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- Erscheinungsdatum
- 1888-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-10
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Monat
1888-08
-
Jahr
1888
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es <2 - >--, 7- »4-1 S ^ 'L r— kro ^» - « -» o ^ « ^ 3 Nehmen sehr günstig -, doch dürste desvndcrS sür die erster« deS ' Asiens bald zuviel werde», wenn dieselben nicht schwarz und wäs- '.»g werde» sollen. Allaemei» ist daher die Sehnsucht nach baldi ge! brständiarrer Witterung mit Warme. — Das gestrige acht, laste Geburt-fest d«S Herrn Generalleutnant a. D. Nedrhoff von Holderberg, Exr.. führt« viele Gratulanten in die schöne Laubcaaster Besitzung des Herrn von Heidelberg. Bon 9 Uhr früh an spielte Herr Musikdirektor TrenNrr daselbst eine Moraenmusik, wobei er die besten Nummern seines ReperloirS in mnsterdaster Weile zur Aufführung brachte. Der General weilte mit seiner Familie im Garten und empfing auch daielbst zunächst den Gratulationsbesuch des Herrn GeneralmaiorS v Minckwitz und seines >LchwiegersvdneS. des Hemr Oberst v. Egidn io. re. Gegen 10 Uhr erschien auch Se. Königl. Hoh. Feld- niarichall Prinz Georg, um dem früheren tapfere» Wassengefährte» 'eine Glückwünsche daljubriiigeii. Excelleiiz von Holderberg erfreut sich noch einer lehr sichtigen Gesundheit und Rüstigkeit und nahm die ihm dargebiachten Glückwünsche mit frischer Gegenrede und markigem Lanke entgegen. — Man schreibt uns. „Der last in alle Lokalblätter ilberge- ganaenc Bericht Ihre« geschätzten Blattes. eS bade in geistlichen Kreisen großes Aussehen erregt, daß für das Pfarramt einer Gemeinde Mit 2ti00 Seelen und einem Einkommen von 4505 -5100 Mi eui 2ijahr>ger Kandidat der Dbeologie gewählt worden sei. obgleich die vorhandene» ichwierigeii Verhältnisse die Wahl eines alleren, enahrenen Geistlichen hatte» dringend erwünscht erscheinen lassen. bedaO zur richligen Beurtheilung des zur Agitation gegen die jetzige BesetzungSweisc der Pfarrämter benutzten und mitge- theilten Falle« nothwendig einer Ergänzung und Klarstellung. Die belr Geiiieinde hat innerhalb eine« Zeiträume« von 7 Jahren drei Plarrwahleu gehabt. Die damit verbundenen Uebelstände: lange Vakanzen. Kosten der Neubesetzung, Lösung de« Pfarrpachtvertragc« und vor Allein Beeinträchtigung der Seelsorge führten die Gemeinde von vornherein zu dem Entichluß, diele« Mal einen Geistliche» zu wählen, bei dem man aus ein längere« Verbleiben im Orte bestimmt rechnen konnte. Da inan nun mit „älteren, enahrenen" Geistlichen die gegenll,eilige Erfahrung gemacht hatte, so wurde der Patron von ..angc'ehcnen" und einsichtsvollen Gcmcindcgliedern gebeten, den der Gemeinde wohlbekannten jüngeren Geistlichen zur Wahl mit vorzuschlagen, welchem von der ganzen Gemeinde geldcilteii Wunsche auch in dankenswerther Weise entsprochen wurde. Bon den bereits leslge'etzie» Gastprediglen wurde erst dann abgesehen, als die Ge meinde sich in ihrer Wahlircibeit beeinträchtigl fühlte. Von deion- de>« schwierigen" Verhältnissen in der bekr. Gemeinde ist nichts bekannt, und io wählte der Kirchenvorstand einstimmig den lüngcren Mann, da die Vertteler überzeugt waren, dag sie an ihm nicht nur einen lehr guten Prediger, sondern auch einen aus längere Zeit in oer Gemeinde bleibenden Seelsorger haben würden Fas! n, aller Stille >si am vorgestrigen Nachmittag und Abend au« Anlas; de« Geburtsfcsic« Vr. Königl. Hoheit de« Prinzen Georg vom Hoflieferanten John ans der Wald- l ch I ö k ch e n b ra u e r e i eine sehr sinnige Festlichkeit veranstaltet worden. E« waren dieser Feier weder irgend welche Bekannt machungen noch besondere Einladungen vorher gegangen. Das arotze Reslauralionsgebände zeigte sich mit sächsischen und deutschen Fahnen reich geschmückt und aus dem der Terrasse zugekehrten Balkon war eine geschmackvolle Dekoration angebracht, in deren Mitte lue Eolossalbüslen Ihrer Majestäten und M. Königl. Hoheit standen Mi: anbrechender Abenddämmerung wurde die Terrasse nut verstärktem elektrischen Licht erleuchtet, die beiden Hanprsronien des Reüa»raiio»Sgebande« bi« unter das Dach nut Lampion«, Kerzen und Talgnäpichen slltimmirl und FcuerwerkSkvrper abge brannt. Wahrend de« Abend« brachte ferner die Säugerschatt de« Neu und Anlonsladler Durnverein«, welche anerkannt Tüchtige« leistet, ausgewähltc Mäniiergiiartetke ru Gehör, welche überaus bei'ällig au'genommen wurden. — Im Jn'eralcnlhcil der heutigen Nuinmer erlaßt der Vorstand der hiesigen O r t« k r a n kc n k a i i c zwei sehr beachlcuswerthe Bekanntmachungen Die erste erstreckt sich aus anonmne Zu- ichri'len. meist UebertretnngSanzeige» gegen Arbeitgeber und Kas'cnmiiglu'der deren Ennwiidiing sich m letzter Zeit stark vermehrt hat. Her Bauland erklärt daß er künftig alle Zivchrlsten. aus eenen der volle Bor und Zuname, der Stand und die Wohnung des Benahers nicht klar hervorgehl. ciniach rmbeactilck läßt, — Tie andere Bckannlm'.lluuig beirisst die Bersicheruirgsvslicht der zeit- wellig in Gewerbebetrieben beichäitigten Perionen z, R. Haus- nnd Lndenmiidcl en bcu Nestanraienren, Bäckern, Fleischern :c. — Der m Wurzen lügende s ä ch f i ' ch e G a sl wirlhSver - band bcichllm die Frage, ob der Verband bei dem deutschen Verbände bleiben 'oll', bis zur nächste» Genc'ralveriammlnng offen zu lassen. Die Gaslwittbsvercine zu Plagwitz und Lmdenau batte» zwei Anträge, betreffend den Bwr- und Brannliveinausschank in Pioduktengc'chä'ren, eingebrachi. Bon den Behörden genannter Ottichatten ist den üiesianrateuren, die Lebensmittel verkanten, die gleichzeitige Verabreichung von Getränken nntersagl worden. Der Meinnngsanslanich ergab, daß genanntes Verbot nur ganz ver einzelt dastehe und man beschloß, die Angelegenheit dem Vorstand zu uberwenen. welcher wegen derselben bei der zuständigen Behörde vorstellig weiden >oll Ter Gastwirthsvercin ln Riem hatte zwei ÄnträHe zur Becakhung gestellt. Der erste betrat die Abschaffung des Schrotgeldc«. In manchen Orten habe» die Milche sür die Abladung des Biereö vom Wagen und sür den Transport in die Behausung des Wirthes em Schrotgeld zu entrichten, das vielfach 25 Pig. tür den Hektoliter betrüg! und wofür allerdings auch kleine Mengen Eises seitens der Brauereien verabreicht werden. Man beschloß, die Regelung des Schrvlgeldes jede», einzelnen Vereine zu überlassen. Den zweiten Rüaer Antrag, die Steuerung des Flaichenbicrhandels betreffend, begründete Herr Bretschnelder- Rieia nut dem Hinweise aus den außerordentlichen Umfang, den der Flaschciibierhandel angenommen hat. Redner charakterisirtc das Fiaichenbierge'chäst, wie es vielfach in großen Slüdlen be triebe» werde, aiS einen Hausierhandel, der, wenn er wie hier sich aui alkoholartige Getränke erstrecke, verboten sinn müßte. Mau beichiog, die Regelung der Sache dem VerbandSvorslande zu iibcr- iassin, den man ermächtigle, eine bezügliche Eingabe beim Mim- ucruml einzureicheu Eui weiterer Punkt der Tagesordnung betraf d e Swillingiiahmc des Verbandes zu dem Eantinenwesen und dem Blerverschsiiß der Brauereien. Herr Roik-Piagwitz 'childerte die Uebelstände de« Cantinenwesins ür den WirlhShausbc trieb. Alle Redner 'machen sich im Sinne des Reierenlen aus. daS Eaniinen- wc>en solle beschränkt werden. Schließlich beausiragle die Vcrbands- ver'animkniig den Vorstand, bei den zmtändigen Behörden wegen der Eanttneii vorstellig zu werden. WaS den Bieroerichieiß der Brauereien anbclangl, so beschloß ma». den Vereinen autzugcben, dieiciiigen Brauereien namhaft zu machen, welche den Einzclveuchlciß iiandliabcii. Es toll gegen diese Brauereien dann vorgeaangen werden. Herr Schapski-Zwickau reierirkc über die Zeugnlßange- legenheit, was Veranlassung zu lebhafte» Klagen über das Dlcirsl- verwnal bot. Ganz besonders betonte Herr Konrad-Leipzig nnter oem lcbhn'sin Beiiull der Anwefenden, daß man nur gereckte und wahre Zeugnisse den Ge'chäslsgehilsii, mit aus den Weg geben solle, daun würden auch die Klagen über schlechtes Personal bald ver stummen. lieber das ArbeitSnachweisburean rcsirirtc Herr Händler- Leipzig. Es genehmigte die Vcriammlung einstimmig, daS in Leipzig bestehende Bureau dieser Art zu verschmelzen zu einem Eeittralvermiitelungsburcau dcS sächsischen Gattinlrthsverbandcs, des Leimiger Guffimtthsvereins und des deutschen Keilnerbundes Schließlich wurde Zwickau zum Ort des nächsten, in die Zeit zwttchci ff 'lern und Psuiaffen anzusetzenden Berbandstages gewählt. - Mit vollem lliechte ist jetzt wieder ein r ü ckt > ch IS l o i c r R a d i a h r e r i >i u g l i u g mit 8 Tagen Halt und 20 Mk. Buße bestraft worden, well er Abends am KreuzniigSpnnkte der Wils druffer- und Schloßstraße durch zu schnelles Fahren ohne Klingel und Heim» eine schwerhörige Dame »mgeiakren und wenn auch nicht am Körper, so dock an ihren Kleidern bedeutend geschädigt hat. Diese unsinnigen Radfahrer verscherzen auf Kosten anderer ruhiger und rncksichisvollec Fahrer mit Gewalt tue Shmpathreen der Behörde und des Publikums! — Piit ähnlichem Erfolge wie unsere Schützenregiments- Kapelle in Berlin concertirt gegenwärtigdie Kapelle des Königl. s ä ch i t s ch e n P i o n i e r b a t a i l l o n s, unter Leitung des Herrn Musikdirektor Schubert, in Graudenz, wo bekanntlich die Belagerungs- Übungen sür das 1. und 2. Pionier-Batnillon stattfinden. Ein Graudenzer Zeitungsbericht bezeichnet die Schubert'ichen Conccrte als das Vollkommenste, was man von Militärmusik bis jetzt in Graudenz gehört hat. — Die Nacht zur Mittwoch resp. der zeitigste Morgen war für die Bewohner des industrieellen Ortes Mügeln bei Pirna recht bewegt, denn von früh 2 Uhr an war eine größere Abthei- Iimg des in Dresden garnisonirenden Jäger-Bataillons erschienen und manövrirte im Verein mit den dazu ctngetcofsenen Pio nieren und einer Abtheilung des in Pirna garnisonirenden Ar tillerie Regiments bis nach Dohna zu. in Mügeln und bet Heidenau. S« wurde eifrig gevlänklt und wacker geschossen, kuo. der Ort Mügeln war vollständig beictzt und wurde mit Hurrcch gestürmt. Schiffbrücken wurde» über die Michlitz geschlagen, Brucken ge sprengt u. s. w. Bet dieser Gelegenheit in leider auch ein Unfall zu verzeichnen. Die Pferde de- mit Klee beladenen zweispänniaen Geschirrs eine- Muarmer Oekonomen K. scheuten infolge der mili tärischen Signale, ginge» durch, dabei de» lenkenden Knecht vom Wagen wertend und em Stück mit sortschleffend. Dem ca. 20iäh. rigen verunglückten Knecht ist aber der Wagen über die Brust mehrmals gegangen und ebenso ist das Gesicht verletzt. Der Be« dauernSwerthe wurde m das Carvlahaus „ach Dresden geschasst. — Vorgestern Abend gegen MI t llhr brach in Stadt Bremen an der Le ipzigerstraße Feuer au«. Dir Feuerwehr, welche man alarmirt hatte, erschien alsbald mit zwei Spritzen am Brand- Platze Da der Brand bereit« vom Dienstpersonal gelöscht war. so war ein Eingreifen derselben nicht mehr nöch'g- — Zwangsweise G ru n d st ü ckv ve r st etge ru n g e n haben in Dresden in den 4 Monate» von März bi« mit Juni nicht staltgesiliide». Eine so erfreulich lange Panse ist sür derartige Ver steigerungen seit langer Zeit nicht vorgekomme». Eist im Juli ist wieder ein Grundstück in der Wilsdruffer Vorstadt gerichtlich ver steigert worden. In den Monaten März bis Juni 1987 sind 10 Grundstücke zur zwangsweisen Versteigerung gelangt, in denselben Monaten des Jahres 1884 sogar 51. — Mit Vergnügen werden die Radfahrer eine neue Cvmvo- sition „Union-Marsch" von Georg Pietsch begrüße», welcher zur besonderen Verherrlichung ihres Spottes geschrieben und der Radfahrer Vereinigung Union gewidmet ist. Die Melodieen sind keck und »eich, der Rh»Ihm»? ein der fliegenden Bewegung der Maschinen entsprechender und die Ausstattung des Opus durch die VerlagShaiidluna von Th. Dietrich, hier, eine elegante. Mehr, kann selbst ein Radfahrer aus einmal nicht verlangen! — Bei Gelegenheit des Vereinstages des Ba»r. Cvnditoren- VeretnS wird ein allgemeiner Eonditorentag den 13. Aug. d. I. in München abgehalten Die Eonditoren Münchens haben isorgr getragen, ihre Fachgenossen in sesilicher Weite zu empfangen. Ausküntte crtheilk dir Verlags-Expedition der Evnditor- Zennng, Herzogspitalslraße 19. — Eui F r e m d e n s ü h r n ii g s - B »r e a u sveziell sür daS Damenvublikiim sowie Familie» ist kürzlich in Berlin 91V., Fried- richsttaße 30, »i's Leben getreten. Es fft eigentlich zu verwundern, daß die Idee, tpeziell die Führung des Damen Publikums durch Damen, »i Berlin nicht schon längst verwiiklichl wurde, wie der artige Institute in London, Pari« and Newvvrk bereits seit Jahr zehnten bestehen. Leiterin des Unlernelmiens ist Mrs. A»g»alsi. — P v i i z e i b e r > ch l. In einer hiesigen Fabiik wurden am 7. d M. einer Arbeiter»,, welche ungeachtet enlviangcncl Warnung auS der im Gange befindlichen Ouierich»eidc'ma>chine eine» Papicr- resl eiit'erncn wollte, die Spitzen von I Fingern der rechten Hand abgeschiiitte». — Bei einem Bäckermeister in der Johailiisladk hat um 7, d. M. ein Unbekannter einen Hnnderlmarkschein wechseln lassen und dabei ein Z e h n m ar k it u ck gcslohlcn. das er dann noch einmal verlangte, weil es angeblich an dem Geide fehle. An demselben Tage hat ein Mann, anscheinend derselbe Unbekannte, »och bei einem anderen bicsigen Bäckermeister Gold in kleine Münze Umtauschen wollen und den billigendsten Verdacht unredlicher Ab sicht hervorgeruicn. todaß er abgeimese» wurde Der Unbekannte dürste noch anderweit ailitretcii. — Eni sich Johann EtemenS Adler, „Advokat" aus Dresden, nennender Mann, dessen charakteristische Handichnit vorhanden i't, Hai jüngst drei Tage m einem hiesigen Gasrhauie gewohnt und sich danach ohne Bezahlung seiner Schuld heimlich ent > ernk. Der Zechbekruger soll gegen 50 Jahre alt, von langer, hagerer Gestalt sein und schwarzen Vollbart tragen. — Vorgestern Abend gegen 10 Uhr hat ein unbekannter junger Mcn'ch aus dem Altmarkt vor einem Schanklvkaie eine» angeblich goldene» Ring, der 7 Mk. 50 Ptg. gekostet habe, ffir I Mk. 50 Ptg. einem Herrn z»m Kant angeboten. Letzterem ist die Sache verdächtig vorgekomme», er hat den Fremden mit zur nächsten Bc- zirkswache nehmen wollen, unterwegs ist derselbe aber mit einem anderen herbeigekvmmeneil sungen Man» entflohen. Der zurückde- haltene Ring hat sich als unecht und höchstens,50 Ptg. werth er wiesen. Aus Tu; schreibt mau uns: Alle Faktoren wirken äußerst günstig zusammen, um daS in den Tagen des 18., l!>. und 2». August hier stattnirdendc Gailsiirnsest, verbunden mit dem 25jährigen Gründungssesle des Dürer Turnvereins und der Eröff nung der Turnhalle, voll gelingen zu lassen. Hier werde» die groß artigsten Vorbercittingen getroffen, um die ankommendc» Fcfftgäsre würdig zu empfangen. Auch im nachbarlichen Ladowltz inilet man sich. Die Genieindeverirctung hat be'chjojsizi, die zur Besichtigung der R. Hartmann-Schächtc ankoiniiiciiden Turner a» der Gemeiiidc- czrenzc feierlich zu empfangen und sie dann nn Festzuge nach dem Hattmanmchachle. als dem Schauplätze der ieltenen Sprengung von 200,iX>0 Etr. Kohle zu gelegen. Sanimtliche Ei'enbahnen gewähren den Besitzern von Fcstkarten die wcilgcheiidslcii Begünstigungen. — Zuni Töpiclstreik in Leipzig bcmerkl das dortige „Tageblatt " Die Gchilien haben die Arbeit wieder antaeiiomnien. nachdem fast alle Arbeitgeber den ihnen von der Streikkommiffion zugestelltc» Lohntarif unterzeichnet haben. Tie Streikenden ver langten darin eine Lohnerhöhung von 25 Prozent, in einige» Fällen bis zu 50 Prozent. Die Bewegung begann Ende Juni und bereits am 1. Juli wurde de» Meister» seitens der Gehllic» bekannt gegeben, daß am 3. Juli eine Versammlung betreffs der Lohnsragc nbgehalten werden sollte. Mehrere Arbeitgeber folgte» dieicr Einlaoirng, doch die Behandlung, welche ihnen von den Ge Hilten in dieser Versammlung zu Thcil wurde, ließ sie dies hinter her bereuen. Cämmtlichc Arbeitgeber Leipzigs und Umgegend beschlossen m einer am 10. Juli abgehalteiie» Versammlung, den Forderungen der Gehilfen nicht nachzugeben und gelobten sich gegen seitig scstes Zusammenhalten aus Ehrenwort. Am 16. Jirit erhielten die Meister den von der Kommission auigeslellten Lohntaris zuge- sandt mit der Weisung, selbe» bis zum 21. Juli uitterschriebcn znrückzusciiden: im Nichisallc werde Arbeitseinstellung erfolgen. Die Arbeilgeber boten den Gehilicn einen Ausschlag von 15 bis 25 Proz aus den bestehenden Daris an, doch lchiilen Letztere dies ab. Hieraus ließen cs die Meister nun darauf ankvmmen und nm gegenseitig das Vertrauen, daß Keiner die Forderungen der Ge hilten acceptirc, zu besistigc», bcchloß man am 20. Juli im Znwider- handlnngsialle eme Eonventionalstrnsi von 1000 Mk. Dieses llebcr- einkommcn wurde scdoch einseitig gebrochen iund zwar aus eine hier nicht gut zu schildernde Wcisi) und dieser Umstand zwang auch die andercnAibeilgebci, nach gegenseitiger Uebereiilstimmung den Tarif zu unterschreibe» Wenngleich sich noch einzelne Arbeitgeber weigern, io werde» sie wohl oder übel de» Tarn noch anerkennen müssen, den» allein können sie Nickis gegen die große Mehrheit ausrichten. Tie Töpfer und Ofensetzer haben ihre» »inncrhiir schon vorher mchl unbeträchtlichen Verdienst io um ein Erhebliches ausaebcssert, scdcn'alls erwarteten sie aber selbst kaum einen so schnellen und dabei sür sie glücklichen AuSgang des Streiks. — Ein Mann, der schon seil 40 Jahren in den verschiedensten Gegenden an eine objektive Beobachtung des Wetters gewöhnt ist, schreibt uns aus B a d O t t c n st e i n-Schwarzenbcrg: „Mit Er staunen ersehe ich aus Nr, 218 d. Bl., unter „Erzgebirge", daß trotz V erlet und Manche unser schönes Erzgebirge de» allen üblen Ruf, cm sächsisches Sibirien zu sein, noch immer nicht verloren hat. Wollte niaii sich nur die Mühe geben, die nun schon seit 25 Jahren regelmäßig im Verein mit den über ganz Europa zerstreuten mcleo- rologischen Stationen bei uns aiigesteülen Wetterbeobachtungen mit denen anderer Gegenden Sachsens zu vergleichen, man würde sich bald davon überzeugen, daß daS Wetter oft hier weit constanter ist. als im flachen Land. Es ist >a Niemand zu verdenke», wenn er, ani einer Erholungsreise von schlechtem Wetter überfallen, darob mißmulhig wird; aber man darf doch diese Verstimmung nicht zu weit treiben. Im vergangenen Juli hat cs im Erzgebirge (speziell in Bad Ottenstein-iLchwarzenberg) nicht mehr geregnet, als in Dresden, und was die Wege betrifft, so sind dieie, besonders in neuerer Zeit, durchweg gut gehalten und trocknen ersayrungsmäßig viel rascher ab. als in den tiefer gelegenen Gegenden, Ties zur Steuer der Wahrheit!" — Der durch den Brand in der großen Chemnitzer Strickgarn- sabrik von Tetzner und Söhne angerichtete Schaden wird nach der „Köln, Zta." vorläufig aus 400FXX> Mk. tcusirt. Vernichtet sind namentlich «ehr bedeutende Garnvorräthe unv neue Maichtnrn. Inhaber der Firma sind gegenwärtig der Kommerzienrath Krehner und die Gebrüder Voigtländer. Auffällig muß es erscheine», daß über ein Brandiiiiglück von solcher Ausdehnung daS bedeutendste Chemnitzer Lokalblatt nicht mehr als 5 Zeilen zu berichten weiß, während es derartige Begebenheiten von auswärts mit großer Aus führlichkeit zu behandeln pflegt. — Einer unverzeihlichen Rohheit machte sich am 6. d. M- ein Fleischer in Olbcrnhau schuldig, als beim Heueinsabren von einer Wiese nm Arnienhauswege da- Pferd den beladenen Wagen nicht aus den Weg hernuSzieheu konnte. Zunächst traktirte er daS ausgespanntc Pscrb unbarmherzig mit dem umgekehrten Pcitichen- stocke durch Schläge aus den Kopf uud trieb rS daun auf dem Weg T«ae»«e1chtchte. Deutsches Reich. Am Mittwoch war in Berlin die Umgebung deS Kgl. Schlosses, nameiitlich dir Straße Unter den Linden, leu Por- mittag, ivv Se. Mai- der Kaiser zu», erste» Mal nach der Riitllchi von semrr Nordländfahrt in der RetchShauptsladt weilte, so beleb, wie seilen zuvor. Der Kalter beehrte das Atelier der Hoi Phologtupben Reichard und Lindner Unter den Linden mit einem Beiuchc (sine unzählige Menschenmenge war herbeigcstrvmt, svdaß es de» vor dem Hanse Pvslirten uschutzleuten schwer wurde, die Passage frei zu halten. Ein gcwaltiaeS Hochrufen empfing den Kaffer, als Se. MuseiM mit dem Flüge! Adjutanten wieder erschien und de» vorm Hause harrenden Zweispänner bestieg. Nur langsam war es dem Mo narchen möglich, seine Fahrt durch die Meiffchcnmnsse nach dem Königlichen Schlosse forlznsetzcn. DaS Hoch- und Hunabruseii der jubelnden Menge begiciieke den Kalter blS zum Schloß, wo alsbald die Piirpiir Standaiie wieder ciilsgezogcii wurde. Die Kreuzeriregatle ,,Viciona, welche sich seit März rum Schutze der Nvldteesücherei im Dienste befindet, ist jetzt in Wil helmshaven auf der kailerlichen Werst außer Dienst gestellt wordeu. Zni» Schutze der Nordseefischerei wird sür dieses Jahr von jetzt an da« 'Fahrzeug „Falke" dienen. Der „Falke" versah bereits in früheren Jahren den Wachtdienst in der Nordsee, fand aber bis jetzt eine anderweitige Verwendung, >odaß bis zur Erledigung iciner Ausgabe die „Victoria" i» Dienst verblieb. Der „Falke" winde früher nnter den AvilvS unserer Marine geführt. Die Anforderungen, welche mail jetzt an eine» modernen Avffo stellt, decken sich aber nicht mel» mit den Eigenschasle» des inindesteiiö 25 Jahre aücu Rad Avisos „Falke", welcher nur noch zu ähnlichen Zwecken, wie der obige, verwandt werde» kann n»d demnächst auch aus der Liste der cickiven KriegStahrzeugc gestrichen werden wird. Der „Falke" wurde während des dciitsch-ttanzösischen Krieges von der Regierung käuflich erworben und hat der Marine gute Dienste geleistet. Fred Graf Frankenherg stellt folgende sehr beachtcliswerlhe» Betrachtungen aus Anlaß des süngsten .Hochwassers in Schlesien an: AuS dem MederschlagSgebieie des Rieicngebirges laufen Irau- rige Nachrichten ein. Eine tnichlbare Hochslnth überraschte zum Theil"mitten in der Nacht die GehirgSthäler: Wohnhäuser, Brücke»: gewerbliche Anlagen, icilchtbares Land mit der hoffnungsvollen Ernte wurden weggeriffei, oder übersandet, die Eisenbahnen viel sack unrerbrochen, Landstraßen zerstört, auch Menschenleben sind dem rasenden Elemente zum Oplcr gefallen. Wie hoch der Schade» ist. laß^ sich nn Augenblicke gar nicht übersehen, doch wird für sehr hohe Wnmmen an Eigenst»»» vernichtet sein. Ties steht außer Zweifel. Das Alles ist daS Werk eines Gewitters im Hochgebirge, eines Regengusses von 9- bis lOstnndiger Dauer Ist dieses Imu- rigc Ereignis; ein ganz niigewohilkes und unerböltcS? Nein : 3m Gcgenthcü, mit einer eniietzlichen Regelmäßigkeit tritt last jedes Jahr in derselben Gegend, in denselben Flußlhülcrn Hochwasser ein und zerstört, was kaum neu hergestellt ist. Diese letzte Hoch slukh trat an» denselben Tag, wie eine Ucberschwemmung vor 30 Jahren, welche die bekannten „ältesten Leute" bisher ffir die schlimmste gehalten halten. Fragen wir nun: was ist in »»icm» Kuilurstaate seit diesen M Jahren geschehe», um dem Verderben zu steuern, um Menschen und Eigenthum zu schützen? Sind die Flüsse nicht regnlirt, die Wasserläufe nicht erweitert, die Ouellcn- gebicte nicht bewaldet und mit Sperren versehen, die Thälcr nicht tür den unschädliche» Ablaus der Gewässer frei gemachl worden? Die Antwort wird zu unserer Beschämung fast überall verneinend austalleii. Keiner der Nebenflüsse der Oder, welche vom Riesen- gcvirge Herkommen, ist einer einheillichen und planmäßigen Negn- lirnng uiilenvvrsen worden Der Pläne sind allerdings io manche beiache», aus den LandiathSümtcm in die Regierungen, ja vielleicht bis »i die Ministerien gedrungen. Hand ist aber nicht angelegt worden. Kleine Stückchen der Flußläuse sind wobl begradigt, cn- weiterl und die brüchigen User hergestellt. die wcggelragenen Brücke» um ein oder ei» paar Meier erweitert und erhöht, die durchriffcnen Dämme verstärkt und auch erhöht worden. ES ist in neuester Zeit ein telegraphischer Hvchwassermcldedicnst und ein Netz von Regenmesser-Stationen angelegt worden, damit ist aber auch das Register Astes dessen abgeschlossen, was Staat, Selbilvn waltnng und Selbsthilfe geleistet haben, um zu verhüten, daß ein einziger Regentag ffir Millionen Schaden bringe. So gründlich stehen w» noch m den Kinderschuhen, in den Uranfängen alles Dessen, was geschehen muß, um das Land vor dem alljährlich wiederkchrenden Jammer der Ueberschwemmuugcn zu schützen, Tie neuen vortrefflichen Vermessungen des Gencralstabes werden mit der Zeit die erste Grundlage dafür abgeben, wie groß das Niederschlagsgebiet eines Flnsses ist. Für den Regierungsbezirk Oppeln ist diese Vorarbeit sür alle Flußgebiete abgeschlossen. Für BicSian. Liegnitz noch kaum begonnen. Die Regeiuneßslnffonen sind noch nicht seit Jahresfrist eingerichtet und welchen Zeitraumes wird es bedürfen, ehe die gesammelten Erfahrungen sicheren An halt geben, sür die wirkliche Kcnntntß der Regenmengen, welche in den einzelnen Jahreszeiten zu erwarten stehen, und mit denen der Hydrolechiiikcr zu rechnen hat, ehe er sein schwieriges und vcrani- wvttlicheü Werk mit Sicherheit beginnen kann. Wahrlich ein trau riges Bild und cm trostloser Blick in die Zukunft tür dw Bevöl kerung unserer blühenden Flußthüler, und sür das ganze Land, welches in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn irgendwo das Un glück hercinbricht. In einem zweiten Artikel wollen wir unter suchen, was bald und rasch geschehen kann und geschehen muß. Ared Gras Frankenberg. Mitglied deS Provinzial-AuSjchusscs von Schlesien. Ein polnisches Blatt meldet aus Thom: Die Mitglieder der polnischen Genossenschaft, welche eS sich zur Ausgabe machten, in deulschen Hände» befindliche Güter auszukauien und in kleinen Par zellen an polnische Bauern zu veräußern, lollen wegen „nnqeietz- licher Kolonisirung" in Anklagezustand versetzt woiven sein. (?) Ein eigenthümlicher Prozeß wurde kürzlich in Hamburg verhan delt Ein beiahrter Kaufmann hatte sich mit einem HciralhSbureau in Verbindung gesetzt, welches ihm die Bekanntschaft einer bisher als Erzieherin thätiaen jungen Dame vermittelte. Die Verlobung kam zu stände, aber kurze Zeit vor der Hochzeit trat der Bräutigam zurück. Sei» Grund war die Wahriichuiuiiä, daß das reizende Ge biß seiner Erkorene» rin Knnstwcrk war. Die Verlassene verklagte den Ungetreue» und forderte 3000 Pik. Entschädigung. Der Beklagte sagte aus, daß er durch jene optische Täuschung zu dem rückgängig gemachte» Schritt veranlaßt worden sei. Dagegen wurde angcffihtt. daß er die Dame nicht um die Beschaffenheit ihrer Zähne befragt habe, und er wurde zur Zahlung der Entschädigung verurstseilt. In Neumünster (Holstein) entstand am Sonntag Abend in der Tonhalle während eines Tanzvergnügens em Streit zwischen den strei kenden Webern. Der Streu ging in einen heftigen Straßenkaiiips über, wobei die Poltzciiiiaimlchast und Gendarmerie energisch ein- schrilte». Da aber deren Kräfte nicht ausretchlcn, mußte eine Ab- thestnng Jmanterie cingreifcn, welche denn auch bald dem Kamps cm Ende machte. Dreizehn Verhaftungen wurde» vorgeiionimcii. Schon am Sonnabend Abend hatte eme blutige Schlägerei zwischen dasigen und fremden Tuchniachcm staltgesunden. Ein großartiges Schauspiel gewährte aus der Weser bei Bremer haven bei den Minenllbungrn der Marine-Artillerie die Entladung einer Mine, wobei das Wasser etwa 70 Meter hoch eniporschotz. Während im vorigen Jahre viele Fische durch die Sprengungen gctödtet und von den Soldaten ausgefischt wurdcir, hat man in diesem Jahre merkivlildigerweise »och leinen tobten Fisch gesunden. Uebcr einen Mord im Eiseirbahnwageir erfährt die „Bann. Zig." von Augenzeugen Folgendes: „In einem Koupee 4. Klasse befand sich u. a. ein Musiker nebst Frau. In Deutz stiege» auch vier Düsseldorfer Arbeiter, die sich bei einem Alttrödlcr ernc Harmonika gekauft hatten und, nebenbei bemerkt, angetrunken waren, in dasselbe Koupee ein. Der Musiker begann Hutter Mülheim aus seiner Flöte zu spielen, dazwischen wurde von Seiten der Arbeiter die Harmonika gezogen, me Arbeiter verbot« dem Musiker weiter,»
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