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- Erscheinungsdatum
- 1888-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-14
-
Monat
1888-07
-
Jahr
1888
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M D und ir drei ,hn. und bsreil „N'N. rvare An«- l»S» l», Nacht-Telegramme. «Rur i« einem Weil« der »uNa«e,> Hieterltur«, IS. Aul» »ln »ellrrllcher Uk-s »eh» du» die«»«». rl«e Rekn,te»tu»tt»«ent auf 2S».a«0 «ann »eft. ,e,eu LSK.Väo lm Var- fedre. Die Dirulljelt für dle loa«- aemdl, ltlutrelenden ll» auf 18 Aadre. wo»«> 0 akllv. seftgelel,». «d»tu- rlente» hiderer Lrhranftalle» und »re«u>llI1,l d»de» Vrldlle«len. D<« Dienst»«»« der Vaudwehr «lrd dl« zum IS. Ledentfahr« vtrltnsert. vLtt ?L88LKV «lil. Jahrgang. I gmvüsklt als SpvcialiiLt: von liotbrvoin unä Aufl. 46.000 Exeuwl. II — ^ »»" >»ot,i ^«ö»r..«t. Dresden, 1888. «tllkfte VSrfeii-relegramme. ««reeln. ». g,ll. <«,»«>»»».> Welt»« uuxer.. loco >60—»67, »r. Aull-«»,. >67.,«. ervi. oc». »6SM. R«o«cu mwer. Ixex 118 >22. Jult- >»,»« >24,00, Seplvr.-Okt. iAM, »xxunerlcher Haler lxco 116-120. «tllxol unver.. per Aull <7,OS, SeP- »eindrr.Oli. »6,00. »plilluS unxer., l-e» xliur tZ-ti'-Or 01,80, 70r WM. ««O.-VcPIdr. 70er 11,00. P«,r«I«»m lac» »erzovi >1.00. «re«lau. 1.1. Juli, ««elrelde- wart».» Sptriluo vr. ioo »!,r. >00°/« erel. 00 M. Berbrauaikadaabe per gull.«»». 01.20. Ä»a»ft «e»,. 01.00. ke»t..Of,br. 02.00, »X.70M. Juli. Au». Wu>0. «Xiioeo per Juli-Nu». 120.0», LepiOr.-LlIXr. 127,00, Ok«.. Ro». 110,00. Rübol per Juli 16,10. Septdr.-Oeldr. -fi»1: fr«. — Wetter: «ehr kill,,. «««««« 8vl»«vl>a«rinel»ter kl riK6»'8tlil886 ^1. prll'toi l v Ullö I. klLKO omi'ttoklt »sin xrvsis« «oldst ««soi-tlsxtor Nvrroa- nml Kuadoll- Uarävrodv. K (lojzrünävt 1815. Oo^riinclot 1815. llokliskerant SoKvrum' vLLLr ^ A kur «It«; vle»r«ttte» IVolt. ö ^« Losstrasse. (Isztsnübsr Vietoria-Lotol. j sWfi^ttziitWklitzii, IIiuuIi<!i8ck«Iftzi', t>!<lllimlitzii, !'Ilii«Iiieiiieii «üiltisif'ilit. Saul»i ss», Nr. 196. Spiegel: Käiserreise nach Rußland, Der serliischc Ehezivist, Bvnlangct Er-epntirt«, Hosnachrickiteii, Bedeutung der Königsreise, der Sladiverordnelen, oieiichlsferien, Gcrichtsverbandlniigen. Iliui^ltsnxcti 1»8N8« II. Uniipttttnas«« I, csitzung veranlworlll»«r Nedakleur ttir PolitlscklkS v« Smil Biere» l» Dresden. Das große Botschaster-Diner in Potsdam ist vorbei, Fürst BiSmarck hat Berlin verlassen, um endlich der ländlichen Ruhe zu pflegen und Kaiser Wilhelm ist nach Kiel unterwegs, um die Meer- sahrt nach der russischen Küste anzutreten. Je näher der Zeitvuiikt dieser russischen Reise rückte, desto zahlreicher wurden die Betrach tungen, welche i ie Zeitungen darüber anstellte». Gebt das so fort, so müssen, sobald die Zusammenkunft der beiden Kaiser wirklich er folgt sein wird, die Auslassungen der europäischen Presse zu einem unübersehbaren Berge anschwellcn. Dabei ist es merkwürdig, wie die antäiiglichc Ucbereinstlmmung der Zeitungen in der Bcurlhei- lung des Ereignisses einem widerspruchsvollen Durcheinander ge wichen ist. Das ungereimteste Zeug wird mit der Miene der Un- trüglichkeit vorgetragen. Man knüpft an die Kaiscrrcise die über schwänglichsten Erwartungen, um sie alsbald wieder an» rin Mindest maß hcrabzudrücken. Geschähe dies blos seitens der offenen und pcrstecktcn Feinde TeutschlnndS, so wäre daran nichts Ausfälliges: aber auch gut gesinnte deutsche Zeitungen folgen der uns l'cind- lichcn ausländischen Presse auf ihren Irrwegen. Die erste Empfin dung. welche das Publikum bei der Ankündigung der Käiserreise hatte, wird wohl auch hier das Richtige getroffen haben. Dir Reise ist mehr als eine bloße Höflichkeit; die Politik kann ihr nicht fern bleiben; es ist anziuiehmen. daß sie dem Weltfrieden zu Gute kommt, indem sie gute Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland wiederherstellt und ncubekräitigt und indem sie die Annähccnng des Ezarenrciches auch an den österreichischen und italieniichen Verbün- dctcn des Deutschen Reiches anbahut. Das Alles hat den Anschein des Natürlichen, des in den Berhältnissen Liegenden für sich; es sollte auch, dächten wir, genügen. Was hat es nun sür einen Sinn. eineStheilS die politische Bedeutung der Kaiserreiche, wenn nicht ganz zu leugnen, so doch sic möglichst gering anzuichlagcn? oder andererseits umgekehrt dem Kaiser Wilhelm eine Ausgabe anzu- dichten^ckue zu lös«, unmögllch? Man ist llugar Io weil gegangen, in der Kaiserreise eine Art Ultimatum —, einen letzten Versuch zu sehen, um das Ezarenreich abzuhalle», im Orient eine kriegerische Politik zu verfolgen. Darnach halte der Kaiser Wilhelm de» Ezarcn aufzn- sorder», seine Truppengnfflellnngen an dcc österreichischen Grenze rückgängig zu machen und aut Bulgarien feierlich zn verzichten. Hier ist den» doch die Absicht, Dc»tichland zn verdächtige», zu hand greiflich. Diese Auffassung steht ans derselben .Höhe, wie die Er wartung der paiislavistischc» Blätter. Kaiser Wilhelm werde iu Ruß land seine bisherigen Bundesgenosse» verleugnen und Bulgarien den Russe» preisgcben. viel»! Selbst wenn sich die hochgespannten Erwartungen, die an die Kaiicrreise geknüpft werden, nicht in vollem Umfange ver wirklichen sollten, so viel darf man als sicher boransschen, daß da durch die Gefahr eines kriegerischen Zusammenstoßes Rußlands mit drin millelcuropäischcn Fricdensbund mindestens bi»a»Sgcschobeii und für Europa die Aussicht aus eine lange Ruhepause eröffnet wird. Kaiser Wilhelm ist vom Sohne des deutschen Reichskanzlers, dem Graien Herbert Bismarck, begleitet, der sich unter den Augen seines jungen Monarchen in einer so wichtigen Angelegenheit die erste» staatsmännischc» Spore» verdienen soll. Der russische Kaiser seinerseits erscheint mit dem Minister des Aeußecen, v. Giers: außer dem nimmt der russische Botschafter in Berlin. Graf Schnwalow, Thcil. Beide Staatsmänner haben immer, auch inmitten der stei genden panslgvistischcn Hochsluth, an ihrem deutschfreundlichen und » icdcnsörderiiden Standpunkt sestgehalten. Ihre Theilnahme ist eine Bürgschaft dafür, daß die Kaiserzusammenkunsl ein Fricdenswerk werden soll. Man würde sie nicht zuziehen, wenn als Ausgang eine Bcischlechtcrung der politischen Lage zu besorgen wäre. Deutschcr- scils liegt cs ja nahe, auch noch andere günstige Ergebnisse von der Kaiscrbegegnnng zu erwarten. Man denkt an eine Aufhebung der russischen Grenzsperre, die Herabsetzung der übertrieben hohen Schutzzölle, wenn nicht an eine» Handelsvertrag, air Erleichterungen im Grciizvcrkchr rc. Die Russen ihrerseits haben andere Wünsche. Sie versprechen sich die Aushebung des Verbots der Beleihung rus sischer Werthpapiere durch die deutsche Reichsbank und die preußische Seehandlung. Vielleicht kommt es dazu, wenn greifbare Ergebnisse der Kaiserzusammenkunft, sowohl auf politischem wie wirthschast» sichern Gebiete, sichergestellt sind. Denn Kaffer Wilhelm bezweckt nichts Geringeres, als an Stelle der unerträglich gewordenen politischen Beunruhigungen eine lange Zeit verläßlichen Friedens und damit eine Aera erneuten wirthschastlichen Aufschwungs herbci- zusübren. Der serbische Ehezwist beschäftigt die öffentliche Theilnabme in erhöbt«» Grade. ES ist jetzt soweit gekommen, daß der Königin ibr Sohn zwangsweise abaenommen werden mußte. Dem wei teren Publikum könnten die ehelichen Streitigkeiten des serbi schen KönigSvaarcS ziemlich gleichgiltia sein — abgesehen von der hohen Stellung der hadernden Gatten; nicht alcichgiltig sind aber die politischen Folgen, welche der Zwist herbei- zusiihren ganz geeignet ist. Die Königin Natalie hat eö gründlich auch bei denen verdorben, die von vornherein geneigt waren, sie in Schutz zu nehmen. Es kann ja sein, daß sie sich über die Auffassung der ehelichen Treue seitens ihres Gatten zu beschweren Ursache hatte, während sie selbst gerade in diesem Stücke makellos dasteht. Aber auch das am Frauenschicksal theilnehmendste Gemüt!) wird nickt soweit gehen, zu verlangen, daß der König mit einer Frau, die erwiesenermaßen darnach trachtet, ihn vom Throne zu stürzen, in unlösbarer Gemeinschaft verharren solle. Die reizende Natalie kann eS nun einmal nicht la Ränke weitestgehenden «ornvmae ve» Komas . ^ . ht begreifen,^daj sie durch >bre Hettath mit dem Serben land den Jiiteressr» des Landes, dem sie cuislaunnte. dienstbar zn mache». Diese Fraueuziiumerpolilik der ichöueii Natalie wird daher auch ihr Ziel verfehlen. König Milan verlangt von iciucr Galt:» seinen Sohn zurück. Dazu ist ec als Fürst wie als Balcr berech tigt Tic pceußischktt Behörden konnten sich dem Anträge des Scrbcutonigs, ihn zu seinem Sohne zn verbellen, nickst entziehen. Die Königin hat keinen Ansvrnch ans lHterritonalilüt, wie das schöne Wort heißt. Als I'lxtrn wi riwrini» sichend, d. h. unverlehsich, werden »nr der Souverän eines Landes und Aesankstc beiiactstct. Sie sind die Träger der Staaisgewalt, sie revräiensiren sie in cniei» iremden Lande und genieße» als solche gewisse Bonechle. Den Gattinnen und Kindern von Souveränen steht aber i» srenidcn Ländern eine Unverletzlichkeit nicht im Minocslcii zn. Man ehct ihre hohe Stellung, über sieht in ihnen nur die Untcrtbanen eines siemden Souveräns. Sie sind einfache Priuaiverwncn, die keinen völkerrechtlicheil Anspruch ans Unuersttzstisteil haben. Ver langte alio der beglaubigte Vertreter de-s Tecbenköiiigs iencen Sohn, so mußte ihm die vrenßiscke Behörde >» Wiesbaden denselben übcc antworten, wo nöihig, mit Gewalt. Dies kündigte der Polizei Präsident von Wiesbaden bei einem iviedc liolte» Beinchc der Kö nigin am Donnerstag Abend an. Ec hi-it Watt. Ta der Polizei präsident nngedroht hatte, er werde den leiblichen Kronpunzeii, wenn cs nöihig sein sollte, mit Gewalt abholcn, so übergab ihm die Königin am Freitag Vormittag denselben. Tie rnifiichen Zei tungen erbosen fick daher ganz lachestnherwene, wenn sie iiber Verletzung der Gastfreundschaft durch Deninhland delbnnwcn. Densichland mischt sich nicht linden Ehestreit ein; aber es hieße de» Herrscher eines befreundeten Staates beleidigen, ballen wir ihm die Rechtsbisie verweigert, ans die der geringste seiner Uiilerkhanen bei uns Anspruch hat. Bvulangcr hat schon wieder anfgehvrl, Devntirter zn sein, dafür ist er tchwer am Halse vcnvnndet worden Von seiner st,'eite in die Bretagne »ach Paris znrnckgclehrt, führte Boulangcr in der Kämmer einen wüthcnde» Skandal herbei, der damit endigte, daß er sein Abgeordnetenmandat niederlcgte. Die Einzelheiten dieses echt französische» Austrittes wolle man in der Tagesgelchichte Nachlesen. Es fielen gcgcmcitig so heftige Schinipswvrte zwischen deni Ministerpräsidenten Flvguet und Boulangcr. daß »ach fran zösischen Sitten ein Duett unvermeidlich war. Es war ein ernster affengang, nicht ein Thcatecdnell. Kommt Boulanger mit deni davon, so wird ihm dieser Zweikampf in den Augen seiner tte mehr nützen, als leine wnlhenden Reden. Sommliellv, 14. Juli. ein, tonnten sich aber nicht behaupten. Russe» waren gleichfalls schwächer. Andere sceinde Renten still. Im Kässaverlehr waren denstche Buhnen schwächer, öftere, ziemlich behauptet, Banken still, Industrien ziemlich fest und majzig belebt, deutsche Fonds und östcrr. Prioritäten fest. Privatdiskont Prozent. I r 0 0 1 t u r « I>. M., II. Juli. NrcdN 201,00. SiaalSbali» . Lom- barxen 77,10. Ganger i70,I0. Go:v>r> >«0.00. Ivror. u»«ar. (»»ixrente 82,80, LiSlonio 211,>0. Dresd», Bt. —Motlcrb. —. vanrn —. Ruhig. 2om»ar»ku —, Wie-, II. Juli. Credit 108.20. «laaiSbai», —. Rordixeslb. —. Marknoiru Uno. Gold >01,60. Ruhig. Pari», >1. Juli. iSLIu».. Renie 81,10, «luleibe i06.70. Italiener ss,82> Slaxxdah» 476,20. hxmdardeu 107,00, do. Priorlliilen —. Spanier 720,. «Egvvler 420,62. Ollauia-cn 026,00. — Ruhig. 2 o » don. II Juli, vormillagc! II Uhr 10 MI«. «loutolS gg>,». 1871er Rügen 28 Ji»i>e»cr ogl Oamvarse» 7> ,. Nona. Tärleu llo .... 4xrac. iuiidirie Rmrrilancr >2!»/,. Iprve. Ungar. Uialdrrnie 8I>0. vrlicrr. Gold- rruie liN z. Vreuh. gmiiaia —. Egxvier 80-.... Reue Cghiucr lol' ,. Garant, ikguturr I02> ». Oi>aa>an->a»1 lO>' ,... Suez Arlic» »40». Sdauicr 72N-. 6 .'ii-tiiancr stReuc 4>,«/» Eghi». Anleihe —. — Siimainug: Ruhig.— Weller: Scho». A »I ti e > d a m . II. Juli. Produite» iSchluß«. Weizen per olxvcmder 196, ivelihend, Roggen her Ltioder 101, slligend. L o u a o » , II. Juli. iProauklcni Slhiutz. Getreide sc« gehalic», jedoch rnhig, Hafer stetig, russischer Hascr sesi. gesrag, >/. Sch. dcsicr. - Wcl':r: SlI Schii». Lokales »uv LiichsiichcS. — Ihre k. k. Hoheit die Erzherzogin Maria Josefa, ! Prinzessin von Eochstn, weilt zur Zeit bei ihren hohen Schwicger- ^ clter» in Schloß Wan Holz bei Reichenau. — Se. Hoheit Prinz Albcrtvon Sachsen-Alten- bnrg ist ain II. d. M. aus dem Schlosse zu Hnmmelshain ein- gctcoffen und ist von Sr. Hoheit dem Herzog Ernst empfangen worden. Auch der StaatSministec v. Leipziger ist um dieselbe Zeit nach Schloß Hnmmelshain beuiie» worden. — Ter Bestich des sächsischen KönigsPaares hat sür Schweden besondere Bedeutung. Wie bekannt, stammt die sächsische Königin Carola von einem Fürstcnhause ab, das einst in Schweden regierte, nämlich vom Wasa - Geschlecht Ihr Großvater war der des Landes verwiesene Gustav Adolph IV. Unter der Svitzmarke „Waia-Besuch in der Königsburg" bringt ..Dagens Näherer" einen Artikel, in dem es heißt: „Hiermit ist das letzte Glied des VeriöhnungSbandes hergestellt, welches im Lause der Jahrzehnte eben nt könig aufgehü wer cNeincinicyair oeroarrcn wne. me reizende vearane s mm einmal nicht lassen, gegen ibren Gemahl die ärgsten zu schmieden, sic bricht feierliche Versprechen, sie weilt die ebenden Vorschläge de- Königs trotzig zurück. Sie kann «S Russin zu sein. Kein Volk läß ^ hat. daß "eins ängeheiratbetr Prinzessin darauf ausärht, Ibr neneK Vater- gefallen, «ruefte relearaniwe der „Dresdner Nackr " vom ll). Juli. Berlin. Der Kaiser besuchte hentc früh die akademische Kunstausstelluiig unter Führung des Präsidenten der Kunstakademie, Becker, und sprach seine Anerkennung über die Leistlingen der heutigen Kunst ans; zugleich stellte er mehrere Ankäufe sti Aus sicht. Abends begiebt sich der Kaiser mittelst der Dnmps-Nacht „Alexandra" nach Spandan, von Ivo er Nachts nach Kiel weiter reist. Die Ankunft in Kiel erfolgt morgen früh 9 Uhr, woraut als bald der Kaiser mit dem „Hahenzollern" in See geht. Die Rück fahrt des Kaisers ans Rußland nach Kiel wird wahrscheinlich mehr Zeit beanspruchen, als die Hinsahrt, da der Kaiser, wie jetzt auch die „Krzzta " erfährt, den Königen von Schwede» und Dänemark einen Besuch abinstatle» gedenkt. Die Macht „Hvhenzollcrn" würde dann mit dem sie begleitenden Geschwader die .Häsen von Stockholm und Kopenhagen anlanien. -- Prinz Albreclst, Regent von Braiinsclnveig, wurde zmn General-Jnipektcnc der l. Armee Jn- spckitv» ernannt und General Adjutant von Wmterield zum Chef des Gencralstabs dieser Inspektion bestimmt. Der stiihere Adini- ralstäts Chcs von Eaprivi wurde zum kvmiiiaiidircnden General des 10. Armeekorps ernannt. — Geheinnath Pros. Tr. p. Bergmann erhielt den Stern und das Kreuz dcS Komlhur vom Hansorden der Hohenzollern, Geb. Rath Pco>. Dr. Gerhardt den Rothen Adler orden 2. Kl. mit Eichenlaub. — Das Kännnergericht wies die Be rufung v. Carstens Lichteuclde in dessen Prozeß gegen den Rcichs- Militär-Fiskns in Sachen der Teliain-Ichciiknng für das Kädetteit- haus zuLichtertclde zurück.—Tcmschland trat dccSnez-Kanal-Eonven- tion bei. Wiesbaden. Tie Königin von Serbien lieferte den Kron prinzen an den Polizeipräsidenten auf das Ultimatum hi» aus. Der Kronprinz reiste mit dem Kricasmimstcr Mittags nach Belgrad ab. Die Königin verlaßt Abends Wiesbaden, nachdem sic ange wiesen worden, den denlschen Bode» innerhalb 10 Stunden zu ver lassen. Der „Rhein. Cour." ertährt authentisch, der Kaiser habe selbst die Königin gebeten, den Kcoiiprinzcn gutwillig nuSzulicfern. Die Königin aiitwoclele, sie werde selbst ihren Sohn dem Könige bringen. Die Königin sandle dann noch einige unbeantwortet ge bliebene Telegramme an den Kaiser. Sic hatte die Flucht mit dem Kronprinzen geplant. Um dies zu verhindern, sah sich die Polizei genöthigt, die Billa der Königin noch schärfer als sonst, aber so wemg auffallend als möglich, bewachen zu lassen. Bei dem Abschiede sah die Königin ihrem Sohne vom Fenster ans thräncn- den Auges nach; der Kronprinz war heiter. Begreifliche Aufregung herrscht m allen Kreisen. Tic a» die Billa der Königin angrenzen den Straßen waren dicht mit Menschen besetzt. Bei dem Er'chci- nen des Kronprinzen brach das Publikum in Hochrufe ans. Posen. Die Generalversammlung der Polnische» Rettungs- ban k beschloß die Neduiilimg des Aktien-Kapiicils von 3 Millio nen aus 1,200,000 M. Die Geschättslhätigkeit wll i» Kürze beginnen. M ünchen. Im bayrischen Hochlande sowie im Allgäu herrscht seit gestern starker Schneesall. Paris. Bvulangers Freunde erklärten dessen Zustand sür bedenklich. Die Athmung ist schwierig. Die Regierung beschloß, Boulangcr fcstiiehmen zu lassen, wenn er während des National- festes zu Kundgebungen heransforderc. — Cossagnac will am Mon tag in der Kämmer beantragen, daß Floguct, der die Volksvertre tung entehrt, aufgefordert werde, seine Entlassung ciiizureichcn. — Floguet will der Enthüllung des Gambettg-DenkmatS beiwohnen und trotz der allerdings mir leichten Verwundungen eine Rede halten. Petersburg. Vor Ncval ankert ein Geschwader von 9 Kriegsschiffen mit dem Großfürsten Georg Alcxandrvwitlch zur Be grüßung des Kaisers Wilhelm. Athen. In Griechenland fand in der Nacht zum Mittwoch ein starkes Erdbeben statt. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Die Berliner Börse erösfnete fest, ermattete aber bald aus politische Kombinationen. Das Geschält war ziemlich lebhaft, ließ irdoch später nach. Der Schluß war still. Spekulative Banken er fuhren zmn Thcil empfindliche Einbußen. Deutsche Bahnen waren anfangs sehr malt, bessert«« sich aber m der zweiten Börse,ihälite etwas, östcrr. Bahnen still und relativ fest. Bergwerke setzte» höher bei seiner Thronbesteigung das Verbannungsdekret gegen die Nach kommen Gustav Adolphs IV. aushob und also dem Prinzen Gustav v. Wasa ivcm Vater der Königin Carola) gestattete, in sein Vaterland zurückznkehrcn. Der Prinz machte von diesem Rechte zcdoch nicht flühcr Gebrauch, als nach der Thronbesteigung Karls XV., wo er incogiiilo einen Bestich in Helsingborg »nachte. Der Prinz hatte bei dem beidesmaligcn Thronwechsel, wie es bei Männern in seiner Stellung üblich ist, in cmcr Art Manifest an die europäischen Höfe sei» Erbrecht aus die Krone Schwedens bekannt gegeben. Von den Personen, die den Prinzen kannten, wurde cs doch für sehr wahr scheinlich erachtet, daß Falls das Schicksal zn Gunsten seiner An sprüche entschieden hätte, ec wenig Lust gezeigt haben würde, die selben geltend zn machen. Durch eine Bermäblnng des jetzigen Kronprinzen mit der Prinzessin Victoria von Baden, welche die Enkelin der Schwester des Prinzen von Waw ist, erfolgte eine Annäherung zwischen den Häusern Wasa - Holstein - Gvttorp und Be»iadolte. welche durch die vor ein paar Jahren erfolgte Ucber- sührung der irdischen Ueberreste Gustav Adolfs IV. nach der Stock holmer Ridderhvlinskirche eine Art weitere Bckräitignng erhielt, lind nun häit die Königin von Sachsen an der Seite ihres Gemahls ihren Euizng in die Stadt und die Königsburg, wo ihr Vater einst mals zum Thronerben Schwedens geboren wurde." — Zu der Frage, wer wird commandircndcr General des Königlich Sächsischen 12. A r ni^e ecorps werden, wird dem „Meißener Tagcbl." geschrieben: Se. König!. Hoheit Prinz Georg, Herzog zn Sächsen. ist bekanntlich vor einigen Tagen von Kaiser Wilhelm II. znm Feldmarickall ernannt worden und hat gleichzeitig das Evinmandv einer Armee - Jniveclian angctrcten. Die Nachsolger'cage ward nun überall erörtert und von verschie denen Seiten nennt man den im Jahre 1872 am 10. November zum General der Eavalerie ernannten KriegSminisler Grasen v. Fabrice. Das „Meißner Tagcbl." kann sich dieser Ansicht nicht anschließen, denn (straf v Jabrice stand bis jetzt in demselben Range wie Prinz Georg, welcher General der Infanterie und Gras V. Fabrice (stcneral der Eavalerie war, er balle also die gleiche Eharge wie erster«. Das Gcncralcoiinnandv, dessen Ehes Pcmz Georg war, steht »ach militärischen Bestimmungen im gleichen Verhältnis; zur Königl. sächs. Aunee wie das König!, sächs. Knegsminlsteriniil unter Graf v. Fabrice. Fcrner^isl der KriegSiiiinister Präsident des gesäiinntcn Königs, stichs. Staatsnnnistcrnmis und nicht nur als Soldat, sondern auch und zwar besonders als 'Staatsmann und Diplomat eine bervorragende Giöße. Auch pecnniäi steht der Kriegsminister nicht unter dein cominandirendcn General; zudem bat der Kriegsministcr sein Ministerhotcl aus der Secstratzc in Dresden, wie der cominandnciide General leine Dienstwohnung in der Eonnnaiidantnr ans der Klostergajse. Da Prinz Georg sein eigenes Palais aus der Langcstrnßc besitzt, io ist bekanntlich der jedesmalige Stadtcominandaitt einstweiliger Inhaber der Wohnung des couiinaiidirenden Generals. Also was sollte Se. Exccllenz den Hem, Kriegsministcr v. Fabrice veranlassen, ein Generatcommando zn übcmchmen ? Anders liegen jedoch die Aussichten aus das Eom- mando für andere höhere Ossiziere. Unsere Rangliste nennt zuerst den Herzog von Sachsen-Eodurg-Gotha, Ernst II., dann den Prinz Georg von Schönburg-Waldenburg als älteste Generalleutnants. Beide Fürstlichkeiten kommen natürlich bc, der Besetzung der Stelle eines cvnnnandirenden Generals des 12. ArnieecorpS nicht in Frage. Dann folgt der Gencrnladjntant des König«. Dieser, Gencral- lcutnant v. Carlowitz, ist 1825 in Fnlkenhnim bei Wurzen geboren, nvancirtc 1872 zum Äencraliimjor und 1880 zum'Generalleutnant. Nach Herrn v. Carlowitz folgt Generalleutnant und Evmmandcur der 1. Infanterie-Division Nr. 23 v. Rudorfs. Dies« ist 1825 in Hildesheim geboren und 1880 zum Generalleutnant ernannt worden, v. Rudorfs ist General a la suite des Königs. Als Dritter folgt Generalleutnant v. Tichirschly und Bögcndorff, Evmmandcur der 2. Infanterie - Division Nr. 24. Herr v. Tichirschly ist 1828 in Dresden geboren und bckl«dct »eit 1886 die Stellung eines Gene ralleutnants. Die zwei letzten in Frage kommenden Generalleut nants sind v. Hollcben gen. v. Norman» (1. April 1887) und Freiherr O'Byrn, Stadtkommandant in Dresden Das wäre die Liste der höchsten activen Königl. sächs. Offiziere. Wir müsse» aber hierbei noch eines andere» sächsischen Offiziers gedenken, und zwar des Generals der Cavaleue Sc la «uito Senjft v. Pilsach. -votznqlrgvZgiigZigwormiLscp^-n sssiuri^ 'sqsiTi'zspzvissssxz-ssckg prin »L LI
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