it>/„ . Lgydier 4I2.LV, Ltlomaueu L27/,S. Lürtr» —. Kesi. SarI«cSrodartc»>, 18. Derbr. «ScelicK.» Weizen per Deceinder 2S,I», per März-Juni 27,60. rut.ig. Tpiri!»» per Tcccmdrr ii.L>, der Mai-Auguft 13,2L, dcldiuplet. viübcj» per Tcceuibcr 71.73, der März-Jcmi L!»,7L, still. « mst « r » » n>, 18. leedr. Vrodutien iSchlutl. Wetzer. per Wirz L1S> per Mai —. «acne» »rr Marz —, pcc Mai >3». Orrtlichcs und sächsisches. — Gestern fand aus Blascwitzer Revier Hosjagd der höch sten Königs. Herrschailen statt, woran auch mehrere Kavaliere Theil »ahmen. Das Jagdsrühstück ivard im Gasthofe zu Striesen, die Jagdtafel i» der Königl. Villa zu Sireblen eingenommen. Das Jagdreinltat war 227 Hasen und 7 Kanincheii, welche dein Hofliefe rant Müller <Jol>aniiesi!raße) zum Verkauf übergeben wurden. — Wege» erfolgten Ablebens Sr. Großheczozlichen Hohcil des Prinzen Alexander von Hessen und bei Rdein wird am hiesigen Königliche» Hofe die Trauer aus eine Woche, vom 18. bis mik 24. d. M., angelegt. — Ordensverleihungen. Den prenß. Rothen Adler- Orden 4. Elassc erhielten: Hmwimann ä I.u suito des 1. lLerb-) Gren -Reg. »nd Adj. der 2 Division, Freiherr von Weber, Hanpt- mann und Eompagoie-Ehef im 7. Jiff.-Reg. „P'inz Georg" Nr. 106 v. Schönberg und die yiittmeister und Eskadron - Ehcss v. Zehmcn im Earnb.-Reg. und v. Sandersleben im 2. Hns.-Reg.: de» preuyischen Kronen - Orden 4. Eiaffc erhielten Hauplmaim v. Schönbera. Piciinerleutnaiit Freisleben im 7. Jni.-Neg. »Prinz Georg" tlcr. 106, Premier-Leutnant im 2. Hns-Neg. Nr. 10 Freiherr Leuckart v. Wectzdori und Sclondeleninant im Eacab.-Reg. Sthnmcr; die prenß. Krieger-Verdienst Medaille: Feldwebel Ste phan und Sergeant Fiedler deS 7. Zni.-Reg. »Prinz Georg" Nr. 106 und Wachtmeister Rminebccgcc des 2. Hn>. Reg. Nr. 10; end lich das Prenß. Allgemeine Ehrenzeichen: Wachtmeister Nöther des ! Carab.-Neg. — Gestern bcsuchle Ihre Königl. W'hcit Prinzessin Ma th ilde verschiedene hiesige Geschälte zum Zwecke von Weihnachts- einkänscn: Daö Friedrich Pachtmann schc Bronze- nnd Leder- waareniager, Schloßilraße, das Messer- und Slahnraarengeschäft von stioberl Knnde, Ecke der Wilsdruffer- und Wallsiraßc, das Jcimcliergeschäst von rliößner, Schloßstraßc, LaS Spezialgeschäft für Lama mid Flanelle von Rover! Bovine am Allmarkl und das neu- erdaute Geschäftshaus von Herrn. Mühlberg, Köniat. Hoflieferant. Hier kaufte gleichzeitig auch Se. Könrgl. Hoheit Prinz Albert ein nnd bcnchiizle zugleich die großEigc» VcrkgulSrgnme in allen Slockwecken. Sc. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg be sichtigte gestern die WeihnachtSciiissleUuna lomic die Zimmcrein- rtchtiiiige» der KiinstgcwerhchaUe in der Praaecstrnßc. — Das jetzt erschieneire Mitglredccverzcnchnii; des nafionallibc- rnlen Bncinö Im Königreich Sachse» enthält ci» Vorwort von Pros. Dr. Viedermanii, dem wir folgende», ans dasEartcll in Sachsen bezügliche» Passus eiilnchmeiw „In die'cc vcihängniß- vollen, dnrch die gespinnte» europäischen Verhältnisse noch bedenk licher gcslalielcn Loge km», noch Auslösung des Reichstages und AuS'chreibiiiig von Neuwahlen, jenes »Eartelt ' zu Stande, durch welches Coniervalive nnd Nattonallibcrale sich zn einem streng ge meinsame» Vergebe» gegen alle Oppositionsparteien verbanden. In Sachsen ist vieles Eartell wohl mit z» allere,sl in's Leben ge treten, ist es am entichikdenstrn durchgemhn worden, hat es aber auch, zusammen mit der durch die ungewöhnlichen Umstande auch ungewöhnlich gesteigerte Rührigkeit aniewr. wie der coniervaliven Wählerschaften, das hier noch nicht dagcwrst'iie, auch in anderen deutschen Ländern nirgends ganz ebenso emichtc Resultat zu Wege gebracht, daß den Eartcllpartcic» von 23 Wahlkreisen alle bis aus eine» znfielen, daß m ganz Sachsen lein Sozialdemokrat und nm ein einziger Fo'ischrilner gewählt wnrde. Die Zahl der nationalliberalen Reichslaasabgeordnctcn stieg durch die Wahlen von 1887 aus zehn. Die Mehrheit des Rciclzststgs. ivriiii auch keine sehr große, fiel vrn Cartrllpartcien zu. Im Hinblick am dir nächsten RrichSwgSwnhlen und die dringende Nathivendigkcit, durch diese die regierungsfreundliche Rcichötagsii.ekrbeil nicht blos zn 1>ehauptc», andern womöglich zu befeuige» und zu vertzrößern, hat der Vor land deS Nattonollibernlcn Vereins mr Sachsen mit dem Vvr- tande des coiiscevativen Vereins für Sachsen die Beibehaltung >eS CartellS auch für die Landlagöwahlen aus Grund des Besitz standes vereinbart, obgleich die nativnalliberale Partei dabe, der Zahl nach ü» Nachiheiie war. Dieser Nachtkeil der Parle, erschien mtnderwertbig mi Bcrglrichc zu der Gefahr für das Ganze, die dann zu befürchten stand, wenn man durch Auslösung des Eartclls nattonalliberale rnrd conservative Wübirrschaften in vielleicht hef tigem Wahlkampfe einander gegenüber stellte. Ohnehin hat die Varteiarnppirutia im sächsischen Landtage na.b rechts oder link- ÄK-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite