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- Erscheinungsdatum
- 1888-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-27
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
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Uniertialtuu«. ÄelMlirverkbr. Börl»»-»rl«l», Vrimdeiilille. M.irlMcw.S»mc»iLR>chi'uia»e»lris z lNir Nachm, Die nvaillax Petit- jliie ,cu, « «ilhnil >b P,» , Re Mo», sliae »'der »ach Ncittyucn « Pia. tlnientt LMch »>L>»tti!ia»dI» jte»c <x> M. Neliaiiie». am. der Aüvaj- tcile Irrte M PI,, ffuie waiattli« tiir daö »iichiilaqiae örlrlirnirii der- g«icrale aaird »ich! ,acaet»x». A»sll wl!>»»e J»icr»a»s A»!»aae acae» 1 Hwimuiktandatalilimi» diirch Brief- maile» oh, Poi>rm.,al,l„»a. Nmerate lieliiiie» »liiiiiiiiiiche reuomiiizrie !><» m'»ce» Ettiediiioiie»» a». giie MR , aade e»„,c>. Manuicriplc leine 'Orr-' kiiidüchleil. »eriiwrech Steilcu u eilt»- i>2L Ne»ii.-Dlc>.-dc». 33. Jahrgang. Aufl. 46.0ÜÜ Exempl. I'rLU Lllso ZVvtvkdolä, LLLnkünstlsrüi, 8vrre«1na»n»u I, II. Li^x. (Loks ^malisnstrasa«), omMKIt Siek rur ^llfsrtiüpi»8 lt ün»tl»vl»«p LSdo« vt«. SxrsolmtmiS»» Von».». 10—IL ll. Xacdw. V. ü-d vier. I-iN vn»«ll>ttt«Ito dl-ekm. V. ^-0 vier. Dresden, 1888. Lio t»vvldi<«,tvo Üüll6" Lwrlvktunsvn «mpdeiiit b.l'rvlt/seli.Drosäen, Ü1arir»n«trü«»6 16. Iivdorldrau L bv8tv IVInrltv von Rlv^or, VIiristlLiila. LörüZI. RokaxotLsLs vrösäsQ, »II» Liu«! «enllia,. Kün-Itttli« , j LKIinv rmä «vlilssv - - kritr »»Uso» ^ « 8vl»1««^jx»»«»" 8, l, b!clco IGnig: .lolmiwstrassa. I H hm>>>l'ol>Ic>n vo» llr. nia-I. 'I'ro^lin^. E° jH A Vi»kn«I«> >i«»r«n, »»l«rnli«n. )> SMirts IZr»>»t-LtiW8«i» in »I»«n I i AvNpuvItt« 8 klkiltzlltz Mä kLiedtzüttz, E ?;ro88art.iM AnstoranZreM, täglich Linganff von Xonlwitou. .)r 7L7 Ituiai- Nt K W» Äl>8v3t6I^, i?«,vvl»«t«ii6 n»a. A '«I» von s Virilit LL. ^eltllliirlLt. IIv 8 8 v , Iliii-irltt Zur 'Ankunft Kaiser Wilhelm's II. Nr. eS-M-V. SMM. " Tod am 27. Al,allst 181 Tic Parade des Greiiadieircgiiiieiits Nr 101. Tvdtcnieier Tlieodvr Körncr's 8. Fernfprechverbiiidniig Dresden Berlin. Siegicied. Brieitäffe». Plande, lieber Morcan's! laiche. Moiltait, 27. Ailgilst. zur «uluust tlailrr Wilhrim s ll. Ein holicr ^esllan ist anaekrvchen. Heule betritt S M. Kaiser Wilhelin II. zum ersten Male als solcher das Kchiiareich Sachsen und iichrt. an der Seite keines erlauchten Vcrmandlen unk freundes. Sr. Majeslot des Königs Albert, durch dessen Haupt-und Residenz stadt Dresden. Die Brlvcchucr des SachseulandeS und seiner Halcht- smdt wissen die hohe Eine wohl zu würdigen, die in kin°m solche» Besuche liegt. Sie sind stolz aus die Auszeichnung, das; cs ihnen vergönnt ist. im Tenlsche» gleiche die Ersten zu sein, die den Kaiser aichetlialb seiner Stannnlandc begliche». Denn, soweit auch den „igkudlichen Kaiser i» der kurzen Zeit seit Antrilt seiner Regierung seine Regenteupslichten anjzerlialb des Reichs nach dem hohen Aerden gciührt haben — innerhalb des deutschen Reichsgebiets ha! der Kaiser die Grenzen seiner landesherrlichen Monarchie noch nicht üderschrüten. Das Königreich Sachsen ist der erste Bundes staat, Dresden die erste nichtpreusnsche Stadt, die den erhabenen Träger der alluinsasscuden Kaisergcwalt von Angesicht zu Angesicht sehen. Sei Ivillloniinen, Deutscher Kaiser! Heil Dir. edler Hvhen- Mcr im Lande der Wettiner! Es lit ei» sleuudickastticher. ein Berwandteu-Bcsuch, de» der Kaiser dem sächsischen KönigShause, naiuentlich seinem fürstlichen Beiter und Bruder, König Albert, abslatiet. Politische Beweggründe schlagen hier wohl kaum ein, mau mühte den» darin emen Akt der Politik finden wollen, das; der Kaiser sich beeilt, die Berliner Reise unseres Königs zur Eröffnung des Reichstags zu erwicdcrn. Das Batcrland weis; jcht, welch' entscheidenden Anthcil gerade unser König Albert an dem erhabenen Borgauge hatte, das; dem Kaiser Deutschlands, als er die srcigcwähltcn Bertreter der Ration zum ersten Male an seinen Thron berief, der erlauchte Kreis der deut schen BundeSsnrsic» zur Seile stand. Ei» Abglanz der Kaiserherr- lüchkcit sniberer Jahrhunderte, da sich die Erlürec des neuen Kaisers, die Knnini'le», um den Erkorenen schaarten! Das s,eiwillige und freudige Erichcinen der deutschen Bnndeöiürsten bei der Eröffnung des Reichstags zeigte deutlich alle» Welt, dem In- wie dem Aus lände, am wie festen, unerschütterlichen Grundlagen die Verfassung dc-s geeinten Reichs beruht. Kai'cr Wilhelin crwiedcrt seht durch seine Rciic nach Dresden und Pillnih die treue Freundschaft und Liebe des Königs bon Sachse». Dab er den Sachienlönig zuerst besucht, auch dafür sagt dem kaiserlichen Herrn das Sachsenvolk jrcndigcn Dank! In Kaiser Wilhelm Ik. hegrüsum wir den erlauchten Enkel des unvergesslichen ersten Wilhelm, der, unsere und unserer Bätcr Cchiiaicht erfüllt und ein einziges Deutsches Reich geschaffen hat. Der jehigc Kaiser hat bereits in feierlichen Worten bezeugt, das; er kiitichlcssen ist, TaS. was unter tcinein Grohvatcr die deutsche Rolioii iii blutigem Ringen erstritten, unter allen llnisiändcit scst- zulialien. Er hat damit der Nation nnS dem Herzen gewrochen- Lie verehrt in dem inaendlichen Kaiser de» würdige» Nachkommen glorreicher Ahnen, dcS rnhnwvllen Hcldciikaisers Wilhelm, des cdlcn Dulders Jciedrich. Kaiser Wilhelm ll., aufgewaehjen inmitten einer mächtig bewegten Zeit »nd leine Jünglingsscele stillend mit den Idealen d^r G>ös;e und Herrlichkeit drS Reichs, verkörvert selbst in sah die Hofsnnngen dcS Volkes. Ec ist der lebendige Pnlsichlag der Zeit, der die Gedanken des jetzt lebenden Geschlechts der Deiilichen ansführende mächtige Arm. Betlranensvvll blicken wir ans zu ieincr Gestatt, bewundernd zu den edlen Zielen, die er sich gesteckt und als solch e verkündet hat. Kaller Wilhelm H. ist der Schirmherr deS Deutschen Reichs, der Wahrer seiner Ehre, der Hüter seiner Grenzen, der Förderer seiner Ri acht und Gröjzc. Er ist aber auch ein Fürst des Friedens! Seine Seele glüht in dem Verlangen, dem Volke der Teutichen Freiheit und Frieden, Recht und Wohlstand zu sichern und zu mehren. Er will der Hort der Bedrängten, der Armen und wirthichastlich Schwachen sein. Er bekennt sich stolz zin Fortsetzung der sozialen Reformen seines Grogvaters, zu der kaiserlichen Botschaft, die dazu beslimml ist, die Lebenslage der vom Schicksal ungünstig Gestellten zu heben und dadurch die Einlracht unter den Geselttchcisisklasscn auf sichere Grundlage zu stellen. Er will christliche Zuckt und Sitte hebe». Auch aus diesem Grunde rufen wir chm ein deutsches herzliches Willkommen zu! Ernst saht der jugendliche Kaiser sein berantwvrtimgSrcicheS Rcgenlcnamt auf. Seine Nordlcmdiabrt, an die sich weite Reisen nach dem Süden EurovaS und innerhalb des Dcutichen Reichs schlichen werden, seine eifrigen Besichtigungen der Wehikrcille der Ratio», seine gewissenhafte Thciluahme an den Regierungsgelchäs- len — Tics und noch so manches Andere, waS nutzuzählen nicht morde«lick, sagt dem deutschen Volke, dab eS jegt wieder einen Kaiicr so recht nach seinem Herzen hat. Kraftvoll und weitblickend, pflicht treu und mild, gerecht und bieder, lo zeigt sich uns die jugendliche Gestalt Wilhclm's ll. Begeisterter können ihm nicht die Herzen seiner prcubnchen Unlcrthanen eittgegenschlagen, als die Herzen dcS sächsischen Volkes. Es läbt sich in reichstrcuer Gesinnung von keinem deutschen Brudersianiine übertrefsen. Weih eS sich doch in solcher Gesinnung eins mit seinem erlauchten Landesherrn, unserem vielgeliebten, hcldenniiithigen König Albert. Damm noch einmal: Willkommen, lieber Kaiser im Sachsen lande! Heil Kaiser Wilhelm ll.l Lokales und Sitchsisches. — Bei der Ankunft Sr. Maj. deS Kaiser- Wilhelm aus dem Berliner Balnihofe in Friedrichstadt wird die Ehren kompagnie mit der Regimciitsnmsik vvm 1. Leib Grencidier- Rcginient Nr. 100 unter Kommando des Hauptinanns Herrn v. KvSvoth gestellt itzerden. Denn das Grencidier-Negiment Rr. 101. dessen Eher Se. Mm, der Kaiser selbst ich kann bier;n R»btS ab- l geben, sonder» »ms; vollzählig ini .Hole feiner Kaserne Ausstellung l nehmen. Tie Katerne selbst wird nach den A»md»n»ge» des! Gcneral-Jnt.iisanicn. Generalmajor Schubert, festlich ncschmnekt^ icin; den Wachdienst an ihr stellt >ür dieien Tag ausnahmsweise das Leibgrenadic,-Regiment Re, 100. Das „Kaiier Wilticlm"- Grenarier-Reg»nent Rr. 101 nimmt im Kaiernenhofe ParaLc-Aui- steltnng. Se. Mai. der Kaiier, welcher mit Sr Mai dem König Albert »nd Sr. König!. Hob. dem Prinzen Georg. Feldininichgll. und dessen Söhnen vor der Kaserne ninähet, nimmt die Pgrcrdc zu Fnsz ab. Auch die sonst berittenen SlabSoisiziece sind zu Fns;. Die Einrichtung Ot genau so, wie sie bei de» Paraden des I, Garde- Regiments zu Fntz in Potsdam ilt. Nach Beendigung der Parade wird der Oberst v. Egidn Sr. Majestät dem Kaiser eur Frühstück im Ottizicikasino anbieten, nach dessen Blendignug die Fatnt der Fürsten und Prinzen »ebst Geivtge Nach Pillnitz erfolgt. An'cr- wählte ältere Unlcroisizicce des „Kaiser Willie1m"-<Lrenc>dier-Regi- nients werden zu Dienstleistungen, Wachlvoiten n. dergl. nach Pillnitz koininandirt und alsbald dahin ünerge'iihit. Tie lämml- lichen Mannichaiten des Regiments crhnlten einen beträchtlichen Menagezuschttb. sodaj; der hohe Ehrentag des kaiiettichen Besuchs auch »ach dieser Richtung hm für sic cme >>cn»dliche Eiinncciing Hilden wird. Durch den heuligen Beinch des Kauers erledig! sich selbstverständlich eine Rene Sr. Mmestär nach den Zillancr Manöver», wo niivumglich die Besichtigung seines NegiiiieitteS slattiinden sollte. — In emer schleunig ans gestern Vormittag zuiüimiienbernseiien Sitz»»» traf der SedanseOansi-biis; die letzten Anoidniingeii iür den hentigen E m vfang Sr. R,'aj. des Kaisers Wilhel m. Wie Herr Blinkdvcktor Tr. Bichnert. der abwecliielnd mit Herrn Stadtverordneten Earl den Vorsitz inhrlc, nnttlicrlle. wird so'ort beim Eintreffen des Kauers m Dresden von allen Thnrmcn der Stadt Fcskaelänle erschcillcn. Tic Glocken werden w lange das Geläute soilietzcii, als der Kaiser in Dresdens Weichbild weilt. Zicnrliche Schwierigkeiten bot bei der Kürze der Zeit die Anordnung der Svalierbitdnng. Das Sciunncln n-id der Aufmarsch der ver schiedenen Vereine, Köeveeschatte» und Schnlcii. ionue das Erreichen eines lückenloien Ani'chlnsses kann nnc ohne Störung vor sich gehe», wenn sich die fninmtlichen Theilnehmer der Spalicrbildrnrg rcchl- zcilig ani den Sauimelvtätzen einsindcn und de» Gehecheii der Feit- vrdner jeder Groppe willig entspreche». Iäimiittiche Fesiorbner »nterslchcii den drec oberste» Fcillcitecn. Vom Fricduchslädier Bahnlios bis Psittc der Stadt ha! HerrStadtvceo>d.>etcrEarl, von da bis zur Atbertbrülle Herr Sladlverordneler Rüdiger, vom Neu- siadter Brückeakepie lis zur Koierne Herr Stadtverocdnctcr Gott- schnll die Oberleitung aller Arrangements. ES wurde inttgecheilt, dah 10 MnsrkeorvS die Lpalierbilanng beleben werden, die in e»k- ivccchenden Zivischenräinnen ci»geo>c»,et sind. Das Pvlntechnikniii. die Baiigewertenichnle, die Kunilakademie, dccc» Pro'essvren und Zöglinge angeubheklich Feue» liaben, können sich leider nicht in einer ihren Wunsche» entivrechende» Weile bctheiligen. Beim Empfange am Fnedrichslädker Bahnhöfe werden Rath und Stadt verordnete in möglichster Vollzähligkeit gegenwärtig ieui. — Eine viciätvolle Pflicht der Dankbcnlcil zollten gestern etwa 200 dem sächsischen Elbgan-Sangcrönnd »»gehörige Sauger dein am 20. August 1010 bei Wöbhclm ge'allcneii Dichter und Freiheits kämpfer Theodor Körner. Gegen halb 12 Uhr Mntogs inarichirten die Vertrele» von 00 Vereinen mit last ebensoviel Fahnen von dem Vcriaiimiliinnslvfale lMcmhvld'S Sälen» über den Iohannesplatz. L»naelnas;e und Bürgenviele nach dem vor der Krenzichnle ftehenden gelchinrichtcn Tcnkiiial Körner's ab. Tie Sänger grnpvnle» sich niilcr Herr» Eantvr Schöne, dem Dirigen ten des Eibgan-Sängerbundcs. ringS nin das eherne Siandbild, im Hintergründe »alunen die Falmenkräger Anfslellnng, und mit dem Gerangc „Slnimn iebläst der Sänger" naliin die einsaLe, aber würdige Fesllichleit ihren Anfang. Herr Eontor Schöne leierte daraus in bcgeisiectc» Worte» den edlen Tiehier »nd ovsermüthigen Helden im Kainz'fe >nr die Bc»ei»»a von der Fremdherrschait on- läszbch des 70. Oiedenktages seines nllznicütien Todes. Tie ganze deutsche Nation werde stets in Dankbarkeit und Bewunderung «einer als lenchlendeS Vorbild der A»fov>c>»ng »nd Vakerlanssliebc gedenken. Dem prächtigen, am Fns;c des Denkmals niedergelcglen Lorheerkranz gesellte sich noch ei» zweiter, den das Längerchvr des dentiche» Kriegec-PecriiiS überreichte, und mit Absingnng des Liedes „Beaicie, du FrcihcitSiang" »ond die Feier ihre» Abschlus;, woraus die Sänger »ach dem Sammclort zrnnckmacichirleir und dort bc- tiesss der heutigen Begrünung Sr. Maj des Kaisers eine Sitzung abhieltcn. Anlässlich des Tages war auch das Körnerhauö in der Nensladt reich »iii Blumen geschmückt worden, — Wie man nnS von zusländigec Seile initthcilt, wird die nahezu scrliggeslelllc Fo r n i p r ech vcr b i n d n » g Dresden- Berlin i» nächster Zeit der Benutzung des Publikums übeigebcn werde». Die Theilnehmer an der hiesige» Stadt-Feinsprecheincich- iiina werden alsdaini von ihron Sprechslellcii ans mit den in Ber lin Angeichlvssencii gegen eine Gebühr von 1 Mark iür jedes Ge- inräch dis zur Dauer von 5 Minitte» in nninittelliareil mündlichen Verkehr treten könne». Um die Vorthcilc der Einrichlung mich Nichttheilnchmcrn znaänalich zu i»acl,cn, soll gleichzettig bei dem Telcgraphe»a»tte am Ponplatz hieriell'st eine öfsentlichc Fcrnsprech- slellc errichtet werden, deren Äenntznng Jedermann gegen eine Ge bühr von 25 Pf. »II Ortsverkehr, von 50 Pf. NN Vororts-und von 1 Mark im Fernverkehr gcftattct lein wird. — Unter äuszcrst zahlreicher Bclhcilignng seitens beider städtischer Kollegien und anderer Interessenten fand gestern Vor mittag unter Führung des Herrn Sladtralh Lmgkc die diesjährige Besichtigung des städtischen Marstalles und Lciche»- wage »- Inslitnts, Annenslras;e 9, Halt. Zu diesem Bchufe batte hier der aeianmtte Waaciivark unter Leitung de? Herrn Mnrttollwachtmeistcr Mittmann Ausstellung genommen. Die meisten Wagen waren bespannt worden, um so ein anschauliches Bild ihrer mnnirichiachcn Bestimmung zu geben. Neben dem icchsipämriacn Gala-Leichenwagen präscnlirte sich der vierspännige grohe Fenerwebr- Geräthichaftswagrn, und unter die einspännigen Wasseriprenawaaen mischte sich das zweiipttumge Lastluhrwcrk. Am oberen Ende dcS aernumigcn fanbere» Wnthichaslshoses batte die Träacr-Kvrvoratio» m Grvtzgola Ansslellnng geiionime». Nachdem das Pfcrde-Matrrial und der Wngriipark einer enigeheiidcii, alle Theilnehmer hoch be friedigenden Besichtigung unterzogen worden war. wurde» Stallungen, Nemiien re. in Augenschein genommen, wobei Alles in mustcrhas. tcm Zustande befunden wurde. TaS in Frage stehende Institut gebietet jetzt inSarianimt über 40 tüchtige, mmt junge Picrde und ca. 100 Wagen der verschiedensten Art und Bestimmung; M aktive Mannschaitcn und 3 Eonduklenre zählt das Leichenwagen-Institut. Nach beendetein Nnndgang begaben sich die Infpiciente». unter denen man die Herren Stndträthc Geier, Leupold, Helfchcl, Scvönecker u. A. und da- halbr Sladtverordnetenkolleg mit den Herren Wetz- lich, Woknrka, 2ldam, Tan»» ie. gewahrte — Herr Braiidoirckloi Thomas war zu Beginn der Besichtigung zu eurer wichtige» Sitzung beimen wvidcn — i» bereilslehciioen Omnibuswagen leinen slottei' ütmeriegin lenkte der verdienstvolle Ressortchei, Herr Ltgdlratl, Lmgte, versönlichf nach der Tatzberg 4 gelegenen Zweigstelle des Inintrtts, woselbst eure Ehrenpforte mit der Inschritt: „Gatt grüs;c den tüatli zu Dresden" den Ankommenden weithin sichtbar wurde Hier gesellten sich die Herren Bürgermeister Bönvch und Geh. Hob roll, Ackermann zu der »attlichen Besichtignngdschaar. Ilnvecziiglicr ward durch iäniiiilliche Räumlichkeiten dieser sen 1. Juli zu dem Institut gehörenden Filiale, die einem Schmuckkästchen gleicht, ein Alle wicde> um voll befriedigender Rnndgcing angeireten. Alsdann trat inan die Rnctiahrl in der Richtung nach der Stadt an, nach dem zuvor noch das Rachbarterrnm besichtigt worden war. Der grötzere Theil der Herren begab sich »ach dem^am der Blascwitzer- siroche geligenei, Earolagarten, rvoselbtt Herr Stadtrath Lnrgkc ein smgales, t>e!st>ch mnndcndcS Mitiagsinghl servilen lies;. Die Be amten und Pedienüclcn dcs Instituts vergnügten sich später mit ihren Angehörigen im Hoch der A>inensl>as;c mit Bogeliehichen und emciite» sich an einem ilkundtich gcipeudelkii J>nbis;, bei dem des edlen Gehens, Herr» Sladtrath Lingke, in ehrcirdc» Worten gedacht ward. - Das Institut führte seit 1882 folgende Begräbnisse ans: 1882: INS. 1880: I1N. 1881: 1081, 1885: 18l5, 1880: 1709, 1887: 1710, im ersten Halbjahr 1888 : 989, — Heute sindet im Wiener Garten anlählich der An wesenheit Sc. Majestät des deutschen Kaisers Wilhelm ll. ein patriotisches FeREoiicert von der Trenklec'schen Kapelle statt, bei welchem zum Sclilns; ein groi;cs vatiiotisches Potpourri mit cssect- voller bengalischer Belenchtiliig dcs ganzen Gartens zur Ausfüh rung kommt. ES ist dieies zugleich das letzte Eoncert der Kapelle vor dem Ausrücker! ins Eantoirnement und beginnt um 7 Uhr. — In säiiinrOichcn Volksschulen Dresdens werden die Schulen heilte früh aus Anlai; der Hiechcrknaft des Kaisers sofort wieder geschlossen werden. Die Schüler der obersten drei Klassen haben sich zu einer noch zn bestimmende» Zeit wieder einzufinden, um Spalier zn bilden. Das Nähere wird ihnen früh mitgetheilt. — Zn dem heutige» Moegencrunke dcS Kgl. Sachs. Grenadier- Regiineiitö Nc. lOI „Kaiser Wilhelm" liefert, nach stnltgehabter Be sichtigung durch Se. Majestät den Kaiser, das Zacherlbräu 3 Hektoliter Bier. — 21m Wn ldichlökchen lützt die Direktion dieser Brauerei eine gewaltige Ehrenpforte zur Bcgvüsnnrg des Kaisers errichten. — Mvrenu' s Tod 27. Augu'l 1813. Wer hätte nicht einmal die Räcknitzer Höhen bcincht, um von hier den herrlichen Rmidblick anr »»irre schöne Vaterstadt zu genicken? Den günstigsten Punkt, von dem man, ani diesem Höhcnzuge stehend, Dresden hcimrbc in seiner ganzen Ausdehnung ühcrichaucn kann, ist in der Nähe jenes einfachen GrcniithlockcS zu inchen, der, mit einem römiichen .Helm und einem kurzen Römerschwert geschmückt, die Jmchriit trägt: „Hier wurde General Moreau an der Seite dcs Kaisers Alexander am 27. Angint 1813 tödtlich verwundet." Der Platz des LenkiteiiiS stimmt nicht ganz mit dem Orte überein, wo Moreau den nnglncktichcn Schutz crlnett. er ist vcrmuthlich deS günstigeren Standortes wegen etwas nach Süden verlegt worden. Dem viel verbreiteten Inchum, als vb General Moreau an den« Platze deS DenlslcinS leibst seinen Tod in der Schlacht bei Dresden geirmden habe, wollen wir mit emer ans zuverlässigen Quellen beuchenden Darstellung des Sachverhalts entgegen treten. Die 75. Wiederkehr des Tages, wv Dresden und dessen nächste Umgebung der Schauplatz eurer mörderischen Schlacht zwischen den sich zur Uehcrwrndung Napoleon s verbunden habenden Großmächte» und der» srarizösl'chcn Thraiirnn war, giebt »ns die Gelegenheit, ans diese Evöode zrirückzukoimnen. der wir einen kurzen Abrrtz der mili tärische» Laufhghn deö von fernem Schicksale io gib Ereilten vvransschicke». Moreau wurde am ll. August 1701 in der Bre tagne geboren. Er holte sich durch seine glänzende mililärrichc Be gabung schon in jungen Jahren einen Ruf erworben, «odatz er bereits im Alter von 00 Jahren als General a» der Spitze crncr französische» Division stand. Im Jahre 1790 mit dem Oberbefehl über die Rheni- und Mosel-Armee betraut, überschritt er bei Kehl den Rhein, tchlng dre öslcrrcichiicheil Hecriiihecr: Latour bei Rastatt und Erzhrrzog Karl bei Etzlmgeu und erzwang den für Frankreich nüniligeii Vertrag von Ptgfsenhofc» mit Bahern. Durch Ionrdan s Niederlage zum Rückzüge ribcr den Rhein gezwungen, übcr'chrilt rr »n Jahre 1797 erneut diele» Strom, nahm erst Kehl wieder und dann Ossenbach. wurde ober durch den Waffenstillstand von Leoben an werterem Bordrinacn acbindert. Nach dem Staatsstreich vvm 18. Fructidor verlor Moreau sein Kommando, bis er 1798 wieder als Divisionsgencral nach Italien ncichickt wurde, wo er den Ober befehl an Stelle des bei Novr geschlagene» und gefallene» Generals Jonbert übernahm und die sranzösiicyen Truppe» glücklich nach der .Heimalh znrückiührtc. Napoleon 1. betraute den erprobten General im Jahre I8M abermals mit dem Oberbefehl über die Rhcinarmec. Rach den Siegen über die Ocstcrrcicher bei Stockach, Engen, MöS- kirch, Bibrach und Memmingen ging Moreau nnterheilb Ulm über die Donau, icblug die Leslerreicher bei Nördlingcn und Hochstadt, beietzte Münche» und trat mit dem i» Italien kämpfenden Kvniul Blwnapgrle m Verbindung, lieber de» Erlierzog Iol»inn erfocht Moreau um 0 Dezember den glänzenden Sieg bei Hohenlinden, der den Franzosen den Weg nach Wien frei machte. Der Waffen stillstand von Steher, dem alsbald der Friede von Lüncville folgte, unleibrach den Siegeslauf Morean's. Inzwischen war Buonapartc mit seinen Pläne», sich die oberste Gewalt über Frankreich anzu- riancn, immer offener hcrvorgetrctcn und hatte hierdurch Morcan's Ehrgeiz und Eifersucht erweckt. Dieter trat frei als Gegner des ersten Konsuls aus, lictz sich ln emen von Eadvndal und Pichegriii gegen das Leben Nnpolcon'ü gerichteten 'Anschlag ver wickeln und gab diesem, der icine Nebciiliulilerschast zu fürchten anfinn. hierdurch Gelegenheit, gegen ihn cinznschrcitcn. Zur Ver bannung vcrnrtheilt, lebte ec in Nordamerika, bis er 1813 vvm Kaiser Alexander amgcsvrdert wurde, zurückznkchren und am Sturze Napoleon'» rmtzinvirken. Moreau verlieb darainhin heimlich die Vereinigten Staate», traf am 10. August den Kaiser von Rntzland i» Prag und vealeitetc diesen ans seinem Vormärsche nach Dresden, .vier sollte sich Mvrcau'S Schicksal erfüllen, und zwar soll Napoleon selbst einem sranzösilchcn Artillerieoffizier, der am damaligen Dvhna- Ichen Schlage mit seiner Batterie anigesahren war und, nachdem er cme österreichische Batterie zum Rückzüge gezwungen, das Feuer lenier Batterie einslelle» lieb, besohlen haben, nach einer Gruppe von Reitern zu schieben, die sich plötzlich aus der Höbe bei Räcknitz zeigte. Der erste Schub soll Moreau actroffen haben. Nach Hasse'S Werk: „Johann Victor Moreau" stellt sich der Verlauf der Begebenheit solgcndermabcn dar: Moreau batte die Ausstellung der beiderseitigen Armeen beobachte» wollen. Hobe sich Inerbci aut den änbcrsten Flügel der Verbündeten begeben und hier bemerkt, daß die Position am linken Flügel den Franzosen Vvrtheilc biete, welche auch aiifcheiiieild von den letzteren bereits anSgenntzt wurden SS SL
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