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- Erscheinungsdatum
- 1888-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-10
- Tag 1888-10-23
-
Monat
1888-10
-
Jahr
1888
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verlt». 22 Oktober. Der „Aot.-.Uff." wird oeuiriret. »atz de» „oiizöiiichtü Schaulbteter». weiche «„ Men Porltellimae» «cde» «»Uten, oas »Schiffe «Ich der PS»e zum vliilrilt »a» VIIaIt-t.'o>»ri„,e» ver- ,oeinert worden ilt, Io dal> die beab- ilchiiiie» »vorilkUmiffe» nicht statt tinde» könne». Wie». 22. Leib». Da» ..»rem- »endlatl- Hält die Aachricht antrrcht. ball in den welliichen «renidiitrikten «iukland, »encrdin»» vetritchtliche rnwvenverlchiednnnrn sta»»esu»den liällrn. 2' er». 22. Ocidr. Der »estrige «rdeiiertan deichiost die «iillüi»», de» bioffkilneii allgeniktnkn Aibciier- volmiives nnd die (Nrnndini» etner lottairemokmitilNe» Partei in der Läiwi.z. ^ I lollvttv-Kslsvn- un6 L'nlsiinivlio-I'nbtilt. 33» JllhrMNg. I Votttil-Oosnkiist: IL üa tx I» uu t»'i» r"»»n, I.^ueUi.uis. !j Aufl 46 000 Stück. I K.ntr«n vn«r>. unä r, Drcodcu, IK88. Neueste Börsen-Berichte. Ar , nIs „ r » a. M., 22. Oktbr. <Schluß.» tkrebt« LVU.i!««. Siaaiobaliu L»«,80. bomb.«». iüoiizier 176.30. ttffXPter «<t. 4pr»z. >>„». vi-ibeeut« «e.sta. rtaconio 228,4». — Matt. Wie», 22. Oktober. «Schluß., viedtt litt,3», Staaiobaiin 2«7,«VI, voiub. !»3/>», Norbwrffbui,» 166,»», Malk»olen3j,«3. Ung. lirrbit364,3». Toidiaz: Schwach. «I et» tu, 22. Le». Illletreide«., «etzr» lest, loco Ist«,—istn, Aul-br.« Tee.I6S,c«».ANriI.MaII!'6xi». Aegae» «N»«I, loco I«>4—13«. »iov.-Dke. lob. kiprtl - Mai 438,3». Pouin,reicher M >°c° ilst-lt !. Ntilwl u»».. Ki H^eber -'««F>». Aprll-Mai 36.6». Svietlu» lest, loco oliue gaff »0er ^. -0. ?»er 33.»». O-idr..-Ioobr. 70er 02,2». Prtiolcum >2.7». S kldtir S ecWTmpI . VargouSöhne.^ »orttL SSartiMK, 13 mu! HLuxtLtrLLLs. N ^o«8»n»«i»tvn. uiol«I«»«>8 ßßpltLen, ^ ^ a^>»« ltm- unä nllo I»nu»«nch«-I»ivle>«8>»^rlili«>. 6 arrrnonplrttton «>»-«/LV-vVettlNSr-Ltr.-26 i.ckk cke5 . krok. vr. ILKvr'8 SvULMovko» v.)ll 12 Vst M-uK an, »Olviv oel.tm. 8 « SS v,»r»»»rAch ^oiMAl-etiriilLSl MNpIIr-Ii», ^v!ll0KK-81rt>88« 26. Kaiser Wilhelm in Sieapel. Hofnachrichten. Rr. 287. Mir die Monate November und Dezember Französische Offiziere in Deutschland, Verhandlungen. „Prinzessin Sascha/' Sonntagsverkehr und Jahrmarkt, GerichIS- dcn Italienern seiten etwas. Dann lasch ei» Künstler seine rolh- j iackiacn Affen tanzen i man bietet eorini» (Wachskerzchen), Granat- merken NeNell„„c>en 8!» k„> I äpiel. indische Feigen, Corallen, Austern, Sceivinnen und nnglaub- D..-8."Dresdner Nachrichtc,^ für ^ingc an: ei» junges Weib n„t olivensatbcuer Haut, blau- Dresden bei Unterzeichneter Geschastöstelle zu 1 Mark 70 Pf., schwarzem Haar, ziemlich unsauber, seht sich aus den Tritt meiner für auswärts bei ' . - ... - den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen I cnra7.7.u. um uugcnirt die dunkle Brust ihrem Säugling zu reichen. Reichsgebiet zu I Mark 84 Pf., in Ocsterreich-Ungam zu 1 Gulden! Halte Dich dazu, junger Neabolitancr, denn Deine Mutter wird c>1 Kreuzer (auSschl. Aufgeld) angenommen. Srschiislsstklle der „vresducr Ailchrichlen" Marienstrafse IS. Geöffnet lau Wochcnlagen von Bonn. 8—» Uhr Nachm, ln " - - ... - tan Sonn- »nd gcstlagcn von Bonn. S—>2 Uhr Mitt. Römische Festtage. Ncavcl, den l8. October. O. L. Tic Ucberschrift pafft nicht mehr, doch was thut's? Das Stück ist doch dasselbe; die Handelnden bleiben die gleichen: der deutsche Kaiser und la bolia Italia. Nur der Schauplatz ist verlegt von dem erhabenen Rom nach dem heiteren Neapel. Das blaue Meer begrenzt die neue Schaubühne, und der rauchende Pcsuv bildet ihren Abschluff Aber cS ist eine Steigerung wahrzunehmeu : der Kaiseraufcnthalt in Rom war nur die Vorstufe für die Erleb nisse in Neapel. Knüpfen wir also da an, wo der letzte Bericht ab brach. Es war, wenn mich das durch tausend wechselnde Erlebnisse überlastete Gcdächtniff nicht verläßt, nach dem verregneten Montage, bis wohin der Bericht gediehen war. Der Kaiser sollte am Dienstag Vormittag die ewige Stadt verlassen, um in Neapel neuen Huldigungen und Festlichkeiten, Schaustellungen und Anstrengungen rntgegeiizugehen. Wir Berichterstatter hatten es also an allen vier Zipfeln, wenn wir von dem Angebot des Eiscubahnministers Ge brauch machten und Montag Nacht? 11 Uhr einen uns gestellten Sondcrzug benutzten, der fahrplanmäßig Dienstag früh 4 Uhr am Fuße des Vesuvs eiutccffen sollte. Aber Versprechen und Halten ist m Italien zweierlei. Statt eines besonderen Zuges für die Zeitungen wurde» einem der ununterbrochen abgeheudcn Extcazüge einige Wagen angchängt, die außen das Plakat: „kor la stanipa" (d. h. «Für die Zeitungen") trugen, inwendig aber bereits von Passagieren besetzt waren, die schlauerweise auf dcni Vorbahnhoke sich in den rangirt werdenden Zug gesetzt hatten. Sie wankten und wichen nicht; der Stationsvorslaud war nicht zn finden, die Polizei zuckte die Achseln. So muffte man denn zuletzt froh lein, überhaupt von Nom fortznkommen. Das war eine Fahrt l Ich werde sie nicht so bald vergessen. Eine wahre Völkerwanderung ergoß sich aus ganz Italien nach Neapel. Eines lernt mau ganz gewiß in Italien: das Warten. Und zwischen der Tiber nnd dem Golf von Neapel erhielt man darin einen nachdrücklichen Unterricht. Mit acht stündiger Verspätung langte man endlich an. Tie eingleisigen ita lienische» Eisenbahnen, nächst den spanischen wohl die schlechtesten des Festlandes, sind ihrer Aufgabe bei solchen Anlässen wirklich nicht entfernt gewachsen. Ich sage das nicht auf Grund dieser einmaligen und besonders empfindlichen Erfahrung: ich erhärte nur eine allbekannte Thatsachc. Tie deutschen Militärs, die im kaiser lichen Gefolge reisen, spüren natürlich von den mangelhaften Vcr- kehrscinrichtungcn auf den italienischen Bahnen gar nichts: es wäre aber gewiß nicht falsch, wenn sie sich nicht blos aus Truppenschau und Flottenvaradc beschränkte», sondern auch sich nach der mili tärischen Leistungsfähigkeit der Vcikehrsniittcl unseres Bundesge nossen elkundigten. Man könnte sonst einmal im Falle einer Mobilisirung mit den ital. Eisenbahnen ganz wunderbare Erlebnisse machen. Die Eisend ahnsabrt von Nom ab führt zunächst durch die interessante Trünnnerwelt der Eampagna, dann an den Volökerbcrgen hin; ich durchschlief Alles und achtete nicht der pviitinischen Sümpfe. Das Morgengrauen fand den Zug am Fuße des weltberühmten Klosters Monte Cassino. Eine hininliischc Landschaft that sich aus; doch ich hatte wcnig Sinn für die malerischen Ruinen, die schön« geschwungenen Berglinien, die sich immer üppiger entfaltende Pflanzenwelt. Hinter unS der kaiserliche Zug und vor uns ein halb Dutzend Sondcrzüge, vollgepfropft mit Reisenden — wie leicht kann eS komme», daß man da noch auf der letzten Station liegen bleiben muff, um die hohen Herrschaften vorbcisauscn zn sehen. Doch, dieses Aeuffcrste wurde uns erspart. Zwei Stunden vordem Kaiser fuhr unser Zug endlich, endlich In Neapel ein! Ein unbe schreibliches Gewühl empfing uns. WaS ist daS Drängen ui>>> Stoffen der Lastträger, Kutscher nnd der unzähligen Menschen, die unverlangte Dienste anbictend, den landenden Reisenden mit Ge schrei überfallen und ihm den Rcisesack, ja sogar den Schirm aus der Hand reißen, für ein harmloser Austritt gegen das Toben, in das man am Tage der Kaiscreinfahrt gericih. Indessen, ich hatte Glück. Eine «rrorra war gefunden nnd für schweres Geld cr- micthet. Ich fuhr in die Nähe deS Ferdinandplatzcs und genvff da, mitten im Publikum haltend, von der Droschke auS den Einzug unseres Kaisers in Neapel ganz trefflich. Ich hatte es nicht für möglich gehalten, daß die Begeisterung Roms noch zu überbietcn war. Und doch hatte ich mich gründlich sei" zu berücksichtigen, auch wenn sie den Kaiser in einer unsere Be« griffe übersteigende» Weise feierte. Aber für den Jubel, den die Bevölkerung Neapels beim Anblick der deutsche» Majestät los- prasscln ließ, giebt eö nur ein Beiwort: rasend. Mir gellen noch von diesem Tosen die Ohren, obwohl mir gestem die Riesengeichütze der italienischen Schlachtschiffe das Trommelfell gehörig erschüttert haben. BIS kurz vor der Einfahrt deS Kaisers spielten sich mitten im Bolksacwühl die Straßcnscenen ab, die den Nordländer so an rieben. Ein Lrierkastenmann bringt sein Instrument, das «O wie 'L trü^errjch" ans Rigoletto abspielt; ihn löst ein neapolitanischer ifeisergrsrll ab; sie erhalten für ihre Kunstlr»stungen von uugeduldig — schon von fclne kündigt duinpses Brausen wie vom brandenden Meere die Nähe der Hercichasle» an! Was ist das? Straf' mich Gott, da Hai so e»i »crteuielter Kerl die Hand an »leinen Koffer gelegt, um ihn vom Wagen zu ziehen — Halt da, maleäotto luärono! Ich trete auf meinen Koffer und bin nachher sceienverg»ügt, daß mir ein anderer Spitzbube nur das Schnuvs- tuch aus der Tasche gezogen hat. Aber wirtlich: „ooeo la!" Da sind sie. Nu» aber aing's los, als wenn ein Heer pon Rasenden sich aus de» Kaffer stüczeu wollte. Uunöthige Sorge — das Alles ist ja nur Freiidciiausbriich. In Ausrufe», die kein Lexikon ver deutscht, in wildem Schreien, wie ich sie nie einer Mcnscbenbrust sich entringen hörte, mit Geberdcu, Mienenspiel und Armeiuchteln begrüßte» sie — wenn dieses zahme Wort nur passen wollte! — die euizieheiide kaiserliche Majestät. Tic heutigen Neapolitaner zeigten, daß sie die echten Nachkommen Massanicllo'S sind. Die Fischer- und Hafenarbeiter von Santa Luna, die zerlumpten Be wohner jener enisetzliche» Stadtihcile, die nicht so leicht der Fuß eines Fremden beinit, waren die tollste». Die Lazzarouis, die sonst so träge am Mceccssiraudc sich sonne», waren eine einzige wilde Bewegung; ihre rothen phrhgiichen Mützen schwenkten sie mit un glaubliche» Ruten. Und das war Alles nur Freude! Wie äußert dieses Boik erst seinen Zorn? Wie mag cs toben bei einem Auf stande oder wenn der heilige Januarius, der Schutzpatron dieser schönen Stadt, zu lange zaudert, ehe er im Dom sein ivunder- thätiges Blut flüssig rinnen laßt, sei es an g wissen Festtagen, sei es, wenn der Vesuv mit besonders gefährlichem Ausbruche droht! Da verwandeln sich diese freudigen Ausruse in gellende Wuthschrcic, und den Priestern, die das fromme Wunder verzögern, wird lang sam bange. Doch seit dem 16. Olt. 1888 hat Neapel außer an dein Sankt Gennaro in dein Jinveraivre Guilelnio einen zweiten Schutz heiligen sich erkoren. Neapel war immer eine guikaiserliche Stadt In dem Streite zwischen Kaffer nnd Päpsten war es, wenige Unter brechungen abgeccchiiet. stets ghibcllinisch gesinnt, d. h., es stand treu zu Kaiser und Reich: die Wette» und Päpstlichen H-Uicn keine schlimmeren Feinde als die Neapolitaner. Ihre Stadt verdankt den deutschen Kaisern ihre Eniwickeinng zur Großstadt nnd die glänzendste» Blätter ihrer Geschichte. Tie Hohenstanfen, sonst wahrlich keine Freunde der freien italienischen Ltädtevecsaisungen tan dieser Feindschaft sind sic denn «»ich wesentlich mit zu Grunde gegangen), schinnten aber doch die Stadtrcchte der Hauptstadt ihres normannischen Erlies. DaS hat Neapel nicht vecnessen. Es erinnert sich, daß hier der verhaßte Franzose Karl von Anjou den letzten der Hohc»sta»sen, den l7jäbr. Kaiierjüngling Coniadin, enthaupten ließ. Die Hauptbtättcr Neapels feierte» die Ankunft des deutschen Kaisers in Leitartikeln, welche den gbibellinffchcii Charakter ihrer Stadt hervorhoben und das Volk aufforderlcn: einen Schrei der Dankbarkeit gegen Deutschland und einen Schrei des Hasses gegen das erniedrigende Joch sranzösiichcr Tmaimei ausziistoßcn, das die Geschichte Necgiels so viele Jahrzehnte lang befleckt habe. Das hat denn die Bevölkerung redlich getha». Und wie hatte sie ihre Straße» zu dem Kaisereinzug geschmückt! Gegenüber der mehr würdigen Pracht Roms kam hier der im Hunten Fcnbcnglanze schwelgende freudige Naturfilm zur vollen Geltung. Die 6—7slöckiacii Häuser, die der Kaffer durchfuhr, zeigten alle Ballone voller Menschen: die meiste» Häuser waien mit .Hunderten von Fähnchen geschmückt: Teppiche hingen hernieder: mittelst Palmen- wedeln und Gniilanden waren reizende Dekorationen zusammen- gestcllk. Als Abends die Straßen festlich beleuchtet waren, schufen die ans Gruppen von buntflirbigen Lampen gebildeten Pyramiden, Sterne und Rundthcilc einen geradezu lieblichen Straßeniclnimck. Im Königspalasle abgestiegc», mußte Kaiser Wilhelm alsbald aus den Balkon hinauStrelen, der zumPlchisciiplatze führt. In seinem Adlcrhclmc imponirlc er den Südländern gewaltig, „rlli, elrs bc-iio!" riesen sie, und nun ging das Beifalltialschen iiimier aiii'S diene an. Dann führte König Huiiiberi seinen erlauchten Gast auf die Garten terrasse seines am Meer gelegenen Königsichtosses und zeigte ihm das weltberühmte, entzückende Panorama des Golfes von Neapel. Ter Bück schweift beseligt über die blitzende Fläche deS blauen Meeres: dort ragt die bvhc Felsciiuiasse Eapris, dort die Inseln Jschia und Procida aus den Finthen: — c>» Nnndthcil, daü vom Kap Misemna bis zur Meercsstraße »ach Anika reicht, umiciumt von Neapel und dem Kranz seiner Nachbarorischcifte», überragt von dem rauchwoikengekrönten Vesuv. Lassen wir zunächst hier den Kaiser die Aussicht genießen. Aus dem Königspalaste weht die deutsche Kaiserslandarlc und das Banner Italiens. Ein deutscher Kaiser ans dein Hoheiizvllernhanse ist der Gast des Königs des geeinten Italiens ans dem Hanic Savoven, nnd beide wohnen, nmbrailst von dem Jubel des nrapolilaniichcii Volkes, in cmcm alten Vourboiiciivalaste — hinter sich den Platz, wo das Blut des letzten Hohenstaufen floß, vor sich am Meere das finster-trotzige Schloß des französischen Karl von Anjou — wahrlich, die Weltge schichte gefällt sich in ergreifenden Gegensätzen! Neueste Drahtberichte der „Dresdner Rachr." vom22.OctI r. Berlin. Prinz Heinrich verläßt hentc Abend Wien. Der englische Dampfer „Neptun" cvllidirte auf der Fahrt von Stettin nach Glasgow mit dem ruffischen Dampfer „Archangcl". Beide sanken. Die Mannschaft des „Neptun" ward gerettet, lieber den Verbleib der Mannschaft des rujsischcn Dampfers ist nichts bekannt geworden. — Englische Blätter bestätigen die Erwerbung der normannischen Insel Her,» durch deutichc Bankiers. — Die „Italic" will wissen, der deutsche Kaiser beabsichtige die Errichtung eines Bersaglicricorps nach italienische!» Muster. Mehrere Ber- saglicri-Offiziere seien deshalb nach Berlin berufen worden. — Der „Times" wird «ns Sansibar gemeldet: Tie Deutschen Sansi bars hoffe» aus ernstliche Maßregeln seitens der Reichsrcgicr- ung nach Rückkehr des Kaisers. Dr. Hans Mchcr, der ani der Expedition nach dein Kilimandscharo von den Trägem verlassen wurde, alsdann flüchten mußte, ist mit Bauinann in Sansibar an- gekommen. Beide haben furchtbare Mißhandlungen erlitten. Sic wurden in Keilen geworfen, gepeitscht und mußten Skiavenarheiien verrichten. Die Rettung deS Lebens verdanken sie englischen Nnter- thanen, welche sie loskansten. —iDer Kaiser und die kaiserlichen Prinzen beglückwünschten heute Morgen die Kaiserin zum Geburtstage. Eine reiche Fülle von Blumcnspenden ist von nah und fern cingegairgeii. Berlin und Potsdam waren reich mit Flaggen geschmückt. Auch auS vielen anderen dcnttchen Städten werden festliche Veranstal tungen gemeldet. — Die Kaiscnn Augnsta, der König und die Köni- gin von Sachsen, der Groffhcrzog und dir Grvßhcrzogin von Baden, Dienstag, 23. October. der Großherzog von Hessen und der Fürst von Hohenzollem nah men in Baden-Baden an der Traiicrseier und Bcffetzimg der Prin zessin Marie von^Bade», verw. Herzogin vcm Hamilton, Thcil. Der König von Sachsen stattete der Kaffer!» Angilsta gestern einen Besuch ab. — Die Kaiserin Friedrich zog such gestern ans der Fahrt nach Bomstädt zum GedächtnißgotteSdienste für Kaiser Friedrich eine Erkältung zu »nd muß das Zimmer hüten. — Der Äcneral- adjutant des Königs Albert von Sachsen, Exc. v. Caclowitz, und der Obcrbosincister der Königin Carola, Herr v. Lüttichau, erhielten den Rothen Adlerorden 1. Cl. in Brillanten. — Dem „Tageblatt" wird aus Paris gemeldet: Der König von Württemberg wurde bei der Ankunft in Nizza mit Pfeifen und Rusen „Nieder mit Preu ßen !" empfangen. — Die „Krcnz-Ztg." stellt den Besuch deS Zaren in Berlin für Mitte November ziemlich sicher in Aussicht. Hamburg. Dem „Hamb. Corrcsp." zufolge sagten ihre Thciiiinhnie an der Zollamchlußseicr am 29. Oktober zu: Fürst Bismarck, Gras Mollle, Mmister v. Bötticher, v. Gvßlcr, v. 2-choiz. Äroniart v. ScheUendors, Graf Bismarck. Hersurth. sowie Graf Monts und Haifeibach. Alle Bundesstaaten senden Vertreter. Tie Liste der offiziellen Thciliielimer umfaßt bisher außer dem Kaiser sammt seinem Gefolge 191 Personen. Wien. Dem Oberhofmeisteramte ging der Auftrag zu, die Acten des CcrcmonieilS von der letzten böhmlschen KömgSkrönung herailsziihcben. Paris. Meldungen aus Havre zufolge wurde das abgerissene nnd beschädigte Schild des deutschen Comnlats au» Veranlassung des Unterpräfecten wieder hcracstcllt. Es wird nunmehr durch den Cciitrai-Caiiunissär und den Unterpräfecten in das Consulatsge- bäiidc geschafft und in Gegenwart der beiden Beamten an der Facade des CoiisulaksaebändeS wieder befestigt. — In dem großen Fvnragc-Magazin in Fontainebleau brach Vormittags eine heftige Feucrsbrunst aus, die erheblichen Schaden anrichtete. Da das Feuer an vier verschiedenen Stellen gleichzeitig ausbrach, wird Brandstiftung vcrmnthct. ' Rom. Die Zahl der bei dem Eisenbahn-Unfall nächst Potenza Verunglückten wird auf 150 Todte und Verwundete taxirt. > Rom. Die „Riforma" giebt die Zahl der Todten bei dem ! Potenzacr Eisenbahnunglück auf 90, und die der Verwundeten auf . 70 an. Die Opfer der Katastrophe sind scfft ausschließlich Fcstgäste, die zn den Kanertagen nach Neapel gereist waren, darunter befin den sich namentlich viele aus Messina. Brüssel. Bei der Stichwahl zwischen dem gemäßigt-libe- > ralen Gran und dem katholischen Powis für den verstorbenen « katholischen Abgeordneten Brüssels, erhielt Elfterer 5351 Stimmen : und ward gewählt. Powis erhielt 5108 Stimmen. ^ London. Der Atrikarcisende Thvms on ist aus Marokko nach l England zilrückberiisen worden, um die Führung der Emin-Pascha- > Expedition zn übernehmen. , Die Berliner Börse «öffnete schwach und nahm auch ! einen schwachen Verlauf, erst der Schluff brachte Ansatz zur Befesti- ! giing, die sich auch auf die Nachbörse übertrug, aber nicht auhielt. j Spekulative Banken waren durchweg schwächer, deutsche Bahnen « still, österreichische ziemlich fest, Bergwerke waren anfangs fest, gingen - aber bald zurück. Fremde Renten waren niedriger. Für ungarische ' Goldrentc machte sich später gute Frage bemerkbar. Im Cassaver- kehre waren Banken still, deutsche Bahnen meist schwächer, öster reichische behauptet, Bergwerke und andere Industrien fest, deutsche Fonds und österreichische Prioritäten wenig veländert. Privatdis- cont 3V« Prozent. Paris. 22. Ocibr. «Schlich.! «rnt« irr.so. «aletiie l«,L,70. Jtaltrnir »«,«7. 8«aa«sl»,!m L2l,2ü. Lomdardcu 2MM, »». PrtorNiNcn —, Sxantrr 72-/,. «tgxvtcr 123,42. Lllomaaon b3!>,<x>. Türkin —. Lräsic. v » » » » ». 22. Oktober, »ormittaas » nbr l«I vttn. Sonsol» 97><„ lij?3rr Puffen Iiailknrr ü!,' .. Lombarden S>/„ Nona. Türken >3'/,,. «Proc. »nndirle »imeritaner —. 4»r°c. Ungar. Goldrenie kt 2,. vettcrr. Äolo- renic !>l. Prcnli. cronsot« IM'/», «aboicr 83ü„. Nrne T,Ubier Iü02». Äarai». cenupter I«IN. Oliomanbant :Sur, - Aclten «Se>. Sbaincr 73>I>«. ü°/» Mexikaner l«I. Neue 4' «,»/» Emu». AnlcNic —. — ENmmong: «tnliig. — Wetter: »alt. Paris «Produkten», 22. Oktober. iSchlusj.» Weiten »er Oktober 27,4ü. Vcr Jan.-I>t>rN 28,48. bcbanplct. Sririlus per October 41,73, »er Ja».-April 41,73, rnlgff. RftblN per October 73,üi). per Jannar-AvrN 7l,üü, wriiticnd. A IN It « r b 0 IN . 22. October. Produkten »Schluff». Weizen per Novbr. 230, per März 24ü, steigend. Vtoagen per Ociobcr 131. per März l4«i, fest. L o n b a n . 22. Oktober. Probukieni Schluff. Weizen rnbiq,' , bis l Sch billiger. Mein ruliig, >1.. Sch. gegen vorige Woche gewichen, Hnicr fest, Sch. «ffrnrcr, Maio clicr williger, übrige Artikel siclig. — Wetter: Schön. Lertlichcs und Sächsisches. — Se. Majestät der König hat zu dem bei Quatrebras zu errichtenden Friedrich-Wilhelm (von Braniischweig)- Denkmal 1000 Mk. gespendet. -Der Postcath Fabricins, welcher vor ea. 1 Jahren Vorsteher des HoipostaiiiicS Dresden war, ist seit I. Oktober d. I. zum Ober-Postdircktor befördert und ihm die Obcr-Postdircktvrstelle in Metz übertragen worden. — Landcsaiistaltsdirektor a. D. Obcrmcdizinalrath Dr. Köhler in Mügeln erhielt das fürstlich Renffischc Ehrenkreuz 2. Classe. — Das Allgemeine E b rc»z c i ch c n erhielten der Haus mann im Stadikrailkcnhaiis zn Dresden, Moiihnnpl, und der pcns. SirafansiaitSansicher Hcbcnstrcii in Zwickau. — Durch Verleihung von Anerkennungsurkunden wegen helonder« Verdienste um das kirchliche Leben m ihren Ge meinden wurden in letzterer^jeit seitens des Landesconsistoriums allsgczeichnet: Gutsbesitzer Schmutzler zu Stenn, Webe, Klutig zu Hainewaldc, Swdtralh Röhr zu Glauchau, Lehrer und Kirchner Fischer zn Lansigk, Biichdr»ckcrc>bcsitzcr Meißner, sowie Weber meister Cortes, Beide zn Lcngcfcld ,. V . nnd endlich Kürschner- mcister Liinbach zn Waldenburg. — Dieser Nummer ist als Svnderbeiiagc ein „Aufruf zur Er richtung eilies Ludwig Richter-Denkmals in Dresden" beigegeden. — Ein in allen seinen Thcilen wohlgcliingenes Fest, welches de» zahlreichen Thcilnchmern in aiigenehmstcr Erinnerung bleiben wird, bot der Verein „Dresdner Presse" am Sonntag seinen Mitgliedern und deren Angehörigen. Eine Weinlese in den Meißner Bergen war die anheimelnde Grundidee des Festes. Gegen 3 Uhr traf die Gesellschaft in Meißen ein, um sich vom Balnihof direct nach dem inmitten üppiger Weinberge gelegenen Gasthaus zum Nanciiihal zn begeben. Hier wurde in dem ganz im Stile des Festes mit traubcnbehangenen Wcinranken sinnig decoiiric» Saale eine kunc Rast gemachi, worauf sich die Gesellschaft, mit Messern und Schecrcn ausgerüstet, nach dem angrenzenden Weinberg begab, den der Wirth, Herr Richter, in zuvorkommendster Weile zum Ab-
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