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- Erscheinungsdatum
- 1888-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-10
- Tag 1888-10-13
-
Monat
1888-10
-
Jahr
1888
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Nacht- e'ttfteganflen. Mur i» rittrui Tlitile der Xutla«e> « « m. 1.'. cel. Bel dem Arüd- l>ÜS beim vlklandtcii v. Tchiözer «n»>k der «nrdtnat ftlnmdolta aus die «elimddeli de« «aller« und der «aller au« da» wui» de« Paplle«. La« lülna de» «aller» «ehörte ehe- n,al« «arl dem Aliiille». — Der rilllnlllervrillldtiil <!rl«dl teiegra- ddlrle aellrrn »ach Frledrlchrrul,. tlr delanle die Liede Italien» »» lentiailnn» und lvrack den Wunsch au«. d»k da« Vundnlli llel« la lntlin „na M»>m>c «er deidrn «iLlker und „m, »eite» de« Frieden« lrnrovas »leide» mune. 1er «elchLkanzle» laudie ein 5»nlleleara«uu. marin er >a«tei T»i«'!Kiui,l;tffi,i ncmeiulaiuer Ardeit »in L'rlelliauua »er neaeu. seiilacn Irciuidiilialt mit dem leslen 3!!. Jahrgang. Aufl. 46,000 Stück. OooiA Ü08enllni!!or'8 .,vout86kv flillletlei'". Nvantdvkrliek Mi- MUtRr», ckun«t«v, XauOaut«, Uviasnä» «tv. I)»o I^Uvnrrielitvvx i»t an ckvr >'v«1ar kttldit so anssokraukt. ckaa» «iek cktnavldu ans äa« danädat.ov > 2a kavon d«i: VSvLrvo NoserrnrttUOr. DroSden-U., Larrrrtstraft» Itz» -vNla in »Uvn xr^kivarai» kt.t>rvibmaLvrta!isnkau(Umrxvv. D. Hr. 4MV. Dresden. 1888. willen, dtelelde ,u erhallen, vllden ln meinem Herzen eine theure Vcr- Hindun, inmitten der Mn» »den Kelle Roms und des einiamcn Wai- »es, welchen Sie vor zwei Monate» mit mir durchwanderten, Parts. 12, Lct, Kloauel er klärte det dem ,ellri,en Diner, er werde dentiilioniren, wenn die Re- Vision adaeiehnt oder durch eine Koalilionsmaioritiil votirl wurde, er nehme nur das Volum einer ^ relmblikanilchen Mehrheit au. «tetttn, >2, Oct. «Ueireid-'U.i wetzen lest, loeo >81»—l87, !»ov.» Lee.iÄl.LO.SIVril-Maiuni,«d. «oa.en sestee.Ioco ILft-I6N. Stov. Dcc, lk,8,:>»>. Rpril - Mai IM,NN. Poiumrricher »aser loeo ILü-144. »liibol bchandi. Octoder 66.:>a, Aprii-Mai Lä,7»> > «diritnS hoher, loco ohne Haft ->Nc, it»,20, 71>r> ,-^tvodr. 70n W,LN. lvclrolenni lli.NN. MoritL «Lrtu»K,Z 13 mul Ha.uptLtrL8§s. ^ P I»044Niii«-n1«-„, M^I^«-N«!8 ir«i,«l, n, II»I»«I- N ^ ml»vlt»- un l allo IZniiiviit«« line iit« i» ^ I'iot'. 1^01 !M!8ellu!i^^ Ä loliotert de» ^ I.onix I'ÖllllL, Lcümhinncilvr, ^ ^ L I au« Itinki. 7, II. ««8« 2iir 5. LlLSLS^ IIöuI^I. Qnntloni-r^«it«i le, K üoron /.lnluins v i :r. 21. ri. ^ t ntnltliinlnt, in itilt-ii Ilii-llc-ri vorrätdiz,' >>oi K ^ 3svr§7L20^i,Msdcil,^ll>HlUl'rl!>.I. ^ I, 8«W«I, l'UWsUil^t«!', I'uklß tffk. t,'. L>«k4l-t«'. lvöni^I. lliitlivsornnt, ID)«« <üntt»Nt>s-Das Tagebuch und die rnlsischc Presse, Schnlrefvrml>ewcgnng. Mittagspause der Fabritarbeitelinnen, Höhere Mädchenschulen, ! i2iiii»«»^si«»»ii^ Aj>lvgkt. Obst als lllährmittel, Gcrichtsperhandiniigeii. „Sein Geheiniinittel", „Tat-Lügen". i Lwzl'rQL-IQiüxk-^rlzsitöL i» 8tilv«II«n ülickvri üir ItzWÜie. 8kl»«ti»v »i»«I »nixviivlhi,,»«; PolitischrS. der Sludlenbeiechliuunnen, welche heute den Auon-rnnSpunkt zahlreiche Bcschwe'den bildet, bald vo» selbst, >vie wir ulaubcii, ihre vöiunn siubcu", ES Iaht sieh nicht bestreiten, das; dieser Vmichlast Dak die Veröffentlichuna des krvnpriiizlichen Tanebuches in j uuiniltclbar aus de» praktischen Bedür,nissen unserer aebildeleii erster Linie geye» den Reichskanzler ncrientet war und dessen > Stande s>ch craiebt, und bei näherer Bctrachtuna ivird man finden, Politik diSkrrüitiren sollte, darüber hat von Ainain, an kein Zweiiel > dah auch die idealen Ziele unserer Blldunci schließlich ans keinem acherrscht. auch bevor die Person des Professor Gessiken als Wer- z Weae sicherer erreicht werde» könnte», als auf dieiem. Weiter tritt nnlasser dieser Bcröfsentlichuna ermittelt wurde, Ter »amburat-r die Einnabe noch für eine Eiuichränknua des Unterrichts in den Kirchthurmpolitiker, der in seinen vielfachen in der englischen Presse! alten Sprarhen ein, nicht weil die Schnlmoriner das Studium veröffentlichten Essais Alles besser wußte alö die Leiter der dcul- der alte» Sprachen an sich bekämpscn, sondern weil eS die zu- schcn Politik, hat sich aber arg verrechnet. Er bat dem Reichs- j lässinen Ansvrderungen au unsere Jnncnd übersteige, diele Sprachen kanrler wider seinen Willen sogar einen ganz unichat',baren Dienst > i» nleichem Umfange wie bisher zu betreiben und dock daneben sich erwiesen. Wonach der .liänzler seit mehr als einem Jahrzehnt ver- j geislig und körperlich kräftig zu entwickeln und den Ausgaben der gebeiis gestrebt, was die deutsche Presse der russischen unzählige i Gegenwart zu genügen, Pci Minister von Gvßler hofft man a»s Male wirkungslos voidcmonslrirt. das hat die Veröffentlichung des j kronprinzlichen Tagebuches erreicht: ffinßland von der Walmvor- inr i sisch-ilalieniich'irredcntislnchen Zettels und lffachtS wegen desselben Vergehens der Direktor eines republikanisch-sozialistischen Journals in Albani verhaltet, N o m. (Eigender, E, Bff Bis lange nach Mitternacht um wogte eine freudige Volksmenge den Ouirinal, Einige Franzosen, als Urheber bedeutungsloser alberner Gegendemonstrationen wurden veihastct. Der Shndneo (Vürgemieister) veröffentlicht den Dank dcS inlniitln-ictt nlNU.'trkiNl'sl l>'NNNiiNli. tlUI slcllung zu heilen, daß der deutsche Kanzler der geschworene Feind Rußlands sei, Als Fürst Bismarck in seiner letzten coocheniacheli- den ReichStagSredc erklärte: „slcach dem Berliner Evngresse sagte ich mir. wenn ich nicht bereits den höchsten russischen Orden besäße. 8ort/v!m'de"rE Neueste Trahtbcrichle der „Dresdner Nnchr." vom 1 L.Octb cm weitgehendes Entgcgciitvliiiiicn. dagegen steht Fürst Bismarck in dem Ruse, ein Förderer der hunianistiichen Richtung liniercr Ghmnasicn zu sein. Doch wird sich wohl auch der Kanzler schließ lich nicht der Einsicht verschließe:! können, daß die Reiorinbeslre- buitgeii nicht ohne Weiteres von. der Hand gewiesen werden dürsen. jetzt kommt. Dank Herrn Pros, Dr, Gencken, dieselbe Presse zu der Ueberzengung. daß der schlimme Kanzler doch schließlich der beste Frcnud Rußlands gewesen ist. Zwei Blätter, die bisher den Fürsten ff Bismarck mit ihrem kräftigsten Haß beebrt hatten, die „NvwoicF (Z Berlin, Die „Rorddentsche" bespricht die Stellung der Parteiorgane zu der bekannten Rede des Grasen TvnglaS und schließt: Wie hieraus hcrvorgeht, haben „die Parteien" mit dem ... ^ ^ ^ .Inhalt der Rede des Grasen TouglaS nicht gerade allzuviel auzu- Wremia und der „Gralhdainn" erzählen dtesc^ersreuliche Neniakeit, sangen gewußt. Das schließt aber natürlich nicht ans. daß dort, ihren Lesern. Das letztere Blatt schreibt: „Lv lange Fürst Bis- wo nicht die Partei, sondern das Vaterland in erste Linie gestellt inarck ,einen ledigen wichtigen Posten cinnehmen wird, läßt sich! wird, diese Rede des Eindrucks nicht verfehlt haben kann, dreist behaupten, daß cs zwilchen Rußland und Deutschland nicht Berlin, Die „Politischen Nachrichten" erfahren, eine seiner zuni Kriege kommen wird, Wir behaupten sogar, daß die Mischer- Zeit vom Kaiser Friedrich inr die geheime Eorrcspondenz mit den ständnissc zwilchen Deutschland nnd Rußland ihre Erislenz gerade der doppelzüngige» Politik Englands verdanken und daß die Saat dieser Zwietracht, dir so große Früchte zeitigte, bereits- von, ver storbenen Benconsfieid gestreut worden i>> zur Zeit des Berliner Kongresses. Gewöhnlich ivird die ganze Schuld dem Fürste» BiS marck zugeichoben triguen doch der letzten gedenken. Allerdings hat Fürst Bismarck das Bündnis; mit Oester reich zustande gebracht, das gegen Rußland gerichtet ist — aber blieb ihm etwas anderes zu thun übrig auaesichtü des Grolls, der nach dem Berliner Kongreß gegen ihn in Rußland »» Tage trat c Es wäre vom Standpunkt der Interessen beider Nachbarstaaten äußerst wünschenswerth. daß dieses Ereigniß, das so viel Lärm in Europa gemacht hat, zum Piande einer weiteren Annäherung zwischen Rußland und Deutschland würde". Eine so verständige Sprache von russischen Blättern vernommen zu haben, ennncrn sich selbst die so oft citirten „ältesten Leute" nicht. Endlich ist die russische Presse dahintergekvmincn. daß sic dem Fürsten Bismarck seit Jahren Unrecht gcthan hat, wenn sic ihn als den bösen Geist Rußlands darzusleUeii gewohnt war. Aus das Verhältnis; zwischen den beiden benachbarten Reichen kann diese Erkenntnis; nur von heil samer Wirkung sein; sie wirk, de» Eindruck der deutschen Kaiicr- rciie nachhaltig verstärken. Eine Ironie des Schicksals ist es- freilich, daß eine gegen den Fürsten ÄiSmarck wie gegen das Deutsche Reich gerichtete Veröffentlichung diese Wirkung hcrvvrhringen müßte! Der Gedanke einer deutschen Schulreform ist aus frilchtharc» Boden gesallcn. Ohne daß irgend eine planmäßige Agitation ein- geleitct worden wäre, hat die von dem Ausschuß für die deutsche Schulreform an den preußischen Kultusminister von Gvßler ge richtete Eingave in kurzer Zeit 2t,M« U»lerschri>!e» gesunden, die ausschließlich auS den Kreiicu der gebildeten Bevölkerung herrührcu. So enthält dicsclhe allein die Uiitcrschrist von 1173 Aerzten, LbM höheren und mittlelcn Staatsbeamte», 210 Ingenieuren re,, 20M Fabrik- und Hüttenhcülzcrn. Auch die Handelskammern nnd Ge iverbevereine habe» ihre Unterschriften gegeben, desgleichen 20 Sladtvertrctungcn, Das ist noch lange keine Massenkundgebung >ür die angcstrcbte Neuerung, aber die Verfechter der Retoriiiidee werden in der Bereitwilligkeit, mit der die Unterschriften gegeben wurden, einen Sporn erblicken, ihren Ideen mit Energie Geltung zu verschaffe». Das beste Kampfmittel, welches die Borkttnipscr für die Reiormidee anwcnden könnten, wäre freilich eine imiwiaiite Masse»- tundgklmiig. Sie müßten eine allgemeine Agitation durch ganz Deutschland eröffnen, müßten überall mit Wort und Schrift für ihre Ideen zu wirken suchen und vor Allem durch Sammlung von Unterschriften Heerschau über ihre Anhänger halten. Diese Hcer- chau würde zweifelsohne den BewciS erbringen, daß die Zahl der Gegner des lekigcn humanistischen Ghinnasiums nnd die Befür worter einer Reform unseres gcsammlcii höheren Schulwesens un gleich größer ist. als man sich träumen läßt. Gerade unsere Ghm nasicn haben ein starkes Kontingent der Anhänger der Schul reform gestellt. Wie oft bat man vo» Guinnasialabituricntcn, wenn sie im praktischen Leben stehen, den Seufzer gehört: Was mißt mir nun mein bischen Griechisch und Lateinisch! Mit Vergnügen gäbe ich eS hin, wenn ich eine englische Zeitung leien oder ein paar vernüiislige Worte französisch sprechen könnte." Viele bringen es aber gar nicht zu dieser Selbsterkenntnis;, wildern bleiben Zeit ihres Lebens unpraktische, einseitig gebildete Idealisten, die im prakti schen Leben weder aus noch ein wissen. Wenn man solch' einer unglückseligen Menschengestalt begegnet, kann man in neun von zehn Fällen behaupten, daß ein mehr aus das praktische Leben ge richteter Bildungsgang ans diesem Menschen ein »üblicheres Glied der Gesellschaft geschaffen haben würde. Der erwähnte Ausschuß für die dentschc Schlilreiarm hat neuerdings auch an den Fürsten BiSmarck eine Ein gabe gerichtet, um dessen Unterstützung zu erbitten, Ju derselben wird dargclegt, wie nicht nur unsere Gymnasien, sondern das gekämmte höhere Schulwesen einer durchgreifenden Reform bedürfe. DaS in letzter Zeit mit Mcht beklagte Anwachsen des geistigen Proletariats wird als eine Folge der jetzi gen Mißständc bezeichnet. Die gegenwärtige Richtung nnscrcr höheren Schulen wecke zu einseitig das Interesse für die sogenann ten höheren Berufsarten, und die bekannten Vorrechte jener >wchnlcn für den Eiiijährig-Frciivilligrndicnst thälrn daS Urbrigr, um den Zudrang daliin nnd damit bei so vielen schwach Begabten die ac- iäprliche Halbbildung zu befördern. „Deshalb", sa heißt es in der Eiiigabc, „müßte eS das eisrigsle Bestielicn einer Schulreform sein, den «ringen Leuten, welche die höheren Schulen bis zu dicirr wichti gen Stufe der Berechtigung zum kiiiiühriacu Dienste besuchen, eine möglichst abgeschlossene, für dos praktische Leben brauchbare Bil dung mitzugcbcn und bis zu dieser Stuke die Lehrpläne der höhe re» Schulen lo einheillich nnd gleichmäßig zu gestalten, wie es irgend die Rücksicht ans die Fortsetzung des Unterrichts zuläßt. Durch eine solche Gestaltung, sowie durch die von unS erstrebte innekk Reform unseres höhere» Schulwesens würde mich die Frage obersten ReichSbchöcden zur Verfügung gestellte Ehiffre, welche sich zur Zeit des Todes des Monarchen »och im Sterbeziinincr befand, sei spurlos verschwunden. Zweifellos liege Diebstahl vor. Berlin. Die „Kreiizztg." erklärt eS für absolut unwahr, daß Mißbilligung gleichzeitig loucn zu ent- z» widmen. — Das vom HcranSgclcr der „Deutschen Rnndichmi" dem Unter suchungsrichter ansgeliescite Tagebuch-Manuskript ,st vom Ainang bis zu Ende von Äess.ke»'« Hgi b gei hricbgn und von diesem als das von ihm cingeiandte Manuskript ancrkannr worden. — Die „Post" sagt: Angesichts des ablehnuiden Verhaltens 'derjenige» Eonservativen, welche Stöcker ans den Schild heben und gegen jede den Mittelparteie» annehmbare Verständignng über-die Wahl im l. Berliner Wahlkreise sind, haben die Vertrauensmänner der Gcmäßigt- Eonscwativen, Freiconiervaliven nnd Nativnallibcralcll den Be schluß fassen müssen, sich ihrerseits gcmcmsaiii zu vrgcmisircn nnd gemeinsam in die Walübewegung enizutretcii. Die Aktion dürste demnächst in die Ocssenttichleit treten, Kascha», Kaiser Wilhelm richtete a» den Oberst des hier garnisonirendeii österreichischen 2t, Infanterie - Regiments ein eschreibc» des Inhalts, er bringe die letztwilligc Bestimmung seines in Gott nlhciidcn Großvaters zur A»Sinhrn»g, indem er dem Re giment beifolgenden Unisoniisrock, welchen weiland Seine Majestät als Oberst-Inhaber des Regiments aciragen, zum Andenken über sende, Ter Uniwrnisrvck wird im OffizierSkasiiiv ansbewahrt. Nm, 5 U, Nachm. (Eigcnber. E- B ) Der Kaiser unternahm einen Spazierritt in die Umgegend und srüh'tückle mit dem Prinzen Heinrich und dem LtaatSsccielär Rampvlla bei dem Gesandten P. Schiözer. Halb 2 Uhr fuhr der Kaiser mit Herrn v. Schlözer KaiierS für den einniüthigen, großartigen Empfang, Nom habe aus der Höhe seines Ruhmes gestanden, würdig der ihm übertragenen italienischen Mission, Tie römischen Zeitungen besprechen mit Er bitterung die Nichlbcflaggiing dcS französischen BotlchastShotclS und warnen dringend vor anlipäpsilichen Demonstrationen. Rom. 0 Uhr 20 Min. Nachm. (Eigenbericht E. B ) Der Kaiser verlieh dem UntcrstaatSsccletär Rampvlla den schwarzen Adlcrordcn mit Brillanten. K o n st anli n v p r l. Mcmchall Mohsin Khan, der vcrsische Botschaiter bei der Pforte, kommt Ende Oktober nach Berlin, >»» im Aufträge seines Souveräns dem .Kaiser Wilhelm die Glück wünsche zur Thronbesteigung zu übcrbringen. N e w York. Der „Ncw»orker Herold" bringt nach einer Vor rede einen langen Auszug ans dem Mackcnzie'schen Buche haupt sächlich die Angriffe gegen die deutschen Acrzre, speziell Bergmann, den Mackenzie dicett beschuldigt, durch sein „brutales Penahrcn" am 12. April de» Tod des Kaisers beschleunigt zu haben. Tie Berliner Börse setzte schwächer ein, nnd nach Er ledigung umsäiiglichcr Realisationen trat zwar eine Beseitigung der Umsätze, aber erst gegen den Schluß aus neuerliche Verhandlungen über die Aninahiiie einer Nnssciianlcihe ein. Vo» spekulativen Banken wurden Dresdner bevorzugt. Von deutschen Bahnen zeigten sich Ostpreußen und Mariciibiirger rege, fremde Renten bliebe» Anfangs matt, befestigten sich aber später. Jin Kassavcr- kehr wurden Banken und deutsche Bahnen gut behauptet, öster reichische Bahnen gingen zurück. Jiidnstricen erfreuten sich.bei höheren Eoncscn ichhaslcn Interesses. Deutsche Fonds waren fest, österreichische Prioritäten Ivnrdcn schwächer und blieben ruhig. Privatdic-kont 3 Prozent. Nrankfur, a. M.. 12, Octobcr. Kredit Zlailöbatin 288'/.. Li>m- iarden —. Galizier 17»!,»qsvicr 4vrer. Una<>r..Go!drc«»e 8.1,8li, Didcoino LIl.OO. TrrSdn. Li. I«2,„>. DarmsILdtcr —. Laura —. gest. Wie». 12. October. ikrcdil'üil.'-'.i. «laaizdad» 2!8,,'>a. üomdardeu 107M. Nordwellb. 1VS,7ä. «Narknuieu l>),.87> ,. Null. Ercdit M>,L«. gcst. Part». 12. Lctbr. »Schlich.» "»eure 82.W. Ilnieilie vi.'>,.'>l». Italiener »6.87, Slaacc-Iial»» r»W,7.'>. Loiudardca LN.2I». vo. Uriorilätc» —. Svanter 7L»ß. »»addier -12ö,»!. Olt-niauen.'>»8,7,',. riirken —. Träge. Pari« IP red u tleui, 12. c-toürr. ,Schlich» rsriccn vrr Lctobcr 27.M. der Jan.- NPril 28.6»», scsi. LdiriiuS der Orlubcr 12,2.'», der Iannar-April «I,7ü, ruyig. MüdiN der Oktober 7ä.5>), per Iamiar-2li»>N 72,2ä, slcigcud. Ä »> sl c r d a ui. >2. Lctober. Produticii i Schlichi. Weizcu per »tolidr. 261, prr März 241. flcigeiid. Loggrii dcr Lclobcr I.i.'», per Mürz 146, steigend. 2 o n d o n , 12. Lctobcr. >Pr,»dutlen> Schilift. Weizen »»big, jedoch eher -Weil scftcr. angcsoinmcner stetig; Mebl tbcurer, Nediigrc» rnhig. Seiler: Schön. Oertlichcs und Sächsisches. — Tic Ernährung der Arbeiter ist meistens in die migccigllct- stcn Hände gelegt; Vorstadtkrämer, Bndikenbesitzer, kleine Niestan- raleure Ihcilcn sich, wenigstens in den großen Jndilstriedistriktcn, fast ausnahmslos darein. Das Essen ist meist tliciicc nnd schlecht; der an all' de» in Betracht kommenden Stätten herrschende Zwang, bei jedem Essen auch gleichzeitig Bier oder Schnaps H» trinken, befördert daS Laster der Trunksucht in hohem Maße, Ei» ordent liches häusliches M itlagSmahl ist in Tausenden van Arbei terfamilien völlig unbekannt. Wie der Mann, so ist c»«ch die , . , Iran, daneben Vielleicht selbst die größeren Kinder in der Fabrik m vierspännigem Wagen beim Vatikan vor. ehrfurchtsvoll im! beschäftigt. Zur Bereitung deS Mittagsmahles am eigenen Hera DainastiShos vom Ccreinonienmeister und dem Hausmeister begrüßt, i bleibt da keine Zcir, nnd die Familie ist genöthigt, je mich der Lage und stieg entblößten Hauptes die Trevve zu den Gemächern deS! der Arbeitsstätte, der eine hier, der andere dort, eine jener oben Papstes empor. Im Hole waren die Palastwnchc und die Schwei-'aiigedeittctcn Stätten wenigstens dcS Mittags ciittzilsnchen. Ein zcrgarde, im Voll kan die Nobclgardc und der Hofstaat in höchster! sorgsam bereitetes Mittagsmahl ist aber nicht mir dem arbeitenden j Gala ausgestellt, ei» Prachtvolles Schauspiel. Der Papst erwartete I Körper unbedingt nothwendig der gemeinschaitlichc MitlagSttsch in den Kaiser im Thrvnsaalc zur Unterredung, lo Minuten später I der eigenen Häuslichkeit ist auch eines der zuverlässigsten Mittel «and der Empfang des Prinzen Heinrich natt. Inzwischen ver- gegen den Zerfall eben dieser Häuslichkeit, gegen die Eittsreiiidnng blieben der Gesandie v. Schlözer, Kardinal Rampolla nnd Grat BiSmarck im Vorzimmer. Ter Kaiser küßte dem Papste die Hand nnd dieser küßte den Kaffer ans die Stirn. Der Kaiser nnd Prinz Heinrich verließen hiermit die Gemächer deS Papstes. Dann fand ein Rnndgang durch die Gemäldesammlung, die antiken und wissen schaftliche» Sammlungen, die Bibliothek und zuletzt ein Bestich der Pclerskirche statt. Das Militär umsäuinte die Straße von Schlözer's Palais bis zum Vatikan. Das Publikum empfing den Kaiser bei der Hin- nnd der Herfahrt mit stürmischen Hochriffen. Der Besuch des Vatikans dauerte über 2 Stunden. Ter Bestich der Kuppel der Petcrskirchc niiterhlicb. ES fanden keinerlei anti päpstliche Demonstrationen statt. Rom. Die Fahrt des Kaisers nach dem Vatikan erfolgte Mittags 1'/4 Uhr in einem vierspännigen, von Berlin cingeirossenen Hoswagen, dem Svitzrciter voraus ritten. Neben dem Kaffer laß der Gesandte beim Vatikan, Herr v. Seblözer Prinz Heinrich fuhr in dem Gesundlschasiswagcn, »nd das Gefolge des Kaisers benutzte Mietlnvagen. In den nach dem Vatikan führenden Straßen bis zum PeterSplatzc nnd dem ;>»» Vatikan führenden Eingänge bildeten italienische Truppen Spalier. Aus dem ganzen Wege bis znm PeterSplatzc wurde der Kaiser mit dem lebhaftesten Enthusiasmus begrüßt. 1 Uhr 35 Min. trat der Kaiser im Vatikan ein nnd wurde ini inner» Hoic von einem Zuge der Pnlastgardc mit der päpstlichen begrüßt, sowie von dem Fürsten Niwdgoii und Migr. 'iiniotri empfangen und bis znm erteil Treppenabsatz geleitet. Hier! wenigstens in Dieser der einzelnen Fcmfflicngücdcr, Ein vielgebrauchtes Wort: „der Mensch ist, was er ißt," hat auch aus diesem Gebiete einige Bercch ligimg. Ein bcrhcirathcter Mann, der dauernd gezwungen ist, m allen möglichen Budike» bei Bier und Schnaps sich sem Mittags mahl aus Brot, Wurst oder einigen schlecht bereiteten Gemüsen zu- fammenzustclle», wird kaum je ein guter Familienvater sein können, eine vcrbeiralhete Fia» »i ähnlicher Lage wird seilen große hans- wirthschcistüchc Tugenden cnffatten. I» Arbciteckreffen cmpündet man übrigens diesen Mißsiand sehr wohl. So berichtet z. B. die Elzcmiiitzcr Handclstaiiimcr, daß die in der Roßweiner Wcrtiiidnsttie beschäftigten vcrheircithcten IFranen eine günstige Geichä'tSzcit be nützten, nm zu verlangen, daß sie die Fabrik bereits nm halb 12 Uhr verlasse» dürsen, nm das Mittagsessen besser bereiten zu können. ES wird unter den heutigen Verhältnissen nicht leicht sein, die verheirathete Frau von der Fabrik überhaupt iernzuhalten; aber tollte die längere Arbeitspause, die in Roßwcin bewilligt wurde, nicht überall, weuigstenö dcuvecheirathetcu Arheiteriniieii. zugestan den werde» können ? Zahlreiche Beweise werden uns täglich gelie fert, daß in 'Fabrikantenkreisen heute ein Interesse für das Wohl der Arbeiter hcmcht, wie man es früher nicht kannte: wir glanhen, daß es daher auch nicht allzu schwer sei» dürste, bei einigem guten Willen in de» betreffenden Jnduslricen den Betrieb so cinzurichtc». daß die vcrhcirathctcn Frauen Mittags d>c Fabrik nicht eine halbe, sondern eine ganze Stunde früher n!S die Männer verlassen, n,n Zeit ihren HauSfraiicnpslicht.'» iviedergegeben Ei, ' .. m ers cnipsingcii der Majordomus des Papstes, Marcchi. der Sekretär Pifferi nnd andere Prälaten, sowie die Offiziere der Schwcizcraarde den Kaiser nnd führten deiffclbc» bis znm Elcmcntinjaal. Dort wurde der Kaiser von Dclla Bolpe und anderen.Hofiviirdenträgcrn des Papstes empfangen. Tie Gendarmen, Schwcizergarden, Palastgarben »nd Nobclgarden führten in den Sälen, welche der Kaiser mit seiner Begleitung passirte. die Honneurs auS. Eingangs des ThronsaaleS schritt der Papst deiw'Kaffcr entgegen nnd uihrle ihn in ei» Privatkabinct, wo ei» eiaenS errichteter Baldachin »nt darunter befindlichen drei gleiche» Sesseln ritt den Kaffer, de» Papst und Prinz Heinrich ausgestellt waren. Prinz Heinrich trat nach der ersten Unterredung des Kaisers mit dem Papste ein. später folgte der Minister Gras v. Bismarck nnd andcre .Herren deS Kaiscr- getolges, welches der Kaffer dem Papst vorslelllc. Nach dem Em- pfangc stattete, der Kaiser dcni Kardinal Rampvlla einen Besuch ab und besichtigte unter dessen Geleit den Vatikan und die Pelcrskirche. Die Rückfahrt erfolgte i» demselben Wagen, worin der Kaiser von der preußischen Gesandtschaft aus zum Vatikan gefahren war. — Nach dem gcslem Abend stattgeiundciicn Ecrcle zog sich dc>»Kaiscr in seine Gemächer zurück und arbeitete bis 11 Uhr mit Bismarck. — Gestern Abend wurde ein Knabe wcgen Weffens eines traiizö- i Zuffnuch haben würde. Daher wurde aus Eirichtnna einer solchen zu sein. Der Segen dieser Einrichtung würde reichlich ersetzen, was sie an Mühe kostet. Die Ernährung der Arbettcttamilic würde eine gesündere nnd wohlfeilere werden, die verheirathetcn Fabrikarbeite rinnen würden bänslicbcr und wirthschaskffcher. ein geordnetes Familienleben, diese stark»' Grundlage cinc-s gesnnden Volkes, würde besser gedeihen nnd dem Genuß von Spirituosen wieder eine sich jetzt täglich ausdrängeiidc Gelegenheit entzogen. — Wohl in keinem Lande habe» die Bestrebungen für den .Haiidscrtigkcilsimtcrricht, welcher Untecrichisgegeiistand bereits Ivon Pädagogen älterer und neuerer Zeit gefordert und angestrebt worden, solchen Anklang gesunden, als in iinserm sächsischen Baterlande. Behörden, Gemeinden und Vereine wetteifern in de> Föidernng derselben. In Dresden ist eS besonders der „Gemeinnützige Verein," welcher neben anderen Zweigen seiner Thätigkeit auch dieser Ange legenheit seine thatkrästiflstc Unterstützung und Förderung angcdcihcn läßt. Seit Jahren bereits »ntcrhült genannter Verein in Alfftadt eine Schülerwcrkslntt nnd läßt durch bewährte Kräfte für Schüler »nd Erwachsene derartige Kurse abhaltcn, welche sich der regsten Theilnahmc erfreuen. Der sich stets steigernde Besuch derselbe» ließ crwaricn. das; auch in Neustadt eine derartige Werkstatt lebhaften ' Lcr 01/0T/0 Rsani.'.uoqro/ a o-sm-rrF 'a.ssr."/;/oz/.n!saso-!)-oocks
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