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- Erscheinungsdatum
- 1888-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-10
- Tag 1888-10-29
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Monat
1888-10
-
Jahr
1888
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nitz und 2 Wochen -oft verurtheilt. — Mit dem Nachtwächter Rehseld in Nieder Gorbitz lebt der Äasthos-Geschifftsiübrer seiner Frau, Paul Emil Moritz Tiiubrich, gerade nicht aui dem denen Nutze, woran veischiedmc Zwischmtrügereien die schuld haben. Am 19. Auarist revidltte der Wächter, seiner Pflicht gemäß. Abends „geinaust" bade. Diele schnöde Beschuldigiina geschah zu Ge hör der im Lokal desmdlichen Gäste. In.Einblick, daß Täuberich sich bereits sriiber und erst kürzlich der Beleidigung schuldig ge macht. erkennt das Schöffengericht, bei dem Herr Amtsrichter Gölitz als Borsitzender wirkte, wegen Beleidigung eines Beamten aus 3 .. . ^ , ^ Wochen Geiangnitz 'N'ach Rechtskrättiakeit des UrtheilS steht dem Bruder „deö bekannten Preßjndcn Hahn". (Erneuter Lärm. Nus: «Das ist '»e Ente".) Blavier: Meinetwegen nenne» Sie es und Gememdevorsland. als Borgesetzten des Wächters, die Besuanitz zu. am Gerichtsbrett des Gemeindeamtes den bez. Tenor zum ÄnShang zu bringen. — Gelegentlich des großen Sedansesles. welches im Olttageheae abaebalten wurde, störte der 1858 geborene Ziminer- gefelle Friedrich Wilbelm Schräger die öffentlichen Kinderspiele in erheblichster Weise nnd schleuderte im Uebermuth sein Trinkglas unter das Publikum. Der von dem Gendarmen angekundigten Arre- tnr widersetzte sich der unmanierliche Zunmercr, wodurch die Ver anlassung zu einer Anklage enrstand. Las Strasnrtheil lautet auf 2 Wochen Geiangnitz und 7 Tage Hast. - Der 28 Jahre zählende Stenimetz Enul Paul Gustav Platb renipelte anr Abend des 23. August aus der Mariensliatze derart an eine Dame, daß dieselbe vom Trottoir hcrabsiurzte. Nur diesen Unfug wird dem Angeklagten I Woche Haft zudittnt. Witterung vom Oktober. Barometer nach erkor vototl iWali- strotze lv>. Vtachmitloas »'Mir: 7«iü Millmicier. l aetzleae». Aiissichi: »cileres Wetter. ri>c,i»omet>oa>ot>I> „ach ttzcoiiiinir. rcuiverotur: höchste I) oirov Wörme, nirörigslr lv virod Wörme. Botin. Nebel, heiter. raqesgeschichte. Deutsches rlieich. Der Kaiser kam am Srnnabend Vormit tag mit der Kaiserin von Potsdam nach Berlin, um der Eimveih- uug der neuen Kirche „Zum heiligen Kreuze" beiznwolnien. Das! »o>» des Lokals machte dem Spektakel dadurch ein Ende, daß er In noch undankbarerer Welse verfuhr Herr Blavier mit dem Hos- prediaer Stöcker, seinrm einstigen Lehrer und Vorkämpfer. Stöcker sei niemals Antisemit gewesen, er wolle die Jude» nur „veredeln", deshalb habe ieme Krau auch ihre Einkäufe bei Juden (Viktor Manheim«) gemacht. (Furchtbarer Lärm und Widerspruch.) Blavicr: Das ist eure Thalsache. die ich beweisen kan». Stöckern sind auch damal» die Zeitungen, welche die Angriffe gegen Böckel brachten, durch die Post zngeschickt worden. Er hat bis heute nicht widersprochen und er batte da» tbun müssen, wenn die Angriffe nicht wahr wären. (Ps»i! Judcuknecht! Erbärmlich!) Bei alle» entscheidenden Abstimmungen, nnd wo e» galt, im Neichstage gegen das Judenthum auizutrete». bade Slöckrr gefehlt. Sei» intnnster Kampfgenosse sei jetzt der Obeiverivaltungögerichtsrath Hahn, der uns wie Sie wolle». Sic sind ja doch nur konservative Juden knechte! (Stürmische Entrüstung aut der einen, unbändige Heiter keit auf der andern Seite.) Blavier will, nachdem die Nuhe eini germaßen hergesiellt wvrden, eine Rewliitloii zur Verlesung bringen, in welcher die Versammlung Verwahrung gegen eine Veiguickung der reinen antffmfflischcn Bestrebungen mit der kvnscrvativenPartei ctiilegt und alle Antisemiten Berlins aussordert, sich bei der be vorstehenden LandlagSwahl in allen Vier Wahlkreisen der Stiinin- adaabe zn eiilhatten Nun enlspann sich ein Nedckainps für und wider Stöcker, in dein es an persönlichen Schnicichclcieii nicht mangelle. Kaufmann Schmitz, der in der Moabiter Versaininlima den zusinnmenden Bcschlutz für Stöcker durchgesetzt hatte, lrat auch hier lebhaft für dcnselhcn ein. Es wäre eine große Undankbarkeit, ictzk gegen ihn zn sein. Stöcker habe doch die anliseinitische Be wegung hier erst in Fluß gebracht nnd er allein mit Pnttkamer sei bei der Stettiner Shnaavgcn-Angelegenheit maiinhasl für die Antöennle» eingetreten. Gegen Mittclnacht versuchte Blavier die Abstimmung über die Resolution durchzusetzen, die Abstliilinung erschien zweiielhait: eine StmimenanSzählung verhinderte» die An hänger SlöckerS, die sich g»gcnschci»lich in der Minorität besanden, durch Lärm nnd fvrlwährcnde Hochrufe auf Stöcker. Tic „reinen Antisemiten" anlwvrtetcn mit Hochrufen ans Böckel nnd der Le ko Kaiiervaar ivrirde von den Mririiierii Böttccher und Oioßler, dem! das elektrische L>cht „zuklappte". Unter gegcnseiltgc» „LiebenS- Eonsisrorialpräsidenten Hegel, dem Polizeipräsidenten nnd städtischen >vürdigk«ten"j trennic iich die Schaar der 200 seindllchen Brüder! ^ . . Die Veröffentlichung der Berichte des Generalkonsuls Dr. Mrchakelles i» Sansibar über die Unruhen in Ostamka durch den „Reichs- und StaalS-Aitzeiaer" ist nach mehreren Seiten hin tu mcc- kenswerlh. An erster stelle kommt irohl in Betracht, daß sic so (ffeineindeverkretern empiangen. Ter Ecbaner, ProfessorOtze», über, reichte dem Kaiser die «Schlüssel, welcher ans die Ansprache erivie- derie. er freue sich, an einer Statte thätig zu sein, wo er die Sparen der Wirksamkeit >emeS Baters finde nnd weil eine neue Stätte ge schaffen sei, um der Kirchennvth Berlins zn begegnen. Das kaiieo zu ' agcn sviorl »ach ihrem Einiccsse» bekannt gegeben ivorden sind. «eine Gemahlin sofort zum Bahnhöfe zurück, von wo aus die Kai-! deutung; außerdem sindc» sich darin einzelne neue bemerkenswerlhe '«in rsteich nach Potsdam fuhr, während der Kauer in das könig- ! GcsiehlSvnnktc. Als solche kennzeichnet sich von vornherein schon liehe Schloß »ihr, rmr die Deputation der städtischen Geineinde- die bom „isteichS- nnd Staatsanzcrger" gegebene Enileitlriig, ivonach. bcbordcu Berlins zu empfangen. Ter Empfang dieser „emischlm i die Berichte des Gencralkvninls de» Beweis erbringen, daß die! Depnialion geschah im Hoheiuollcrn.zinuuer: der K.n'er erschien m ! arabische 'Artilotcalle mit rluen stlavenhändterischcii Jiilciesse» dcrj 0>arde-dn eorps Uiilsorni. Oveivürgermerster v. Forckenbeck bcrlaS I eigenttichc Gegner Teittschlands i» Ostafrika sei. Dann ater be-1 s>eni>delen E> Fnrsten und Fuedensninsik war scni Wiedcrhall iiir! Gegner der Deutschen, sondern aller Euroväcr. Eine neue Be- Enropas Boiler I» rgstcheni Zuge trug des Dculichen KaiserthivncS! lenchtrrng cihalle» die Vorgänge, welche sich an den verschiedenen Erbe den Oelzwcig durch den Welttheii. froher Zuversicht voll be-i Küslenorte» vollzogen, durch die Erklärung mit Bezug ans Krlrva, grüßen Dnuichlmids Stamme das glückverheißende Zeichen. Unsere! >vo bekanntlich oltcm d>e beiden dcnlschen Stationsbeamlen beim Begrüne des 'Autsiandes ermordet wurden. Küwa rst darnach selbst «ladt, aber ttenl sich der Zeit, da Euere Majestät das ehrwürdige Schloß der Hohenzotler» zu längerem Aufenthalt wählen, sie erbit tet rwn Euerer '.'N'al.'Nät Huld die Erlanbiriß, durch crncn danern- den Schmuck des Schießplatzes Zu betimde». wie fest in diesen be- deuurngsvollen dr'ri schon übel berüchtigt: seine Bevölkerung, unter welcher sich wel Sklapeiihändler niedrigster Gattung anchatten. hat sich bereits gegen Sultan Send Bargaich ausgelehnk. Kiliva war »ssenbar cinHaie». ! agen hvchstiuuge Kaiserworte unsere nnlerthanigilc ! der dem Sklavenhandel besonders günstige Gelegenheit bot, was i Berebrnng mit verttaneiispollcr Schaisenslnsl verbünde» haben.! nnmnehr unter der Herrschast der Europäer anfhörc» mußte. ES! Eit, Brnnnen, lvclchcn ein Berlmer Nreiiter, >Pros. Begas) in ! laacn auch schon andere Zeichen dafür vor. dag tue ganze Gesell reichen luit«en Fwrmen ichni, fand lang» an höchster Stelle de» schalt der arabischen Sklavenhändler an der Küste Lstairikas seil > vollen Bestall. Des Künstlers Weich in Erz und Slein geiorntt. einiger Zeit in größter Aufregung war. Ein solche» waren die blutigen Kampte. welche neuerdings Sklaven-ThauS mit eirglischen stelle de» ... - nn geiorntt. dorthin gestellt, wo vor des König» Neuster» sich der geschäftige!» Bürger Wege kreuzen, das wollen Euere Majestät von unserer Stadt gnädig eittgegennehinen als einHnldignngSgeschenk von guter Vorbedeutung. Tenn, wie der Wasserstrahl nuS edler Form Er frischung spendend nusstcigt. de» Druckes ledig, der ihn m seine Bahnen zwang, — so hebt sich des Bottes Sinn aus des TagcS Mühen zu crimtthigendcr Freude an des Vaterlandes hohen Zielen, die ein geliebter Fürst mir fester Hand für Gegenwark nnd ferne Zukunft weist". Ter Kästet ivrach seine Freude über die Thellnahme aus, mit der die Hauptstadt ihn aus seiner Reise begleitet habe: daS irenndliche Entgegenkommen, welches er überall gestruden, hnbe nicht bloö seiner Person, sondern auch dem Reiche nnd also auch seiner Hauptstadt gegolten. Weiter drückte der Kaiser ieliien Tank für die ihm bereitete Ueberraschung auS, insbesondere freue er sich darüber, daß sic gerade an dem heutigen Tage ihm dargebracht sei. wo die Kirche, snr die sein Bater stets daS höchste Interesse bewie sen habe, ihrer BoUcndnna entgegen gegangen >ei. Ec hoffe, daß bald noch mehr sthöne Kirchen irr Berlin «stehen wurden. Wenn er nun gern sein Heini liier ansschlage, jo müsse er doch sein Be dauern und semcn Unwillen darüber ansdrücke», daß während der Zeit, wo er m fremden Landern weilend, nach Krallen sich für die Nittercssen des Reiches bemüht habe, in der Berliner Presse ein Streit über die »uiinilen Berbälrutsie seiner eigenen Familie ent- KriegS'chissen hatten, währew. sonst dre Sklavenschiffe regelmäßig vor europäischen Kreuzern slvlien. Buicrika. Ter m der knnadischcn Provinz Manitoba ausgc- brochene Eiienbahnkricg hat jeine Ursache in der Auflehnung der Bevölkerung gegen die Monopvlaistprüche der kanadische» Pacific- Bahn. Manitoba, das halbwegs zwischen dem Allantische» nnd dem Stillen Ozean liegt, ist eme mächtig anislrcbciide Provinz und hat sich ieme Bevölkerung allem m den Jahren 1670 bis 1882 verzehistacht. Scttdem hat sich ein irnaushallsaincr Strom von Emwandcrcrn nach dem fruchtbaren, namentlich snr den Anbau von Weizen geeignete» nnd an »lncrschövflichc» Kohlenlagern reichen Gebiete ergossen. Tie dortige Landwilihichast bedarf vor Allem eines leicht zngänalrchen Absatzmarktes und hat zu diesem Zwecke ihr Augenmerk mst die große» Bebölkernngsnuttelvunkie jenseits der Grenze in den Bereinigten Staaten gerichtet, von wo ans ihr zahlreiche Estenbahiilmieii mit »iediigen Frachtsätzen zur Bersügniigltz stehen. Tie Farmer von Manitoba beschlossen daher, eme Eisen bahnlinie nach der Grenze zu bauen, die Red River-Eisenbahn, liN der seit diesem Frühjahr rüstig gebaut worden ist. Tie kana dische Paeisiebahn, die unter Beistand und Büraschast der kann-. dachen Regierung gebaut ist, hat aber praktisch zur Zeit ei» Rio- j - , „ , nvpol des gelammten Berkehrs des Nvcdwejlens nnd sicht sich j bräunt stei. wie r!m sich kein Piwamiarm gefallen lassen könne. Ter! durch den Ban der Red Rwer-Bahn in ihre» Jnlcresse» bedroht, j Kai e, forderte dr' Miiglieder der Lcputailon ans, an ihrem Thcile Sie letzt c» durch, daß der „Etzarker", welchen die gesttzgebendc! Körperichasc von Manttvba der Red River-Bahn inr vorigen Jahre - erthesik batte, von dem kanaditckcil Parlament für ungesetzlich und j alS r:n Widerspruch zu dem der kanadischen Pacisicbah» eclhciltcn! Eharter erklärt ivurdc. Tiefe Entscheidung, die im letzten Früh ! tmar zu lorgeig oaß die>c Ungehörigkeil anshöre. Ec wurde gern al? Berliner zivi'chen den Berlinern wohnen und hoffe auch von 'einen Resten für das Reich die beste» Folge». Nach nochmaligem Tanke verließe» Se. Mchcstä! stlw ernst, ohne dem Lderbürgei- meiner die Hand zu reiche» nnd sich die Herren vvrstellen zu lassen, j tahre «folgte, ries in Maniloba die größlc Entristtung hcivor. Es den Saal. E» untetttegt >voh! keinem Zwcnel, daß der Kastei die! aelang jedoch, eme» Ausgleich h«he>zustihre». Ter erste Atinislcr l E'iöitemnacm einer Anzcch! Blätter über Mrs Tagebuch Kaiser Fried-i Maiiitobas, der »ach Ottawa geeilt war. verließ die Hauptstadt j richs und über die Krankhei! desselben anläßlich der Mackenzie'schen mit dem Berspiechen, daß d>e „Mo,iopolklanscl" in dein Ber- Breichüre mcinlc. Tie regierende Fürstin Helene zu Waldeck und Pbriiiont ist an Herzlahiiiiiiig in Piicnieitt gestorben. Fürstin Helene, Tochter des verstorbenen Herzogs Wilhelm von Nassau, war 1831 geboren. Sie ist u. A. Makler der Königin Emma von Holland. Einige Beitcelee auswärtiger Zeitungen werden in Stnttgmt nnd Tritt am Bahn ans höheren Befehl von der Geheimpolizei ans Schrill überwacht. Bon der BahichofSiistpeeston m Stuttgart Berkanr der FreitagS-Nummer der „FianksntterZeitung" a hoi Verboten. T>c ..Münchener 'Neuesten 'Nachrichten" dürfen dort gar Nicht mehr verkauft werden. Bon besreniidcter Seite geht der „N. A. Z." der Wortlaut der Adresse zu, welche die i» Sicilie» lebenden Teutichen dem Kaiser und König anläßlich seiner trag zwischen der kanadischen Negierung und der Paeifiehahn be seitigt weiden sollte. Im Berlianen daraus ist der Bau der Red l River-Balm weilcrgclührt worden nnd bat vor wenigen Tagen! den Punkt «wicht, wo diese Bahn die Pncificbalm überschreiten j soll. Letztere aber, gestutzt ani ihre „Monopvlklansel". stellt sich! in d «ein Boraehen mit Waffengewalt rntgcge» und so kann man vielleicht daS Schaniviel erleben, daß Arbeiter einer Mvnvpvls- wlirde der' geiellichast mit bewaffneter Hand gegen die Bürger von Maniloba kämpien, die mit der Regierung ihrer Provinz entschlossen sind, die Rechte der Red Rivcr-Bah» zu vectheivigen. Modrnvrres. Wien, Ende Oktober. Meine yute 5xr- inance! Wie ich Dir neulich mittheilte, sind wir hier bereits zu de» > italienischen Reste gewidmet haben. I»! verscdiedenarttgsten Turbieiungen der Saison, zu Familienfesten Tank der Machtstellung dcS Teutichen ! im großen Stil, zu Gesellichallen und Bällen gerüstet. Bereit Reichs nahmen uisbcwndc're die im AuSlnnde lehenven Teutichen! liegen die herrlichste» Roden aus der wiederum beliebten farbigen jetzt dort cine so hochgeachtete Stellung cm. daß sie mit hoher Ge-! Nevsscide. mit Einsätzen aus Straußenfedern und kostbaren Spitzcn- nugthiiniig sich dessen rühmen »nd stolz sei» dürsten, Deutsche zu i devanls: Kleider ausMervellieux, iLattn duchesse, Brocat, mit und sein. Tie Adiesse tührt sodann auS, wie es die Unterzeichner der selben mit hoher Zuversicht und Freude erfülle, daß sie unter dem mächtigen Schutz und Schirm Seiner Majestät, welcher nunmehr mit wenec und kräftiger Hand daS Sccptcr deö Reiches führe, sich dieser hohen nationalen Errungenschaften gesichert «Irenen düisten. Unter den heißesten Segcil»wiimcheii für eme lange nnd friedliche Regierung des Kaisers wrrd sodann die Hoffnung ausgesprochen, daß der Besuch des Kaisers m Rom das Band der Freundschaft, welches ichon Kaiser Fnedrich 1kl. mit König Humberk I. »nd Königin Margarethe verband, noch enger knüpfen werde, damit dasselbe als ein mächtiger Wall und ein Bollwerk des Friedens zum Heil und Segen beider, durch io viele 2»mp,tthieen und Jnter- cssengemettstchcstlcn verbundener Nationen für alle Zeiten svrtbeslehe. Tie Ankiiemilcn in Berlin sind sich wegen der Bcthciligung gn den vreußnchen LandtngSwahlen in sic Haare gcrakhcn. 'Nach dem sich am Mittwoch die Führer des deutschen Antsteniilcnbnndcs in einer Wälilerversainlmnng in Moabit für eine Unterstützung Stöckers inr 3. Landtagswahlkreise anSgeivrochcn, hielten cs die 'Anhänger Böckcl'S von der „reinsten" antisemitischen Observanz für geboten, zum Donnerstag cine ösfentlichc antstemitisthe Bolksver- zmnmlnng in Berlin einzuberufen, um rn derselben die Frage: „Wen wählen die Antisemiten Berlins?" stim Austrag zu bringen. Die Bcisammlrmg nahm eine» io stürmischen Berlaui, datz der überwachende Polizeileutnant mehrmals mit der Auflösung der selben drokte. Tie „Böckclianer" Bodcck und Blavler) kündigten »i aller Form sogar Herrn Stöcker die Gefolgschaft. Herr Bvdeck sprach von den „konservativen Judenkncchten", „die erst durch die antisemitische Bewegung aus ihren Löchern hervorlrauchcn und sich a» das Licht wagen dursten". Dieser Gesellschaft bet ihrer dies maligen Stimmenlese, van etwas Anderem könne doch keine Rede jein, noch einen Beitrag entrichten zu wollen, hiebe sich entehren. ohne Goldstickerei; Gewänder aus Tüll nnd Gaze, mit Blume» und Bcmddceoration. io duftig und zart, als ob eine Fee sie ge woben habe um im Mondschein aus Thanperlen einen Reigen aus- znsührcn Dazu gesellen sich die phantastischen Kopshülken aus weißen Ebaittillh», deren oberer Tljeil wie ein Schleier das Ge sicht bedeckt und echte und künstliche Rosen aus den Wangen und cine gruziösc Slirnlocke vor jedem Zuglüitchen schützt. An Uiiihängcn, zu denen das ferne Indien sogar seine schönsten Stoffe schickt, die einheimische Industrie icdoch eine» lang haarigen, silberweißen Plüsch mit rosa oder hellblauer Doublnre lieferte, ist ebensowenig Mangel, als an Fächern. Diese Dolmetscher einer stelS variircnde» Sprache nehmen augenblicklich das Hanpt- intcresse in Anspruch. Sic wachsen zusehends und nehmen zusehends ab. Einmal begegnet man ihnen in Gestalt eines Psaucirradea; ein and« Mal sehen sie >o zierlich aus. wie die Taschensächer zur Zeit Ludwigs XVI., di- bekanntlich das Spielzeug der diplomatischen Krim« und der Kokctt>'ne bildeten. Du lieber Himmel! WnS haben wir Frauen hentzutege mit der StaatSklughrit und ihren Vertretern zu thun. Wo sind ore Zeiten hin, in denen große welterschülterndc Pläne rm Salon, neben knisternden Scidcnrobcn. in der Atnio- sphärc des Violet de Panne reisten? Jetzt herrscht der Realismus. Plaudern die Männer niit uns, rechnen sic erstens aus die berüch tigte weibliche Indiskretion, zweitens aus oberflächliche Bildung. In ihren Auge» gelten wir nicht viel mehr als Puppen, die man beliebig putzt und wenn der Putz anwrdert, wenn er langweilig oder zu theuee wird, in eine Ecke stellt und vergißt. DaS ist trau rig. so traurig, daß man darüber weine» oder lachen möchte. Ich zieh« das Letztere vor und lache über alle Diejenigen, die uns durch ihr« Unterhaltung Über alltägliche Tinge zu fesseln glauben. Uebcrdies hat die sogenannte Conversation. das tausendfach wechselnde Thema über Stadtireuigkeiten. über daS Wetter, über Toiletten und Parfüm» jetzt da» Terrakn erweitert. Wlr treffen die geistreiche» Herren der Schöpfung, die Cavaliere von Gotte» Gnaden nicht nur auf dem Parauet unter strahlenden Kronleuchtern. sondern bereits früh am Morgen, in der herbstlich gestimmten Natur. Du bist erstaunt, willst wissen, warum wir uns plötzlich zur uiigünstigste» Stunde des Tages zeigen? Ja. meine Tlieure. diele Einrichtung hat die Mode aus dem Gewisse». Die hohe Dame wendet sich plötzlich mit einer Hingebung dem Jagd- und Reitsport z». den Viele nicht begreifen können. Es gilt nicht mehr für fasliionable, Mittags den Eorso aus der Nmgstraße z» besuchen, ohne voiher einen 'Ritt in den Prater oder gar einen Ansflng zu Pferde in die Umgebung Wiens gemacht, et» Feld Rebhühner oder ein mun teres Hästein belauscht z» habe». - Später sollen große Fuchs jagden stattfindcn Meine liebe Elaste, die junge briieldenSwerthe Gatt», jenes Rabobs, der seine Hochzeitsreise allein cmtrat »nd wohl kaum unter zwei Jahren beenden dürste, ließ hierzu schon ein außerordentlich kleidsames Reitcoslnm ansertigeu. Meister Wörth ^nahm dnnkelgnlireS Tuch. Den Rocksaimi unigiebt eine breite Silberbordürc aus aestirkten Halbmonden nnd Eichenblätterii. Aelmlich sind der Latz deö Leibchens und die kurze Schöße desselben geschmückt. 'Rur «scheint daS Muster von Weil«» bedeutend Zier licher. Dem Vernehmen »ach wird inan alle Dessins in den nächste» Monaten theilc». Für den Rock bleiden nnhedingt die arößeren. zu denen ich auch die breilgestreiiten und karrirten eng- jischen Muster zählen möchte. Vielleicht erinnerst Du Dich, vor etwa fünf Jahre» dieselben Farbenzusaminenstellniiaen lind dieselben Arrangements — großgeinuslerte Röcke nnd kleittgeniusterte, anch cimarviae Leibchen in Paletvtivrni — hemcrkt zu habe». Genau diese Mode steht uns bevor. Manche werden sic mit Frendcn be grüßen, weil sie, um wienerisch zu reden, ei» gewisses slotleS oder „seirhr'S" Aussehen verleiht nnd bedcnien!' verjüngt. — Die!« Zweck drittle, falls ich nicht ahsichtttch falsch unterrichtet wurde, anch den Mvrgcnprvinenaden zu Grunde liegen. Irgend eine vor nehme Fra», nehme» wir an eine Hcrzoain, emvürnd das Bedürf nis;. sich zu lramircn, zu deutsch: abinhärte». Ihr Arzt verschrieb den müde» Zügen iröche Lust »nd kräftige Bewegung. Aber der Abschied von den weichen Tannen, dem behaglichen Schlafrvck. den gepolsterten seidenen Panlosfeln wäre zu schwer ohne ein Zug mittel. Eurem iniigen Mädchen könnte man von lustigen Wnid- männcrn berichten: »>a» könnte seine Neugier, die Neigung zu 'Abenteuern, und zur Romantik eines Waldmärchens aniachen. Allem eine Dame in reiiere» Jahren locken derartige Bstvcr nicht. Min destens reichen sie nicht hm, de» Schlaf um eittche Stunde» zn kürzen Solch' Kttnstslück gelingt nur der rillmächtigen Mode. Sie befiehlt', ohne Schminke, ohne Puder dgS 'Antlitz in der nicht gerad schmeichelnden Luit eines Oltobecuiorgens zu verschönern, und es geschieht: sic verlnetet den Schleier, und der Hrtt mit wallender Straußenfeder sitzt ohne die bald neidische, bald mitleidige Hülle an> dem schlicht irisirten Ham : sie gestaltet keinerr weißen Kragen am Rcillleid, nnd an seine Stelle tritt eine Kette — ans geflochte nem bräunliche» Leder. Ist das nicht ein Beweis für den ange borenen Gehorsam der Frauen? Ich habe cs immer gesagt und bleibe dabei: wir beugen uns gern nnd wütig der Uebermgcht. lind die Mode ist eine solche, möge man sie lästern und verlachen soviel man wolle. — Susanne bringt soeben den 'Anzug zur heutigen Abkndgeiellichast bei Fean v. Z. — Ter Einladung nach zn ur- thcilcn, werden die Gäste in einfacher Toilette erlcbeinen. Ans der weißen Karte ist Thee annoncrrl. Wäre bon einem Svnver die Rede, würde die Mode ein decolettirles Kleid von Heller Evnleur nnd wemgstkns eme essektvvllc'AirSslattniig dunkler Seide vottchrciben. Glücklicherweise gestartet sie jetzt ein zin'meibcannes Sclileppkleid ohne Stickerei nnd großen Aufwand a» Fcdcrttrsss, Perlaigreltcs nnd Schmelzvassementrie. Das Vordertherl des Rockes ist nach Art der engsischen Röcke gerafft, nur mit dem Unterschiede, daß die Falten nicht nach einer Seite, sondern nach rechts und links fallen. Als Seileiikheil dient ein weißer Spitze»est:satz über lachSrothcm '.'Mas. Ans demselben Maleriai sind dre Revers auf dem schnebben- förmig gescbnrttenen Lcrbchen, der niedere Kragen, der vorn stütz vcrläntt und die Manschetten ans dem eng milregcnde» Aermel. Zur Evrsfüre genügt eine rund gelegte lgchSrothe Feder mit langen Perliranieii. Lachsrvth scheint überhaupt wieder einmal zur Mvvc- iarbc werden zu rolle». Ich sah cs gestern mit stahlblau und mit rchivarz vereinigt. Am wirtniigsvollsteii iit lncbsrolh zn schwarzem Lammet und da die gepassten lachSrvklren Sctteitthcile mit den geschlitzten schwarzen Ueberröcken von Paris ans schon gemeldet wurden, erwarte ich demnächst eine unserer tonangebende» Damen so gekleidet zu finden. Im Balttcigl möchte ich ntlerdings dem Roth, das an die Flciichsarbe erinnert, nicht begegne». Hoffentlich behalten die tanzlustigen Schönen die kluge Tracht der „Mignons",, die blossen zarten Farbennüaricen, damit ihc Teint um so belebter lrervortrcte — Wenn sich nur eine erfahrene nnd »n Dienst der^ Mode ergraute Person der Ausgabe unter zöge, einen MvdentatcchiS- m»S für lange Frairen und Mädchen zu schierben. Der Tank würde nicht ansbleibc». Wenige nnrercS Geichlechls wisse», wie bvrtherl- bart sie ansselier, könnten, wenn ihnen das Geschick, sich mit Ge schmack zu kleiden, nicht gänzlich mangelte Auch die Mode nnd ihre richtige Auffassung ii! cin Studium, zu dessen Vornahme nicht allem Jahre, sondern gründliche Borkenntnisse gehören. Leider be greifen »irrere lieben Mrlrchwesler» nicht die ggnze Wichtigkeit oder sie unterschätzen sie, indem ihr Eigensinn die Schule nberivringt. Mit drm geringschätzigsten Lächeln blickt ein Dämchen, daS von Fgibenharinonie, von Fallen,raut n. r. >v. lerne Idee hat, ans die Garderobe einer wirtlichen Modedame und mein! mit denselben Mitteln denselben Effekt zn erziele». Tic Ansicht ist total ralüh. Weder der Gcldbcrtte! »nd mit ihm die Möglichkeit, jeden 'Augen blick ans dem Mvdcniarkt cmkansc» zn können, noch der Wille, sich' zu putzen, machen elegant. Unsichtbare Häade, Heinzelmännchen,, gute und helfende Geister, angeborenes Talent schaffen jene» Zauber, der die Kleidung der Frau umgeben, ans einer armseliaen BanL- schleise, einer QncOalte, kurz a»S der kleinsten Kleinigkeit zu «-. kennen rem muß. Ist über dieses Talent nicht angeboren, dann' kann es eben nur cin langes nnd sorglättrgeS Studium ersetzen. Und zu düLem wünsche icb, wie schon bemerkt, cin Elementar-Lehr- bnch. Bor allen Tingcn hätte dasselbe die BeobachlnngSaabc zu schärfen. Es neiingt nicht, daß ans ein Gegenstand a» Änderen gelallt, wir sollen wissen weshalb nnd in welchem Zusammenhänge zur Figur, zum Teint, zur Haarüirbc er gestillt. Sind wir darüber' im Klaren, so sind wir erst fähig, das Geschehene für daS eigene Ich nnd die eigene» Berhittlnisse zur Nutzamvcndung heranzirziehen. Eine Terme, die ohne solche Bochedirigrmgc» heut dies, morgen das erwirbt, ist kirre Berichwcndeiin und obendrein die Feindin aller Frauen, denn sie zerstört das Berlraucn in nnser Taktgefühl nnd i» unsere Klugheit. Verzeih, ich Halle Dir eine Borlcinng, als oh ich ein alter Professor wäre. Balzac hal 'stecht, Frauen können daS Schulmeistern nrcht lassen Tas heißt: Fremden gegenüber. Bemal» hätte ich vergesse». Dich von der Airknnst Johns zu be nachrichtigen : er kehrt morgen ans England zurück. Wahrschein lich empfiehlt er mir den bunten Mantel, den die Londoner Damm zu Abendausgäiiaen mrl einer zierliche» Hanben-Cnvotte trage», (die aus ansgezacktcn icidcncn Rüschen gebildet ist nnd daS Gcstcht sehr hübsch umrahme» roll). Hier schür cine vornehme, vbichon zu Extravaganzen hmneigendc Dame cm weit anspruchsloseres Abcno- kvslüni — sie gina als „barmherzige Schwester" ans ihrem Palais, beobachiete den Gatten und amürirle sich über das Gebahre» der Hansireunde und Frcnndinncn. Eines Abends wurde sie von Lord B. dem berühmten SvortSmaim erkannt. 'Natürlich lachte und lästerte man in allen KlnbS und i» allen Salons. Heut ist der tolle Einfall beinah vergessen. In Wien hält man sich bei keiner Sache auf. Abwccbrelnng heißt daö nwt, ä'orckro. Leb wohl Tausend Grüße von Deiner getreuen P. v. L. Briefkasten. L. L.. Eliemnitz. „Möchte gerne wissen, wie die Na tionaltracht der hessischen Landmädchen ist?" — Die National- farbcir sind!v«ß und ^olh: die Tracht läßt sich ohne Bild nicht beschreiben. Sollten Sie mal nach Dresden kommen, so gehen Sic in daö Maslmkoslüni-Berleih-Mngazin von Jacobi, dort wird man Ihne» gewiß gern daö 'Röckchen und de» Spenzer zeigen. Robert der Teufel, L. b. P. „Seil rilrchc» Wochen veröstenilicht eine gewisse Person inr Bttcskastcn Ihres Blattes eine neue Art von Briciniarkensprache. Um bctr. Person zn zeigen, was inr Unheil sie unter allen Liebende». Glücklichen nno Un glücklichen ». s. w. angcrichtet, statt ihnen gute Dienste zu leisten, davon möge ihr folgender Fall, der mir vor Kurzem selbst paffirt ist, Zeuaiiiß geben. Ich bekam eine» Brief von zarter Hand, die Marke klebte rechts unten aufrecht. Die Bedeutung dieser Mn Um stellung nach d« mir seit Kindheit bekannten nnd überall ver- vreiletm Bricsmarkmsprache lautet: „Deine Liebe macht mich glücklich!" 'Rach der von betr. Person im Briefkasten veröffent lichten jedoch: „O Du Treuloser l" Ist das nicht geradezu zum Tollwerden. wenn nran nicht weiß, welche Vriesmarkensprache die Schreiben» des Briefes benützt hat ? Und das gleiche Schicksal werden noch viele Andere tkeilen. Darum nrücre die neue Brief«
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