Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188811293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-11
- Tag 1888-11-29
-
Monat
1888-11
-
Jahr
1888
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lliitersaltmia, MlctiLItSdntttsr. vlirtnibertckit. Snmdenlilir. » 1 st. '!« » re in. 0- r>. N u.. s- n, -c-. ll L er- ll in m. l«. 18. mstr, i! simiaas 0>s 12 Uin In Ncoftnbt: r. »losicro b, mir op Äochriiiaom bi» 3 Ui». Pi« ttpallM Ärunbikil, iimaksal» sDilbciii lL't!>» . turMsn- ' 'isiinoon so Pt«. la«^ »brr iimli äittinoc» so Pis. UuikN» Htiiili illiiiaciiiiid» Üeilc « Pis Aiiküiiüisimsc» niii dirPiipat- isiik .-jkOc 20 Pis smc rciiioichat« M s " "" AUiikj ^Lvrli! t ur di« ».»biiissisc Äiiiiialiii»! der Anmaen wird ,iilt,i srssde». Au«' ist Aiiliiiid>a»»nsn>ii»aae aksen ierbtjaliliiiis d,»i» Brieimanen von Ps>»eiiisili>>i»s. gür Rsiltaal'« tiiistiaiidlcr Schritt» liucke Iciiie Lcrboidloiitttt. iuiiiintlichs iSiitUcii klnkiiiidiiiiiiistii iitiiiiitii i,i„i> usiiitiaiit A>ri»i«itiuiissiitlle ücru>br<^I«ae Nr. ll. 33. Jahrgang. Aufl. 47.000 Stück. teiltzi'Witt'iiii-^ekiiilitiit! in korlsmonaaloo. (llisarronvtaiv, vrloktkoeli«», llamon- taiobou, Itvlostasekvi» ste.. I'kotoxiaitlilv-tVIKllm». LsmIiLrä KEZer. ^ Unsoro ^onanooll-Lipockitjoll doüvciot sied " 4Ü 8tr«««v chS (llsbvll ävr Vrüvällvr Lank uuä vis-L-vis IlotsI xolcknor Lnxvl). RAALöHLtöLL L VoZIsr, Vs08<ivv. Dresden. 1888. Neueste Börten-Berichte. ««»>««».««. N„. <«,eeet»»«.t >v<tze« man. l»r« »*>-187. N,p»r.« L»c.i88U>o.«»rN.M,il95.»o. Uv«,»» «au. iaca >19-152. N-v.-Dec. 119,58>, April - Mai t53.«>0. P»»,mrrschep Haler lvro, IW >3». «udsi »„per.. Novrmbcr I3I.5Ü, AptU-Mai 59.50. Sptrttn« bcdp«., lacu ui„„ ftas, -,0«r 53.9,», 70c, 31,10, Nvvbr.-ickbr. 70er 33,80, Ap,tl-Mäi 30,00. Priislcum loco verzollt —. iüreo lau. 28.Nopdr.iÄetreIdt- uiurlt.» Spiitius Pr. im, Ltr. >oo°/„ »ck. 50 M. iverdrauchoavaabe per Novbr. 51,70, N- vdr.-Deebr. 51.70. April - Mai 53 50. do. do. 7» M. N-vbr. 32.2p. Noubr.-Derbr. 32.S». Avril-Mai iU.iis. »tos»»» perittovr.- Der. 152,0»», Icc. >52,»8,. «pril-M-t >56,00. »tllbsi Nvv. «i2,5«», Novbr.« Deremder iilAi. - Z,nr schlesische lverciiisi». lx brz. «S«Sk'E ^ ÄI -M« ^ I « ,»,»1«- ^vlAkvrsät««, Vvlrt»»» vtt», omsltiolilt Nsillrivd Nallioks, KürslS»ermci>Ier.« » » . I t IL 4^ RW » MM >1 UWU!7BW«UH un i I. unä 8xisl7VLLrön-^.nsstö11nn§ c^>u»lt«»»!*tr. Lt ^Ibvrl kresed, Nr. 334. Kpiegel: 'WLllstrLsss Ur. 11, ^»^vuüdvr d«m riltou l'ol^taelmikum. »M" I.vlairn-VtlseiIsL«»»;- un«I HVi»>*ot»«»-U-»»«r«»n. "MV SxoeiaUtät: kraut- unä LiMer-Lu88tattullKvll vom oiniaelistvll i-18 eioNnt68tou Oonro. Schuldcnlast des Reichs, Lirnrinedenkschnst, CP-vedilivn in Osiasrikn. Hosnachrichte», Verkelirscraebmsse derStantseisenbalinc». nNtlH' Ortskrcmkenccisse, Versammlung der Handwerker und des conservaliven Vereins, Gcrichtsverliandlungen. Orplieus-Concert. ^ c^*v» einmai Verantwortlicher Nedakteiir kür PoOOslllkö vr. lkmil Biere» In Dresden. Der erste Tag der Berathung dcü Ncichshauslialts führte den neuen Schahsekretärv. Malhahn als ersten Redner auf die Tribüne. Die NiesenMcrn dcS NeichShauShaits sind bereits bekannt: der Schahiekretär führte die einzelnen Hauptposten vor, die er vielfach durch finanzpolitische Bemerkungen erläuterte. Weitläufig ver breitete er sich über die formellen Aenderungen in der Ausstellung des Haushalts. Diese sind für das grähere Publikum gleichgiltig und auch schwer verständlich. An Uebcrsichtlichkeit und Klarheit ist der Reichshaushalt leider kein Muster. Infolge der Einzahlungen der Einzclftaalcn an das Reich (Matrikularumlagen) und Wieder- herauszahlungen des Reichs an die Einzclstaaten ist das Rechnungs- Werk des Reichshaushalts so verwickelt, datz cs ganz besonders ge schulter Jinanzkenncr bedarf, um sich ein Urtheil zu bilden. Her- borzuheben ist. daß die Bundesstaaten vom Reiche 71 Mill. mehr erhalten, als sie ihm in Gestalt von Matrikularbeiträgen entrichten. Sie werden immer mehr die Kostgänger des Reichs. Wenn erst die volle Wirkung der neuen Zuckerstcner eingetrcten sein wird, stellt sich daS Verhältnis »och günstiger für die Einzeistaatcii heraus. Gleichwohl »mH das Reich für gewisse Bedürfnisse grobe Summen borgen. Jedes Jahr läuft neben dem ordentlichen Haushalt noch ein Rachtragscredit einher, der ans der einen Seite Dutzende von Millionen für Reubauten, auf der anderen die Forderung einer Anleihe zur Deckung dieser auberordentlichen Ausgaben bringt. Es wird immer im Einzelfalle streitig sein, ob man den betr. Posten unter die ordentlichen oder die auberordentlichen Ausgaben stellen soll. Leicht ist es, solche einmalige Ausgaben mittelst Anleihen zu decken: bedenklich ist es aber auch. Tenn man erhöbt damit die Schuldenlast. Der Grundsatz des SchatzsekcctärS v. Maltzahn, in Zweiselssällen eine Ausgabe lieber durch die Mittel des ordentlichen Jahreshaushalts aufzubringen, statt sie durch Steigerung der Reichs- schulden zu decken, ist durchaus zu billigen. Das Reich hat bisher schon den künftigen Geschlecktem eine gewaltige Schuldenlast auf gebürdet. Sie ist riesig und riesenhaft schnell gewachsen. Noch im Jahre 1875, bis wohin die französischen Milliarden reichten, besaß das Reich säst gar keine Schulden, nämlich nur 1,700,000 Mk. Bald wuchsen sie aber an. 1877 betrugen sie schon 120, 1887 schon 674 Mill. Im Vorjahre traten die beiden groben Nüstungscreditc hinzu, nämlich ziemlich 395 Mill., svdab die Reichsschuld einschließlich einer ver langten neuen Anleihe jetzt 1,148,000,000 Mk. betragt. Ihre Ver zinsung beansprucht allein 36 Millionen im Jahre. Man darf nur die beiden Ziffern der Jahre 1875 und 88: damals Schulden noch nicht ganz 5 Millionen und jetzt 148 Millionen über 1 Milliarde, Verzinsung damals 51,600 Mark und jetzt 36 Mill., nebeneinander- slellen, um vor dem flotten Wciterichreiten des Schuidenmuchens zu warnen. Wir gerathen sonst immer tiefer in die Schuldenknecht schaft hinein, unsere Schulden fressen uns allmählich aus. Nach dem Schatzjekretär kam als erster Haushaltsredner gebüh rendermaßen der Führer der Opposition, Engen Richter, zu Worte. Er entledigte sich seiner Ausgabe mit gewohntem Geschick. Ihm lag ob, die schwachen Seiten dcS Haushalts ouszudecken und an der Finanzpolitik der ReichLregicrung Kritik zu üben. Dazu ist ja die Opposition da und nur aus Rede und Gegenrede laßt sich ein Urtheil gewinnen. Viele seiner Ausstellungen waren wohlbcrechligt, wie es denn überhaupt undenkbar ist, daß in einer einstündigen Rede lunter der thut's Richter nicht) sich nicht der eine oder andere brauchbare Gedanke finden sollte. Daß Richter nicht aus das Be deukliche des fortgesetzten Schuldcnmachens hinwlcs, verlangt sein Parteistandpunkt. Der Grobkapitalismus, in dessen Dienst Herr Richter sein unleugbares Talent gestellt hat, geht ja darauf hinaus, die Staaten durch die Schuldcnlast, die sie sich aufbürden, zu be herrschen. In dieser Beschäftigung stört sie ein Manchestermann am allerwenigsten. Treffend war hingegen die Warnung Richters, nicht zuviel Elnnahmen zu bewilligen und nachher erhöhte Aus gaben zu fordern. Denn diese stellen fick nur gar zu leicht ein, sobald nur das Geld dazu da ist. Die Ausgaben müssen sich um gedreht nach den vorhandenen Mitteln der Einnahmen richten. Sehr leicht machte sich's Herr Richter mit seiner Forderung eines Steuererlasses. Herabsetzung der Steuern — dieses Zauberwort versehit nie seine Wirkung. Selbstverständlich gab Herr Richter seiner Feindschaft gegen die Kolonialpolitik einen scharfen Ansdruck. Ginge es nach ihm, so hätte das Deutsche Reich gar nichts Eili geres zu thun, als seine Schutzgebiete in West-, Süd- und Ost- airika, sowie im Süllen Ozean unter den Hammer zu bringen. Als Meistbietender würde sie dann England mit Vergnügen erwerbe». Dafür geht dem für England thiitigen Freihändler seder Sinn ab, daß cS vem Ansehen und der Ehre Deutschlands den größten Ab bruch thun würde, zöge es sich klcinmüthia von seinen Kolonial Unternehmungen zurück. Darum erthcilt er denn England nicht den gleichen Rath? Warum ist es nur für Deutschland eine Tborheit, ia ein Verbrechen, seinen Nntbeil an der berrcnlvscn Erde zu beanspruchen? Richter empfahl, Deutschland solle statt m lernen Welttheilen lieber in den Ostprovinzen Deutschlands koloni- siren. Vortrefflich I Diese sehr erfolgreich begonnene Kolonisation, richtiger Germanisation, des Ostens hat Deutschland leider vor 9 Jahrhunderten ausqegeben, als seine Kaiser die unseligen Römer züqe begonnen, um Italien zu beherrschen. Als im vorigen Jahre aber Preußen dieses germanisirende Kolonisationswerk in Posen und Westpreußen wieder aufnahm, da — stimmte Eugen Richter ^ Weit verständiger waren Richters Ausstellungen an der Marine Denkschrift, die eine überhastete Vermehrung der deutschen Flotte und 118 Millionen, in 5 Jahren zu verbauen, begehrt. Die ictzige Denkschrift steht in schroffem Widerspruche mit der dem Reichstax im Januar überreichten. Damals stand freilich noch der Genera! Flotte der deutschen überlegen erscheinen läßt, entspricht denn doch cge . , . den Thatsachc» in keiner Weise. Ist es wirklich io dringend, zu den 48 vorhandenen Kriegsschiffen binnen Jahren »och 28, darunter 21 größere, zu bauen? Unser schwimmendes SchlsiSmaterial hat unö 200 Mill. gekostet; jetzt sollen wir gleich 117 wertere Millionen in einem kurzen Zeitraum verbauen, wobei die Bewaffnung mit Artillerie und Torpedos noch nicht gerechnet ist! Und selbst wenn wir diese gewaltige Anstrengung machten, so würoe der Zuwachs Von 28 netten Schissen, der Andeutung der Denkschrift zufolge, nur „den Kern" der künftigen Flotte Dcntichlaiids darstellen. Die Denkschrift spricht viel von .,vvr der Hand" und von „dis an» Weiteres", sodnß das dickste Ende noch Nachkommen zu sollen scheint. Wäre cs wahr, daß die in den letzten Jahren gebaute» neuen Schisse bereits veraltet wäre», weil sic von der fortschreitende» Technik fast werthloS gemacht worden seien, so müßte man erst recht vor dem übecstürzien Bau von 28 neuen Schissen warnen. Welche Bürgschaft gäbe cö dann, daß die neuzubaucnde» 28 Schiffe nicht ebenso rasch veralteten ? In Wahrheit wird die jetzige Flotte »och 20—:!0 Jahre sehr gute Dienste zur Küftenvcrthcidigung, zudem politischen und dem Stationsdienst leisten können. Es nicht auch im Schiffsbau eine nicht zu überschreitende Grenze. Nie kann die Rede davon sein, äußerte nach vvr 3 Jahren Fürst Bismarck, das: Deutschland sich auch in Betreff der Marine mit Frankreich in Vergleich stellt. AlS daS Reich einen Zuschuß von 106 Mill, zum Bau dcö Nordostseetanals bergab, hieß cs ausdrücklich ^ dieser Kanal bedeute an sich eine Verdoppelung unserer Marine. Jährlich wende» wir jetzt schon 8 Mill. zum Bau »euer Kriegsschiffe auf. Für die nächsten 5 Jahre verlangt die Denkschrift, daß wir jährlich im Durch schnitt 20 Mill. dazu auögeben sollen. Dieser Sprung ist zu grotz. Selbst wenn wir niulehmeu, daß die deutschen Werlte Ingenieure und Arbeiter genug besitze», um in einzelnen Jahren »ür 30 Mill. Kriegsschiffe zu bauen, so würde man den Wersten einen solchen Zu schnitt geben, den sie später gar nicht mehr behalten können. Ein überstürzter Bau wird zudem die Preise für Schifsöbauten ungeheuer in die Höhe treiben. Es genügt, wenn wir die Summe sür Schifts- bauten von jährlich 8 aus 10—12 Mill. steigern. Wenn die Tech niker den Bau von Riesenpanzer-Schlachischissen für unentbehrlich halten, so ist es doch nicht nölhig, gleich mit 4 dieser Kolosse einen Versuch zu machen. Vcrtheiie inan daher den Schiffsbau ans eine größere Reihe von Jahren! Man gewinnt dadurch die Möglichkeit, während des Baues neue Erfahrungen und alle Erfindungen der Technik z» vcuverlhen. Der Beschluß der vstaflikaniichen Gesellschaft, die gesammelten 300,000 Mk. zur Befreiung von Eniin Bev zu verwenden, darr der freudigsten Ausnahme im Vaterlande gewiß sein. Auch der Plan, zunächst den Pr. Ltnt. Wißmann nut einer kleinen Expedition vvrauszuschicken und zwar schleunigst, erscheint ganz zweckmäßig. Unabhängig von diesem Unternehmen ist die Frage, was mit den deutschen Schutzgebieten in Ostcnnka selbst zn geschehen hat ? Preis- gebcn kann sie Deutschland nicht Es wird dem Dr. Peters unver gessen bleiben, daß er anr diese wichtigen und hoffnungsreichen Ge biete in der letzten Stmr-e, wo sie überhaupt noch zu haben waren, im Namen TeutschlandS seine Hand legte. Er hat sie mit Einsetzung seines Lebens für das Vaterland erworben. Ohne diese seine mukhige That wären sie längst englisches Eigenthum geworden. Wie aber wird sich ihre Zukunft gestalten? Deutschland kann nicht gut einen Gouverneur dahin sende», da die deutsche Gesellschaft die Gebiete cm> dem Fesftaude vom Sultan von Sansibar nur ge achtet hat. Es gehl nicht a». daß ei» Reichs-Gouverneur sic im käme» des Sultans verwaltet. Das Einfachste wäre, Deutschland und England bewogen den Sultan, ihren beiden Gesellschaften seinen icilländischen Besitz als Eigenthum abzutretcn. An Will iamen Mitkcl», den Häuptling von Sansibar kirre zu machen, fehlt es ja nicht. Koioiiialuifternehmuiigcn sei innerhalb des einmal festaeietzten Rahmens nichts zu befürchten, v. Bennigsen (nntronalib.): Die Wirkung einer Entwickelung aus demokratisch-revoluftoirärer Grund lage haben wir in Frankreich gesehen. Achnlich würde es bcr einer sozialdeinokratisch-revolutioirären Umgestaltung bei uns gehen. Die Militärlasten sind schwer: aber ihnen verdanken wir einen 18jähr>gen Frieden. Die Sozialdemokratie fordere die Enteignung des ge- samniten Arbeitsinaterials, dcS Betriebskapitals und des Grund und Bodens der Besitzenden. Sic würden den Kamp' um so siegreicher bestehen, je remer ihr Gewissen bez. der Verpflichtungen, die sie de» Arbeitern gegenüber haben, ist. Hoffentlich werde es gelingen, in den noch bevorstehenden Sessionen das Altcrsversorguiigs- und Arbeitcrschutzgcsetz zu Stande zu bringen. Eine Amortisation der Rcichsschnid sei dringend wünscheiiswerth. Der Etat sei nicht un günstig. Die Verhältnisse lür die Einzeiftaaten hätten sich um 100 MilliMen gebessert, man könne also wohl an Amortisation denken und für spätere Belastungen der Invalidenversicherung etwas re- scrvire». Die Kolonialpolitik wegen Schwierigkeiten autzngeben. wäre versehit. Alle Kolonialstaateir hatten in den ersten 50 Jahren Schwierigkeiten. Der Staatssekretär Maltzahn konstatict, daß die Getreidevrene noch immer niedriger als im Durchschnitt seit 1872 seien. Adiiliralitätsches Gras Monts: Die Schisssbautni sollen sämmtlich in Deutschland ausgeführt werde». Die deutsche Marine soll aus deutscher Arbeit bestehen vom Kiel bis zur Flagge. Der Pcrsonalwechsel in der Marine sei kein Spstemwechsel. Der HauPt- thcil des Etats wird an eine Kommission verwiesen. Morgen kleine Vorlagen, Antrag Rückert betreffs der Wahizettel. Berlin. In Abgcordnctcnkreisen verlautet, die national- liberale Partei beabsichtigt einen Gesetzentwurf, betreffend die Amortisation der Neichsschulden. einzubringen. — Der Mörder Dauth ans Hamburg ist in Ncwhvrk festgenomnreir worden. Paris. Nack hier eingcgangenen Depeschen aus Havre wurde in vergangener Nacht im Vuercnr des dortigen deutschen Konsuls ein Einbruch verübt; ein Schrank wurde gewaltsam erbrochen. Die Berliner Vörie war Anfangs auf Pariser Nachrichten und aus das Unwohlsein des Kaisers verstimmt. Das Angebot uberwog. Nach mancherlei Schwankungen trat in der zweiten Hälfte eine allgemeine Befestigung ein. Das Geschäft war im Allgemeinen lebhaft. Deutsche spekulative Banken setzten niedriger ein als gestern, besesticften sich aber gegen Schluß. Eisenbahnen waren grrt behaup tet, Marienlnrrger und Duxcr höher, Bergwerke der regeren Um sätzen behauptet, fremde Reiften sehr still, aber ziemlich fest. Später gewannen sie durchschnittlich '/> Prozent. Im Kassavcrketzr war die Tendenz fest, Bahnen meist höher. Jndustrieen ziemlich lebhaft, -M — vorwiegend besser. Oesterreichische Prioritäten vernachlässigt, Privat- ^ diskont 3'/i Prozent, « L '2»"' ffranktur» a. M„ L8. Novbr. Errdit Etaatsbab» AS.Od. Lom- ^ borbrn 83,30. «SaNzirr —. i«,»»«er 8l.0ü, Ipror. llngar. G-lbrrut« 83^0, A 02, DiScon,» LlS.IO. Dr-sba. vk. XDrr Rusirn —. Laura —. - ffcft. ? 2- ^ w i r n, 28. Novdr. «Lredi« :>N1 80. Siaaiabad» 2-N.00. Lombarde» lvv, » " — N-rdwkstb. 1VO.OO. Marknotc» 5,9.82'/,. Un,. Ercbi« 229.7.,. gcst. . Paris. 28. Novbr. iSchluh., I8rn«r 82,87. «oletdr IM,I2. :z«altei>er SV.87. SlaatSladn 5,11,25,. Lombarde» 218.75,. du. Priorilätca —. Svauter ckovvter 1l>8,12. Ottamaaea 5,23,75. Türkrn —,—. gcst. Lo » do », 28. Novbr.. «ormtttaao r> Ubr 10 IIINIU :oc,nsolS !8>„.. 1873er, Nuffen ISO-,,. Italiener 95-/,. Lombard,» 8V«. Konti. Türke» 11"/,,. Iproc. tnnbirir Niaerlkanrr . Iproc. Ungar. (Soldtcutc 8.»,. Oestcrr. Gold» rcntc »0. »,'rruk-. cronsolS 107. «Ntiptcr 80-/,». Ncue Gftvptrr 100'/,. Garant, ikavvtcr 100',.. Ottomaabank IO"/,,. Sue, - Artteu 8i>»., Svainrr 7I>/«. 6 Mexikaner 8!>>/„ Neue «'/,»/» Eaypt. riiilcUic —. — Stimmoog: Ruläg. — Wetter: Nebcl. Parts «Produkten», 28. Novbr. iTchlutzg Wrizc» per Novcmbcr 20.25,. Per März-Juni 27.50. lest. Spiritus per November >1.25, per Mai-August 12,75. rutiig. Nlüböt per November 75,75, per März-Juni 71,5,>. behauptet. N >n II c r d a m, 28. Novbr. Probuktcu «Slhluh,. Wrizc» per Novbr, —, Per März 2t8, behauptet. Okoaaen per März 127, per Mai >28, weichend. London, 28. Novbr. Produkten' Schluh. Nebel Geschäft störend, Weizen «rügest, Mehl schwächer, russischer Haler festest, ruhig. Ucdrigcs stetig.' — Wetter: Kälter. 72. ^ Neueste Trahtbcrichtc der „Dresdner Nachr." vom 28.Nov. ^ .. , » v. Ccwrivi an der Spitze der Marine, jetzt ist sie einem Fachmann, dem Admiral Grasen Monts, unterstellt. Wir besitzen jetzt 48 Kriegsschiffe und es stünde schlimm um unsere maritime Wehrkraft, wenn eS wahr wäre, waS die Denkschrift durchblicken läßt, daß eiarntlich nur 6—7 allen Anforderungen der Neuzeit entsprächen .-r.. ^ ruM Eine solche melancholische Auffassung, weiche sogar Berlin. Tie Kaiserin empfing heute das Reichstagsprä- sidium. -- Grai Bismarck übermittelte dem schweizerischen Ge sandten Roth die miftichtigsie Therinahmc der laiieftichen Regie rung am Tode des BnndcSpräsidentc» Hertenslrin. Von der an geblich erwarteten Vorlage betreffs der neuen Mckilärsorderungcn ist in unterrichteten Krciicn nichts bekannt. — Prinz Heinrich hat sich erkältet und hütet daS Zimmer. Berlin. Reichstag. Eiiigegangcn ist das Genvsscnschasts- geietz. Die erste Leimig des Etats ward fortgesetzt. l-Abg. Lieb knecht : Tie Lage sei keine irirdliche, woran die enorme Hetzerei der offiziösen und der Kartellpreise fchuld sei. Die Ausgaben des Reiches steigerten sich bis aus nahezu 1 Milliarde DaS ist ein ungesunder Zustand, hervorgegcmgen aus der Einigung Deutsch lands von oben her anstatt von unten. Die Entwickelung des Reiches krankt an der preußischen Pickelhaube. Die Sozialisteu- prozcffe erfüllten das Volk mit Zorn. Er habe im Verkehre mit französischen Politikern keinen Zweiiel darüber gelassen, daß wenn Frankreich angreift, in Deutschland alle Parteien einig gegen Frank reich marschiren. Aber Frankreich werde nickt angreifcn, cs fürchte nur die Koalition gegen die Republik. Von Abenteurern wie Bvulan- ger habe Frankreich nichts zu erwarten. Gegenüber dem bestehen den Steuerdruck würde das bischen sogenannte Sozialreiorm nichts besagen, dieselbe lei doch nur resomiirtc Armenpflege. Heute gebe eS nichts als Hetze — Hetze gegen Juden, gegen Sozialdemokra ten, gegen Engländer und Engländerinnen- Welche Atolle habe die Presse der sogenannten Ordnungsparteien bei den Angriffen aus Kaiser Friedrich III. gespielt! Die Militärlast sei unerträglich, man müsse an eine internationale Abrüstung denken. Die Kvlonial- poliiik sei schneidig, aber gedankenlos: che man die Sklaverei be seitigen wolle, möge man erst tue Verhältnisse i» Deutschland bessern und jedem Arbeiter einen täglichen Mchrverdienst von 20 Pfg. schaffen. Er werde dem gegenwärtigen System keinen Mann und keinen Groschen bewilligen. Staatssekretär v. Bötticher: Die Rede Liebknechts bezweckte wohl nur das verlorene Terrain in der Arbeiterschaft wieder zu gewinnen. Die offiziöse Presse scheine zum Mythus geworden zu sein. Alles was den Anschauungen der Opposition widerspricht, wird als offiziös erklärt. Liebknecht unter lasse es, Mittel zur Milderung der Lasten cmzugcben, mit allge nieinen ExklamaÜonen ist aber nichts gethan. Die Regierungen seien bemüht, Uebelstände, wo sie sich zeigen, zu beseitigen und können sich an einer Umgestaltung der bestehenden Ordnung, deren Erfolg mehr als zweffelhaft ist. nicht cinlassen. Der Vorredner habe auf Frankrcch verwiesen; dort betrage die Steucrbelastunq durchschnittlich 62 Mk.. bei uns 42 Mk. pro Kops. Mehr an Ver hetzung könne Niemand leisten, als die sozialdemokratische Presse wosür er Beweise beibringen werde. Wir werden unsere Sozial Politik sortsetzcn und werden unS freuen, wenn die Partei des Vor, redners mit wirklichen Verbesserungsvorschlägcrr kommt, bis dahin nehmen wir an, aus dem richtigen Wege zusein. (Beffall.) Graf äußerste Lcrtltchcs und Süchsisches. — Die beiden ordentlichen Professoren in der philosophischen Facultät Herren Prot. Dr. Wundt und Hosrath Pros. Dr. Hernze in Leipzig sind zu Geheimen Hosräthcn ernannt worden. — Sc. Durchlaucht Prinz von H o h c n l o h c - O ch ring c n ist in vorvcrgangencr Nacht nick Gemahlin hier cingetroffen und iur Hotel Bellevue abgesticgcn. — Am zweiten Jagdtage (Dienstag'' sind in Thallwitz von Sr. Majestät dem K önrg c. Sr. Königi. Hoheit Prinz Georg und der übrigen Jagdgesellschaft über fünfhundert Haien zur Strecke gebracht worden. im drrtten Treiben schoß Sc. Majestät der König einen feisten Nehbock. Ter Bock stürzte — trefflich auf's Blatt getroffen — auf der Stelle zusammen. — Wie alljcrbrlrch ist auch Heuer eine Ausstellung erschienen, welche die Verkc hrsergeb nisse jeder einzelnen Linie des sächsischen Stc> atseisenbahnnetzcs ini Vorjahre, atzo dies mal 1887, entbült. Diese schwierige und zeitraubende Arbeit giebt .»gleich an die Hand, welchen Werth in finanzieller Hinsicht die betreffende Linie hat. Im Ganzen haben die fächsischcn Staats- eisenbahnen im Jahre 1887 gegen 1886 im Personenverkehr 1,335,911 Mark, im Güterverkehr 3,566.032 Mk. und aus anderen Quellen 316,919 Mk., im Ganzen hiernach 5,218,892 Mk. mehr geliefert, welchem Betrage eine Mehrausgabe'von 1,679,01« Mk. egenübersteht, sodaß der Uebcrschuß um 3M1.876 Mk. und die Verzinsung des gesammten Anlagekapitals, welches 621,76 Millionen Mark beträgt, von 4,59 auf 5,10 Pro;, gestiegen ist. Bei den einzelnen Linien wird die Rentabilität beeinflußt nicht nur vom Verkehre derselben, sondern auch von Vcrkehrsablenkungcn bei Er öffnung neuer Linien und durch zuftilliae Ausgaben. Die höchste Verzinsung ihres allerdings nur 2,7 Mill Mk. betragenden An lagekapitals gewährte die Linie Höhlteich-Wüstenbrand, nämlich 14,21 " ' " " - ihrer l Bodenbach- Weida 7,76, Schwarzenberg-Zwickau mit Nicderschlenra-Schneeberg 7.72, Stollberg-St. Egidren 7.66, Görlitz DreSdcn-Altst. 7,53, Drcöden-Wcrdau mit Kohlenbahnen bei Dresden 7,25, Gaschmitz- ' iwitz 7,02, Leip;ia-Dresden-N. mit Großenhain-Priestewitz 6,21, Schönbörnchen-Gößnitz 5.95. Brnnn-Grciz 5.86. Ricsa- che i Behr (Reichspari,) brsnrworiet Sparsamkeit. AnS den Chemnitz mit Eibzweigbcrhn 5.18. Zeithcnn-Effterwcrda 4M, Rcitzen- hain-Flvhn mit Olbcrnhau-Pockan 4.44. Piagwitz-Gaschwitz 4,34. Borödvrs-Döheln-Eoswia 4,31, Wilkan-Saupersdors 4,24, Kieritzsch- Chemnitz mit Limbach-Wittgcrsdors 4,08 Proz. Hieran schließen sich die mit weniger als 4 Proz. verzinsenden Linien. Unter 1 Proz. ergab Potschavpel-Wilsdmss 0,86, Rochlitz-Ncnsdors-Penig 0,69. Bautzen-Schandau 0.48. Riesa-Nossen 0.27, Ncrfftadt- Dürrröhrsdors 0.20, Zittau Löbau 0.10, Ebcrsbach-Löban 0.10, Wiftschtyal Ehrcnmedersdori 0.02. Dagegen deckten nicht einmal ihren Vetriebsauswand die Linien Schribe-Warnsdors-Eiban. Herlasgrim-Oelsnitz. Weipert-Annaberg und Mvscl-Ortmannsdorf. lieber dem Durchschnitte der Verzinsung von 5.10 Proz. waren
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite