Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-10
- Tag 1888-10-29
-
Monat
1888-10
-
Jahr
1888
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
okr. Pölikin.Mmia. «Miikiauuae» nklwien «Lmmtll«' naml'a'te Vkrmilittiiiiailikilen cur. üernwrrchiielle Nr. 11. Kenri. Xsmptrk'. 24 26. 33. Jahraana. Aufl. 46,000 Stück. ^.-5!t8nlg-^,nn^..15. Dresden, 1888. .1roIt/8«Ii,I)re8äsv, 8»ri»n>,tr»»»» Ui. » LsirsL-HrovIsiiedtör,! kstrolsum-siirmpsn. Kultus 8o>lLSUok. 4« 8e« ^1». KMiMMtzllv n. IkiiMiile, Rr. ZW. Km >Lüa«tNvIi« Z Kkttlliit rwä ««I»l88v ? Z kritr S»il8«ii ; « 8, I., Leko König.lolnrnnstrasgo. I u- Kmiikoltlvii von br. mvä. 'Drosling. « -8 Ivn»ttnN«pnnk«», «vi»»ratnr«n, I>Io>nI»«n. M Kchmerzlss!! MM ZWerzlsb! b'riui kiilMMi ^al»n- lrünxtl^ilii. .L1E>X.! -1malienkot> tmnNtmslr. ir Lotei > «1l6 N6U68t6N ^ll18<)61' in tzt'088artiA0l' MtNtVltltl 2. boi (tvnlibar ni6klii^8t«l' ?ioi8iioßi/. I^6iN8in«6ll8tv1Iv 1166. Neueste Drahlberichte. Hvfnachrichten, Oigaiiist A. Fischer. Allssühruna dcS lß'eustädter Gymnasiums. Gerichtsverhandlungen. »Bitz Berliner Gemcindebehörden beim Koner. Modenbrief. Briefkasten. ! v. Drahtberichte der „Dresdner Nachrichten". Leipzig. Zum Empsang des Kaisers sind linndert.Husaren aus (hrinima hcrbcvrdert. Porr s. Bei einem gestern Bvnlanger zu Ehren staltgehabtcn Banket, an welchem neuen 800 Personen theilnalnnen. hielt Bon- langer eine Nedr, in welcher er hervorhob. dos Land wolle heiitc durchgreifende und ernstliche Reformen. Eine Revision werde sich vollziehen, der Reg>crniiase»t>v»r> sei indessen cm lächerlicher, er sei eine Beschimpf»»» der öffentliche» Meinung und zeige Miss trauen gegen dieselbe. Die Revision, welche dos Land wolle, bestehe darin, dem Volke die Ausübung seiner Souveränelot wieder z» geben, eine Revision könne nur eine solche im republikanischen Sinne sei» und ,misse eine nationale Republik gninden, welche olle gutgesinnten Männer der früheren Parteien vereinige und Frank reich auf friedlichem Wege seinen Platz und seine glorreiche Mission unter den Nationen zmnckgebe. A then. Dos deutsche und das italienische Geschwader sind um Sonnabend hier angekvmmen. Am Montag empfängt der König die aubervrdentlichcn Abgesandten der Machte. »««ix-tl»»». 27. Ocioiier. Waarcndcrichl. ivaumwvllc in New - 1'ioik a»/,„ do. In New-Orleans SV». Nai> Petroleum 76"» Abel Test in Ncw-r>mt 7'/», do. »i Vlnladelvlna 7V-. rostes Petroleum in Ncw-rwik — D. SV- C. do. l>>p» No» Lvrtilwui«« SLV» 6. gelt, rnlna. Mekl 3 D so C. Nntder Winicr- weiren loco libV-, do.. ver Lciodcr »3V». der November N4. ver Mai >20'/,. Mais !K»»)4g>/,. Zintrr tb.ir r»Snin, Nu.oormio») Kaitce a»,i Mo) 15-/,. Ni» Kr. 7 lll» nrainirr.r ver Itoveinber 13 55. vcr Haimar >3.17. Schmal, lWilcori s.oo. do. Uoirbontz» s.oo. do. Nobc and Brorlierd s.oo. Kuvter ver November —. Weircideirachi 4'/,. Freilich ivurdcn die meisten Organistenstellen Dresdens damals noch ' ' rst Oertliches und Siichsischks. — Ihre Königl. Majestäten, sowie Kgl. .Hoheit Prinz Georg riebst hoher Familie wohnten gestern Vormittag dem Gottes dienste in der katholischen Hofkirchc bei. Nach diesem empfing Se. Majestät der König eine Anzahl Privatpersonen in Audienz und empfing später den königl. bayrischen Justizminister v. Leonrod. welcher im Vietoriahotel wohnt. Nachmittags fand in Strehlen Familientalet statt, zu welcher außer dem Letztgenannten einige Einladungen ergangen waren. — Ihre Majestät die Königin ist gestern Vormittag 9 Uhr 48 Minuten von Baden kommend auf dem böhmischen Bahnhöfe in Begleitung des Kammcrhcrrn v. Minckwitz und der Hofdame Fräu lein v. Miltitz eingctroffen und daselbst von Sr. Majestät dem König, Sr. Erccllenz dem Gencraladjutantcil v. Earlowitz und der Hofdame Gräfin Einsiedel empfangen worden. — Heute findet ein feierliches Requiem für den seligen König Johann in der katholischen Hv > kircbe statt. Demselben werden beide Königl. Majestäten und Prinz Georg nebst Familie beiwoh nen. Am 29. Oktober sind es 15 Jahre, daß der weise Fürst in Pillnitz aus dem Leben schied. Die Königl. Hofthcater bleiben am Todestage des edlen Monarchen geschlossen. — Bei dem letzten österreichischen Avaiiecnient wurde auch Sr. Kaiser!. Königl. Hoheit Erzherzog Otto. Gemahl unserer Prinzessin Maria Jvscphn, zum Niitmcistcr befördert. — Die Festlichkeiten, welche heule in Hamburg in Gegcn^ wart Sr. Majestät des Kaisers und vieler Würdenträger des Staates zur Feier des Zollanichlusscs an das Reich stattsindcn, werden in der altberühmten.Hansastadt auch i» den nächsten Tagen noch Iverschiedenc Fortsetzungen haben. Aus Einladung der Ham burger Känfmannschait, welche a» die dentschcn Handelskammern ergangen ist, werden nächsten Sonnabend Deputirlc derselben sich dalelbst cinfindcn und eines solennen Empfanges und Aufenthaltes sich gewärtigen können. Bon der hiesigen Handels- und Gewerbe- kammer werben 12 Mitglieder nach Hamburg reise». 10 Käufleulc, bez. Fabrikanten und 2 Handwerksmcister. — Bezüglich des Staatsangehörigkeits-Verhält nisses der in das Königl Säcl». Aimcecvrps cintretcnden bez. bereits früher rinnetrctcncn Offiziere ist durch Verordnung des Königl. KiiegsministeriumS neuerdings bestimmt worden, dag die selben durch diesen Eintritt allein der sächsischen Staatsangehörig keit nicht theilhastig werden: solche behalten vielmehr auch als Königl. Sächs. Offiziere ihre Staatsangehörigkeit, da der Militär dienst nicht als Staatsdienst im Sinne des 8 9 dcS Gesetzes über die Erwerbung und den Verlust der Bundes- und Staatsangehörig keit vom 1. Juni 1870 angcschcil werden kann, sondern als ein RcichSdienst sich kennzeichnet. — Unter sehr zahlreicher Betheiligung fand vorgestern Abend in Aiißendors's Etablissement die diesjährige Hauptversammlung deö Vereins „Dresdner Presse" statt. Sowohl der Geschäfts bericht über das 4. Vereinsjahr, erstattet vom 1. Vorstand Dr. E. käiglich honorirt und erst »n letzten Jahrzehnt ist hierin Wandlung geschehe». Der neue Aufschwung, den das musikalische Moment des evangelischen Gottesdienstes in Sachsen genommen hat, ist wesent lich ein Verdienst Fischers, welcher in begeisternder Weise die An regung zu den Eanivrcn- und Organistenvereinen gab, die sich jetzt eines erfolgreichen Gedeihens erfreuen. — Festtage im Schullebcn sind »othwendig wie der Sonnen schein im Leben der Pflanzenwelt. Einen solchen Festtag hatte das Lehrerkollegium des Neustädter Gymnasiums seinem Schülercotiis mit der Ausführung des lateinischen Lustspiels des Plantus „Eaptivi" l„Die Gefangenen") am vorgestrigen Abend in Siegels Etablissement bereitet. Nickt nur viele höhere Würden träger des Eivil- und Militäistandcs (wir bemerkten u. A. Se. Eze. Kultusminister v. Gerber, Geheimrath Vogel, mehrere hohe Offiziere rc.). nicht nur viele Vertreter der Schwcsteranllalten un seres Königl. Gymnasiums, der Kirche und Schule, nicht blos die Angehörigen und Freunde der Gymnasiasten thcilten diese Festes freude, sondern den iiigeiidlichen Minien, welche mit hochanzucrken- nendem Flcis; ihren Ausgabe» abgelegen hatte», ward sogar die Ehre zu Theil, vor Ihren Königl. .Hoheiten Prinzen Ioha n n Georg und M a x ihre drainakiiche Kunst und ihre vertrante Bekanntschaft mit der Sprache des alten Noms zu zeigen. Die durchwegs glatte, flüssige Bcbandlung des siemdsprachliche» Dialogs, die meist recht ausdrucksvolle Mimik, die treffliche Juicene und die historisch-treuen Kostüme trugen nicht weniger zum Gelingen des Ganzen bei, als die meist handlnngsgemäße, z»m Theil recht annuiihige Musik von Dr. Paul Mirsch, unter der hingebrnden Leitung deS Herrn Gc- sanglchrer Große, von einem Theile der Trcntler'schen Kapelle aus- geführt. Anher Herrn Rectvr Prvs. Tr. Wohlrab verdienen beson ders die Herren Hostath Dr. Jacob, Oberlehrer Dr. Hankcl und Dr. Koch den Dank für die mühevolle Einstudirung und das ge lungene Zustandebringcii der Aufführung, die in einem kleinen Balle eine angenehme Fortsetzung »and. Alles in allem darf das Neustädter Gymnasium auf den vorgestrigen Tag als auf einen Fest- und Ehrentag mit gerechtem Stolze zürückbiickcn. -- Am vorige» Sonnabend führte in der Bereinssitzung des Bezirkslehrervereins Dresden des ^.Allgemeinen Säch sischen Lehrervereins" ' graphist Herrmann der Phonograph (Tonichrciber), vor 10 Jahren von Edison cnun den, hat im Laufe der Jahre mancherlei Verbesserungen erfahren und beruht nur aut Gesetzen der Akustik. Man gicbt sich in den be treffenden Kreisen der .Hofsnnna hin. daß derselbe bei grösserer Ver vollkommnung auch praktische Verwendung finden werde. Nachdem der Herr Vorführende, welcher dcinnächst auch in de» Dresdner Schuten seinen Apparat vorziiführeu gedenkt, die innere Einrichlnng schritte und das WachSthum des Vereins erkennen. Der Verein war im vorigen Jahre wiederholt in der Lage, bedräng ten und in Roth gerathenen Journalisten und Schriftstellern, sowie deren Wittwcn »nd Waisen reichliche Unterstützungen r»kom- men zu lassen. Tic Altersversorgung, bewirkt durch Versicherung bet der Königl. Altcrsrenteiianstalt, wird vom nächsten Jahie an den älteren Schriftstellern Dresdens wen» auch zunächst nur beschei dene Renten gewähren. Es wurden sodann der bisherige 1. Vor stand, Dr. E. Bierch, einstimmig, sowie die Herren v. Witzlebcn, Ebesrcdakteur der internationalen Heeres- und Jlottcnrcvue, Hesse, Redakteur des „Leipziger Tageblattes", Thenins, Haupt- redaktcur des „Dresdner Anzeigers". Seemann, Knnstschrislstellcr, Burkhardt, Redakteur der „Dresdner Nachrichten" und Dr. Winter, Redakteur des „Meikncr Tageblattes", nahezu einstimmig wieder gewählt. Nachdem st'dc»»i an» Antrag des Schriftsteller Widemann eine wirksamere Berücksichtigung der Wittwcn von Vcrcinsniit- gliedem in die Verciiissatzungen ausgenommen worden war, crwlgte ein aemiithlichcs Beisammensein der Veremsmitglieder. Mehrere Trinkspriichc, darunter eine gediegene Ansprache des Herrn Oberst v. Meerheinib, belebte die Tafel, die Herr Restaurateur Aubendori bestens ausgestattct hatte. — Der königliche Musikdirektor, Organist A. Fischer, welcher für heute in der Neustädter Kirche ei» grohcs Conrert veranstaltet hat, in dem auch mehrere seiner neuesten Kompositionen zur Auf führung kommen, hätte im Frühjahr 1849, wo er als Artillerist auf der Festung Königstein kommmidirt war, wohl nicht daran denken können, das er 89 Jahre später als wohlaccreditirtcr Komponist, als berühmter OrgelvirtuoS und als prädicirter Königl. Musikdirektor eine ehrenvolle Stellung in der Residenz einnchme» würde. Als er in jenem Jahre in der Festmigskirche des Königsteins durch seine Pcnöiilichkeit und sein O'gclspiel die Auimerksamkeit des damaligen Königs Friedrich August II. erregte (damals hatten wir in Sachse» nicht das Institut der Einiährig-Freiwilligen), da trat ein Wende punkt in seinem Lehensgange ein. Es wurde ihm möglich gemacht, seinen musikalischen Studien sich ausschließlich zu widmen. Sein amtliches Wirken begann er wenige Jahre später als Organist. — Das Ende eines ländlichen Licvcsdramas. Wie bereits mitgctheilt worden ist. batte am 8. ds. M. der Dicnstliiccht Schmidt in Klingenhain aus Eifersucht die Dicnsimagd Ruh! in den Hals geschossen und mehrmals mit dem Revolver ans de» Kopf geschla gen. Schmidt, der damals geflohen war und sich nach der Angabe seiner Mittler hatte in die Eibe stürzen wollen, wurde von der Gendarmerie estrig i» der Umgegend gesucht. Am 25. d. M. war inan endlich hinter den Schlupiwinkel des Verfolgten gekommen. Derselbe verbarg sich in dem Heuboden seines bisherigen Dienstherr!! Naumann. Man umstellte daher den Boden. Da er keinen Ausweg zur Flucht fand, tödtctc er sich durch einen Revvtvcrschus; in den Mund. — Als am Freitag Mittag die Ehefrau des Gutsbesitzers Uhle i» Helbersdorf mit ihrem einspännigen Geschirr von Ehcmmtz, wo sic Eintänsc gemacht, zurücklehrte, wurde da? sonst fromme Pferd in Folge eines Defektes am Geschirr plötzlich scheu und ging durch. Der Wagen schlug um, und Fcau Üble stürzte io unglück lich aus demselben, daß sie das Genick brach und der Tod sofort erfolgte. Anger der ans io traurige Weise Verunglückten bsmnden sich aus dem Wagen noch deren erwachsene Tochter, em Enkelchen von sechs Jahren und die Frau des Uhle'schen Schirrmeisters, von denen erstere und letztere schwere Verletzungen davoiirrugen, wäh rend die Verletzungen des Kindes leichter Art sind. Frau Uhle hatte das Geschirr selbst getührt. — Das gestern kur; erwälmte Schadenfeuer in Netzschkau wülhete in emem der feuergefährlichsten Stadttheile, nämlich in der Psarrgasse. Es sind im Ganzen 4 Wohnhäuser, 1 Scheune und mehrere Hinteraebände zerstört worden. Um einem Weitcrgreisen der Flammen Einhalt zu thu», wurde das nach der »ntcrenMarkt- scitc zu stehende Wohnhaus des Schnittwaarcnhändlers Schramm abgebrochen, aber am Morgen »ach Entstehung des Feuers — 12 Stunden später — wurden auch die Ueberrcste dieses Gebäudes noch von der Gluck entzündet und brannten vollends nieder. Die Biandcalamitoien haben zum grössten Tveil ihr Besitzthum ver sichert. Ucber die Entstehlingsursgche des Feuers versautet bis jetzt noch nichts Bestimmtes. Em Jcuerwchrmgnn, Namens Seikert, wurde von einem stürzenden Balken derartig schwer getroffen, daß er bewusstlos »ach dem Krankenhausc gebracht werden mußte. , — InCnnnewitz fand man c»n Freitag Vormittag gleich in Helbia's Weißem Saale Herr Phovo-1 zwei Erhängte aus. Der.eine. ein. Lljähiigec Handwerker. Namens Versammlung einen Phonograph vor. Der Sch., hatte i>ch >n seiner Wohnung, der andere, ein ttiiälmgcr in schreiberl. vor lit Jnl,r?„ imn Edison ristin- Leipzig wohnhaiter Handarbeiter P., II» Apitzschholzc erhängt. — Seit etlichen Tagen machen sich einige Radeberger Fieischcr- mcister ihren Kunden aegenüvcr äußerst nobel. Hott mau ein Pfund Fleisch, so bekommt man dasselbe in eine Actic einge- wickelt: kaust mn» ein Piund Wurst, io diene» Talon nebst einer Reibe von Dipidendenschemcii als Emballage. Diese Papiere rüh ren von dem Eisenwerk „Saxonia" hei, über welches vor Jahren der Concnrs ausaebrochen war und dessen Actien als Makulatur perauetionirt worden sind. — Am Freitag ward das Restaurant „Wartburg" i» Auer bach ein Raub der Flammen. — Am 20. Oktober ward dem Weichenwärter Richter in Scbnitz während des Ranaircns des Gnterziiges von einer rol lenden Lowrh ein Bein zerquetscht. — In den nächsten Tage» wird in Meißen eine Genosscn- schastsniolkcrci eröffnet. — Am Sonnabend ist in Zittau der Rechtsanwalt Städt isch Karl Theodor Lücke im 02. Lebensjahre aestorben. — Im Niedcrerzaeliirge, bis zum oberen Vogtlande hinaus treten in verschiedenen Orten die Kinderkrankheiten, nament lich Masern, Kronp und Tiphteritis, förmlich epidemisch aus. So herrschen die Maiern besonders stark in Jöbstadt. Grumvach. Jran- kenberg rc. In Chemnitz hat man seit einigen Wochen Dipytentis- sälle niit tödtlichem Ausgange zu verzeichnen. — Als Natimeltenheit ist zn bezeichnen, daß in dem Garten eines Tischlermeisters T. in Mügeln bei Dresden ein Apselbaum jetzt in diesem Jahre zum zweiten Male schöne Blüthcn zeigt, nach dem bereits die reisen Aepfel abacnomnicn worden sind. — Vorgestern ward in Nicderiedlrtz die Maschine eines nach Pirna verkehrenden Gütcrzuges defekt, so daß das Geleis aus längere Zeit gesperrt war. und Handhahnng desselben erklärt, stellte er praktische Versuche mit dcinieibeil a». Die hineiiigeiprocheneii Wörter und Sätze, sowie die gesungene Melodie: „Mit dem Pfeil, dem Bogen" gav der Ap parat mit überraschender Klarheit und Deiiilichteit wieder. Herr Herrn»»«« zeigte bei der Melodie, daß bei langsamerer Umdrehung der Kurbel der Ton ein niederer, bei icbnctterer Umdrehung aber ein hohem werde. Dem Voriühreiideii wurde der wärmste Dank der zahlreichen Vmnminlui'.g zu Theil. — Hiera»! erstattete der Herr Vorsitzende, Dir. Baron, den Jahresbericht. Der Verein zählt gegenwärtin 500 Mitglieder in Dresden und 10 ninliegcnden Dori- Ichaiten. Herr Kassicer, Lehrer Wchrmann, erstattete den Kassen bericht. ES ergiebt sich ein Kaffenbestand von 85,50 Mk. Die Vereinsstcucr wurde in der bisherigen Höhe belassen. In der hieraus erfolgten Wahl des 1. Vorsitzenden erhielt Herr Dir. Baron von 184 Stimmen 138, wurde nl>o mit großer Majorität gewählt. Hieran' wurden 18 Delegirte, der 2. Vorsitzende, der Kas sner und 2 Schriftführer gewählt. Während der Auszählung der Stimmzcttel erfolgte eine Besprechung deS Themas: „Unser Ar- beiisield." — Da sich aus Anlaß der großen Zahl der im Laufe dieses Jahres eiligenetencn Geschäfts- wie WahninigSverändenlnaen, zu denen noch kürzlich eine mehrere Straßen umsaiscnde Nen-Nnmnic- lirung von Väusern gekommen ist, siir viele -Hiesige wie Auswär tige den Besitz eines neuen Wohnungs Adreß- und Gc- schäftsh and Huches als nothwendig erweisen wird, so sei hierdurch noch besonders daraus hinacwiescii. daß nach den wieder- boltcn Veröffentlichungen der den Vertrieb besorgenden Hcinze'schen Buchhandlung, Breitestraßc 20, daselbst Voransbestellungcn nur noch bis zun« nächsten Donnerstag cntgegcngenommen werden. Später ist, wie uns mitgctheilt wird, mit Sicherheit aus die Er langung eines Exemvlarcs nicht zu rechnen, da nur eine beschränkte Anzahl von zum ireien Berkänf bei einem Preisauffchlag von etwa 20 Prozent zur Verfügung bleibt. Dem Adreßbuche wird übrigens auch nächstes Jahr wieder der vorzügliche, vom Stadlvermessungß- amte bearbeitete Plan von Dresden beigcgcben werden. — Heute und morgen bleibt wegen Umbau der Geschäftsräume die Leihamtsgeschästsstelle in Altstadt, Maternistraße 17, geschlossen. — Nächsten Sonntag wird die Ausstellung des Sächsische n Kunstvereins wieder eröffnet. In der ersten Zeit wird auch das prachtvolle Dante»Albuni ansgestellt sein, welches in der hiesi gen Dante-AnSstellung viel bewundert worden ist und von der «ladt Florenz dieser Tage der hiesigen königlichen Bibliothek schenkllngsweise überwiesen wurde. — Mit Bezug aus die Mitthcilung von einer angeblich statt- ncstindeiien Explosion unterhalb des Socktts des in dcr.Hanptstraßc besiiidlichcn Siemciis'schen GaskandclabcrS haben die sorg fältigsten Erörterungen cnzcbcn, daß die beiden eisernen Abdeckplattcn des Schrotes, welcher sich an dem fraglichen Kandelaber besindct, i» den «chrot hinabgefallen sind Die Ursache hierzu hat sich nicht feststellen lassen, doch hat sich weder an den »inliegenden Gasrohr- leitungcn, noch an der Kandelaberlettung eine Undichtheit gesunden, durch welche eine Gasausströmung, die den Anlaß zur Explosion geben konnte, hätte statlfindcii können. Wahrscheinlich sind die Teckel von mrtthwilliger Hand in de» Schrot hinavgestvßen worden. — Der Herbst scheint den Sommer fcnchtrn Angedenkens noch aründiich beschämen zu wolle». DaS herrliche Weiter hatte ncstcrn Nachmittags Tausende von Menschen hinaus ins Freie gelockt. Die nach Räcknitz, Zschertnitz, Reuostra :r. führenden Wcae wim melten von Spaziergängern und der die Bergstraße sich hinaus wälzende Menschenstrom glich geradezu einer Völlcrwaiidcrnna. In den Gartenrestaurants mußte man die bereits mlter Dach und Fach gebrachten Gartenmöbcl plötzlich ihrem beschaulichen Dasein wieder entreißen. Ter Garten des Etablissements von Heide in Zschertnitz z. B. war so besetzt, wie es der an starken Besuch doch hinlänglich gewöhnte Besitzer wohl kaum erwartet halte. Wenig stens ließ die etwas allzuspärlich vertretene Bedicnnng hierauf schließe». Nun. Meister Herbst, »nr zu I Gcnire dich ja nicht. Wenn du noch ein paar Dutzend solcher Tage aus Lager hast, dann heraus daniit! Wir sind durchaus nicht blöde. ori cigi .. ... . . „Eine Wittwc, Mitte 30cr, gesund und munter, u» Besitze der vollständigen Garderobe ihres seligen Gatten * Folgendes Gencralanzciaer »och im Besitz (war l Nieter 08 Ccntiinctcr groß,!, mit schönen Möbeln und 900 Mt. Bermögen, wäre geneigt, sich wieder zu verheirathcii. Man bittet gcsi. Off- ic." Wen» der Bewerber nur in die Garderobe hinciiipaßt: der gesunden mnntcren Wittib wird er schon passen. — Amtsgericht. „Ich wceß nich, die Anklage kommt mir ganz kölnisch vor", erwiedert der Tischler Wilhelm Paul Kuntzsch. 19 Jahre alt, aus Klotzsche gebürtig, als ihm der Beschluß betreffs einer mit seinem Namensvetter Moritz Wilhelm Rovert Kuntzsch. Znninerlchriing, und dem Zimmergesellen Hermann Bergmann aus- gciührtcn gemeinschaftlichen Körperverletzung verlesen wurde. Die Genannten konnten nicht umhin, ihren patriotischen Empfindungen durch Trunk und Tanz am Sedantagc im „Schänkhiibel" zu Klotzsche Ausdruck zu grve». Der Anfang dieser Festlichkeit gestal tete sich soweit ganz zufriedenstellend, bis der rrstnciiaiinte Kuntzsch aus dem Saale seinen „Juaendaeiwssen" Friedrich Max Schütze erblickte, mit dem er am 26. August einen niibedcutenden Zwist aclegentlick einer Hochzeitsfeicrlichkeit dnichgeinacht hatte. Nun ging die Reiberei los. Pani Kuntzsch sctzic den Jugendgenossen zur Rede und will von Letzicrcm einen derartigen „Schubs ge kriegt Ham, daß er an's Geländer (im Saale) flog!" Nach diesem Anfang entfaltete sich eine solenne Keilerei. Es kann über den An geklagten, von denen Bergmann nicht erschirnen war, da er als Rekrut ausgchobeii ist, nicht widerlegt werden, sich im Falle der Nothwchr bestinden zu haben. Das Gericht erkennt für Paul Kuntzsch als den mehr bctheiligtcn «chläger aus 1 Woche Gefäng- niß, während der Zimmrrlchrling mit 4 Tagen Freiheitsentziehung wegkvmmt. — Ten Ausenthalt im Zuchthaus und Gesängniß lernte der 184!» geborene Elemcns Nendccl. gelernter Bäcker und jetziger Fabrikarbeiter, schon wiederholt kennen. Nicht weniger als 41 Nninmcr» enthält seine Strnstabelle. Besserung scheint bei ihm nicht einkchrc» zn wollen. Am 30. September bettelte Ncudeck in auffallender Weise die Passanten in Blasewitz an und verwirkte deshalb seine polizeiliche Arretur. Der Haß gegen die Polizeibe- amtcn erwachte nunmehr aus'S Neue und so vergriff sich N. in er heblichster Weise gegen dieselben, er beschimpite sie mit den rohesten Worten. Der Transport nach dem Tower von Blasewitz war ein äußerst bedenklicher und da Neudeck wie ein Rasender uni sich schlug, mußte er gebunden in einer Droschke nach dem Gewahrsam befördert werden. In der Zelle cmgelangt. von der Fessel befreit, biß und kratzte er die Beamten, welche Mühe hatten, den Wiithrn- dcn untcrzubrinaen. Der Angeklagte, welcher während der Berneh- n'iing die bittersten Tbräncn vergießt, wird zu 2 Monaten Gesäng- 2« ' » ^ »8 Z SS L-« — Li ' 8 iiiclleS Heirathsgesiich findet sich im „Kölner
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite