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- Erscheinungsdatum
- 1888-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-01
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
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DM-Alstt für P-ltt«. VMirbaltmi« «risfüNSverttdr. «ärlendericht. Srnndenlcke Neu»ste «örien.Berichte. L,n»,».30. «uv.. ll Udr 1SM. «»nlol« »0,81. Jlaliriikl 95.58. Türke« 11^,7, Unnnrn 83.75, Ott«» «,»»,„« la.rs, «iu Ti»„ 25.15, «,V»ter 88^17, «iilie» NX-,87, S»». vier 7IF7, Mczilancr 89.5», neue U,'>r. «riech, n a.>8. «rir 88,81. »ek« «Iw» I«ü.»», Venirai-Paetfie 35,07, Niillvauter »1,5». Louiövillk KL FL, »e «ee,S 15,37. Still. ««,»««». 3«. Nou. iu-eterid««.) okr LommtM»»». Nur Nii-k-abk , fiuii-«t»l« «erbmdlichkit. Aj Jahraan«. I Aufl. 47,VOO Stück. 1 kvorZ k«8tzvm!1>Ißr'8 „vtziiMo Wkoilvr". D. Uv» ^uÜLtoa, KauÜout«,k«j>»llä- «to. 8t« Ntllvvri'Urktaots »a äor k'oäor golkül so »nissdr»vdt. <t»ss stok ätoivldo Lvf ck»» Ukst. 2a tnd«ll d«t: Veorg NolRnrnÜltAV, Dr»»den-U.. Aaupt- ftvasto 18. «oMia tv »Uoa rrvsoorsa 8vkr«ldHk»»r«uk»Lä1imsOL. M W M M WM A"' tocl>lö8—I5l. Nov.-D-c. >18.5». M M W Mpttl«M»t 158.50. Pnuiiuki süitr 4M W WM l»8 15». «tili», dkdp».. M W «osnn»^ ea.A), «pril-Mat 59,50. TresSk», 1888.^-7"»-°-- 8rü»«t« ZSiilöMalil « in k»rt«»oou»l«», vluArrouotuln, Nrlsktanvkso, vnmsu- » U Lvl»«t»8vn«i> otc.. kliutojernpülv-^lbum«. 8 8 2srvIlLrä H^EI«<Irukvr«tr. s,« 8 WM" » "MU 8 imclvu iu äor «„DrssLnsr I'rs.usii-Lsitiu^'ß « csig virksamiito Varbroitunzz in d'ransll- u. d'amilionlcrojiivn. A lürpoäition: l0i-e8ae», SoN»«1n«1i-. SV. M ? krvuL8 L SrollSeskv, vresilM, ^ 3 LOlltF 3akllllll8iruö86 3. < « IKo«i» 1061,1,-1, uuä «II Ulkkvo« Tn- ^! U L^tltrnnte allerI*«>,aiii«n1«ii. lt«r«l«n, j j Ä Kotter - UoivälT«, Kol» - t ar^elti, l a- j « plö>uorlv-^r1Ut«I, iräkolinn^tor. „IllVLltäenäLnk". L»lloiivoll-V«rmitt«IilllS kür äis ,,I>r««a»vr ITaolii lvliton", clon ,vr«««Ia«r ^n««lllor**, »t'vio kür all«, rrnäoron lLoitunfzan. Olkortdrlc-k« «ralln. „IllVLUÄVväLAL". CIF» Lukügof' Forderunaen im Marineetat, Reichöschuldeiilast, Dcutfchieindliche Strömung in Oesterreich. Hofnachrichten, Stadtverordnete»-! wählen, Beruf als Postbeamter, Sitzung der Stadtverordneten, Pestalozziverein, Gerichtsverhandlungen. Concert der Harmonie. > Sonnabend, 1. Deebr. verantwort»»« RHaNeur Mr Politisches vr.Lmll vier«,, in Drridrn. In den zweitägigen ReichStagsverhandlungen über den Haus halt kamen außer den großen Fragen der äußeren Politik mid der Sozialresorm-Gesetzgebung noch mehrere Angelegenheiten zur Be sprechung. aus die zurückzukommen angezeigt ist. Der Schwerpunkt der diesjährigen Haushaltsberathung liegt im Marine-Etat, d. h. den Forderungen von 117 Will, zum Bau einer neuen Flotte von 28 Kriegsschiffe». Der neue Vorstand der Admiralität, Graf Monts, machte niit seiner Jungsernrcde einen günstigen Eindruck. Gegen über dem vielfach verlautbarten Tadel, daß die Marine-Denkschrift, welche obige Forderung enthält, lückenhaft und durstig ausgefallen sei, bemerkte er, er habe dem Auslande nicht zuviel mitlheilen wollen. Er sei gern bereit, im Ausschüsse alle gewünschten vertraulichen Mittheilungc» zu geben. Diese Vorsicht ist nur löblich; aber sie brauchte sich nicht aus das Verschweigen der Summen zu erstrecken, welche die Ausstattung der geforderten neuen Schisse mit Geschützen und Torpedos erheischen wird. Abg. v. Bennigsen veranschlagte diese Kosten auf 9 Millionen, sodaß sich die Marinewrderung ans 125 Mill. erhöht. Der kommandirende Admiral begründete sie mit der Bemerkung, daß die allernächste Ausgabe der deutschen Flotte: die Bcrtheidigung der Küsten und Häfen, jetzt erreicht sei: nunmehr könne man daran denken, zum Angriff überzugehen und dazu brauche man die Schlachtschiffe. Die Aufgaben unserer Flotte sind inderthat gewachsen. Im Kriege stellt allein der Schutz unserer subventionirten Postdampfer und der großen Dampfer, welche von Hamburg und Bremen nach ollen Erdtheilen regelmäßige Verbindungen unterhalten, an unsere Flotte Ansprüche, die früher nicht erhoben wurden, die sie jetzt aber gar nicht abweisen kann. Auch die Erwerbung überseeischer Kolonicen zieht den Wirkungskreis unserer Flotte weiter. Der Bau schnellsegelnder Kreuzrrcorvetten und Fregatten wird daher wohl keinen Widerspruch im Reichstage finden. Anders steht es. wie schon erwähnt, mit dem gleichzeitigen Bau von gleich 4 riesigen Schlachtschiffen. ES machte zwar einen guten Eindruck im Reichstage, als der Admiral auSrlef, daß sämmtliche Schiffe vollständig in Deutschland hergcstellt werden sollten. („Unsere deutschen Schiffe sollen deutsch sein vom Kiel bis zur Flagge: ohne zwingendste Noch soll nicht ein Nagel vom Aus land geholt werden.") Trotzdem bestreiten Sachkenner, ob unsere Werften dazu auSreichen. Dein Zweifel, ob für die neue Flotte unsere Marine-Offiziere und Mannschaften ausrcichen, begegnete der Admiral mit der Bemerkung: sie solle ihre Bemannung von den älteren Schiffen erhalten. D. h. also, die älteren Schiffe werden als altes Eisen auSrangirt und verkauft. Grund genug, den Bau neuer Schiffe nicht zu überstürzen, um nicht nach kurzer Frist in dieselbe Lage zu kommen! Mag nun von den 125 Mill. für Marinezweckc auch ein Theil abgelehnt werden, die Haupffordcrung ist der Bewilligung sicher. Damit erhöhen sich die Reichsschulden aus 1 Milliarde und 115 Millionen, deren Verzinsung jährlich 37'/s Mill. beansprucht. Diese Borgwirthschatt ohne Schuldentilgung hat nun endlich auch im Reichstag Kopfschütteln erregt. Der freiconservative Abg. Graf v. Behr verlangte das Einstellcn eine- größeren Postens in den jährlichen Haushalt, etwa 1 Proz., um die Reichsschuldcnlast all mählich zu tilgen oder doch ihr Anschwellen zu verlangsamen. Auch Mg. v. Bennigsen befreundete sich mit diesem Gedanken, aber er wies aus die Schwierigkeit der Ausführung hin. Bekannt lich stehen die Reichsschuldscheine mehrere Prozente über pari; soll nun daS Reich jährlich behufs Tilgung beträchtliche Summen davon zurückkauscn, um sie zu vernichten, so wäre dies mit großen finanziellen Opfern verknsipst. Warten aber, bis die Reichsschuld scheine einmal unter pari stehen, um sie dann mit Vortbeil anzu kaufen. geht doch auch nicht. Die Zeiten, wo die Reichs- und Staatsschuldscheine unter pari sinken, wird doch Niemand hrrbei- wünschen: in Ihnen würde das Reich vermuthlich auch sehr wenig Geld zur Tilgung seiner Schulden verfügbar haben. Bennigsen em pfahl daher. daS Reich solle jährlich bedeutende Summen von seinem lleberflusse zurückstcllen, um die Mittel vorräthig zu haben, wenn neue große Ausgaben an eS herantreten. Er erwähnte namentlich den großen Posten, den daS Reich als Zuschuß für die Alters- und Jnvalidenversorgung der Arbeiter künftig zu gewähren hat. Dieser Zuschuß wird sich allmählich steigern; er soll, wenn der BeharrungSzustand erreicht ist. jährlich etliche 70 Mill. betragen. Eine solche Verwendung der überschüssigen Mittel des Reichs hat Manches für sich, aber sie beläßt die Reichsschulden aus ihrer jetzigen Höhe. Man sollte einen Weg ausfindig machen, jährlich 10 bis 15 MM. zurückzustellen, um die RelchSschulden allmählich abzu- stoßen. Auf alle Fälle empfiehlt sich eine sparsame Wirthschast 4m Reiche: vor Allem ist es Pflicht der Abgeordneten, bei neuen Steuervorschlägen äußerste Vorsicht walten zu lasten. Das Reich hat alle Steuerquellen nunmehr erschöpft. Eine Erhöhung der indirekten Steuern ist fürder unzulässig. Eine hitzige Preßfehde bat sich zwischen den offiziösen Zeitungen im Deutschen Reich und in Oestsrreich-Ungarn entspannen. Dieser Prcßlärm hat eine längere Vorgeschichte, er umtobt bereit- höchst- gestellte Personen und wirft jetzt sogar seine Schatten auf daS deutsch-österreichische Bündniß selvst. DaS Verständniß dieser «de wird durch mehrere ganz eigenartige und sehr verwickelte e erschwert. Was hat denn diese Erörterungen, welche t wohl Verstimmung in da- Verhältniß »wischen Deutsch- herbeigcführt? DaS in Oesterreich. ES ist Mtramontancn in ,en können. Sie ^ , eben schließen, sie Würden jÄe Zertrümmerung des unter dem protestantischen Kaiser re bekannt, daß ein Theil deS Hochadel« und die v Oesterreich die Ereignisse von 1866 nicht vergesse wewen niemals mit Deutschland aufrichtig Fried geeinten Deutschen Reichs mit Freuden begrüßen. Diesen Parteien machte der Abschluß des Bündnißvertrags zwischen Oesterreich und Deutschland einen dicken Strich durch die Rechnung. Kaiser Franz Joseph siebt fest zu diesem Bündniß: er nannte in einem berühmten Trinkspruch die deutschen Soldaten seine „Kameraden." Bedenklich war Von jeher jedoch dieThatsache. daß sichGrasTaaffe. derPreinicrminister von Cislclthanien, ausschließlich aus die deutschfeindlichen Elemente Oesterreichs stützte. Zn dem Hochadel und der Jcfuitenpartci traten die Slaven hinzu. An der Aufrichtigkeit und Treue des Grase» Toaste selbst ist ein Zweifel nicht erlaubt: das deutsch-österreichische Bündnis; ist unier der Miiiistcrsckcist Taasfe's mehrfach erneut, ver stärkt und erweitert worden. Gleichwohl tritt immer schärfer der innere Widerspruch hervor, der darin besteht, daß Gras Taafse zwar alle» militärischen und finanziellen Ansprüchen oes Bündnisses an Oesterreich gerecht wird, daß er aber alle Bewilligungen den Feinden dieses Bündnisses »bringen muß. DaS Natürlichste wäre doch, daß der leitende Minister Oesterreichs sich aus die Deutschen stützte und nicht aus Junker. Pfaffen und Slaven, denen das Deutsche Reich ein Dorn im Auge. Alle Achtung vor der Leistungsfähigkeit Taasfe's, der es bisher fertig gebracht hak, die Feinde Deutschlands zu bewegen, das zur Stärkung des Bündnisses mit Deutschland Nöthige zu bewilligen: ober wie lange wird er dazu noch im Stande sein? Die slavischc Hochsluth schwillt immer mehr an, der Einfluß der Deutschen wird immer tiefer hinabgcdrückt. Nun aber ist neuerlich noch ein absonderlicher Umstand hiiuugctteten. Bisher behandelten die in deutscher Sprache geschriebenen Wiener und Pesler Blätter das Deutsche Reich und seine Einrichtungen wohl wollend und sreundlich; jetzt ist eine merkliche Abkühlung cinge- treten, es finden sich in ihnen sogar höchst gehässige Ausfälle. Die großen Zeitungen in Wien und Pest machen sich schon lange zu Lagerplätzen unserer dcntschsreisinmgen Angriffe. Neuerdings aber wimmeln ihre Spalten in den giftigsten Verunglimpfungen. Mehrere antstcmltische Blätter in Berlin, die Krcuzzeitung und der Reichs bote voran, machen das Großiudentlnnn für diesen Umschwung verantwortlich. Ersteres Blatt behauptet: dasselbe „ist von einem tiefen Haffe gegen Deutschland erfüllt, seit es m dessen energischem und machtbewußtem Herrscher, ob niit Recht oder Unrecht, wollen wir ganz unerörtert lassen, seinen Feind und zwar nur deshalb er blickt, weil derselbe seine tiesiniierstc religiöse Ueberzeugung und seine treue Anhänglichkeit an die Lehren des Christenthnms stark betonte und als ein mächtiger Hort der christlichen Lebensanschauung sich zu erkennen gab." Thatiache ist es allerdings, daß die Ge hässigkeiten gegen unseren Kaiser vorzugsweise in der judisch-srei- sinnigeil Prestc Oesterreich-Ungarns sich spreizen. Erst wollte sie ihn durch Schmähungen einichüchtcrn; da dieser willensUMige Fürst aber nicht der Mann ist, der sich einschüchtern läßt, sondern weiß, was er will, und auch will, was er weiß, so sucht mau ihm leine Verbündeten abspenstig zu machen. Die „Krcuzzig." erzählt da ganz merkwürdige Dinge: sie berichtet (Näkcreö bringt die Tgsgeich.), daß man sich große Mühe gebe, den österreichischen Kronprinzen zu einem Feinde des Bündnisses mit Deutschland zu machen. Sie schießt da mächtig über daS Ziel binaus und wir halten ihre Behauptungen für haltlos. Auch ist es eine in die Augen springende Uebertreibnnn. die deutschfeindliche Haltung zahl reicher deutschgcichriebener Blätter Oesterreichs ausschließlich aut das Judcnthum zurückznsühren. Aber scharf beobachtet muß dieses Preßtrciben doch werden. Gras Toaste wird von seinen Leibblättern gelobt, daß er ein obscures Wiener Blatt „Ächwarzgelb" wegen seiner gemeinen Angriffe auf Deutschland confisciren ließ. (Dieses Winkclblatt wird von französischem Golde unterhalten.) Aber er könnte recht wohl ein Mchrercs lhun, um alle auigctauchten Zweifel zu beseitigen. Das dcuisch-österrcichische Bündniß steht zu hoch, um durch solche Preß-Wichte erschüttert zu werden. Aber man sorge bei Zeiten in Wien, daß sich in Deutichland nicht Verstimmungen über die Handhabung dieses Bündnisses einstellcn. der Prozcßkosten werde vorbereitet. Eme Resolution des Hauses würde die Sache nicht fördern. Dr. Hartmann (kvns.) spricht seine Freude und Genugthuung aus über die Fertigstellung des Ent wurfs des bürgerlichen Gesetzbuches. Es sei das erste Mal, daß das in ganz Deutschland geltende Civilv.cht einheitlich zusanimengetaßt werbe. Angesicht? der vorliegenden Kritiken sei leider anzunehmen, das; sich das Zustandekommen noch lange hinausziehen dürste. Aber selbst wenn das Werk auch erst nach cineni Jahrhundert zu Staude käme, würde der Entwuis immer ein werthvolles Denkmal deutschen Fleißes und deutscher Wissenschaft sein. Aut Wunsch StruckmannS erklärte Staatssekretär p. Schelling, daß die Negierung zu dem Entwürfe noch nicht Stellung genommen habe. Bon ihren Ent schließungen hinge die weitere Bearbeitung ab. Meher-Halle (sccis.) fand den Entwurf insofern gut, als derselbe eine Grnndlage biete, worauf sich weiter bauen lasse. Tie meisten Angriffe habe der Ent wurf gerade von der Partei Harimann's erfahren. Wenn der Ent wurf erst nach Ablauf eines Jahrhunderts zu Stande käme, würde er den genommenen großen Anlauf nur bedauern. Hartmann cr- wiedertc, er stimme mit dem Vorredner vollständig in dein Wunsche und der Hoffnung überein, daß Las Gesetz schon in einigen Jahren zu Stande komme. Der Reichsjustizetat wurde hieraus mmchmigt. Mil der Tagesordnung „Theile deS — Nächste Sitzung Dienstag. Militär- und Marineetats ' -KZ L- Reueste Drahtberichte der „Dresdner Rachr." vom 30.Nov. Berlin. Ter Kaiser, der noch immer unpäßlich, läßt sich bei den Hosjagdcn in Springe durch den Prinzen Friedrich Leopold vertreten. Zu der Springer Jagd ist auch v Bennigsen geladen. — Montan findet bei dem Staatssekretär v. Bismarck eine parla mentarische Soiree statt. — Die deutsch-konservative Fraktion des Reichstages wählte ihren bishengen Vorstand Langer, v. Helldorff, Ackermann. Gras Kleist und Äichmann wieder. — Die Novelle rum Patentgesetz acht dem Reichstag noch in dieser Session zu. — Gegen die „Kiei. Ztg." ist auf Antrag deS Kaisers eine Anklage wegen Nachdruck'S des Tagebuches Kaiser Friedrichs über das Jahr l666 cingeleitet worden. — Die deutschen Kriegsschiffe „Sophie" und „Leipzig" bombardirten Windi. Sonnabend soll Saandani bonchgrdirt werden. Die englische Flotte beginnt heute die aktive Blokadc-Operatio». Berlin. Der Reichstag trat in die zweite Berathnng deS Etats ein. Bein, Etat des Reichstages wurde über Raummangel in der Bibliothek geklagt. Staatssekretär v. Bötticher hielt bau liche Veränderungen jedoch nicht für angebracht, da mit Sicherheit anzunehmcn sei, daß der Reichstag im Herbst 1802 das neue Rclchs- tagsgebäude beziehen werde. Beim Etat des Neichsamts des Innern klagte Kröber (Volkspartei) über die große» Plackereien, welche den Landlcuten an der Grenze aus Maßregeln gegen die Rinderpest erwüchsen. Witte (stets.) konstatitte die Zunahme des Margarine-Verkaufs seit dem Erlaß des Kunstbuttergesetzcs. Das Ges ctz habe also daS Gcgentheil von dem bewirft, was es bezweckte. Staatssekretär v. Bötticher führte die unzulängliche Wirkung des Gesetzes auf das vom Reichstage im Gegensatz zur ursprünglichen Regierungsvorlage aufgenommene Verbot der Mischung von Marga rine mit Naturbutter zurück. Robbe (MichSP). hält den Erfolg des Gesetzes immerhin für ivcrthvoll, da eine genaue Unterscheidung zwischen Natur- und Kunstbutter festgestcllt sei. Engler (natto« nallib.) bedauerte den Mangel tüchtiger amtlicher Chemiker für die Feststellung von Nahrungsmittel-Fälschung. Staatssekretär v. Rötlicher crwiedert, daß sei Sache der Einzelstaaten. Bebel (So schaffen und den armen Leuten die Marg verekeln. Metzer-Halle meint, Schlempe-Butler sei nicht besser als Margarine aus dem Talg eines gesunden Ochsen, der mit Gras gefüttert worden sei. Es sei deshalb unrecht, die Herstellung von Margarinebutter durch daS Verbot des Zusatzes echter Putter un möglich machen zu wollen. — Beim Patentamt wünschte Ham- : Reibe macher eine Reihe von Neuerungen im Patent- und Marken-Schuh . Bötticher bat, mit den bez. Wünschen nicht gesetzwesen, v. Bötticher bat, mit den bez. Wünschen nicht zu weit zu gehen. Ein musterhafte» Schutzmarkcn-Registcr sei ausgestellt, werde aber nicht gekauft. Der Etat des Innern wird hieraus, so weit er zur Berathnng steht, genehmigt. — Beim Rcichsstistrzetat regt Kniemann (Erntr.) eine Ermäßigung der Gcrichtörosten an. , Staatssekretär v. Schclling crwiederte, eine Vorlage betreffs Form > ist cs, Haag. In der zweiten Kammer gedachte der Präsident des am 30. Nov. l813 erfolgten Wiederbetretens des niederländischen Bodens durch den Prinzen von Oranien und lnüvste daran unter lebhaftem Bettall der Kammer die innigsten Wünsche für den König und dns Königshaus. Der Minister der Koloniecn dankte Namens der Regierung und erklärte, ec werde die Wünsche der Kammer dem König mittheilen. — In Schevemngeitt, wo der ^ Prinz 1813 landete, wnrdk dcr Jahrestag festlich begangen. 2- Petersburg. Der letzte große Sturm in der Nacht vom ^ 25. zum 26.. bez. 26. zum 27. Nov. bat in den verschiedensten Theilen des russischen Reiches enormen Schaden angerichtet. Aus zahlreichen Eisenbahnlinien wurden Hunderte von Telcgraphenstangen umge- 5? morsen, und speziell in Luchanen ist der Verlust ein außerordent- Z - sicher. Ans den Linien Moskau-Kiew, Kiew-Ooesta re. war der 8 L telegraphische Verkehr längere Zeit gänzlich gestört und ist es theil- » A eA. weise noch. Im Gouvernement Wilna wurden ganze Wälder um- Z tz L. geknickt, und berechnet man hier den Schaden auf mehrere Mill. « s Rubel. Beim Einsturz verschiedener Häuser kamen eine Reihe - — Menschen um's Leben. In einem Schafstall wurden 400 Schafe erschlagen, und ist auch sonst viel Vieh getödtet worden. wi - n. 3». Novbr. «red» 393.15. TttuttSd»»» rbl.HO. «°mL,r»n> S8F0. W « ^ «,rdw«äb. IW.ao. M-rknoten !>S,7S. Uns. Crrdil eao.ill». «uhiz. - L V ar >». so. «,vdr. iSchluff.) «ni«e «L.M. «»)».»» >««X>. Jlalikuer W.7L. * § StaawSaiiii !-w,V0. Lo>ut,r»ev LI8.7L, d». «rlorititkn —. Sduuier M 1 4A ««V»ter 408F7. oitomcmeu ü2lFü. Türken —. Trüge. Pari« < Produkte»), 30. Novdr. fSchliitz.) Weizen per Stovcmber 28,10, »er Mürz-ImN 27,M. behanrect. SVIrltu» iicr Nooür. 12.25, per Mai-August 13.0«. ftia. .iüböl »er Stovcmder 78,»». »er MLrz.Iun» 71,75, fest. Aiufterdaiu. 3». Skevbr. vroduneu cschknß). W.-Izeuwcr Novbr. 81k, per März 815, weichend, «oaaeu »er Mürz 187, per Mai 128, weichend. London. 3». Novbr. «Produkte») Schluff. Welze» ruliig, englische feine Torten stetig, fremder stetiger, jedoch Nebel da« Geschüft störend. Mehl theurce, rusjifchcr Hafer anziehend. UebrigeS ruhig, stetig. — Wetter: biegen. -2--^' Deutliches mrd Sächsisches. Se. Majestät der König ist vergangene Nacht 9 Uhr 30 Min. mittelst Eztrazuges nach Villa Strehlen wieder zncückgekchrt. - — Se. König!. Hoheit Prinz Fr rc d r i ch A u g u st leistete vorgestern einer Einladung zur Jagd bei .Herrn Rittmeister von Spörken in Berbisdorf Folge. — Oberförster Gustav Dost in Dresden - Antonstadt erhielt den Titel und Rang eines Fo-cstm«sterS. — Die Stadtverordneten Wahlen vollzogen sich gestern in der gewohnten Weise und unter einer Thcitnahme, die gegen das Vorjahr kaum zurückstehen dürfte. In den Vorräumen zu de» Wahllokalen hatten sich nicht weniger als?Sfimmzettelver- theller ausgestellt. Sie boten den Wählern Stimmzettel dar für folgende Listen: Conservation Verein, Allgemeiner Handwerker- Verein und Verein gegen Unwesen ini Handel und Gewerbe, Christ lich-Sozialer Verein, Bczirlsvercin der Altstadt, Johannstadt. Pir naische nnü Scevorstadt, Mielhbewohoerverein. Allgemeiner Haus besitzer-Verein mit mehreren Bezirks- inid Bürgcrvcreinen. Allge meiner Hausbesitzer-Verein mit den Hausbesitzern de: Oppelvorstadt. Bei der Sradwerordnetenwahl erhielten (Berichtigungen im Einzel nen Vorbehalten) an Stimmen: 1. Ansässige: Ackermann 5677. Adam 4623, Earl 5065. Anders 3796. Böttger 2584. Gabler 6182. Kaufmann 6225, Daxel 3105, Freund 5226. Forckert 4656. Gatzsch 2555. Eisenach 1694, Gencke 3289, Kertzsch 282.5, Kläbe 3252, Köckeritz 3156, Krug 4105, Martin 5299. Nie, tig 4013, Naschke 4474, Winker 4390. — 2 Unansässige: Christoph (>474, Winter 6(90. Erheb lich 5933, Sieber 5965, Keil 5342, Anders 4676, Kirsch 4828, Menzner 5601, Blochwitz 4799, Thiel 4001, Unruh 4795, Zeising 4686, Behrens 2951, Friedrich 3001, Kürstner 2979. Schulze 2533, Hcinze 1875, Möhle 1761, Schmidt 2443. Weidcnbach 1970, Nabe 1848. Sonach sind von zu wählenden 14 Ansässigen gewählt: Gäbler, Kaufmann, Ackermann, Martin, Freund. Earl, Forckert. Adam, Raschle,üWinter, Krug, Mertig, Anders, Gencke: d«c meist nächsten Stimmen haben erhalten: Kläbe und Dachsel. — Von den zu wählenden Unansnisigen sind als gewählt zu bettachten: Christoph, Winter. Sieber, Schedlich, Menzner, Keyl, Kirsch, Bloch witz, Unruh, Zeising. Anders. Thiel, Friedrich, Kürstner: die meist nächsten Stimmen erhielten: Bebrcnd und Schulze. — Es ist nachgerade kein Gehcimniß mehr, daß Dr. Engel in Berlin ein Buch heranSgegebcn hat. in welchem die Refor in der Personen tarife der Eisenbahnen behandelt ist. An allen Ecken und Enden Deutschlands konnte man'S lesen: Dr. Engel hat mit diesem Buche eine „rettende Thal" vollbracht: die allen: Fort schritte abholden, ini Sumpfe deS hergebrachten Schlendrians wa tenden Eisenbahnfachlcute haben sich von einem „Nichlsachmann" den alleinrichtigen Weg weisen lassen müssen, und der preußische Eisenbahnministcr Herr von Mcitzbach hat die Ideen des findigen Dr. Engel zu den seinigen gemacht. Uebrr diese Ideen mag Jwer denken wie er will, sie werden wohl beute oder morgen von den widerspenstigen Eisenbahnsachmännern noch nicht ansgciührt werden, ebeniowenig wie das RrichSeiscnbahnvrojckt, für welches der Autor offenkundig schwärmt aber komisch ist cS dabei umsomehr, daß dem Dr. Engel auch noch daS Urheberrecht an diesen Joeen streitig gemacht wird. Die große Reklame für dieselben hat den Vorläufer des TarifapostrlS, Dr. Franz Perrot in Mainz, zu ganz energischer Geltendmachung seines Urheberrechtes an der Idee der zoncnweifen Festsetzung der Eisen bahnpersonentarife veranlaßt, die in zahlreichen süddeutschen Btattern zu geharnischtem Ausdrucke gekommen ist. echt heiter, wenn auch für den Betreffenden nicht gerade erfreulich , daß Dr. Perrot unter dem Dr. En; mgrl den ehemaligen Direl-
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