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- Erscheinungsdatum
- 1888-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-11
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
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r,,etz1«tt siir Politik. UatertzalUiiin AelLLIlLverteltr. vörltnbcrichl. äremdenlili«. d »iikilildiattustnNkimenlir, »»v.I». !tz»m,t»a» di» 12 Mir. »n »keuiiadt: >r tNosiera. b> mir aiz Wockeniaaeu ft S hdr. Dir UdalN-r «nliikiette niMdr «Dildc», isM. iUrMon- t>a. Änl>inoiäii»iirii aus serPrivat- eile Heil« sa Pia. Lnie B»>alä>ait ür p>« näckittaalae -luinavine der «liueiaci, ivud »iMl acard«n. Au»' «vdrlia« Ankuiidiaunadiiuiiiaa« ar»«» Lt>id«rd«mii>>>i>a diirck Bncimackea vür V«M. «nznc lei»« LcrdnidtillilcN . tliiküiidiaiiiim'ii iicliuic» ilimmlliwe namdiine PeriiiillklunaiiikUei, an. ükiiilvrrchitellk Nr. u. 33. Ausl. 47.000'Stü krsuss L Lrsväsekö, Jahrgang. " ick. vr«>4«u, ILÜiiI^-cklwIiwiinstr. ». rou»m«»t«u »nck NaNpfv va xro,. Llgi-I,« n»s«i-tlaun^ »u«r Po,», ««»t«», «alck,tie»eralou, Poller-Nvnlitro. pviL-Üo,Lt,o. corsot«. lapIsnortv-LrUIcel, NLIcelwuntsr. Dresden, 188». v. « I». 44»»». k»»r» Iko^umvllor'« Veot»el»v I'ülÜsäsr. v»»a,l>«krli«>> f. iIiIiU>r».Lsr-I«, ^llrukoa, HoiLoinlo n. ». v. Dis 1>'ÜHvorrwbtunir t»1 »n ckOp s»N»«r «o an- «vdrLellt. 4»vO «ioli äisvoNis »uf ä»» 1>»jokt«,r« dnnällLi.sn i^t. 2ud»d«nI,»j prerrrnUoje»»- nrLUe» . Krradr»»-U.. HauptjivirHe 1^, k„vio in »U»n tlr6»,orvn LotlrsiO- mntsrialivn-llultdlnnttva. ß LoKlIll^e kMIirvll. » voll kwk. Iii««»!' ompfolilsu, novio ckui Lueb,,!»«» »r«- io»tt»,rl>« IleNvei LaNpei» * r» d wen bei L v80. LvkMLlw, 8ell!o88-8ti-« 26. Hlvrttr KIttiKiier, Nr. 346. Kvitiitl: asoisliisi^ ^S^/SSS /(Aaumenplütten !j ?LM6tilnor-3tr. ss- ompiiastlt rur killiz-sn uuck )>rulcti8<st>«.>n lioino It« t»«L-W aiirnipr- Ztollt r nl.n Vnieum 6er I^ioiitit-Icoih, Kolickilüt, n»6 lAez-nn/,. »I»L von K«ell I»« n-H» « r « i . ß I^Iorniüiren-^eciilliliit! ill kortomonnnio»«, Oi^arrenetuln, Vrlvktaioltsn, ItLwou- tllndien, Ikelnvtnnolwll ote., PIi,«I»^rupliIo-XlI>um«. LeruliLrä ^.üäiZsr, s. L ^.U^UZtUSLtrLW M. <Zr,»!«»»i «l«; j. vkranlwortliider »tedalteur Mr Politisches lir. ikmil vl«re» in Dresden. Als zuerst der Gedanke der Erwerbuiia üderseeilcher Gebiete anitauchte, sprach ^ürst BiSmarck de» Gedanken aus, dab Deutsch land nur dann Kolonialpolitik treiben dürfe, wenn die Reickis- regierung dabei der Unterstützung des Neichötags und der öffent lichen Meinung sicher sei. Der Reichskanzler bekennt sich noch heute zu diesem Grundsaff. Mißbilligte das Bolk die Erwerbung, Behauptung und Pflege, unter Umsländen auch die Erweiterung überseeischer Besitzungen, stieße die Reichsregierung auf Schrill und Tritt bei alle» ihre» desfallsigen Maßregeln und Vorschlägen aus Widerspruch der Volksvertretung, so Ware es aus hundert Gründen besser, das Reich kümmerte sich als solches nicht um Tas, was in fernen Erdlheilen vor sich geht. Tas Reich überließe dann Alles, was bereits deutscher Unternehmungsgeist in Afrika, Australien und sonstwo geschaffen, seinem Schicksale, die Niederlassungen und Pflanzungen möchten eingehen. die Beule der Eingeborene» oder der Engländer, Franzosen. Portugiesen und wessen sonst werden, das angelegte Handelskapital möchte verloren, die Personen unserer Landsleute schutzlos prciSgegcben sei», die deutsche» Missionen flüchteten sich unter den Schutz anderer Kulturvölker — dann wäre die Sache wenigstens klar. Freilich würde das mächtige Deutsche Reich in den Augen des Auslandes seltsam dastehcn, sogar die Wilden würden von Deutschland wunderbare Begriffe bekommen, daheim aber würde sich eine Entmuthigiing aller vorwärts strebenden Elemente auch auf anderen Gebieten bemächtigen, ganz allgemein würde sich die deutsche Thatkrast wie geknickt fühlen, der Handel würde de» Rückschlag zunächst verspüren und nach ihm daS gelammte Erwerbs leben. Aber Jedermann wüßte doch, wie er mit dem Deutschen Reiche daran wäre. Vor Allen, die Engländer, die schon, er- muthigt von unseren Freisinnigen, die Hände aussireckcn, um Deutschland zu beerben. Der Reichskanzler muß also in Ertahrung bringen, wie die Volksvertretung über Kvlonialsachen denkt. Um sich möglichst bald ein Urtbeil hierüber zu bilden, dazu bat Bis marck dem Reichstage ein sog. Weißbuch vorgelegt. Es ist eine Sammlung von Aktenstücken über Ostafrika und was damit und mit der Bekämpfung des Sklavenhandels zusammeii- hängt. Aus Grund des Weißbuchs kann der Reichstag leine Meinung über die deutsche Kolonialpoiitik verlaulbarcn. und er hat dazu noch einen besonderen Anlaß, da der Abg. Windthorst, Namens des Centrums, die Reichsregiernng aufgesordert hat. Schritte gegen die Sklavcnjäger und den Sklavenhandel zu thu». Beides, deutsche Kolonialpoiitik und die Bekämpfung der Sklaverei, sichen mit einander ui unmittelbarem Zusammenhänge. Wollte mau sic trenne», >o käme auch für Das, was der Eentrumssührer beabsichtigt, nicht viel heraus. Deutschland würde sich dann auf die Entsendung von l—2 Schissen zur Thrilnahme an der Blokade beschränken können, und da eine Blokade nicht ewig dauern kann, wäre eS mit der edlen Absicht des Papstes, des Kardinals Lavigerie und der katholische» Welt, den Sklavenhandel auszurotten, bald vorbei. Zum Glück steht'S ober nicht so. Wenn auch begreiflicher weise daS Centrum die religiösen und Humanitären Bestrebungen bei seinem Antrag an die Spitze gestellt hat. Io hat der Afrika verein deutscher Katholiken unumwunden ausgesprochen, daß seine Zwecke zunächst ur Oflasrika verfolgt werde» sollen. Damit ver pflichtet sich das Lcntrum sür die Behauptung Ostafrikas durch Deutschland. Im Reichstage wird sich also eine große Mehrheit dafür finden, daß Oflalnka. trotz der augenblicklichen Mißgunst der Lage, nicht aufgegrben, vielmehr die Ehre der deutschen Fahne und die materiellen deutschen Interessen durch die Rcichsrrgicrung wirksam gewahrt werden. Mit völliger Bestimmtheit darf man vertraue», daß am nächste» Mittwoch die schäbigen Versuche der im augenscheinlichen Interesse Englands thtttigen Deulschsreisinnigeil, die Ncichsre- gierung zur Ausgabe OstastikaS zu drängen, zu Schanden und von einer stattlichen Mehrheit der Volksvertretung zurückgewirsen iverden. Ohne Eingreifen des Deutschen Reichs ist Ostatrika nicht zu halten. DaS lehren die Aktenstücke des Weißbuchs. Die ost- afrikanische Gesellschaft ist unter den schweren Schlägen, die sie betroffen, zusammengrbrochen. Nur daS Eintreten deL Reichs kann ihr wieder aushelscn. Ganz ohne eigene Schuld ist diese Gesell schaft nicht. Auch der Reichskanzler rügt das Vorgehen ihrer Be amten bei dem Hissen Ihrer Flagge aus dein ihnen abgetretenen Gebiete: das Flaggenhiffen sei weder gcrathen noch geboten gewesen. BiSmarck findet eö mehr energisch als umsichtig, er fügt hinzu, daß solche Energie außerhalb der Tragweite deutscher Geschütze nur mit unvcrhältnibiniißlgcn Opfern durchzufüdren sei. Ueber diese Be merkungen des Reichskanzlers im Weißbuch fällt nun die deutsch- freisinnige Presse mit einem wahren Regergeheul her. Sie behan delt überhaupt diese unsere Landsleute, die in Ostafrika unter den schwierigsten Verhältnissen für Gesammtdcutschland handeln und täg lich ihr Leben elnsrtzcn, als Vagabunden, von denen keine Hand ein Stück Brot nehmen dürfe. Im Interesse dieser io abscheulich ver- nnglimptten Männer muß eS dann da doch gesagt werden, daß lunbeichadet des Tadels Bismarck'S) die Flaggenhissung den Arabem nur den willkommenen Vorwand lieferte, um einen Nusstand her- vorzurusen. Die Ursachen des Aufstandes liegen viel tiefer, als jener „Mißgriff." Die Feindschaft der Araberwclt gegen alles Euro päische ist die Folge der englischen Politik in Egypten und dem Sudan. Die Ungeschicklichkeit, Unentschlossenheit und Lahmheit der englischen Unternehmungen gegen die aufständischen Araber hat deren Selbstgefühl außerordentlich gestärkt. Man macht ganz mit Unrecht Deutschland sür diese Verhältnisse verantwortlich. Doch, Weißbuch über Ostafrika. Deutsch-vsterreichiichcs Bünbniß. Quitt,ingsbucl, bei der Alters- und Jnval>bcuversorgu»g. Hofuaclmchien, 1 1 Spielzeug, Kommandanten der Feuerwehr. Gerichloverliandlungeu. Taunhäuier ide Svlva), „Schwätzerin von Samnossa." n. Dem fei, wie ilu» wolle, der Reichstag wird sich mit überwiegender Rente müßte also den Beiträge» angemessen werden und »ich Behauptung Ostafrikas anssprcchen. Der Plan, Mehrheit kür die Behauptung Ostafrikas ansspreche». Der den die Rcichsregiemna in weiterer Vcrivlgnng der Sache sich ge bildet hat, ist zunächst »och unbekannt. Das Weißbuch enthält eine recht bccichtcnswcrlhe Schilderung der Gciahcen, welche miii- täriscbe Erpeditivnen in's Innere Afrikas mit sich sichren. Die für eine erfolgreiche Koloninlvvlitik zu inachenden Aufwendungen müssen selbstverständlich i» angemessenem Vcrhäitniß zu dem Welche dieser Besitzungen stehen. Binnen kurzer Zeit läßt sich nicht ein Ertrug erziele», wie ihn der Kaufmann bei hinein Hairdelsge>chätt mache von vornherein fixrrt sein. Dann würden auch all' die eomplieirten Bestimmungen nber Wartezeit und Altersgrenze von selbst weg fallen. Auch müsse verhindert werden, daß nicht hohe Rente» an Nichtbedürstiae und Bessersituirte aezahlt würden, während wirklich Bedürftige darben müßten. Er wolle der Vorlage keine Schwierig keilen bereiten, wünsche nbcc deren Zustandekommen in einer Form, welche die Gewähr der Tauer in sich schließe. — Oechelhüuscr inat.-lih.) befürwortet an Stelle der Ortsklassen Lohnklasse». Die Schwierigkeiten der finanziellen Berechnung seien nicht zu vcr- Aver den zukünftigen Vorlheil, de» der Kolonialbesitz demMiltlcrreiche! kennen : die ganze Einrichtung der Markenbücher werde ilch durch verspricht, soll mail auch nicht überleben. Ansstcigende Bötkcr, wie j einfachere Eiirrichiuirgeu vermelden lassen. Bedenklich sei cs, für dieses Gesetz eure neue umsaiigreichc Organisation zu schaffen. Die sür das ilirfallaesetz bestehenden BerniSgenosscnfchasle» bedürften allerdings der Modifikation, nm als Grundlage siir die neue Ver sichcrnng dienen zu können. Das Gesetz ier bisher nicht populär geworden Man müsse sich deshalb »miomehr hüte», unhaltbare Besttmmnngeu nuizunehmen. — Spahn (Centr.> meint, der bureau kralsiche Zug. der durch die Vorlage gehe, verderbe dieselbe. Die Beriiiogeoossenschasten seien beizubehattcn: höchst bedenklich ici der Rcichsznichuß. Man lömie cs auch ohne denselben versuchen. Solllen die Bernssgeiioffenschaften nicht zu Trägern der Versiche rung gemach! iverden, w würde man nui die lokale Sclbstnerwal- tung Bedachr nehme» müsse». — Der badische Bn»deSbcvollmäch- tigic Frhr. v. Macschaü verlbeidigt die Beruisgenosseiiichafteii gegen die neulichen Angriffe Schräders. Die Vorlage lege den Trägern der Versicherung andere Aufgabe» aus, als die BcrufS- genvisenschaftcn der Unfallversicherung. Beide Versicherungen ieien weit von einander verschiede». Die Alters- und Jnvalidenversiche- ,u»g sei eine individuelle Vcrsichernnc,. Prozesse und ein langes Verfahren könnten dabei nicht stattsinden. Auch sonst müsse von große» Formalitäten abgesehen werden. Gegen die Reichsanstalt bestünden zahlreiche Bedenken, während die territorial abgcgrcnztcn Verwaltungen manche Schwierigkeiten leichter beseitigen würden. Das Gesetz würde die Einigkeit der deutschen Stämme fester knüpfen, als es eine deuische Neichsanstalt vermöchte. — Rrckert (sreis.): Die Steichsanstalt würde wahrscheinlich beim Bundesrache lerne Annahme finden. Er bezweifle nicht das Zustandekommen des Grieves, wohl aber die wohlthätige Wirkung desselben. Jede Ab änderung und jeder Vorschlag bedinge zugleich eine Aenderung der technischen und rechnungsmäßigen Grundlagen. Der Regierung könne man cs nicht verdenken, wenn sie solche loS sein wolle. Gegen die Quittungsbücder hätten sich bisher alle Arbeiter bitter ausgesprochen. Die Communen würden keine Entlastung von dem Gesetze haben, denn was an der Armenvesiorgung gespart werde, zehre die Verwaltung wieder aut. Die Behandlung drc Arbeite rinnen sei eine ungerechte. Der Versicherungsbeitrag erhöhe erheb lich die Plvdnktiviiskostcn. Die Stellung der Kvnservalivcn und Ralionalliberalen habe sich in allen Pmizipiensiageii vollständig ge ändert. Im Priucip sei er der Vorlage geneigt, nicht so in der Form. Staatssekretär v. Bötticher bemerkt, daß der Bnirdesrath die Frage der ReichSaiistall gar nicht diskutirt habe, vettheidigt im klebrigen die Vorlage aegen Nickert. der bemüht gewesen, dieselbe zu discreditiren. — Morgen: Rationaldenkmal, Nationalität der Kauffahrteischiffe, Schw-nzer Handelsvertrag und Wahlprüiung. B crlin. Ter ..Staalsanzeigcr" veröffentlicht folgendes Telc- grannnKaiserWflhclmsan KaiserFranz Joie« anläßlich deöNcgicrungS inbiläums: cS ist mir cmftichtigeS Herzensbedürfnis;, Dir nochmals die wärmsten und innigsten Glückwünsche auSznd, licken. Mit herz licher Dankbarkeit gedenke ich der treuen Freundschaft, die Du mir bewiesen. Gott erhalte Dich unfern beiden Völkern und dem euro päischen Frieden zum Nutzen noch recht lange. Tausend Grüße an die Kasierrn." Kaiser Franz Jolel antwortcle: »Die erste Zeit »ach der Rückkehr aus Muamare gehört der Ersüllung der Herzcnspflichi. Dir iür die erneuten Glückwünsche mit gleicher Innigkeit zu danken und Dich zu bitten, meiner treuen Fieundichast cbeulo versichert zu sein, wie ich der Deinen unter allen Verhältnissen fest vertraue, überzeugt, daß unser unerschütterlicher Freundschaftsbimd den Frieden sichern und dem Reiche Segen bringen werde. Die Kgiierin crwicdert dic Grüße auf's Herzlichste. — Der „Post" zuwlge ordnete der Kaiser an, daß die Prinini, welche unter drGKcgierung Kaffer Wilhclm's l. i» die Armee emgeireren, sowie dessen General- und Flügeladju tanien aui der linken Brust in Eivil und Uniform ein medaillen- söcmiges OrdeiiSzcichen zu tragen habe», dessen Milte ein Lorbeer kranz mit dem Namen des Kaiser Wilhelm s 1. bilde. Kaiser und Prinzen erhalten solche in Gold, die Generale ä la nuito und Flügcladiutanien in Silber.— Die „Nordd. Allgemeine" bezeichnet die Miltheilnngen der Londoner „Financial News", wonach in Berlin ein Ptan ausgearbeitet werde, dabin gebend, das türkische Reich unter Eurntel zu stellen als vollständig aus der Lust gegriffen. In amtlichen Kreisen sei von einem so unsinnigen Plane absolut nichts bekannt, und wenn gar noch hinzugesügt »'erde, daß der Plan von Bismarck airsgeaangen sei und von demselvcn begünstigt würde, sei daS nichts atz? dreiste tendenziöse Erfindung, welche lediglich bezwecke, in Konstantinvoe! durch lügenhafte Unterstellungen womöglich Verstimmungen gegen Deutschland zu erregen. Berlin. Dem Direktor im Reichsamte des Innern Posselt ist das Komtburkrenz 1. Klasse dcS Sächs. AlbrcchtSordciiß und dem Präsidenten dcS ReichSvcrsicberungSamtes Bötticher daS Komthur- kreuz 2. Klasse, sowie dem Gesandten in Kopenhagen Freiherr v. d. Brinckcn daS Grvßkrcuz desselben Ordens verlichcii worden. — Die gestern in Berlin versammelten Vertreter der deutschen Kriegcrver- enre haben nunmehr eiidgiltig und einstimmig, vorbei,ältlich der Ge nehmigung deS Kaisers und des Fürsten von Schwarzvurg-Rudol- stadt, beschlossen, daß das Standbild weiland Kaiser Wilbelm's k., errichtet von den allen Soldaten des Deutschen Reiches«» Deutsch land und Nordamerika, auf demKuffhäifferberg seinen Platz finden soll. Berlin. Anläßlich gewisser Acußerungen der „Krcuzztg." sollen die an der Emission der russischen Anleihe von 18St bcihei- tigt gewesenen Mitglieder der Gcneraldireklion der preußischen Sec- handlungösocietät die Erklärung erlasse» haben, das: sich Jeglicher von ihnen als dem christliche» Bekemitniß angebörig ausweiscn könne. So berichtet daS Berliner „Tagebl." — Die WechnachtS- teilen des Reichstags dauern vom I». ds. bis zum 8. Januar. M ünche». In der Gasanstalt Kausbeuren (Schwabe») er folgte durch GaSaiisströmun» eine Explosion. Das Reinig,,»gs und Rctortenhaus wurden zerstört und die Fenster und Wände mehrerer Nebengebäude eingedrückt. Ein Arbeiter wurde schwer ver letzt. Der ÄaSvrrwaltcr ivcrite mit Lcbensgesahc noch rechtzeitig den Haiiptgalvmeter. Der Brandschaden ist bedeutend. Die Stadt ist in Folge dessen ohne GaS. Stuttgart. Eine Köuigl. Verordnung, datirt aus Nizza vom 7. ds., schreibt dir Neuwahlen sür die Abgeordneten g»f den Januar ans. Paris. Gerüchtweise verlautet, der italienische und englische Konsul in Tunis beabsichtigten gegen das Fortbestehen der sranzö- das deutsche eines ist. dürfen sich »hon erlauben, Unternehmungen zu vcrivlge», die erst m terner Zukunft hohe Borlheile versprechen. Vergrößert doch England sein »msassendes Kolonialreich von Jahr zu Jahr »umermehr, ohne das; mn» Hörle, daß ihm der deutsche Freisinn das Hinter dem Ösen Hocken cmpiähle Deutschlands Kolonialpnlitik bezweckt einzig, an der nach uiwergevenen Erde sich einen Anlbeil zu sichern. Wir wolle» u»S von dem englischen Zwischenhandel und Zwischengeschäft befreien, uns hinsichtlich der Erzeugnisse überseeischer Länder, die unsere Nation gebraucht, mög lichst m» eigene Füße stelle», sie mit eigenem Kapital, mit eigener Arbeit gewinnen und mit eigenen Schiffen in unsere Häsen bringe». Hierzu ist Land in überreicher Menzze vorhanden, Ostafrika. am indischen Meere gelegen, bietet die Möglichkeit, beinahe jede tropische Nutzpflanze dort mit Enolg zu gewinnen. Zu dem Handel aus dem Innern Afrikas liegt der Schlüssel in unsere» Händen. Diesen Schlüssel wollen wir behalten. Die Verhandlungen des österreichischen Neichsraths über das neue Wchraesctz müssen in Deutschland einen peinlichen Eindruck erzeugen. Sie drehten sich bisher nm das Bündnis; mit Deutsch land. Hierfür traten mit Ueberzcugungswärme einzig die Deutschen ei», die Slaven erklärten sich theils durch den Mund des Aliczeche» Rieger als lehr laue Anhänger des dei>tsch-vsterre>chricken Bünd nisses, theils mochten sie. durch den Juilgczcchen Gregr, auS ihrem Haß gegen dieses Bündriiß „ar kein Hehl. Zwar bewilligen auch die Slaven das neue Welirgcietz. das eine Folge des Bündnisses ist, aber nicht, um dieses Bündnis; m stärken, sondern, wie Gregr offen ausivrach. im Gegentheil deshalb, nm Oesterreich so stark zu mache», daß cs gegebenenfalls die Kette dieses Bündnisses zu zer breche» im Stande sei. Es macht sachlich keinen Unterschied, daß sich die Alt- und die Jungczechen verschiedenartig zu dem Deutsch- tlnim stelle». Sie sind der linke und der rechle Backen eines Mundes, dem ein giftiger Alhemzug entströmt. Die Ezcchen be haupten. nur durch die Gnade der Slave» vestclre Oesterreich über haupt, „wenn Oesterreich zu Grunde geht," hat Rieger früher ein mal ausgecuieu, „rvaS ver'chlägt cs die Slaven? Sie sind dann seine Erben." Gregr machte sich über das „sandige" Preußen lustig, daS nach dem naliiraeikgtlelcn Bödmerlaiidc schiele. Es er hob sich vom Regiemngstffche kein Mann, welcher Einspruch gegen die offenen und versteckten Aiigiissc der Ezechen gegen Deut'chlniid und vas Bünoniß Oesterreichs mir u»S erhoben hafte. Wohl wissen wir, daß Gras Taaffe eine loyale Politik verfolgt; aber seine Re gier» ngskunst hat es glücklich rowcil gebracht, daß seine crcchffchcil Anhänger iiiigestraft ihrem gütigen Denischenhaffe n» Reichsrath die Zügel schieße» lassen können. Dazu har man die Generaldebatte noch rauch geichlvsseu, um dem iniigczechiichen Abgeordneten Basaty das Wort abznichacide». weil »»in von diesem wußte, oaß er noch Viel unverschämter Deutschland und daS Bünbinß nngrersen würde! Bekannt ist, das; die Sozialdemokraten als den allerichlimmstcii Fehler der Alters- und Jiwaiidenvcrwrgnng das Markensystem und das Quittungshiich verdammen. Sie erklären die Vvctatze als sür sie unannehmdar, wenn das Qufttungsvucd beibchalien würde. Sie haben sich in den Kops gesetzt und reden den Arbeitern ein, damit würde beabsichtigt, ein Ardertsbuch enizrifiihren, das sei erniedrigend siir die Arbeiter und führe dazu, daß kein Arbeiter, der bei einem Streik hervorragend milgewirkt, künftig mehr Arbeit finde. Trotz aller Verbote winden sich Mittel und Wege finden lassen, solche Vermerke mr Ouiitungsduch anzubringcn: man dürfe z. B. blos die Marke» iin Qniftuiigsbuch verkehrt abstcinpeln. Alle Vorschläge jedoch, etwas Besseres an die Stelle des Markensystems zu setze», erwiesen sich bisher als uuaussühn ar, sobald man überhaupt eS ftir nöthig findet, ricdlige Nachweise über die von den Arbeiter» ge leistete» Beiträge zu de» Alters- und Jnvalideiikassc» zu beschaffen. Es giebt jedoch ein ganz einsaches Mittel, den Zweck dieser Maß regel zu erreiche» und alle Bedenken der Ardefter, lo unberechtigt sie auch sind, zu beseitigen. Möge nach einer vom BundeSralh zu erlassende» Vorschrift vas Einkleben und Entweichen der QuiktungS- Marlen von de» Arbeitern leibst in Gegenwart der Arbeitgeber geschehen. Sobald dies geschieht, ist doch zeder Mißbrauch un möglich. Neueste Drahtberichte der „Dresdner Nachr." vom ti). Dec. Berlin. Der Reichstag setzte heute die I. Berathung des Alters- und JnvalideugesetzeS bei schwach besetztem Hause sori. v. KomicrvwSki (Pole) begrüß! die Vorlage mit Befriedigung; doch enthalte dieselbe auch Punkte, die ihn mit Bedenken crftllllrii. Die Zivangsversichcrilng sei »olhwendig, die Rentensätze zmeckcnt- Iprrchend, die Einrichtung der Ortsklassen ein Fortschritt. Bedenke» Härte» stme Freunde gegen den RcickSbeitraa, das Deckuilgsvrrsnhren und die Omnuisutlon. Letztere bilde die Kardiualsrage. Die Be rnssgcnostenschaftcn bildeten die geeignetste Basis für die neue Vev sichrruna. Ergänzungen bedürfe der Entwurf in Bezug aui Rück gewähr der Beitrage an Arbeiterinnen, die sich verheiratben, aus Versorgung der zeilwciscn Invaliden u. s.w. Mit dieiein Gcsetzcnt würfe werde de» Gesetzgebungen anderer Länder vorausgegange», wie er gern anerkennt. Hoffentlich werde man auch den Polen gegenüber Gerechtigkeit und Menschenliebe üben. Grad (Elsässer) spricht seine volle Sympathie zu der Vorlage a»S. Tie Komniission werde die voraetragenen Bedenken zu prüfen haben, um eine lebens fähige Institution zu schaffe». Er befürchte, daß die Reute von 120 Mk. bei dem Rückgänge der Kaufkraft des Geldes nach 30 bis 40 Jahren eine ungenügende sein werde. Der Rrichsziffchuß werde dann erhöbt werden müssen. Er sei gegen den RcichSzuichuß, da. wie Redner durch Beispiele von sranzömchc» freiwilligen Versiche rungskosten zu erhärten sucht, die Industrie wohl tu der Lage sei, die nöthigen Mittel anfziibringru. Er möchte nicht, daß durch die Vorlage zu große Erwartungen angeregt iverden. Ava Lodren (RchSp.): Das Gesetz biete mehr, als irgend eine Versicherungs gesellschaft bieten könne. Die splendide Seite des Gesetzes trete noch mehr bet den Uebergaiigshestlnnniinqen zu Tage. Dagegen gcstaltetc sich die Sache sehr uachiheilig für die jugend liche» Arbeiter, die erst nach mehr als SOjährigrr Wartezeit in den Geimß der Rente kommen sollen; ebenso für die Arbeiterinnen. ES lei jedenfalls zu fordern, daß die Versicherung mindesten» die gleichen Beträge gewähre wie eine PrivatversichcrungSanstalt. Die -E.n8s.izgg 'SL
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