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- Erscheinungsdatum
- 1888-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-25
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
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Vvsvtdskrlie.t, Mr LUUtkr», ^vnk« 3ariiü«m, K»nk1«nw, ttviasnä» «»te. llio ^OUvnrricknui« i»t »n äor k'säsr-«1k»t »o »n^^OrLndt, ä»»« «iek «Uss»1d» »ul Oiu, I-siokw^to Isi.,5k. ln <j«n wvinwn 8t»»t«n mnn l'alvnt »n«anwlävt. Lu k»dvn km ?^osoninLNlov, Dve»t»en-N.» ^errrpll^v. l8, «ovw in »Hon xr^»»oron SokroidmntorlLlivnÖLwNunsron. Dresden, 1888. Wien. 24. August. Aras v. Kalnokn trifft heute Abend mit dem italienische» Ministe» -räsidenlen Crispl üi Eger zu- ammen. ei-IIIu. 24. «ug. ttSelre!»,«., Weile« lieifter. im« >12-182, vr. ee»l.-Ocldr. >«>,»», pr. Oe,.«»». >82,M. iif-age« fester, loc« >3» bw 128. per Seftidr.-celdr. I4I.UU, Pr. Oci.'ülov. i42,5«. Pommerkcher Hairr io,« >26-133. »U>b«> niedriaer, I»ro per Aua.»4M, Sc», ..Oll. 5332». «pililu» artchSilLlo», l°,° oh«, »ad dilr 52.S», ?»: 32.»,. ?l„g..Scpll>r. 70er 32,dv. P«lr»l«»»» im» 43,>2». M«rar vi» In Slaa»«»», t äi« n»us«t«» h'nyon» für ckica b'rllkzichr, nur «ixs»« sollst« 8«rst«N»nff. r riM ^ il jjjtz^ 8klii>HIH, Eintel, ,<2 < ^ p^setitvoll« IR«i kstiieolletteu. ^ ^oslltü'llNll HüKmLMi'L LL33.r, HeellM. j „IvvaliÄsnÄrmk E. Nr. ^NNVNLVN-VörmSttvwKK fll> stio „Ite e ^«Iievr >»r« >», i, st u ., t»e« i -4»«« t4k<»r", solvio lur all« ailllorou /«Ituu^lui. rtlreiirk« «ri'util-«. ZUVLliÄSllÄLvK". 238. Kp>c«cl: CriSpi'>?/!.'lbu»rchttuaen in Uricdrichsrulie, stieiMtugüwahl im ii. Berliner Wuhlkreis. Tcleurulniiie. Der Besuch jkuiser WillielmS ll. in Dresden. Hvinuchrichteii, Berüiideriiiige» i» der Armee. Gerichisverchaudlungen. „W.rlkiicc/' -onnabettd, Ä7». -liMst. «ermuworNIcher Redatteur tür PoliNsgieA »r. iLmil ivlerea in «redden. Dem um norddeutschen Himmel rusch uusgcstiegenen und ebenso rasch von du wieder verschwundene» itulienischen Kometen Crispi solgt ein langer Schweif von Betrachtungen, Abwägungen und Muth- mukungen. Man hat die Auswahl zwischen den widersprechendste» und gewagtesten Ansichten. Die Einen wissen ganz genau, das; Crisvi aus FriedrichSruhe zum Mindesten Tripolis in der Tasche nach Rom milbringe; umgekehrt lasse» die Andere» durchblicke», datz die Bedeutung des Besuchs Criöpi's im Allgemeinen »verschalst werde. Eine ganz widersinnige Anschauuug äichert ein römisches Blatl, nämlich dahin, das; Erispi und Bismarck die Einberufung eines europäischen Kongresses verabredet haben. Dieser solle einzig und allein i» friedliche» Absichten und zur Regelung der bulgari schen i^rage znsaimneulreten. Sobald dies geschehen, würde der Vorschlag einer allgemeinen Abrüstung gemacht werden. Sollle Frankreich demselben nicht zusliunne», so würde das übrige Europa cs dazu mit Gewalt zwingen und so würde auü dem Friedens kongresse wahrscheinlich der Krieg hervorgehen. Es verlohnt sich nicht, auf derartige Uugercimlhcitcn näher eiuzugehe». .Halle man sich doch an das Naheliegende und Natürliche! EL wird dann auch das Richtigere sein. So hat es sehr viel für sich, das; die beiden Staatsmänner bei Besprechung der allgemeinen Lage Italiens das Gleichgewicht im Mittelländischen Meere erörtert haben und sich dar!» begegneten, das;, dieses Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, ein allgemeines Interesse Europas sei. Die nähere Feststellung derjeni gen Maßregeln, die zur Sicherung dieses Gleichgewichtes im Mittel- mcere als uothwendig erachtet werden, ist aber Etwas, was die beiden Staatsmänner einstweilen für sich behalten werden. Nicht minder kann man sich recht wobl denken, daß », Friedrichsruhe be sprochen wurde, ob infolge der Reise des deutschen Kaisers nach Rußland Abänderungen oder Ergänzungen des Dreibundes noth- wcndig seien. Endlich ist wohl als sicher hinzustellen, daß die sei lenden Minister Deutschlands und Italiens die bevorstehende Nom fahrt des Kaisers Wilhelm besprochen und die bekannten schwierigen Einzelheiten des Aufenthaltes des deutschen Kaisers tu der Stadt, die einen König und einen Papst in sich schließt, end- giltig geordnet haben. Mit diesem Blumenstrauß bald wahrschein licher, bald widersinniger Ansichten, kann man sich einstweilen von der Crispi'schcn Pilgerfahrt zum Einsiedler in dem Sachlenwald verabschieden. Ties rmi so ruhiger, als von amtlicher deutscher Seite versichert wird, daß in Friedrichsruhc Nichts verabredet wurde, was aus dem Rahmen der durch die leitenden Staatsmänner der wieder holt gekennzeichneten 'Friedenspolitik heraustritt, welche die wohl bekannte Grundlage der drei Festlandsmächte bildet. Erispi wird sich in Karlsbad nur zwei Tage aushalten: die Rückreise erfolgt ohne Berührung Wiens durch den Gvtthardtunnel; doch gilt eine Begegnung Erispi's mit dem Grasen Kalnoky. dem österreichischen Minister des Aeußeren, als wahrscheinlich. Am 30. August sindet im 6. Wahlkreis der Stadt Berlin, dessen Vertreter der Sozialdemokrat Hascnclever in unheilbaren Wahnsinn gefallen ist, eine Nachwahl statt. Tie Wahlagitation ist im lebhaf testen Gange. Tie Sozialdemokratie macht gewaltige Anstrengungen, ihren Kandidaten Liebknecht gleich im ersten Gange durchznbcingcn. In den Mitteln, die Arbeiter aufzuhcizen, ist sie noch weniger wäh lerisch als sonst. Ein früherer Reichstag hat, wie erinnerlich, das von den Sozialdemokraten cingebrachte Arbciterschnhgcseb abgelehnt. Dieser Gesetzentwurf war aber gar nicht ernsthaft gemeint; >m antideutschen Sinne Hohen Grade wahrschein- Hcsttz. der liiMi und über den Leutschircisiunigen Tc. Grelliug, der' sieigcriem Einfluß gelangt, denselben 11,7.^ Summe» erhalten hatte. Diesmal stellt sich das Bild io dar.! vcrweetbet. Das Gegentheil ist im Tic Autiicnsttcm haben sich von den Konservativen getrennt und! lieh. Bonlauger wird vorsichtlich vermeiden, eine errungene stelle» den Tr. Förster als eignen Kandidaten auf; die Konscrva- hohe Stellung den »nbcrechcnv.rrcn Zutällen des Krieges preis live» bebailen >m Bcrein mii den Natioiialliberalcn den Fabrst zu geben. Wie sind nach Allem, was Boulaugcr rüder letz- direktor Holtz bei und die Tcuich>>eisi»„>geii schlage» den Standes-! icn Zeit gesagt und geschrieben, berechtigt, rhu >ür iriedsertig zu bccnuleu Knorke Nor. Eine Wahlversaunutiing lagt die andere, als > halten. Wen» wir darin auch keine sichere Bürgschaft für den ob mau cs daraus abgesehen halte, die Wähler möglich wahstnüde > Frieden crhstcken, io sind wir uns doch klar darüber, daß es bei der zu niachen. Der Ton, der iu den Bcrianuuluugcii angeschlageil wird, mviuentau m Frunkrcich herrichendcu Stimmung überhaupt keine ist nicht gerade der feinste Tie Kauservaiiven und Nalivualliicra-! sranzösische Regierung gickst, und geben kann, welche uns vollstän- le» werden als Kartellbrüder von de» Deutschsreisumlgcn weidlich! dig beruhigen würde. Boulanger bcunrnhigt uns nicht mehr w>e verhöhnt; daiür spreche» sie wiederum von den Dculichirc-! irgend ciii anderer, wenn er hält, >vas er versprochen. Wenn es ihm sinnigen; die Sozialdemokraten schiinpsen alle zusammen als eine ^ gelingt, die Ruhe und Srdming in Frankreich hcrznstcllen, werden reaktionäre Blasse von Antisemiten, Piasseu und Ausheulerii. Wah-. icme Erfolge uns und ganz Europa sicherlich willkommen sein. "'Id >n bcu dcutichtreisiuiiigcu Bermminlungeu Tr. Förster als > Berlin. Kalnok» wird nächste Woche in Friedrichsruhe er- .. und alv..verlchmnter Ulltlk'nul lier- und Insst in den nächsten Tauen mit ^riövi zusammen, untcraeputst ivird, rechnet u r. ,;oestec ietzt auch de» dcuNclmemuiu j daß dieselben Angelegenheiten, welche Erispi nach gen Kancndate» Knorke mn bliitnemilci, zu. Knorle ivll naiiilich; ^.^xghc,r>ih« führten, die Beschleunigung von dessen .E imreise einmal am Tage der .>»»>.lelie Kauer Wilhelm s nach de» .lttcu-! sgx thcrtweüe Mvbilninmg der französischen taten von „nuverichuiulcu ^udeniimgeu gciprvcheu haben, als er! Fstnw ,vstd als Grund auacaehen. im Menschengewühl von jüdische» Mitbürgern bedrängt Ivurdc. ^°i„» Wer sich so m ei» Glashaus gesetzt, sollte sich hüte», am einen das, ', ^ Oreßhcrzog tritt demnächst eine Repe nach Aiidercn, tvie hier Heren Holtz, den Stein des IndciihasscS zu werfen ! en n». oder durch Herrn Richter westen z» lasse». Mit solchen; Lo n d o n Tie „Times meldet ans Turban vom 2 l. d. das allgemcinei, Redensarten wird die Iudensragc doch „icht ab- Gerncht. daß Tiinznlu mit zwercineiner Beichlshaber und mit eu.er gethan. Allerdings auch nicht mit den Phrasen, mit denen Herr gropcn Anzahl Vieh von den Boers gelangen genommen worden lei. Tr. Paul Förster um sich wirst. Er bcliaiivtete uculich. die welche Tiniznlu nebst den beiden Beschtsliahcrn den vliriichcn Bc- sozialdemokratische Bewegung sei mit der »>iti>emitischen nahe Hörden übergaben. verwandt, die Tendenz beider Parteien sei die gleiche, und kcnn- zcichnete icincn Slandpunki salgcndeminßeii: wir sind konseevativ und monarchisch, sind auch soelichritittch, sozialistisch und demokra tisch. Nun, Wähler, was willst Du noch mehr! Eine derartige Agitation ist aber nur geeignet, die Gegensätze zu vccwstchcn, die Geiilütber zu verwirren, und dem Unzufriedenheits-Kandidaten, Herr» Liebknecht, Stimmen znznwcndcn. Die Polizei gewährt der Wahlagitation den weitesten Spiel raum. Tie Sozialdemokraten holten ungestört ihre Bestammlungc» ab. Weder die Polizei noch Angehörige anderer Parteien beein- gleichfalls bei lebhaftem trächtige» sie. Dafür bedanken sie sich aus seltsame Weise. Sie! waren Banken belebt und gehen geflissentlich daraus aus, durch massenhaftes Eindringen die Bersammliuig anderer Parteien zu sprenge». So geschah drcs am Dienstag der sreisinnige» Partei, rn welcher Engen Richter die Hauptrcde hielt. Zu ihr waren nur Parteiangehörige cingetaden worden und zwar mittelst Karte». WaS geschah? Die freisinnige Zeitung berichtet, wie große Trupps, insbesondere bestehend auS halbreifen, meist wahlfähigen Burschen, den Eingang zum «aale be-, lagerten, durch Drängen, Drücken, Schreien und «chimpsen die »ardrii 84,,:». Kmitrole der Koeje» umnögsichZ zu machen und -» den Saal I »««<»«, 224.1 rmzndringrm vmmclst Hallen. Selbst den ze.bg. Eugen Richter stichle» sie am Eintritt i» den Saal zu verhindern, mit anßersler Anstrengung und nicht ohne persönliche Unbilden konnte er in eine Bestainmlung kommen, zu welcher er dem Vorttazz übernommen hatte. Jene Gemeiicheitcn verdienen die schärfste Mißbilligung, zumal sie von einer Partei ansgehen. die io häufig über Berkümmenmg ihres BeriammliingSrcchtes tlagt. Eure solche Mißachtung dec Veriamm- Berliner Börse. Die Börse erössnete lest und belebt. Die Befürchtungen einer etwaigen schwierigen Gestaltung der Liguidativn sind im Wesentlichen beseitigt. Spekulative Banken waren belebt und gingen vrvzentweise höher. Deutsche Bahne» waren ruhig und wenig verändert. Ostpreußen wurden auf ^ Z »M ungünstige Pcrkchrsnachrichten matt. Für österreichische Bahnen lAi war rege Kauflust zu höheren Kursen vochanden, besonder? wurden K.' ^ Lombarden bevorzugt. Fremde Renten waren steigend, vcsonders r» Ungarn. EgNPtcr und Russen. Spekulative Bergwerke gingen ^ ' - --- ' ' ' Geschäft höher. Im Kassavcrkehr Z »Ni gingen höher, deutsche Bahnen blieben « ^ ^ still und wenig verändert. Ocsterrcichische Bahnen vticben sest. 8 v- Bcrgiverke und Jndustrieen waren bei tebhastcmBerkehr steigend. Hart- ? ^ ^ mann ginge» 2S, «olbria IR, Prozent Höher. Bon deutschen Fonds ß-i wurden I'/svrc»cntiae Wcrtbc schwächer. Ociterrcichstche Proritä- ^ Nr reu veränderten sich wenig, Privaldiskont börse war weiter steigend. Prozent. Die Nach- Ara » k 7 ur ! a. M., 24. Augus,. Krcpit 281,ipc. Sli-atübaii» 213,75. Vom- H Gaii-ikr I7V,3i). ctaspicr 8v,M. lli. Dies»». Bk. —. üNecklcub. —. 4vrol. Nccpar. Laura 123,8». Mi r a, Nordwcftd. 24. r>I„»uN. Ercdit 314,»». Ll-atOdad» . Marknoic» Uii». Gold IY2.W. gcft. »!o>!,rr»ie 84,1». !Z gcst. ttowdarpe» — Einbringer gaben selbst zu, daß er gar nicht aussührbar sei. er sei nur als Agitationsmittcl eingebracht worden. Die Herren wußten genau, daß der Reichstag nichts Unausführbares be schließen würde; verwarf er, wie er es that, den Entwurf, so hatten sie den schönsten Vorwand, den Arbeitern zu sagen, daß vom Reichstag Nichts für sie zu erwarten sei. Das geschieht denn auch jetzt in widerwärtiger Weise. Das Berliner Hauptsprachrohr der Sozialdemokratie erbebt gegen den Reichs tag den ungeheuerlichen Vorwurf, derselbe habe cs glücklich zu Wege gebracht, daß Deutschland trotz aller reklameichasten Prah lereien auf dem Gebiete der Sozial- und Arbeitergcsctzgcbung hinter allen übrigen Kulturstaaten Europas, mit einziger Ausnahme des von Piaffen und Natioiialliberalcn (sie) regierten Belgien, weit, weit zurückgeblieben ist. ES wäre interessant, vor Allem zu erfahren, wen das Sozialistrnblatt neben Deutschland und Belgien noch als .übrigen Kulturstaat" gelten läßt? Frankreich und die Schweiz, an die inan zuerst denken könnte, sind seit dem Eingreifen des Herrn Jloguct in die Treiberei der Anarchisten, Io wie seit der entschlos senen Handhabung der Fremdenpolizei durch den Bemer Bundes rath auch von sozialistischer Seite in Acht und Bann gethan, Eng land ist um seines „SchweißauSbrutungSsystemS" willen erst jüngst wieder scharf in's Gebet genommen Worden; Oesterreich-Ungarn kann nicht gemeint sein, denn es hat mit wenig Aendenmgen unsere ArbeiterversicherungSgeseye nachgeahmt, und auS anderen europäi schen Ländenr ist, den einzigen AlterSversicherungsplan Dänemarks vielleicht ausgenommen, kein Arbeiterschutzsvsten als Beispiel ange- zogen worden, auch nicht in den Begründungen der sozialdemokra tischen Anträge. In Wahrheit stellt sich also die ungeheuerliche Herabsetzung Deutschlands nur als eine jener lügnerischen Frivoli täten dar, mit denen da« Baterlandsgesühl der arbeitenden Klassen nach und nach abgestumpst und ertödtet werden soll. Mit solchen KemipsrSmitteln treiben die Hetzer die Arbeiter in den Wahlkampf. Bei den allgemeinen Wahlen am 21. Februar 1887 erhielt im 6. Berliner Wahlkreis der Sozialdemokrat Hasen clever 30,453 Stimmen, er siegte damit über den gemeinsamen Kan didaten der Konservativen und Nationalliberalen, Fabrikdirektor lungSfrcihcit arveitck der Beseitigung des Sozialistengesetzes geradezu entgegen; sie ist ein Beweis von der Unduldsamkeit der Sozial- dcinokristik. die bekanntlich immer die Worte Freiheit und Reckst im ^ Wcttc""'s(i,ö„'.' Munde führi. Eugen Richter tadette — darin wird man ihm völlig ^ ^ bcivslicksten -- in ichar'en Ausdrücken die rohe, verwc«fliehe Be schränkung der Wahlfrclhert durch die Sozialdemokralie. Er er klärte, dai; der Reichstag eine Wahl, die unter solcher Beschränkung der Wahlfeeiheit der Gegner enolge, unhedmgt kaisircn müsse. Vor aussichtlich kommt Liehknecht in die Stichwahl. Nickst ohne Bedeu tung ist cS. daß sich iüe Liebknecht'?- Wahl, ganz hesoudeis auch — die Franzosen intercssiren Im Pariici „Rupvel" liest man näm lich : „Wir Franzosen dürfen der in Berlin bevorstehenden Wahl nicht gleichgiltig gegeiiühcrstchen. Die deimchr sozialdemokratische Partei hat >m Jahre 187l die Annexion Elms; Lothringens gemiß- billigt, und unter den Unterschritten ihre? Protestes steht auch die Licblnccht's. Wir als Frauzvscu würden allen linieren Pflichten , . , nnticn werden, wollten wir nicht crtlären, daß all' unser Wünschen, seine; all' u-,scr Hoffen sür Liehknecht ist, „den Kandidaten der Franzosen." Paris, -'1. Auq. 'Schluß «enif yz,70. -luletbe 105.27. Italiener 00.50. StaatSdabn 515.00. Lombarden 238,75. do. Prioritäten —. Spanier 73'/». EgOVtcr 427.81. Ottomanen 520,00. — Ruhiq. London, 24.Anqust. Vorwittaqü 11 NOr 1!» Min. <5§nsolS 99','«. 1873er Olufscri 97A. Italiener 04'/,. Lombarden 0'Nonn. Türken I4' z. iprvc. fundirte Ämerlkancr —. 4proc. Ungar. «Hvldrente 82. Oetterv. Golv» ' reute 01. Vreutz. llousolS 105. Ägypter.83"/,«. Neue Ägypter I02'p. (Yarant. ^ Oegapter 102"«. Ottomanbank 1«'-/,«. Sue^ - Aktien 86V4. Spanier 72'/?. 6" ,, ..... dtcuc 4» 2«/t, i^oypt. Anleihe—. — Stimmang: Ruhili. — Liebknecht, als Kandidat der Französen, vicllelcht sogar mit Hilfe von französischem Geld von deutschen 'Arbeiter» in Berlin gewählt — man soll sich über Nichts mehr wundem. -41 m n c r d i,!» . 2l. -.'lusiult. -vroduklc» «Schilift!. Wcicc» pcr -Nvvbr. 223, wctchcnd. !Nv»»c» »kr Lciodcr 124, beftauplci. Paris i Prud u ktr»!, 24.7Iusi»sI. iSchluftst Wcize» per 27,5», »er Noubr.-grbr. 28,»». r»I>>». LviriiuS »cr Auqust 42,5», pcr Ianuar-Aftril 44,25, ruiiiq. RübiU »er Au»»st 65,75, pcr Janiiar-Npril 66,25, rillst», L o n d o n , 24. Au»icst. Prlldukle»! Schilift. c»„»lischcr Wclzc» »ich, an- »ebolr». fremder Weifen fest, nedallen, r»>ii»cr. gol»e schiincn Wcilcrs, Meist anzieiicnd, übri»r Ariilel fest, ru!>i»cr. — Weiler: Prachwoli, Lokules und SöckiitillreS. — Tie.Hoffnung der Residenz des Königreichs Sachsen, Neueste Telestr«mwe ver ..Dresvner Nackir." vom 24. Aug Berlin. Ter Kaiser empfing Adends !> Uhe den König von Dänemark und den Prinzen Johann bei deren Eintreffen von Wies baden. Morgen findet zu Ehre» des dänischen Königs ein Gala diner im hiesigen Schlöffe statt. Ter Schwcdcnkönig trifft den 30. August hier ein. Mitte September erfolgt die Ankunft des Erz herzogs Älbrecht von Oesterreich und des Großsürstcii Nieolans von Rußland. Dieselben werden den Manövern beiwohnen. — Bei dem gestrigen Diner des Johcmniler-Ordcnsfestcs brachte der Kaiser cmen ! Trinkspruch auf den Herrcnmcistcr Prinzen Älbrecht aus, wobei er I sagte: „Die großen Ausgaben, welche mir ans dem Gebiete der! - uerlmttctt inneren Entwickelung meines,Volles obliegen, vermag ich nicht wie »cnenicl, veriainer. Adels, und diese» sehe ich im Orden zu St. Johannis in stattlicher Zahl vereint. Ich hoffe von Herzen, daß es mir gelingen möge, im Verein mit der licdeSthätiacn Unterstützung des Jvhanuilerordcns die Ausbildung und Fortbildung der Hebung des Sinnes für Reli gion und christliche Zucht und Sitte im Volke zu bewirken und so die hohen Ziele zu erreichen, welche ich mir als Ideale gestellt habe" Berti n. DaS Ofsizicrkorps des Lcibgardehusaren-Reniments überreichte dem Kaiser am Mittwoch einen bvm Korps gestifteten kostbaren Säbel. Berlin. Die „Nordd." bezeichnet die Behauptung der „Times", daß das Wiederaustauchen des BoulangersterncS in Berlin unangenehm berühre, als vollständigen Jrrthmn. In Berlin wird man stets mit Genugthmmg jeder Entwickelung Frankreichs gegen- überstehen, die geeignet ist. dem Nachbarlande Ruhe zu verschaffen und zum wiederzahlcnden Abnehmer unserer Produkte zu machen. Unter welcher Reaiermiassorm die« geschieht, ist für uns bedeu tungslos. Wir haben keine kriegerischen Velleitäten ; jede franzö sische Regierung, welche den Frieden nicht bedroht, ist uns recht und willkommen. Boulanger versprach hinreichend, daß chm der Frieden an« Herzen liege und ist er deshalb sür mrS kein Grund der Beun ruhigung. Wir können mit dem boulangistiichen Frankreich ebenso gut in Eintracht leben, wie mit dem Bonapartistffchen. Es ist zum mindesten fraglich, ob Boulanger, falls er zu ge- Sc. Majestät den Ka i ser Wilhelm II. am nächsten Montag in ihrer Mitte begrüßen z» können, scheint nicht in dem erwarteten Maße in Ersüttniig gehen zu sotten. Zwar soviel steht sest, das; Sc. Maicstäl der Kaiser unserem Könige i» Pillnitz einen Besuch abstatten wird. Es sichen jedoch bis jetzt lediglich die Orte und die Zeiten der Ankumt und der Abrcüc seit. Darnach trifft der Kaiser am Montag, 27. Aug., früh II Uhr 3 Min. ans dem Ber liner Bahnhof in Fricdrichstadt ein und fährt Abends 7 Uhr 33 Min. aus dem Leipziger Bahnhöfe über Röderau nach Berlin zurück. Hingegen liegen noch keine testen Bestimmungen darüber vor, wie die Fahrt vom Berliner Bahnhose nach Pillnitz und die Rückfahrt von Pillnitz nach dem Leipziger Bahnhose ftattsinden wird, ob — wie Herr Oberbürgermeister Tr. Siübel vorgestern Abend in der Stadtverordnetensitzung niitthcille iNüheres s u.ß mittelst Fahrt in offener Eguipage durch die innere Stadt oder, nur mittelst Eisenbahn bis Niedersedlitz und ebenso von dort wieder zurück. Diese Ungewißheit ist sehr peinlich sür alle gute» Bürger Dresdens, namentlich aber sür diejenigen, welche schon mitten in der freudigen Arbeit begriffe» waren, die Straßen, durch welche Kaiser Wilhelm fahren würde, festlich zu schmücken. Diese Vorbereitungen sind bereits wieder rückgängig gemacht worden, sowohl seitens der von Herrn Stadtverordneten Rüdiger zu gemeinsamer Wirksamkeit vereinigten .Hausbesitzer der Wilsdrufferstraße, als auch seitens der Dresdner Rcsidenzbanbank bezüglich großartiger Ausschmückung der Kvnig-Johannstraße. Aus Obigem crgicbt sich zugleich, daß die Meldung, als ob Kaiser Wil helm von Dresden ans die Weiterreise nach Wim und Rom an- treten werde, aus einem Jrrthum beruhte. — Die Kunde von dem Eintreffen Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm II.. dem jugendlichen Freund Sr. Mc». des Königs Albert, ging noch vorgestern wie ein Lauffeuer von Mund zu Mund; die Freude ist allgemein, ebenso allgemein aber auch die Sehnsucht, den Kaiser von Angesicht zu Angesicht zn sehen. Nach den spezielleren Mittheilungen, die Herr Oberbürgermeister Dr. Stübel vorgestern Abend in der Sitzung der Stadtverordneten machte, sollte der Kaiser Montag Vormittag II Uhr auf dem Berliner Bahnhof in Friedrichstaot eintreffen und sich von da aus per Equipage mitten durch die Stadt nach Schloß Pillnitz begeben. Der Kaiser würde dabei durch Friedrlchstadl, die
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