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- Erscheinungsdatum
- 1888-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-12
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Monat
1888-07
-
Jahr
1888
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N«ch RedaeltonSschlotz. <Nnr In cinem rkril« der AuNaae.» Vet»r«»u rg. U. Anti. Dt» R»nI,I» «akalir «o» rrrdte» wird hier ernnirtkt. Podie«0',»«ztw ist nnch wielda»«, gereift. »m die »S- »igtn u»ler leinen, Schutze »ach «utzland »u geletten. «»»»»«, II. Juki, «»r«. 11,30. »I» 33-,.. IMLee «nffen 38-.. I»n1> ,, Ztnliener 3«>7'.. TNrke» II-,» Iprgc.tund.Amerikaner 123-,,. 1»e»k. ung. <»«l»rr,«e 81 »,. vefterr. a«I»r,,te»I. Prentz. I«0>/,. Ipeor »niftz. traoptee 87-/,.. Ofteoc. »ei« »gppter 101»/,. Opr-c. gar,,«. ffgOPter 102-/.. 0tt»««»»a»k l1-„. Suezactte» 81V,. Spanier 7»-/,. M>.»u».m»r «nlellic»1',«. Fest.— Wetter: »all. 33. Jahrgang. Aufl.40.000 Exempl. Ilnsoro ^nnoncoll-Lrpoäitioo deünäot oiob 4S HVllsil» «H«, D»r««8v 4S (nobon ävr Vrvsänor Lanlc uncl vis-is-vw klotol ^olcinor Luxvl). «»»»«»»ttvln «L Voller, Vroslivn. Dresden. 1888 ««e««I„. II.Jnli. «tieireipeni.» Wette« matter, »aca I«,«—lOS, »r. Juil-Aug. I«».oo. Se»-,-Okt. 188.00. Oi-ggru maiici, ilo 122. .lull- Vluauft ,28.00. Septpr.-Ocl. >28.:8». P»m«-er»qrl Haie, tvc« >>,! ,20. »ludvl ftiO, pr, Juli Srl>- ,«mde.-O.,l>,. Spitt,,,» loca M,„r ,z»0 :',8>- 01.0«, 7« 02,0« «U8.-S.-pl8r.78cr :>2,8«, Prttalktttti lac, NcrzoU« ll.8«. «res lau. II. Juli. iGktteldc- markt.» Spiiituc- >>,. ,«-> p,,. »W-„ c» cl. 0« M. Be,l)n>»ch>'tilist,,i,r Juii-Aug. -,-lug»„ Zcpt.0-',70, Lrpl.-OklOr. 0»„!8, vo.'.-Pi. riua. :n,70. »»ium-r« »->>- Juli 'klug. 120,»0, Se»l»r..citt>r. -20.0«, c,,. »Ion. >28.08. Oiuooipcc Ju,i ip.o«, Eeptbr.-Ocl. 18,0«. -z.ul »miai»los. Weiler! Bcdcckl. IlSäsrivLLrsn-LxgeiLlitLt! ! Houtreiton in vamsn-l'asedon, I?hotoxrL>>hiü-/4Ibums stv. LTvIsv »«NldLra «asis»r. ^!L7"?'!L? ttzlinliiieilei-üigeii >» vmilelu N>08NLffI^f»07«c!<L, L'trv»tsedvr WLI8 L 8LkIo*»t>ttr»si«« II, K308^Ak'0IttLi<c, kl«a«1»<It. » öol»s. m»x vtdowLllil, 8<!l»r< l>)vr!ri»»'8« Ü, I. Ltnsit;, - Qarrer I r Nrltelernxe nistnliaieelliii,^ von Ävxoeollo L 60. lllsrriiliiilur Oolyni» in Xnwnrlr 4. ü. 0.) ^ sinnkolüt inp'rvsssr Lu»v»>il r» ür!,i>n!,Ipini«ua «rnerlittirrrtr Sprcittl!- ! teticir, retire Ättvirnn,,-0?1„errrrn nn,I ettitv Anrportrn. rittrnri, Kr'lttüo. I Nerttcrrrs »ur Mottkeilttt»» vor, 10—1 „„kr Uhr, ! Nr.lSL. »«rtn.HA', 13 im«! HauxtsirLSLS. ^a««in«»tvi», «viel. kchpitLvi», it«- uni »II« II»«» v »>««i I» >» «I «1«r-K rt I k «I Tormerstttge 12. Juli. Veröffentlichung der ürjtllcheu Gutachten, Maßregeln iu Elsas; - Latliringc». Hosuachrichten, Köuigsreise, Dainpskessrlanlngen. Gcrichtöverliandluiiiicii. «eranlivorlücher Redakleur kür Pvltltschkt vr «mll Biere» ln DreL!>en. Noch einmal lodert am Grabe Kaiser Fricdrich's der Streit der Aerzte auf. ES ist aber nicht der alte Zwist mehr. Die Streit frage: ob Krebs oder etwas Anderes, ist durch die Sektion ent schieden. Später nahm der ärztliche Zwist die Fragstcllnng an : WW hätte der Kaiser behandelt werden solle» ? Neuerdings aber lautet die Frage gar: Wer hat den frühen Tod des Kaisers verschuldet ? Die soeben erschienene amtliche Broschüre über die Krankheit des Kaisers Friedrich beantwortet sie klipp und klar: Mackenzie. Niemand anders als der auS England verschriebene, von der Königin von England wegen seiner ..Verdienste uni den hohen Kranken" als Baronct geadelte Sir Morell Mackenzie! Diese Broschüre ver nichtet den wissenschaftlichen Nus des berühmten englischen „Larhngologen": sein Ansehen als ärztliche Autorität in Kchlkopf- sachcn erhält dadurch so furchtbare Schläge, daß kein Kranker, der sein Leben lieb hat, sich künftig ihm noch zur Behandlung nnvcr- trauen kan». Mackenzie wird zwar die Antwort nicht schuldig bleiben: er hat bereits angckündigt, er werde, wenn man ihn an- greifc, dann auch seinerseits mit Enthüllungen über begangene Fehler der deutschen Aerzte herausrückcu. Soviele seiner Er klärungen gegenüber Zeitungsbcsuchern Dr. Mackenzie auch nachher als falsch bezeichnet hat — die Drohung, daß er nun auch loSlcgcn wird, verwirklicht er zweifellos. Die deutschen Aerzte können Dem ruhig entgegensetzen. Mackenzie Hut den Anspruch auf Glaub haftigkeit verwirkt. Es ist bezeichnend, daß das Lcibblatt der Ber liner Geheimräthc. die „Nat.-Ztg.", dem englischen Heilkünstler das Schimpfwort .Betrüger" in die Zähne schleudert. Zweifelsohne wird Mackenzie den deutschen Acrztcn recht viel Unangenehmes sagen, aber Wer wird dem als Lügner und Betrüger entlarvten Charkow» noch Glauben schenken? Das Beweismaterial, welches der amtliche Krankenbericht der deutschen Aerzte über die Jrrthümer, Fehlgriffe, Eigenmächtigkeiten und sonstige Unbegreiflichkeiten bei bringt. ist geradezu erdrückend. Vergebens wird er die furchtbaren Anklagen von sich abzuwchren oder sie durch Gcgcnbeschuldigungcn zu entkräften suchen. Wären die deutschen Aerzte und diejenige höchste Stelle, welche die Aerzte zur Erstattung des Gutachtens ausfordcrle, in diesem Stücke ihrer Sache nicht so unbedingt sicher gewesen, so würde mindestens die Veröffentlichung der Broschüre unterblieben sein. Dieselbe war längst gedruckt; ihre Veröffentlichung verzögerte sich nur deshalb, weil die Einwilligung der Kaiserin Wittwc Victoria bis seht nicht zu erlangen war. ES hat des ganz unge wöhnliche» Schrittes, daß sich das preußische Gesaiinntministerium nach seiner letzten Sitzung in's Schloß Friedrichskrvn zur Kaiscrin- Wittwe begab, bedurft, uni das Hindcrniß hinivegzurüuinc». das der wissenschaftlichen Vernichtung des englischen Arztes cntgegcn- stand. Die Welt hat jetzt den amtlichen Nachweis erhalten, daß der Kronprinz und Kaiser Friedrich, der trotz seines schweren Leidens aus eine Reihe von Jahren am Leben hätte erhalten werden können, unter den schändlichen Händen eines englischen Schwindlers nach schweren Leiden dem sicheren Tode entgegengeführt worden ist. Die Broschüre ist 60 Seiten stark, die Einleitung schrieb Prof, v. Gerhardt. Sic besteht größtentheils ans umsangreichcn Gut achten rein mcdicinischer Natur, bringt eine Darstellung der be kannten Streitigkeiten an, Krankenbette zu San Nemo und Char- lottenbnrg, einen Bericht über den Kanülenwcchscl und belastet, wie schon bemerkt, die Thätigkeit des englischen Arztes mit furcht baren Anklagen. Es wird z. B- berichtet, daß Mackenzie einen groben Kunstiehler im Mai v. I. beging, als er aus Versehen das bis dahin gesunde rechte Stimmband verletzte. Mackenzie nahm diesen Fall ungeheuer leicht. Aus weitere Einzelnheitcn cinzugehcn, würde zu weit führen. Eine Ueberzeugung drängt sich unabweisbar auf: die deutschen Aerzte standen, was Wissen, Erkenntnißvermögen, Geschicklichkeit und Redlichkeit an langt, himmelhoch über dem englischen Kollegen. Sie waren sich von HanS aus über den Fall klar; Verlauf und Ende der Krank heit bestätigten ihre Ansicht. Sie glaubten, daß eine leichte, ge ringfügige Operation, rechtzeitig vorgenommen, den Krebs selbst beseitigt hätte. Lediglich in diesem einen Stücke darf die Dar legung der Aerzte nicht aus die allgemeine Zustimmung rechnen, aus die sie in allem Sonstigen berechtigten Anspruch hat. Der Kaiser litt am Krebs. Jedermann wird gern glauben, daß die Operation glänzend verlaufen wäre und derKronprinz sie bei seiner trefflichen Kon stitution leicht überstanden hätte. Aber es ist auch bekannt, daß der durch operative Eingriffe im Hatte, an der Zunge oder an der Brust beseitigte KrebS später irgendwo anders wieder ausbricht. Das Messer schneidet die krebsige Wucherung hinweg, aber schafft die Krankheit nicht aus dem Leibe. Solange nicht ein AuSscheiden deS, Krebs genannten Krankheitsstoffs aus dem Blute durch irgend welche Heilmittel zu erzielen ist, wird man den KrebS als unheilbar be trachten müssen. DaS Messer der Chirurgen kann nur die äußeren Erscheinungen der Krankheit wcgschueidcn. Wohl aber hätten die ausgezeichneten Aerzte, die rechtzeitig die Krankheit des Kaisers erkannten, ihm durch die Operation den Gebrauch seiner Stimme annähernd wiedergeben, durch Anwendung zweckmäßiger Mittel Er leichterungen gewähren und ihn mindestens so lange am Leben er halten können, als es Mackenzie fertig brachte. An Stelle der widerspruchsvollen Behandlung eines Ignoranten oder Schwindlers, der entweder die Krankheit nicht erkannte oder sie trotz besseren Wissens ableugnete und in der Behandlung schwankte, wäre dann eine geordnete, zielbewnßte Pflege getreten, welche die LebenStagc des kaiserlichen Dulders weit über das ihm von Mackenzie ver. schaffte Maß verlängert hätte. Und trotzdem genoß Mackenzie bis zum letzten Augenblicke das des Kaisers Friedrich! Dieser zeichnele den Alaun, der richten" culiwiiiiucii.i — Dein „Hamb. Karrest'." zufolge beabsichtigt der Justizniinister Dr. v. Fnedberg zurückzutreleii. Das Blatt nennt als eventuellen Nachfolger den OberrcichSluiwalt Tessendorff. Berlin. Die polizeilichen Nachforschungen nach den sozial demokratischen Plakatcklebern, welche in der Nacht zum Dienstag rothe Zettel auf die Thronrede des ^Kaisers heiteten, haben bis Vertrauen t , . seine Lebenstage abkürzlc, a»S, wie und wo ec nur tonnte! Wie war dies nur möglich? Die Broschüre streut tue Thatsachen, die das rein mediciniiche Gebiet verlassen, nur sehr flüchtig: sie berührt die politischen Gesichtspunkte gar nicht, kann aber doch nicht um hin, einige ausfällige Thaljachen zu berühren. Wer setzte cs durch, daß der Kronprinz nach England überführt und lede Ueberwachuug des englischen HeilkünstlerS durch einen deutsche» Arzt verhindert wnnae wurde ? Hier liegt eine sehr dunkle Stelle i» der Leidensgeschichte; 'ältere Uniergichung r,t nn Gange. des Kaisers vor. Tie „Nat.-Ztg." nennt Mackenzie einen Beirüger, j Erfurt. Der Verein deutscher Eisenbabnvcrwaltnngcn lie ber „dns Werkzeug Anderer" war. Wer vermochte den hohen Kranken Decket wesentliche Emichränknng des kombinictcn Rnndrciscl»!Ictr>er- mil einem so blinde» Vertrauen rn Mackenzie zu mutten? Wi>> kehrS »ach Frankreich, Rußland und dem Orient vor. Es sind gestern Abend zur Verhaftung von 5 Personen geführt. Sie sind sämmtlich der Thal selbst, resp, der Beihilfe dringend verdächtig. mehrfach Mißslände vorgekoinine». Paris. Die Forderung der Befestigung der KriegShäien sollen die Einziehung sind gespannt darauf, ob die „Norddentiche" die Andeutung der „Nnt, - Zig." auch „niigewöhnlich taktlos und roh" bezeich nen wird. „Es ist bekannt." schreibt die „Kreuz-Zeitung". iil; Nt/ckti,Di^" Kn-ialckt.>n „wir- Mackenzie, umgeben von einem Troß indischer äour-, ^^»1^ -rz>gli,trn nal.steu, die gemmmle Presse des I»- und Auslandes ,,,it > ^-'M,mgen» vcaulragcn. schöiisärbcrischcu, wahrheckSwidrige» Berichten über das Befinden > Tie Berliner Börse letzte iest ein ans vielfache Kausordres des Kronprinzen überschüttete. Nur die toniervatwe» und die; ans der Provinz. Nach deren Erledigung trat NealisationSlust ein, meisten nolionalliberalc» Blätter hatten den Mntl», die Zuverlässig-j Ter weitere Verlaus war schwach. Banken belebt aus Gerüchte über keck der Mackenziestcheu Beruhle in Zweckel zu ziehen und aus die Zuziehung deutscher Aerzte bei der Behandlung deS Kronprinzen zu dringen, Ihre Warnungen waren vergebens und trugen ihnen nur Schmähungen und Verdächtigungen seitens der jüdisch-'frei sinnigen Presse ein. Nur eure Finge bleibt auch henke noch unbe- nniwortet: Wie war cS möglich, daß Niemand ans der Umgehung des Kronprinzen, auch der deutsche Arzt Krame nicht, rcchtzcckig, als derselbe noch in England weckte, Verdacht gegen Mnckenckc's Ehrlichkeit geschöpft und diesen Verdacht pflichlmäßig a» nmß- gcchcndcr Stelle zum Ausdruck gebracht hat ?" Wer aber, fragen wir. war denn die maßgebende Stelle? Gab es nicht mebrere maßgebende Stellen? Vermochte nicht die eine die Befehle der anderen zu kreuzen? Wir enthalten uns, daraus näher einzugehen. Jedermann weiß ohnehin, welche Hand den englischen Schwindler schützte. Als man sich i» Berlin entschloß, die ärztlichen Gutachten zu veröffentlichen, hat man sich unbedingt die Konieguenzen dieses Vorgehens klar gemacht und hat nicht im Zweckel sein können, daß solche Fragen austanchen. Ter Zweck konnte nicht sein, den Etzar- latan Mackenzie zu vernichten: auch die Ehrenrettung der deutschen Aerzte war nicht das letzte Ziel, io sehr alle Welt de,mit einver standen ist. Die Absicht konnte nur dahin gehen, zu verhindern, daß künftig wieder Jemand, der nicht den Beruf dazu hat, sich unter fängt. i» die Geschicke Tentichlands cinzngreckcn. Nicht neue polizeiliche, sondern wirthschackliche Maßregeln wird das Deutsche Reich in Anwendung bringen, um die fran zösischen Elemente in Elinß Lothringen unschädlich zu machen. So hat cs der Siatthgltcr Fürst Hohenlohe verkündet. Man bereitet also eine ähnliche Gnicrauslänss- und KolonckackonSthätigkeck vor, wie sic >m Poseii'schen gegen daS Polrnshnm nn Werte ist. Die Vertreibung landbesitzcnder französischer Ilnterlhanen ist nicht ans dem Wege der Gewcttt, sondecn ani friedlichem Wege beabsichtigt. Hiergegen wird Fraulreich kein Einspruchsrecht erheben können, licberhcuipt wird tue sranzösischc Regierung gut daran lhnn, nichi darnach zu singen, ob Tenckchland bei sich z» Hanie gesetzmäßig vorgeht, wndcrn sich vcnznnchme», selbst den politischen Anstand zu wahtcu. Der AnSgang des neuesten Hochverrakhsprozesscs in Leipzig legt der deutschen Negierung es nahe, daraus zu dringen, daß endlich Frankieicb gründckch mit der Unterhaltung einer amt lichen Spionage breche. «rilefte Telegramme ver ..LreSvner Nackr." vom 11. Juli. Berlin. Eine kaiserliche KabinetSordrc bestimmt, daß die betreffs Errichtung eines Domes in Berlin von Sr. Majestät dem Kaiser Friedrich eingesetzte Jmmediatkvmmission nnverzüglich ihre Arbeite» beginnen sott - Laut kaiserlicher Ordre sind für die An kunft und Abreise des Kaisers von Kiel Spezialbesehle an den Chef der Admiralckät erlassen worden. Der Kaiser geht an Bord der „Holicnzollem", begleitet von der l. und 2. Division der Ranöver- flaite und der Torpedoboot-? Flottille am 11. Juli Vormittags in Sec. Die Torpedoboots-Flottille kehrt von Aiilk aus nach Kiel zurück. — Dem „Tagebl." zufolge scheint jetzt scstzustehen, daß der Besuch des Kaisers Wilhelm in Kopenhagen aus der Rückkehr von Petersburg in Aussicht genommen ist. Der Besuch des Kaisers werde sich auf Kopenhagen nicht beschranken. Es sollen vielmehr Vorkehrungen getroffen sein, nach welchen der Kaiser Wilhelm auch nach -Stockholm zu gehen gedenkt. DaS Programm für die Reise des Kaisers nach Rußland steht seit l t Tagen sest. An den ge troffenen Abmachungen muß umsomehr sestgehalten werden, als die Begegnung auf offener Sec erfolgt. Das Zusammentreffen findet am 19. Juli statt, da die Fahrt der „Hohenzollern" nicht direkt von Statten geht. — Der Kaiser läßt als Geichenk für den Grafen Moltke eine Büste von sich in Marmor anfertigen. — Gegenüber der von den Mackenzie-Brüdern aufgeworfenen Frage: Warum die dentschcn Aerzte nicht rechtzeitig Alles aufaeboien haben, um den damaligen Kronprinzen ans den Händen Mackenzie'S zu wenden. An Se. Majestät den Kaiser aber haben sie sich ge wandt. Einer der betheiligten Aerzte suchte in der kritischen Zeit, als Mackenzie den Krebs wachsen ließ, eine Audienz beim Kaiser Wil helm I. nach »nd stellte imvcrhüllt den Sachverhalt dar. Kaiser Wilhelm war tief erschüttert, gab aber die Antwort, die er nur geben konnte: Mein Soh» ist 56 Jahre alt; die letzte Entscheidung über seine ärztliche Behandlung kann ihm nicht entzogen werden. Gleichwohl machte Kaiser Wilhelm den Versuch, den da maligen Kronprinzen während seiner Reise von England rd de» Abschluß neuer Geichätte, doch ließen ipäker die Umiatz- nach. Deutsche Bahnen waren ansangS meist fest, später stark angeboten, besonders Mecklenburger ans ungünstige Einnahmen. Von öster reichischen waren Dilper ans Nachrichten über Offener Schächte zu steigendem Eviirse gefragt. Russen, Egpptec und Ungarn waren gut behauptet. Bergwerke setzten höher ein, waren aber später an- gcbotcn. Im Kassaverkchre waren Bahnen und Banken ziemlich seit, Jndustiieen belebt und vielfach hoher, österreichische Plioritüten still und unverändert. PrivatdiSkont I'D Proz. g r a « r s u r l 0. W., ii. Juli. Kredit LI,5Ü. ElaatSplilin 188,00. Lom- liardr» —. . M-Nzirr 171.10. knovtri 85.0L. tvroe. Ungar, lilaidrentt 82,30. Didronlo 2l1,M, Dresd». Bk. —. Handels». —. Laura —. Träge. Wien. II. Jnlt. Kredit R8.80. «l-alSd-dn —. «amdardeo —. Nordwesld. —. Maeknoleu —. Nn». Gold li»,8ä. Matt. , VarlS, li. Juli. >e»ln».' Oleuie 8Z.10. «lnlelde l0«,70. Italiener 37. ' «taatsiod» 178-»,. Lomdarden 198,70. da. «risritätcn —. Spanier 72'/,. kavvter 128,12. Ottomanen 028.00. — Träge. Pari« ,Pr°d ulten», 11. Juli. iSchiuh.» Wetten »er In» 21,10, per diovdr. 21,70, bkhanptel. Spiritus per Juli 11,20, per Januar-April 11,70, lest. Ritdül per Juli 08,70, per Januar-Aprti 07,00, rni»ig. » I» ft e r d a m . II. Juli. Produkten iSiMllß». Wette, »er Ro»cm»er 131, feit. Roggen »re Octoder 100. fteigen». L o n d o n . II. Juli. -Produkte,» Schluh. Getreide ruhig, englischer Weizen seit, srcmdcr Wctzc» fester, pesondcrü indisches Mehl srsl. Hafer ihätig >/, Sch. hoher, Mnhlgcrste thcurcr, Malzgrrstr träge, Mais scft. — Wetter: Bcrändcriich. r/i No A 2 » » s-»-. ^-3 " L! «r» ...aligen Kronprinzen während seiner Reise von England nach Toblach wenigstens für einen Tag nach Berlin zu berufen» aber in Folge von dessen schnell beschlossener Abfahrt von Frankstirt w, M. nach Toblach wurde dies im letzten Augenblicke aufgegeben. Statt des Kronprinzen erschien ein Adjutant beim Kaiser. — Mackenzie erklärt in Londoner Blättern die Darstellung der deutschen Aerzte als Lügengelvebe; an Widerlegungen im Einzelnen sei er indckmvmen- tan verbindet, durch politische Rücksichten besonders auf die Position der Kaiserin-Mutter. — Prinz Georg von Sachsen erhielt nicht die 1., sondern die 2. Armee-Inspektion, bestehend auS dem b., k. und 12. Armeekorps. Im Anschluß hieran wird die Neubesetzung de- Kommandos des 12. Armeekorps erfolgen müssen; man ver- nmlhet hier, daß KriegSminister Graf Fabricc dieses Kvmnnmdo übernehmen werde. AIS Nachfolger wird der Chef des sächsischen GeneralstabcS Edler v. d. Planitz genannt. Endgültige Entschei dung dürfte erst nach Rückkehr des sächsischen KönigSpaares erfol gen. (Diese in Berliner Müttern befindliche Auslassung ist un zweifelhaft der Darstellung der Verhältnisse in den .Dresdner Nach- Lokales «nv Sächsisches. — lieber den Aufenthalt unseres Königspaares in K openI» age n liegen noch folgende Berichte vor. Ihre Maje stäten König Albert und Königin Earvia widmeten der internatio nalen Ausstellung noch einen zweiten fünfstündigen Besuch. Der selbe galt der Besichtigung der focst- und landwirthschafllichen Ab- theilnng. Die Landwirthschait sieht in Dänemark ans einer der höchsten Stufen der Entwickelung: dies beweisen die ansgestellten Erzeugnisse, n. A. auch die deS McstkcrciwcscnS. Von Kopenhagen ans wurden die Schlösser Jrcdcriksborg und, die Rvsenbnrg mit ihren Kiinstschätzen, in Kopenhagen selbst am Sonntag und Montag das Thorwaldsen-, das Nordische und das Ethnographische Museum besucht. Am Montag Nachmittag 4 Uhr 15 Minuten erfolgte die Abfahrt des sächsische» KönigspaareS am der dänischen KönigS-Nacktt „Danebrog" unter Kapitän Fegt. Wohl an zchntamend Pcrioncn aller Schichten der Bevölkerung hatten sich am Bollwerk cingeinnden. um ihr bciziiwohncn. Der Platz bei der Zollbudc war festlich in den dänischen und sächsischen Landessacbcn dcftaggt. Zur Verab schiedung hatten sich sämmtlichc Minister, die Hostlaalen, die Generalität, die Gesandten, die Civil- und Militärbehörden, die Geistlichkeit, die Rektoren der Universität :c. eingesiinde». Eine Koinvagiiic Infanterie mit Danebrvg und Regiinenlsmusik bildete die Ehrenwache. 'Nach 4 Uhr kamen die beiden Könige, dann die beiden Königinnen angcfahren. hierauf folgten daS Krvnprinzenpaar. dessen Söhne, die Prinzen Waldemar mid Hans von Schleswig- Hojstcm-Glücksburg. Den Schluß bildete eine Ehrcn-Eskorte Garde- Husaren mit gezogenen Säbeln. Beim Eintreffen am EinschissiingS- platze ertönte die Sächsische Natwiialbpnine. und daS Pnblikunr brach in sympathische Hochrufe aus. Nun wurde die Danipspachr bestiegen, die Sächsische KönigSstandaete entfaltete sich am Topp, und der Donner der Geschütze von dem onf der Rhede liegenden Kriegsschiffe und von den Battcriecn mischte sich in die Klange des HvnncurmarschcS, und langsam vegan» der Dampfer seine Fahrt nach der schwedischen Stadt Malmö. Das Wetter war nnsrenndlich und kalt, aber cs regnete wenigstens nicht. Nicht iinerwähnens- wcrth ist es, daß bei dem Galadiner, welches König Christian und Gemahlin zu Ehren der sächsischen Herrschaften gegeben batten, das Musikprogramm also lautete: Gurlitt: „Sachscmnarsch", Weber: „Jubel-Ouverture", Spohr: „Kricgsmusik." Weber: Finale aus „Euryanlhe", Waldteufel: „Frühlingslied." Richard Wagner: Finale aus „Tannhäuscr", Puffholdt: „Dresdner Nachrichten-Quadrille". und die mit dem .. von dem und den städtischen Honoratioren empfangen. ' 'lg aus „Tamihüuicr . Pustzioivr: ..Lresoner vcacyricu!cii-r.;uabc — Am Montag trafen Ihre Maicstäten der K önig u» Königin von -Lachsen von Kopenhagen in Malmö mit Dampstchiff Danebrog ein und wurden bei der Landung von lm weiter. Der Zug wurde vom ,.. . . .. Hcssle- . or der schwedischen Eisenbahnen geführt, blieb Holm eine halbe Stunde, während Ihre Majestäten dort soupirten: auch bei Gnesta erfolgte ein halbstündiger Aufenthalt. BiS hierher, 8 Meilen von Stockholm, war der schwedische Kronprinz Gustav den hohen Gästen entgegen gefahren, von der Stnatssrau Gräfin ersen-Gyldenstolpe, dem Generalleutnant Grasen Lagcrberg und olm durch einen Tunnel; beim AustriU de» TinueL irr den Bahn- yof ertönten 21 Schüsse von den Kastells. Aut dem Perron, der mit zahlreichen Flaggen in den schwedischen und sächsischen Farben geschmückt Hvar. waren 100 Mann Garde-Grenadiere mit Musik- korpS aufgestellt, welches die Nationalhymne „Den König seane Gott spielte. Zwischen dem Gclcis und Wartesaal stand Se. Maiestät König Oskar in grober Generciisnnisorm und von zghl- chen Mitalledei ' ' " ' ' " ° ' n. Mit Theresa neu. Sobald der Zug stehen blieb, ging König Oskar"in den Wagen. rZ»>, grüßte herzlichst die hohen Gäste und küßte zweimal dez Köny
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