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- Erscheinungsdatum
- 1888-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-10
- Tag 1888-10-15
-
Monat
1888-10
-
Jahr
1888
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U3. Jahrgang. Aufl. 4l>,000 Stück. Ar <>»., vrvsSeu. ^ IRIlettv-KvIsen- null 1'nesl>me-rla-l'nl,rl^. I Votall-Neaehätt: ILünt« ^nliauii-ßrti'n»«»««, »m Unncklutirs. ! Veonk«»,« «nkl- w(i f^nnL. 1ün,t>rlvn. Lagtbiatt sitr Politik. Unlertzattmia. Gelchänsverkehr. Börlkiibeiicht, Oremdculitle. Vtjuaoskdulir virrirliLtirülii M. S.b». dmiH Sir Po» 3K. e.rs. Äimaiime v. Auliittdiauulirn Maricnlir. w v s-s. LemUn»» tzi« 12 Mir. A» Keuiiadt: Ar. Mmr'.o. s. »>,r n» Vv^cm.iaeii bio ii ttiil. D»' Ul'ullinr chriniliccile «uua>M>r vSiII>r»> ikPni.. imMr». ja«« oder mnii ,^cltt««ru L<> 4!!«. ilnttrm qlruli 'tzaiaciaiidN stciic >0 Pi,,. Änliiuiaauuar« au! d.,,Pr,Mt- Icitr .Nrilc Ä> Pi,,. tzine'SZuriisrlmit »ür die imchsnKnae 'Aiinmwue der Anieiaen wnd imiN «eaedru. rl»s- war««c Äuiundiaunudaunvaae «men Lortierdeialilu«« durrl, Bnc>i»c>Nc» «der Vallemzadlu«« ftlir!>'«<!«abe «in«<n>nil>ler SAM- ttiale teiue e-r>i)j»»N,!i!rii klil>iiudi>!M« e« «ednle« «immlüche „amii'tztt de>>»iu?>tti«i«i!e»e« au. llcriiw'.rNiticUrAc. rr. t. VoUESESooLe-, zz -HW Wß «««88« N omplvlil» I» meine» rükmlivtist helcnnnleu ljuntittte». «s N -1»«^'» «» L tÄ «»v-o-« ^ > x< ^ »I- < 1». A (Uv virl(8i„n8to Varl'l'vik MIß' i» l-'r-ruvn- u. I''illiijlivnkrei80ii. ^ ^ ^ L .Kz u.lpockitwn: I>r»n»c1ittnt»'. Itt- L,, ^ Dresden, 1888. Z HV. MÄ'Ä^Ser,,"ckck, §'rtt.ü Nsnsso !k, >.. Leim llönizr.loIirinitStrnM. lAiinbäilen von Itr. mack. A'ro^Iiu-g. °» >! A r ee»,tn,r( I »rexr« >>. ircsstirrniikiren, A sk'..ve;>- v«x^».ri".^>rv' tk«v.^«r»»: re"K»4»-:rvri«'. LM.MrL-Hnüxk-^.r'bÄtsL i 'Nr. /!. Festtage. '.>,eneste Trahlnachrichwn. Nöiiliseiie Festtage. üi am. den I I. Oltvl'cr ?!I'andS. r.'. n. S» ist dann dir Schniiicht ?.IalicnS ctsulli. der deutsche' »iNier ist in der .^auptstndt des ilulirnisrdr» .ttvuiaieuhcs eiunemgen. Ten Eichel, mit dem das Odeitiuudt des Teuncheu tllci-l-ee' m tltm» de- grüht tvurbe. werde ich mein s/edtuu nicht veruesseu. 4'«r>l>in auch dtmser Wildelm ,ms seiner enwl'michen dünndieise nelvmmen sein mau. einen sn stürmischen tl'u>dtunu Im! man ihm wohl nirgend« dereitet. Ich nehme du mein irntes Trc«den nicht rin«. Tem s>>o>dlüiider ist es von süntnr uns versaut, leiner Peorüs'.nuu ciiicn Ir> (ich mus; du« ,,remdmvrt uehrunchcn- so sulminuuteu 'Au-.-dmel t» uelien >me dem ,e»rche» Südlmider. .Tie lechen Linuden vorj.<x,n.ich Hut .moste,mn und 5tui l2lnncf!en dco zeigten allch ui .kimn dn^elbe l^'.pu«^'. ^.'scht ^inet ),'5lle^e nne andenvlnts: es wurde iwcd m liocliNer () >le d:c lcltte >? uid un N^L'. ^""»>c>le>,ie 'elnsueicher^?.'.'u!e, nnd. ,„ch de« reaekechteslen >,MM ,.ur,.>i.t ^utr.urec hwchien ledo.h ,!lle.- mich uln-lilni iertir;. ^ er ee>hin».k „,jx ,>uend ein Islnderer. TuS wird muruen ein chom-.' niittetst Wuhnen ivur, »ue ich wohl ichon ,;e>c!>r>cl>en Hude. d>i.'!nuch'ichl>ii, .lenelechsuhitülini. lsserichtöverhundlimuen. tlliieitusten. hillet u» eine Wtilierie L'sichr, der in der Älenscheninenkre stund' t«dlt> liei : du« .(.upitol und sle.tte mein >>u88>! icnwut. un den V>it. Nnll kam e.n ürger- das prachtvullile erleuchtet. Inder >iwl>chrn>ull. Tie P.ejie wurde zwar um dem Petro» zupe- l — lnssen. die Polchu aber zou einen dichten (sordvn, hinter , den sie die Perichleisluüer versteckte, chs wnr, uIS wenii die vunmlnnusten chendurmen ;n d>e>er chinesischeil Plauer anSsieinctit worden loaien. stilles Pivlcsiicen hals nicht«: unsere itatieniichcn, Kallegen. deiwu e« nenail sa amu. wie nn« AnSiandera. waien außer sich : sie neien den Piiiteklen herdei. ans den ihre stinken Zinnien ein wahres Mj lrailie»>ei>sem i' von sTauen- und Votstelinngen^ erösfuelen: der vderr versprach Ädkiüie. qewahrte sie aber nicht, üso ist es aelvm- men, dai; sein eniziher Ivilrnukist den »aiier und den Primen sie vom Xtvnia Hnmvert hrarüßen L?tio de (>Irahl voni amtlichen denl- li. ttemj. i'ttKdoIükei', l'M vir. <'. LI « «5« «». ivi.ni^I. Ilttllii-saruül, .Iti ltlttNrlLt. ' Wsmag, ,z. Tctol'cr. war niit elektrischem Lichte am LcrtlichdS uud Liichftschcs. -- Ihre.<tönig!. Maiesiatcn wohnten e,estenr Pormittaa ! dem Gotleodiensle und der Piessc van Ncisschcr in der kalho- :tischen Hmlirche bei. Siachmittag-- iand in Ulla Strehlen Kami- j lienlaü'l statt. — Im Lintraae Ihrer Majestät der Königin ist von dem I.tkonchl. Piiiiisleciuui des Iiiuern an die Direktion der liiustctcwerb- lichen Zachpeuhenschnle zu Planen i. B. da« E.>nchcu «erichtet ! ichen Ükeich«- und vreusuichen ^tan:Sunieiher im Besilu yiiiiii'n ivur. »ue ich mahl ichon mnchucdeii ,, cin etwa« miqlcmhmüßiaer. (rinn; ciniieitlirl,. sücherecht und von plüchtianer Wirknua mm die neue herrliche kLlraße. die vom Peiiiimivlap, um Buhnlivs »iS zmn .scomaopaluik im s?.nirmul. nihrende rin mmmmil«. die dem allröniisthcn hsorio seine Beden.! tm>ll arößtenllieil« ichon heranht hui. In kurzen Ihilümen klheden ! pch hohe saihine Bcaslen. die in der Mille ein Schild lcnaen, un! dl'ni ans Gvldmnnd der Dlame einer Stadt Italic'»« zu lesen ivur. Pvn der P?ast>pii',e sluilerte duS Wavvcn der helressenden Stad! 71 >'«> Ivrll'.iiicndt'i'>>epclilian«linsn« für den (urraldilcr. aber auch nir die niineschnUe Luiemvelt iniolne der Thnime. Zinnen, Srhliisse!. ^ Helme, Rüder und allcihand lahrlhatte» BSappennelhietS eine ivuhrc! Riinemvewr. Seillich ahseitS der Schilder hinnen Lvrlicerzwcicw mit nvldcnen Irüchien. Ans der »cnncnhusscnen vin »n/ionnl« ist keine«^der Hümcr nnler 5> Stückwerke hoch, manche« ch einzelne sonar 7. Tieie kliieienncbniide waren vrachlin mit iwlicnischen und deiilich.ii Bannen, aciclminckt: ans den meisten Zennern hinnen bnnt'arbine Stoffe, thrils n'att, theilö ncrasst. Tccken. Srppichc und ott unch losivare tr>ot>el>n«. Tas .r.n'tel S.nirinale, von einem Tentulien nekührt^ halte einen nan.zen Lorherrhain aevlnndert. nm dem Kaiser in nrnnem Gewände entnenenzntieten. Dieses Muster- Hotel nmerichied sich durch den Rcichllmm seines Schmuckes > chr voi lheilhait von dem, den, Nahnhvi negeniiheikienenden Continenial- Hotcch das düistin, ja schädin au«sa!i. ^Ue kmnlsardine» Stosse und die Zalincn hohen sich von der Ockerkarbe, die hei den römischen RLuhaiiten hcliedt in. aili's Roicksamsle ah. Rin Ginnanne von der re. numvimlo Halle der >L!adtlath von tklvm machtine Tulinnen er nchlen lassen : der cme 7'lh!chn>tl war der Presse zunewicicii. Plich zon e« jedoch, daS Silaßei'neivüh! ,:n hevkinchtca. LS in ja iiutürlich daß Biele« bei 'alch.» Anlassen sich wiederholt, man das Schauspiel in upend ivclcoem Lande vor sich nehcn.Dahin nc- Id >e» dir lvahiisinninen Pieise sür hevorznnlc Platze, die Menschen Massen, die ku« hvch hinans die Zensier lullen, die Bcrivenenen. die in iinntanhtichen Elellnngen am Lalcine». Bannicn und Hans- duchern sinndenlann anshmren. Z'lnch der Handet mit Medaille», Zciipronrammen „ns 7chstzcichcn ist allen solchen Anlassen überall nemriniam. Aber die Ahwechsclunn von Kaiser und.Iionin«h>ldern mid PI>v'vn>»pl>iecn aller Art, wie ich sie hier erlebte, ivar wirklich überraschend (An Knnslhaiidlei hat cs sertin nc'hracht, die mell unoinen Bilder van Pius IX. und Biliar Emanncl. Cavoin, 6Iari- taldi und Mazzini, von Kaiser Wilhelm. Könin H»mt>eit. (sriSpi und Bismarck zusammen zu Hunnen — Alle« sür 3 Saldi sk2 Pig k. Alle Bilder winde» mit nellendcr Beredlsninkeit anncpricsen: »in cincn heionkerö eisricien Burschen los zu werden, enlichloß ich inich, die Phvtvnraphic Kaiicr WildelinS zu kamen — sic war hci nahc'U'in 7lmehcn von der.Hvivnchhandlunn von Hückner m Tleodc». 'Auch Lcvensmittelveikäilsei schoden sich durch die erwartnnnSvoll sich ilunenden BvlkSnil'sscn. Sic priesen ihre Waarc an, daß Emem die Hhrcn Ivel, thalem Ader eine Lust war es doch, diese« herrliche Hbst zu sehen: schwelllndc Tranben, saili.ze Birnen, ansneknackle Anise, acrostele. noch ivuriii'' Kaslamen, amneipießtc Miopein, Gra- naiüviel, anoncichülte Pinien, nelrocknelc Kürlnskerue — wa« weiß ich Alle«. 'Andere Händler enivtahlen drinnend den Ankam von Zundlivlzchen, (sinauen, Hosentraaern. irischen Ämtern und ledeii de» escharen Schnecken. Der Himvei«, daß man jezz! weder Zeit noch einen Teller znm Essen habe, sichte diele Geichmlolenle nicht. Etwas Srcnnna kam in daS Gewühl, alS das Militär anriiclte, Hahc zu bilden. E« t estand ans Insanterie, Alpeiiiaaern. Earakn- nicis lind ZeslnnasmtiUeric: vor dem Bahnhoi wmde der künslige Geacialsamen pesäct: das Kadettenhan«, und die Klicnsichnle, schmnclc, schlanke .1,'naben und Iünnlinge. Weitere Bemerklinaen über das italienische Militär spare ich mir dis zur Truppenschau. Große Wirknnn hatte man sich van dem polhischen Baldachin ver- wrochen. der vor den d>vl!ctia»iichen Bädern erlichtet und mit Mühe sertiiz pewoiden wnr. Er machte, vsscn geslaiiden. einen un schönen Eindinct. lliecht IM'tia waien die acht Säulentrimer des Baldacljins. von dem die Wavvcn sümmllicher denticher Staaten m aezacklcn Slvsiansschnilten l;eiahkiiiißen. Zwischen dcnscsven aber hatte man vier geharnischte ksiitler ans Pierden, bereits von gemalte», Gnpse ansaeslelll. Riemand vermochte sich den Sinn die'c'l kkiitter, die geschlossene Bisirc trugen, aber nichts m der Hand Hallen, weder ein gezagenes Schwert noch eine Zahne, noch einen Kranz, sa recht z» erklären. Die Picude waren noch vlmnpcr alS ihre Reiter; viel gräßer kann der Bauch des twvaniichc'ii PicrdcS auch nicht gewese» sein. Diese wnndcrhme Eavalerie hatte schon wegen ihrer nnschviie» Gestalt den Spott und Unmnth der röini-- Ichen Jugend heransgeioidert, es hieß, sie sei die Rächt vorher mit den Er>eiign>ssen ivirklicher Pierde dombardirl Ivorden : sander sahen wcnigsiens die Stassichavralen der Gvvspicrde nicht ans. Auch Kaiser Wilhelm äußerte sei» Besiemde» über diese Truppe: er nagte den Kbiiig Hnmbe'lk, ivas sie darstckle und er soll, nachdem ihm der König die Eiwnerlma an daS Mittelalter, soweit es mög lich war, erklärt Halle, scherze»« gesagt habe» : »Na, da werde ich am Ende noch vom Papst als Kaiser in der Peterskirche gekrönt". Jedenfalls war die>e Gruppe ebenso knnitlernch verfehlt, wie in der gedonllichen Auffassung so nngliicklsch wie möglich, denn das Millelallcr, die Rilterzeit, is! nicht derjenige GeschschMibschnit!. der die ersienlichslen Eiinmrungen zwischen Dcnl'chland und Italien hervouMt. Diese Zeit des BöNerhasscs ist, Gott sei Dank, sür »inner begraben. Italien und Deutschland bleiben innigeZrenndc in Zrend und Leid!" Nachdem ich so alle Genüsse des Bolksgewüliles gekostet, wollte ich mich ans meinen Tribüncnpsakz vertilgen: denn die Begrüßung der beiden Mmnircheii ans dein Bahnhöfe zog mich nicht so nn, wie die Beobachtungen des Volkslebens : eme«! .ebenso i wenig, n ie »gen« ein vlnSerer. sbns wird morgen cm schöoeD j Donnerivetter in den ivmöchen Zeitungen geben, kkneibört n't diese ! j Be!)nndl»ng sedemglls. Es tgm nber »och besser. Tn wie »ni den! nwrden, eine 'Anzahl der kürzlich in Dresden ausgestellte» Lklimen- Mairrcien tänslich zu überlalien. Tie Ausstellung der Zachzeichen- ici.nle in Dresden >ano bei Ihren Psajenäle» den: König und der .Königin die höchste Aneilennung. und namentlich .ihre Majestät die König»! erfreute sich beionder« an den herrlichen Blnmen-Malc- re.e», die nach dem Ililheile Sachverständiger wohl an keiner an deren Ansicht Deutschland« gezeigt werden düriten. ! Empfang gekommen waren, wallte» wir wenigstens die Abfahrt s, ^ sehen. Ueheral! iveinten nn« aber Gendaimerievosten den 'AnSgan z. ^ l ! Wie meine Kollegen sich gRolien, weiß ich nntir: ich entdeclie zinn ! j Glück ein ossene« Zenstec. klellerle hinein, durchschritt eilend« me! > rece illnreauzimmer und spumg ans der a»de>ea Leiie »>'« Freie. ^ Da sah ich nun nach die Abinlirt der Herrschaften, Kaiser Wilhelm« ^ j und den König in einem Bierspännkr ,die Königl. Prinzen folgend, dann Eiispi und Gras Solms, sowie da« kaiserliche Gefolge, zum: fchliiß der Ttadkrnth von !!ioni m '.'Ne beim Enhzngc des Kaisers. Uiigsückiicherweiic gewahic ich du Lud wig Pietsch von der „Bossischen"-- und Tr. Ternbnra von der »Ngt. Zig ", wie sie dem Bahnhöfe znstencrn. Ich glaubte von meiner Pflicht Etwas zu versäumen, wenn ich nicht so handelte, wie diese erprobten Journalisten thun, verschenkte mein Tribünen- 'igen. Kie beiden ersten Wage» stammten noch von IK> > her. von der Hachzesid'« Herzogs von Genna mit der Prinzessin Elnabeih von Sachsi'»: sie wlten damals 7(>.Ui«K:Zires. gekoste, ljal'en. Sie sind nn Stile des mnpiro ae- lialte», lragcn da« Wappen und die Inschmt llloins: 3. I'. Hm l'. (Lenai und Polk von '>ienii und waren von gepuderien Galn- diencrn bricht. Ich bözie nunmehr die ganze vin „nriomilv ent lang dg« belaubende Hnrrghgeichrei und da« Händeklatschen der Römer und mH ihre Tn:.;e> wehen. Nasch schlängelte ich mich ans näherem Wege »ach dem LAminat und wurde nun hier Zeuge dcS Eingangs erlebten Vo!k::nbel«. Eingekeilt in drangvoll üirchtcr sicher Enge smod man da. willenlos, wobin Einen die Menschen welle trieb. Nun aber ging das Evivainfen an. Es jeßte schon lebhaft ein, wurde aber immer stärker, ging anS dem lm-ta in'« tui-twmmn über und wnr znlehi betäubend. Rom wollte den deut schen Kaiser sehen. Nach halbstündigem Warten, verbracht mit der Begrüßung der Damen der Köliigommiiie. zeigte sich Kaiser Wil helm, (in der Unisorm seiner Gaidebnsareu). WaS ich nicht tür möglich gehalten hätte, erlebte ich doch : Ter Znrus war noch einer Steigerung fähig. Ich bewunderte namentlich einen Burschen in meine, Nähe, der die lange Siibenreihe k-lvviva il jmperutttra <ii «torinnmn! mit nnvergleichlichei Lungenslärle und Znngeiigeläusig- leit hciansschmektcite. Der Kaiser dankte wiederholt hnldvollst. Neben ihm war d-e gesammlc Köiiigs'amisie ans den Balkon gc- ireie»: König Hnmhert. die Königin Margaretha, ihr Sohn,(der Prinz von Neapel, die Herzogin von Genna, der Herzog von Aosta mit seiner mngen Gemahlin Laeisiia und dcr Prinz Thomas. Der König erläuterte seinem kaiserlichen Gaste die Landichast, die sich oor ihm ansbrcilele und die hervorragendsten Gebäude in dem Hämcrmcen zu teuren Zäßcn. Der Wahrheit gemäß muß ich diesen Bericht mitljder Er zählung eines Zivischcr.lalle« schließen. In die Stürme dc« Enthusiasmn« habe» sich auch an zwei, drei Stellen Ziich- lame gemilcht, zivar nur vereinzelt und tausendfach übertönt, amt, sonnt zum Schweigen gebracht, aber statlgesniidcn haben sie doch. Wer sie verübte, da« sagen die rothcn Zettel, die mehrfach von Hnnogcrüslcn herunter,',esirent wurden Sollen doch auch etliche dieser Zettel in den Wagen der verbündeten Monarchen ge worfen worden sein Tie Zettel trugen folgende Worle gedruckt: Nieder mit dem Dreibünde! E« lebe Zrankeeich! E« lebe Elsaß und Lothringen! E« lebe daS Trenti» und Tr,eil' —Man braucht sich über dum kindliche Dcmvnilralwn der Zranzöslinge nnd Iri- dcntistcn nicht zu cicncrn. Tie Urheber dcr Temvnslraiion sind sofort verbastet ivorden und zwar hielt sie das Pilbtisinn selbst scsi. Die römischen Zeitungen spreche» sich >ehr crbitlert über die Dcmvn- slrationan«. (Enm zweite fand noch in der svlgciwcnNncbt statt, indem die Praktamaiion des Snndaco, die sür die großar,!ge Ausnahme den Tank des Kaiser« an die Bevölkerung bringt, von Bnbeiiliäiideii wcl- iach abgeiissen ivorden ist. Gerade das lichtichcne Treiben dieser Polilikcr wird durch daS Bündnis: dcr die: FnedenSmächtc zur Llmmacht verurtheilt. — 'Als der König den Kauer in sein Schlaf zimmer snhrtc, ergab sich cin ergreifender Emdmct: Kaiser Wilhelm sah sich gegenüber dem lebensvollen Bildnis; seines verewigten Batcrs. Friedlich >I>. war bekanntlich cin lehr warmer Zrcnnd Italiens. Tics ergriffen weinte der Kaiser. NenestkTrahtbcrichlt der „Dresdner Nachr." vom 14 Dell r. N o in. Ter Kaiser nnd Prin» .Heinrich sichren 'Nachmittags bei dcr Nückkchr ans der Ballchatt nach dem Pantheon und legten Kränze ans dem Sarge Piklm Emannel« nieder. .Hieraus beaade» sich die hohen .Herrschaften zurück nach dem Qnirinal. überall von gewaltigen Menscheninasscn nnd begeisteren Kiindgcbnngcn begiüßt. No in lt Uhr k> Btin. Barm. (Eigenher. E. B-). Tns gest rige Stadttest ans den, Kapital verlies märchcnhast. Der Kapttol- plap, der Scnatorenpalast mit den kostbare» Kmistschähen waren seenhast clektrilch beleuchtet. Gegen -GM Perianen liatten Ein ladungen erhalten. — Heute wohnte Kaiser Wilhelm dem evan- aelnchen Gottesdienste bei. König Hnmbert nmchle dem Graten Bismarck einem citilirten Silverbccher znm Geschenk: Kauer Wil helm verehrte dem Papste eine mit kostbaren Edelsteinen gezierte Tabakdvic. Gesiern empfing der Papst den Grafen Bismarck. Es verlautet glanbhast. daß im Batikan eine förmliche Bestürzung herrsche in Zvlge des vorgestrigen ToaslcS des Kaisers Wilhelm, welcher Rom als die Hnnptstndl Italiens hezeichnete R v m. slüh. Ihre Mnicstäte» der Kaiser, dcr König und die Königin, sämintliche Prinzen nnd Prinzessinnen des Kömglichen Hauses mit chien Geivlgen, dcr Staalsminisler Gras Bismarck, der Ministerpräsident Eispi, der Botschafter Gras Solms und andere hohe Persönlichkeiten vegaden sich Abends nm !"'/.> Uhr nach dem Kapitol, wo sie von dem Bürgermeister und den städtischen Be hörden empfangen wurden. Tie hohen .Herrschaften besichtigten das Museum nnd begaben sich alsdann nach dem Saal. Bei dem Betreten des tct.iercii spielte die Musik die prenßuchc Nalionalbvmnc. Es folgte sodann die feierliche Jiinngimnng der anläßlich des Be suches des Kaisers enlworfcncn Gcdenkinschnst. Hieraus begann das Conccrt. Nach Beendigung desselben vesichtigle» die hohen Hcrr- schattcn den sogenannten Konserpatorenpalasl »nd verweilten dann kurze Zeit am Buffet. Gegen Mitternacht erfolgte die Rückfahrt. Dein Emvsange, welcher am das Glänzendste verlief wohnten etwa — Gestern seiene Sie König!. lächj. T a n b st n m m e n a n- a l t zu Dresden das «lchährige Amlsjubilüi»» ihre« Begründers nn» derzeitigen T iieUor« Helin Hoiratl, Iph. Ziiedr. Iencke. Die senlich geichmückie Ansialtslapelle, in ivelcl.cr sich die seltene Feier vollzog, ivar bi« am de» lel'üen Plah bescü.i. Bon Berwandten de? greisen Inbilars waren «. A. zugegen: sein Sohn. Herr Geh. Z-inaiizrath Iencke ans Essen, seine ..Schwiegersöhne Mwor a. D. llchienan »nd Pro:. PabslanöEhemnih, serncrHr.lliiiversitätsprosessor K ri ing ans Münster. 'Außerdem Ee. Ere. Slaatsniinister Dr. v. o!erber. Pürgerinoister Bömicb. Hokralh Büttner. Hoflath Gcinitz. «fleh. Schulrath Kocte!. Lberichiilrath Bcrthelt n. A. m. Naeh Be endigung der Likiirgie richtete Herr Hvsrath Iencke daS Wort an die Berianimsimg nnd beionte zunächst, das; die heutige Feier nicht allein dem llojährigen Bestehen der Anstalt, sondern auch ihm selbst, d. h. seiner Lchährigen Amtsthätigkeit gelte, wogegen er sich, der ec doch nur leine Pflicht gethan vergeblich gesträubt und mir unter dem Hinweis, das;'Alles ans die Gnade Gottes anlomine. der ja auch in den Schwachen mächtig iei, nachgcgcbcn habe. In seiner hieraus folgenden Rede, welche er in 4 'Abichnitte zerlegte: ll Wie ich Taubstnmmenlehrcr wurde, 2> Was ich gewollt habe, N Waswir erreicht haben und 4l Was zu thun nnd zu wünschen noch übrig bleibt, theiltc er mit, wie er schon als Knabe an den Geberdcn einer im Hanse seines Barers verkehrenden taubstummen Frau Interlesse gestruden und die Geberdensprache leimen gelernt habe. Wie er dann im Jahre 1825 als Schüler in da« Zlctcher'jchc Seminar nach Dresden gekommen sei, woselbst er sich lehr bald da« beson dere Bcrlranen eines taubstumme» KnabenS, Karl Moritz Groß, erworben babe und im Jahre 1828 von dem Seminardircktor Zahn veranlaßt worden sei, diesen Knaben zu unterrichten. Tie hierbei erzielten Ecsalgc hätten dann bald den Wunsch in ihm entstehen lassen, mit dieser Ausgabe sich im Großen zu beschässigcn. Heute vor tM Jahren sei duich legelmäßigcn Unterricht mit Großmami der erste Keim gelegt und dann im Jahre I8e8 ein Gebäude tür 7<) Zöglinge errichtet worden, ivelches schon im Lahre 1838 eine j Erweiterung zur '.Ausnahme von 200 Zöglingen erfahren habe. Außerdem habe man in Planen eine Filiale tür 30 Zöglinge er lichten können. Heule bestehe das Lchrerperiona! an« 2 Direkto ren. 2 Oberlehrern, 16 ständigen und I Hilfslehrer, 2 Zeichenlehrern, l Turnlehrer, emem Arbeitslehrer, außerdem sei ein Schuhmacher nnd cm Schneider znm 'Anlernen dieser beiden Prvsesiwncn cmgc- slellt. Tie Anstatt, welche ans einem io winzige» Kenn entstanden !c> und allerdings mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt habe, verfüge heute über einen UitterstiitznilgSwiids von 28.075 Mk Die weiblichen Handarbeiten der Zöglinge ständen in so gutem. Rille, daß man sich dcr ehrenvollsten Aufträge >ttr'Ausstattungen. :c. sogar Seiten Ihrer Majestäten der Königin zu erfreuen hatre. Ob wohl man sür da-) Erreichte dem lieben Gott nicht genug danken könne, bliebe doch noch Folgendes zu wümchcn tch'.ig: l> Errich tung einer Vorschule. 2s Errichtung einer Anstalt sür Schwach-Be fähigte. 3) Errichinng eines AwlS sür alte und gebrechliche Taub stumme nnd li Errichtung einer Herberge zur Heimath nir wgn- derendc Tanbstnmme. Ebenso müsse die Errichtung eine« Männe, achtes dcr Zukuntt überlassen werden. Hieran: dankte der greife Redner mit bewegter Stimme Sr. Majestät dem Könige, Ihrer Mas. der Königin, dem hvhen Königs. Hanse, den hohen Ständen nnd Allen, 'Allen, die das Wohl dcr Anstatt m so reichem Maße gefordert. Dann gedachte er thräucnden Auges scincr Neben, seli gen Frau, welche 43 Jahre lang unermüdlich ihre Kcä.te der An- llalt gewidmet habe und schloß mit dcr Versicherung, daß er, so lange ihn Gott geistig und körperlich gesund erhalte, nicht ermüden werde, znm Wvhle -er Anstatt zu wüten. Sc. Ere., Minister Tr. v. Gerber dankte hierauf dem Jubilar nn Namen der Negie rung nitter vollster Anerkennung dessen, was durch ihn und unter seiner Leitung Segensreiches entstanden sei und drückte zum Schlüsse den Wunsch ans, daß dem verdienten Manne noch lange ver gönnt lein möge, sich seines Werkes zu treuen. Gleich.'Anerkennung und Wünsche sprachen hierauf Herr Bürgermeister Böniich im Na men der Stadt, Herr Vizcdireklar Stötzncr unter dcr Anrede: „Vater Iencke" im Namen der '.Anstatt selbst ans. Ferner ivlg-e die Beglückwünschung durch Hern« Hofrath Büttner im Namen der benachbarten Blindenanstalt, durch Herrn Pastor Leonhards als ehemaligen Lehrer der Anstatt, durch Hrrin Schuldicekior Klemert, als BoistandSmiiglied de« sächsischen Lehrcrverein«. durch Herrn Schuldirektor Baron, in Vertretung des pädagogischen Verein« und znm Schtns; dnrch Herr» Möbius, Oberlehrer dcr 7. Bürgerschule. Hieraus sprach der Jubilar das Baternnser bi« zur siebenten Bitte, wa die Tanbstiimmcn mit dem Schluß: „Denn drin ist das Reich. :c" einsirlen. Herr Diakon»« Licirhke schloß die sihvne Feier mit Worten de« Tante-? gegen Gott den 'Allmächtigen, der den rechten Mann an die Spitze des segensreichen Unternehmens gestellt habe nnd segnete den Jubilar. — Für den in den Tagen vom 6. dis 8. November d. I. in Planen i. V. statifindcnden deutschen G e w e r b c! a m m c r t a g ist nnnmebl cndgillig folgende Tggesordmmg restgesetzt worden : I: Das Krankenkassengeietz (Referent: Handels- nnd Gewcrbc- kammcr Dresden: Ko>refcrcnl: Handels- nnd Gewerb-ckaninver Stuttgart): 2) die 'Alters- und Invalidenvcrsvrgnng dei Arhciier (Rcserent: Gewcrbekammcr Hamburg); 3> bi« m der Ge werbeordnung (Nesereni: Gcwe»bclammcr Lübeck): l> der Gewerbe betrieb im Uinlicrziehe» (Referent: Handel«- und Gewerhelaiinncr Stnltgart t: 5) der Befähigungsnachweis (Rciercitt: Handels- und Gcwerbckammer Zittau): 6) Bwtlorc (Rcserent Gewerhelammer Lübecks. -Aus unseren Postkarten wird Manchem der Leser in dcr unteren rechten Ecke der 'Adreßteile eine dreistellige Zabi am- gcsglleil sei», deren Bcdentnng ihm zweiiclhnst gevlirbcii ist: z. B. !>88. Diese Zahlen drücken den Monat nnd das Jahr der Herstellung der Postkarte ans und bezeichnet die erste Zahl den
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