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- Erscheinungsdatum
- 1888-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-05
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
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«rOndkntl. »rrmt—I«». u»n NKNLSL'L'K P!p. «Iitünbiaimüc» Sill ^rDrwat- siitesteile -o Pia. Sm« vurilämlt Zur die »Lck>ttuUl-k Nusnalu»e der iliueiae» w>ik> »imt acaebsN. Au»' wLrUae AnsundiaunaSauiiwae «eaea «-^r^SLLL^»' Für Rü-saabc kinacmndier.SLrsft. sii>4c leine Äerl'indlichleit. Lnküudlnunnen nelnne» ianiinlliLi «amliaile ÄrrmilieluiiaKieUen an. Sruiivn-chllellc Sir. N. 33. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. 8 moUiLv LoklLkrüvLo LVL VL S von 12 Llsi k an. m8MMM " «» 4 umi n. Dresden, 1888. Neueste Börse»«Berichte. ««»»»«», 4.Dee»r. «»eieei»«».! »elj«, -»alt. I,,» 172-187, Deebr. IN8.Ä. itzprll-Mal ISi.LS. »»,,»« »»»er.. Iura I4n->bu, Leetr. «SW., «Pcll-Mal IL2M. Pannneriq«»^ »ater loco IZ» IS,. Rübol ruhl,. L-cemdrr 6SHS. Aprll-Ma« nS.bS. Gpirtlu« »eh»«., loco olmr ssah bSe» »S.Z«, 7»»r :il,SS, Decdr.<tan. 7»«» Lt.t«. «mU-LinI SL.IS. ^eiroleu« loco »erzoiit —. vreoia», 4. Deebr. «eirelde- «arkt.t kpirlln» pr. im« vtr. 1«°/. ttcl. bs M. verbcauNieadqaoe »er Derbe. bl„ss, Decbr.-Jannar —« April . Blot ba.cu, do. »o, 7u M. Drcbr. S2,äS, Derbr.-Jayuar —, Aprtl-Mai 1t,l». Rönne» »er Drcbr. ldü.N«. oipiU-Mai 1»S,b«. Moi-Innt —,—. Rlibiil Derbe, «I.I.NO, Apeil- Mal VLM. — ejinl iiuisatzloo» — llLriter: Tchcin. 1.8Lvds. NosbuLdkituallMK — K>. »vliela^I» — 8od1o,»,te. 82 W-ipnilt / ^ I vllMttNN 8olllu8i,»tr. 82 ,ox»llüb ck SvIUvo» rktil iitli/c vH Iztllililillli xvxeuüt». ü. koklu»» Oatalogo tleotl» uuü trat. Lnoiolit-uuäun^vn iivrvNviMz. Lerrrspreel,Netto LSL. s pwrssKes«»! LeiWN-Tronlsucktsr, k6tl0l6UM-^LMP6U. öulius SvdLSIivI», ii 410 ^»» diu« 4». ^ 1e«Iei zvimren - lAainbVlbtbl in Lartswoiinulsn. ftli-ai-ronotnl», llrlskttrselisn, vnmvL- « tltsclivo, Ikeltiviunelivn ote., il'Iu,1vFrupI>l,!-4Uiolll8. ! Lmüuni NMZ-r. "'WÄLL'-. piiif 1^? lieulttl nM Kailß, 7n60t-8LoKv, 3LÜÜ.1MS K t VL. Z/L. vlliAs-L ü ZHI vL LLRslLL »LLLKiiUAVI von 10 Llrtt'Ii NN jtor Äolvr. x.iu»tü.ltvr irat».i»ao». Mittwoch, 4. Tccbr. Rr. 340. Reichstaüsmahl in Biclle - Diepholz, Blvkabe und Sklivenhondel. Gas- und .tkoköoerlirauchsaeacnMide, tZeldwcbel - Leutnants. Stlas;eiil>al»iilnien, Getichlsoetliandlungen. Dtlcttautcn-O'cheiter-, ^caucn Erwerbs-rLereilN vrnmwortlKlxr »ebaNtnr tür Politisches «m» «lerrv >» Dresden. DaS ellenlange Sündenregister der Dentichsreisinnlgen hat eine neue Bereichelung erfahren. Mann für Mann sliinmten am Sonnabend in dem hannoverschen Wahlkreis Melle - Diepholz die Deutschfrcifinnigen für einen Welsen. Sie verhalten einem adligen Welsen, dem Freiherr v. Arnswaidt, in der Stichwahl zum Siege üver den nationalliveralen Bewerber. Dr. Sattler. Bei den gioben Wahlen ün Februar 1887 hatte Dr. Sattler mit nicht ganz 4M Stimmen Mehrheit den bisher immer welsisch vertretenen Wahlkreis erobert. Der patriotische Aufschwung, der damals durch alle deutschen Lande ging, überwand auch die Brrbisscuhctt und Zähigkeit ocr hanuiiver- schen Bauern von Melle-Diepholz. Bor mehreren Monaten wurde Dr. Sattler, bisher Archivar >u Hannover, aus einen ähnlichen Posten in Be.lin befördert: er n.ufst'e s.ch infolgedessen emer Nn.wai), OliveNn''.n' unterziehen. Im ersten Mahlgang wurden für ihn 4212. für den ^ , „rb^nniiM? hm Welfen v. Arnswaldt 5517. ,ür einen Deutschsreisinnigen 1.!17! Stimmen abgegeben. Es kam also spruiia von lllOt) Stimmen, welche der ten Bewerber voraus hatte, wäre bei der Stichivahl einzuholen ge- A,,spighe,i unserer Niedcrlassiingcn ni Afrika de> Weg geebnet. Der Ausruf der deutsche» Katholiken stellt ausdrücklich das allmähliche Bvrrückeu der Kolouicen von den Kütten nach dem Innern Afrikas als zu erstrebendes Ziel bin. Sie legen damit praklischeres Bcr- ständnih für Das, was noch ist, an den Tag, als der protestantische Iknl'i' nii'1 si'iiipni linlwnvt'nsillss'n IrlA? ein Hindernih der Kiilluraibr-il m Afrika erwiesen und leider giebt Präsidenten zur Sache gerufen. Er fährt fort,: Der Prozeß sei ein es unter den evangelischen Missionare» Manchen, dessen Glaubens-i Schandfleck für das Mililär-GcrichtSversahre», Ehrenbera sei ein eifer größer ist als leine poiilüche Einsicht. ! Poli;ei-Spi on, der seiner Älnsicht nach die Ausgabe gehabt habe, Bei der Erschließung des dunkten Wcllthciles für die Gei'ammt-i im gegebenen Vlomcnt. nämlich im Falle eines Krieges, die sozial- kultur der Menichheit — diese Aufgabe übergicbt das scheidende! demokratischen Führer mit einem «ckloge zu beseitigen. Der Jahrhundert dem heranschwcbcnde» — handelt cs sich eben um mehr! KriegSnimistcr crwiederte: Es sei möglich, daß junge Leute mit als um Heidnibckehlung. Neben den Hohen Interessen der Gewin- sozialistisch verwirrten Ideen in die Armee einlrctcn, aber nach nung der heidnischen Völker für die HeitSleyren des Christenthums kurzer Zeit ändere sich das unter dem Einfluß eines wohlwollenden beanspruchen schwerwiegende inaterielle Interessen ihre Rechte. Kimipagiiic-Eticss. Ter Fall Ehrenberg sei ihm nicht vollkommen Warum hat England seit 100 Jahren die Abschaffung der Lcklavcrei! bekannt, aber die angeblichen Enthüllungen desselben seien werlh aus sei» Banner geschrieben ? Weil es aus seinen afrikanische» Kolo- los. Er wundere sich, daß sich Bebel des Hauplmamrs v. Ehren- niccn de» Fluch der Sklaverei kennen lernte. ES hat sie daselbst berg so annchme. — Harlmann erklärt sich gegen die Ausnahme nach und nach, zu seinem eigenen Borlhekl emgcschränki und abge-1 der Sozlaldemokinlen in die Kriegervcrelne. Aus den Fahnen stehe schasst und daiür in der Handhabung der Scepulizei große Opfer der Spruch: ..:0>it Gott für Kaiser und Reich, für König und unsere Kakmice» würde sich Teutschland nicht so , Vaterland !" Diesen Sah kann kein Sozialdemokrat unterschreiben. utietcn. Wer uns' Können Sie cS, Herr Bebel ? — Bebel: Darauf habe ich keine Tenn wen» durch j Antwort zu geben. (Ruf: Aha!) Hartmann rührt fort. Liebknecht i, ^ fl!'" j eine mächtige Unieistügang der katholischen Welt entscheidende Schrille' sage zwar, wenn Frankreich angreife. marschircn wir gegen Frank- mr ik^> , » 11'^ Unterdrückung des Sklaveichandcls gethan werden, so erfüllt sich reich. Wer aber solle dann e»!scheiden, wer der Angrciscnde ge- ^vene vor vem oeniirvarnnn- ^ hsgtz xj„ Gelwl der Menichsichkeit, ivndern es wird auch dem ! ivesen. In solchem Falle werde es einfach heißen : Ein Hnndssolt, wesen, hatte sich in de» Lentschsreisinnigen nur ei» Fünkchen dent scher Gesinnung geregt; so aber schwenkten diese braven Herren in's Wetsenlager ein nnd verhallen dem Wellen v. Arnswaldt mit 7836 zum Siege über den nationalen Dr. Sattler (5437 Stimmen). Es ist eine radenlchcinige Entschuldigung der Tentschfrcisiimigein daß sie aus Dr. Sattler einen besanveren Zahn hatten, weil sic im Reichstaae wiederholt scharfe Züchtigungen seitens dieses streit baren Mannes erdulden mußten. Denn höher als das Partci- interesse und die verlebten persönlichen Gefühle sollte das Vaterland stehen. Das Staatswohl aber erhcllchl gebieterisch, nicht eine Partei zu stärke», welche, indem sie die Wiedeiherstellung Hannovers verlangt, auf die Zerstörung der deutschen Einheit airS- geht. Denn das sagt sich jedes Kind: Preußen giebt freiwillig seine hannöver'schen Provinze» nicht heraus; erst nach einem unglücklich verlausenden Kriege konnte unter dem Schuhe französischer Bayon- nette das Welleichaus wieder in Hannover cinziehen. Die Deutsch- freisinnigen in Preußen schlugen den einfachsten nationalen Pflich ten ins Gesicht, indem sie sich an einer Kuiidaebnng bethciligten. die unmilteivar gegen den Bestaird des Königreich; Preußen gerichtet ist. denn das ist eine Wetsenwahl. Sie hüvien über diesen Makel leichten Fußes hinweg, indem sie sagen, daß ein Welfe jetzt ein kleineres Uebel sei, als ein Nationalliberaler. Gegen eine solche Anschauung ist sreilia weder mit Vermmstgründen noch mit Patriotismus ailf- zukommen: der blmde Parieihaß ist stärker als Alles andere. Der Wahlkreis Melle-Diepholz war bisher stets eine Meierei des welstschen Abels war. Es bedarf eben eines besonders kräftigen Anstoßes, um die säumigen Wähler der stacitserhallendcn Parteien an die Urne zu bringen. Das war bei den Febrnar- wahlcii 1887 der Fall. Das fehlte aber diesmal bei der Stich wahl. Verschwiegen sei aber nicht, daß viele Wähler jenes Wahlkreises Anstoß nehmen an der Beförderung Dr. Saltler'ü im Staatsdienste. Sie wurde den Wühlern, wennschon uubcrechtigier- maßen, als eine Belohnung für seine parlamentarische Wirksamkeit hingestellt. Es liegt hierin ein wohlziibeachienüer Wink für die staalLerhaltcndcii Parteien: als Ncillistagskanvidaten nicht solche Personen auszuslellcii. die im Laufe einer NcichstagSveriode einer Be förderung n» Staatsdienste thcilhnsllg werden können. » Nachdem der Snltun von Sansibar von der diplomatischen Krankheit, die ihn gerade jetzt befallen hatte, wieder genesen ist, wurde mit der Blokade zur Unterdrückung der SklavcnauSinhi und der Waffeneinfuhr zur See endlich begonnen. Man wird bald sehen, ob es England mit der Austühruim bei übernommenen Verpflicht ungen so ernst nimmt, als es die Sache verdient. Es hat m Eng land bis in die letzten Tage nickt an Versuchen gefehlt, die Regie rung zu bewegen, von ihrer Mitwirkung an der Blokade wieder zurückzutrctcn. Große Blätter, voran die „Times" nud der „Stan dard", wurden nicht müde, die bedenklichen Folgen, die daraus für England entstehen konnten, möglichst schwarz zu malen. England sei Deutschland aus de» Leim gegangen ^ es dürfe nicht das Ge« ringste thun, um den Sultan von Sansibar in noch größere Ab hängigkeit von Deutschland zu bringen. Es sei eine Unverschämtheit von verdeutschen Gesellschaft, von dem brave» Sultan 170,000 Rupien als Entschädigung für das zerstörte deutsche Eigentbum zu ver langen ; der Sultan sei darüber vor Aerger krank geworden. Zwar sei seine Unabhängigkeit durch internationale Verträge geschützt, aber das Leisten von Geldsordcrungcn sei in den Verträgen nicht mil vorgesehen. Viele englische Politiker, denen sonst das gute Einver nehmen mit Deutschland am Herzen liegt, schütteln daher denn doch recht bedenklich den Kopf, wenn sie hören, der Sultan könne durch einen finanziellen Aderlaß deutscherseits mürbe gemacht werden. Andere beschwören die englische Negierung, sich bei den gemeinsamen Maßregeln gegen den Sklavenhandel auf das Aeußcrste zu beschrän ken : nur zur^See seien gemeinsame Schrille vorgesehen, nicht aber militärische Schritte aus dem Jestlande. Das trifft vollkommen zu. Ausgeschlossen ist aber durch das Sceabkommcir nicht, daß, falls Deutschland zur Wiederherstellung seiner Autorität und zum Schutze seiner Besitzungen aus dem Jestlande das Landen einer Truppen schaar und die Bildung einer Koloniallruppe für nöthig erachten sollte, cs damit auch vorginge. Es ist übrigens ausfällig, was jetzt, nachdem etwas Ernstliches gegen den Sklavenhandel unternommen wird, für merkwürdige Entdeckungen gemacht werden. Da erzählt der englische Asrikareisende Thompson, daß es eigentlich mit dein Sklavenhandel gar nicht so viel aus sich habe. Derselbe blühe wohl im Inner» des dunklen Erdlheiles. aber er sei ohne Bedeu tung an der Küste. Nickt 10 Prozent aller an die Küste geschassten Sklaven würden ausgesührt. Als ob daraus nicht folgte, daß Kul turvölker. welche ernstlich dem Sklavenhandel auf den Leib wvllen, sich nicht bloS aus die Blokade beschränken dürfen ! Der im englischen Solde stehende österreichische Asrikarenende Dr. Lenz erzählt In der -Times", daß die Insel Pemba, die doch offenkundig der verrufenste Sklavenmarlt an der vstafrlkamschcn Käste ist, ganz unbctheiliat am Sklavenhandel sei. Der deutsche Missionsimpektor Dr. Büttner aber findet es sogar bedenklich, wenn die Einfuhr von Waffen »nd Schicßbcdarf unterdrückt würde — denn dann könnten sich die armen Neger nicht mehr ihrer unmenschlichen Bedränger, der arabsichen Sklavenjägei, erwehren! Im Munde eines deullcken Missionars klingt ei» solches Wort befremdlich genug. Aber man weiß schon längst, daß die Missionare sehr häufig stille Gegner aller Colo- nisationsbeltrebunacn sind, von denen sie eine Concurrcnz ihrer gewiß höchst löblichen Heidenbckchrimgsarbeit velürchten. Doch verdient es eine Rüge, l-aß der deutsche MissianSiuipektor Dr. Büttner gerade im jetzigen Augenblicke die deutschen Bemühungen zur Ausrottung deS Sklavenhandels zu durchkrellzen sucht. Er arbeitet mit seinem ebenso unzeitgemäßen als velkebrten Einwand nur zum Bortheile der Engländer. Die Eifersucht der evangelischen und katholischen Missionare hat sich schon öfters als Missionar Büttner mit seinem »»bcgreislichcn Nathschlag, die freie Einfuhr von Waffe» und Schießbcdarf nach Afrika zu gestatten. Neueste Drahlbertchte der „Dresdner Nachr." vom 4. Dcc. Berlin. Der Reichstag setzte heute die 2. Berathung deS StaatshauShaltS-Etnts beim Militär-Etat fort. Tr. Bamnbcich (srs.) fragte belm Kriegsminister Bronsart v. Lckellendorff an, ob noch in dieser Session ein Gesetzentwurf betr. die Fürsorge für die Familien der zu den Hebungen eingezogcncn Reservisten und Laird- wehrleute zu erwarten sei. Bei der jetzigen Lage des Reichs- Budgets schienen finanzielle Bedenken der drmgcnd wünicbeiis- werthen Regelung dieser Frage nickt entacgeuzustehen. Kriegs- Minister Bronsart v. Lchellendorff: Tie Eruetnmgcn darüber icien abgeschlossen; die weiteren Verhandlungen beiüiiden sich jetzt bei einem anderen Ressort. Staatssekretär v. Bötticher: Diese andere Behörde sei er. Die Sache sei jetzt soweit gediehen, daß das HlcichSomt dsS Ämwui gemeinsam mit der Mlltta^behöche un die Ausarbeitung eines bezügliche» C:'si"cknrö werde hetaniretrn können. Abg. Rickert rügle die politische Agitation der Kriegervereinc »nd brachte eine Ansicht Fälle zur Sprache, Auch der säcksische Militär- vereinsbund sci bei dkil ReickStagswählen sür vie Kaltell-Kaiididalen emgetrelen. In Haspe, Görlitz. Braunschweig re. sei das persön liche Eintrete» für sieiiuiinge Wahlen als Bethätignug einer reichs- feindlichcn Gesinnung vctrachtel worden. Durch solche Vorkomm nisse. die unler den Augen des Kriegsministers vor sich ginge», würde unser Volksleben vergiftet. Kriegsmimstcr Bronsart cr- wiedcrt, er stehe zu den Kriegerverelnen in keiner dienstlichen Be ziehung. deren Blühen er wünsche. Nur bei der Frage der Fahiien- verleihuug sei er dienstlich mit ihnen beschäftigt worden, da eine solche Verleihung mir unter gewissen Voraussetzungen erfolgen kann. Weiter emzugreife», fehle ihm jedes gesetzliche Mittel. Die vom Vorreaner citirlcn Acußcrimgen seien undeglaubigt. Aaontzine Mittheilungcn wette er in den Papierkorli. — Sächsischer Bundes- bevollmächtigter Oberstleutna»! v. Schlicken: Abg. Rickert habe zu Unrecht die Bebel'iche Behauptung wiederholt, daß Mitglieder sächsischer Kriegervereine aufgeftirdert worden leien, für die Kartett- Kandidalcn zu stimmen. In dein betreffenden Ansruf weiden die Mitglieder nur cmsgesordert. an die Wahlurne zu treten und ihre Stacilsbürgerpfllcht zu erfüllen. Dagegen könnte doch am wcngistenS ein Neichstagsabgevrdiietcr etzvas haben. (Heiterkeit. Beifall) — Abg. Rsihlcr (srs.): Es gehe den Kriegsministcr aller dings etwas nn, ob Personen des BemlgubtensiandeS von Bezitts- Offlziercn zu polisischen Zwecke» gebraucht werden dürfe». In Haspe habe sich der Kriegcrvcrem bisher von Politik scrngebalten. Da sei ein »euer Verein gegründet worden, der Politik trieb und dann eine Fahne erhielt. Das Gerede über Partei-Politik trenne die Leute kameradschaftlich und sei ein grober Uniug gegen das Vereinsgesetz. Richter fragt schließlich, wie eS sich mit der Mit- tliciluna der „Köln. Ztg." wegen der zn erwartende» neuen Vorlage ftir bessere Beipannnng unserer Artillerie verhalle, wofür 40 bis 50 Millionen erforderlich sein sollten. — Kriegsminister Piviisart: Wenn Jemand eine Beschwerde habe, so sei cs das Nichtigste, sich an den betreffenden Verwaltmigsches zu wenden. Erst wen» der Jnstanzenzug erschöpft sei. sei die Sache zur Erörterung im Ncichs- tage geeignet. Die Kontrole, ob Vereine Statute» befolgen, sei nicht seine, sondern Sache der Etvilbchrside. Die Bespannungs- Verbüllnisse der Artillerie in P>eußcu seien minder günstig, wie in Frankreich. Neuerdings sci in Frankreich und Niißland an der Grenze eine Veimehning emgetrelen, die wohl die Frage nahe legen kann, ob dadurch das Gleichgewicht in landesgefährllcher Weise gestört wird. Die angestellte» Erörterungen bnben bisher zn keinem Reiultate geführt. Für die angegebenen Summen fehlt jede Unter lage. — Abg. Wtndihorst: Mit den Mchrfordcimigen für Militär- zweckc müsse cS ei» Ende haben. Vor dem Treiben der Politik in Kriegervereine» habe schon Mollke gewarnt. — Abg. Rickert pro- testirt Namens der Minderheit gegen die Behandlung der Ange legenheit durch den Kriegsminister. — Abg. Banmbach (Rcichs- portei) trägt die Hauptbcstimmungen der Statuten der Krieger vereinc vor. Wen» sich Jcniand zn den Forderungen der Statuten bekenne, so dütte er nicht dagegen hanvetn. Richter: Auch die Social- denioeraten solle man nicht niisschlicßcn nach der »eulichen Erklä rung des Abgeordneten Liebknecht. (Heiterkeit rechts). Wmdthorst bofst, daß nach der heutigen Debatte Jeder, der von politischen Agitationen in den Kricaervereincn Kenntniß erhalten, davon dem MinisterMittheiliingmachen werde.— Helldorr erklärt, die Stellung des Kriegsministers den Kriegervereine» gegenüber ftir ganz korrekt. Aus der Treue für Kaiser und Reich ergebe sich sehr leicht eine politische Stellung, die der. RickertS, feindlich sei. Rickert fragt, ob der Minister über die in der Angelegenheit vorliegende Kabmctsordre Mittheilung machen wolle. Der Minister lehnt eine Erklärung ab, da die Angelegenheit die dem Kaiser zustcheude Kvmmcmdogewalt betreffe. — Abg. Bebel: Seien die Sozialdenwkrarcn gut dazu, den Fahneneid zu leisten, so solle man sie auch in de» Kriege, vereinen zulassen, sonst befolge mau ein System politischer Proscription. das der Heeresverwaltung bei ihren Verträgen niit den Lieferanten eigen sei. Prnscrivire man die Sozialdemokraten, so befreie man sic auch von den Laste», Steuern und der Militärpflicht. Bebel kommt dann aüf die Ehrenberg'schc Affaire zu spreche». Man habe Ehrenberg, der die deutsche Sozialdemokratie insirrgireii wollte, Gelegenheit zur Flucht gegeben. Als Bebel de» Fall Ehrenberg mit dem Fall Gesscken in eine Parallele stellen will, wird er vom wer das Vaterland verlaßt. — Bebel: Harlmann sei mit Hilfe der Kriegervereine gewäblt uno habe deshalb Ursache, ftir dieselben ein- zntreten. Aus eine Anfrage Ltruckinaiin's crwiederte der Kriegs- Minister : Eine Vorlage betr. die bessere Pensionsversorgung der in den Kommniialdieiist cmtretendcn Militäranwärter sei bereits nusgearbeitct. Das Gehalt des Kriegsministers wird genehmigt. Weiterberathung Margen. Die erste Lesung der Alters- uno In validitäts-Vorlage findet voraussichtlich nächsten Domrcrstag statt. Berlin. Die Gcschäfts-Koiimliisioii des Reichstages beschloß, das Mandat des in den Oldcuburgsichcu Dienst übergetreteneu Abg. Bormamr ftir erloschen zu erklären. — Die Budget-Kommission erledigte die ersten 23 Titel der einmaligen Ausgaben des ordent lichen Hceres-Elats. Tie für den Neubau eines Körneunagazins in Magdeburg geforderten ttZO.OOO Mk. wurden gestrichen. Die für de» Neubau von Stallungen für 3 Esladrons in Lyck geforderte erste Rate von 30,000 Ml. wurde um 10,0(0 Mk. gekürzt. AlleS Uebrige wurde unverändert bewilligt. Berlin. Der Kaiser machte heute Mittag eine Spazierfahrt, die erste nach seinem letzten Unwohlsein. — Premirrleutnant Wiß- rnann hat sick aus Einladung des Reichskanzlers heute Nachmrttag nach Friedrichsruh begeben. — Der sächsische Gesandte Grai Hoben« thaishoi einen kurzen Urlaub orrgetreien. NiS interimistischer Gc- schaiilsträger fungirt Legationssekrclür v Salza n. Lirhtcnau. Berlin. Bei der gestrigen Parlaments-Soiree bei dem Staatssekretär Grasen Bismarck waren zahlreiche Abgeordnete und Bundesrathsmitglicdcr vertreten. Von sächsischen Abgeordneten beineiktc man die Herren Kiemin, Kürtz, Dr. Hartman» u. A. Gespräche politischen Inhalts wardcn nicht geführt, wenigstens wurde die hohe Politik nicht berührt. — Die Äudaet-Kommilsion des Reichstages eiledigle beute einen großen Thetl des Extra- Ordinaiiums des Müitär-Etats. Berlin. Die belgische Regierung erläßt nächste Woche Ein ladungen zu einer neuen Airika-Konfereiiz in Brüssel. Weimar. Die mitteleuropäische Svmmcrsahrplan-Konferenz ist ani 16. Januar nach Wien berufen worden. Wien. Kaiser Wilhelm richtete an Kaiser Franz Joseph ein überaus warmes Glückwunsch-Schreiben, worin er den Gefühlen persönttcher Frcuiidscha't herzlichsten Ausdruck gegeben und dem imerschüktriliche» Bunde, welcher beide Monarchen und Reiche verknüpft, mit besonderer Wärme gedacht wird. Eine ebenso trurrme Kmidgebniig erfolgte seitens des Königs Humbert nnd vieler anderer befreundeter Höfe. Pari s. Der Marinemiiitster verfügte, daß der Aviso „Bouveu" der indischen Station zugctheilt werde, um den Wachdienst an der ostafrikanischcn Küste zu verstärken. — Der Prüiett des Departe ments Ga>d verfügte gegen Numa Gilly die Suspeudirung vom Amte als Maire von Nimcs. Paris. Ter Soldat Allyrc vom 137. Regiment wurde vom Kriegsgericht in Nantcs zu 2>Aährigem Zuchthaus verurthctlt, weil er dem dortigen italienischen Konsul Lebelpatronen zum Verkauf angcboten hatte, in der Meinung, daß er an einen Berufs-Konsul italienischer Nationalität schrieb. Ter betreffende Konsul war aber Franzose. Rom, Ter Gesetz«ntwmf betr. der Wiedereinführung der Grundstcner, sowie Erhöhung der Saftpresse berechnet die Ein nahmen aus denselben für l'/r Jahre ans 85 bez. 103 Millionen. Belgrad. Das mit der AilSmbcltimg des Veisassuiigs- Pcojekt"s betraute Sub-Eomitee hat die Arbeiten beendet, wobei volles Einvernehmen aller drei Palleten erzielt ward. Die Ge rüchte über die Unruhen sind grundlos. Die Ordnung ist seit den letzten Wahl-Exzessen nirgends gestört worden. Die Berliner Börse «öffnete gegen gestern kaum ver ändert. Das Geschärt war lustlos. Banken waren Anfangs niedriger, aus Auslassung der Wiener politischen Eorrespondenz später schwankend. Deutsche Bahnen waccn schwächer, doch über schritte» Ostpreußen und Maricnburger später ihre» Ansangs-CourS, Ocsterreickiische Bahne» waren meist ruhig. Für Tuxer entwickelte sich zn steigenden Couttcn lebhafte Kauflust. Fremde Renten waren Anfang; schwächer, später befestigt, von Bergwerken Bochum« später steigend. Im Kcissavcrkehre war die Tendenz im Allgemeine» fest. PrivatdiSkont 2'5 Prozent. Nachbvtte sehr seit. Frankfurt a. M., 1. Drcbr. tsrebl» eb2V,. Siaatsbab» ASU,. Lom barden WU>. Galizier —. Gailbier 82,50. «bene, llnaar. Go'i-rent» 8,1,W, Dleronra 2I8.rv. Drebbn. Bk. —. «illcr Rufst» —. vanra —. — g-si. kbir », 4. Drcbr. arrdtl Ml.bO. S>aai«baan 2.>I,N1. lioinbarbeu SS,2b, N-rdwcsib. 1kb,2b. Markuorrn c,S,7«i. Nu«, sircd«» M1.7b. Fest. Barl». 4. Dccbr. iSchluft.« Rente Ä,2<1. «»leibe I»4,2». Ftalleuer ktaatbbahn bll,2,'>. eouibacdcu 2I7,bi>, oo. Brtoritlirc» —. Spanier 72,Sa. Elbbtcr 4lS,S:t. l iloinanrv 024.SS. Türken —. Fest. von»»», 4. Dccbr., »oemlsiaq« n Nbe li> vttn. «lmrlal« S6'/„. N«7Zer, «nfte» S8>:„ Alaiiener ob»/,, eomba-dcn 8"/,,. Kon». Türken 14'/,. 4pr»e. tnndirre »Inierikaner —. 4proc. llnaar. Goldrenle 8si.. Ockiccr. Kold- ceiirc SS. Beruh, konsol» tS7. Gltbpter 8S'/«. Reue Gam'ier ISS'/,. Garani. Gabpter INS'/,. Otiomanbank IS'«. Gur, - veile» 87. Spanier n»/,. i> ° Mcxikaner SS. Neue 4>,, c/, «kappt. Mnletdc —. — Stimm,»»: Riihla. — Wetler: Milde. Pari» «Pro» «ktenl, 4. Decembr. iSchknh.i kSeiien per December 2S.IS, »er MSr-.-AnnI 27,4N. cabl». Sptrliu« per Deccmbec 41,7», per Mai-Niiaiii« 4Z.KS, fest. RLbS! »er Dccrmber 74.SS. per März-Inui 7»,7», mat». » m st c r d a n>. 4. Dccbr. vrodutirn iS-blnhi. Witzrn per Mite» —. per Mai 216. Roagcu per Mürz l.28, per Mat >2!». Oertlichcs und LiichsischtS. , D.:^kntc früh begab sich Se. Majestät der König zur Jagd aus Bildchen« Revier nach Moritzbing. An derselben nahmen Theil: Ihre Königs Hoheiten Prinz Georg und Prinz Friedrich -l"g»Sc. Dinchlaucht Prinz Georg von Schöuburg. der Kaiseri. Königl österr. Gesandte G>as v. Chbtck und mehrere Herren der Gesellschaft. De Tascl fand im Schlosse Montzbnrg statt. «Nisitt,, » , » c» M
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