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- Erscheinungsdatum
- 1888-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808029
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-02
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Monat
1888-08
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Jahr
1888
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»acht. Telegramme. «« IN einem »eile der »«Na«.) Pari«, l. August. Ein Ldril der streikenden Erdar- beiter »ahm di« Arbeit wie der aus. PariS. I. August. Sen y. LessepS erklärte in der Heu- tiaen Generalversammlung der Panamakanal-Aesellschast, daß < der Verwaltungsratb die Ver-j vilichtuna übernommen bade, den Kanal im Jahre 1890 für^ die Schissfahrt zu eröffnen. M 33. Jahrgang. A,lfl.46.0tt0 Exempl. Vlttwro Lonoocon-Lrpeilitioll doünäot sied 4S HVIIsrüi eitrvrslras«« 4S (nodvo äsr Vrvslluor Um i >i»ä vis-ä-vis üotvl -rolünsr 1Ln/?oIj. lLl»k»«,«u«1vti» Voller, vreaäeo. Neueste VSrsen-releg» amme. 8 » auI > ur « ,. M., >. «uiut». <«»>»».) ilre»I« 258„30. Sia-ioto», Mi.», e,«». kt.ra. Mai«z,cri78.so. »,«»»4x84.5«. 4px»z.jl„,.c»«ldxr»«e —»—. Lt»k,ni>> 215.7«. Laurah. —. »re»»».«.-. Teudeoz: R»«t,. «»et»»«. 1. «u,. ,«e,xet»e«.> «,>»,» lest, !,«>> I53-I7», Pr. «epk.-oc». >72,50, pr. Oc,.-No»5x. >78,0«. R->n»»n ichwächke, liico I21-IS0. «ex Sk»ldr..Oc,5x. >»>.M. »r. Ocl.-No». >82,0». Pommxrsqer Haler I»c» »8 >24. RÜ50I still, I«c« »er ««,„st «8,5«, e»pi.-Oci»r. «8,00. -ptrllii» »IN, lo«o aprik ii-a- t«r 51,80, 70r 32,«u, A»ii.-S<V«bx. sOer 5i,2v. Petxoleuuiloxo >2.25. Dresden, 1888. Kultus Soutlor, Areste«. MÜW 7. Llsei»-, «ur»- unä vo»«vaar«u. 8pövik1itidt: ^IIv 8«rtvn vlsvruv Ooken, Rnu- Irllkol uaä ^Irtkselmkdi-kvMnEnilv. Lsslss Uscrk- u. fl'iSvtlUNFSASlpSNK, «rvrodt ttvl Uu«t«u, liulttl.ranl«- «MllXIl N In koinom UausstLlläa gollto äio ^„vresänsr?rLnsn-2öitnnA" ' ljrralLtiLckio ^oitKodrilt lllr 4!« Unusfran unä I'Linilio) Lrpeüilion'. Kolveinilr. IS. Dresden. U l'rodannmmvin ^rutlnl Xkaauomsutsprolst «0 1'k>r- U » loblen kick. vr. ZMr'8 MorwLl-^ULüKS, Nr. 21S. Rückkehr dev Kaisers. Besuch beim Reichskanzler, italienisch sranzösischer Zwist. Hoinachrichlen, Neues Eieicierrcalcinciit, > Vogelwiese. Feuerwerk, Veisannnlung des Fuiswereins. Gerichtsveriiandliingen. Leben in Baprenth. llennn nnili Knni;. 1rivoL-8LoKv, FsLH von io tttU'Ii UN l»OI' Mvlvr. IVs«sk».It«r N»tI.I.»uöi. * Donnerstag, 2. Attgttst^ Piraniwottlittirr Redakteur kür Politisches vr. tkm» Biere» In Dresden. Ein herzliches „Willkommen im Baterlande!" schallt dem deut- ichen Kaiser nach Beendigung seiner Nordlandsahrt entgegen. In Kiel, von wo er am 21. Juli den vaterländischen Boden verließ, betrat er. nach zehntägiger Abwesenheit, ihn zuerst auch wieder. Das stattliche Geschwader, das ihn aus der Kieler Bucht guer über die Ostsee nach dem finnischen Meerbusen, nach dem Mälarsee und dann durch die schwedischen Scheeren nach dem Sunde trug, war» wohlbehalten in den heimischen Gewässer» seine Anker. Nunmehr, nach glücklich beendeter Fahrt, nimmt diese Kaiserrcise als ein ab geschlossenes Bild von hoher Bedeutung ihre geschichtliche Stelle ein. Ihre politischen Folgen, seien sie, welche immer auch, müssen und werden sich >m Laufe der Zeiten zur Geltung bringen. Nie mand vergiebt sich Etwas, wenn er bekennt, daß er von den poli tische» Ergebnissen der Kaiscrreise Nichts wisse; damit steht nichl im Widerspruche, daß man von ihr das Beste erwartet. Wie reimt sich das -' Ziemlich einfach also: Daß der Kaiser eines Reichs, wie des deutschen, überall seitens der Fürsten und Höfe mit den höchsten Ehre» empfangen wurde, das versteht sich von selbst und beweist deshalb nicht viel. Wichtiger schon ist, daß ihn die Bevölkerung der drei besuchten Reiche mit ausgesprochenem Wohlwollen und einer Herz lichkeit empfing, die sich bis zur Begeisterung steigerte. Es wäre schwer zu entscheiden, welche Bevölkerung der Hauptstädte Pctcrs-- biirg-Petechof, Stockholm oder K openhagen cs darin der anderen zu- vorgethan hat. Sie wetteiferten aüesammt, ihrer Freude über den hohe» Besuch und ihrer Belehrung iür den junge» Kaiser den herzlichsten Ausdruck zu geben. Aus die Gesinnung der Volksmassen kommt cs aber, selbst in einem so selbstherrlich verwalteten Reiche, wie Rußland, ga»z erheblich an. wenn cs sich darum handelt, Politik von Reich zu Reich zu machen. Wir haben dem hierüber bereits Gesagten Nichts hinzuzufügen. Gab es irgendwo ein gegen die Person des Kaisers Wilhelm gerichtetes, von der dcutschfrei- siniligcii. der französischen und der panllavistischcn Presse geflissent lich genährte» Mißtrauen, so hat es nur des Erscheinens des Kaisers liediilit. um alle Borurthcile zu zerstreuen. Die Persönlichkeit unseres Kaisers wirkte überall da sofort siegreich, wo es »och eines Sieges bedurfte. Unsere russischen und ikandinnviicheu Nachbarn haben seht, Fürsten wie Völker, unseren Kaiser kennen gelernt; sie wissen nn», mit Wem sic cs zu thun haben; sein offenes, klares, eiiischlvsjencs Wesen hat ihnen ebenso imponirt, wie seine edle Friedfertigkeit wohlgethan. Seine Reise, an die drei nordischen Höfe bezeugte die Ernsthaftigkeit des in der Thronrede bekundeten Vorsatzes: soviel an ihm liege, den Frieden mit Jedermann aufrecht zu erhalten. Niemand kann bezweifeln, daß auf die besuchten Fürste», in erster Reihe aus den Selbstherrscher aller Reußen, der beab sichtigte Eindmck der ehrlichen Friedenspolitik des deutschen Kaisers erzielt worden ist. Es fragt sich einzig: welche Eindrücke hat nun Kaiser Wilhelm seinerseits von der Politik Rußlands empfangene Tarauf kommt Alles an. .Hier liegt der Schwerpunkt der nordischen Fahrt. Kaiser Wilhelm hat sich selbst, persönlich, mit eigenen Augen überzeugen wollen: was hat Europa in nächster Zukunst von dieser .Hauptwcrkstcitt der großen Politik zu erwarten? Die von ihm selbst gemachten Beobachtungen werden seine Leitung der Staats- scschästc beeinflussen. Die Nordlandssahrt war eine Jnsormalions- reiie, um die deutsche Friedenspolitik so cinzurichtcn, daß sie ihr Ziel mit Sicherheit erreicht. Nvch^ che aber Kaiser Wilhelm die Mutter seines lungsicn Sohnes begrüßt und seinen Neugeborenen an das B„ter- herz drückt, nimmt er sich die Zeit, bei seinem Kanzler vorzu- wrcchen. Er sucht seinen Fürsten Bismarck in FnedrichSrnh ans. In einen, liebenswürdigen Schreibe» hat er sich alle EmpmngS- ieicrlichkeitcn verbeten. Ganz vb.'c solche wird's aber nicht abgehen. Fürst Bismarck leitet die Ausschmückung des Bahnhofs, des Posl- hauics mir der anliegenden Gebäude! persönlich. Fricdrichsrnh ist von Fremden überfüllt, im Schlosse ist die Gräfin Rantzau mit den Enkeln des Kanzlers cingetrofsen, um Zeuge der hohen Ehre zu lei», die ihrem Vater der Besuch des Kaisers bereitet. Im ganzen Bolke sicht man diese dem Reichskanzler zu Theil werdende Auszeichnung mit lebhafter Genugthuung; sie widerlegt am besten die Gerüchte, die von Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Obcrhaupte und dem ersten Beamten des Reichs umliefen. War. wie man weiß, der aufrichtige Wunsch dcS Kaisers, durch leinen Besuch in Rußland dem vielgeprüften Europa daö Gefühl der Sicherheit dcS Friedens wieder zu verschaffen, so sprechen die neuesten Ereignisse recht eindringlich, wie nothweiidig TaS ist. Der Zwist zwilchen Frankreich und Italien lehrt, daß es außer der orientalischen Frage (Bulgarenwirrcu) auch sonst nicht a» Zündstoff lchlt. Man darf neugierig sei», was Frankreich aus die schneidige Beschuldigung des iialienilchen Ministers antworten wird, daß auch der neueste Streitfall wegen Massauah's. „wie immer nur von Frankreich" ausgegangen ist. Die Bemerkung ist bitterböse, nder berechtigt. Italien hat die Nadelstiche, mit denen cs von Frankreich verfolgt wurde, gründlich satt; es mag sich nicht länger chiccmircn lassen. Die kleinlichen Gehässigkeiten der sranzös. Republik begannen von der Zeit an, da sie inne wurde, daß Italien seinen Platz an der Seite der iestländochen Friedensmächte gewählt hatte. Crispi Zorn gegen Italien so kleinlich Luft machen, gereicht ihnen wahrlich nicht zur Ehre. Den Streit wegen Mcfiscmav's hat Frankreich ganz niuthwillig vom Zaune gebrochen; eS aicbt in jenem afrikanischen Hasenork keinen cmzigen Franzosen, dessen sich vcr sranzös. Konsul anzunehmen hätte. Er warf sich ohne Roth zum Beschützer der griechischen Kanfleute in Massauah auf, um sie vor der ausge schriebenen Frcmdcnsteuer zu schlitzen. Jetzt kommt eS heraus, daß die Griechen sie ganz gern bezahlen wollen; was mischt sich also der sranzös. Konsul hinein? Will Frankreich wegen dieser Lumpereiges nicht auf eine gewaltsame Audeinandersctzung mit Italien ankoniincn lassen, io bleibt ihm nicht» übrig, als Nein beizugeben. Das Ministerium Floanet-Goblet hat also Frankreich ganz unbesonnen einelschwerc Demüthigluig zngezogen, und es kann seine,» Gat! danken, daß jetzt nicht die Kammern veriannnelt sind, sonst würde es wohl kaum einem Tadel entgehen. Die Jialiener trauen nbrig-ns den Franzosen die fchlimnisttn Dinge ;n. Wie schon vor einigen Monaten der schwarze Verdacht anstauchte. daß die sccinzösiichc Flotte in Toulon bannt umgehe, sich des italienischen.Haiens von spezzia, der dort ankernden Flotte und der dortige» ansaedehnten Moriiic-EtablissementS mitten im twisten Frieden zu deinächtigen, so ist setzt in Rom ein anderes Gerücht verbicilet, das die Jlalicncr mit Sorgen enüllt. Es wurde durch das Ansanmicln eines stan- zösische» Geschwaders in den Gewässern von Algier und Tunis hervor,wrinen. Italien glaubt, daß Frankreich einen.Handstreich gegen Tnpvlis Plane. I» diesem Stück verstehen aber dw Flalieucc keinen Spaß. Sie habe» es schon mit twisten, Unwillen hingc- »omnwn, daß Frankreich Tunis unter sein Protektorat stellte. In Tunis überwiegen die Bevölkerung, das Kämmt und die.Handeis- inte>esseii Italiens bei Weitem gegen diejenigen Frnntrcichs: Jlatien betrachtete Tunis von w als die ihm natnigemäß gebührende Kolonie an der nvrdofrikaiiilchen Küste. Und nn» haben ihm mittelst einer lrcn- losen, hinterlistigen Politik die Franzosen diewS Tunis wcggeichnavvt! Seit jener Zeit stellte sich das empörte Italien völlig mn die Seite Deutschlands. Würde sich wtzt »»" Fmnkceich gar des an Tunis grenzenden Tripolis bemächligen, so würde Jlalw» dies alS Kiiegs- fall dclmchlen. Das weiß man in Paris ganz genau. ES ist daher anrilnehinen, daß das bctr. Gerücht üder's Ziel weit hinansschwßt. Ader sein Entstehen allein beweist, daß die Italiener »landen, sie müssen ans der änßerslen Hut sein Sie dürfen sich, Frankreich gegenüber, nicht das Mindeste vergeben, namentlich wo sie so im Rechte sind, wie betreffs Massmmh's. oline daß sic die Dreistigkeit und die Begehrlichkeit Frankieichs in's ttngemessene stcigerlcn. Das Ministerin»! Flognet kann auch noch wegen des Ansstandcs der Pariser Erdarbeiter sehr froh sein, daß die Kammern Ferien Hallen. Wären sic versammelt, so würde das PilaiS Bonrvon wwderhallcn von de» wnthendste» ilEden der sozialislocb anarchiitl scheu Abgeordneten. Tic an sich schon bedrohliche Acbeilerbcwcgnng fände in der Kammer einen unvergleichlichen Resonanzboden. Ohnehin sind schon die ivnthschnanbendcn Reden der Eonimunarden im Pariser Genwinderath aufhetzerisch genug. Es wird der ganzen Thalkralt des Ministeriums Floauct bcdüric», die c>sich!lich von de» Anarchisten ciusgewnhitcn Mafien sewliider Arbeiter im Zaume z» hatten. Tic heutigen Jcicobnwc glauben eben, daß es nur eine würdige Jubelfeier der Revolution von vor hundeit Jahren gicbt, nämlich die Wiederholung des Bliilvergwßens von 1789—93, das Gnillviinircn eines Jeden, der einen besseren Rock hat. Nkuefte Ttltarammr ver ..Dresdner Nachr." vom l. Aug Berlin. Lffs der Kaiser Mittags Fricdrichsrnhe verließ, schüttelte er dem Fürsten Bismarck mehrmals die Hände, dann dem (strafen Bismarck und dem Grafen Rantzau nebst dessen Gemahlin. Der Kaiser iah weller,zedrännt und wohl aus. Nachniittags Uhr traf der Kaiser in Svnndnn ein. von wo er sich zu Schiss nach Potsdam hcgah. Ein offizieller Emviang sand weder hier noch da statt, doch halte sich ein zahlreiches Publikum eingesiindc», welches den Kaiser ans'? Freudigste begrüßte. — Der Spczialgesandte des Sultans. Nuinir Pascha, trifsl Abends ei» und wird voraussichtlich bcreils morgen vom Kaiser bebnis Ucberniitwlnng der Glückwünsche des Sultans zur Thronbesteigung empfangen. — Der „Rcichs- anzcigcr" veröffentlicht die Namen der 56 vom Kaiser ans Vor schlag des .HelieniiwfiwrS Prinzen Albrecht zu Ehrciilittern des Jvlianniteiordens ecnannlcn Henen, darunter die beiden iäcbsischen Oiffzwre Rittmeister Flhr. v. Wilkau und Hauptmcuin Egon v. Schlicken. — Der sächsiiche Gesandte (straf von .Hohenthal hat einen mehrwöchigen Urlaub angclceten. Tic Geschäfte versieht währenddessen dcr Lcgationssekretäc v. Salza. — Die „Nordd. Allg." dementirt die Angaben der „Vvlks-Zlg." betreffs der Beziehungen des Kaisers zu den Freimaurern, insbesondere, daß gelegentlich des Aufenthalts des damaligen Prinzen Wilhelm in Königsverg dessen Einführung in die .Hochgradc der großen LandeSloge durch den Oberstabsarzt Petrnlchk» in seiner Eigenschaft als Eapitclmeister der Andreaslogc erfolgt sei. — AngesiclstS der Drohung Mackenzies mit gerichtlicher Verfolgung jeder englische» Ucberietzung des aml- lichcn Krankheitsbcrichtes der deutschen Aerzte cnnneit die „Nat.- Ztg." daran, daß unmittelbar nach dem Erscheinen des deutschen Berichtes die „St. JameS Gazette" in London einen ziemlich aus führlichen Auszug ans demselhcn in englischer Sprache veröffent lichte. Da Mackenzie gegen dieses Blcilt keine Klage angestrengt habe, scheine auch die erwähnte D>oh»ng bloßer.Hnmbng zu sein. — Dem „Tageblatt" zufolge finden dieser Tage Hebungen größerer Trnppenvcrbände in der Gegend von Spandau statt, denen der Kaiser beiwohne» wird. Bei denselben sollen 12-Ee»timenter-Ge- schntze sowohl im Marsche als im Gefecht zur Verwendung kommen. Es handle sich dabei offenbar darum, über die Brauchbarkeit dieses Geschützes von größerem Ealibcr im Marsch und Gefecht sichere Anhaltepunkte z» gewinnen. — In der Umgegend von Görlitz sind mehrere Ortschaften durch Wanderheuschrecken heimaesucht und viele Felder kahlgestesse». — Wege» der ausgelöste» Beriaininlung des Ortsvercincs des Evcmgcliichen Bundes in Solingen stellte Pfarrer (stieleckcZwgen den dortigen Bürgermeister p. Meencn Strafantrag wegen Störung gottesdienstlicher .Handlungen. — Der wegen Mord versuchs an der Frau des Agenten Schweingruber verfolgte .Haus diener Kühn ist gestern ergriffen worden. Derselbe gestand ein, einen Raubmord beabsichtig! zu haben. — In Broch bei Stendal wurde der Kossäth .Hiizhvlz verhaftet, weil er seine» 80jährigc» Schwiegervater in ,Holzbansen erwürgt. Ter Mörder legte ein (ste- ständmß ab. München. Trotz der in Folge des Schcnwcrdcns der Ele- pbonten uusgebrocheiwn Panik nahm der Festzug doch nach einigen Minuten seinen Fortgang. Aber das Jntcrcstc war dahin, und die Hochs kamen nur gepreßt heraus. Die scheu gewordenen Elc- phantcn waren quer durch das Stadlcentrnm auch in den Isar- raum gerathcu, bis sie in ein kleines Hans in der Baninslraße kamen, wo sic die Thürstöcke innrisse» und Mauern, Herd und sämmtlichc Einrichtnngen dcmolirten. Um die Tbiere hcranSzu- bringcn, mußten die Mauern neben den Thistcn ansgcbrochen wer den. lieber die bei der Panik erlittenen Verletzungen schweren Grades verlautet: Einem Mann in der Burgstraßc wurden beide Füße von den Elcphcmtcn abgetreten, zahlreiche Personen wurdcn von der Böschung desHotthcnterS lnnabgestoßen und erlitten Arm- und Beinbrüche ; in dcr Ludwigstraßc wurde ein Kind im Gedränge kodlgetretcn. Ein Herr starb ans demselben Platze vor Schreck an einem Schlaganfall, ebenso verschied ein Fräulein rn der Fürslcn- straße und eine Pcivaticre in dcr Rcichenbachstraße auS Schreck ! am Herzschlag. Von dcr Sanitätscvlonne allein wurden 23 Vcr- ! wundetc in's Krankenhans gebracht. Die Namen der bedaunns- l wcrthen Opstr sind noch nicht nein,bar. Man bctürchtet, vaß noch 'eine größere Anzahl Perjvnc» als bis jetzt (»-kamst, verletzt wurde». Tie Elephantcii hatte» früher einen EirkuShrand erlebt und waren seitdem sehr empfindlich gegen brandigen Geruch und Rauch. Das Pusten dcr Straßenivkoniotive. welches trotz der Bitten dcr Wächter, ruhig zu halten, bis tue Karawane vorüber, nicht nnlerbtieb, hatte die Elcphanten in die Flucht getrieben. l München. Nach offizieller Meldung wurden in Folge des Ausbrcchens der vier Elephanten bei dem gestrigen Festzug zwei Frauen tvdt gesunden, zwei Herren erlitten Armbrüche und eine Elevliantenrcsterin wurde beim Herabsprmgen von dem Thiere ge- lcetcn und erlitt einen Rippenbrnch. Efi andere Personen wurden minder gefährlich verletzt. Straßbnrg i. E Heute Vormittag fand hier die Feier deS 350jälnigc» Bestehens des protestantischen Giimnafinms statt Nach dem eine Feslconiate von Schülern des Ghmnasinms vorgctragen woiden. hielt Eoiiieclar Veil die Festrede. .Hierauf beglückwünschte NanienS der Regierung UnteestaatSickretär Schraut die Anstalt und »orderte unter .Hinweis daraus, daß das Kaiserreich an der Wiege dcr Anstalt aeitanden. ans, stets eine Pflanzstätte der Treue für > Kaiier und Reich zu sein. Die Berliner Börse verlier fest und belebt, namentlich hatten spekulative Banken, ösierlcichische Exportbahnen und russische Note» lebhafte Umsätze. Crcdstaklie» wurden später auf das Ge rücht, daß die Gesellschaft ihren Besitz an Fünfkirchener Efienbahn- aktic» verlauft habe zu steigenden Eonrsen lebhaft gehandelt. ^ Deutsche svelulatibc Bahne!» waren vernachlässigt, nur Ostpreußen i waren leblimter. Für ösleneicl,siche Bahnen vestand durchweg leb- ' Halles Interesse, besonders iür Lombarden, Galizier und Warschau- Wiener. Sveknlotive Rentenwert!»: und fremde Renten waren vorwiegend schwach, nur für Russen bestand größeres Interesse. Im Eassaverkebr waren dcnlichc Bahnen wenig verändert, öfter- ! reicht»!,e anstniit und hoher, Banken sehr fest, Industrien belebt ! und steigend, deutsche Fonds ruhig, österreichische Silberprioritäten « j begehrt. Priucikdiscont I '> Prozent. Ü Parte. I. A»0. iLchini»., «ruir 83,70. «nlrlde >05,5» gtoUrnrr s«,5». sinaiebavn 520,00. Lomdarbku 2lk,25, do. Prioritäten —. Simulier 72-/,. cs tram-irr 423.75. Lltomaue» 520,00. — Mithin. 2 o'i, d ° » . l. «»ftiist, «ormilian« », Nbr 10 Min. a-ai-I» 99'/... 1873er ^ Miiiie» 97-/,. Italiener 95'/,. vombari-rn 8",. «o«0. Türke» 14',4proe. tnndtrie iilinerikanrr —. 4»ror. Itiiilar. Goldrcnie 82«/«. Oeiterr. csolr- A reale 91. Prenh. cioujole >05. «rnuricr 83'»,... Neue Snuvter 101'/.. Saran«, in (kauvier 102'/,. Oiiamaiibaak IN Sne/i-AeNen 85. Shanier 72'/,». 5°/o Z Mexikaner 91»,. Ne»c 4',»/« Isgynt. Anleihe —. — Stimm»»»: Ruhig. — 7S Weller: Ttaiit'rcgcn. 2 « »> ft e r » a m , I. August. Prodnllen ISchl«!». Sei,e» »er Noüemher 209, ^ steigend, istoggen »er crlodrr >13, behauptet. ^ Pari» «Produkten», I. August. «Schlug.) Wetze» per August 25H«, - per No»ci»hcr-?ic«>ruar 25,50, fest, spirtlns per August 44,00, per Ja».-April 5 41,25, brhanptci. »istbiii per August 58,75, per Zanuar-April 59,00, behaupte». ^ Laudon. I. August. ,Produkten» Schluh. Wetzen Nraunncst, englischer^ Wctzk» nicht augebolc», srcindc, wetze» »haitg, »/, di» 1 Sch. höher gri/alten. v Mato soiuir Mahlgcrstc aiizlche.id. Haler stetig, russischer ordinärer Haler ge- " sragtcr, niitiiiilcr >/, Sch. «ocurcr. — Weiter: Regnerisch. LokulfS und Sächsisches. — Se. Königl. Hoheit Prinz Georg begab sich vorgestern ! früh 6 Uhr noch Zeithain, um einer-Felddieiistübnng beizilwohnen, > bei der Prinz Fiiedrich August aktiv bethciligt war. Nachmittags kehrte Sc. König!. Hoheit «her Dresden nach Hosterwitz zurück. — Am 30. Juli ist Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin von M e ck lcn b nrg- S trel i tz znm Svmmeraiifenthatte in dem ! Keppschlosse in Hosterwitz ciiigetrosfen. — Sc. Exccllenz dcr Herr Kiicgsminislcr Graf v. Fabrice ! ist nach iiichiivöehciiilicheni Ansenthalt in Kissingcn und Jena nach ! Dresden ziiriülgekebit und ha! sich bereits gestern wieder in dienst lichen A'igetegenhcitcn »ach Berlin begeben. — Ende dieses Monats wird dieKönigin von R umänien. die gegenwärtig in Svlt ivcilt, ans dcr Rückreise Dresden berühren lind den, sächimbeii Königspggr einen Besuch obslallen. — Der Ebci des Gciie»Mgbes Generalmajor von dcr Planitz hat sich in Begleitung von mehreren Stabsoffizieren, Hauptleutcn und Leutnants auf eine Uebungsreisc in der Richtung nach Großenhain, Mühlberg und Lommatzsch begeben; die Reise wird etwa 3 bis 1 Tage in Anspruch nehmen. — Dcr Assessor bei dem Landgcncht Leipzig Johannes Andreas Ernst Max Witter wurde zum Rath bei demselben Landgericht ernainri. — Von den freudigen Hochrufen einer vieltausendköpfigen Menge und weithin dröhnende» Böllerschüssen begrüßt, erschienen gestern Abend 6 Uhr II. KK. H.H. Pr iuzeu Olcörg, Ivhc, n u. M a r. A! bcrt und Prinzeß M all> itdc ans dem Feslplntz der Vogelwiese. In ihrer Begleitung besanden sich die Hcrcrn Hoiiiilirichall b. Gutschmid. Rlttmeister v. Rcitzenstci». Premicrlcnl- nant v. d. Decken und Hofdame (sträfin Vitzthum. Zur Begrüßung der hoben Herrschaften hatten sich im königlichen Zelte die Herren Stadtkommandant Generalleutnant ö Bpm, Polizeipräsident Schwank, Oberbürgermeister Dr. Stübcl, der königliche Kommissar Kcnnmcrherr b. Metzsch, Platzniujor.Haiiptmann v. Earlowitz, Poli- zcihailvtmann Okelnhoff b. Holderbcrg und sämmtlichc Vorstands mitglieder mit Herrn Dr. Mehnert an der Spitze, cingesundcn. Otachdcm die hoben Hcrlschaften mit den Erichienonen ircundliche Worte gewechselt halten und I. K. H. Prinzeß Malbilsc von.Herrn Gärtner Preßlcr ein ans Orchideen und Ocilroten bestehendes pracht volles Bonanet überreicht worden war, begab man sich nach der Schicßhalle. Hiericlbst gab Prinz Georg und die anderen Prinzen« desgleichen Prinzeß Mathilde in drei Rennen wohlgeziclte Schlisse zunächst am den großen und sodann auf den kleinen Vogel ab. Hieraus trat man drcivicrtel 7 Uhr den Nniidgang durch die Reihen der Schaubuden an und wurdcn hierbei folgende Etablissements briucht: dcr Günlher'sche Flvbeirkns. die Ausstellung der sieben Weltwunder mid die Glasbläserei von Hempci aus Oicbcitz. Jedem dcr Aussteller wurde von den hohen Herrschaften volle Anerkennung zn Theü. Um 8 Uhr begaben sich die Prinzlichc» Herrschasten noch mals nach dem Königl. Zelte, woselbst sie fich von den Vorständen der Bogeifichützengescllschaft und den erschienenen Ehrengästen ver abschiedeten und schließlich unter abermaligen Hochrufen und Böller schüssen des Publikums den Fcstplatz verließen. Dioelben bcgnbcn sich »ach dem Palais ans der Langestraße. — Im Monat August ist zu entrichten: am 1. dcr zweite Termin der Grundsteuer mit 2 Pfennigen von jeder Steuereinheit; bis 20. die für den 30. Juli d. I. ausgeschriebene cvang-luth. i Schulanlage nach dem Grundwerthe und von de» Micchzinien aus das Jnln 1888 mit 15 Piennigm für je 100 Mk. Grundwcrth und mit 5 Psg. von jeder Mk. des Miclhzinses bez. WertheS; bis 20. die Beiträge zur Tienstbolen-Krankenknsse aut den zweiten Termin 1888 mit 1 Mk. 25 Psg. für jeden Dienstboten; bis 20. die Reinignngs- cibgabc von den Grundstiicksbcsitzcln an denjenigen Straßen und Plätzen, deren Reinigung die Stndtgemcinde am 15. November 1887 übernommen hat. Die Aufforderung zur Bezahlung der Rci»ia>i»as<ibgc,be stir diejenigen Reiniginiassiächen, deren Reim«
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