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- Erscheinungsdatum
- 1888-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-10
- Tag 1888-10-26
-
Monat
1888-10
-
Jahr
1888
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Nachts eingeganften. Stur in einem Hieile der Aullaae.i Verl in. L». Lctoder. Der „Ral.-ckta." niiid an« Rom «euirl- dei : «l« üolililcke« Srnkbnik der Oaiierreilen diel,« Sommer« de- traiOlrt man i» modlnnterriilileten Oreile» die troniiaiinm« der all- lellioe» ielle» gnvkrliitit i» die fried lich, (Neilaiiimg der Lnae und in die forlichreiiende iionioiidirn»« der europdilche» Berddiinilie. Mas Ive- eic» die Vezieinmae» Milche» den, Mdchien der ,Triebe,,«»«» imd iiiuft- lonv belriiil. io ünd «ieieide» »urch- au« ireundichnilüch und ünd die ü>iede»«u,iichik deilrebt. a» üirem rdeü rüies ienundalie». >va« da«t derrichende »ule veriidünii, iidren' kinnie. Veter«bur,. 2». Ort. Ie, Miuiftervrdüdent v. «ier« crdieit anldtzlich ieine« JubilSum« zahl reiche tNIüikwiinschtelennimmr. dar- unter von dem klaren, der Zaren- tamiiie. dem «aller Wilhelm, deu, «int, Humderl. der «önigii, vou würtlemverg und deu» Fürllen vi«marik. LUsv Vvivdkolät, > I, II. 12««. (I''ekv ^MLlloii»tra8x.o), o«>. JohbFaNts. I <>mHlloI,It «iell /ur TVnkortii-uux Itüi»»«tIIvI»«O X «tl» n « «tv. 46/000 Etütt. I 8pr«<>»>. Vorin, V. lv-I2 0. rc»<-i>w. V. 2—L vkr. 9'ür Nni.oiniitsicv x»ckm. V. b-S vkr. Dresden, 1888. «tettln, 2L. 0«. lOetreidem.i > «eite» un»., lo«, ,«0-188. Roibr.- r»k.i89.00.«prtl.Mail98„->0. tnler. loiotdd—IbS. R»».-rer. lk,f>,00, llldrll - Mai IbS,00. ij»»iu>crichee Hafer lm, 1R-i«3. Rübül malt, vetohrr bL.00, April-Mai dü,7». «hirilud und., loco ohne ffah k>0rr bLU», 70er 32,80, Oridr.-Noadr. 7vcr > 32,bv. Petroleum 12,«ü. H kormana UvrLfvIä, ^ IV. Salm, l-mui - u. ^tro,,rü^'tvr uu>1 Ull'1 Id. < »4«I« n, L4»1tEr»1i ttnnv L7, M. Wime. 8kIlM8tl'. 34^ A IlSIt 8VIN xrÜ88tv8 I-ilMl- 6er bc>8tou N X II» 1 »08vu-8t0lsv ^ » »»8civil roiwmimruiüto» xn irilli^nt. I'r«>i.8i>i> oniptohlou. zg Moi'II» Vlriiliiiis- 13 >i»il llLuxtstrLsss. >M- Dpit«« II it»«- ul «»LI« l» «»«iilvr Nr. 300. Spiegel.' I»» vll - t'ortzot mit ke!tlnr»Is'N ^rkienou t^o I'f,.'. l-roita kionm,, ^c!miisl«rud.t, l .^Nc. I) " l 1 - t, priinu. i»>l !<»!il>l^< Iii«,li«"l. 2>lk. I'.»i «,n »-Ol»rr;ot. /.»m U«»ruu>j- lx'iinum. 2.25». 1» rvl ji»it I''i;«l.i.boiki. >1!;. 2, 2.K», 6. t, raumoli rl.ox mit !^i>lt/ou ^ni'lirt, ^1 Ir. 1.50. <is,x«lNt1kl't1..'»eur»vt >1!c. 1.5»0, 2, ii» >Vo!Io ^!lc. 2.75». um mir tvr iu^vi ril utrm »rlc <! 1'nclLvt- 2 n pu 6»»1 -1'' u 1) ri ^ !Ä> M « j A nmi'lu'tilt /ur z;"NU1i^siu Nc»uc-I»t>m^ ^.ur-vulll V'U ^»i^nir - » Aj V .>1of.^lNl5 ttUlt KllpsOr. aUo tiitNmmvu 4.1,rrrL»ftrvt'j^crrrpel 'Mit ZI A A H1ernl'o1-^pptir.',r1c. ^">vio ^u>'su!lrul»^ voi» Irriten M M ,<'4vr <ern1'prectinntct»lnft 111I. jM "ME Freitag, 26. Oktober! Deiitich-sranzusische Liezichungc», RuklnndS aiiöwiiriiüo P»ii!>f Jubiläum lliuschrr-Bäur. Deutsche lÄaschmsachilie». Deutscher Giiltuervereui. Gcrichisverlimidluiiäen. PliillMiiimmchcS Cvucert. lucht damit endete, dal! er sein Opier bei vusseuder ttielcsteubeit > vmnchaltcii, es sei ^eit. das: dieselbe den Prinzen Ferdinand al in aller ',rrenndschasl aunnijt. ?v>ir das übriac Clirvpa bat dieser Fürsten bou Pulaarie» nuerlenue. Ter italienische Gesandte habe neueste Schachzua der rnisiichen Politik Innm eine aiidere Beden- > hinzukteNurt, das; dadtirch de» Unnchen wnnebenat wurde, die sich Inna. als das; er darihut. wie isolirt sich Nuhlaiid von dem übrigen ; mich aus Serbien Eurvva siiblen mus;. » ^ Diesem Gesiihlc entsbungcn »och andere wunderliche Cvm- biiinlioiie». s'cichl viel anders als das Pcrhälliiis; slciihlliiids zn der Türkei ist belannllich die Slellumr des >iacl> der iiiibcstritleiien Hcrrichast in tllsien trachteiiden russischen Ncuhes zn Englaiid. Nuhland ist in beständigem Pordringen gegen das britische Indien begrifscn. Tie nnttaiscndcn tlisciibahiibmilcn in Äsicn, nicht niindcr die Tnipbcncoiiceiilrirnng »ach der indiichen Grenze zu. lassen er kenne». dag Rußland ziclbewns'.t »ach dieser llcichlung vorzngrhen entschlossen ist. Ganz wicilderlich mnthck es da Giiien a», wenn blöhlich ein Tlieil der russischen Presse einer Persläiidiguug zwischen England und Nichlnnd das Biort redet, nnd zwgr deshalh, weil man glaubt, das; gegenwärtig die S»mbalhieen zwilchen dem britische» änsclrcich und Tentschland >m Ertalten begritsen siiid. Aber noch ganz andere Blütben treibt in slüischrnd das Geiüht der Bcrcinsmn- nng und — der Has; gegen Denlichlaiid In einer tlreibc von Ar tikeln ist dieser Tage ein ruisilcher Polniter in der „Aowoje iPremia" dniür eingetrrtc», das; R»s;!and sich init Oesterrcich versländigen Niüsse. Leit der Zeit svriedrich's des Groben, >o lübrt der ruisifche Politiker gns. habe Pirui;eu iietS bersuchk, eiuerieits die Ircundschn't ilt'iihlands .zu mvuopolisirc» und dadurch dasselbe bo» der Tiirkci und Oesterreich abzudräugcii, andererieits aus den rmiische» Oricut- Pcrlegeiibcitcu »iciglichsl eigene» Portbcil zu ziehcii. Das Porgeheu ttciiülands im cLiidweilcn >e> wirklich geben»»! wordcu, und es ici deshalb in Asien und Ebing vorgegange». Während des Arim- kricges sei Friedrich Wilhelm N'. ichlichtich gegen slcnsiiaiid gewesen, während Pri»; Wilhelm hätte. Tns jehigc " intercssirc, sei eine Maske. Ec sürchie ein kvlosscrlcs z'liiwachse» der russischen IrZasieninacht, wenn die Dardanellen rulsiich ivüidcn. Deshalb müsse Ans;la»d dem anidringlichen Maller Tentichland fern ! Weucr"Wai->n.' bleiben und sclbslständig mit Ocsterceicl, nnlcrhnndeli,; dazu habe! -r-»r i s «Broduele»,. Lccobcr. isnilnh.» Weizen »er Oktober 27.1«. am Ende seiner Vausbaim scllvn .itattow gcralhen. Tentichland »er Jai>»or.'.>>vril W.1». Mit. SvirUno »rc Ociobrr «I»,2!>. »er ^auuar-»»rtl brauche ^Oesterreich noliiwenk iger als BnndcSgeiivssen, Politisches. Die leitenden Jactoren der deutschen Politik machen schon seit Langem kein Hehl mehr daraus, das; sie cs anigcgcbcn haben, bessere Beziehungen zu der französischen Republik gnzustrebcn. In seiner cehtcn sensationelle» RcichstagSrede batte sich Fürst Bismarck niit der ihm eigenen Jreimüthigkeit in diesem Sinne ausgesprochen, und seitdem ist kein Ereignis; eiiigetretcn. welches eine Aendening i» der deutschen Politik hätte bewirken können. Im Gegcnlheil, die Befestigung der enge» Beziehungen zwischen den Mächten des Fiicdcnsdreibundcs. dieses hochbesrledigende Resultat der legte» Kaiserreise, im Verein mit der unverkennbar s»mpathischeii Ausnahme, die der deutsche Kaiser in den nordischen Neichen gefunden, haben das Vertrauen aut die imposante, gebietende Machtstellung Deutsch lands und seiner Verbündeten derart erhöhe» und befestigen müssen, das; eine Rücksichtnahme aus Frankreich, nachdem cs alle früheren Vcrsöhniliigsvcrsnche Deutschlaiids znrückgcwiescn, heute absolut nicht mehr „„gezeigt erscheinen kann. Tie Sprache des Organes des Reichskanzleramies, der „Norddeutschen AUgcinciiien Zeitung", lässt über diese Anschauungen des dentjchcn auswärtigen Amtes nicht den geringsten Zweitel zn. Wer die gegen Frankreich gerichteten AnSlassiiiigeii dieses Blattes während der legten Monate vcrlolgt hat, den wird deshalb auch die jüngste Polemik desselben nicht in Elstanncn fegen. Das Blatt schreibt: „Tie jüngsten Nachrichte» ans Frankreich lassen erkennen, das; die französische Regierung be müht gewesen ist, für die Beschimpfung drS Reiches durch daSAb- reis;cn dcS KonsnlatSschildcS in Havre Satisfaktion zu geben. Jener Vorgang war insosern bemerkenswcrth, als er einen weiteren Be weis für die Verwilderung und Rohheit des sranzösijchen Volkes liefert. Dasselbe ist nach und nach von der hohen Stufe der Eivi- tisatioli, auf welcher cö zur Zeit eines geordneten Staatsweicns zweifellos stand, immer tiefer hclabgesnnlrii, so das; cs heute, ins besondere was die Rechtssicherheit anbetrisst, sich mit den anderen civilisirtcn Völkern Europas nicht mehr vergleichen kann. Ein Land, in dem die Mörder deutscher Soldaten unter den jubelnden Zuruic» dcS Publikums sreigesprochen werden konnlen, cm Land, in dcni unschuldig und wehrlos Gemischandelte, wie deutsche Stu denten in Belfvrt, keinen Advokaten finden können, der ihre gerechte Sache vor Gericht vertreten will. — ein Land, in dem der Präsi dent einer Handelskammer, wie dies in Nancy der Fall gewesen ist, einem ganz gewöhnlichen, in Kviikurssachen grdränchlichen Anträge die Rechtshilfe verweigert, einfach, weil dieser Antrag von einem Deutschen ausgcgaiigcn ist, ein Land, in dem solches und ähnliches vorgcfallen ist und täglich wieder Vorkommen kan», schlicht sich da durch selbst aus dem Kreise der gesitteten Nationen ans. Aber Dcnlschland unterhält Beziehungen zu cibilisirten sowie wie zu wilden Nationen und es hat gelernt, sich in beide einzulebcn." Eine solche Sprache kann ein offizielles Organ nur dann führen, wenn j Wie die Regierung der Ansicht ist, daß an eine Wicderanknüpsung l »u^tcn auSsehen ! silhelm sogar den .üricg gcgen danclbe verlangt! Vorschüben B:smarck'S, dm; der Orient ihn nicht! den Unruhen ansdkhnen könnten. Daraus habe der russische Botschafter dem Groschezicr erklärt, Rnszländ würde einen solchen All als «nmi8 belli betrachten. Petersburg. Ter Zar verschob seine Rückkehr, da der Autenthalt im Kaukasus chm cucheiordentlich znsngt. — Aus dem eiiiqcstürzicn N'cnbauc dcS lansmäniuichen Elubhauics in Moskau sind bis seht Ii! Leichen und 2-1 Verwunden: dervorgebracht worden. Im Ganzen sind 50 Arbeiter vcrichullct worden. Tie Berliner B örie eröfsnete ziemlich lest, aber still, nachdem im Verlaine die Tendenz sich weiter beseitigt hatte, brachte der Schlich eine tleinc Abschwächnng. besonders iür Banken. Von diesen halten nur Ercdit und Eommandit ziemlich regen Verkehr. Tcntsche Nahne» waren zu hcsseren Cnrien gut gcicagt, später aber ruhiger. Gleiche Tendenz zeigten österreichische Bahnen, Dürer gingen in grechen Beträgen zu steigenden Enrsen um. Fremde Renten waren gut behauptet. Mvntanwerthc konnten die anfäng lichen Besserungen incht ganz behaupten. Tic Nachbörsc war wieder etwas bessei. ober ruhig. Im Eassewcrkchic war die Ten denz in« Allgemeine» iest. Ocsteneichischc Prioritäten waren sehr still. Privaldiseonl :E- Prozent n >anksurI n. M., Ä. Octobcc. Urkdil 2iil,:>0. Slaaioiiadn 207,7',. t!»m- bar»«» 88,0« vi .'.zicr . «faspier 82,1». t»r»e. Unaar. «ürlrrrn»« 81». Liiiconlo 228,70. Trcc-d». Bk. . Taruislädlcr —. Laura >:!0,10. — gfrst. Wir». 2 >. Oclobcr. «kredv :N2,2'>. LiaalSbalin 2i8,!iü. Lomdardku Ivs,2s. Nordwcstb. »;c!.00. Marknoicn 5.!>,0(». N„0. Urcdit 20ä,ü0. iituiilsi. Pari», 2S. LcNir. ischluft.l !»rn.e 82,02. slnlcUir Ii>ä,7». .rialicnkr 97,0ö. Staaisbali» Ü2:>,75. Lam0.,rden 2.!ü,00. da. ivriarilalc» —, svanirr 72 Hftüvlcr !,7!,70. Ltlomanca ä:!8,7S. Tucken —. iiUIfanptcl. Loni> ou, 29. Oc1°»rr, ParnUUaaS II Ndr 10 Mt». CousolS 97'/^. 1873er »iuklen 99- .. gial>ener 9ü',. LomdarLen 9-Nonv. Türken Iü'/„. Ivroc. iunviric -lmenkancr —,—. cproe. Nnaar. Goldreute 81>/.. Oeltrrr. Gold» reme 91. »i>e«0.!<routols 100>/,. Gauvirr 8! ... 'Neue Gaü»tcr1u«>!. Garant, lkfjttpter 100. Lttonianbanl 110,. Lue^. Arttrn 88. «Panter 72"/,,. 6°/v Üicne irqtipt. »Inlci>,c —. — Stimm»»,: Ruhig. — . wie umge kehrt. Das deutsche Bündnis; habe Oesterreich nur Anstrengung seiner Natioiialkräste und dir Belastung seines Budget? eingetragen, vordem habe es Bosnien und die Herzegowina umsonst bekommen Nur nn> dem Papier treibe Richlnud eine Politik der freien Hand, die russische Diplomatie trete nirgends dem deutschen Anstreben gegenüber, in Europa alte Mächte gegen Richland einznnchmen. Diese Anslassnngcii erbringen zunächst den Beweis, das; der Helle Augenblick, Len die erwähnte Zeitung vor einiger Zeit gehabt, als sie der Ansicht Ausdruck gab. Fürst BlSmarct babe, trab, aller gegen- tliciliaen Behauptungen, doch Richland gegenüber stets eine ehrliche Politik vectolgt, schon wieder dem hlinden, eingeileischten Hasse gegen Tentichland gewichen iil. Dann aber zeugen sie von einer wi'ctticb rührenden Naivität. Sie 'eben Voraus, das; dieöslerrcichoche Diplo matie sich von den rnssiichen Uiieigciinühigteilsbelhcneriliigcii blind übertölpeln lassen könnte. A»' der einen Seite wird naiv zugestan- de», das; Richland »ach dem Besitze der Dardanellen strebt, und ans der anderen bv» Oesterreich verlangt, das; es ruhig znschen solle, wie ihm durch dieieS Vorgehen Nnbland-s eine Lebensader dnrch- schnillcn werben winde. Und der Mann, m dessen Kopi dieser Vor schlag entstanden, soll ein hervorragender russischer „D iplomat" sein! mögen da i>>, Ruhland die weniger bervorragende» Tiplo- cch in Oesterreich dicie Frciindichaitswerbnngen ll.90. ruhig. Rüböl »cr Ociobcr 79,0«. »cc Ianuac-Äpril 72,0«, brhauptrt. 71 m ft e r d a »,, 29. Ociobcr. Vrobukrrn cvthluhi. Wcizr» »rr Ro»br. —, »rr März 210. Roagcn »rr Ortobrr 133, »er Miirz III. -LS srcundschastlichcr Beziehungen zu Frankreich nicht mehr zu denken iil. Wenn man aus dem Tone, den die russischen Blätter in den kehlen Wochen Wiederuin gegen Tentschland anschlagen, in derselben Weise schlichfolgern darf, so wird man zu dem Resultat kommen, das; die russische Regierung alles Andere, nur keine freundschaftlichen Geiiihle kür Deutschland hegt. In Betracht kommt hierbei aller dings etwas abschwächcnd, das; cs nicht olsiziclle Blätter sind, die diese Sprache führen. Diese Blätter fahre» niit Rückblicken ans die Reise des dcutichen Kaisers fort, und zwar in jenem tieiverstiimii- tcn hetzerischen Tone, welchem wir in ihren Spälten zn begegnen gewöhnt sind. Man ist an der Newa über die Kaücrreise enttäuscht, har aber diese Enttäuschung eben nur dem Umstande zuzulchrciben. das; man von der irrigen Voraussetzung ausgcgangc», Kaiser Wil helm hätte seine Reise angetreten, um der Rcalisirnng der russischen Tendenzen im Oriente den Boden zu ebnen. Die russischen Blätter suchen sich für diese Enttäuschung dadurch zu entschädigen, das; sie sortfahre», gefälschte Berichte über den Einmalig Kaiser Wilheim'S in Rom in die Welt zu setzen und ihre Leser glauben zu mache», cs sei um die italienisch-deutschen Beziehungen, ungeachtet des Kaiscrbesuchcs, nicht zum Beste» bestellt. Die Presse des absoluti stischen Ruhland an Einem Strange mit den Veranstaltern der rothen Zettel-Demonstration ziehen zu sehen, ist eine recht crbanlichc Erscheinung. Trost sucht man auch in den russischen Kreisen darin, daß man sich den Anschein gicbt, an eine grössere Annäherung zwischen Russland und der Pforte zu glauben, welche» Glauben man auch durch allerlei Berichte weiter zu verbreite» sucht. Die russiichcn Blätter beziehen sich dabei auf den glänzenden Empfang, welchen die beiden russischen GroWrstcn Scrgci und PaulmKonstantinopcl gesunden habe,,, namentlich auf die persönlichen Auszeichnungen, die ihnen der Sultan zu Tlieil werden lieh. Daraus wird der san guinische Schluß gezogen, daß die Pforte geneigt sei. mit Rußland «in enges Bundniß zur gemeinsamen Wahrnehmung ihrer Interessen ,u schließen. Es sollte sogar eine Verständigung dabei erzielt worden fein, daß die Türken in Bulgarien einriickcn sollten, falls dort neue Verwickelungen entstehen wurden. Soviel leuchtet ja ein. daß Sultan Abdul Hamid cö sich recht gut gefallen lassen kann, lvcnn thm von Seite» Rußlands mit Entgegenkommen begegnet wird. Er wird etwaige Frcundschaftswerlmngcn Rußlands sicher nicht von der Hand weisen, denn solange Rußland auf ein Vor gehen gegen die Türkei verzichtet, ist für diele wieder ein Stillstand in ihrem Auflösungsprozeß eingetretcn. Daß aber an ein dauern des FreundschastSbündniß zwilchen Rußland und der Türkei nicht im Entferntesten zu denken «st, daö wissen die Politiker der golde nen Pforte ebenso gut, wie die Leiter der russischen Politik. Der Wolf kann eben mit dem Lamm keine Freundschaft schließen, die nur aus werden. rin Achselzucken iloßcn. braucht nicht eist lonslattit zu NeuesteTralitlicrichte der „Dresdner Nachr."vc>,n 2ö. Oclbr. Beili ii. Kaiser Wilhelm ist nebst Gefolge nach B! inkcnbiirg zur Jagd abgereisl. Die Rückkehr enolgl Abends gegen 10 Nbr. — Das Kaiserpaar besichtigte gestern die baulichen Veränderungen der Wohnnngcn des Schlosses, welche cs während des Winters bezieht. — Der „Rcichömizciger" veröffentlicht cnien dem cmswär- tigen Amt zngegangene» Bericht des dcnlschcn GenernleviisnIS in Sansibar, MichabellcS. über die Unruhe» in Ostgnika vom 2-t. und 25. September. Ticielhen beweisen, das; die arabische Arisiokralic mit ihren sklnbenhändlerisclic» Interessen eigentlich gegen Deutich- land in Ostafrila isl. Anfaiigs schien Alles gut zu gehen, nur in Kilwa, daö schon von früher berüchtigt ist, war die Bevölkerung von vomhcrcln unruhig. Ein bei Pangani aniässiger Araber orga nisirlc dort »nd in Tanga den Aufstand, der gegen alles christliche und europäische Leben gerichtet ist. Der General MctthcwS muhte Pangani verlasse», weil sein Leben bedroht war. In Kilwa ward am 22. September der Angestellte der Tentsch-Ostafrikanischcii Ge sellschaft ini Verfolg des Streites mit de» Arabern ermordet. Dacanf criolatc der Angriff auf das EtationshanS. Die Insassen erlagen der Uebermacht, nachdem 5 bis 6 Angreiier geiödtet worden waren. Der zweite Angestellte ist wahrscheinlich auch ermordet worden. Aus dem gleichzeitigen Angriffe und dem Ausbruche der Unruhen in Baganioyo und Kilwa am 22. September ist ein gemeinlamer Plan zn vermutlicn. Man hegt die Besorgnis;, daß auch in Licdi und Mikindani Feindseligkeiten gegen die Bczirk-schesS vorgekommcn seien. Das „Tageblatt" erfährt: Die Erwägungen im Lchvoßc der NcichSrcgiciiiiig betreffs der Vorgänge i» Ostasrika führ ten zu dem Beschluß, daß eine größere Flotte in de» Ge wässern OstafrikaS zuigiiiiiiengezogcn werden soll. ES würden voraussichllich nicht nur verschiedene in ausicrciirvväischcii Stationen befindliche Kriegsschiffe nach Sansibar beordert, sondern auch noch ein besonderes Geschwader ausgerüstet, welches Ende November oder Anfang Dezember die lieimstchcn Häsen verlassen dürste. Daö „Tageblatt" fügt hinzu, inn» sei ncucrdnigs in den höheren Kreisen von dem Treiben der Ostaflikanischcn Gesellschaft nicht sehr erbaut. — Das schon seit einiger Zeit erwartete außergewöhnliche Avance ment in der Armee soll Anfang November zur AuSiührnng ge langen. — DaS Landgericht zu Duisburg hob die Beschlagnahme der Broschüre Mackenzies ans. — Der Redakteur des „Deutschen Tgblt." ward wegen Beleidigung dcö Pariser Eorrcivondenten der „Franks. Ztg.", Mübling. z» Mk. Geldstrafe vcrnrthcilt, weil er behauptet hatte, Mühling gäbe der französischen Negierung, in deren Interesse er handle, die deutschen Corrcspondenten in Frank reich an. Köln. Die „Volks-Ztg." veröffentlicht ein päpstliches Breve an den Cardinal Lavigcri, in welchem herzlich für die Anti-Skla- verei - Agitation gedankt und die Hoffnung ausacdrückt wird aus die Hilfe seitens der Negierungen und Unterstützung durch Privatpersonen in Frankreich, Belgien. England, Tcutschlanv, Por tugal, Italien, Spanien. Der Papst wies 290,000 Lire für die Anti-Sklaverei an. London. Die „Daily News" meldet aus Konstantinopcl als Gerücht, Deutschland, Oesterreich und Italien hätten der Pforte Terlliches,in- Liichsisches. — Herr Oberbürgermeister Tr. Stübel ist vom Urlaub zurückgerehrt und hat die Leitung der Geschälte des Ralhes wieder übernommen. — In dem stattliche» Univcrntälsgebäude, dem Fridcncicnium in Leipzig, ward vor einige» Tagen ein Dvppcljnhilänm geleiert, daS Doetvrinbiiänm Wilhelm RoicherS und des ersten Uni- vecsitäts Predigers Geh.Kirchcnrgtöes Prot. Lr. Gustav Adolph § B a n r. Letzterer hatte am K «sept. 1808 in (Betzen proiiiovirl, Erstcrcr am 10. September desselben Jahres in Göttingcii. Tic philosophi sche» Facnlläte» ge»anii!er Hoch>chu!e!! schickten daS goldene Jubel diplom ein, begleitet von ehrenvollen „Elogien" und herzlichen Glück wünschen. Die Georgia - Anguslg feierte Roscher als „suim c>t alnmmm cst N»1or ot per «juiinjiic! auno.8 prolö88or" und als „illu8tr>8 littorarum »niveimtatm l„>p8ioi>8i.8 miloiicliclliiv cieeiw". Von anderen auswärtige» Hochschulen tänicn Glückwunsch-Adressen, io von der staatSwisscnschcrstlichcn Facnltät Tübingen, die ihren Elveiidoktvr vom -tOOiährigen Jubelfeste gus'S Neue tteudigbcgrützte, und von der viruim unterzeichnenden philosophischen Faciiltät Bres lau. Aus Bologna langte ein neueste-) Ehrendoktor-Diplom an. tRvicher besitzt deren mitzcrdcni von Königsberg und aus Edinburgh.) Tie »miassendste Kundgebung hatte ein Rvscher-Comitce. bestehend ans den VolkswirthschcillSIehrcrn Schmollei-Berlin, Eonrad-Halle, Fiicker und .Hassc-Lcipzig, veranstaltet. Genannte vier Professoren überreichten mit einer glänzend beredten, warm ciiwsnndeiicn An sprache SchnwUcl's ein grotzeS Album mit den Bildnissen und cigcnhäiidigcn Nameiisziigen von rtwa zweihundert deutschen Natio- ncil-Oekoiivnie» und Slalisiilcrii und GcstnmmgS-uiidVcriissgenosscn in Oesterreich, Frankleich, England :e. „Vor snnszig Jahren", sagte L-chmollcr, „gab cs keine deutsche, iviidcrn nur eine englische Natio- nal-Lekviivniie: heule stellt die deutsche Wissenschaft unzweifelhaft ebenso a» der Spitze, wie die englische zu Aiisang unseres Jahr Hunderts. Wenn ein einzelner Mann als der genannt werden kann, der da-s Meiste sür diesen rcmichwnng und Aufschwung gethan hat, io sind Sie e-s . . . Indem Sic unsere Wissenschaft an der Hand der Geschichte zur festen Grundlage alles Wissens, zur Empirie, zuriickfnhrlen, haben Sie doch zugleich in liebevoller Pietät von der rationalistischen Dogmatik der älteren Schule alles Werthvollc und Brauchbare übernommen. Indem Sie die volkswirtli>ck,astlicl>cii Er scheinungen in dem recilislischen Wese» nnscrer Zeit uns als imtnr- geietzlichc begreifen lehrten, wahrten Sie sich doch iciie» höheren, sittlich ernsten Idealismus, welcher das Erbrheil der Generation isl. die ihre Jugend noch un Abcndglanze iinserer grossen Literatur Periode sonnen durste, die noch von Goethe, Nicbnhr und Hegel als Zcilgenosscn sprechen kann. Darin Por Allem scheint inic Ihre Be deutung zn beruhen, das; Sie, an der Grenze zweier wissenschaft lichen Zeitalter stehend, die grossen Gegensätze menschlicher Erkeiint- »iß und wissenschaftlicher Methode mit einonder bereinigten." — Zu der Generalvcrsammlnng des VerbandS Deutscher G a sth v IS g c h i l s c n, welche am 22. und 20. d. M. im Hotel „zu den vier Jahreszeiten" hiersclbsl slatlsand, kamen Vertreter ans zahlreichen Orlen alter deutschen Bnndc-silnaleii zusammen. Durch die sächsische Gciwsscnschastsgeictzgcbnng isl eS dem Verbände er möglicht worden, die Rechte einer »irislischcn Person zn erlangen, wodurch die Bestrebungen des Verbandes des geschlichen Schutzes thcilhaitig werden und die Thätigkeit desselben eine höhere Bedeu tung erhält. Die Generalversammlung entledigte sich ihrer Au>- aaben unter Mitwirkung eines notariellen Beistandes in gewissen hafter Weile. Der VcriiiöneiiSbcsland zeigte sich als ein sehr gün stiger. da derselbe sich seit der kurzen Zeit des Bestehens dcö Ver bandes nahezu ans 8M0 M. bcläutt: dem Gcsammtvorstandc wurde über den abgelegten NechenschastSbmcht für das vergangene Ge schästsjahr Decharge ertheilt. Antzerdem wilden noch eine Reihe bcdciitwmcr Pnnkte nach längerer Bemthnng und TiScussion Er ledigung. DaS Hauptthenig bildete die Abänderung einer Anzahl Paragraphen des Statuts, antzerdem aber fanden noch mehrere wichtige Punkte einen befriedigenden Abschluß, so z. B. die Errich timg einer antzcrordcntlichcn Untclstiitziingskasse bei 5- resp. 10'iäh- riger Mitgliedschaft, ferner die Ernennung von Ehrenmitgliedern des Verbands, die Errichluna eines ElnbhanscS m Berlin n. A. n>. Ter Verband dcnlicher GasthosSgehilfcii, eine Bereinigung zahl reicher BcrusSgenosscil des gastw>rtbschanlichen Gewerbes, welcher die Förderung der Interessen und Sicherstellung seiner Mitglieder gegen besondere Fährlichkeite», welche de» Einzelnen betreffen, be zweckt, hat in der bisherigen Generalversammlung zn der bereits 27
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