Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-16
-
Monat
1888-07
-
Jahr
1888
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
las« otier „i»I> gkstiaak» « Unienn Sin» »tiuueiandt» 8«»e «o Pis Retiaiue» aui der Prtvas- inir.steile W Pia Eine Pcvaiüt« tür da» »aanuaa>se tkrlikemeii der gutem» uiird »ich, ueaedc-n Ru» Miise tzitiertiou«Alv»a«e ae»en Pmumuemudocaklimu durch Brie». ,„allen ad Paiieuiraliluns guleriiie „>,„„en mmmMcke cenomuiztte lunue» Cri'ediiu'nen »». ,tt» Ruck, «ade einae> Maunicrizstc keine Rer- c awilchlett. .rernimech - Stellen rr dum., „dü '.Iteuli.-Drerderl. üki. Jahrgang. >! M ^ »iineko-ktibi-Itc"N,'.1ll8»tattööff«.<1^e^ Aufl.46,000 Exempl. k^r, »'vrNcu«, pari, u, s. «t. I«I«pil»n I »82. LLvunLeliö 8>oUvt«»n,- » N»,Iv-»nritg;<», vtc. Di« Llnri« Iilimxvn Dresden, 1888. ompüotUt ^ t>.1'i'<»it/steli,ll,e!ich-l,. ; IlSäsrvk'LLrsL-LxseiLlitLt? 8 ! Xvttlioitvll in Onmvn-I'snclrsll, ?>»otoffiaphio-F.>bnms ote.! 8 Ssrobrrrä LüSissr, *VII»,Inu«r«>r»»r.!S rnniret>8t ck. Jltmiirkl. »e «-««««»«ie«» «5«,«'^«« rv«trr««' >e -» I<ün>ctIt«I»«- « ? LSI»«« rmä krilr kLU8sil V»: 8vlllle8»czr»»,»i«> ;r. I.. kelio Ki'illiU .t,»I>aNN8tlL880, ? ^ Z km sitäblc!» von I)r. mc-it. '1' r o 811 n ff. «' H A lk>ntt»«Ib> »»pz«», IL» i»»r»tur«r«. di . -V «iik.« -/te<t -^k.1 ,-t.1^« e« '-r-« ->« .*-«'««»1 -<?! § LLinss11iL2.r-I)sc^sii, ^ 8 ^ollono 8<kIi>rtt<Io(;It0U, E L HV. « IkSdertkrrm,b<r8t^lAi>(vvvnIltzftzi^tiiijitirlii>il,iiIl.l!olili»o1Ilcktzl)i^<li;ii,Li»lri;oiW»tIi«i'. ^r.168. Spiegel: 'öieueste Telegramme. Hvsnachrichtcn. Jubiläni» des Jraucii-Hoipitais. Gerichtsverhandlungen. Schilling-Museum. Knnstvercin. Bricstasleii. Plaudertasche. Treitzschkc über Kaiser Friedrich. Montag, 16. Juli. reiegramme ver „Dresdner Stachrichten". Berlin. Die atadkmiichc Knnslnnsslellnnn im LandcSanS- itellvngsp last ward Mittags feierlich durch den Miaislerialdüektor Greifs namens des unpäßlichen EuttuSministers eröffnet. Der'Aka- dcaiievtäies Becker hielt die ErössnnngSrede und gedachte der schweie» Schichalsschläge der letzten Zeit und wies aus das rege In teresse ln». welches der Kaner der AnSib llnng durch vorherige wie- deiholte Besuche und 'Ankänie entgegenbrachtc. K a > i e l. Der 'Vertin-Thüringer-Fraiilfurter Schnellzug, um 12 Uin 22 Miniiie» in Bebra inllig. ist am Sonnabend zwischen Wandersleben und Gotha entgleist. Der Grokherzog und die Givscherzogin von Oldcnbuig besanden sich tm Zuge; Ärieniniid ist »eriegi. Der Grohherzvg hat miilelst Extcazuges aut derHennreisc Kassel vassirt. Pari S. Tie Parade der Pariser Armee aus dem Longchamps uiid i» dem Boiilogiier Holze ist progrniuinmähig vcrlauien. Wie gewoliiilich desilüten die Specialtruppen vorzüglich, die Infanterie und Artillerie >ccht gut. die Kavallerie leidlich. Zain ersten Male »ahmen zwei a>l lroe zasammciigezogene Batartlone der Handwehr Therl. deren uranune Haltung und inarlialiicheö Aussehen mit Neckt lcbhait leklatscht wurde. Eine ungeheuere Menschenmenge bewegte sich aut dem Paradeselde und dem ganzen Wege von den Eltisceischcn Feldern bis Longchamps. Präsident Earnot, der mlt F.e»c»ici, und Flognel, der mit Goblei tiihr, winden an alten Piiiitten slürniisch begrünt, namentlich Floguct wiirde dciiiontlcaiiv akklamirt. 2llS das Gefolge des Präsidenten bei den EaScoden voriibcrzvg. wurden Earnot. Meline. Leroner und Saussrer mit de» Ruten begrüszi: ES lebe Bonlanger! woraut mit Ruic»: illiedcc mit Borilaiiger! gcanlwortet wurde. Mehrere Berhasiuugcn rvurden vorgeuommen. sttach der Revue fanden dieselben Kundgebnngen bei der Rückkehr deS Gefolges des Präsidenten statt. Auch diesmal wurde zu mehreren Berhattungcu geschritten. Belgrad. Der König ist mit dem Kronprinzen am Sonn abend nur 7 Uhr -12 Min. hier eivgetrossen und am Bahnhose von lämmitiche» Ministern, der Generalität, dem Episkopat, den Spihcn der Behörden und von den Vertretern Deutschlands und Oesterreichs empiaugen worden. Ans den Straszcn war eine zahlreiche Mcn- ichenmeuge angeiauimelt, die den König sowie den Kronprinzen eulhutiasiuch bemühte. Die Stadt ist beflaggt. Tie meiste» Häuser sind festlich erteuchiet. Um 9 Uhr fand ein Fackelzug statt, an den sich eine Serenade schloss. New-Port, 14 tzuti. Mcbla.oo. Notker Wrnterweuen so. ver Nult S7'k». ver Anauti vs. ver Tewr. s>"ü. Mai» >Ne>„> o«'/,. Nrackn 2. erworben, wie er auch bei der Errichtung der Orts-Krankenkassen für die Stadt Dresden mit über 20.000 Mitgliedern sein organisa torisches Talent glänzend gezeigt hat. da diese Kasse wohl die eilte Kasse i» Dcuiichlaud gewesen ist, welche mit der gesetzliche» Frist ! am l.Dezcinber 188t in allen Theilen regelrecht iunklioairen konnte, ! zumal ihr nur 12 Tage Zeit dazu gegeben war. Auch manche andere volkSwirthschattliche Einrichtungen haben in ihm einen tress ! lichcn Begiünder gesunden, so der in Dresden hochangeiebcne Per ..... r-, ein zur Kvnfirmanden-Arisstcueruiig, welcher weit über 2t>ifO Mit-' gltcder und >!O0O Kinder zählt und welchen er über 12 Jahre als Vorsitzender leitet. Dieter Verein hat bisher über 200.000 Bit. tiir Kousirniandcn nusgczahtt und besitzt seht ein Bcrmögeu von ea. 180,000 Marl; ferner iü eine von ihm für Dresden gegründete Ge-- meinscha't für bürgerliche Beerdigung, tvelche bestrebt ist, die Be gräbnisse nach einer bestimmten Norm zu gleich,nächgen Preisen ausznsnhren und somit der Prunksucht entgegenzusteuern, in alten Kreisen gern gesehen. Diese Vereinigung zahlt bereits gegen 8iX> ^ Mitglieder. Einer Meldung aus Starnberg zufolge gewann der hiesige Rndcrvereiu Triton" im Pincr Renne» erster Klasse vor Heil- Vokales und Sächsismes. — Ans Stockholm meldet man: Ihre Majestäten der König and die Königin von Sachsen haben ins seht meistens Trottuiuholm als Wohnung benuizk, von wo aus tägliche AuSslnge tu die Umgebiina Stockholms slattfindcn. 2lm 11. Juli gaben sie en> Galadiner für Ol Personen, am 12. wurde ein Ausflug bei schöne!» Weller nach den rrcheeren unternommen. Auheidein winden iLammlnngcn des in biner Art einzig dastehenden nordischen 'Ameinns betehen. daraus wurde das grohartige Lotal der Televhon- Oompagnie besucht, wo Ihre Majestäten den schönen Eborgetang der Könialichen Sper ieicphvn,sch deutlich vernahmen 'Am Sonn abend winde ein Ausflug mittelst Exkrazuges nach Upsala unter nommen wo du- Behörden, Stndeniea und eine grohe Menschen menge die iächsnchrn Majestäten begrüßte». Die Rückfahrt crwlgte nnitelst Taiui iers über dev Mälarsee, w» das Schloß Skokloiter, bekannt durch 'eine historischen Sammlungen, besichtigt wurde. Am Dovniag begaben sich die Majestäten »ach Schloß Tnllgian, der Sommcrrestdenz des Kronpnnzenpaarcs, wo illnfenthatt tiir diese Woche genommen wird. Ueberall wurde das sächsische Königspaar aus'S Spmpaihiichste begrüßt. — Pro,. Dr. Langner, Königl. Musikinspektor über das Orgclw'ien im Köiligrcich Sachsen zii Dresden, der geliebte ehe malige Leiter des be,ühmten akademischen Gesangvereins „PavluS" z» Leipzig, wurde benn Jnbelscsl deS Leipziger Oiciusängerbnndes am Svanahend lnim Sängerlag in der FeNsladt Wnrzc» unter unbeschreiblichem Jubel der Langer zum Ehrenmitglied,: des Gau- verbandes cragiint. — In reichem Fcsttchmncke prangte gcstem das Vereinigte F ra n e» h v > p i l a l ans der Freibe>gernraße. Fahnen, Ssnirlanden und Kränze schmückien die Front des Hauies, und aucb >»> Innern lachte den Emirciendcn alleiorte» sröches Aiün entgegen. Es galt, die Feier des 5>o>ähugen Bestehens der Anstalt würdig zu begehen. BeieitS s>üh M8 Ubr brachte der Singechvc der Anneniirche unter Lcitaug des Herrn Eantor Schurig im Stistsgarten den Insassinnen cn> Moigciisländchen. Tic Haapiseier fand Vormittag 11 Ubr im Bcstaal statt. Zu dezselbcn waren eischienen die Herren Oberürger- »ic'lster Dr. Stichel, Bürgclmeisler Bömich, Siadlverordnelen-Bor- slcker Geh. Hosiath 2lckermann, der aaS Mitgliedern deS RatbcS, der Stadtverordneten »nd der Bürgcrichafl bestehende Wohltdätig- lcits-'Ansichnß, sein Voisilzender, Stadtratb Kulm, an der Spitze, der Verwalter der bedeutendsten Stiftung des Hospitals, der Lanrin- sliitnng, Rechtsanwalt Leonhardi n. A. Nachdem der allgemeine Gesang deS Lwdes „Lobe den Herren, den inächligcn König der Ehren" die Feier eröffnet, begrüßte der Verwalter des Franen- Hospitals, Siadtrath Dr. Lohe, mit herzlichen Worte» die Ehren gäste. Er wies ans die Bedeutung hin, welche der Festig» für die Anstalt, dann aber auch llir die Allgemeinheit habe, und knüpfte daran die Bitte, Hände und Herzen edler Wohlthälcr möchten sich auithan, damit in Zukunft noch mehr alte, würdige Frauen die Woblihaten der Stillung genießen könnten, ES folgte der Bortrcin der Mvtrite von Gnit. Merkel „Wie lieblich sind Deine Wohnungen'' durch den Amrenchor, woraus sich Herr Pastor Dr. Frommlivld in Wonnen, zu Herzen sprechenden Wmten an die versammelte Fraucn- gcmcinde wendete. Er legte derselben an s Herr, daß ihr Heim ein Jcinsalcm, ein Heut des Friedens, ihr Kämmerlein ein Bethel, ein GolicshanS, und ihre Kirche ein Bethanien sein solle, wv sie den Worten des Herrn andächtig lausche» möchten. Der allgemeine Gelang des Liedes „'Ach bleib' mit Deiner Gnade" schloß die ein fache Feier. Die anwesenden Ehrengäste unternahmen hierauf einen lmzcn Rnndgang durch die Anstalt, wobei Jeder die Ueberzeugung gewinnen mnßie, daß die alte» Damen eö verstanden haben, sich ihre Wohnungen zu einem traulichen Heim zu gestalten. - Der Oberrathsvollzieher Ä. Hartmann in Dresden be ging dieser Tnge lern 25jähr>ges Amtsiubiläum. Herr Hartmnnn hnt sich durch sein organisatorisch-s Talent bei der Begründung zahl reicher wirthschartlichen Einrichtungen hervorragend verdient ge macht. Er war der wesentliche Begründer des Sachsikchc» Militar- LchcnS-Bcrsicherungsvereins, de» er bcmahr 8 Jahre als Vorsihender geleitet. In amtlicher Stellung hat sich Herr Hartmann bei der Emsiihruna und Umarbeitung der slanllichen Innnobiligr-Brnndvcr- ückcruna für die Stndt Dresden in, Jahre 1663 besondere Verdienste bremii und München den Piniz-Lnitpold-PreiS mit zwei Längen — lieber die Ueberlragbarkeit ver Diphtherie durch Klei dungsstücke, Wäsche und geinnde Personen machte Medizinalrath Dr. Wassersnhr m der lehlc» Sihung der DeiOichc» Gesell schaft tür öffentliche Gelnndheiispslege interessante Mitthei- lnngen. Dr. Wassersnhr wies avs einige Benvicle hin, welche Dr. Thoinol ans »ichtveröfsentlichten Aktenstücke» der fran zösischen „Akademie de mebicine" in der „Revue d'Hviiieiic" ,„>tge- thci'It hat. Unter den berichteten Bcnpiete», welche sie Uebertrag- barkcit durch Beklcibnngsqegensiände und gesunde Personen er- ivciie», sind besonders einige Fälle bemerkenswerth. welche sich an de» Ausbruch von Diphtherie-Evidemieen in Mädchenvensionaien knüpften. Tie gesunken Pensionärinnen wurden zu de» 'Angehö rigen zurückgeichickt und einige von ihnen, tvelche selbst gesund blieben, veranloßten das Auftreten der Krankheit und Todesfälle durch dieselbe in den bisher seuchesrcien Heiniathsorten. Tas Verfahren, bei 'Ausbruch geiährl-chcr ansteckender Krankl,eilen in einem Pensionat, emem Lehrer- oder Lehrerinnemeininar und ähn lichen Bildungsanstalten die gesunden Zöglinge nach Hanse ;» ent lassen, sei offenbar das wirksamste und begneinsie Mittel, um letztere vor Insertion zu schützen; »der sehr geiäbrlich iür die Bewohner der Häuser und Orte, a» welche die Entlassenen sich begeben. Die be züglich der Berichieppung des Diphtheriegisles gemachten Aal.r. nchnmngcn bestätigen diese allgemeine Eltnhrung und müßten cs der Samtätsvolizei nahe legen, solche Entlassnnacn nicht eher zu gestatten, als bis die Abrciseiideu gebadet, mit frischer Wäsche, io wie gehörig gereinigter Kleidung versehen und gebrauchte Waiche und Kleidungsstücke besinne»! worden seien. — In der Discnssivn ivuiden noch verschiedene icstgesicUte Fälle von Ueberliggung der Diphtherie durch Kleidungsstücke, durch gesunde Personen n s. w. angeführt und santtatspolszeiliche Erhebungen nach dieser Richtung hin gewünscht. — Einen schweren Verlust hat vnrgeliern 'Nachmittag ein mit Geidkaisirc» beschätstgter Arbeiter erlitten, indem er lanl heutigem Inserat aus dem Wege von der Mcuitzstraße nach der Mülizgasse vierhundert Mark in Hundertmarkscheinen verloren hat. — Nachdem am Sonnabend früh die große ametikaiiiichc Reisegesellschaft nach München abgereiil ist, ist Sonnabend Abenrs eine wertere n m e r i k a » > s ch e G e i e l l s ch a i k von -1k> Personen bicr nngekommen und im Vic!or>a-Hotcl abgesliegen, welche gleich falls nach einigen Tagen Aufenthalt nach München weitcrieist. — Der schöne AuSsichispnnkt. die Wach w>tzHöhe, ist nn einen reichen Ehcmnitzec Kaufmann verkamst worden: derKamprcis bcstägt 105.00» M. Da der neue Besitzer das Gcnndstnct selbst bewohnen wird, sv ivird es vom 1. Oetober ab den, öffentlichen 'Verkehr entzogen werden. — In Bärenwaldc hing sich vorgestern ein 4 Jahre aller Knabe an einen mit Steinen beladenen Wagen, um einige Schritte milznsahic». Beim Abspringen jedoch genech er unter ein Rad. und der nabe an hundert Eenlner schweic Lastwagen ging dem bc- danernsweithcn Kinde über den Leib — In der vo> dem Bahnhöfe m B i s ch o s s w c r d a gelegene» sogen, alten Glashütte, der Firma Eibenstein u. Eo. gehörig, mußte gm 12. ds M. plötzlich die 'Arbeit eingestellt werden, weil dnS Dach deS großen Gebäudes bercinzubrechcn drohte. Durch ein laut ver- nelunbarcS Krachen des TachstnhlcS aufmerksam gemacht, ergriffen tömmtliche, wohl gegen 100 'Arbeiter die Flucht und gewannen glücklich das Freie. Ein »amcnlvN's Unglück wurde noch rechtzeitig abgewendet. Der Dacbstnhl wirk bereits abgetragen. — Der Stcllmachermeister E. F. in Frciberg cnlsernte sich am 13. d. M. früh aus seiner Wohnung und ivnrde Nachmittags 6 Uhr in der Nähe der Nosscncr Bahn im Hospitalwaldc erhängt ansgesundeu. — Der unlängst verstorbene Besitzer des einen großen Flanell- Fabrik-Etablissements im C r u m b a cb, Carl August Günther, hat lämmtliche» von ihm beschäftigten 'Arbeitern und Arbeiterinnen thcils größere, thcils kleinere Legate ausgeictzt. welche den Betreffenden in den letzte» Tagen durch den derzeitigen Leiter der Fabrik, Meher, ousgezahlt worden sind. Schon bei Lebzeiten galtHerr Günther als ei» Mann, der im 'Verborgene» viel Gutes den Armen gcthan. — Am Freitag Vormittag wurde in einem Hausgrundstück in Chemnitz ein Schutzmann, welcher gerade in diesem Hanse Verrichtungen hatte, durch Rufe eines Kindes daraus aufmerksam gemacht, daß in einer verschlossenen Wohnung daiellfft Feuer ent stände» war. Da ein Schlüssel nicht beschafft werden konnte, schlug der Schutzmann die Tliüre ein und fand die ganze Wohnung dicht mit Rauch gefüllt und drei Kinder im Alter von 5. 3 und 1 Jahr darinnen vor. Die Kinder, welche theiiweise schon aut der Diele lagen, wurden von dem Schutzmann sofort aus dem Zimmer ge bracht, woraus das Feuer, welches durch bernnsgetallene Kohle» auS dem O>en entstanden war. durch einige Bewohner des HnnscS ge löscht worden ist. Glücklicherweise haben die Kinder keinerlei Schaden erlitten. Die Mutter halte sich aus kurze Zeit entfernt und die Kinder einqcscklossen. — Die Lutherkirchc in Leipzig soll am 10. November, an Luther's Geburtstag, wieder erönnel werden. — Im sogenannten Rathsbolze bei Connewitz hat sich ein Handarbeiter P. aus Sellerhausen erhängt. — Amtsgericht. „Von hinten hat se mich gebockt und mir ganz gehörig die Bocken voll gehauen, weil ich vorher ihrem 8jährigen Jungen mit einen ölten Latsch e baar versetzt halte, da der Schlingel mit meinem Enkelchen eenen Nicsenskand.il verübte und allgemeines Fanstrecht obwalte» ließ l" erwicdert die Balm- wärtezSwittwe Johanne Christiane Groesel au! die Anklngeichüst, gerichtet gegen ihre Nachbarin, die verw. Alinosencinpfängeri» Ju liane Rowald, welche der Körperverletzung, ausgcslihrt am N.Jiini im Hanie der Trab.mlengassc 13. beschuldigt ist. Aut daS Schreien ihres Kindes erste die Graeicl schleunig hinzu, gerielh mit der ra diäten Schlägerin m Streit, welche ihrerseits resolut mit ihrer echt gernianitchen weiblichen Faust der Grocicl ein paar derartige nicht »»bedciitende Bcickpfeiien znkommen ließ, daß die Getroffene einige Tage lang über Gesichts- und Shrenschmcrze» klagte und sich in ücztliche Hilfe begeben nnißle. Jeder gütliche Vergleich scheiterte an dem Widerwillen der Parteien, die sich vor dem Forum des Schöffengerichts zu veranlivviten ballen. 'Angeklagte, welche wegen schriitlicher Beleidigung bereits mit 8 Tagen Gesüngmß bestraft wnrke, legte eine heionoece Rohheit an den Tag und wird wegen der ihr beigcmessenen Körperverletzung zu einer 2wöchigen Gcsiing- nißtircisc vcr»ilhe>lt. Ob nun der Frieden in dem Hanie aut der Trabnntengasse hergestellt ist, muß die Zuknuil erst ergeben > — E.n unehrlicher Bäckerlehrling scheint der 1800 geborene Gemg AlOed Pnulick zu sein, indem er die Lehrzeit bei dem Bäckermeister Hempcl, oer ihn mit dem 'Anölranen von Bäckerwaare» bcaur- tragte, zur Unterschlagung ihm anvcrtranlcr Gelder benützte. Ter junge Bniichc w»K zu 1 Woche Gesängn»; vcuirtlicilt. — Für d>e Karnickel seines PnidcrS hegte der Klempner Heinrich Eduard Güldner gen. Metzner, IU Lenze zählend, eine große Vorliebe. Um diese nach Herzenswunsch üben zu können, war cs ic.n Be streben, die langolirigk» Thiecchen mit Futter zu versehen. Am 7. Juni fehlte ihm nun jeder 'Nickel in der Tasche, um die Kar nickel mit trsicher Waare beköstigen zu können. Sem Weg führte ihn beim Zeibig'schcn Feldgrundsliick an der Linie Blascwi^-Strieien vorüber und !emc knvkiciev Augen erblickten ans dem Felde den sa'tigsten und fettesten Klee. „Ha! das ist ein gcuindencs Kar nickel-Dejeuner!" dachte Güldner für sich und mit der Geschwin digkeit eines Eichhörnchens raufte er widerrechtlich eine Quantität Klee hinweg und beabsichtigte die Pflegebefohlenen seines Bruders damit zu beglücken. Diele Tbat konnte nicht auSgerührt werden, da man sein Treiben ans der Ferne beobachtete. Schnell warf er den Klee von sich »nd beabsichtig»: daS Hasenpanier zu ergreifen, woran er indeß bei hindert wuide. Zum ersten Mole betrat der iungc Mann die Anklagebank des Schöffengerichts unter Vorsitz des Herrn Amtsrichters Bannibach. um sich wegen Diebstahls zu veranlworten. Uitter Berücksichtigung der bisherigen Unbescholten heit sowie des geringfügigen Welches erkennt der Gerichtshof auf die gesetzlich niedrigste Strafe in der Dauer eines Tages Gefängniß als entsprechen!»: 'Ahndung tür den Klee-Diebstahl. Witterung vom 15. Juli. Varvmete: »>><d cskar Bötott, WaK- '«wtik IN. Ra.knnling» l Mn : 75N Mm.. :r actallcu. Gnrticht: Vcränverl. Wetl.'r.r Tkec:!wmetr.>„>„vli »mk Rraiunnc. Tenuicrntnr: Iiöchitc II «Sr. Lignac, incvngilc 8 vtr. Wivliik. Ban», dckcckr. Mittag« heiler. WrtNvinV. W a l I e r st a n d der Elbe am t>'». Juli: 8k> stm. unter 'Rull. TageSsteschichte. Deutsches Neich. Ter berühmte GeschichtS'chrcibcr Dr v. Treitschke hat snc die „Prcuß. Jahrlmchcr" eincn brächkigen Llusiatz über die beiden Kaiser Wckhclm I. und Friedrich III geschrieben. Tie deutsche Nation beweint „nachdem glücklichsten aller ihrccHerrichcr den unglücklichsten". Ter Aussatz bot eine gerodezu klassisch zu nennende Ehaiattensttk vom Vaier unk Sohn. Jetzt hat Kaiser Wilhelm II. an den Prot. Treitschke eine Tepctche gerichtet, in welcher er ihm den Tank nnsspncht für das herrliche Denkmal, das er in dem 'Nachrute seinen beiden Vorgängern in der Kaiscrwürde gesetzt habe. Wir theilen a»S der Charakteristik des Kaisers Friedrich Folgendes mit: Welch' ein Gegensatz zwischen dieiem beständig amstengcnden Lebcnkgange deS großen VctterS und dem finsteren Gochick des edlen SvlnieS! Znm Throne geboren bet der Geburt schon am glückverheißenden Jahrcsiagc der Leipziger Schlacht freudig begrüßt von alle» preußischen Herzen, durch treffliche Lehre» sorgfältig tür daS Fürllcnanii erzogen, ertchicn Prinz Friedrich Wilhelm, sobald er znm Manne gereist war. als der Herrlichste von 'Allen, strahlend ui männlicher Kraft und Schönheit. Und als er dann die englische Plinzeß Ropal hcimfllhrie, da erwartete die gelammte liberale Welt van seiner Herrschaft eine Zeit des Völkcr- glückeS; denn noch galt England für daö Mutterland der Freiheit, der Heiligenschein der politischen Legende verklärte noch die Häuplc» Leopolds von Belgien und des hochzeit-trohcn cobnrgischen Hauses Man erfuhr bald, daß der Kronpiinz mit lenen Verletzungen des formalen Rechtes, welche der VertassniigSkampf hcrdcnührte, sich ebenso wenig befreunden konnte, wie mit dem Plane der Einver leibung Schleswig-Holsteins. Aber niemals hätte er sich dazu ver standen. nach dein Brauche der meisten englischen Thronfolger an die Spitze der Opposition zu treten: den Gedanken, daß cs icmalS eine Partei des Kronprinzen geben könne, wies er nlS nnpreußisch weit von sich. Im däimchen Kriege erwarb er sich sein erstes großes Veidicnst um den Staat; unter seiner kräftigen Mitwirkung enOchloß sich die noch unertahrene, mehrfach zaudernde HeereSiuh- rung zu kühnerem Vorgehen. Und nun erichienen die glanzenden Tage seines Feldheirnrnhms, die ihm für minier seine Stelle in der deuttchen Getchichte gesichert haben. Er halt durch die kühnen Angriffsgefechte seines schlesischen Heeres den Sieg von Kvnrggcätz vorbererte» und entschied ihn durch den Sturm am Chlnni. Er fühlte die ersten zciiiialmenden Schlage des sranzösischen Kiicgcs; seine blonde germanische Rcckengestalt verkündete den Eliassc>» zu erst, daß ihr altes Vaterland sie wieder znrückrordcrte; dmch seine KriegSthaten und die herzbewegende Macht seiner heitere», Volks thümlichen Güte wurden die bayrischen und schwäbischen Krieger erst ganz für die Einheit Deutichlands gewonnen, und allezeit wird im deuttchen Heere des Tages gedacht werden, du nach neuen, herr lichen Siegen „unser Fritz" vor dem Slandbitde des vierzehnten Ludwig im Versailler Schtvßhose die eisernen Kreuze an seine Preußen und Bayern vcrtyeiltc. 'Nach den, Frieden war die. Stell ung des hochgerühmtcn Feldherr» nicht leicht. Er stand als Fcld- marichall schon zu hoch in der militärischen Raugoronung und fand auch an dem alltäglichen Friedensdicnste zu wenig Freude, als das; sich ein anacmcsscnrs Eommando für ihn hätte finden lassen. Nur die wichtigste der deutschen 'Armee-Jnspectiviicii, die 'Aussicht über die süddeutschen Truppen, ward ihm übertragen, und alljährlich wartete er dieses Amtes einige Woche» lang, immer einsichtig, fest und freundlich, ko daß er im Süden last noch mehr Liebe fand nts in der nordischen Heimath. Die Süddeutschen iahen ihn thäti,,. in seiner ganzen Kraft, daheim trat er nur selten in das öffentliche Leven hinaus. Er wurde das Opfer der wunderbaren Größe scmes Vaters, darin lag kein tragisches Verhängnis;, Lange Jahre männ licher Vollkraft, die er nach allem menschlichen Ermessen schv„ aus dem Tb»o»e hätte verleben müssen, vcrbmchtc er in einem Still leben, baS ihm wohl des Vateralncks die Fülle brachte und ihm auch oft Gelegenheit gab, seine schöne natürliche Bcrcdtsamkeit zn für wohlthätige und gemeinnützige Zwecke segensreich zu aber nicht misgcsüllt war durch ganze Manncsarbcit. zkigen, sorgen,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite