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- Erscheinungsdatum
- 1888-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-23
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Monat
1888-07
-
Jahr
1888
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Nacht-Telegramme. «»r m emrm Lbeile der «uNaar.) »««reut». L«rd»n,«r»» die er«» «orftrllun« von Porftval vor «usvertauttem daule deen»>,t. Harr v«n D,l. »rau «aterna und drrr ScheldrinantrI. lowie d«l Or- chkftrr und die «dörr «am, ,nch- artig. «then. Der »»nt, i« um» Vrtrredur, -»«erritt und kedrt I« crieder zurück. Die «»«enttdatt üdcrnada, der «intftervrütideutDrt- k»vi». 33. Jahrgang. Aufl.4k.00U Exempl. LLvuvtlieds ^ Dl««« Nlivvltv-t'udrttt u.^unntutduuuv-Uvudtüst, Alurii». utruvvo k u. t'vrtlvun, pLlt. u. l. Lt. lolaplrvit 138S. Dresden, 1888. Vapsten. ^ vpü»»t« Aiisnitlil, I»INt«»tv ador r«»t« krsi«. ^ VlttNL A Im < nt«r I»»«««««. Lole« ^ul»n,»,«,«««i^»u»«. VargouSöhne.^ L LLIin« u»L «v»»l88v - kritr «Los«» -ß <u 8el»1e»»«tr»8u«» :,, I., Lckv lvänizc .Iohanll8tnr8ko. I N H ^ Ilmpfoiilon von klr. inoll. Proskine. « M K A I^mtlnelvreiie^en. »«pnratu^vii, I*t«mt»«n. » IivbvrtdrLll,h^t^Irli'IievMlltzM,(!Iii'i8liiliiiil,lLKl.Il<)tHMl;!ieljm-kii.W0tz«lWtIi«i'. Nr. 20». Neueste Tclegramme. Wohnungs - Statistik von Dresden, Hhgieniichc Küche. Gerichtsverhandlungen. Modcnbrief. Bricskast ei 2?!» Telegramme der „Dresdner «achrichlcn". Berlin. Bor dem Diner des deutschen Botschafters machte» oer Kaiser Wichest» und Prinz Heinrich vcr Tampibarkassc einen Ausflua nach den Ncwainscln. überall von dem User- und Brücken- vublikum enthusiastisch begrüßt. Heute besuchten der Kaiser und Print Heinrich die evangelische Pelcr-Paulkirchc in Mpeterhof, beide waren in Marinennisorm. Spater wohnten sie dem Gottes dienst in der Kapelle des großen Palais des Crarenpaares in Pcterhos bei Abends findet Galadiner in der Peterhallc des große» Palais in Pelerhoi statt, dann eriotgt die Illumination, die großartig zu werde» verspricht, später wirb die Abfahrt nach Krasnoze-Selo an- gctretcn, wo bei dem Großfürst Wladimir übernachtet wird. Am Dienstag findet vor der Abfahrt auf offener Lee Diner auf dem Dampser „Baden" statt. ES verlautet, dem Botichauer Schweinitz würde bei dem heutige» Frühstück aus dem ..Huhenzollern" eine be sondere Ueberraschung seitens des Kaisers Wilhelm bereitet. Berlin. Als Eiirioinni wird aus Petersburg noch gemeldet, daß die Menge der gewöhnlichen Nüssen den Grafen Herbert für de» Ncichskanzler hält und partout nicht glauben will, daß er der Sohn des Fürsten sei. München, 22. Juli. Genese«Wagner'S Extrazüge sind in Miinchen.^Salzburg »nd Lindau bei prachlboUem Wetter cingc- Irossc». Sämmtlichc Theilnebmer sind hochbciricdigt. Wien. Pariser Berichte behaupten, die Entrevue ermangele der Intimität »nd Herzlichkeit »nd werde reniltatloS schließen. Hin gegen »leiden Berliner Blatter, der Erfolg der Begegnung scr ge sichert. auch eine Klärung der politischen Lage sei zu erwarten. Petersburg, 22. Juli. Bei der gestrige» Parade erregte besondere Ammei kkamkeit des deutschen Kaisers die Garde-Schützcn- Brigade durch die stramme Haltung und den Schuellschrilt, der Eonvoi des Eraren durch die Earriere. Beim Bvrbcimarsch seines Wiborger Regiments dankte Kaiser Wilhelm jedem Bataillon einzeln, indem er ihnen auf russisch : „Tanke meine Braven !" zurief. Stach der Parade dankte der Kaiser dem Czaren für das glänzende Schau spiel durch wiederholten Händedruck. Kaiser Wilhelm ernannte den Großfürsten Paul Alezandrowitsch zum Chef der Brandenburger Küiaisiere: der Stadtpräsekt Gresser erhielt den Rothen Adler-Orden erster Klasse. Der H«mdur,cr «aftda»»»» „Scharti»". «HU. v»,kla«r»»«. ,» «» 21. ». «. I» !»'« - »ork ei,,e»v^f«n. «««.pur,. L:. Suli. WaarenderlLk. Baumwolle n, Rkw - liork w"/,». eo. »i Slcw-Orleans S'l». Non, Petroleum ?o»j« Abel Tel« in New.'stark 1"-. do. i» Plnladewvur 7'». rolleS Perroleum tu New- .Muk — D. 6'/» C.. do. r>po iw« Onr'Uionw« — D. !!3' . C.. fest. McliI ID E. Rolber 'wmlor. ircncn loco »>'/,. do. vcr Juli so. vcr Auausl so. vcr Tccdr. sa",, Mais >di«v> k7. ltuiker (do>r rvitiuu. Uu-ooeoUa»! 5>/,, Kaüce a»>r tl»n ><!>/„ I!i» dir,7 o>-v «räinkiv vcr Auausl Iv.bS. do, do. vcr OUovcr g.72. Schinäl, <WUcor> 8.SS. do. »airdanko s.qb. do. Rode and Brotber» s.ss. Kuvscr vcr Auaufl —. wc>reidc!rait>t 2. i Magdeburg gegciiwärlrg! Gäns den niedrigsten Wassersland rnr ^ solche den Fels- und Sleinschichten, Lokales und Sächsisches. — Se. König!. Hoheit Prinz G eorg tvird mit seiner er lauchten Familie nebst Gefolge Mittwoch den 1. August die Vogel wiese mit einem Besuche beehren. — Es ist neuerdings sehr zweifelhaft geworden. ob Sc. M a - icsrät der Kaiser den sächsischen Manövern, wie »in» gehofft hatte. beiwohnen wird. da man aus den gestern mitgetherlten Gründen von der Abhaltung eines CorpsinanöverS absieht und die Trubpeii in drei getrennten Divisionen nianövcrircn werden, und zwar eine Division im Bogtiandc, wo Plauen znm Hauptmanöver- puntte bestimmt worden. eine Division in der Lausch. fpeciell der Zitlauer Gegend, und die drille der sächsischen Tiviiionrn in der Ebene zwischen Leipzig und Wurzen. Tie Umgebung von Cbem- niß wird also nun völlig von Triippenbeleguiigen verschont bleibe»; alle bezüglichen Vorbereitungen sind somit hinfällig geworden. — Herr Gcl>. Rath Professor Uv. Zeuncr. Direktor des königl. Polntechniknms in Dresden, ist bet Gelegenheit der 800säh- rigen Jubelfeier der Universität Bologna zum ,.Ehrendoktor" dieser Hochschule ernannt worden. - Nach Ausweis der an das Sfadtstciiemint im Januar d. I. erstattete» Meldungen sind damals in Dresden 576 W v h » unge n n n vcr m i c th e t gewesen; hiervon sind nach den im April d. I. eingegangencn Aiizelgen 324 wieder bezogen »nd 16 als Gemcrbs- räiiiiie in Benutzung genommen worden, 236 also verfügbar geblie ben. Die Zahl der letzteren erhöhte sich nun durch die Lerrstellung bisher bewohnter Wohnungen um 452 und stieg, da außerdem noch 7st bezngsfähige Wohnungen in Neubauten vorhanden waren, ü» Ganze» aut 767: sie war demnach im April d. I. »in 191 größer, als im Januar. Nicht berücksichtigt sind hierbei 144 Wohnungen, die wegen beabsichtigte» Neu- oder Umbaues geräumt wurdcn und daher wcnigslens zunächst türdaS Angebot nicht in Betracht kommen. Ziirückznsührc» ist die Vermehrung der letzteren vor Allem auf die Thati'ache, daß nicht weniger als 512 Wohnungen in lieiigehauten Häusern bezogen werden konnte». Tic Bevölkerung ergreift von dreien, wie schon im Vorjahre z» beobachten war, ziemlich rasch Besitz, und cs erhöht sich daher, sobald neue Gebäude in größerer Zahl zum Bezug fertiggestellt sind, in den älteren die Zahl der »iwcrniietbetc» Wohnungen regelmäßig, wenn auch nur vorüber- ' d. D gehend. Da nun aber m den Neubauten die kleinen Wohnungen zu 150 Mk. verhältnißmäßig selten sind bet im Wcrthe bis . . „ von 5l2 sind dort zu diesem Preise vermietl i» lncier Klasse die Zahl der leerstehenden die Steigerung aus, die sonst sich durchweg kcrcn Ziinahmc des Angebots an größeren " m dem beobachtete» Zeiträume der miiiuen auch mehr als deren Zahl ,. desselben erhöhte sich im Ganzen von 3l0,39 Von 64,982 ans die 79 281,816 auf die 452 im 236 schon seit Januar oder länger nicht verniietheten Wohnungen kommen. Die allgemeine Steigerung der WobnungSvrciie, durch die ii. A. der Gesammtwcrth der 324 »n Januar leerstehenden und in, April bezogenen Wohnungen von 178.109 ans 184,920 Mk. er höbt wurde, verbietet hierbei die Annahme, daß die lebhaftere Bau- thäligkeit der letzten Zeit aus den älteren Häuscrbcsitz »nchthcilig eiiiziiivirkeir beginne. — Die sächsischen Alpenturnfahrer sind Freitag Vor mittag 9 Ukr bei günstigem Wetter in Nürnberg wohlvchaltcn ein« getroffen. Der 800 Personen enthaltende Sondcrzug wurde von Rcichcnbach bis Hof in zwei Abtheilungen, von Hof vis Nürnberg in einem einzigen, 55 Wagen fassenden Zug völlig fahrplanmäßig deiördert. Der Empfang in Nürnberg dnrch die dortige Tnrner- ichait, welche mit einem Musikcorps am Bahnhof erschiene» war und die Sachsen im Festzug nach der Stadt geleitete, war anßer- ordenilich freundlich und begeistert. Die Weitersahrt nach Stuttgart nur 23 worden, — so weist >h»»ngen auch nicht cigt. Bei dicier stttr- »Nercii Wohiuinaen ist natürlich Werth der leerstehenden Woh- acstiegen; der Jahresbetrag 110,391 ans 473.202 Mk.. wo- bezuassähigen Wohnungen in Neubairten, April geräumten und 126,374 Mk. ans die Wohnungen , fand bei schönem Weller statt. 'An der würtlembergiichen Grenze in j ErmlSheim wurden die Sachsen mrs das berzlichste seitens der ! Turner und der gesammlen Einwohnerichait empfangen. Auch hier war Musik im Bahnhof anfgeslellt und entwickelte sich ein förmliches Volksfest. — Ter am gestrigen Sonntage Bormitiagö von Hamburg- Berlin aut dein liiesigen Böhmischen Bahnhoie eingetrossene Extra- zug brachte in 26 vollbesetzten Wagen IW Passagiere II und 651 Passagiere Hk. Wagenllasse nach hier. Bon den Ankommenden i sichren gegen 170 Personen mittelst anschließenden Sondrrzugs nach ! Stationen rinjercr vielbesuchten Sächsischen Schwei; weiter. — Ter am Soniiabend Nachmittag vom Böhm. Bahnhof ab- gegangene Sv n Verzug nach H ainbnrg erhielt in DreSden- Nenstadt einen weiteren Zrnvachs von ungefähr 160 Passngieren, so - daß er vom Leipziger Bahnhof insgesammt mit unneiähr 4<!0 Pcr- ! sonen zur'Abierljgung gelangte. Unter diesen 460 BilletS befanden siel, 85 2. Klasse und 375 3. Klasse. 'Als Reiseziel balle» gegen >285 Personen Berlin, 70 Personen Hamburg, 25 Personen Kiel und 80 Personen Helgoland gewählt. > — In Folge des seit ewigen Woche» mit wenigen Unier- > brechungen anhallcnden Regcinvctters ist der Wasserstaud der IElbe in fortwährender, wenn auch nur geringer Steigung be griffen, so daß der SchissiahitSvcrkehr in viesem Sommer unler i dem niedrigen Wnsserstande wenig oder gar nicht zu leiden haben dürste. Das Wasser der Elbe bat bei Magdelnm einen Stand von 1,30 Mir. gegen ! vorigen Sommer 0,58 Mtr. Bon die in frühere» Jahren um diese Zci! in der Nähe des nl!e» Brück > lhvres und bei der Schrriber ichen Badeanstalt aus dem Wasser - hcrvorragten, ist bis jetzt noch nichts zu iehen, auch siebt das lmkS- , teitigez Uier bei der Onaimancr am Fiiislcnmall, welches sonst ewige Meter wasiemei war, noch vollständig unler Wasser, j — Mit großer Genugthnnng berichtet die >» Leipzig er- j scheinende Antisemitische C o rre sp o n k e n z, daß ein I seiiens der Staaisanwaltschasl zu Kassel gegen den Nedactcur j Fritsch wegen MajesiütSbeleidignng eingeieitetes Verfahre» damit > geendet hat, daß das dortige Landgericht ein gerichtliches Einichrei- ! ten abgeiehnt habe In einer frühnen Nuinmec der ,,'Antisem. Cvrresp." war nämlich die Berleihnng des Schwarzen Adlerordens an den Justizniinister Friedbcrg und den Reichsgcrichtspräsidenten Simio» vom nlitiieurstischei, Etandiw'-kie ans als eine höchst be trübende Thalsache bezeichnet und lritisirt worden, außerdem batte das erwähnte Blatt aber auch mit einer gewissen Freude des Um- ! standes Erwähnung gelhan, daß durch Erkrankung des Juslizminr- ste>s berhiiidcrt ivvrden sei, daß letzterer das Reichs-Jnsiegcl dein > Sarge des Kaisers habe Nachträge» dürsen. Ter erwähnte Artikel war alsdann in der w Kassel erscheinenden Zeitschrift „Das Neichs- geldinvnopol" zum Linsdruck gelangt, und der dortige StgalSan- wait Appeiws Halle in diesen Aerißerungen eine unzulässige Kritik kaiserlicher Anordnungen und beziv. eine MajestütSbeierdigung er blickt, eine Ansicht, die aber seiiens des Landgerichts zu Kassel nicht getheiit wurde. — Erst in solchen Regenzeiten, wie sie nun hoffentlich aus lauge hinaus hinter uns lieg»», zeigt sich die wahre Leisluiigesähig- keit eines Sommer-Kurortes. Während aus einer ganzen Reihe von Sommerfrische», Seebäder» und hochgelegenen Lnilkrirorlen die unglücklichen Frcindcii RcißanS nehmen, tann unser Schandau mit Stolz sich rühmen, daß sewe Badegäste trotz aller Unbilden der Witterung getreulich niiSgehniien haben und sich letzt durch das cin- getreleuc wauiiige Wetter ocivhnt finden. Schandau zeigte damit, daß cs nicht blvS scherzweise den Namen der ersten Stadt Sachsens, ja des Deutschen Reiches verdient — nämlich wenn man von Böhmen hereinkviinnt. Es >st das wescnliich das Verdienst der Send ig'srheii Etablissements, weiche den Bade-und Kurgästen auch w den regnerischen Tage» einen höchst angenehme» Aufenthalt veischasien. Die Nenichöpsuiigen des Herrn Rudolf Scndig, iiffondcrhett die piachlvolle „Königsvilla", holen mit ihren herrlichen Länlenhallen und Wandclgängcn ine Möglichkeit, auch im Rcgeinveltcr die freie Lui! zu gcnicW». Ferner cirtiiallcn sieEiub- und Ar'usikläninc. Lese- »nd Spielzimmer, sodaß es für die ans das Daheimblerben 'Angcivicienen nicht an geistiger Anregung und Unterhnilung sehtte. Man kann ivohl sagen: Schandau hat die lange PrüfuiigSzeit, welche andere Bäder fast bis zur Verzweiflung brachlc, beinahe spielend überwunden. Den Fremden, die in den Lendig'schrn Villen für längere Zeit Anscnthail nahmen, fiel das Aushalten nicht so schwer als anderwärts. Tic ncuerbarrtc Königs- Villa macht ihrem Namen alle Ehre. Ihren Mittelpunkt bildet der vornehme Spciscsaal, der trotz aller sürsllichcn Pracht der Ausstat tung durchaus nichts Uebcriadrncs hat. Die Blicke der Erntreten- dcn wenden sich zuuüchsl den 5 Oelgemäldcn zu, weiche die Wände des Speiseiaaies zieren. Nickt in den vornehmsten Schweizer- Holcls wird man ähnliche Meisterstücke der Malerei finden. Sie haben den Wiener Maier, Proiesior Alb. Rieacr zum Maler. Drei derselben stellen das airmulhigc Märchen der Königin Waldlrcb vor. die den grünen Wald mehr lieble, als den Prunk des Kvnigs- scblosses: zwei andere führen Bethlehem und den Libanon vor. Tic Riegci'schcn Gemälde sind allein einen Besuch der Sendig'scheil Königsvilla wcrlh. Ihr Erdgeschoß enlhäit noch außer den oben genannten GesellschaslSiäumcn noch Bureaus und einige Fremden zimmer. Die vorzüglichste der letzteren liegen jedoch mit Loggien und Ballonen vcriehe». im ersten Stockwerk; sic sind tnr den ver wöhntesten Geschmack berechnet und gewähren reizende Aussichten. Vor der Köiiigsvilln und der Ouisisaiia dehnt sich ein köstlicher Park anö, der in eine Meierei führt. Hier findet man u. A. mehrere Kühe, deren Milch den Fremde» täglich frisch in's Glas gemolken Wird, sowie einige Stücke Hoch- und Rehwild, die bereits ganz vcr- traulich geworden sind. Nengebant sind auch die Lamvstvaschanslalt, sowie er» Gebäude zur Erzeugung des elektrischen Lichts, das Abends mit seinem Zaubcrscheine die Wege des Parkes und die sämmtlichen Zimmer der Scndig'scbcn Villen beleuchtet. Wahrlich. Schandau hat mächtige Anstrengungen gemacht, seinen Lesuchcrn den Aufent halt genußreich zu gestalten. Und das Alles, ohne daß wie bei Elster der Staat dazu bc,gelingen Halle. Möge der Spätsommer und der Herbst in das sächsische Nizza" einen starke» Strom Besucher führen - sie werden nch dort wohlsühien. , , ^ — In den Tagen vom 29. Juli bis 6. August d. I. findet in Halle das vielversprechende II. Mitteldeutsche Bundes- schießen statt. — Daß unser körperliches und geistiges Wohlbehagen in hohem Maße von der zu uns genommenen Nahrung abhängt, ist eine Wahrheit, die wohl von Niemandem angczweiselt werden wird. Bei jeder Lebenslhäligkeit wird eine Ouanlitttt unserer Körpcrhestand- thciie uingewandett. cs wird Stoff verbraucht, die dnrch die Nah rung wieder ersetzt werden muß. Rückwirkend muß nun die Güte dieser Ersatzmittel auf die Güte der Junktioiliruiigen niiseics Orga nismus. mögen sie nun körperlich oder geistig sein, von eittscheioe»- dem Einfluß sei». Ist in dem „Sage mir was Du ißt und ick will Dir jagen was Du bist" die Bedeutung der Nahrungsmittel in dem gewiß zu weit gehenden Extrem ausgedrückt. io ist es doch von un leugbarer Wichtigkeit, daß wir der Zusammensetzung und Zuberei tung der von uns genossenen Svenen uniere volle Ausmerksamkcit znwenden. oder praktisch gesprochen, daß wir die Kochkunst in ihrer Bedeutung nickt unterschätzen dürsen. Hiervon »»sgebend, hat es seit einiger Zeit hier Herr A rnim Iritz unternommen, ein h » gienr! ches Kockrnstitut in's Leben zu nnen. in welchem die Speisen aller Arien nur so zubereitet werden, daß alle Hilfs mittel lern gehalten werde», welche irgendwie der Gesundheit und dem Wohlbefinden unseres Körpers und Geistes nachlheilig sein könnte». Herr Jritz hat jahrelang den Orient bereist »nd dort vor nehmlich seine Studien gemacht. In der hugienffchen Küche ist namentlich jeder Gebrauch von Speck, Rindertalg, Niereniett, brauner Butter, Essig. Zwiebel, Pfeffer, Thlimrau, Kümmel. Brod- rnrde, gerieveue Semmel, Kartoffelmehl, Zuckcrcouleur. Wer». Citro- ncii- und Orangeichale, Wnrzclwerk, Sardellen. Picsserkraut. Ge würznelken. Knoblauch, Basilikum. Kapern, Masoran, Kränlervnlvcr, Petersilie :c. ausgcschiosse». Tie Art und Werse der Zubereitung der Svenen ist zunächst noch Geheimnis; des Herrn Jritz. Soweit läßt sich aber sagen, daß das Hauvlgewicht in dieser hligicnischen Küche daraus gelegt wird, daß die Speisen leicht verdaulich gemacht werden. Es geschieht dies dnrch Behandlung deS Fleisches mit Milch und den vieisachcn Gebrauch von Fleischsatt, Süßrahmcn. Gänse- und Hühneriett -c. Von Bedeutung ist, daß die Speisen bei r Zubereitung an Schmackbastigkeit nicht verlieren, sondern gewinnen. Gerade hieraus legt Herr Jritz großes Gewicht. Andc- rerseitS freilich ist die Zurichlnng der Speisen nach den Vorschriften <^> der hhgiciiische» Küche etwas thenrer als nach denen der üblichen <r^ü« Kochkunst. Jedenfalls wird diese hygienische Kochkunst zumal bei <7V> den Herren Aersten vielfach Interesse erregen und Jedermann wird ^ —D genr »ach solchem Reeept die Speisen probiren wollen. Tem Ver- ^ ser' nehmen nach wird Herr Jritz in nächster Zeit i» einem hiesigen " Restaurant zu einem Abendessen, welches nach seinen Vorschriften ' 7M bereitet ist, öffentlich einladen. H — Von Dienstag ab finden auch im Garten deS Central- H M» Hotel gegenüber dem Böhmischen Bahnhof rn der Woche mehrere Z DM Eonccrte statt, »nd zwar conccrtirt zunächst die Kapelle des Pionier- M« bataillons. weiche mit der des Jttgerbalaillons abwechielt. F o« — Jerd Knbnhardt in Wittenberg a. d. Elhe hat eine 2karbiqe Z M« Medaille aus Goldbronze mit versilbertem Rand prägen lassen, die A 7» aut der einen Seite das Bild Kaiser Fricdrich ' s. am der Z ^ anderen Seile das des jetzigen Kallers Wilhelm II. trägt. Die- L V selbe ist mit Oese und Ring versehen und kann an der Uhrkctte ge- ^ 7M tragen werden. Trotz ihrer vorzüglichen 'Ausführung kostet sie nur c? « 25 Pfennige. - Ter Stadtauflage unseres Blattes ist heute die Nummer 69 des ..G ewcrbe s ch u tz" deigegehen. g ^ — Für Striesen ist die.Hundesperre gleichfalls bis zum », ^ 17. August verlängert worden. A, — Tic Lanilätsnbthcilnng des Krankenkgffcnvcrbaudcs für ^ Leipzig und Umgegend, weiche vor etwa zwei Jahren begründet Ln «r, wurde, ist in Konkurs geraihe». Der Verein bezweckte, die von der ' . Ortskraiikenkgffcgewährteunentgeltticheärztliche Hiffe und 2lr;nei auch lür die Mitglieder der ireien Kaffen <rmd deren 2lngebörigcni einzutüh- rcn und zwar gegen Leistung eines besonderen Beitrages. Die Bc- «Heiligung an der Scinttütsabtheilung war anfänglich eine ziemlich k— rege, erkaltete jedoch mit der Zeit imiiier mehr und schließlich gerieth die Gcnoffenschaft in derartige Bedrängnis;, daß cs zur KonknrS- anmeldung kam. Der Krankcnkasscnverband als soscycr wird mm allerdings von diesem Konkurse nicht betroffen, doch ist es immer hin wahrscheinlich, daß dieser aus sehr loser Grinidlage beruhende Verband sichsrcnvillig auslöst. Die einzelnen Krankenkassen werden in keinerlei Mitleidenschaft gezogen. — In Leipzig wird sich in nächster Zeit vor dem Landge richt ein Pwzes; abipiele», welcher schon seit Jahren das höchste Interesse in weiten Kreisen der HandclSwelt erregt hat. ES handelt sich um die Auflösung der ehemaligen Leipziger Kramcr- Jnirung und den Ucbergang des Vermögens derselben an die Handelskammer; beides war aus Veranlassung ves damaligen Vor standes der Innung von einer am 22. Oitober 1886 abgehaltciicn außerordentlichen Generalvelsammiung der Mitglieder beschlossen und genehmigt worden, obgleich eine Minderheit vorhanden war, welche den Abmachungen der Versammlung nicht zustmimte. Diese Opposition war nur nicht gewillt, sich bei der inzwischen zur Tbat- sachc gewordenen und von der sächsischen Staatsrcgicrung gittgc hcißenen Anfföiung der Innung und deren Folgen z» bescheiden und bat mmiiichr. da ihre bisherigen Proteste bei der Aufsichts behörde den erwünschten Erfolg nicht hcrbeisiihrteii, Len vrdenl- liche» Klaneweg betreten, um, wie eine „Enthüllungen über die Auflösung derLeipzigerKramer-Jn»nng"hcli>elteFliig,christanS'iihrl, „aus demselben die Aushebung der illegale» Beschlüsse und die Wieder einietzung i» den vorigen Stand zu erlangen." Man darf also auf diesen Prozeß mit Recht gespannt sein, da es von böchslcm Inter esse sei» wird, zu erfahren, wie die angernsenc Entscheidung der iächsllchen Gerichte ev. des Reichsgerichts, wie aus den, gcnanutcu Flugvlatte hervorgebt, lauten wird. — Eure grausige Mähr wird uns von Wehlen aus gcichriebeu. Unweit Schandau, auf dem sogenannten „Hinteren „Raub! chlo ß- selse n" (an der Zschand und ZenghmiSstrasze) kletterten am Frei tag Mittag zwei waghalsige Tonriiten — Dresdner Turncrbrüder — in den verfallenen Gewölben und Löchern herum und finden nach tieferem Eindringen durch eine niit Gestrüpp dicht bewachsene Thüre ein weibliches 'Mciischcngerivpc mit schweren Kellen um die Auiikiivchcn und angeschimcdes an die Wand; sogar einige Kleidcr- setzen hasten »och an dem Skelett, »ach dessen Bettmd angenommen wurde, das; dasselbe einem noch jugendlichen Wesen angehört haben müsse. — Es soll im» schon vorgestern von Schandau aus der Ort der schaurigen Remmiscenz aus dem Mittelalter stark besucht worden sein. Etwas romantisch klingt die Geschichte freilichindessen un denkbar ist sic nicht. — In der Löbnitz wurde vor einigen Tagen ein Buchbinder- acsellc ans Kötzschcnbroda verbaslct, weicher iiir eine Hamburger Ecntialkeankenkassc die Mitgiiederbeiträge emzunchmen hatte. diese aber, statt abzuliesern, in iemem 'Nutzen verbrauchte. - In Lauter wurde am 19. oer 40 Jahre alte Polizcidiener Karl Eduard Schcsflcr aus Eibenstock in der Kirche crichvsscn aus- aefiiiidcn. Schcsflcr hinterläßt eine Wittwe und sieben zum Thcil unerzogene Kinder. — In Ringcnhain gewahrte am 19. dies. Nachmittags die Wittwe Wilhelminc Wendschuch m dem Wehre unterhalb des Fren- zcl'schen Gasthoscs in der Wesenitz ein Mädchen, welches schon unter dem Wasser war. Sofort sprang die wackere Frau nach und brachte das schon bewußtlose Kind an's Land. Nur mit Mühe konnte das zweijährige Kind in'S Lebe» gerusen werde». Die Ret tung des Kindes ist lediglich der schnellen Entschlossenheit der Wcnd- schnch zu verdanken.
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