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- Erscheinungsdatum
- 1888-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188811049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-11
- Tag 1888-11-04
-
Monat
1888-11
-
Jahr
1888
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Matt für Poltttl. Uftterliültüna. Atlibält-verttbr, Börl«nb«ri-Iit. SremdenMl«. d>« üm !»»«>« >c>l« oimiaa» bis l2 U»r, sn NnM >r. ilieürra b. nur an Wochriiil »3 Mn Pie llvatiinc »inarlaiir sD>we„> r»Piü.. «ucMon- laas ober >,aili,Nii»a„c» A> ^>a. Uiilerm tzinüi ilkimiriandt» 8«>.lr ->« Ksg. Äiilulidiauiigeii aul bei Pribat- «e»k .ijeile 20 Pia Eine »iiiralltial« für die iiliilililmi'ae Aiilttülmic der ?li„e!acn ivffd niml acacbeii. Au-i- «vüriiae Aiikiiiidiaiiiiasaiisnaae aeae» Bvrlierbe-alili»», di,ui, 'Nrlelnwrten oder Pülieiiizalilima. , Kür Riillaabe eii>ae>aiidicr Schrift» " „>,-ke keiiie LerbindliM-N. rlnküiidiaiiiiliei, iiclimei, jamintlichk iianiliane NermiileluiiaSslelle» an. Üernlvrechlielle Nr. rr. !13. Jahrgang. Aufl. 47.000 Stück. Volastudvii vm »ortkL »srrmrum, Itlot«« >v, I„ Ldco ävr Lelrlosüstra«»«. 4Vario« 8i««1«vn I » dliretit» 2 vbr. Xur IVatiii vetnv untrer Kon.IIir. ItiiNol. Dresden, 1888. Neueste Börse»-Berichte. Sie «t»ft. 3. No«. ««et reib»»., iblri/in, icli. loco >>-:-> 52, Po».. rec.IU. Avr,1.!Via> non,!,,., N3»ge« ,est, loco>5ü—MI, No». Der. 155,5«, Vlbril > Mo« >55.53. Poiii^ulichrr Haler loco 133—>12. «iitt'öi unvcrLnd. Nooemdcr 5.,,7«, -tpril-Nlot 55,5«. Sblriiuo u»i>., loco oliiie Hall ftiftr 52,53, 75er ili.iid, Noobr.-Tccbi. 7«er 22,70, Äpril-Mai 35,4«. PetroleilM loco —.—. Brcdla » . :>. Novbr. ivielrelde- >»ark«., LftUltuo 1». Ilm rar. liiii^ exrl. üb M, Be>b>a»Ni»abaabe »er biovbr. soi.bli, Poobr.-rcebc. 5«,35. »lvrtt - Mai 5321», »o. do. 7» 2», Stovdr. 31.3«. »ton»«» per Noor.. Lee. 131,i>i. Der. >',4,55, ÄUril.-Ma« 1«l.»0. Mb«, Nov. »7,5». >>!ovbl.. Dccbr. 55ä>». Hpli-iius 7»er «loodr.. »ec. 3j,R. Zlnl «oril.Mai 33.5». weiter: Trübe. ?srä. Ssrlged. Na,edk. ^ inis, l'iot>ioi»tukkn K Ani lt^tr. 4. 1'6i ii8in <»vIibit<4lo 321. iK N ^.uskiitirliebo Oroislinton vorsomln lrc-i. Oorrälir für roino 8 j8 Xiitiiriviiiii». A « ^ L»!ms ZvLrLÄUKÜL, 40 itiin llo. " L ^ Melftrv^er, in V"n1r»» AtirrnveUlnvUen trve^eu, uitü in Dudvii. ^e^Zn-Hronlsuclitor, kcüi oloum-I^ri mp6n. Z! ^ « Ni l l Iloüiol r.nt all,,».»: 51», ie,s-I r»»»o 27, 3«,»U--n.tr,„ne 1». b<-»uln,li II, >„rl,->iutri»oe, ,,3i»ür i.3,«!«??». kroL Vr. FLZsr's KMLKsMGN von 1 /L Alni'Ir :m, »oivi» «iuiuiilliclu! V«;lit0i> Uornial-Hrükel Nr. 3^9. Deutscl,» jt'r'Ivnililpolitik, Sklavenhandel IN Ollalnka. brainachrichlen, PernnaHiitimaen ans Pierdevahneii. (rvncerl im §i'e»stasler (Lasinv. Qnarlettiviice. GeiichtoveihandlttNilen Lemiilworl»»er Sledakteiir lür Politisches 1". iknü! BI- reo In Dresden. Bisher lief das vom Mrslen Bismarck verkündete kvlonialvoli- tilchc Pwaraiiiin darauf hinaus, das; das Deutsche Reich die blohc Schuhmacht für kolonial-deutsche Uniernehniunaeii, nickt aber eine selbswerivalteiide Kolonialmacht sein solle. Es ist auch noch kein Anzeichen hervorjictretcn, das; der Reichskanzler oder svnsliae lei-! tcnde Stellen im gleiche von diesem Kolonialvroaramm abzmvcichcn ! bcschlvffcn haben. Wohl aber berichtet man. dah in diesen mas;- s liebenden Stellen «irvk;c v!cneiatheit obwaltet, der oslasrikaniichen Gesellschaft einen Ncichsziischus; zu «rcwahrcn. Die vslasrikaniichc ^ Gesellschaft solle neue Capitalicii anfbrinizen, deren Berziiisunl; § das Reich verbürge. Ans ciaencii Kräften kann die osiasrikanische j Geicllschast, infoine des Arabcransslands, weder die ihr noch ver-! bliebenen Kolvniecn bchaiivlen, noch weitere erweidcn, noch endlich > die Emin-Pascha-EA'edilion nntcrnchinrn. Will Denlichland hvss- ininnsvollc Kolonisations-Anfanne in jenem wichlincn Thcile ^ Afrikas nicht für immer prcisnebcn, d. I>. dem cnnlischen dleden-! bnhler überlassen, so inns; das gleich in irncnd einer ^orm irncnd ^ Etwas thnn. Auch bicict die in Angriss ncnoniinene Bcwennna zur AnSrollunn dcs nslikanilchen Sklavenl>ande!s dcni Dcuüchen gleiche rühmlichen glnlas;. sich an einem nrvs;en Werke der Mensch lichkeit und Civilisalion zu betheilinen. Hieran sollten alle Völker Europas ohne Ausnahme mitarbeiicu. Indem Europa ans ver einte» Krallen im Herzen dcs dunkle» Weltlhells den Eonnvstaat schns, hat es sich ausdrücklich zur Lösiinn der Anfnabe, den Sklaven- liandcl ansrnroltcn, verpflichtet. Freilich ist damit ein nros;es Wort gelassen anSnelprochen worden. Zn den vielen, in der Natur der Sache liegenden Schwierigkeiten, treten andere hinzu, die ihr Ent stehen nur den leidigen nationalen und comcssionellcn Gcgensiihen verdanken. Als ob cs nicht genug wlirc, das; Deutsche und Eng länder sich bei ihrer Vcsikergreifnng Afrikas mit scheelen Blicken betrachten, meldet sich auch d>e Feindichast zwischen den evange lischen und den katholischen Missionaren und die beiden gemein same Eiscisucht gegen Kvloniglbestrebnngcn, die nicht die Heiden- bekchrung als oberstes Ziel in'S Auge fassen. Da halte der franzö sische Eardinal Lavigcrie einen inlernalionalen christlichen Kreuzzng gegen den Sklavenhandel gepredigt, Papst Leo XI I l. hat ans seinen Mittel» dafür 300,000 Francs hcwiillgt; sofort aber erheben prote stantische Missionare die warnende Stimme. Z. B- Dr. Warneck im „Rcichsboicn" erblickt in deni Vorhaben einen römischen Krcuz- zng. der, wen» er gelänge, Anita laihvlisircn und die evangelische Msision vernichten würde. Vieles, was Dr. Warncck cinwendet, ist wohlbegründet. Tie cciitralasiikanischen Missionare des Cardi- nals Lavigeric hatten schon früher den Vorschlag gemacht, ihnen päpstliche EzuZuaven als militärische Begleiter mitzngeben. Jehl will der Cardinal an deren Stelle ein Krciizhccr von Freiwilligen stellen Eine aus aller Herren Länder zusammcngcbrachtc Truppe von Abenteurern würde schwerlich den seht von blutgierigen Sklavcn- jägem gepeinigten Negern als ein kultureller Fortschritt erscheinen. Ter Gedanke ist gut gemeint, aber schwerlich praktisch aussührbar.! RtNkstc Tvahtbtvichte der Bessere Erfolge vcrhcisit ein vereinigtes Vorgehen der Deutschen,! Engländer und anderer Nationen. Das Nächste, was zu thnn wäre, ist die Abschlichung der Küste zwischen häuslicher Sklaverei und Sklavenhandel und -Jagd. Ihre > znsgmmengcschniolzcn, Eoloiiiialoren, Zinn Theil auch ihre Missionare, drücken bezüglich I r» erreiche», der HanSiklave» die Augen brachte Einrichliing weil sic nicht wissen, was mit de» befreiten herrenlose» aiiznsangc» wäre. Freilich ist dies unlogisch, denn ohne die häus liche Sklaverei wäre auch der Sklavenhandel längst ansgeslmhen: aber in dieser Welt kann man eben nicht die Forderungen der Logst sofort mid haarsihars verwirklichen. Es gehören Geschlechter dazu Einrichinnge» zu schassen, die den Geboten des Ehrislcnthnnis und der Kultur cniivrcchcn. 8<4»I<>8bi-8Lrtt88tt 20. 4. Novbr^ Slaiilen liosite damals, L6adclan im Januar » ... ... i Tic B e r l i n e r B o r i e crössnete wieder schwach mit wcichcn- e .liigc» z», weil ne wisie», dn>, eine altbcrge-.h^ Coiirien, besonders ;ür Banken und Bergwccke. Später trat sich nicht im Handnmdrehen ändern lässt und s Bc>esl>gii»g ans grögere Deckungen in Montamverlhen ein. Tie a, was mit den befreiten herrenlosen Sllavcn i Befesliguiig hielt aber nicht an, nmnenllich wurden zum Schlus; Pankaktien wurden namentlich leNtgniig Ntvntanwerlhe wieder matt. t!>on Ter Deutsche, mit seiner Logik, Gründlichkeit und Gewissen- - Hastigkeit, erscheint nun den schigen Machthabem in Ascita als ein weit geiährlicherer Eindringling als der Engländer, der sich in die Tinge sclnckl, von dem Einflns; der Zeit daS Beste crwarlct und! einslweile» ost süiiie grade sein lasst. Wenn an der Lsiküstc Anikas ! . die bisher dort benschenden Araber sich mit bcsondcrcm Ingrimm ^ ans d e dculschen s?'iedcrlassniigen stürzcii und die englischen verhält-! iiis;mäs;ig weniger belästigen, >o ist dies aus der genannten Ursache! leicht erllärlich. Die arabischen Zolldcainien auf dem Jestlande,! welche bisher den Sultan von Zanzibar, als den Landesherr», um j den grössten Theil seiner Zvllciistünile bewogen haven. scheuen die' geordnete Verwaltung m ocn den Tenlschen zur 'AuSbcnlnng über lassenen Gebieten. Die am Silavenhandcl betheiligten Araber wiederum erblicken im Eindungcn der Tenlschen west sicherer den Ruin ihres Geschäfts, als wenn sic cs mit Eiigländcui zu thnn haben, welche oft den Handelsvorthest vor die Gebote des Ehrislen- thumS stellen. Dies also »nd nicht das Ungeschick einzelner Beamten dcc denlschen Ostnsrikagesellschast ist der wahre Grund des ihr so gefährlich gewordenen Araberamstandes. Die eingeborenen Neger und an Mihbandlungen und Grausamkeiten ihrer Herren, ocr Sklavenjäger, so gewohnt, Las; sic wegen einzelnec Ungchörigkeiten dcistschcr Beamter mcht rebellirt hätten. Gegenüber dem blntigcn SchrcckenSregnnenl, das diese entselzlichen h'iraber über die stinnvi- simiigc Slegerbevölkernng auSübe», erscheinen etliche Takllosiglelrcit dciilschcr Beamter, talts sie wirklich vorgckommen sein sollten, als nicht der Erwähnung wcrlh. Die ArkSrotlnng des Sklavenhandels der Araber durch die Deutschen vernichtet aber ihre wirthschaftliche Existenz und deshalb führen sie ihre Sklaven gegen die. deren Wirksamkeit ihnen Befreiung verspräche. ES wird also darauf an- kvmmcn, die Eiiigchvrenc» als Bundesgenossen gegen die Amber zu gewinnen. Eine ans Freiwilligen zu errichtende Kolonialmacht würde dick Bestrebungen nnlcrstüsien. Jedenfalls »ins;, wenn das Tenlsche Reich seine sinanzielle» und sonstigen Hilfsmittel zur Er haltung der denlschen oslasrikanischen Gesillsihas! und zne Be kämpfung dce Sklaverei in Bewegung fesn, ein fcstbegrenster ans- sichkovoller Plan vorhanden sein. Das Deutsche Reich soll sich zu Nichts anheischig machen, was nicht vorher ansstilirbar erscheint. Innerhalb dieser Grenzen Iaht sich aber »nscrcsteiks Vieles zur Förderung der Kultur und Menschlichkeit thnn. Mag nun aber Drntschland allein oder Hand in Hand mit England Vorgehen, so wird man dcimiiS den dcgründeten Schluß ziehen dürfen, das; mg» an leitender Stelle ani eine dauernde Er haltung des Friedens in Europa rechnet. Deutschland würde sich in ein solches afrikanisches Unternehmen nickt einlasicn, wenn es in Europa Vcrwickclnngen befürchtete. deutsche Weiche durch Eoursriickgänge betroffen. Tenlsche Bahnen waren angehoieii. österreichische dagegen seil. Den Rückgang der Bergwerke vernrsaclste vornehmlich der Jahresbericht der Dortmunder Union. Fremde Renten waren ruhig rrnd wenig verändert. Im Kassaverkebrc waren Banken und deutsche Bahnen ichwächer. deutsche Bahnen scst Industrieen bei >esler Tendenz belebt, deutsche Fonds gleichfalls wsl. östeneichnche Primilälen vielfach höher bezahlt. Privcstdi-ckont 2 i Prozent. Nachbörsc matt. gin n k s „ r > a. M.. 3. Slvviir. ckrcdi« 258 5. SI>>-N3I>ah» —. Lsn>. imrdlu —. >»sli>i<-r Nii-/,. c?--»r»cr v!.2». Ivroc. linaar. «üoldrr,»« 3t.8». LiSconto 225.73. Trc»->». M. . T-in>!>!»i>l-.-> —. 2aiua .— LUIi. Wie», 3. Nvviir. NilLN i-Ii'.l«. Elil.ilSiiaii» 2>7.75. 2»nN>arüc» I«5,2>. Rordw:ftb. >»>-.»». Mnrknolc» 5!>,»2. »„». Nrcdlt i-N.»». Üiui,-». !parIs, 3. -Nsnltt-. -Schtlift - >««><- >2,57. rinlrilic lül.ü.i. Z7lalic»cr »»,»». 8««s!>-baii» 533.75. «»miinrd-u 2.!>,»ü. »o. ivlisrli-iicn —. Svantc- 73 c^tivtacr -iei.'-e. Oriomtnicii 532.6-t. Türtcn —,—. Bclianvict. 2 o « v v n, 3 Nsilbr., V10imlitN3ö II Ubr 1» Min. tiousolü !I7"/i,, 1373er Nttjjcii IN» .. .giaUraer 25' ,. Lsmvaroen !'>/,. «o,,v. Türken 15->, . rvroc. InnVirtc Anlertknncr ,—. rprac. Ungar. liioidrenic M g. idektcre. iilsid- eenic !N. »<>rn5. «ronlol« IM!>/,. ik-iiniice Neue -ranvlce I»»-». Marnnt.' uginuicr I»"- .. OI,°!!>-inl>ai!t IIVZ-. Sueg - Äclic» >3 Svaniee 72>... >!->/„ Mexikaner >3-,. Neue«-,»/,, k?gl„->. Nnlcilic —. — Slim-nu»»: !!I,,I,<a.— Weller: Nebel, Regen. Pari« < Pr ob n k len >. 3. Nobbr. «-liguä.I Wciiknper »knvcuiber. 27,l», l-er 21!,N:-gn»i 23.2». »Nil !,. Sviriin« per N»l>c»,bc> 43,75. per Mai-.'ingust 42.5», ruhig. Nüdsl rer November 71,75. per 2När,;.Ju»> 75,75, ruhig. »l m ft c r v a IN . 3. Robbbr. Produkte» iSchluhi. Wetze» ver Novdr. —, per Marz 237. INoggcn per 2>Iitiz 132, per Mai »Dresdner Nachr." vom 3. Nov. Berlin. Das Komitee zur Borberalhung dcs Ncichstags- bcschlnsscs über die Errichtung deüDcistmalS sin Kaiser Wilhelm I. ist über die Plalzfragc nicht ichlüisig geworden. Tie 5gäuscr der Schloßirciheil sind von cmcm Kvniitce angckami Ivordcn, des alrikai ächcn Festlandes gegen den Waffen- und Sklaven- b>c!elbe„ dem Reiche znm Preffe von 5 Millionen Schmuggel. Schon Livingstone hat cinpsohlen, die Küsten streng zu überwachen und zu verhindern, daß die Eingeborene» Waffen und Munition aus Europa zugettihrt bekommen. Das ist seither nnge- schent geschehen. Europa hat selbst die Todfeinde seiner Sendlinge und Pioniere mit todtlichcn Waffen ansgcstattet. Sodann sind die erreichbaren Sklabenmärklc zu schließen, alle Schiffe mit Sklavcn- sracht aufzubringcn. Frankreich hat da Manches ani dem Kerbholz, doch sei zugegeben, daß oft arabische Sklavenhändler sich mißbräuchlich der französischen Flagge bediene». Mit der Unterdrückung des SklavenhandclS an der Küste ist der Anfang zur Ausrottung der Sklaverei zu machen. Tic Sklavcnsmge selbst ist nur mit Geduld zu lösen. Man hat zwischen Sklavenjagd, Sklavenhandel und Sklaverei zu unterscheiden. Alles Dreies hängt auf's Engste mit einander zusammen. Sv lange die Nachfrage nach Sklaven noch immer eine große ist, wird auch Sklavenhnndcl getrieben werden; und so lange der Sklavenhandel noch sehr gewinnbringend ist, wird cs auch Sllgvcnjagdcn geben. Dieser jahrtausend alte Knäuel von Nebeln ist nicht wie der Gordische Knoien einfach mildem Schwerte zu dnrchhanen. Wie die Sklaverei selbst mit den gcsammteir afri kanischen sozialen und wirthschaftlichcn Verhältnissen auf's Engste zusgimnengewachsen ist, w hängt auch der Sklavenhandel mit der ganzen Art des afrikanischen.Handelsbetriebes zusammen. Liviiig- stvne, in diesen Dingen doch wohl ein berufener Benrtheilcr, hat immer betont, daß neben der von innen heraus die sozialen Verhältnisse uinwandclndcn Kraft dcs Evangeliums wescnilich eine Umgestaltung dcs Handels, begleitet von einer Straßeiffchafsung, den Sklavenbandelbeseiligen könne. Der vornehmlich in arabischen Hände» liegende afrikanische Handel tauscht nicht nur die Maaren, Welche er cinfiihrt, gegen Sklaven ein, sondern diese Sklaven sind zugleich die keinen Tagclohn kostenden Träger der ailSgeflihrten Maaren an die Küste und selbst wieder Maare. Das ist jedenfalls ein gewinnbringendes Geschäft, und so lange man Sklaven als Maare begehrt, die Afrikaner selbst am liebsten mit Sklaven die Maare» bezahle» und wegen des Mangels an anderen Communi- kationsmitteln Sklaven die billigsten Träger sind, wird Gewalt gegen den Sklavenhandel nicht viel auSrichten. Die Engländer haben mit ihrem angeborenen praktischen Geschicke die Sache rich tiger angefaßt, als wir Deutschen Sie ziehen eine scharfe Linie ,e zum Preise von 5 Millionen znm Kaufe nnbictet. Dem Reiche tann die Ausbringung dieser Summe nicht zngemuthct weiden, da die Nicdcrlcgnng der Schloßirciheit in erster Linie zur Verschönerung Berlins dient. Berlin. Ter „Reichsanz." meldet: Die an dicicr Stelle veröffentlichte Allerhöchste Elwiedernng ani die Adresse dco Magistrats und der Stcidlvervldneten von Berlin hat troff nnzweidciiliger Klarheit zu widersinnigen und böswilligen Entstellungen in einem Theilc der Berliner Presse, namcnllich m Srgancn der sicisinnigen und nllramontaiien Parteien, Veranlassung gegeben. Da es den Anschein hat, daß die bczcichnclcn Blätter nach einem verabredeten Plane den Versuch gemacht baden, die Tragweite der kaiserlichen Aeußernng zu ciilstellen, so haben Se. Majcuät der Kaiser ansdrück sich zu erklären besohlen, daß es der Inhalt und die Tonart der freisinnige» Berliner Blätter sei, welche seine Gesühlc verletzten. Bei den Beziehungen, in denen die Berliner Stndtbehvrdcn gerade zu dieser Preffe sichen, haben Sc. Majestät angenommen, daß die- iclbcn zur Milwirtimg bei Abstellung des gerügten Uebclstnndes in der Lage und mich Mußgabe dec von ihnen ausgesprochenen Ge sinnungen auch geneigt lein würden. Wien. Der ,/Neuen Freien Presse" zufolge ist der Gencral- direklve der rumänischen Stagtsbahnen. Dncka, angekonnnen und vom.Handels-Minister cmpsangen worden. Er gab Namens der rumänischen Regierung die Erklärung ab, daß bei Scaucslration der Lemberg Ezcrnowiffcr Eisenbahn die Rechte der Aktionäre nach jeder Richtung gewahrt würden. Wien. Prinz Demter Eusa, Sohn dcZ im Jahre 1866 ent thronte» Fürsten von Rumänien, hat sich auf seinem Landsiff Rnginasa bei Iassv entleibt. — Die österreichischen Sozialdemokra ten Hallen in den Tagen vom 30. Dezember bis 1. Januar einen Parteitag ab. Die Bekanntgabe des Ortes und die Tagesordnung sind noch vvrbel'nlten. Paris. Die französische Regierung kaufte für 2'/v Millionen Francs ein Patent dcs amerikanischen Etsindcrs Grayson aus Dyna- mitbomben, die aus gewöhnlichen Kanonen geschossen werden. Paris. In de» Kohlengrube» von Camvagnac (Departe ment Avchwn) fand eine Explosion schlagender Wetter statt. ES beißt, 40 Personen seien gelödtct worden. t!> Leichname sind be reits aufgesunden. London. In Sansibar gingen Nachrichten über Stanlch'S Expedition ein. Arabische Knnslente begegneten Ende November 1887 Staulcy's Nachhut westlich von den Albert- und Nvanzasccn. Stanlev selbst war zwei Tmzemäriche voraus. Die Expedition litt stark unter beschwerlichen Märschen durch Wälder. Moräste und Kämpfe mit den Eingeborene», welche Lebensmittel verweigerten. Viele Mannschaften waren todt oder wurden vermißt. 40 ertranken beim Uebersckreiten eines großen Flusses. Stanley selbst war eine Zeit lang fieberkrank. Die Expedition war von 600 aus 2ö0 Mann LcrtlichcS und Sächsisches. — Dem gestern Vormittag in der Katholischen Hoskirche für die verstorbene» Mitglieder des König!. HauseS veranstalteten Requiem wobiucn Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Koiiigi. Hoheiten Prinz Georg, Prinzessin Mathilde und die Prinzen Johann Georg, Max und Aldcrt bei. — Sc. Majestät der K önig wohnte gestern Abend den vom conlervativen Berciir veranstalteten kolonialpolitlschen Vorträgen im Tivoli bei. — Anläßlich der heutigen Feier dcs Namenstages Ihrer Maje stät der Königin concertiren Morgens in der König!. Billa zu Strehlen die Musikcorps des 2. Grcnadiccregimeiites unv der Pio niere. Die Neveille führt-die Kapelle des 1. Grcnadierrcgimcn- tcs ans. — Sc. Hoheit Prinz Max von Baden, welcher in Leipzig seinen Studien obliegt, ist gestern Abend zu cmcm mehrtägigen Besuche der König!. Majestäten in dce Villa zu Strehlen nbgc- siicgen. — In Potsdam ist. noch nicht 5 Jahre alt, an Tiplsthcritis Prinz Alexander von 2 ch ö n b n r g - W ald c n b u rg, zweiter Sohn des Rittmeisters im Lcib-Gardc-Husarenrcgimcnt, Sr. Durchlaucht des Erbprinzen Victor und I. Durchlaucht der Frau Erbprinzeisin Lueic von Schönbiirg - Waldenburg gcb. Prinzeß Sayn-Wittgenslein-Berleburg, gcstork>cn. — Gestern hat man mit dem Auistcllen des zweiten Gerüstes für das König Iohann - Dcnk m a I begonnen. Die Höhe desselben ist aus 13,5 Meter berechnet. Der architektonische Unter bau ist bis ans kleine Nacharbeiten fertig gestellt. AlS Material hierzu ist der prachtvolle schwarzgrunc Syenit gcwählr worden, ein Marcrial, welches für Mvnumciiialarbeiten bcwnders geeignet ist. Sämmtliche Steinblöckc, von denen mehrte 81 Centncr wiegen, sind auf's Feinste polirt und zwar in den Werkstätten dcs Stein- meffmcisrcrs Fr. Rietscbcr in Häslich bei Kamenz. Auch ein Theil der Bronzcbildwcrkc ist bereits am Orte. Man beabsichtigt mit dem Auirichlcii säminllicher Bronzearbeiten dergestalt sortznschrciten. das; daS Reiterstandbild im nächsten Frühjahre gestellt werden kann. Tics Standbild hat eine Hohe von 5,5 Meter. Während dcs Winters wird der Ban eine leichte Bedachung erhalten. Sämmtlichc Bronzearbeiten werden in der Erzgicßerci von Bicrling gegossen. seinen Gnmd vornehmlich in historischen Gründen. Die Geschichie dcs 2. König!. Sächs. .HusarenregimenteS ist von der 1701 erfolgten Ereichsimg des Regimentes an bis in rmsele Tage hinein miss Engste mit derjenigen der Prcnßstchen Armee und des denlschen Kaiserhauses verknüpft. Im Reichskriege 1793 gegen die französische Republik lochte» die sächsischen Husaren ebenso Schulter cm Schulter m-t den preußischen Truppen wie 1870/71 draußen in Frankreich. Am 10. Oktober I8<X>, in dem imgsi'icttichen Gefechte bei Saatfeld, fiel der ritterliche Prinz Louis Ferdinand von Preußen an der Spiffe von 4 EskadronS sächsischer Husaien, mit denen er sich ans 2 fran zösische .Hnsaren-Regimentcr geworfen hatte. Der Prinz wnrdc in dem Getümmel des Rückzuges durch einen Säbelhieb und einen Lanzenffich durch die Brnst gciödtet. Seit das Regiment wieder die Hlisincii-Uniionn trägt, von 1872 an, war sein Ehcf der nach malige. Kaiser Friedrich, der es bei de» glänzende» sächsischen Kaisertagen 1876 »nd 1887 seinem erlauchten Vater und seinem Waffenbruder von Sedan, König Albert, in Person vorfuhrte. Er Hut bei Lebzeiten dem Rcgimeitte das Portrait, in Oel gemalt, verehrt, das im Offiziersüisiiiv leinen Plaff gesunden bat; »ach seinem Tode schenkte Kgiserin Friedrich auch die von ihm getragene Regimentsimiform und Waffe. Tie 19cr Husaren sind ,ür den denlschen Kaiser Wilhelm II. aus der Kriegs-und Fanüliengeschichtc seines Hauses alte gute Bekannte und darum wurden sie bei der Anwesenheit in Leipzig zu seiner berittenen Leib- und Ehrenwache befehligt. — Die KreiShauptmaimschast Dresden bat aus Grund des Cozialislengeieffcs die Nummern 81, 83 »nd 90 des lausenden (6.) Jahrgangs der periodischen Drnckichrift: „Sächinches Wochen blatt. Organ für Politik »no Volkswirt!,tchmt. Expedition, Druck und Verlag von Schöiifcld und Hämisch, vercmlwortlichcr Redakteur: O- Harnisch, fäniinllich in Dresden", verboten. — Seit einige» Tugen erfüllen das Elbthal dichte Ncbcl- malsen und erfordern diese die größten Vorsichtsmaßregel,: der Dampfer, sodnß letztere der enlgegentonnncndcn Schifffahrt sehr oit ein pAchIgeden" innch Signatpieilen zuruicn müssen. Zwstchen Kömgslem dis weit nach Böhmen war an einem Tag der Giebel io stark, daß überhaupt p-glicher Verkehr eingestellt werden mußte. - Bel dem HanptzoUamt Schcmdcm sind in der -seit vom 2' Februar bis mit 20. Oktober d. I. inSgesammt 7702 beladene Fahrzeuge zur Abfertigung gelangt. .1 x i>">> 77 3n->.ii3>i3N3.i.I i»l> »V
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